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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine mit einem Vorsatzgerät, ein Fahrwerk umfassend und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 7.
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Bekannt sind Transportfahrwerke für Vorsatzgeräte landwirtschaftlicher Arbeitsmaschinen, wie etwa an Feldhäcksler adaptierbare Maisgebisse, die dazu dienen, die Vorderachse des Trägerfahrzeugs während der Transportfahrt zu entlasten. Dies hat zudem den Vorteil, dass Räder und Bereifung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine die Fahrbahndecken auf öffentlichen Straßen und Wegen entlasten.
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Bekannte Transportfahrwerke, wie etwa aus der
EP 1 046 329 A2 bekannt geworden, werden für die Durchführung der Transportfahrt an das Vorsatzgerät angekoppelt, wohingegen sie während des Feldeinsatzes abgekoppelt am Feldrand geparkt werden. Die Umbauarbeiten sind zeit- und daher kostenaufwendig. Hinzu kommt, dass diese Transportfahrwerke hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit eine angemessene Statik aufweisen müssen, damit sie den dynamischen Kräften, welche während der Transportfahrt dauerhaft auf sie einwirken, ohne Brüche oder bleibende Verformungen standhalten können. Diese Vorgabe bedeutet, dass die Tragfähigkeit der Querschnitte der Tragstäbe des Transportfahrwerks entsprechend ausgelegt sein müssen, wodurch auch dessen Masse erheblich ist, welches eine entsprechende Gewichtszunahme der Kombination Vorsatzgerät und Transportfahrwerk zur Folge hat. Die damit verbundene Zunahme des Treibstoffbedarfs erhöht die Betriebskosten bei Transportfahrt erheblich.
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Die genannten Nachteile vermeidend sind zudem Fahrwerke für Vorsatzgeräte bekannt geworden, die überwiegend bei Vorsatzgeräten für als Mähdrescher ausgeführte landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen zum Einsatz kommen, bei denen die Fahrwerke unmittelbar an dem Vorsatzgerät adaptiert sind und zwischen Betriebsstellungen für die Feldfahrt und die Straßenfahrt verschwenkt werden können. Beispielhaft sei hier auf die
EP 1 905 294 A1 verwiesen, die ein mit Fahrwerken ausgestattetes Vorsatzgerät offenbart, bei dem die Fahrwerke so an dem Vorsatzgerät verschwenkbar adaptiert sind, dass sie bei Feldfahrt im rückwärtigen Bereich des Vorsatzgerätes positioniert sind und das Vorsatzgerät auf dem Boden abstützen. Für die Straßenfahrt werden die Fahrwerke so ausgeführter Vorsatzgeräte in der Regel um 90° verschwenkt und das Vorsatzgerät sodann auf den Fahrwerken ruhend auf dem Boden abgestellt. Letztlich erfolgt die Abkoppelung des Vorsatzgerätes vom frontseitigen Arbeitsbereich der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine und die Ankopplung in deren heckseitigen Bereich, sodass die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine das Vorsatzgerät schließlich bei Straßentransport zieht. Auch bei derartigen Ausführungen ist der Aufwand für die Umrüstung von der einen in die andere Betriebsstellung erheblich.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere ein Transportfahrwerk für ein Vorsatzgerät, und insbesondere für ein Maisgebiss zum Anbau an einen selbstfahrenden Feldhäcksler vorzuschlagen, welches in beiden Betriebszuständen, dem des Feldeinsatzes und dem der Transportfahrt auf öffentlichen Straßen und Wegen, mittels Fahrwerken auf dem Boden abgestützt wird, ohne dass es umfangreicher Umbaumaßnahmen bedarf.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
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Indem das dem Vorsatzgerät der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine zugeordnete Transportfahrwerk ein oder mehrere Stützräder umfasst und von einer außerhalb des Arbeitsbereiches des Vorsatzgerätes liegenden Arbeitsstellung in eine im Arbeitsbereich des Vorsatzgerätes liegende Transportstellung in der Weise bewegbar ist, dass sowohl in der Arbeitsstellung als auch in der Transportstellung zumindest ein Teil der Gewichtskraft des Vorsatzgeräts über das eine oder die mehreren Stützräder auf dem Boden abgestützt wird, wird sichergestellt, dass eine Reduzierung der Achslasten sowie ein niedriger Bodendruck ohne umfangreiche Umbaumaßnahmen sowohl beim Feldeinsatz als auch bei Transportfahrt sichergestellt ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine optimale Abstützung des Vorsatzgerätes ohne Behinderung der Arbeitsorgane während des Feldeinsatzes dann erreicht, wenn das eine oder die mehreren Stützräder in der Arbeitsposition im rückwärtigen Bereich der Seitenteile des Vorsatzgerätes und in der Transportposition im frontseitigen Bereich des Mittelteils des Vorsatzgerätes positioniert sind.
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Ein effizienter Schwenkvorgang des Vorsatzgerätes und des diesem zugeordneten erfindungsgemäßen Transportfahrwerks wird in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dann erreicht, wenn die Änderung der Lage der dem Vorsatzgerät zugeordneten einen oder mehreren Stützräder in den Bewegungsablauf des Verschwenkens der Seitenteile von der Arbeits- in die Transportstellung und umgekehrt integriert ist. In diesem Zusammenhang ergibt sich eine besonders bauraumsparende Konstruktion des Transportfahrwerks, wenn jedem Seitenteil zumindest ein Stützrad zugeordnet ist und die Bewegung des Stützrades jeweils an die Bewegung des ihm zugeordneten Seitenteils gekoppelt ist.
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Indem die Spurbreite der den Seitenteilen zugeordneten Stützräder zueinander beim Verschwenken von der Arbeitsstellung in die Transportstellung abnimmt, wird sichergestellt, dass neben einer optimalen Abstützung der Seitenteile bei Feldfahrt zudem die im Straßenverkehr zulässige Breite des mit dem Vorsatzgerät gekoppelten Fahrwerks nicht überschritten wird.
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Eine optimale Anpassung des Vorsatzgerätes an die beim Feldeinsatz überfahrene Bodenkontur wird in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dann erreicht, wenn die Lage der Stützräder in der Arbeitsstellung zur sensorischen Erfassung der Kontur des momentan überfahrenen Bodenhorizonts genutzt wird und die erfasste Kontur Bestandteil einer Regelstrecke einer Regeleinrichtung des Fahrzeugs zur Regelung der Lage und Ausrichtung des Vorsatzgerätes unabhängig von der Lage und Ausrichtung des Trägerfahrzeugs in Bezug auf dessen momentan überfahrene Bodenkontur ist.
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Auf konstruktiv einfache Weise wird das Verschwenken des Transportfahrwerks von der Arbeits- in die Transportstellung und umgekehrt in einer vorteilhaften Ausgestaltung dadurch bewirkt, dass das Transportfahrwerk in Längsrichtung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine je einen um einen um eine Hochachse schwenkbeweglich gelagerten ein Stützrad aufnehmenden Ausleger aufweist. Dieser Effekt wird auch dadurch noch verstärkt, dass zudem der Ausleger am Mittelteil des Vorsatzgeräts verschwenkbar in einem vertikalen Drehgelenk gehaltert ist.
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Ein auf einfache Weise an dem Vorsatzgerät adaptierbares Transportfahrwerk wird in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auch dadurch ermöglicht, dass der Ausleger eine das Stützrad aufnehmende Schwinge umfasst, welche um eine etwa horizontale Achse schwenkbeweglich in einem horizontalen Drehgelenk am Ausleger gehaltert ist.
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Schließlich wird der Schwenkprozess auf einfache Weise dadurch realisiert, dass das Verschwenken der Stützräder von der Arbeits- in die Transportstellung und umgekehrt mittels einer hydraulische Stellantriebe umfassenden Stelleinrichtung erfolgt. Dieser Effekt wird auch dadurch noch unterstützt, dass der Ausleger mittels eines hydraulischen Stellantriebs um die Drehachse des vertikalen Drehgelenks verschwenkbar ist.
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Eine einfache Umsetzung der sogenannten Bodenkopierfunktion des erfindungsgemäßen Transportfahrwerks wird in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch sichergestellt, dass die Schwinge mittels eines hydraulischen Stellantriebs um die Drehachse des horizontalen Drehgelenks verschwenkbar ist.
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Indem gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Spurbreite der Stützräder des Transportfahrwerks während der Feldfahrt wesentlich größer ist, als in der Transportfahrt auf öffentlichen Straßen und Wegen, wird sichergestellt, dass die beim Verschwenken der Seitenteile auftretenden Kippmomente kompensierbar sind, sodass das Vorsatzgerät stets sicher an der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine geführt wird. Eine besonders sichere Führung des Transportfahrwerks wird dann sichergestellt, wenn das Verhältnis der Spurbreite in Arbeitsstellung zur Spurbreite in Transportstellung in einem Intervall mit den Grenzen 1,5:1 bis 2,5:1 liegt, vorzugsweise etwa bei 2,0 ± 0,25:1.
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Eine konstruktiv einfache und vielfach technische bewährte Umsetzung der Bodenkopierfunktion des Transportfahrwerks wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung dadurch erreicht, dass den Stützrädern Lagesensoren zugeordnet sind und die Schwingen der Ausleger und zumindest die Stützräder und deren Lagesensoren in der Arbeitsstellung Teil einer Regelstrecke einer Lageregelung zur Anpassung des Vorsatzgeräts an den momentan überfahrenen Bodenhorizont sind. In einer einfachen konstruktiven Ausgestaltung nimmt dabei der hydraulische Stellantrieb zur Betätigung der Schwinge den wenigstens einen Lagesensor auf.
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Eine Verbesserung des Fahrkomforts wird gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dann erreicht, wenn das Transportfahrwerk Dämpfungsglieder in Form von Stoßdämpfern umfasst.
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Indem die Stützräder des Fahrwerks eine Bremseinrichtung umfassen, die mit der Bremseinrichtung des Trägerfahrzeugs gekoppelt ist wird zudem die Fahrsicherheit bei Straßenfahrt erhöht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zudem vorgesehen, dass die Ausleger eine verklappbare Schutzeinrichtung für den Straßentransport aufnehmen, welche bei Umstellung des Transportfahrwerks von der Arbeitsstellung in die Transportstellung automatisch in ihre Schutzstellung bewegt werden. Dies hat vor allem den Effekt, dass keine zeitaufwendigen händischen Umrüstarbeiten notwendig sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche und werden nachfolgend an Hand in mehreren Figuren dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine als Feldhäcksler ausgeführte landwirtschaftliche Arbeitsmaschine mit erfindungsgemäßem Transportfahrwerk in einer Seitenansicht
- 2 eine als Feldhäcksler ausgeführte landwirtschaftliche Arbeitsmaschine mit erfindungsgemäßem Transportfahrwerk gemäß 1 in einer Draufsicht
- 3 eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Transportfahrwerks in Arbeits- und Transportstellung
- 4 eine Detailansicht des Schwenkvorganges des Transportfahrwerks von der Arbeits- in die Transportstellung und umgekehrt
- 5 eine Detailansicht der dem Transportfahrwerk zugeordneten Schutzeinrichtung
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1 zeigt eine als Feldhäcksler 2 ausgeführte landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1, die in ihrem frontseitigen Bereich ein als sogenanntes Maisgebiss 4 ausgebildetes Vorsatzgerät 3 aufnimmt. Dem Vorsatzgerät 3 ist ein im Folgenden noch näher zu beschreibendes erfindungsgemäßes Transportfahrwerk 5 zugeordnet, dessen ein oder mehreren Stützräder 6 zumindest einen Teil der Masse des Vorsatzgerätes 3 auf dem Boden 7 abstützen. Das Transportfahrwerk 5 kann in noch näher zu beschreibender Weise von einer außerhalb des Arbeitsbereiches 8 des Vorsatzgerätes 3 liegenden Arbeitsstellung 9 (linke Abbildung in 1) in eine im Arbeitsbereich 8 des Vorsatzgerätes 3 liegende Transportstellung 10 (rechte Abbildung in 1) in der Weise bewegt werden, dass sowohl in der Arbeitsstellung 9 als auch in der Transportstellung 10 zumindest ein Teil der Gewichtskraft des Vorsatzgeräts 3 über die Stützräder 6 auf dem Boden 7 abgestützt wird.
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2 zeigt die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 gemäß 1 in der Draufsicht. Das Vorsatzgerät 3 besteht aus einem Mittelteil 11 und wenigstens zwei zumindest von einer Arbeitsstellung 12 in eine Transportstellung 13 bewegbaren Seitenteilen 14, wobei die Seitenteile 14 in ihrer Transportstellung 13 eine zumindest teilweise über dem Mittelteil 11 positionierte Lage einnehmen und in ihrer Arbeitsstellung 12 auseinandergeklappt in Bodenkontakt befindlich Erntegut aufnehmen können.
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Die Figuren 1 und 2 verdeutlichen damit die beiden grundsätzlich unterschiedlichen Funktionen des Transportfahrwerks 5 in den Betriebszuständen Feldfahrt und Transportfahrt. Während der Feldfahrt befindet sich das Transportfahrwerk 5 und das Vorsatzgerät 3 in ihren jeweiligen Arbeitsstellungen 9, 12, in der die klappbaren Seitenteile 14 des Maisgebisses 4 über die gesamte Arbeitsbreite auseinandergeklappt sind und die Stützräder 6 des Transportfahrwerks 5 sich im entgegen der Fahrtrichtung F rückwärtigen Bereich 15 des Maisgebisses 4 gewichtsabstützend in Kontakt mit dem Boden 7 befinden. Während der Transportfahrt befinden sich das Transportfahrwerk 5 und das Vorsatzgerät 3 in ihrer jeweiligen Transportstellung 10, 13, in der die klappbaren Seitenteile 14 des als Maisgebisses 4 ausgeführten Vorsatzgerätes 3 zusammengeklappt und geschichtet übereinander liegend über dem Mittelteil 11 geparkt sind. Die Stützräder 6 des Transportfahrwerks 5 nehmen in ihrer Transportstellung 10 eine in Fahrtrichtung F gesehen im Arbeitsbereich 8 des Maisgebisses 4 liegende Position ein in der sie sich ebenfalls gewichtsabstützend in Kontakt mit dem Boden 7 befinden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Maisgebiss 4 ein Transportfahrwerk 5 mit zwei Stützrädern 6 auf, wobei es im Rahmen der Erfindung liegt, dass das Transportfahrwerk 5 eine beliebige Anzahl von Stützrädern 6, gegebenenfalls auch nur ein Stützrad 6 aufweisen kann. Das Transportfahrwerk 5 ist als sogenanntes integriertes Transportfahrwerk 5 ausgebildet, d. h. es ist fester Bestandteil des Maisgebisses 4.
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Gemäß 3 besteht das Transportfahrwerk 5 im wesentlichen aus je einem Ausleger 16 pro Seite der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 der jeweils in seinem äußeren endseitigen Bereich ein Stützrad 6 aufnimmt. Jeder Ausleger 16 umfasst einen als Schwinge 17 ausgebildeten Bereich, der um eine horizontale Drehachse 18 schwenkbeweglich gelagert ist, so dass dieser Bereich mittels des jeweiligen Stützrads 6 das Bodenprofil abtastend Höhenbewegungen ausführen kann. Zudem verfügen die Schwingen 17 der Ausleger 16 jeweils über eine vertikale Drehachse 19, die sich im rückwärtigen Bereich des Antriebsstrangs der rotierenden Werkzeuge 20 des Maisgebisses 4 an dem Mittelteil 11 positioniert sind. Die vertikale Drehachse 19 dient dazu, den Ausleger 16 mit Hilfe eines als Hubzylinder ausgeführten hydraulischen Stellantriebes 21 in einer Horizontalverschwenkung aus der Transportstellung 10 in die Arbeitsstellung 9 und umgekehrt um ca. 90° verschwenken zu können, wobei sich das Transportfahrwerk 5 bei eingefahrenem Stellantrieb 21 in der Arbeitsstellung 9 und bei ausgefahrenem Stellantrieb 21 in der Transportstellung 10 befindet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Stützräder 6 dem Transportfahrwerk 5 in der Weise zugeordnet, dass die Stützräder 6 in der Arbeitsstellung 9 einen großen Abstand zueinander und damit eine große Spurbreite A aufweisen, während sie in der Transportstellung 10 einen geringeren Abstand zueinander und damit eine geringere Spurbreite A' einnehmen, wobei in einer bevorzugten Ausführungsform das Verhältnis der Spurbreite in der Arbeitsstellung (A) zur Spurbreite in der Transportstellung (A') in einem Intervall mit den Grenzen 1,5:1 bis 2,5:1 liegt und vorzugsweise etwa bei 2,0 ± 0,25:1 beträgt.
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Jeder der Ausleger 16 ist in noch näher zu beschreibender Weise in seinem innenliegenden Bereich am Mittelteil 11 des Vorsatzgerätes 3 an der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 abgestützt. Zudem ist eine noch näher zu beschreibende Verriegelungsverbindung zwischen dem Transportfahrwerk 5 und dem Mitteilteil 11 des Vorsatzgerätes 3, bestehend aus einer Verriegelungslasche 22 und einem Fangbügel 23, vorgesehen, die eine Verriegelung der vertikalen Drehachse 19 während der Transportfahrt ermöglicht.
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Wie zuvor bereits beschrieben bewirkt ein hydraulischer Stellantrieb 21 ein Verschwenken des jeweiligen Auslegers 16 um seine etwa vertikale Drehachse 19 von der Transportstellung 10 in die Arbeitsstellung 9 um etwa 90°. Der als doppeltwirkender Hubzylinder ausgeführte hydraulische Stellantrieb 21 ist kolbenbodenseitig in einem Anschlagpunkt 24 an einem festen Punkt des Mittelteils 11 und kolbenstangenseitig in einem Anschlagpunkt 25 eines Winkelhebels 26 gelenkig eingespannt. Damit dieses Verschwenken möglich wird, wird das Maisgebiss 4 zunächst von einer an sich bekannten und daher nicht dargestellten Hubeinrichtung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 in eine hinreichende Höhenlage vom Boden 7 abgehoben, damit ein Freiraum gegenüber dem Boden 7 zum Absenken des Auslegers 16 entsteht. Infolge des Absenkens wird dem Ausleger 16 nunmehr der Freiheitsgrad der Drehbewegung um die vertikale Drehachse 19 des vertikalen Drehgelenks 33 eingeräumt. Durch Ansteuerung und Betätigung des doppeltwirkenden Hubzylinders 21, dessen Kolbenstange in das Zylindergehäuse einfährt, schwenkt nunmehr der gesamte Ausleger 16 zur Überführung in die Arbeitsstellung 9, entgegen der Fahrt- und Arbeitsrichtung F, in den rückwärtigen Bereich 15 des Vorsatzgerätes 3, ergo hinter das Maisgebiss 4 zurück.
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Jeder der Ausleger 16 nimmt zudem einen weiteren in Achsrichtung des jeweiligen Auslegers 16 gerichteten ebenfalls als doppeltwirkender Hubzylinder ausgeführten weiteren, oberhalb der horizontalen Schwenkachsen 18 positionierten hydraulischen Stellantrieb 27 auf. Jeder dieser Hydraulikzylinder 27 ist kolbenbodenseitig in einem Anschlagpunkt 28 an dem Winkelhebel 26 und kolbenstangenseitig in einem Anschlagpunkt 29 an der Schwinge 17 gelenkig eingespannt. Die Verriegelungslasche 22 als fester und starrer Bestandteil der Schwinge 17 weist eine nasenförmige Ausnehmung 30 auf, die während der Transportfahrt eine formschlüssige Verriegelungsstellung mit dem am Mittelteil 11 des Vorsatzgerätes 3 positionierten Fangbügel 23 eingeht. Die Kolbenstange des Hydraulikzylinders 27 ist in der Transportstellung 10 des Auslegers 16 hydraulisch verriegelt. Der in Achsrichtung des jeweiligen Auslegers 16 ausgerichtete Hydraulikzylinder ist Teil eines hydraulischen Stellantriebs 27 zur Verschwenkung der Schwinge 17 in einer vertikalen Ebene in der Weise, dass sich die Schwinge 17 des Auslegers 16 in Form einer Schwenkbewegung um die horizontale Drehachse 18 eines horizontalen Drehgelenks 31 in Richtung Boden 7 oder von diesem weg bewegt. Dadurch kann sich die Schwinge 17 und damit der gesamte Ausleger 16 nunmehr um die horizontale Drehachse 18 bewegen, sodass einerseits die Verriegelung zwischen Verriegelungslasche 22 und Fangbügel 23 gelöst werden kann. Zudem kann der Hydraulikzylinder 27 zur Realisierung einer sogenannten Bodenkonturregelung eingesetzt werden. Eine derartige Lageregelung beschreibt beispielsweise die
DE 102 35 686 A1 auf deren Offenbarungsgehalt hier ausdrücklich Bezug genommen wird, so dass an dieser Stelle auf die Beschreibung einer Lagerregelung für ein Vorsatzgerät der in Rede stehenden Art verzichtet werden kann. In an sich bekannter Weise sind die jeweiligen Hubzylindern 27 mit Lagesensoren 32 ausgestattet, die als Wegmesseinrichtung zur Bestimmung der Lage der Kolbenstange relativ zum Zylindergehäuse des jeweiligen Hydraulikzylinders 27 dienen. Gemäß der
DE 102 35 686 A1 werden die von den Lagesensoren 32 generierten Ausgangssignale von der Lageregelungseinrichtung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 berücksichtigt. Damit wird das Transportfahrwerk 5 im Feldbetrieb auch als Mittel zur automatischen Lageregelung des Vorsatzgerätes 3 genutzt. Diese Lageregelung dient dazu, die Bodenanpassung des Vorsatzgerätes 3 in Bezug auf die Rollachse der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 von diesem unabhängig zu gestalten, um damit ein Einstechen des Vorsatzgerätes 3 in den Boden 7 zu verhindern.
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Die 4 zeigt einen Feldhäcksler 2 mit einem angebauten Maisgebiss 4 in einer schematischen Momentanaufnahme beim Verschwenken der Ausleger 16 mit den diesen zugeordneten Stützrädern 6 als Teil des Transportfahrwerks 5 gemäß Pfeilrichtung 34 von der Transportstellung 10 in die Arbeitsstellung 9 in einer Draufsicht. Der Bewegungsablauf kann dabei so beschaffen sein, dass die Ausleger 16 zunächst vollständig in ihre jeweiligen Arbeitsstellungen 9 im rückwärtigen Bereich 15 des Vorsatzgerätes 3 verschwenken bevor die Seitenteile 14 des Vorsatzgerätes 3 ebenfalls in ihre Arbeitsstellung 12 abgesenkt werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Bewegung der Seitenteile 14 und der jeweils zugehörigen Ausleger 16 auch so aneinander gekoppelt sein kann, dass die Bewegung der Seitenteile 14 beginnt bevor die Ausleger 16 ihre Arbeitsstellung 9 erreicht haben. Auf diese Weise würde der Schwenkvorgang deutlich verkürzt. In Analogie hierzu kann das Verschwenken von der Arbeitsstellung 9 in die Transportstellung 10 in der Weise erfolgen, dass zunächst die Seitenteile 14 in ihre Transportstellung 13 verklappt werden bevor die Ausleger 16 des Transportfahrwerks 5 ebenfalls in die Transportstellung 10 gelangen, in der die Stützräder 6, wie bereits beschrieben, eine Position im Arbeitsbereich 8 des Vorsatzgerätes 3 einnehmen. Zwecks Verkürzung der Schwenkzeit kann auch hier die gleichzeitige Bewegung der Seitenteile 14 und der Ausleger 16 vorgesehen sein. Details zu den Transportstellungen 10, 13 und den Arbeitsstellungen 9, 12 ergeben sich aus der Beschreibung zu den 1 bis 3 und werden daher hier nicht wiederholt.
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Jedem der Ausleger 16 ist gemäß 5 eine dreiteilige Schutzeinrichtung 35 zugeordnet, die in der Straßentransportfahrt zur Abdeckung spitzer und scharfkantiger Teile dient. Die Schutzeinrichtung 35 besteht aus einer im dargestellten Ausführungsbeispiel drei Rahmenelemente 36-38 umfassenden Rahmenkonstruktion, wobei jedem Rahmenelement 36-38 jeweils ein Schutztuch 39-41 zugeordnet ist. In dem hier beschriebenen Beispiel bestehen die Rahmenelemente 36-38 aus runden Konstruktionsrohren, die eine ebene Fläche aufspannen und umgrenzen und deren Innenflächen mit Schutztüchern 39-41 bespannt sind.
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Mechanisch sind die Rahmenelemente 36-38 so miteinander gekoppelt, dass sie sich beim Verschwenken des jeweiligen Auslegers selbsttätig von einer zusammengefalteten Ruheposition 42 in eine aufgeklappte Abschirmposition 43 bewegen. Bei Einnahme der Ruheposition 42 befindet sich der jeweilige Ausleger 16 in der Arbeitsstellung 9 während bei Verharrung in der Abschirmposition 43 der jeweilige Ausleger 16 seine Transportstellung 10 einnimmt. In der Transportposition 10 des Auslegers 16 werden die Seitenbereiche und der Frontbereich des Vorsatzgerätes durch die Schutztücher 39-41 abgeschirmt. Der dreiteilige Schutz wird in an sich bekannter und daher nicht näher dargestellter Weise mit aktiven Stellgliedern, der Kopplung über Lenkergetriebe sowie der Schwerkraft in die jeweilige Position bewegt.
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Aus 5 ist weiter ein dem jeweiligen Ausleger 16 angeformter Stützarm 44 entnehmbar, der den jeweiligen Ausleger 16 an einem am in 5 nicht dargestellten Mittelteil 11 des Vorsatzgerätes 3 positionierten Widerlager 45 abstützt. In dem Widerlager 45 wird die Stützkraft S des Stützrades 6 in der Transportstellung 10 als Folge des Drehmoments M, welches an der Schwinge 17 an der horizontalen Drehachse 18 des horizontalen Drehgelenks 31 angreift, als Reaktionskraft R aufgenommen, was erklärt, dass das Widerlager 45 fester Bestanteil des Mittelteils 11 ist.
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In beiden Betriebsstellungen, in der Arbeitsstellung 9 und in der Transportstellung 10, befinden sich die Stützräder 6 in Bodeneingriff, wobei die Stützräder 6 in der Arbeitsteilung 9 gegenüber dem Maisgebiss 4 nachlaufend und in der Transportstellung 10 gegenüber dem Maisgebiss 4 vorlaufend angeordnet sind und wobei in beiden Betriebsstellungen die Stützräder 6 zumindest einen Teil des Gewichts des Vorsatzgerätes 3 in Form einer Stützkraft S am Boden 7 abstützen. Dabei sind die Stützräder 6 als Nachlaufräder um Hochachsen schwenkbar ausgebildet, so dass sich diese in Kurvenfahrten dem momentanen Drehpol folgend auf ihren momentanen Kurvenradius zwängungsfrei einstellen können.
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Insbesondere bei großen Arbeitsbreiten des Vorsatzgerätes 3 mit entsprechend großer Masse ist es von Vorteil, die Stützräder 6 des Transportfahrwerks 5 mit separaten Bremseinrichtungen auszustatten, die zugleich mit der Bremseinrichtung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 gekoppelt sind. Dieses ist ein Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit derartiger landwirtschaftlicher Fahrzeuge bei der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr und damit zugleich eine Erhöhung der Arbeitssicherheit des Fahrers im Straßenverkehr.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- landwirtschaftliche Arbeitsmaschine
- 2
- Feldhäcksler
- 3
- Vorsatzgerät
- 4
- Maisgebiss
- 5
- Transportfahrwerk
- 6
- Stützrad
- 7
- Boden
- 8
- Arbeitsbereich
- 9
- Arbeitsstellung
- 10
- Transportstellung
- 11
- Mittelteil
- 12
- Arbeitsstellung
- 13
- Transportstellung
- 14
- klappbares Seitenteil
- 15
- rückwärtiger Bereich
- 16
- Ausleger
- 17
- Schwinge
- 18
- horizontale Drehachse
- 19
- vertikale Drehachse
- 20
- rotierendes Werkzeug
- 21
- hydraulischer Stellantrieb
- 22
- Verriegelungslasche
- 23
- Fangbügel
- 24
- Anschlagpunkt
- 25
- Anschlagpunkt
- 26
- Winkelhebel
- 27
- hydraulischer Stellantrieb
- 28
- Anschlagpunkt
- 29
- Anschlagpunkt
- 30
- Ausnehmung
- 31
- horizontales Drehgelenk
- 32
- Lagesensor
- 33
- vertikales Drehgelenk
- 34
- Pfeilrichtung
- 35
- Schutzeinrichtung
- 36-38
- Rahmenelement
- 39-41
- Schutztuch
- 42
- Ruheposition
- 43
- Abschirmposition
- 44
- Stützarm
- 45
- Widerlager
- F
- Fahrtrichtung
- R
- Reaktionskraft
- S
- Stützkraft
- M
- Drehmoment
- A
- Spurbreite
- A'
- Spurbreite