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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, und ein korrespondierendes Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
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Gattungsgemäße Vorrichtungen und Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels sind in zahlreichen Variationen bekannt. Die Vorrichtungen zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels umfassen üblicherweise einen Antrieb und mehrere Bedienstellen, wobei der Antrieb und die Bedienstellen mit einer Auswerte- und Steuereinheit verbunden sind. Bei Betätigung einer Bedienstellen startet oder stoppt die Auswerte- und Steuereinheit über den Antrieb einen Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels.
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Bei den bekannten Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels wird ein Antrieb bei einer erkannten Betätigung einer der Bedienstellen aktiviert oder deaktiviert. Hierbei wird ein Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels über den Antrieb gestartet oder gestoppt. Hierbei kann der Antrieb von mehreren Bedienstellen aktiviert oder deaktiviert werden. Somit kann der Fahrzeugflügel, dessen aktuelle Bewegung von einer Bedienstelle ausgelöst wurde von einer anderen Bedienstelle gestoppt werden. Dies kann zu Problemen bei der Beladung des Fahrzeugs führen.
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Aus der
DE 10 2008 0223 870 B3 ist eine Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels bekannt. Der Fahrzeugflügel wird mittels eines mit einer Auswerte- und Steuereinheit verbundenen elektrischen Primärantriebs und eines Sekundärantriebs in eine Öffnungsrichtung und/oder in eine Schließrichtung bewegt. Hierbei ist die Auswerte- und Steuereinheit mit mindestens einer Bedienstelle verbunden; um den elektrischen Primärantrieb anzusteuern. Die Auslösung eines Öffnungsvorgangs oder eines Schließungsvorgangs erfolgt durch einen Benutzer über eine Betätigung der mindestens einen Bedienstelle. Wobei der Bewegungsablauf jederzeit durch eine erneute Betätigung der mindestens einen Bedienstelle gestoppt werden kann.
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Bei den bekannten Vorrichtungen besteht die Möglichkeit, dass ein durch einen ersten Benutzer, welcher im Bereich des Fahrzeugflügels eine erste Bedienstelle betätigt, ausgelöster Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels durch einen zweiten Benutzer, welcher eine zweite Bedienstelle im Fahrzeuginnenraum betätigt, unterbrochen werden kann. Dies kann zu einer Komforteinbuße für den ersten Benutzer beim Beladen eines Laderaums des Fahrzeugs führen. Außerdem kann die Beeinflussung des Bewegungsvorgangs durch die zweite Bedienstelle zu einer Verletzung des ersten Benutzers führen. Üblicherweise resultiert das Verletzungsrisiko daraus, dass sich der Fahrzeugflügel nicht in der vom ersten Benutzer erwarteten eingestellten Position befindet. Beispielsweise kann sich der Benutzer beim Beladen an einem sich schließenden Fahrzeugflügel stoßen, welchen der erste Benutzer geöffnet hat, wenn beispielsweise der zweite Benutzer den Schließvorgang über die Bedienstelle im Fahrzeuginneren auslöst.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels zu schaffen, welche den Komfort beim Beladen eines Laderaums erhöhen und ein Verletzungsrisiko für einen Benutzer durch einen Fahrzeugflügel minimieren.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Bereitstellung einer Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Vorrichtung und ein Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels zu schaffen, welche das Verletzungsrisiko für einen Benutzer am Fahrzeugflügel minimieren und den Komfort beim Beladen des Laderaums erhöhen, priorisiert eine Auswerte- und Steuereinheit mindestens zwei Bedienstellen. Die Auswerte- und Steuereinheit ordnet hierbei einer ersten Bedienstelle eine Hauptpriorität und mindestens einer zweiten Bedienstelle eine untergeordnete Nebenpriorität zu. Somit kann in vorteilhafter Weise verhindert werden, dass die Befehle der Bedienstelle mit der Hauptpriorität durch Befehle einer Bedienstelle mit einer untergeordneten Priorität beeinflusst werden, und dadurch nicht ausgeführt bzw. unterbrochen werden. Des Weiteren kann der Bedienstelle eine Hauptpriorität zugeordnet werden, deren Befehle aus Sicherheitsgründen oder aus praktischen Gründen bevorzugt bearbeitet und ausgeführt werden sollen. Zur Umsetzung der Erfindung sind in vorteilhafter Weise keine zusätzlichen Bauelemente oder Schaltungen erforderlich.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels ist ein von der ersten Bedienstelle ausgegebener erster Steuerbefehl und ein aus dem ersten Steuerbefehl resultierender Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels unabhängig von einem von der mindestens einen zweiten Bedienstelle ausgegebenen zweiten Steuerbefehl ausführbar. Hierbei kann der erste Steuerbefehl der ersten Bedienstelle den zweiten Steuerbefehl von der mindestens einen zweiten Bedienstelle überstimmen. Somit kann in vorteilhafter Weise der Bewegungsvorgang, welcher aus den Steuerbefehlen resultiert, ausgeführt werden. Beispielsweise kann die zweite Bedienstelle einen Schließbefehl ausgeben, welcher durch einen Stoppbefehl oder einen Öffnungsbefehl der ersten Bedienstelle überstimmt werden kann. Der Fahrzeugflügel wird durch den Antrieb aufgrund des Schließbefehls zunächst in Schließrichtung bewegt. Durch die Betätigung der ersten Bedienstelle wird dann die Schließbewegung des Fahrzeugflügels gestoppt oder die Bewegungsrichtung geändert. Ebenso kann ein Öffnungsbefehl der zweiten Bedienstelle durch einen Schließbefehl oder Stoppbefehl der ersten Bedienstelle überstimmt werden. Die Steuerbefehle der ersten Bedienstelle werden jedoch unabhängig von den Steuerbefehlen der zweiten Bedienstelle ausgeführt. So kann beispielsweise ein Öffnungsbefehl der ersten Bedienstelle und der daraus resultierende Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels nicht durch einen Steuerbefehl der zweiten Bedienstelle gestoppt oder geändert werden. Somit kann in vorteilhafter Weise ein Bewegungsvorgang, welcher aus einem Steuerbefehl der zweiten Bedienstelle resultiert von der ersten und von der zweiten Bedienstelle beeinflusst werden, und ein Bewegungsvorgang, welcher aus einem Steuerbefehl der ersten Bedienstelle resultiert, kann nur von der ersten Bedienstelle beeinflusst werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels kann die erste Bedienstelle im Bereich des Fahrzeugflügels angeordnet werden, so dass die Hauptpriorität der Bedienstelle zugeordnet ist, welche im Bereich des Fahrzeugflügels angeordnet ist, wo es auch zu einer Verletzung der Bedienperson während der Beladung des Fahrzeugs bzw. einer Komforteinbuße kommen kann, wenn ein von diesem Benutzer ausgelöster Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels durch eine andere Bedienperson über eine andere Bedienstelle beeinflusst werden kann. Die Komforteinbuße kann beispielsweise darin gesehen werden, dass die Bedienperson eine erneute Betätigung der Bedienstelle vornehmen muss, um die Beladung fortsetzen zu können. Die mindestens eine zweite Bedienstelle ist beispielsweise im Fahrzeuginnenraum und/oder an einem Fahrzeugfunkschlüssel angeordnet. Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können in vorteilhafter Weise Verletzungsrisiken eines Benutzers minimieren, welcher sich im Bereich des Fahrzeugflügels befindet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels kann die Auswerte- und Steuereinheit nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne die Priorisierung der mindestens zwei Bedienstellen aufheben. Hierbei kann ein Zeitnehmer einen Zeitraum ermitteln, welcher zwischen der Betätigung der ersten Bedienstelle und der Betätigung einer zweiten Bedienstelle liegt, wobei die Auswerte- und Steuereinheit den ermittelten Zeitraum mit der vorgegebenen Zeitspanne vergleichen kann. Die vorgegebene Zeitspanne kann beispielsweise auf „unendlich” gestellt werden, so dass die Priorisierung der mindestens zwei Bedienstellen nicht aufgehoben wird. Des Weiteren kann die Zeitspanne so eingestellt werden, dass ein Bewegungsvorgang mit zugehörigem Beladevorgang sicher abgeschlossen werden kann. So kann der Fahrzeugflügel über die Bedienstelle am Fahrzeugflügel beispielsweise geöffnet werden und anschließend kann der Fahrzeugflügel nach dem Beladevorgang aus dem Fahrzeuginneren über die zweite Bedienstelle geschlossen werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Schließen des Fahrzeugflügels vergessen wurde. So muss der Benutzer nicht aussteigen um die erste Bedienstelle zum Auslösen der Schließbewegung des Fahrzeugflügels zu betätigen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels ist der Fahrzeugflügel als Heckklappe ausgeführt. Üblicherweise weisen Heckklappen ein erhöhtes Verletzungsrisiko auf, da ein Benutzer zum Beladen und Entladen des Laderaums seinen Oberkörper in den Laderaum und unter den geöffneten Fahrzeugflügel bewegt. Wird die Position des Fahrzeugflügels während des Beladevorgangs verändert und beispielsweise in Richtung des Benutzers bewegt, dann kann sich dieser am Fahrzeugflügel verletzen. Ebenso kann durch die Vorrichtung verhindert werden, dass der Benutzer welcher den Laderaum beladen will, die Bedienstelle erneut bedienen muss, da ein anderer Benutzer über eine andere Bedienstelle den Fahrzeugflügel in die geschlossene Position überführt hat. Somit verhindern Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Wiese, dass ein Benutzer beim Beladen oder Entladen des Laderaums durch eine unerwartete Bewegung des Fahrzeugflügels gestört wird, oder sich an einem unerwartet gestoppten Fahrzeugflügel verletzt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels wird nach dem Empfang eines Steuerbefehls ermittelt, von welcher der mindestens zwei Bedienstellen der empfangene Steuerbefehl stammt, wobei ein von der ersten Bedienstelle ausgegebener erster Steuerbefehl und ein aus dem ersten Steuerbefehl resultierender Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels unabhängig von einem von einer zweiten Bedienstelle ausgegebenen zweiten Steuerbefehl ausgeführt wird, und wobei der erste Steuerbefehl der ersten Bedienstelle den zweiten Steuerbefehl von der mindestens einen zweiten Bedienstelle überstimmt und wobei der Bewegungsvorgang, welcher aus den Steuerbefehlen resultiert, entsprechend ausgeführt wird.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels,
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2 ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels für das Fahrzeug aus 1, und
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3 ein schematisches Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst eine Vorrichtung zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels 20 einen Antrieb 22 und mindestens zwei Bedienstellen B1, B2, wobei der Antrieb 22 und die mindestens zwei Bedienstellen B1, B2 mit einer Auswerte- und Steuereinheit 10 verbunden sind. Bei Betätigung einer der beiden Bedienstellen B1, B2 startet oder stoppt die Auswerte- und Steuereinheit 10 über den Antrieb 22 einen Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels 20. Der Bewegungsvorgang kann hierbei ein Öffnungsvorgang, bei welchem der Fahrzeugflügel 20 in eine Offenstellung überführt wird, oder ein Schließvorgang sein, bei welchem der Fahrzeugflügel 20 in eine Geschlossenstellung überführt wird. Hierbei wird der Fahrzeugflügel 20 zwischen zwei Endpositionen bewegt und kann in beliebigen Zwischenpositionen stoppen. Der Antrieb 22, welcher den Fahrzeugflügel 20 bewegt, kann beispielsweise als elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Antrieb 22 ausgeführt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der bewegliche Fahrzeugflügel 20 als Heckdeckel ausgeführt, welcher in der Geschlossenstellung einen Laderaum abdeckt und in der Offenstellung den Laderaum freigibt Erfindungsgemäß priorisiert die Auswerte- und Steuereinheit 10 die mindestens zwei Bedienstellen B1, B2, wobei die Auswerte- und Steuereinheit 10 einer ersten Bedienstelle B1 eine Hauptpriorität und mindestens einer zweiten Bedienstelle B2 eine untergeordnete Nebenpriorität zuordnet.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist ein von der ersten Bedienstelle B1 ausgegebener erster Steuerbefehl S1 und ein aus dem ersten Steuerbefehl S1 resultierender Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels 20 unabhängig von einem von der mindestens einen zweiten Bedienstelle B2 ausgegebenen zweiten Steuerbefehl S2 ausführbar. Des Weiteren überstimmt der erste Steuerbefehl S1 der ersten Bedienstelle B1 den zweiten Steuerbefehl S2 von der mindestens einen zweiten Bedienstelle B2. Die Auswerte- und Steuereinheit führt 10 den Bewegungsvorgang, welcher aus den Steuerbefehlen S1, S2 resultiert, über den Antrieb 22 entsprechend aus.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist die erste Bedienstelle B1 im Bereich des Fahrzeugflügels 20 angeordnet, und die zweite Bedienstelle B2 ist im Fahrzeuginnenraum 3 angeordnet. Zusätzlich oder alternativ kann eine weitere Bedienstelle mit einer untergeordneten Nebenpriorität an einem nicht dargestellten Fahrzeugfunkschlüssel angeordnet sein. Somit weist die erste Bedienstelle B1 am Fahrzeugflügel 20 die Hauptpriorität und die zweite Bedienstelle B2 im Fahrzeuginnenraum 3 die untergeordnete Nebenpriorität auf. Es sind weitere unter Priorisierungen denkbar, so kann beispielsweise der Bedienstelle am nicht dargestellten Fahrzeugfunkschlüssel eine der zweiten Bedienstelle B2 im Fahrzeuginnenraum 3 übergeordnete Nebenpriorität zugewiesen werden, welche der Hauptpriorität der ersten Bedienstelle B1 im Bereich des Fahrzeugflügels 20 untergeordnet ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel hebt die Auswerte- und Steuereinheit 10 nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne die Priorisierung der mindestens zwei Bedienstellen B1, B2 auf. Hierfür ermittelt ein Zeitnehmer 12 einen Zeitraum, welcher zwischen der Betätigung der ersten Bedienstelle B1 und der Betätigung einer zweiten Bedienstelle B2 liegt. Die Auswerte- und Steuereinheit 10 vergleicht den ermittelten Zeitraum mit der vorgegebenen Zeitspanne. Ist der ermittelte Zeitraum größer als die vorgegebene Zeitspanne, dann kann der erste Steuerbefehl S1 der ersten Bedienstelle B1 von dem zweiten Steuerbefehl S2, welcher aus der Betätigung der zweiten Bedienstelle B1 resultiert, überstimmt werden und die Auswerte- und Steuereinheit 10 leitet einen entsprechenden Bewegungsvorgang des Fahrzeugflügels 20 ein. Die vorgegebene Zeitspanne ist in vorteilhafter Weise so gewählt, dass eine Verletzung des Benutzers bzw. eine Komforteinbuße nahezu sicher ausgeschlossen werden kann.
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Durch Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird in vorteilhafter Weise verhindert, dass ein erster Benutzer P1, welcher sich im Bereich des als Heckdeckel ausgeführten Fahrzeugflügel 20 aufhält, nicht durch einen zweiten Benutzer P2, welcher sich im Fahrzeuginnenraum 3 aufhält, beim Öffnen oder Schließen des als Heckdeckel ausgeführten Fahrzeugflügel 20 gestört wird. Insbesondere wird verhindert, dass der zweite Benutzer P2 durch Betätigen der zweiten Bedienstelle B2 eine laufende Bewegung des Fahrzeugflügels 20, welche vom ersten Benutzer P1 durch Betätigung der ersten Bedienstelle B1 eingeleitet wurde, unterbricht oder ändert. Somit muss der erste Benutzer P1 die erste Bedienstelle B1 nicht erneut betätigen, um den Fahrzeugflügel 20 weiter zu Öffnen oder zu Schließen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der zweite Benutzer P2 im Fahrzeuginnenraum 3. Alternativ kann sich der zweite Benutzer P2 aber auch außerhalb des Fahrzeugs 1 aufhalten und den ersten Benutzer P1 durch Betätigen einer weiteren Bedienstelle an einem Fahrzeugfunkschlüssel beim Beladen stören.
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Dadurch, dass der ersten Bedienstelle B1 eine übergeordnete Priorität zugewiesen wird, kann das Verletzungsrisiko des ersten Benutzers P1 minimiert werden, da sich der Fahrzeugflügel 20 in der vom Benutzer P1 eingestellten Position befindet. Da sich der Fahrzeugflügel 20 nicht in einer für den Benutzer P1 unerwarteten Position befindet, kann somit ein Anstoßen des Benutzers P1 am Fahrzeugflügel 20 nahezu ausgeschlossen werden.
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Wie aus 3 ersichtlich ist, werden bei einem Verfahren zum automatischen Bewegen eines Fahrzeugflügels 20 in einem Verfahrensschritt S10 die mindestens zwei Bedienstellen B1, B2 priorisiert, wobei einer ersten Bedienstelle B1 eine Hauptpriorität und mindestens einer zweiten Bedienstelle B2 eine untergeordnete Nebenpriorität zugeordnet wird. In einem Verfahrensschritt S20 wird dann ein Steuerbefehl S1, S2 von einer der Bedienstellen B1, B2 empfangen. In einem Verfahrensschritt S30 wird dann ermittelt, von welcher der mindestens zwei Bedienstellen B1, B2 der empfangene Steuerbefehl S1, S2 stammt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird im Schritt S30 überprüft, ob der empfangene Steuerbefehl von der ersten Bedienstelle B1 stammt. Alternativ kann überprüft werden, ob der empfangene Steuerbefehl von der zweiten Bedienstelle B2 stammt. Stammt der empfangene Steuerbefehl von der ersten Bedienstelle B1, dann wird ein resultierender Bewegungsvorgang im Verfahrensschritt S40 unabhängig von einem von einer zweiten Bedienstelle B2 ausgegebenen zweiten Steuerbefehl S2 ausgeführt. Stammt der empfangene Steuerbefehl nicht von der ersten Bedienstelle B2, dann wird im Schritt S50 überprüft, ob bereits ein Bewegungsablauf aufgrund eines ersten Steuerbefehls S1 der ersten Bedienstelle B1 ausgeführt wird. Ist dies nicht der Fall, dann wird zum Verfahrensschritt S40 verzweigt und ein resultierender Bewegungsablauf ausgeführt. Wird aber bereits ein Bewegungsablauf aufgrund eines ersten Steuerbefehls S1 der ersten Bedienstelle B1 ausgeführt dann wird im Verfahrensschritt S60 der empfangene Steuerbefehl S2 der zweiten Bedienstelle ignoriert. Das bedeutet, dass ein aus dem zweiten Steuerbefehl S2 der zweiten Bedienstelle B2 resultierender Bewegungsvorgang im Verfahrensschritt S40 nur ausgeführt wird, wenn nicht bereits ein Bewegungsvorgang aufgrund des ersten Steuerbefehls S1 ausgeführt wird, ansonsten wird der zweite Steuerbefehl S2 ignoriert.
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In einer möglichen Erweiterung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Priorisierung der Bedienstellen nach einer vorgegebenen Zeitspanne aufgehoben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Fahrzeuginnenraum
- 10
- Auswerte- und Steuereinheit
- 12
- Zeitnehmer
- 20
- Fahrzeugflügel
- 22
- Antrieb
- B1
- erste Bedienstelle
- B2
- zweite Bedienstelle
- S1
- erster Steuerbefehl
- S2
- zweiter Steuerbefehl
- P1
- erster Benutzer
- P2
- zweiter Benutzer
- S10 bis S60
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1020080223870 B3 [0004]