DE102011112331A1

DE102011112331A1 - Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102011112331A1
Application number: DE201110112331
Authority: DE
Inventors: Benjamin König
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2011-09-02
Filing date: 2011-09-02
Publication date: 2013-03-07

Abstract

Bei einem Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (1), welches zumindest mittels eines in bestimmten Betriebssituationen ohne Einwirkung einer Bedienperson abstellbaren Verbrennungsmotors (2) angetrieben werden kann, wird zum Ermöglichen des Abstellens des Verbrennungsmotors (2) in bestimmten Betriebszuständen die Leistung einer Sitzheizung (4), einer Sitzbelüftung (5), eines beheizten und/oder gekühlten Getränkehalters (6) und/oder einer Steckdose (7) verringert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Derartige Kraftfahrzeuge, beispielsweise Hybridfahrzeuge oder mit Start-Stopp-Systemen ausgestattete Fahrzeuge, sowie entsprechende Verfahren zum Betreiben derselben, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Bei mit Start-Stopp-Systemen ausgestatteten Fahrzeugen wird der Verbrennungsmotor beispielsweise bei einem Ampelstopp oder beim Halten in einem Stau abgeschaltet. Bei Hybridfahrzeugen, bei denen der Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor kombiniert ist, kann der Verbrennungsmotor zusätzlich zum Abschalten desselben bei Ampelstopps auch während des Fahrens abgeschaltet werden, um das Fahrzeug ausschließlich mit dem Elektromotor anzutreiben.
Bei beiden Fahrzeugtypen kann der Fall eintreten, dass der Verbrennungsmotor trotz der ansonsten vorliegenden Voraussetzungen für ein Abschalten desselben weiterbetrieben werden muss, um bestimmte Verbraucher mit Strom zu versorgen. Dies führt zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch und zu höheren von dem Fahrzeug abgegebenen Emissionen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines zumindest von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Kraftfahrzeugs zu schaffen, bei dem der Verbrennungsmotor noch häufiger abgestellt werden kann, um den Ausstoß von Emissionen zu verringern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Verringerung der der Sitzheizung, der Sitzbelüftung, dem beheizten und/oder gekühlten Getränkehalter und/oder der Steckdose zugeführten Leistung kann der Verbrennungsmotor auch in Situationen abgestellt werden, in denen er bislang weiterbetrieben werden musste, um die genannten Verbraucher mit elektrischem Strom zu versorgen. Dadurch kann der Verbrennungsmotor in erheblich mehr Betriebssituationen als bislang abgeschaltet werden, wodurch der Energieverbrauch des Kraftfahrzeugs wesentlich verringert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl bei einem mit einem Start-Stopp-System ausgestattetem Kraftfahrzeug als auch bei einem Hybridfahrzeug angewendet werden. Während bei dem mit dem Start-Stopp-System ausgestattetem Kraftfahrzeug der Verbrennungsmotor beispielsweise bei einem Ampelstopp abgeschaltet wird, kann er bei dem Hybridfahrzeug auch während der Fahrt abgeschaltet werden, um zu ermöglichen, dass das Hybridfahrzeug ausschließlich von dem Elektromotor angetrieben wird. In beiden Fällen kann die Verringerung der den genannten, eine geringere Priorität aufweisenden Verbrauchern zugeführte Leistung dazu führen, dass der Verbrennungsmotor mit einer Näheren Wahrscheinlichkeit abgestellt werden kann.
Falls es zum Abschalten des Verbrennungsmotors erforderlich ist, kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass zum Ermöglichen des Abstellens des Verbrennungsmotors in bestimmten Betriebszuständen die Sitzheizung, die Sitzbelüftung, der beheizte und/oder gekühlte Getränkehalter und/oder die Steckdose abgeschaltet wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, dass die Verringerung der Leistung auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigt wird. Auf diese Weise wird ein das Kraftfahrzeug benutzender Fahrer stets darüber informiert, wenn die einem bestimmten Verbraucher zugeführte Leistung reduziert wird und er kann sein Verhalten an diese Situation anpassen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
Es zeigt:
1 ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
1 zeigt ein sehr schematisch dargestelltes Kraftfahrzeug 1, das im vorliegenden Fall als Hybridfahrzeug ausgeführt ist. Demnach weist das Kraftfahrzeug 1 einen Verbrennungsmotor 2 und einen Elektromotor 3 auf, die alternativ oder gemeinsam den Antrieb des Kraftfahrzeugs 1 durchführen können. Alternativ könnte das Kraftfahrzeug 1 auch ein an sich bekanntes Start-Stopp-System aufweisen, welches in der Lage ist, den Verbrennungsmotor 2 in bestimmten Betriebszuständen, beispielsweise wenn das Kraftfahrzeug 1 an einer Ampel oder in einem Stau halten muss, abzustellen. In diesem Fall wäre zum Antrieb desselben lediglich der Verbrennungsmotor 2 vorhanden, während der Elektromotor 3 entfallen würde. Auch das Hybridfahrzeug 1 weist ein solches Start-Stopp-System auf. Bei dem dargestellten, als Hybridfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeug 1 kann der Verbrennungsmotor 2 auch während der Fahrt abgestellt werden, um das Kraftfahrzeug 1 ausschließlich mit dem Elektromotor 3 anzutreiben oder auch um in einen sogenannten „Segelbetrieb” zu gehen, in dem das Kraftfahrzeug 1 weder von dem Verbrennungsmotor 2 noch von dem Elektromotor 3 angetrieben wird und sich lediglich aufgrund seiner kinetischen Energie und/oder der Hangabtriebskraft, die auf das Kraftfahrzeug 1 wirkt, angetrieben wird. Das Abstellen des Verbrennungsmotors 2 in den genannten und auch in anderen Betriebssituationen geschieht ohne die Einwirkung einer Bedienperson, insbesondere des Fahrers.
Um den Verbrennungsmotor 2 häufiger abstellen und damit die von dem Kraftfahrzeug 1 erzeugten Emissionen verringern zu können, ist gemäß dem nachfolgend beschriebenen Verfahren zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehen, dass zum Ermöglichen des Abstellens des Verbrennungsmotors 2 in bestimmten Betriebszuständen die bestimmten geringer zu priorisierenden Verbrauchern zugeführte Leistung, wie z. B. einer Sitzheizung 4, einer Sitzbelüftung 5, eines beheizten und/oder gekühlten Getränkehalters 6 und/oder einer Steckdose 7 verringert wird. Dabei kann es zum Ermöglichen des Abstellens des Verbrennungsmotors 2 erforderlich sein, die zugeführte Leistung so weit zu verringern, dass die Sitzheizung 4, die Sitzbelüftung 5, der beheizte und/oder gekühlte Getränkehalter 6 und/oder die Steckdose 7 abgeschaltet wird.
Im Falle der Steckdose 7 wird insbesondere die Leistung eines mit der Steckdose 7 in Verbindung stehenden Wechselrichters reduziert bzw. der Wechselrichter wird ausgeschaltet. Bei der Steckdose 7 kann es sich um eine übliche 12-Volt-Steckdose, einen USB-Anschluss oder um eine Wechselstromsteckdose handeln.
In dem Kraftfahrzeug 1 ist eine an sich bekannte Anzeigeeinrichtung 8 vorgesehen, in der die oben beschriebene Verringerung der Leistung angezeigt werden kann. Dabei kann die Verringerung der Leistung vor dem Durchführen der Verringerung und/oder nach der erfolgten Verringerung auf der Anzeigeeinrichtung 8 angezeigt werden. Im erstgenannten Fall ist es möglich, es dem Fahrer bzw. einer anderen Bedienperson zu erlauben, die Verringerung der Leistung manuell zu verhindern, sodass der jeweilige Verbraucher eingeschaltet bleibt bzw. wie zuvor weiterbetrieben wird.
Auf der Anzeigeeinrichtung 8 könnte dem Fahrer auch angezeigt werden, dass, wenn er bestimmte Verbraucher abschaltet, der Verbrennungsmotor 2 des Kraftfahrzeugs 1 über einen bestimmten, längeren Zeitraum abgeschaltet bleiben könnte. Des Weiteren könnte dem Fahrer vor dem Abschalten des jeweiligen Verbrauchers die Zeitdauer angezeigt werden, während der der jeweilige Verbraucher abgeschaltet werden bzw. die ihm zugeführte Leistung verringert werden kann.
Ein weiteres Verfahren zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 1 kann darin bestehen, dass die Betriebsstrategie des Kraftfahrzeugs 1 in Abhängigkeit eines oder mehrerer geringer zu priorisierender Verbraucher, wie beispielweise der Sitzheizung 4, der Sitzbelüftung 5, des beheizten und/oder gekühlten Getränkehalters 6 und/oder der Steckdose 7, geregelt wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Verbrennungsmotor 2 nicht abgeschaltet wird, wenn mindestens einer dieser Verbraucher eingeschaltet ist bzw. im Falle der Steckdose 7 Energie an ein angeschlossenes Gerät liefert.

Claims

Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, welches zumindest mittels eines in bestimmten Betriebssituationen ohne Einwirkung einer Bedienperson abstellbaren Verbrennungsmotors angetrieben werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermöglichen des Abstellens des Verbrennungsmotors (2) in bestimmten Betriebszuständen die Leistung einer Sitzheizung (4), einer Sitzbelüftung (5), eines beheizten und/oder gekühlten Getränkehalters (6) und/oder einer Steckdose (7) verringert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermöglichen des Abstellens des Verbrennungsmotors (2) in bestimmten Betriebszuständen die Sitzheizung (4), die Sitzbelüftung (5), der beheizte und/oder gekühlte Getränkehalter (6) und/oder die Steckdose (7) abgeschaltet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verringerung der Leistung auf einer Anzeigeeinrichtung (8) angezeigt wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verringerung der Leistung vor dem Durchführen der Verringerung auf der Anzeigeeinrichtung (8) angezeigt wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verringerung der Leistung von einer Bedienperson manuell verhindert werden kann.
Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verringerung der Leistung nach ihrer Verringerung auf der Anzeigeeinrichtung (8) angezeigt wird.