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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNG
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Diese Anmeldung bezieht sich auf die am 12. Oktober 2010 eingereichte einstweilige US-Anmeldung lfd. Nr. 61/392.207 und beansprucht deren Priorität.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Produktion von Wellpappe und insbesondere auf ein neuartiges Verfahren zum Beladen und Einziehen von Papierrollen an der Wellpappenmaschine, um das Abwickeln sehr kurzer Nasspartieaufträge zu erleichtern.
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HINTERGRUND
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Einwellige Wellpappe ist aus drei Papierschichten zusammengesetzt, die ein oberes Kaschierpapier, ein geriffeltes Medium bzw. eine Wellenbahn und ein unteres Kaschierpapier umfassen. Die Stärke der Wellpappe wird durch einen Kantenstauchtest (ECT), der mit der Stärke dieser Papiere eng zusammenhängt, definiert. Papierstärken werden gewöhnlich mittels eines Streifenstauchtests (STFI) gemessen. Der Wellpappen-ECT kann anhand einer Beziehung geschätzt werden, die eine lineare Kombination der STFI der Papiere und des Einzugsfaktors der Wellenbahn ist. Der STFI der Papiere wird in erster Linie durch den Fasergehalt, gemessen in Pfund pro tausend Quadratfuß oder Gramm pro Quadratmeter, bestimmt. Die Papiersorten, die bei der Bildung der Wellpappe verwendet werden, bestimmen folglich die Stärke der produzierten Pappe.
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Mittels einwelliger Pappe hergestellte Wellpappenkartons werden häufig dazu verwendet, Produkte per Luft, LKW oder Schiene zu verfrachten. Frachtspediteure erlegten im Gegenzug für die Übernahme der Haftung für die Unversehrtheit der Inhalte der transportierten Güter Verpackungsvorschriften auf. Diese Vorschriften wurden durch den Artikel 222 der National Motor Freight Carriers und die Vorschrift 41 des National Railroad Freight Committee codifiziert. Diese Vorschriften bestimmten Verpackungsmaterialspezifikationen, die je nach Bruttomasse der Verpackung und der Kartonabmessungen verschieden waren. Die Spezifikationen schrieben die kombinierten Riesgewichte von Kartonkaschierpapier und -medium vor. 1990 förderten Wirtschaftsverbände für die Wellpappenindustrie Vorschläge, um den Artikels 222 und die Vorschrift 41 abzuschaffen und die Verwendung des ECT anstelle herkömmlicher Papier-Riesgewichte als primäre Spezifikation für den Kartonentwurf zu erlauben. Diese Veränderungen, wenn anerkannt, verliehen den Wellpappenproduzenten wesentlich mehr Flexibilität im Entwurf von Wellpappenkartons, die die Leistungsanforderungen von Endkunden in Betracht zog.
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Als Antwort auf diese Veränderung entwickelten die Papierhersteller eine Vielzahl von Kaschierpapieren und Medien mit erweitertem STFI, um die Optionen für Papiersorten, die Wellpappenproduzenten verfügbar sind, nochmals auszudehnen. Da der Fasergehalt etwa 80% der Kosten des Produzierens eines Kartons ausmacht, stand die Verwendung spezifischer Papierkombinationen, die die Kunden-ECT-Anforderungen gerade noch erfüllten, stark im Vordergrund. Das Endergebnis dieser Entwicklung war eine wesentliche Zunahme der Anzahl von Papierwechseln an der Nasspartie der Wellpappenmaschine. Zusammen mit dem gleichzeitigen Trend der Fertigung auf Abruf hat dies an manchen Einzelblatteinzug-Wellpappenmaschine zu bis zu 80 Papierwechseln oder mehr pro Schicht geführt.
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Die Mindestlänge eines Nasspartieauftrags wird normalerweise durch die Zeit, die benötigt wird, um eine Papierrolle zu wechseln und sie für eine Spleißung vorzubereiten, bestimmt. Dieser Zyklus beginnt, wenn eine Papierendstückrolle ausgangsseitig gespleißt wird. Die Endstückrolle wird von dem Gewellten entfernt, worauf eine neue Papierrolle auf einem Gleis- und Transportwagensystem unter der Wellpappenmaschine angetrieben wird. Das Papier muss dann für eine Spleißung vorbereitet werden. Papiere werden normalerweise an den Rollengerüstpositionen von oberem Kaschierpapier, Medium und unterem Kaschierpapier gewechselt. Diese Aufgaben können mit entsprechendem Personal parallel ausgeführt werden. Dennoch beträgt bei einem Papierrollenaustausch und einer Spleißungsvorbereitung von vier Minuten und einer auf 500 FPM verlangsamten Wellpappenmaschinengeschwindigkeit die minimale Auftragslänge an der Nasspartie der Wellpappenmaschine 2000 laufenden Fuß. Bestimmte Kunden für Einzelblatteinzug-Wellpappenmaschine würden sich Aufträge wünschen, die kürzer als 500 laufende Fuß sind.
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Eine Möglichkeit des Zustandebringens kurzer Aufträge ist, einen Breiten- und Papiersortenwechsel zu vermeiden, indem entweder eine extrabreite Beschneidung vorgenommen wird, um einen Breitenwechsel zu vermeiden, oder das Riesgewicht des Durchlaufs von Papieren gesteigert wird, um Papiersortenwechsel zu vermeiden. Beide Optionen verursachen einen wesentlichen Faserverlust, da der Kunde keinen Aufpreis für Beschneidung oder verwendete Papiere schwererer Sorte akzeptieren würde.
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Das
US-Patent Nr. 6.575.217 offenbart eine Technik für schnellen Papierwechsel, die die Hinzufügung einseitiger Rollengerüste beinhaltet, die das Aufspannen von bis zu vier Rollen an der Wellpappenmaschine, die mit einer Spleißvorrichtung funktional zusammenhängen, ermöglichen. Diese Idee ermöglicht den Ablauf des Prozesses der Spleißungsvorbereitung und des Rollenwechsels in überlappender Weise, um Nasspartieauftragswechsel-Zykluszeiten zu reduzieren. Die Technik erfordert wesentlichen Raum innerhalb der Wellpappenmaschine, um die zusätzlichen Rollengerüste unterzubringen. Bei vorhandenen Wellpappenmaschinen würde dies eine sehr wesentliche Verschiebung von Ausrüstung erfordern, wobei es in der großen Mehrzahl von Fällen wegen baulicher Beschränken und Kosten undurchführbar ist.
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Folglich besteht in der Wellpappenindustrie ein Bedarf an einem Mittel zum Erleichtern kurzer Aufträge an der Nasspartie der Wellpappenmaschine.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Verwendung von Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüsten, die das Beladen und Vorbereiten für Spleißung von zwei aufeinander folgenden nächsten Papierwechseln zugeordneten Papierrollen während des Abspulens von Papier von gegenwärtig an benachbarten Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsten aufgespannten Rollen ermöglichen. Ein typischer Auftragswechsel, der mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ausgeführt wird, würde den Papierwechsel an den Positionen von oberem Kaschierpapier, Medium und unterem Kaschierpapier beinhalten. Das Aufspannen dieser künftigen Nasspartie-Papierrollen parallel zur gegenwärtigen Abwicklung eines längeren Auftrags ermöglicht das Ausführen zweier künftiger Auftragwechsel mit einfacher Spleißungseinleitung.
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Um dies zu vollbringen, werden die Papiere von den an den Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüsten aufgespannten Rollen durch die Tandem-Spleißvorrichtungen nach unten um Zusatz-Spleißungsvorbereitungsplattformen und dann durch die Spleißvorrichtungsschlitten, die am stromaufseitigen Ende der Primär-Spleißvorrichtungen, wo die Papiere vor die Spleißung vorbereitet werden, verfügbar sind, eingezogen. Nachdem die Spleißungsvorbereitung abgeschlossen ist, können die Zusatz-Spleißplattformen entweder manuell entfernt oder auf eine höhere Abspulebenenposition, die das Abspulen nochmals künftigerer Nasspartie-Papierrollen unter der Wellpappenmaschine und das Aufspannen an den stromaufseitigen Enden der Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüste ermöglichen, angehoben werden. Wenn dies getan ist, besitzt die Wellpappenmaschine in Erwartung von Nasspartieauftragswechseln drei auf die Rollengerüste geladene Papiertypen für künftige Aufträge.
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Das Spleißen einer an dem Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst angebrachten Rolle unter Verwendung eines Spleißvorrichtungsschlittens des Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts beinhaltet intermodales Spleißen. Intermodales Spleißen nutzt die Spleißvorrichtungsschlittenfunktionen von Anschlagschiene, Abschneidmesser und Spleißungsversiegelungswalzen an dem Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüst und die Papierrollenbeschleunigungsfunktionen der Kapstanwalze, des Tänzersystems und der Bremsensteuerung an dem Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst. Die Idee des intermodalen Spleißens ist das Schlüsselkonzept der vorliegenden Erfindung, das das Spleißen einer an der Tandem-Spleißvorrichtung eingespannten Rolle in eine an der Primär-Spleißvorrichtung befindliche Rolle ermöglicht. Sobald dies getan ist, kann bei Auftragswechsel unter Verwendung des normalen Spleißungszyklus der Tandem-Spleißvorrichtung ein weiteres Nasspartiepapier auf das hintere Ende des nächsten Auftrags gespleißt werden.
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Normalerweise wird die Mindestlänge eines Nasspartieauftrags durch die Zykluszeit, die mit dem Spleißen und Austauschen einer Endstückrolle, dann dem Beladen und Aufspannen einer neuen Rolle und dem Vorbereiten dieser Rolle für die Spleißung verbunden ist, bestimmt. Jedoch kann mit dem Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst-Konzept der vorliegenden Erfindung, das das intermodale Spleißen anwendet, die Mindestlänge des ersten und des zweiten Auftrags, die bevorstehen, halbiert werden, weil diese zwei Aufträge bereit sind, durch bloßes Drücken eines Spleißungsaktivierungsknopfes abzulaufen. Die Zeit, die zum Austauschen der Rolle am stromabseitigen Ende des Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts, die zum dritten bevorstehenden Auftrag werden wird, verfügbar ist, ist gleich der Dauer der Abwicklung zweier Nasspartieaufträge anstatt von einem. Der vierte bevorstehende Auftrag würde die an dem stromaufseitigen Ende der Primär-Spleißvorrichtung aufgespannte Rolle werden. Da diese Rolle während der Abwicklung des dritten bevorstehenden Auftrags nur für eine Spleißung vorbereitet werden muss, kann dieser dritte bevorstehende Auftrag ebenfalls ein Kurzauftrag sein.
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Das Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst der vorliegenden Erfindung erfordert, dass an jeder Seite einer Einzel-Beklebevorrichtung (single facer) sowie an der Position für unteres Kaschierpapier zwei Spleißvorrichtung/Rollengerüst-Paare verfügbar sind. Die meisten Wellpappenmaschinen besitzen wenigstens zwei Einzel-Beklebevorrichtungen, um die Fertigung zweiwelliger Pappe zu ermöglichen. Eine typische Wellpappenmaschine läuft mit einer Einzel-Beklebevorrichtung, die mehr als 85% der Zeit einwellige Pappe herstellt. Aus verschiedenen Gründen ist die stromaufseitige Einzel-Beklebevorrichtung normalerweise die am meisten verwendete. Mit dem Auftauchen von Einzel-Beklebevorrichtungen mit schnellem Kassettenwechsel ist es möglich, nahezu sämtliche einseitige Pappe an der am weitesten stromaufseitigen Einzel-Beklebevorrichtung abzuwickeln. Die Verwendung der am weitesten stromaufseitigen Einzel-Beklebevorrichtung ermöglicht das Verwenden des Spleißvorrichtung/Rollengerüsts für oberes Kaschierpapier an der stromabseitigen Einzel-Beklebevorrichtung als Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst für Kurzauftragsumrüstung an der Mediumseite der stromaufseitigen Einzel-Beklebevorrichtung. Ähnlich kann das Medium-Spleißvorrichtung/Rollengerüst an der stromabseitigen Einzel-Beklebevorrichtung zum Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst für die Position von Doppel-Beklebevorrichtung (double backer) oder unterem Kaschierpapier werden. Dies bedeutet, dass mit dem Tandem-Spleißkonzept der vorliegenden Erfindung nur ein zusätzliches Spleißvorrichtung/Rollengerüst an dem weitesten stromaufseitigen Ende der typischen Wellpappenmaschine hinzugefügt werden muss, um kurze Nasspartieaufträge abzuwickeln. Am Ende der meisten Wellpappenmaschinen ist Raum vorhanden, um ein weiteres Spleißvorrichtung/Rollengerüst zu installieren, das zum Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst für das obere Kaschierpapier an der stromaufseitigen Einzel-Beklebevorrichtung würde. Wohlgemerkt könnten an einer neuen Wellpappenmaschine Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüste in den Entwurf einbezogen werden, um manche der angeführten Bedenken auszuräumen.
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Merkmale und Vorteile des Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst-Konzepts mit intermodalem Spleißen werden deutlich aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform, wenn diese gemeinsam mit den begleitenden Zeichnungen betrachtet wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine schematische Seitenansicht einer herkömmlichen Wellpappenmaschinen-Nasspartie.
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2 ist eine schematische Draufsicht eines Abschnitts einer Wellpappenmaschinen-Nasspartie.
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3 ist eine schematische Seitenansicht einer Wellpappenmaschine mit einem zusätzlichen Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst am stromaufseitigen Ende der Wellpappenmaschine.
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4 ist eine schematische Seitenansicht von Tandem- und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsten, die den Einzug einer Papierrolle an einem Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüst um die Zusatz-Spleißplattform und durch den Spleißvorrichtungsschlitten der Primär-Spleißvorrichtung zeigt.
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5 ist eine schematische Seitenansicht eines Tandem- und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts, die die Zusatz-Spleißplattform in der Laufstellung und eine an der stromaufseitigen Rollengerüstposition der Primär-Spleißvorrichtung aufgespannte neue Rolle zeigt.
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6 ist eine schematische Seitenansicht eines Tandem- und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts, die die stromabseitige Rolle des Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts in Arbeit und die stromabseitige Papierendstückrolle von dem Primär-Rollengerüst entfernt zeigt.
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7 ist eine schematische Seitenansicht eines Tandem- und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts, wobei an der stromabseitigen Position an dem Primär-Rollengerüst eine neue Rolle aufgespannt und für die Spleißung vorbereitet ist und die stromaufseitige Rolle an der Tandem-Spleißvorrichtung in Arbeit ist.
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8 ist eine schematische Seitenansicht eines Tandem- und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts, wobei die neue stromabseitige Papierrolle an dem Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüst eingangsseitig gespleißt und in Arbeit ist und die stromaufseitige Papierrolle der Primär-Spleißvorrichtung für eine Spleißung vorbereitet ist.
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9 ist in einer Seitenansicht eine schematische Abbildung eines Tandem- und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsts, wobei die stromaufseitige Rolle an der Primär-Spleißvorrichtung gespleißt und in Arbeit ist.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die primären und wesentlichen Elemente der Nasspartie einer Wellpappenmaschine sind in
1 gezeigt. Die Wellpappenmaschinen-Nasspartie
150 verwendet eine an dem stromaufseitigen Ende befindliche Einzel-Beklebevorrichtung
35 zum Zweck des Verbindens des oberen Kaschierpapiers
41 der Wellpappe mit dem Medium
42. Zu Zwecken der Fortsetzung der Produktion wird das obere Kaschierpapier
42 von den an einem Zweistellungs-Rollengerüst
110 angebrachten Papierrollen abgerollt, wobei sich eine Spleißvorrichtung
50 normalerweise unmittelbar darüber befindet, die die Funktion hat, das hintere Ende der an einer Rollenposition zu Ende gehenden Papierbahn an die vorbereitete Vorderkante einer von der benachbarten Rollenposition abgerollten Papierbahn anzufügen. Die genaue Spleißvorrichtungsfunktionsweise lässt sich beispielsweise in dem
US-Patent Nr. 7.938.925 , das hier durch Bezugnahme mit aufgenommen ist, finden.
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Ein Zweistellungs-Rollengerüst 110 befindet sich an der stromaufwärtigen Seite der Einzel-Beklebevorrichtung 35 für das obere Kaschierpapier 41, und ein weiteres Zweistellungs-Rollengerüst 100 befindet sich an der stromabwärtigen Seite der Einzel-Beklebevorrichtung 35 für die mittlere Papierbahn 42. Das mittlere Papier 42 wird von einem Ende des Zweistellungs-Rollengerüsts 100 durch die Bahnspleißvorrichtung 40 in die Einzel-Beklebevorrichtung 35 abgerollt. Der Einzel-Beklebevorrichtung ist normalerweise ein Mittel zum Erhitzen und Vorbehandeln des mittleren Papiers 42 mit einem Dampfblaskasten 45 zum Erweichen der Fasern zugeordnet, so dass das Medium zwischen den Riffelwalzen 36 gewellt werden kann. Wenn die Wellenbahn 42 das Labyrinth 37 zwischen den Riffelwalzen 36 verlässt, wird sie entweder mit Hilfe eines Vakuums oder einer Drucktechnik in einer geriffelten Weise an einer der Riffelwalzen 36 zurückgehalten. In nächster Nähe der Riffelwalzen 36 befindet sich eine in der Einzel-Beklebevorrichtung 35 aufgenommene Klebewalze 39, die einen Klebstoff auf die Medium-Wellenscheitel aufbringt. An diesem Punkt werden die verklebten Wellenscheitel des Mediums 42 mittels einer Andruckrolle 38 gegen das obere Kaschierpapier 42 gedrückt, wo schnell eine Rohbindung (green bond) geschaffen und die einseitige Bahn 43 erzeugt wird. Das obere Kaschierpapier 41 tritt von der stromaufwärtigen Seite in die Einzel-Beklebevorrichtung 35 ein. Das obere Kaschierpapier wird normalerweise an einer zwischen der Spleißvorrichtung für oberes Kaschierpapier 50 und der Einzel-Beklebevorrichtung 35 befindlichen Vorwärmeinrichtung 46 erhitzt. Wenn die verklebten Medium-Wellenscheitel gegen das obere Kaschierpapier 41 gedrückt werden, härtet die gebundene Wärme in dem Kaschierpapier, wenn es die Nasspartie der Wellpappenmaschine 150 hinab wandert, die Bindung weiter aus.
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Eine zweite Einzel-Beklebevorrichtung 55 an der Wellpappenmaschinen-Nasspartie 150 ermöglicht den Durchlauf von Riffelungen mit unterschiedlichem Profil. Als solches ist die Konfiguration der Wellpappenmaschinen-Nasspartie 150 nach 1 vom stromaufseitigen Ende zum stromabseitigen Ende hin aus Rollengerüsten 110 mit Spleißvorrichtung 50 für oberes Kaschierpapier, einer Vorwärmeinrichtung 46, einer Einzel-Beklebevorrichtung 35, einem Rollengerüst 100 mit Spleißvorrichtung 40 für Medium, einem zweiten Rollengerüst 90 mit Spleißvorrichtung 30 für oberes Kaschierpapier, das der zweiten Einzel-Beklebevorrichtung 55 zugeordnet ist, einem weiteren Rollengerüst 80 mit Spleißvorrichtung 20 für Medium, einem letzten Rollengerüst 70 mit Spleißvorrichtung 10 für das unter Kaschierpapier und einer Dreifach-Stapel-Vorwärmeinrichtung 48 für die einseitigen Bahnen und unteres Kaschierpapier, die den Einzel-Beklebevorrichtungen zugeordnet sind, gebildet.
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Aufgrund von Raumzwängen sind viele Wellpappenmaschinen an einer Seite einer Fabrikwand angeordnet, wie in 2 gezeigt ist. Papierrollen müssen zur Verwendung an der Betriebsseite der Wellpappenmaschine dargeboten werden. Außerdem müssen von der Bedienungsseite der Wellpappenmaschine Endstückrollen, die nach einer Spleißung verbleiben, entfernt werden. Dies trägt zu einem belebten und überfüllten Betriebsbereich bei. Eine typische Abfolge von Ereignissen an einer Position für einen Papierwechsel beginnt mit der ausgangsseitigen Spleißung der Papierrolle 6. Diese verbleibende Endstückrolle muss dann von dem Rollengerüst 70 entfernt werden. Die Rollengerüstarme 71 müssen abgesenkt und das Endstück der Papierrolle 6 an dem Rollentransportwagen 61, der unter der Papierrolle positioniert ist, abgesetzt werden. Die Rollengerüstarme 71 werden dann angehoben, um einen Spielraum für das Herausfahren der Endstückrolle 6 unter der Spleißvorrichtung auf dem Rollengleis 62 zu ermöglichen. Der Transportwagen 61 wird bei einer durch Sicherheitsüberlegungen beschränkten niedrigen Geschwindigkeit unter der Wellpappenmaschine heraus in eine Entladeposition 63 angetrieben. Die Bedienungsperson schiebt dann die Endstückrolle 6 an einer Seite aus dem Transportwagen heraus. Der Transportwagen 61 wird dann in die Position für neue Rollenaufnahme 64 verschoben. Eine neue Rolle 7 wird präpariert, indem jegliches beschädigtes Papier durch Rollbehandlung beseitigt wird, und dann auf den Transportwagen 61 gerollt. Der Transportwagen 61 wird dann bei niedriger Geschwindigkeit zurück unter die Wellpappenmaschinen-Nasspartie 150 angetrieben. Die Rollengerüstarme 71 werden abgesenkt und die Papierrolle 7 aufgespannt. Die Rolle wird dann etwas vom Transportwagen angehoben, so dass sie an den Spannfuttern, die den Rollenarmen 71 zugeordnet sind, frei gedreht werden kann. Zu dieser Zeit kann der Schlitten der Spleißvorrichtung 110 für die Spleißungsvorbereitung positioniert werden. Die Spleißungsvorbereitung beinhaltet das Einziehen des zu spleißenden Papiers durch den Spleißvorrichtungsschlitten, das Aufbringen von Spleißungsklebeband, das Abschneiden von überschüssigem Papier, das Schneiden von Einführungsöffnungen an der Kante des Papiers, das Entfernen der Spleißungsklebebandrückens und die Teilung der vorbereiteten Vorderkante der Bahn für die Spleißung.
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Die Zeit zum Entfernen einer Endstückrolle unter der Wellpappenmaschine heraus, zum Neupositionieren einer neuen Rolle und zu ihrer Vorbereitung für die Spleißung sowie die Wellpappenmaschinengeschwindigkeit sind die Variablen, die die Mindestlänge eines Nasspartieauftrags bestimmen. Die vorliegende Erfindung trachtet danach, die Rollenwechselzeit für zwei bevorstehende Aufträge durch Verwendung einer Tandem-Spleißvorrichtung vollständig zu beseitigen. 3 zeigt die Hinzufügung einer sechsten Spleißvorrichtung 60 am stromaufseitigen Ende der Wellpappenmaschinen-Nasspartie 150. Die Spleißvorrichtung 60 und die Spleißvorrichtung 50 sind die Tandem- und Primär-Spleißvorrichtungen für das obere Kaschierpapier 41 für die Einzel-Beklebevorrichtung 35. Die Spleißvorrichtung 30 und die Spleißvorrichtung 40 sind die Tandem- und Primär-Spleißvorrichtungen für das Medium 42 für die Einzel-Beklebevorrichtung 35, und die Spleißvorrichtung 20 und die Spleißvorrichtung 10 sind die Tandem- und Primär-Spleißvorrichtungen für das untere Kaschierpapier 44. Dies ermöglicht bei Verwendung der Einzel-Beklebevorrichtung 35 die Abwicklung von Kurzaufträgen für alle drei Papiere von einwelliger Pappe, wie nachstehend erläutert wird.
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Die Kurzauftrags-Wechseltechnik der vorliegenden Erfindung wird für einen Satz von Tandem-Spleißvorrichtung/Rollengerüsten 60, 120 und Primär-Spleißvorrichtung/Rollengerüsten 50, 110 beschrieben, wobei die Technik für alle Papierpositionen gleich ist. Der Prozess beginnt, wie in 4 gezeigt ist. Die Papierrolle 1 läuft gegenwärtig an dem Rollengerüst 110, wobei die Papierbahn 21 als lang laufender erster Auftrag durch den Ausgang der Primär-Spleißvorrichtung 50 gelenkt wird. Dieser lange Durchlauf verschafft Zeit zum Beladen des Tandem-Rollengerüsts 120 mit Spleißvorrichtung 60 mit neuen Papierrollen für künftige kurze Aufträge. Die Papierrolle 2 für den zweiten Auftrag wird am stromabseitigen Ende des Tandem-Rollengerüsts 120 aufgespannt, während die Papierrolle 3 für den dritten Auftrag in der Folge an dem stromaufseitigen Ende des Rollengerüsts 120 aufgespannt wird. Das Papier 23 von der Papierrolle 3 ist für die Spleißung vorbereitet und in Bereitschaft für die Spleißungsposition an dem stromaufseitigen Spleißvorrichtungsschlitten 11 der Tandem-Spleißvorrichtung 60. Das Papier 22 von der Papierrolle 2 wird durch den Spleißvorrichtungsschlitten 12 der Tandem-Spleißvorrichtung 60 um die zentrale Mitläuferwalze 15, die Kapstanwalze 16, das Tänzersystem 17 und die außen liegende Mitläuferwalze 18 eingezogen. Es wird dann um ein Paar von Mitläuferwalzen 51 und 52, die an einer Zusatz-Spleißungsvorbereitungsplattform 19 geführt sind, nach unten und dann durch den Spleißvorrichtungsschlitten 13 der Primär-Spleißvorrichtung 50, wo es für die Spleißung vorbereitet wird, nach oben gezogen.
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5 zeigt den nächsten Schritt in der Umrüstung für Kurzauftragswechsel. Die Zusatz-Spleißungsvorbereitungsplattform 19 ist in die Laufposition angehoben gezeigt. Der Spleißvorrichtungsschlitten 13 der Primär-Spleißvorrichtung 50 ist in Bereitschaft für die Spleißungsposition angetrieben, wobei eine neue Papierrolle 5 an der stromaufseitigen Position des Rollengerüsts 110 aufgespannt worden ist. Dies ist alles während der Abwicklung des langen Auftrags von Papierrolle 1 getan worden. Bei Abschluss dieser Schritte ist die Wellpappenmaschine nun aufgerüstet, um bis zu drei sehr kurze Aufträge nacheinander abzuwickeln.
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Die Kurzauftragsabfolge beginnt, wie in
6 gezeigt ist, mit der Spleißung von Papierrolle
2 mittels einer herkömmlichen Spleißvorrichtungssteuerung, die dazu dient, eine intermodale Spleißtechnik zu vollziehen. Eine herkömmliche Spleißvorrichtungssteuerung ist in dem
US-Patent Nr. 4.170.506 offenbart, das hier durch Bezugnahme mit aufgenommen ist. Das intermodale Spleißen verwendet den Spleißvorrichtungsschlitten
13 und den Spleißvorrichtungsschlitten
14 der Primär-Spleißvorrichtung
50 und den Kapstan
16, das Tänzersystem
17 und das Bremsensteuersystem
72 der Tandem-Spleißvorrichtung
60. Die Spleißung wird an der Spleißvorrichtung
50 eingeleitet. Der Spleißvorrichtungsschlitten
14 stoppt das Papier
21 von der Papierrolle
1. Die Spleißungsversiegelungs-Quetschwalzen
26 des Spleißvorrichtungsschlittens
13 und des Spleißvorrichtungsschlittens
14 kommen zusammen, wobei der Spleißvorrichtungsschlitten
14 das Papier
21 abtrennt. Die Steuerung für intermodales Spleißen bewirkt dann, dass die Bremse
72 an der Papierrolle
2 des Rollengerüsts
120 gelöst und die Kapstanwalze
16 angeschaltet wird, was eine Beschleunigung der Papierrolle
2 hoch auf die Wellpappenmaschinengeschwindigkeit bewirkt, während das Tänzersystem
17 dem Wellpappenmaschinenprozess Papier
22 zuführt.
6 zeigt die Papierrolle
1 von der Wellpappenmaschine entfernt und den Spleißvorrichtungsschlitten
14 der Primär-Spleißvorrichtung
40 in die Spleißungsvorbereitungsposition herausgefahren. Das Papier
22 von der Papierrolle
2 wird gespleißt und durchlaufen gelassen. Sobald das Tänzersystem
17 der Tandem-Spleißvorrichtung
60 ansammelt, ist es möglich eine Spleißung der Papierrolle
3 an die Papierrolle
2 an der Tandem-Spleißvorrichtung
60 einzuleiten.
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7 zeigt das Papier 23 von der Rolle 3 gespleißt und durchlaufend und eine neue Papierrolle 4 im stromabseitigen Ende des Primär-Spleißvorrichtungs-Rollengerüst 110 aufgespannt und zur Spleißung mit dem Spleißvorrichtungsschlitten 14 an der Spleißvorrichtung 50 vorbereitet. Die Entfernung der Endstückrolle 1 und die Platzierung der Papierrolle 4 sowie die Vorbereitung des Papiers 24 von der Rolle 4 für die Spleißung erfolgen während der Abwicklung der ersten zwei Kurzaufträge von der Papierrolle 2 bzw. der Papierrolle 3.
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8 zeigt das Papier 24 von der Rolle 4 gespleißt und durchlaufend. Das Papier 25 von der Papierrolle 5 ist für die Spleißung an dem Spleißvorrichtungsschlitten 13 der Primär-Spleißvorrichtung 50 vorbereitet worden. Der Auftrag, der der Papierrolle 4 zugeordnet ist, könnte ebenfalls so kurz sein, wie zum Vorbereiten der Spleißung an dem Papier 25 von der Papierrolle 5 nach der Spleißung der Papierrolle 4 gerade nötig ist, so dass die Papierrolle 4 ausgangsseitig gespleißt und die Papierrolle 5 eingangsseitig gespleißt werden könnten.
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9 zeigt das Papier 25 von der Rolle 5 gespleißt und durchlaufend. Dieser Prozess könnte nun nach dem Spleißen der Papierrolle 5 an eine neue Rolle, die am stromabseitigen Ende des Primär-Rollengerüsts 110 aufgespannt wäre, wiederholt werden. Die den laufenden Aufträgen von der Papierrolle 2 und der Papierrolle 3 zugeordneten Auftragslängen wären kürzer als die halbe Standard-Mindestauftragslänge. Die Auftragslänge von dem durchlaufenden Papier 4 könnte ebenso sehr kurz sein, da nur eine schnelle Spleißungsvorbereitung des Papiers 25 von der Papierrolle 5 erfolgen muss.
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Obwohl die Erfindung mit Bezug auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben worden ist, werden Fachleute auf dem Gebiet erkennen, dass bestimmte Ersetzungen, Veränderungen und Auslassungen vorgenommen werden können, ohne von ihrem Leitgedanken abzuweichen. Demgemäß ist die vorhergehende Beschreibung lediglich als beispielhaft aufzufassen und sollte nicht als den in den folgenden Ansprüchen dargelegten Umfang der Erfindung beschränkend erachtet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6575217 [0008]
- US 7938925 [0025]
- US 4170506 [0032]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Artikel 222 der National Motor Freight Carriers und die Vorschrift 41 des National Railroad Freight Committee [0004]