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Die Erfindung betrifft eine Kappe für ein orthodontisches Bracket sowie eine Vorrichtung zur Zahnregulierung, wobei das Bracket eine an einer Zahnoberfläche anbringbare Halteplatte sowie zumindest zwei voneinander beabstandete, mit der Halteplatte, vorzugsweise einstückig, verbundene Halteflügel aufweist, zwischen denen ein Zwischenraum zur Aufnahme eines Drahtbogens ausgebildet ist.
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Orthodontische Brackets sind hinreichend in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. So offenbart beispielsweise die
WO 2011/012486 A1 derselben Anmelderin eine aktuelle Weiterentwicklung eines orthodontischen Brackets: ein selbstligierendes Bracket mit einem darin aufzunehmenden Drahtbogen aus einer Nickeltitanlegierung. Das Bracket umfasst eine Halteplatte und mindestens ein Paar voneinander beabstandeter, damit einstückig verbundener Halteflügel, zwischen denen der Drahtbogen einschnappend gehalten ist, wobei das mindestens eine Halteflügelpaar einen Zwischenraum definiert, der sich in Längsrichtung des Drahtbogens erstreckt, wobei der Querschnitt des Zwischenraumes eine Trapezform aufweist, und die Halteflügel an den der Halteplatte abgelegenen Enden, Zungen mit mindestens annähernd parallel zur Halteplatte verlaufende Rückhalteflächen auf der zum Zwischenraum hin gerichteten Seite aufweisen. Dabei weist der Drahtbogen eine Form auf, die von der Trapezform des Zwischenraumes so abweicht, dass die Halteflügel, die von der Halteplatte geneigt nach außen laufend gestaltet sind, den Drahtbogen gleitend von der Halteplatte weg zu den Rückhalteflächen der Zungen zu schieben vermögen, so dass sich eine selbstausrichtende spielfreie Halterung des Drahtbogens unter Spannung sich im Zwischenraum des Brackets ergibt.
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Kappen für othodontische Brackets sind ebenfalls bekannt und dienen bisher ausschließlich dem Schutz vor Verletzungen der Lippenschleimhaut durch orthodontische Brackets und/oder der optischen „Verdeckung” der auf den Zähnen aufgebrachten orthodontischen Vorrichtungen und somit im Wesentlichen ästhetischen Belangen.
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Eine solche Kappe ist beispielsweise aus der
US 4,527,975 A bekannt. Die darin beschriebene Kappe weist eine labiale, zahnähnlich gestaltete Oberfläche auf, die eine gesamte sichtbare Frontfläche eines Zahns und damit die am Zahn angebrachte orthodontische Vorrichtung bedeckt. Die Kappe weist Mittel zur lösbar festen Fixierung an der orthodontischen Vorrichtung auf.
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Weiterhin ist aus der
US 5,160,260 A eine Kappe für ein othodontisches Bracket bekannt. Auch diese Kappe dient im Wesentlichen ästhetischen Zwecken, ist aus einem Silikonmaterial gefertigt und verdeckt die auf dem Zahn angebrachte orthodontische Vorrichtung (Bracket etc.).
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Aus der
EP 1 629 790 A1 ist eine kieferorthopädische Apparatur zur Zahnstellungskorrektur sowie ein bei dieser Apparatur verwendbares Schloss (Bracket) bekannt. Die Apparatur umfasst wenigstens einen Bogendraht als Führungselement und wenigstens zwei Schlösser (Brackets), wobei jedes Schloss eine Verbindungseinheit für einen Verbund mit dem wenigstens einen Bogendraht und lediglich eine einstückige Basiseinheit mit einem Basisboden hat. Die Verbindungseinheit ist einschnappend in die Basiseinheit ausgebildet. Der Basisboden ist auf einer Zahnseitenfläche wenigstens einem der Zähne bzw. auf wenigstens einem auf einem der Zähne angeordneten Zahnband fixierbar. Jede Verbindungseinheit ist klotzartig mit zwei einander gegenüberliegenden Längsseitenwänden ausgebildet. In jeder Längsseite ist eine Längsnut vorhanden. Jede Basiseinheit hat zwei einander gegenüberliegende elastisch aufbiegbare Längsfederwände. Das oben freie Wandende jeder Längsfederwand ist krallenartig nach innen und gegen den Basisboden nach unten für einen einschnappenden Eingriff in die Längsnuten der Verbindungseinheit gebogen.
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Aus der
WO 2010/000883 A1 ist ein selbstlitigierendes Kunststoffbracket mit einer Aufsteckabdeckung bekannt. Das Kunststoffbracket wird auf dem Zahn, die Aufsteckabdeckung wird auf dem Kunststoffracket befestigt. Das Kunststoffbracket weist eine Ausnehmung für einen Draht auf, wobei der Draht in der Ausnehmung durch das Kunststoffbracket fixiert wird.
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Aus der
DE 103 92 443 T5 ist ein orthodontisches Bracket bekannt. Das Bracket weist einen horizontal öffnenden Drahtbogen-Schlitz zum Aufnehmen eines ausrichtenden Haupt-Drahtbogens auf, wobei der Schlitz Mittel umfasst, die mit dem Drahtbogen zusammenwirken um das Verkippen von Kronen in eine Richtung zu ermöglichen, das Aufrechten von Wurzeln auf eine vorbestimmte Winkelposition zu begrenzen und das Drehen zu steuern. Das Bracket weist weiterhin einen mesiodistal verlaufenden Tunnel lingural von dem Schlitz auf der zum Aufnehmen eines relativ kleinen aufrichtenden Drahtes zum Ausüben von aufrichtenden Kräften auf das Bracket dient.
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Aus der
US 4,842,512 A1 , der
WO 02/064050 A1 sind orthodontische Brackets bekannt, die zur Aufnahme eines Drahtbogens ausgeführt sind.
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Aus der
WO 02/064050 A ist ein selbstlitigierendes orthodontisches Bracket mit einer Kappe bekannt. In
25c wird dabei eine Kappe offenbart, die an Halteflügeln des Brackets lösbar fixiert werden kann, wobei die Kappe in einem am Bracket fixierten Zustand ein oder mehrere Drahtbögen am Bracket hält.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, Kappen für ein orthodontische Brackets bereitzustellen, die neben der ästhetischen Funktionalität auch eine verbesserte orthodontische/biomechanische Funktionalität ermöglichen.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einer Kappe für ein orthodontisches Bracket gelöst, wobei das Bracket eine an einer Zahnoberfläche anbringbare Halteplatte sowie zumindest zwei voneinander beabstandete, an der Halteplatte angeformte Halteflügel aufweist, zwischen denen ein Raum zur Aufnahme und bevorzugt spielfreien Führung eines sich entlang einer Zahnreihe erstreckenden Drahtbogens ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Kappe zeichnet sich dadurch aus, dass die Kappe an ihrer Unterseite eine erste Ausnehmung zur lösbar fixierenden Aufnahme der freien Enden der Halteflügel aufweist, wobei die Nut zwei parallele Nutflanken aufweist, die parallel zu einer Unterseite der Kappe verlaufen, die Kappe eine durchlaufende Nut für die Aufnahme eines sich parallel zum Drahtbogen erstreckenden Zugbandes aufweist, und die Kappe eine erste Fixiereinrichtung zur lösbaren Fixierung des Zugbandes in der Nut aufweist, wobei die erste Fixiereinrichtung an den gegenüberliegenden offenen Enden der Nut jeweils zumindest eine zweite Ausnehmung aufweist, die jeweils zu einer formschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils eines am Zugband angeordneten Fixierelements ausgebildet sind.
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Die auf Brackets einer Zahnreihe aufgebrachten erfindungsgemäßen Kappen ermöglichen eine Entkoppelung des Krafteintrags vom Drahtbogen, der nunmehr im Wesentlichen nur noch die Gleitrichtung der mit den Brackets/Kappen versehenden Zähne definiert. Die Gleitrichtung der Zähne wird durch die Gestaltung des Drahtbogens vorgegeben, der spiel- und möglichst reibungsfrei im Raum zwischen den zumindest zwei Halteflügeln der jeweiligen Brackets geführt wird, während die Einleitung von Kräften durch das (bevorzugt elastische) Zugband erfolgt, wobei die vom Zugband an die Kappen übertragenen Kräfte über die Kappen, die Brackets schließlich an die jeweiligen Zähne vermittelt werden. Die Führung der Zähne in der durch den Drahtbogen vorgegebenen Gleitrichtung erfolgt mithin in einer ersten (Drahtbogen-)„Ebene”, während die Krafteinleitung in einer davon beanstandeten (Kappen-)„Ebene” erfolgt. Der Drahtbogen weist bevorzugt einen runden oder trapezförmigen Querschnitt auf.
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Besonders bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Kappen für Brackets verwendet, wie sie in der
WO 2011/012486 A1 offenbart werden. Diese Kappen weisen elastisch verformbare Halteflügel auf. Der Offenbarungsgehalt zur Ausgestaltung der darin beschriebenen Brackets wird hiermit explizit einbezogen, insbesondere die darin enthaltenen Beschreibungsseiten 6 bis 13 sowie die
1 bis
5.
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Eine bevorzugte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Kappe zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Ausnehmung derart auf die Halteflügel angepasst ist, dass die lösbar fixierende Aufnahme der Halteflügel in der Ausnehmung durch eine reibschlüssige oder eine formschlüssige Verbindung zwischen den Halteflügeln und der Kappe erfolgt. Dem Fachmann sind hierzu eine Vielzahl von möglichen Ausgestaltungen einer solchen lösbaren Fixierung bekannt. Beispielsweise können die Ausnehmung und die Halteflügel auch einen aufeinander abgestimmten lösbaren Fixier-Schnappmechanismus aufweisen. Die lösbare Fixierung/Verbindung muss derart ausgelegt sein, dass die Verbindung zwischen Kappe und Bracket durch die vom Zugband auf die jeweilige Kappe übertragenen maximalen Kräfte nicht gelöst werden kann.
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Der Abstand der Nutflanken ist bevorzugt derart gewählt, dass er geringfügig größer ist als die Dicke des Zugbandes, sodass ein Bandabschnitt des (elastischen) Zugbandes einfach und bevorzugt mit seiner ganzen Breite vollständig in die Nut eingebracht werden kann. Die Nutflanken verlaufen parallel zu einer Unterseite der Kappe bzw. im auf das Bracket aufgebrachten Zustand parallel zu der Halteplatte der Brackets.
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Die Kappe weist bevorzugt eine im Wesentlichen quaderförmige Außenkontur mit abgerundeten Kanten und Ecken auf. Natürlich gelten davon abweichende andere bekannten geometrische Gestaltungen der Kappe (halbkugelförmig, halbellipsiod, würfelförmig, etc.) als vom Erfindungsgedanken mit umfasst.
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Die Kappe besteht bevorzugt aus einem Material (insbesondere einem Kunststoffmaterial, einem Metall, bevorzugt einer Nickel-Titan-Legierung, insbesondere einer Nitinol-Legierung), das eine ausreichende Härte und Formstabilität aufweist, um im mit dem Bracket verbundenen Zustand eine definierte Kraftübertragung der vom elastischen Zugband in die Kappe eingebrachten Kräfte über das Bracket auf den Zahn zu gewährleisten, und eine ggf. ausreichende Elastizität um die lösbar fixierende Aufnahme der an der Halteplatte angeformten Halteflügel zu gewährleisten. Nitinol ist eine intermetallische Phase NiTi mit einer geordnet-kubischen Kristallstruktur und der bekannteste Vertreter der sogenannten Formgedächtnis-Legierungen. Eine erfindungsgemäße Kappe aus Nitinol eignet sich in idealer Weise für Brackets, die in der
WO 2011/012486 A1 beschrieben sind.
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Bevorzugt ist die bukkale Oberseite der Kappe derart gestaltet, dass sie optisch, d. h. hinsichtlich Materialanmutung und Farbe, einer Oberfläche eines Zahns entspricht, und/oder zumindest ein Zeichen, einen Buchstaben, eine Zahl, ein Muster, ein Logo, ein Bilder, einen Strichcode, einen Edelstein und/oder einen eingeschliffenen Glaskörper aufweist. Letzteres ermöglicht die Erzeugung einer Vielzahl von zusätzlichen ästhetischen Eindrücken.
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Die erste Fixiereinrichtung dient der Fixierung des in die durchgehende Nut der Kappe eingebrachten Zugband(-abschnitts) in der Nut. Diese Fixierung ist erforderlich, um über das Zugband an die Kappe gezielt Kräfte übertragen zu können, da sonst das Band durch die Nut rutschen würde, und demzufolge keine gezielte Kraftübertragung vom Zugband auf die erfindungsgemäße Kappe möglich wäre. Für die Fixiereinrichtung eignen sich eine Vielzahl möglicher Realisierungen, aus denen der Fachmann je nach Anforderung auswählen kann.
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Bevorzugt weist die erste Fixiereinrichtung der Kappe zumindest eine zweite Ausnehmung im Bereich der Nut auf, die zu einer formschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils eines am Zugband angeordneten Fixierelements ausgebildet ist. Das Fixierelement ist hierbei bevorzugt eine über eine Zugbandoberfläche des Zugbandes sich erhebende Struktur, bspw. ein (Halb-)Kugelkörper, ein (Halb-)Zylinder, Würfel oder ein Quader. Die zweite Ausnehmung ist bevorzugt als einseitig offene Nut ausgebildet, die orthogonal zur Längsrichtung der durchgehenden Nut in einer oder beiden Nutflanken der durchgängigen Nut angeordnet ist. Das Zugband wird dabei derart in die durchgehende Nut eingeführt, dass das Fixierelement in der zweiten Ausnehmung (bspw. der einseitig offenen Nut) aufgenommen wird.
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Die erste Fixiereinrichtung weist an gegenüberliegenden offenen Enden der durchlaufenden Nut jeweils zumindest eine zweite Ausnehmung auf, die jeweils zu einer formschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils eines am Zugband angeordneten Fixierelements ausgebildet sind.
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Um weitere orthodontische/biomechanische Funktionalitäten zu ermöglichen, wird in einer weiteren Ausführungsform an einer Außenseite der erfindungsgemäßen Kappe, bevorzugt an einer okkusal und/oder gingival orientierten Außenseite der Kappe, zur Fixierung eines krafteinleitenden Zugelements, bspw. eines weiteren Zugbandes, eines Federelements, eines Drahtes, etc., eine zweite Fixiereinrichtung angeordnet. Diese zweite Fixiereinrichtung ist bevorzugt in Art eines Hakens, eines Stegs, oder einer Öse ausgebildet. Diese zweite Fixiereinrichtung ermöglicht neben der vom elastischen Zugband in Richtung des Drahtbogens eingebrachten Kraft, eine individuelle Einleitung eines zusätzlichen Krafteintrages zur Modulierung der auf einen Zahn wirkenden Kraft in Betrag und Richtung. Somit können zahnspezifisch wirkende Kraftwirkungen eingestellt werden.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die Kappe und insbesondere die erste Ausnehmung zur lösbar fixierenden Aufnahme der Halteflügel derart ausgebildet, dass die Kappe in einem mit dem Bracket verbundenen Zustand Kräfte auf die Halteflügel aufbringt, welche bewirken, dass die Halteflügel aufeinander zu gedrückt werden. Hierzu weist das Kappenmaterial ein gewisse Elastizität auf, die einerseits die Aufnahme der Halteflügel in der ersten Ausnehmung erlaubt und die andererseits im verbunden Zustand von Kappe und Bracket die genannten Kräfte erzeugt.
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Eine weitere besonders bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Ausnehmung und/oder ein Umfangsrand der ersten Ausnehmung an der Unterseite der Kappe derart ausgestaltet ist, dass die Kappe in einem mit dem Bracket verbundenen Zustand, den Drahtbogen im Zwischenraum zwischen den Halteflügeln in Richtung Haltplatte drückt bzw. ihn in einer halteplattennahen Position möglichst spielfrei fixiert, so dass keine Bewegung des Drahtbogens senkrecht zur Halteplatte möglich ist, jedoch gleichwohl eine gleitende Bewegung des Brackets längs des Drahtbogens möglich ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein elastisches Zugband für die vorstehend beschriebenen Kappen, das derart ausgeführt ist, dass es in die durchgehende Nut der Kappe einbingbar ist. Das erfindungsgemäße elastische Zugband weist in vorgegebenen Abständen über eine Oberfläche des Zugbandes erhabene Fixierelemente auf, die einer lösbaren Fixierung des Zugbandes in den ersten Fixiereinrichtungen der Kappen dienen. Die Fixierelement sind bevorzugt sich über eine Zugbandoberfläche des Zugbandes erhebende Strukturen, bspw. (Halb-)Kugelkörper, (Halb-)Zylinder, Würfel oder ein Quader. Die Fixierelemente erstrecken sich weiterhin bevorzugt im Wesentlichen jeweils quer zu einer Längsrichtung des elastischen Zugbandes. Die Abstände der Fixierelemente voneinander basieren auf den aktuellen Abständen der einzelnen Zähne in der betrachteten Zahnreihe und den jeweils biomechanisch, entsprechend einem Behandlungsplan aufzubringenden Kräften. Ist eine Änderung der Zahnstellungen erfolgt, ist ggf. ein neues Zugband anzufertigen und zu verwenden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zahnregulierung, die mehrere an jeweils an Zahnoberflächen anbringbare orthodontische Brackets, mit jeweils einer Halteplatte und zumindest zwei voneinander beabstandeten, an der Halteplatte angeformten Halteflügeln umfasst, zwischen denen ein Raum zur Aufnahme und spielfreien Führung eines sich entlang einer Zahnreihe eines Patienten erstreckenden Drahtbogens ausgebildet ist. Insbesondere werden Brackets wie in der
WO 2011/012486 A1 offenbart genutzt. Weiterhin umfasst die Vorrichtung für jedes Bracket eine Kappe, und ein elastisches Zugband zur Einbringung und Fixierung in die/den Nuten der Kappen, wie jeweils vorstehend beschrieben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezug auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separaten Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine schematisierte Darstellung erfindungsgemäßer Kappen einer ersten Ausführungsform und deren Anwendung an Brackets
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2 eine schematisierte Darstellung eines Querschnitts A-A durch ein Bracket mit einer daran fixierten Kappe gemäß erster Ausführungsform,
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3 eine schematisierte Darstellung einer Kappe gemäß erster Ausführungsform in einer Ansicht schräg von unten,
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4 eine schematisierte Darstellung einer Kappe gemäß erster Ausführungsform in einer Ansicht schräg von oben,
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5 eine schematisierte Darstellung erfindungsgemäßer Kappen einer zweiten Ausführungsform und deren Anwendung an Brackets,
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6 eine schematisierte Darstellung eines Querschnitts A-A' durch ein Bracket mit einer daran fixierten Kappe gemäß zweiter Ausführungsform,
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7 eine schematisierte Darstellung einer Kappe gemäß zweiter Ausführungsform in einer Ansicht schräg von unten,
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8 eine schematisierte Darstellung einer Kappe gemäß zweiter Ausführungsform in einer Ansicht schräg von oben, und
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9 eine schematisierte Darstellung eines Querschnitts A-A durch ein Bracket mit einer daran fixierten Kappe gemäß einer dritten Ausführungsform
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1 zeigt eine schematisierte Darstellung erfindungsgemäßer Kappen 100 einer ersten Ausführungsform und deren Anwendung an Brackets 110. Zu erkennen sind mehrere Kappen 100 für orthodontische Brackets 110, wobei jedes Bracket 110 eine an einer Zahnoberfläche (nicht dargestellt) anbringbare Halteplatte 101 sowie zumindest zwei voneinander beabstandete, an der Halteplatte 101 angeformte Halteflügel 102 aufweist, zwischen denen ein Raum zur Aufnahme und Führung eines sich entlang einer Zahnreihe (nicht dargestellt) erstreckenden Drahtbogens 103 ausgebildet ist. Der Drahtbogen 103 verläuft im Raum zwischen den Halteflügeln 102 und unterhalb der an den Halteflügeln 102 fixierten Kappen 100. Vorliegend bewirken die Kappen 100 im an den Halteflügeln 102 fixierten Zustand, dass der Drahtbogen 103 in den Raum hin zur Halteplatte 101 gedrückt wird.
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Die Kappen 100 weisen an ihren Unterseiten 111 jeweils eine erste Ausnehmung 104 zur lösbar fixierenden Aufnahme der freien Enden der Halteflügel 102 auf. Die Kappen 100 weisen weiterhin eine in Längsrichtung des Drahtbogens 103 orientierte, durchlaufende Nut 105 zur seitlichen Aufnahme eines sich parallel zum Drahtbogen 103 erstreckenden Zugbandes 106 auf. In 1 sind jeweilige Bandabschnitte des Zugbandes 106 in die durchlaufenen Nuten 105 der jeweiligen Kappen 100 vollständig eingebracht. Das elastische Zugband 106 weist vorliegend an dessen gegenüberliegenden Längsrändern kugelförmige Fixierelemente 113 auf, die sich jeweils über die Oberfläche des Zugbandes 106 erheben. Die Kappen 100 weisen weiterhin an den gegenüberliegenden offenen Enden 114 der Nut 105 jeweils zweite halbkugelförmige Ausnehmungen 112 auf, die jeweils zu einer formschlüssigen Aufnahme einer Hälfte der am Zugband 106 angeordneten Fixierelemente 113 ausgebildet sind. Durch die Fixierelemente 113 wird der jeweilige Bandabschnitt des Zugbandes 106 in Längsrichtung des Drahtbogens (aber auch quer dazu, so dass ein seitliches Herausrutschen des Zugbandes aus der durchgehenden Nut 105 verhindert wird) in der jeweiligen Kappe fixiert. Durch eine geeignete Wahl der Abstände der Fixierelemente 113 entsprechend einem Behandlungsplan können die auf die einzelnen Kappen 100 wirkenden Krafteinträge eingestellt werden. Die Kappen 100 weisen an jeweils einer ihrer Seitenflächen zur Fixierung von krafteinleitenden Zugelementen zweite Fixiereinrichtungen 109 auf. Die zweiten Fixiereinrichtungen 109 sind vorliegend in Art eines Hakens ausgebildet. Weiterhin kann der 1 die Lage einer Querschnittsebene A-A entnommen werden, welche für 2 relevant ist.
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2 zeigt eine schematisierte Darstellung eines Querschnitts durch das Bracket 110 mit der daran fixierten Kappe 100 gemäß der ersten Ausführungsform für die Querschnittsebene A-A' von 1. Zu erkennen ist das Bracket 110 mit zwei gegenüberliegenden Halteflügeln 102 in deren Zwischenraum der Drahtbogen 103 geführt ist. Die freien Enden der Halteflügel 102 sind mit der Kappe 100 lösbar formschlüssig verbunden. Die Kappe 100 weist hierzu an ihrer Unterseite 111 die erste Ausnehmung 104 zur lösbar fixierenden Aufnahme der freien Enden der Halteflügel 103 auf. Die Breite der Ausnehmung 104 nimmt mit zunehmender Ausnehmungstiefe zu. Die Form der Enden der Halteflügel 102 ist auf die Form der Ausnehmung 104 hin adaptiert, so dass die Halteflügel 102 durch Aufdrücken der Kappe 100 in die Ausnehmung formschlüssig einschnappen. Die Kappe 100 ist vorliegend im Wesentlichen als Quader mit abgerundeten Kanten und Ecken ausgebildet. Die Oberseite 115 der Kappe 100 ist bevorzugt derart gestaltet, dass sie in Oberflächenstruktur und Farbe einer Zahnoberfläche entspricht. In die längs des Drahtbogens 102 verlaufende durchgehende Nut 105 ist vorliegend ein Abschnitt des elastischen Zugbandes 106 vollständig eingebracht.
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3 zeigt eine schematisierte Darstellung der Kappe 100 gemäß der ersten Ausführungsform in einer Ansicht schräg von unten. Deutlich zu erkennen ist die an der Unterseite 111 der Kappe 100 angeordnete Ausnehmung 104, die zur Aufnahme zumindest der Ender der Halteflügel 102 (nicht dargestellt) und zur lösbaren Fixierung der Kappe 100 an den Halteflügeln 102 (nicht dargestellt) ausgebildet ist. dass die erste Fixiereinrichtung (107) an den gegenüberliegenden Die offenen Enden 114 der durchgehenden Nut 105 weisen jeweils erste Fixiereinrichtungen 107 auf, die vorliegend als zweite Ausnehmungen 112 zur einer formschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils der am Zugband 106 angeordneten Fixierelemente 113 (siehe 1) ausgebildet sind.
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4 zeigt eine schematisierte Darstellung der Kappe von 3 in einer Ansicht schräg von oben.
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5 basiert auf 1 und zeigt eine schematisierte Darstellung erfindungsgemäßer Kappen 100 einer zweiten Ausführungsform und deren Anwendung an Brackets 110. 5 unterscheidet sich von 1 in der Art der am Zugband angeordneten Fixierelemente 113, die vorliegend als quer zur Längsrichtung des Zugbandes 103 abgeordnete zylinderförmige Strukturelemente ausgeführt sind. Weiterhin kann der 5 die Lage einer Querschnittsebene A-A entnommen werden, welche für 6 relevant ist.
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6 zeigt eine schematisierte Darstellung eines Querschnitts durch eine Kappe 100 gemäß der zweiten Ausführungsform für die Querschnittsebene A-A' von 5. Deutlich zu erkennen ist die durchlaufende Nut 105 an deren gegenüberliegenden offenen Enden 114 die Nut 105 jeweils zweite Ausnehmung 112 aufweist, die vorliegend zu einer formschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils der am Zugband 106 angeordneten zylinderförmigen Fixierelemente 113 ausgebildet sind. Angedeutet (durch gestrichelte Linien) ist die erste Ausnehmung an der Unterseite 111 der Kappe 100, die der Aufnahme und lösbaren Fixierung der Enden der Halteflügel 102 dient.
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7 zeigt eine schematisierte Darstellung einer Kappe 100 gemäß der zweiten Ausführungsform in einer Ansicht schräg von unten. 8 zeigt eine schematisierte Darstellung der Kappe 100 gemäß der Ausführungsform in einer Ansicht schräg von oben.
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9 basiert auf 2. Im Unterschied zu 2 ist vorliegend die erste Ausnehmung 104 der Kappe 100 tiefer ausgeführt, so dass die Ausnehmung 104 im dargestellten verbundenen Zustand zirka die Hälfte der an der Halteplatte 101 angeformten Halteflügel 102 aufnimmt. Die Halteflügel 102 sowie die Kappe 100 sind vorliegend aus Nitinol gefertigt und weisen daher eine ausreichende Elastizität auf, so dass die Halteflügel 102 beim Fügen mit der Kappe 100 verformbar sind, und im dargestellten verbundenen Zustand eine fixierende formschlüssige Verbindung erzeugen. Die Halteflügel 102 werden im verbundenen Zustand von der Kappe 100 (genauer: von den entsprechenden Innenflächen der Ausnehmung 104) aufeinander zu gedrückt. Die Bezugszeichen 116 deuten die entsprechenden Kräfte an, die von der Kappe 100 auf die Halteflügel übertragen werden.
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Durch den Umfangsrand der ersten Ausnehmung 104, der im Bereich des in 9 dargestellten Querschnitts strichpunktiert dargestellt ist, wird der Drahtbogen 103 beim Fügen von Kappe 100 und Bracket 110 in Richtung Halteplatte 101 gedrückt, und derart spielfrei fixiert, dass keine Bewegung des Drahtbogen 103 senkrecht zur Halteplatte 101 möglich ist, jedoch gleichwohl eine gleitende Bewegung des Brackets 110 längs des Drahtbogens 103 möglich ist. Das Bezugszeichen 117 deutet eine Bewegungsrichtung des Drahtbogens 103 beim Fügen von Kappe 100 und Bracket 110 an.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kappe
- 101
- Halteplatte
- 102
- Halteflügel
- 103
- Drahtbogen
- 104
- erste Ausnehmung
- 105
- durchlaufende Nut
- 106
- elastisches Zugband
- 107
- erste Fixiereinrichtung
- 108
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- 109
- zweite Fixiereinrichtung
- 110
- Bracket
- 111
- Unterseite der Kappe
- 112
- zweite Ausnehmung
- 113
- Fixierelement/e
- 114
- offene Enden der Nut
- 115
- Oberseite der Kappe
- 116
- Kräfte, die die Halteflügel aufeinander zu drücken
- 117
- Bewegung des Drahtbogens beim Verbinden der Kappe mit dem Bracket