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Die vorliegende Erfindung geht aus von einer Anzeigevorrichtung, insbesondere einem Head-Up Display, mit einem Beleuchtungsmittel, einer bildgebenden Einheit und einem Umlenkmittel.
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Solche Head-Up Displays (im Folgenden als „HUD” bezeichnet) sind allgemein bekannt und werden seit vielen Jahren bereits in Flugzeugcockpits und in Kraftfahrzeugen eingesetzt, um für den Piloten oder Fahrer auf eine besonders angenehme Weise Informationen, beispielsweise Statusanzeigen über den Betriebszustand des Flugzeugs oder Fahrzeugs, bereitzustellen. Zur Anzeige der Informationen wird dabei ein die Informationen enthaltendes virtuelles Bild erzeugt, welches entweder unmittelbar auf eine Windschutzscheibe des Fahrzeugs oder auf einen im Sichtfeld des Fahrers angeordneten separaten Combiner projiziert wird. Ein solcher Combiner (dt. Kombinierer von Informationen) umfasst typischerweise eine spiegelnde und lichtdurchlässige Scheibe, so dass der Fahrer durch den Combiner hindurch sehen kann und somit eine Überlagerung des auf den Combiner projizierten virtuellen Bildes mit entsprechenden durch den Combiner hindurch scheinenden Umweltinformationen erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass trotz der Verwendung einer separaten Anzeigescheibe, welche hinsichtlich ihrer Ausgestaltung hauptsächlich auf eine qualitativ hochwertige Anzeige des virtuellen Bildes angepasst werden kann, das Sichtfeld des Fahrers nahezu nicht beeinträchtigt wird. Eine solche Anzeigevorrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 20 2006 020 591 U1 bekannt.
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Derartige Combiner werden hauptsächlich nur dann benötigt, wenn sich das Fahrzeug in einem fahrenden Zustand befindet und daher der Fahrer aktuelle Informationen beispielsweise über den Fahrzeugstand eines Navigationssystem, eines Unterhaltungssystems, eines Telefons oder dergleichen benötigt. Aus diesem Grund ist es wünschenswert, dass der Combiner zwischen einer Gebrauchsposition, in welcher der Combiner zur Anzeige des virtuellen Bildes in einem Sichtfeld des Fahrers angeordnet ist, und einer Verstauposition, in welcher sich der Combiner in einer gegenüber der Gebrauchsposition zurückgezogenen und insbesondere geschützten Position befindet, verfahrbar ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, bei welcher der Combiner in einfacher, zuverlässiger und sicherer Art und Weise zwischen der Gebrauchsposition und der Verstauposition verfahrbar ist und welche vergleichsweise kostengünstig realisierbar ist. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine vergleichsweise flüssige und ansehnliche Bewegung des Combiners zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anzeigevorrichtung, insbesondere für ein Fahrzeug, gelöst, welche ein Basiselement und einen gegenüber dem Basiselement beweglichen Combiner umfasst, wobei der Combiner mittels eines Antriebsmechanismus zwischen einer Gebrauchsposition, in welcher ein virtuelles Bild auf den Combiner projizierbar ist, und einer Verstauposition verfahrbar ist, wobei der Antriebsmechanismus einen Übersetzungsmechanismus umfasst.
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Der Übersetzungsmechanismus verändert, insbesondere verlängert, den Verstellweg des Antriebes, insbesondere eines Linearantriebs, der dadurch beispielsweise kleiner ausgeführt werden kann.
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Vorzugsweise ist das Übersetzungsverhältnis veränderbar. Dadurch können unterschiedliche Anzeigevorrichtungen mit demselben Antrieb ausgerüstet werden.
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Vorzugsweise ist dieser Übersetzungsmechanismus ein Scherengetriebe.
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Bei der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung wird der Combiner mittels des Übersetzungsmechanismus, insbesondere eines Scherengelenks, zu einer Bewegung von der Verstauposition in die Gebrauchsposition und umgekehrt angetrieben. Die Verwendung eines Scherengelenks hat den Vorteil, dass ein vergleichsweise kompakter, robuster und kostengünstiger Antriebsmechanismus realisiert wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Antriebsmechanismus vergleichsweise einfach an die speziellen Bauraumbedürfnisse, insbesondere in einem Fahrzeug, anpassbar ist. Beispielsweise muss hierfür lediglich die Anzahl der Glieder und/oder die Länge der einzelnen Glieder des Scherengelenks entsprechend angepasst werden.
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Ein Scherengelenk im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst insbesondere eine Anordnung aus wenigstens zwei sich kreuzenden Stäben (auch als Scherenschenkel bezeichnet), die in ihrem Zentralbereich drehbar miteinander verbunden sind, d. h. die beiden sich kreuzenden Stäbe sind nach Art einer Schere zusammengesetzt. Eine solche Anordnung wird im Folgenden als Glied des Scherengelenks bezeichnet, wobei das Scherengelenk vorzugsweise aus einer Mehrzahl von hintereinander geschalteten Gliedern zusammengesetzt ist und wobei die Stäbe zweier benachbarter Glieder jeweils an den einander zugewandten Endpunkten der Stäbe drehbeweglich miteinander verbunden sind. Wenn nun beispielsweise die freien Endpunkte der beiden Stäbe des ersten Gliedes zusammengedrückt werden, werden die beiden entsprechenden Stäbe derart zueinander verdreht, dass der Winkel zwischen den Stäben immer spitzer wird und sich dieses Glied in Längsrichtung ausdehnt, d. h. wenn die Schere geschlossen wird, vergrößert sich deren Längsausdehnung. Die beiden entgegengesetzten Endpunkte der beiden Stäbe nähern sich hierdurch ebenfalls einander an, wodurch das nächstfolgende Glied des Scherengelenks in analoger Weise zusammengedrückt wird. Auf diese Weise werden nunmehr alle Glieder des Scherengelenks gleichzeitig geschlossen und das gesamte Scherengelenk dehnt sich entlang der Längsrichtung in seine ausgefahrene Stellung aus. In umgekehrter Weise öffnen sich alle Glieder des Scherengelenks und das Scherengelenk zieht sich entlang der Längsrichtung wieder in seine eingefahrene Stellung zusammen, wenn die beiden Endpunkte des ersten Gliedes, entlang einer zur Längsrichtung senkrechten Querrichtung, wieder voneinander entfernt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung einen Antrieb, insbesondere einen Drehantrieb, beispielsweise einen drehbaren Nocken, oder einen Linearantrieb, aufweist, welcher zum Betätigen des Übersetzungsmechanismus, vorzugsweise des Scherengelenks und insbesondere des ersten Gliedes des Scherengelenks, vorgesehen ist. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Antrieb, insbesondere ein Linearantrieb, an einem Kreuzungspunkt der beiden Stäbe des ersten Gliedes angreift und den Kreuzungspunkt zur Betätigung des Scherengelenks in Längsrichtung bewegt, während ein Endpunkt des ersten Gliedes am Basiselement fixiert ist. Das Scherengelenk dient somit insbesondere als Übersetzungsmittel, um eine vergleichsweise kleine Bewegung des Antriebs, beispielsweise entlang der Längsrichtung, in eine größere Bewegung, beispielsweise entlang der Längsrichtung der Anzeigevorrichtung zu übersetzen. Alternativ ist der Antrieb vorzugsweise mit wenigstens einem der Endpunkte der beiden Stäbe des ersten Gliedes derart gekoppelt, dass die beiden Endpunkte relativ zueinander und senkrecht zur Längsrichtung bewegbar sind. Denkbar ist ferner, dass einer der beiden Endpunkte des ersten Gliedes drehbar am Basiselement befestigt ist, während der andere Endpunkt mittels des Antriebs entweder translatorisch in Richtung des am Basiselement befestigten Endpunkts bewegt wird oder translatorisch entgegen der Richtung des am Basiselement befestigten Endpunkts von diesem Endpunkt wegbewegt wird.
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Der Linearantrieb umfasst vorzugsweise einen Linearmotor, einen Gewindestangenantrieb oder einen Zahn-/Treibriemen, insbesondere jeweils angetrieben von einem Elektromotor.
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Denkbar wäre natürlich auch, dass der Linearantrieb ein Kolben-Zylinder-Antrieb oder einen Elektrolinearzylinder umfasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Antriebsmechanismus zumindest teilweise aus einem Material gefertigt ist, welches eine Formgedächnislegierung umfasst. Bevorzugt ist das Scherengetriebe und besonders bevorzugt die Glieder bzw. Stäbe des Scherengetriebes aus einem Material gefertigt sind, welches ein Formgedächnislegierung umfasst. Das Material umfasst vorzugsweise ein Memory-Metall (auch als SMA-Material (”shape memory allow”) bezeichnet).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Antriebsmechanismus eine Kontrolleinheit aufweist, welche dazu konfiguriert ist, die Formgedächnislegierung mit einem Steuerstrom zu beschalten. In vorteilhafter Weise wird durch den Steuerstrom eine Bewegung des Antriebsmechanismus induziert. Somit ist ein im Vergleich zum Stand der Technik besonders energiesparender, wartungsarmer und kompakter Antrieb realisierbar. Insbesondere wird neben dem Scherengetriebe kein zusätzlicher externer, mechanischer Antrieb benötigt. Insbesondere ist ein externer Antrieb nicht obligatorisch, wenn die Scherenelemente aus dem SMA-Material hergestellt sind und so durch gezielte Bestromung die definierte Bewegung innerhalb der geforderten Trajektorien und somit des Combiners bewirkt werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Antrieb ein bionisches Funktionsprinzip umfasst. Die Kombination neuartiger Materialien, z. B. SMA, EAP (EAP = electro active polymer), mit konventionellen elektromotorischen oder federbetriebenen Antrieben ist ebenso denkbar, um Funktionsprinzipien der Natur (konkret: Bryozoa) abzubilden und gemäß Transferfunktionen aus der Bionik, in eine technische Lösung für den HUD-Antrieb umzusetzen, was u. a. auch Vorteile beim Energieverbrauch eines solchen Kombi-Systems zur Folge hat. Denkbar ist auch, dass der Antriebsmechanismus hydraulische und/oder pneumatische Antriebe umfasst. Vorzugsweise werden solche hydraulischen und/oder pneumatischen Antriebe mit neuartigen EAP-basierten Antriebsaggregaten kombiniert. Die oben beschriebenen Antriebskonzepte haben zum Ziel, einen, aus Sicht Stand Technik, deutlich kleineren Bauraum zu erreichen, signifikant geräuschreduzierte sowie dynamisch optimierte Bewegungsabläufe mit gleichzeitig großem Trajektorien-Bereich des Combiners zu gewährleisten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Combiner an einem Befestigungselement befestigt ist, wobei das Befestigungselement an einem zweiten Glied des Scherengelenks befestigt ist. Das zweite Glied ist insbesondere an einem dem ersten Glied entlang der Längsrichtung abgewandten Ende des Scherengelenks angeordnet. Eine Betätigung des Scherengelenks mittels des Antriebs führt somit zu einer Verschiebung des Befestigungselements parallel oder antiparallel zur Längsrichtung, da das Befestigungselement mit dem zweiten Glied entlang der Längsrichtung mitbewegt wird. Die Bewegung des Befestigungselements führt dann zum Verfahren/Verschwenken des Combiners zwischen der Gebrauchsposition und der Verstauposition. Zwischen dem ersten und dem zweiten Glied des Scherengelenks können mindestens ein, vorzugsweise mehrere weitere Glieder angeordnet sein.
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Der Combiner umfasst vorzugsweise eine zumindest teilweise spiegelnde und lichtdurchlässige Scheibe, welche vom Befestigungselement gehalten wird. Diese Scheibe ist vorzugsweise aus Kunststoff vorgesehen, insbesondere aus einem Kunststoff, der beim Versagen nicht splittert oder scharfe Kanten bildet, um das Gefahrenpotential der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung zu vermindern.
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In der Gebrauchsposition wird der Combiner vorzugsweise in ein Sichtfeld eines Fahrzeug-Insassen verfahren. Der Fahrzeug-Insasse kann dabei vorzugsweise durch den Combiner hindurch sehen und somit durch den Combiner hindurch scheinende Umweltinformationen nahezu unbeschränkt wahrnehmen. Gleichzeitig ist in der Gebrauchsposition mittels einer Projektionseinheit der Anzeigevorrichtung ein virtuelles Bild auf den Combiner projizierbar, um dem Fahrer beispielsweise Fahrzeuginformationen oder dergleichen anzuzeigen. Die Anzeigevorrichtung ist vorzugsweise in ein Fahrzeug-Innenausstattungsteil, beispielsweise ein Armaturenbrett oder eine Mittelkonsole, integriert. In der Gebrauchsposition steht der Combiner vorzugsweise von dem Fahrzeug-Innenausstattungsteil senkrecht oder schräg insbesondere in Richtung einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs in den Fahrzeuginnenraum hervor, während der Combiner in der Verstauposition vorzugsweise durch eine Öffnung im Fahrzeug-Innenausstattungsteil vollständig in das Fahrzeug-Innenausstattungsteil eingefahren ist.
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Gemäß einer bevorzugten oder einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung derart ausgebildet ist, dass der Combiner beim Verfahren von der Verstauposition in die Gebrauchsposition eine Kombination aus einer linearen Bewegung entlang der Längsrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und einer Schwenk-/Drehbewegung um eine zur Längsrichtung senkrechten Schwenkachse durchführt. Vorzugsweise werden beide Bewegungen durch denselben Antriebsmechanismus bewirkt. Das Befestigungselement des Combiners weist hierfür vorzugsweise seitliche Führungselemente auf, welche in seitlichen Führungsschienen des Basiselements geführt und vorzugsweise drehbeweglich gelagert sind. Alternativ oder zusätzlich sind an dem Befestigungselement und/oder an dem Führungselement ein oder mehrere Dreh-/Schwenklager vorgesehen.
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Die Führungsschienen weisen vorzugsweise eine Krümmung derart auf, dass die Führungselemente in der Gebrauchsposition einen größeren Abstand zu einer Bodenplatte des Basiselements aufweisen, als in der Verstauposition. Senkrecht zu der Bodenplatte des Basiselements verlaufen die Führungsschienen und das Scherengelenk somit vorzugsweise nicht streng parallel zueinander, sondern vorzugsweise verändert sich der Abstand zwischen dem ausgefahrenen Scherengelenk und den Führungsschienen entlang der zur Bodenplatte senkrechten Richtung, insbesondere stetig, entlang der Längsrichtung.
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Das Befestigungselement ist vorzugsweise in einem Befestigungspunkt an zumindest einem Endpunkt des zweiten Gliedes befestigt, wobei parallel zu einer Längsrichtung des Combiners, insbesondere parallel zur Haupterstreckungsebene des Combiners die Führungselemente vorzugsweise zwischen dem Combiner und dem Befestigungspunkt angeordnet sind. Insbesondere sind die Führungselemente in der Gebrauchsposition senkrecht zur Bodenplatte und in der Verstauposition in einem anderen Winkel, vorzugsweise im Wesentlichen waagerecht, zueinander vorzugsweise zwischen dem Combiner und dem Befestigungspunkt angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass beim Verfahren zwischen der Gebrauchsposition und der Verstauposition ein Drehmoment auf das Befestigungselement und somit auch auf den Combiner ausgeübt werden kann, wodurch der Combiner insbesondere in das Sichtfeld linear verfahren und gleichzeitig oder sequentiell geschwenkt wird. Der Combiner kann somit durch eine vergleichsweise schmale Öffnung im Fahrzeug-Innenausstattungsteil in die Gebrauchsposition verfahren werden.
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Alternativ oder zusätzlich weist jedes Führungselement zwei Führungsmittel, beispielsweise Stifte auf, die getrennt voneinander in der Führungsschiene gelagert sind und zumindest abschnittsweise von der Verstau- in die Gebrauchsposition unterschiedliche Wege zurücklegen. Dadurch ist eine kombinierte Linear und Dreh-/Schwenkbewegung des Combiners möglich.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.
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In 1 ist eine schematische Perspektivansicht einer Anzeigevorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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In 2 ist eine schematische Detailansicht einer Anzeigevorrichtung gemäß der beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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In 3 ist eine schematische Aufsichtsdarstellung einer Anzeigevorrichtung gemäß der beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt.
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In 1 und 2 ist eine schematische Perspektivansicht einer Anzeigevorrichtung 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Anzeigevorrichtung 1 umfasst ein Basiselement 2, welches in ein nicht abgebildetes Innenausstattungsteil eines Fahrzeugs integrierbar ist. Das Basiselement 2 weist zur Befestigung an dem Innenausstattungsteil Befestigungslaschen 3 auf. Die Anzeigevorrichtung 1 weist ferner einen Combiner 4 auf, welcher eine spiegelnde und lichtdurchlässige Scheibe umfasst. Der Combiner 4 ist zwischen einer Gebrauchsposition (dargestellt in 1, 2 und 3) und einer Verstauposition (nicht abgebildet) verfahrbar. In der Verstauposition ist der Combiner 4 im Wesentlichen parallel zu einer Bodenplatte 5 des Basiselements 2 ausgerichtet und befindet sich im Wesentlichen innerhalb des Basiselements 2. In der dargestellten Gebrauchsposition ist der Combiner 4 aus dem Basiselement 2 ausgefahren, wobei der Combiner 4 im Wesentlichen senkrecht zur Bodenplatte 5 ausgerichtet ist und in ein Sichtfeld eines Fahrzeuginsassen ragt. Der Combiner 4 steht insbesondere von dem Innenausstattungsteil senkrecht oder schräg insbesondere in Richtung einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs in den Fahrzeuginnenraum hervor. In der Gebrauchsposition kann auf den Combiner 4 mittels einer nicht dargestellten Projektionseinheit ein virtuelles Bild projiziert werden, um dem Fahrzeuginsassen beispielsweise Fahrzeuginformationen oder dergleichen anzuzeigen.
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Der Combiner 4 wird mittels eines Antriebsmechanismus zwischen der Gebrauchsposition und der Verstauposition verfahren. Der Antriebsmechanismus umfasst hier ein Scherengelenk 6. Das Scherengelenk 6 weist eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Gliedern 7 auf, wobei jedes Glied 7 wenigstens zwei über Kreuz angeordnete Stäbe 8 (auch als Scherenschenkel bezeichnet) aufweist, welche jeweils beispielsweise auf halber Länge drehbar miteinander verbunden sind. Das Scherengelenk 6 umfasst an einem ersten Ende ein erstes Glied 7, wobei die beiden Stäbe 8 des ersten Gliedes 7 in einem Kreuzungspunkt 9 drehbeweglich miteinander verbunden sind. Ein Linearantrieb 15 der Anzeigevorrichtung 1 greift an diesem Kreuzungspunkt 9 an, während ein Endpunkt der Stäbe 8 drehbeweglich am Basiselement 2 fixiert ist und der andere Endpunkt jeweils verschieblich gelagert ist. Zur Betätigung des Scherengelenks 6 wird der Kreuzungspunkt 9 mittels des Linearantriebs 15 in Längsrichtung 100 bewegt. Das Scherengelenk 6 dient somit insbesondere als Übersetzungsmittel, um eine vergleichsweise kleine Bewegung des Linearantriebs 9 entlang der Längsrichtung 100 in eine deutlich größere Bewegung des Scherengelenks 6 entlang der Längsrichtung 100 zu übersetzen. Das Scherengelenk 6 weist hierzu ein zweites Glied 7 auf, welches an einem dem ersten Glied 7 entlang der Längsrichtung 10 abgewandten Ende des Scherengelenks 6 angeordnet ist. Die Endpunkte 16 der beiden Stäbe 8 des zweiten Gliedes 7 sind am Befestigungsmittel 10 befestigt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Glied 7 sind vorzugsweise eine Mehrzahl weiterer Glieder 7 angeordnet und lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
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Der Combiner 4 wird ferner mittels des Befestigungselements 10 gehalten. Das Befestigungselement 10 ist entlang der Längsrichtung 100 gegenüber dem Basiselement 2 verschiebbar gelagert. Das Befestigungselement 10 weist hierzu seitliche Führungselemente 11 auf, welche in seitlichen Führungsschienen 12 des Basiselements 2 längsverschieblich geführt sind. Die Führungsschienen 12 sind gegenüber der Längsrichtung 100 derart gekrümmt, dass sich der Abstand zwischen den Führungsschienen 12 und der Bodenplatte 5 vorzugsweise kontinuierlich entlang der Längsrichtung 100 verändert. Die Führungselemente 11 sind ferner drehbar in den Führungsschienen 12 gelagert, so dass der Combiner 4 um eine durch die Führungselemente 11 definierte Schwenkachse 101 verschwenkbar (angedeutet durch Pfeil 102) ist. Eine dem Combiner 4 hinsichtlich der Schwenkachse 101 abgewandte Seite des Befestigungselements 10 ist in wenigstens einem Befestigungspunkt am zweiten Glied 7 befestigt.
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Wenn der Combiner 4 sich in der Verstauposition befindet, ist das Befestigungselement 10 an einem, der Öffnung des Innenausstattungsteils entlang der Längsrichtung 100 abgewandten, ersten Ende 13 des Basiselements 2 angeordnet. Zum Verfahren des Combiners 4 in die Gebrauchsposition wird nun das Scherengelenk 6 mittels des Linearantriebs 15 derart angetrieben, dass das Befestigungselement 10 von einem ersten Ende 13 des Basiselements 2 in Richtung eines zweiten Endes 14 des Basiselements 2 entlang der Längsrichtung 100 bewegt wird. Durch die Krümmung der Führungsschienen 12 entfernt die Führungsschiene 12 sich dabei von der Bodenplatte 5, so dass neben der linearen Bewegung entlang der Längsrichtung 100 auch eine aufrichtende Schwenkbewegung des Befestigungselements 10 um die Schwenkachse 101 erzeugt wird. Hierdurch wird ferner auch der Combiner 4 um die Schwenkachse 101 geschwenkt und somit durch die im Bereich des zweiten Endes 14 angeordnete Öffnung des Innenausstattungsteil (nicht dargestellt) in das Sichtfeld des Fahrzeuginsassen geschoben und gleichzeitig aufgerichtet. Analog erfolgt das Verfahren des Combiners 4 von der Gebrauchsposition in die Verstauposition, wobei hier der Linearantrieb 15 in umgekehrter Richtung angetrieben wird.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Scherengelenk 6 und insbesondere die Glieder 7 bzw. Stäbe 8 aus einem Material gefertigt sind, welches eine Formgedächnislegierung (auch als SMA-Material (shape memory allow) bezeichnet) umfasst. Vorzugsweise weist der Antrieb ferner eine Kontrolleinheit auf, welche dazu konfiguriert ist, das die Formgedächnislegierung mit einem Steuerstrom zu beschalten. Auf diese Weise wird durch eine gezielte Bestromung die definierte Bewegung innerhalb der geforderten Trajektorien des Scherengelenks 6 und somit des Combiners 4 entlang der Längsrichtung 100 bewirkt. Denkbar ist auch, neuartige Materialien, z. B. SMA, EAP, mit konventionellen elektromotorischen oder federbetriebenen Antrieben zu kombinieren, um Funktionsprinzipien der Natur (konkret: Bryozoa) abzubilden und gemäß Transferfunktionen aus der Bionik, in eine technische Lösung für den vorliegenden Combiner-Antrieb umzusetzen.
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In 3 ist eine Aufsichtsdarstellung der in 1 und 2 gezeigten Anzeigevorrichtung 1 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeigevorrichtung
- 2
- Basiselement
- 3
- Befestigungslasche
- 4
- Combiner
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Scherengelenk
- 7
- Glied
- 8
- Stab
- 9
- Kreuzungspunkt
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Führungselement
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Erstes Ende
- 14
- Zweites Ende
- 15
- Linearantrieb
- 16
- Endpunkte
- 100
- Längsrichtung
- 101
- Schwenkachse
- 102
- Schwenkbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006020591 U1 [0002]