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Die folgende Erfindung betrifft eine kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug.
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Die
DE 20 2009 000 259 U1 beschreibt eine herkömmliche Aufladeeinrichtung für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug, die mit mindestens einer Aufladestation ausgestattet ist, welche mindestens einen Ladekontakt aufweist, der mit einem komplementären Ladekontakt eines zu ladenden Fahrzeugs verbindbar ist, um so das Aufladen eines fahrzeug-eigenen elektrischen Energiespeichers zu bewirken. Der dabei zwischen Ladestation und aufzuladendem Fahrzeug zustande kommende Ladekontakt kann galvanisch oder induktiv ausgestaltet sein. Ein Ladekontakt zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation insbesondere kann dadurch hergestellt werden, dass die Ladekontakte des Fahrzeugs bei einem Erreichen der Ladestation selbsttätig ausgefahren und funktional mit den Ladekontakten der Ladestation verbunden werden. Der Ladekontakt zum Fahrzeug kann auch durch sensorisch gesteuertes robotisches Kontaktieren seitens der Ladestation automatisch hergestellt werden. In diesem Fall wird der Ladekontakt des Fahrzeugs sensorisch erkannt und eine Kinematik zum Kontaktieren entsprechend angesteuert.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform für eine kombinierte Abstell- oder Aufladeeinrichtung für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug bereitzustellen.
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Oben genannte Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung umfasst wenigstens eine Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs. Eine derartige Aufnahmeeinheit ermöglicht es einem Fahrer des Elektro- oder Hybridfahrzeugs, dieses platzsparend, beispielsweise zu Parkzwecken, in der Aufnahmeeinheit abzustellen, wobei das Elektro- oder Hybridfahrzeug in einem solchen abgestellten Zustand mit elektrischer Energie versorgt werden kann, um einen elektrischen Energiespeicher des Elektro- oder Hybridfahrzeugs, beispielsweise in Form einer herkömmlichen aufladbaren Batterie, aufzuladen. Dies geschieht mittels einer in der Aufnahmeeinheit bereitgestellten Aufladeeinheit. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass nach einer Beendigung des Abstellvorgangs ein möglichst vollständig aufgeladener elektrischer Energiespeicher für den weiteren Fahrbetrieb des Elektro- oder Hybridfahrzeugs zur Verfügung steht. Idealerweise wird der elektrische Energiespeicher während des Abstellvorgangs in der Aufnahmeeinheit vollständig aufgeladen. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch klar, dass das Aufladen des elektrischen Energiespeichers je nach Ladezustand beim Aufnehmen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs in der Aufnahmeeinheit bzw. in Abhängigkeit von der elektrischen Kapazität des elektrischen Energiespeichers einen bestimmten Zeitraum in Anspruch nimmt. Das in der Aufnahmeeinheit aufgenommene Elektro- oder Hybridfahrzeug kann aber natürlich auch jederzeit vor einem vollständigen Abschluss des Aufladevorgangs wieder aus der Aufnahmeeinheit entfernt werden. In diesem Fall steht dann natürlich nicht die maximale in dem elektrischen Energiespeicher aufnehmbare elektrische Energie zum Betreiben des Elektro- oder Hybridfahrzeugs zur Verfügung.
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Die Aufnahmeeinheit kann in der Art einer einfachen sogenannten Park-Box ausgebildet sein, deren Volumen idealerweise gerade hinreichend groß ist, um das in ihr abzustellende Fahrzeug aufzunehmen. Dabei kann die Park-Box hinsichtlich ihrer Größe für die Aufnahme eines bestimmten Fahrzeugtyps (beispielsweise eines Kompakt- oder Kleinwagens) optimiert sein.
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Vorzugsweise kann die Abstell- oder Aufladeeinrichtung eine Zuführungseinrichtung zum automatisierten Bewegen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs in eine innerhalb der Aufnahmeeinheit befindliche Abstellposition umfassen, in welcher das Elektro- oder Hybridfahrzeug dann mittels der Aufladeeinheit aufgeladen werden kann. Dies ermöglicht es einem Fahrer des Fahrzeugs, dieses vor dem Abstellen in der Aufnahme- und Aufladeeinrichtung zu verlassen, so dass nach dem Verlassen des Fahrzeugs die Zuführungseinrichtung das Fahrzeug automatisch in die Abstellposition bewegen kann. Dann ist es auch nicht erforderlich, die Aufnahmeeinheit hinsichtlich ihres Volumens wesentlich größer als das aufzunehmende Fahrzeug auszugestalten, da der Fahrer des Fahrzeugs dieses ja nicht manuell in die Abstellposition bewegen muss und folglich dieses erst nach Abschluss des Abstellvorgangs verlassen kann. Insbesondere muss also nicht notwendigerweise ein zusätzlicher räumlicher Bereich, beispielsweise im Bereich einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs, in der Aufnahmeeinheit vorgesehen sein, welcher einer dem Fahrer des Fahrzeugs ein komfortables Verlassen seines Fahrzeugs ermöglichen würde. Folglich lässt sich mittels der Bereitstellung einer Zuführungseinrichtung die erfindungsgemäße Aufnahmeeinheit räumlich kompakt und damit sehr platzsparend ausgestalten.
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Die Zuführungseinrichtung kann dabei eine Zuführungs-Steuerungseinrichtung umfassen, welche mit einer in dem Elektro- oder Hybridfahrzeug bereitgestellten komplementären Fahrzeug-Steuerungseinrichtung in Wirkverbindung stehen kann, so dass das Elektro- oder Hybridfahrzeug zum Bewegen innerhalb der bzw. in die Aufnahmeeinheit mittels der ersten Steuerungseinheit quasi ”ferngesteuert” werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die technische Realisierung der Wirkverbindung zwischen der ersten Steuerungseinheit und der Fahrzeug-Steuerungseinheit durch drahtlose Übertragungsmittel wie beispielsweise WLAN, Bluetooth, IR, GSM oder/und Radio-Remote-Control erfolgen.
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Weiterhin kann die Zuführungseinrichtung wenigstens eine Sensoreinheit zum Unterstützen des Bewegens des Elektro- oder Hybridfahrzeugs aufweisen. Beispielsweise kann eine solche Sensor- bzw. Aktuatoreinheit ein Positionssensor sein, welcher Informationen über die momentane Fahrzeugposition des Elektro- oder Hybridfahrzeugs innerhalb bzw. außerhalb der Aufnahmeeinheit liefern kann oder/und an die erste Steuerungseinheit übermittelt.
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Des Weiteren kann in einer weiterbildenden Ausführungsform die Zuführungs-Steuerungseinheit derart ausgebildet sein, dass sie mittels der Fahrzeug-Steuerungseinheit mit Fahrzeug-Assistenzsystemen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs, beispielsweise einem Ultraschall-Sensorsystems oder/und einem Radar-Sensorsystem, in Wirkverbindung steht, so dass die von diesen Sensorsystemen gelieferten Informationen (z. B. hinsichtlich der momentanen Position des Fahrzeugs bzw. hinsichtlich in einem Umgebungsbereich um das Fahrzeug angeordneten Hindernissen) verwendet werden können.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung derart ausgebildet sein, dass der Fahrer des Fahrzeugs dieses zum Abstellen an einem vorbestimmten Übergabepunkt verlässt, so dass das Fahrzeug dann auf automatisierte Weise von der Zuführungseinrichtung in die Abstellposition innerhalb der Aufnahmeeinheit bewegt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aufladeeinheit mittels induktiver oder konduktiver Kopplung mit dem in der Abstellposition angeordneten Elektro- oder Hybridfahrzeug zum Aufladen des Energiespeichers in Wirkverbindung bringbar. Besonders bevorzugt ist dabei eine Anordnung, in welcher die Kopplung zwischen der Aufladeeinheit und dem Elektro- oder Hybridfahrzeug in einem vorderen Bereich des Elektro- oder Hybridfahrzeugs, insbesondere in einem Bereich, in welchem ein Nummernschild des Elektro- oder Hybridfahrzeugs angeordnet ist, erfolgt. Die konduktive Kopplung kann dabei in Form herkömmlicher elektrischer Kontakte in der Art eines Schlüssel-Schloss-Prinzips realisiert sein. Die konduktive Kopplung kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass an dem Fahrzeug und an der Aufladeeinheit angeordnete elektrische Kontakte ineinandergreifen, sobald sich das Fahrzeug in der Abstellposition befindet.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch ein an der Aufladeeinheit angeordneter elektrischer Kontakt automatisiert zu dem an dem Fahrzeug angeordneten komplementären elektrischen Kontakt bewegt werden, und zwar insbesondere genau dann, wenn ein auslösendes Ereignis, beispielsweise ein Erreichen der Abstellposition durch das Elektro- oder Hybridfahrzeug, stattgefunden hat.
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Bei der induktiven Kopplung ist die Aufladeeinheit mit einem induktiven Kopplungselement, beispielsweise in der Art einer Induktionsspule, ausgestattet; entsprechendes gilt dann in komplementärer Weise für das Elektro- oder Hybridfahrzeug, so dass mittels der induktiven Kopplung die Energieübertragung drahtlos erfolgen kann.
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Die Aufladeeinheit selbst kann sowohl für die induktive als auch konduktive Kopplung geeignete elektrische Übertragungsmittel, beispielsweise herkömmliche elektrische Leitungen, aufweisen, mittels welcher elektrische Energie übertragen werden kann.
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Nun kann die Abstell- und Aufladeeinrichtung in einer weiterbildenden Ausführungsform auch wenigstens ein Energie-Bereitstellungssystem zum Bereitstellen von elektrischer Energie aufweisen. Ein solches Energie-Bereitstellungssystem kann beispielsweise Solarzellen-basiert sein, wobei ein solches Systems dann Solarzellen-Panele umfassen kann, welche vorzugsweise außerhalb der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung) derart angeordnet sind, dass sie die in dem auf sie treffenden Licht enthaltende Strahlungs-Energie in elektrische Energie umwandeln. Die Aufladeeinheit kann dann mit dem Energie-Bereitstellungssystem elektrisch derart verbunden sein, dass die von dem Energie-Bereitstellungssystems bereitgestellte elektrische Energie zu dem aufzuladenden Elektro- oder Hybridfahrzeug übertragen werden kann.
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Selbstverständlich sind bei der konkreten technischen Ausgestaltung des Energie-Bereitstellungssystems vielfältige Varianten vorstellbar. Beispielsweise kann daran gedacht sein, dass das Energie-Bereitstellungssystem einen elektrischen Zwischenspeicher aufweist, in welchem elektrische Energie zwischengespeichert werden kann, wenn sich kein Elektro- oder Hybridfahrzeug in der Aufnahmeeinheit befindet. In diesem Fall kann die von dem Solarzellen-System bzw. gewonnene elektrische Energie im Bedarfsfall zwischengespeichert werden, bis sie zum Aufladen eines Elektro- oder Hybridfahrzeugs tatsächlich benötigt wird.
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Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass von dem Energie-Bereitstellungssystem erzeugte elektrische Energie nicht sogleich zum Aufladen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs verwendet werden muss, was die Flexibilität der erfindungsgemäßen kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung, insbesondere hinsichtlich ihres Energiemanagements, deutlich verbessert. Entsprechend kann aus dem Zwischenspeicher auch elektrische Energie abgerufen werden, wenn ein Elektro- oder Hybridfahrzeug aufgeladen werden soll, obwohl von dem Solarzellen-System gerade nicht genügend elektrische Energie erzeugt werden kann. Insbesondere kann durch die Verwendung eines Zwischenspeichers auch bei Dunkelheit ein Aufladen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs sichergestellt werden.
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Weiterhin kann das Energie-Bereitstellungssystem alternativ oder zusätzlich auch mit einem herkömmlichen elektrischen Stromnetz gekoppelt sein, aus welchem bei Bedarf elektrische Energie bezogen werden kann. In einer Variante kann auch daran gedacht sein, mittels des Energie-Bereitstellungssystems erzeugte elektrische Energie in ein solches elektrisches Stromnetz einzuspeisen, wenn diese elektrische Energie gerade nicht zum Aufladen des Elektro- oder Hybridfahrzeugs benötigt wird.
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Vorteilhafterweise kann die Abstell- und Aufladeeinrichtung eine Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten zur Aufnahme einer Mehrzahl von Elektro- oder Hybridfahrzeugen aufweisen. Hinsichtlich der konkreten Ausbildung bzw. räumlichen Anordnung einer solchen Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten sind dabei vielfältige Varianten vorstellbar. Beispielsweise kann eine derartige Abstell- und Aufladeeinrichtung in der Form eines sogenannten Manöver-Parkhauses, eines Rondells oder eines Tunnels ausgebildet sein. Insbesondere kann daran gedacht sein, dass die Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten in der Art eines zweidimensionalen Rasters zueinander angeordnet ist, was eine besonders kompakte und damit platzsparende Anordnung der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung erfindungsgemäß ermöglicht. Dies erlaubt die Verwendung der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung insbesondere in Gebieten, in denen der zur Verfügung stehende Raum begrenzt ist und damit besonders effektiv genutzt werden soll, was beispielsweise häufig in Stadtzentren oder Ballungszentren der Fall ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann daran gedacht sein, dass das Energie-Bereitstellungssystem in einem Dachbereich der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung angeordnet ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten in der Art eines sogenannten Paternoster-Systems ausgebildet sein, mittels welchem wahlweise eine bestimmte der Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten in eine Zuführungsposition bewegbar ist, in welcher das Elektro- oder Hybridfahrzeug mittels der Zuführungseinrichtung wie oben beschrieben in die Abstellposition der bestimmten Aufnahmeeinheit bewegt werden kann.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
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1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung,
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2 eine Variante der 1, in welcher die kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung als sog. Paternoster-System ausgebildet ist,
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3 eine weitere Variante der 1, in welcher die kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung als sog. Hoch-Querspeichermodul ausgebildet ist.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug 3 (im Folgenden als ”Fahrzeug” bezeichnet) dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 weist eine Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten 2 zum Aufnehmen des Fahrzeugs 3 auf, wobei in der Darstellung gemäß der 1 exemplarisch drei solche Aufnahmeeinheiten 2 gezeigt sind. Es ist klar, dass in Varianten auch eine andere Anzahl von Aufnahmeeinheiten 2 möglich ist. Jede der Aufnahmeeinheiten 2 kann ein Fahrzeug 3, beispielsweise zu Parkzwecken, aufnehmen, wobei in einem solchen abgestellten Zustand gleichzeitig ein elektrischer Energiespeicher 4 das Fahrzeug 3 aufgeladen werden kann.
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In der Darstellung der 1 sind die Fahrzeuge 3 in der jeweiligen Aufnahmeeinheit 2 in einer sogenannten Abstellposition P angeordnet. In der Abstellposition P ist der elektrische Energiespeicher 4 des Fahrzeugs 3 mit elektrischer Energie aufladbar. Dazu steht das in der Abstellposition P abgestellte Fahrzeug 3 mit der Aufladevorrichtung 5 in Wirkverbindung. Bevorzugt ist diese Wirkverbindung technisch als konduktive oder induktive Kopplung realisiert.
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In der 1 ist exemplarisch eine konduktive Kopplung zwischen der Aufladevorrichtung 5 und dem Fahrzeug 3 dargestellt (vgl. obere und untere der drei Aufnahmeeinheiten 2), die vorzugsweise in einem vorderen Bereich des Fahrzeugs 3, beispielsweise in einem Bereich, in welchem ein Nummernschild des Fahrzeugs 3 angeordnet ist, erfolgt. Es ist jedoch klar, dass in Varianten die konduktive (und auch die induktive) Kopplung grundsätzlich auch in einem anderen Bereich des Fahrzeugs 3 erfolgen kann.
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Die in der 1 gezeigte konduktive Kopplung ist derart realisiert, dass zwischen an dem Fahrzeug 3 angeordneten elektrischen Kontakten 6 und entsprechend komplementären elektrischen Kontakten 7 der Aufladevorrichtung 5 ein elektrischer Kontakt hergestellt ist. Die elektrischen Kontakte 6 des Fahrzeugs 3 sind ferner mit dem elektrischen Energiespeicher 4 des Fahrzeugs 3 elektrisch verbunden, und die komplementären elektrischen Kontakte 7 der Aufladevorrichtung 5 sind mit einem im Folgenden zu erläuternden elektrischen Energie-Bereitstellungssystem 8 der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 elektrisch verbunden, welche die dem Fahrzeug 3 zuzuführende elektrische Energie zur Verfügung stellt.
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In einer alternativen Variante kann nun auch daran gedacht sein, dass der komplementäre elektrische Kontakt 7 der Aufladevorrichtung 5, beispielsweise nach Stattfinden eines auslösenden Ereignisses wie z. B. dem Bewegen des Fahrzeugs 3 in die Abstellposition P, automatisiert zu dem elektrischen Kontakt 6 des Fahrzeugs 3 bewegt wird und auf diese Weise ein elektrischer Kontakt hergestellt wird. Hinsichtlich der konkreten technischen Realisierung der elektrischen Kontakt-Bildung sind grundsätzlich zahlreiche technische Realisierungsmöglichkeiten vorstellbar.
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In einer weiteren alternativen Variante ist anstelle der konduktiven Kopplung auch eine induktive Kopplung mittels geeigneter induktiver Elemente, beispielsweise geeigneter Induktions-Spulen, vorstellbar (vgl. mittlere der drei Aufnahmeeinheiten 2 in der 1). Dazu ist es nicht erforderlich, dass eine präzise mechanische Kopplung zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen Fahrzeug 3 und Aufladevorrichtung 5 erfolgen muss, was die Flexibilität der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1, insbesondere hinsichtlich eines genauen Positionierens des Fahrzeugs 3 in der Aufnahmeeinheit 2, deutlich erhöhen kann.
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Das Energie-Bereitstellungssystem 8 kann ein Solarzellen-System umfassen, welches geeignete Solarzellen-Panele aufweisen kann, die, vorzugsweise außerhalb der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1, derart angeordnet sind, dass sie Strahlungsenergie, die in dem auf sie treffenden (Sonnen)-Licht enthalten ist, in elektrische Energie umwandeln so dass diese für die Aufladung des elektrischen Energiespeichers 4 zur Verfügung steht.
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Auch hinsichtlich der technischen Ausgestaltung des Energie-Bereitstellungssystems 8 sind grundsätzlich vielfältige Varianten vorstellbar. Insbesondere kann das Energie-Bereitstellungssystem 8 einen elektrischen Zwischenspeicher 9, beispielsweise in Form einer aufladbaren Batterie, aufweisen. In dem elektrischen Zwischenspeicher 9 kann dann mittels des Solarzellen-Systems gewonnene elektrische Energie zwischengespeichert werden, wenn diese gerade nicht zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers 4 eines in der Aufnahmeeinheit 2 abgestellten Fahrzeugs 3 benötigt wird. Entsprechend kann mittels der im elektrischen Zwischenspeicher 9 zwischengespeicherten elektrischen Energie auch dann eine Aufladung von Fahrzeugen 3 in der Aufnahmeeinheit 2 durchgeführt werden, wenn – beispielsweise aufgrund unzureichender Sonneneinstrahlung – von dem Solarzellen-System vorübergehend nicht genügend elektrische Energie erzeugt werden kann. Durch die Verwendung eines elektrischen Zwischenspeichers 9 in Verbindung mit dem Energie-Bereitstellungssystems 8 kann das Energiemanagement der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 signifikant verbessert werden.
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In einer verbesserten Variante kann das Energie-Bereitstellungssystem 8 alternativ oder zusätzlich auch mit einem externen elektrischen Stromnetz 17 verbunden sein, so dass elektrische Energie zum Aufladen des Fahrzeugs 3 auch von dem elektrischen Stromnetz 17 bezogen und auch in dieses eingespeist werden kann.
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Um einen Abstellvorgang des Fahrzeugs 3 in der Aufnahmeeinheit 2 auf möglichst effektive und insbesondere zeitsparende Weise durchführen zu können, kann die kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 auch eine Zuführungseinrichtung 10 zum automatisierten Bewegen des Fahrzeugs 3 in die Abstellposition P umfassen. In diesem Fall ist es nicht erforderlich, dass ein Fahrer des Fahrzeugs 3 dieses manuell in der Abstellposition P positionieren muss, sondern dieses bereits vor dem eigentlichen Abstellvorgang in der Aufnahmeeinheit 2 verlassen kann.
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Auf diese Weise kann die Aufnahmeeinheit 2 hinsichtlich ihres Volumens optimiert werden, da die Aufnahmeeinheit 2 von einem Fahrer des Fahrzeugs 3 zum Abstellen des Fahrzeugs 3 nicht betreten werden muss. Somit ist es auch nicht unbedingt erforderlich, einen zusätzlichen räumlichen Bereich innerhalb der Aufnahmeeinheit 2 vorzusehen, welcher einem Fahrer des Fahrzeugs 3 das Verlassen des Fahrzeugs 3 ermöglicht. Insbesondere ist es in diesem Fall nicht erforderlich, einen derartigen räumlichen Bereich im Bereich der Fahrzeugtür des Fahrzeugs 3 vorzusehen.
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Für die technische Realisierung der Zuführungseinrichtung 10 sind viele Ausgestaltungsmöglichkeiten vorstellbar. Zum einen kann die Zuführungseinrichtung 10 eine Sensoreinheit 12 umfassen, mittels welcher Informationen über die momentane Fahrzeugposition des Fahrzeugs 3 innerhalb eines Zufahrtsbereichs 11 oder auch innerhalb der Aufnahmeeinheit 2 geliefert werden kann. Hierzu kann die Sensoreinheit 12 von einer Steuerungseinrichtung 13 der Zuführungseinrichtung 10 angesteuert und ausgelesen werden. Basierend auf den von der Steuerungseinrichtung 13 ausgelesene Informationen kann das Fahrzeug 3 dann entsprechend angesteuert und bewegt werden.
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Hierzu ist vorstellbar, dass die von der Steuerungseinrichtung 13 erhaltenen Informationen bezüglich der momentanen Fahrzeugposition an das Fahrzeug 3 übermittelt und von einer zur Steuerungseinrichtung 13 komplementären Steuerungseinrichtung 14 des Fahrzeugs 3 verwendet werden, wobei die Steuerungseinrichtung 14 ein Antriebssystem des Fahrzeugs 3 ansteuert (nicht gezeigt). In einer besonders bevorzugten Variante kann mittels der Steuerungseinrichtungen 13, 14 eine gekoppelte Fernsteuerung eines Elektromotors und einer Elektro-Lenkung des Fahrzeugs 3 realisiert sein.
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Soll das in der Aufnahmeeinheit 2 abgestellte Fahrzeug 3 wieder aus der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 entfernt werden, so kann das Entfernen des Fahrzeugs 3 ebenfalls mittels der Zuführungseinrichutng 10 erfolgen, wobei die oben genannten Erläuterungen zum automatisierten Abstellen des Fahrzeugs 3 mutatis mutandis anwendbar sind.
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Diese Kopplung zwischen der Steuerungseinrichtung 13 der Zuführungseinrichtung 10 und der Steuerungseinrichtung 14 des Fahrzeugs 3 kann technisch auf verschiedene Art und Weise realisiert werden, insbesondere unter Verwendung bekannter drahtloser Übertragungstechnologien wie z. B. WLAN, Bluetooth, IR, GSM oder ”Radio-Remote-Control”.
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Insbesondere können, falls vorhanden, in dem Fahrzeug 3 vorhandene Fahrer-Assistenz-Systeme wie z. B. Parksensoren, welche vorzugsweise auf Radar- oder Ultraschall-Sensorsystemen basieren, beim automatisierten Abstellen des Fahrzeugs 3 verwendet werden.
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In einer weiterbildenden Variante ist es auch vorstellbar, dass ein Fahrer des Fahrzeugs 3 über den Abstellvorgang informiert wird, beispielsweise durch drahtlose Übermittlung entsprechender Informationen an ein Smartphone 16 oder ein vergleichbares elektronisches Gerät. Alternativ oder zusätzlich können derartige Informationen auch im Internet bereitgestellt werden.
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Ein wesentlicher grundsätzlicher Vorteil der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 besteht auch darin, dass das Fahrzeug 3 innerhalb der Aufnahmeeinheit 2 vor äußeren Einflüssen geschützt abgestellt werden kann, wobei solche äußeren Einflüsse insbesondere Witterungseinflüsse sein können. Die kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 bietet aber auch Schutz von Beschädigungen durch Vandalismus.
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In einer weiterbildenden Variante kann nun auch das Energie-Bereitstellungssystem 8 oder/und der elektrische Zwischenspeicher 9 mit einer geeigneten Steuerungseinrichtung 15 ausgestattet sein, welche ein verbessertes Energie-Management des Energie-Bereitstellungssystems 8 bzw. des Zwischenspeichers 9 mit den aufzuladenden Fahrzeugen 3 ermöglicht. Beispielsweise sind Varianten vorstellbar, gemäß welchen von dem Fahrer des Fahrzeugs 3 eine gewünschte Menge an elektrischer Energie, mit der das Fahrzeug 3 aufgeladen werden soll, an die Steuerungseinrichtung 15 übermittelt werden.
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Auch ist es vorstellbar, dass durch Kommunikation mit der Steuerungseinrichtung 15 vom Fahrer Informationen über den Ladezustand des Fahrzeugs 3, insbesondere hinsichtlich momentaner Reichweite, Energiepreis, etc. abgefragt werden kann. Entsprechend kann alternativ oder zusätzlich auch daran gedacht sein, dass auch Informationen hinsichtlich eines gewünschten Abstelldauer (= Parkdauer) des Fahrzeugs 3 zwischen dem Fahrer und der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 kommuniziert werden können. Ferner kann daran gedacht sein, dass Informationen über bereits angefallene oder noch anzufallende Parkkosten beim Abstellen des Fahrzeugs 3 kommuniziert werden. Entsprechende Interaktionen mit dem Fahrer des Fahrzeugs 3 können alternativ oder zusätzlich zu der oben erläuterten Variante mittels Smartphone 16 auch über ein Internet-basiertes Informationssystem erfolgen.
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In einer weiteren weiterbildenden Variante ist es vorstellbar, dass von dem Fahrer des Fahrzeugs 3 eine Reservierung einer Aufnahmeeinheit 2 erfolgen kann, und zwar vorzugsweise wieder mittels Smartphone 16 (oder einem vergleichbaren elektronischen Gerät) oder/und mittels Reservierung über ein geeignetes Internet-Reservierungssystem. Ferner kann daran gedacht sein, dass in einer verbesserten Variante auch Informationen zu einem Belegungsstatus der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 im Internet verfügbar oder via Smartphone 16 abrufbar sind.
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Hinsichtlich der räumlichen Anordnung der verschiedenen Aufnahmeeinheiten 2 innerhalb der kombinierten Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 sind vielfältige Varianten vorstellbar. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße kombinierte Abstell- und Aufladeeinrichtung 1 in der Form eines sogenannten Paternoster-Systems 18 ausgebildet sein, welches in der Darstellung der 2 schematisch dargestellt ist.
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Die 2 zeigt dabei schematisch, wie ein solches Paternoster-System 18 mit einer Mehrzahl von Aufnahmeeinheiten 2 realisiert sein kann. Mittels des Paternoster-Systems 18 kann dabei eine bestimmte Aufnahmeeinheit 2, die in der 2 zusätzlich mit dem Bezugszeichen 19 versehen ist, zur Aufnahme eines Fahrzeugs 3 mittels des beweglichen Paternoster-Systems 18 zu der Zuführungseinrichtung 10 bewegt werden, so dass das Fahrzeug 3 automatisiert in die Aufnahmeeinheit 19 bewegt werden kann.
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Alternativ zu dem Paternoster-System 18 sind auch zahlreiche andere Varianten, beispielsweise in Form eines in der 3 schematisch dargestellten Hoch-Querspeicher-Moduls 20, möglich. In einer solchen Ausgestaltungsform kann die Mehrzahl von Aufnahmeeinrichtungen 2 in der Art eines zweidimensionalen Rasters angeordnet sein, was einen besonders kompakten und damit platzsparenden Aufbau der kombinierten Abstell- und Aufnahmeeinrichtung 1 ermöglicht. In diesem Fall bietet es sich an, die Zuführungseinrichtung 10 beweglich auszubilden, so dass diese (wie mit den Pfeilen 21 angedeutet) zu der jeweiligen Aufnahmeeinheit 2 bewegt werden kann, in welcher das Fahrzeug 3 abgestellt werden soll. Anstelle der in der 3 dargestellten Anordnung der Aufnahmeeinheiten 2 in der Art eines zweidimensionalen Feldes sind auch vielfältige andere Anordnungsvarianten, beispielsweise in Form eines Rondell oder eines Tunnels, vorstellbar. Auch eine Kombination derartiger Varianten ist denkbar.
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Bezüglich der konkreten technischen Realisierung der Zuführungseinrichtung 10 sind ebenfalls vielfältige Ausgestaltungsvarianten denkbar. Insbesondere ist es in einer weiterbildenden Variante vorstellbar, die Realisierungen des in der 2 gezeigten Paternoster-Systems 18 mit dem in der 3 gezeigten Hoch-Querspeicher-Moduls 20 zu kombinieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009000259 U1 [0002]