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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine profilartig ausgebildete Dichtung zum Abdichten von Öffnungen oder Rändern einer Kraftfahrzeugkarosserie. Sie ist insbesondere zum Einsatz im Bereich einer Türöffnung bzw. Türöffnungsberandung der Seitenwandstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie ausgelegt.
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Hintergrund
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Verschließbare Öffnungen einer Kraftfahrzeugkarosserie, wie z. B. ein Türöffnungsbereich einer Karosserie-Seitenwand sind üblicher Weise mit zumindest einer umlaufenden Dichtung zu versehen, damit der entsprechende Öffnungsbereich gegen etwaiges Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit abgedichtet werden kann.
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Ein gängiges, aus dem Stand der Technik bekanntes Dichtungsprofi, wie es z. B. unter anderem an einem unteren Seitenrand 22 einer vorderen Kraftfahrzeugtür 24 vorgesehen ist zeigt die 2 in einem Querschnitt A-A. Die Dichtung 26 weist hierbei einen flexiblen, in sich hohl und deformierbar ausgebildeten Dichtungsabschnitt 30 auf, der mittels mehrerer Clipelemente 28 in Profillängsrichtung an einer unteren Seitenwandstruktur 18 einer in 1 schematisch dargestellter Seitenwand 10 einer Kraftfahrzeugkarosserie befestigt werden kann.
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Eine solche Befestigung mittels einzelner, gesondert vorzusehender Befestigungsclipse 28 gestaltet sich einerseits in montagetechnischer Hinsicht relativ aufwendig. Zudem müssen für die Montage der Dichtung 26 an dem entsprechenden Karosserieabschnitt 18 einzelne Durchgangslöcher zur Aufnahme der Befestigungselemente 28 vorgesehen werden. Gelochte Strukturen stellen im Karosseriebereich jedoch stets eine strukturelle Schwächung dar.
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Das Vorsehen geeigneter Befestigungsöffnungen in einem Bodenbereich der Kraftfahrzeugkarosserie kann ferner eine vorzeitige Korrosion des betreffenden Karosserieabschnitts im Langzeitbetrieb des Kraftfahrzeugs begünstigen. Auch gestaltet sich ein nachträgliches Bohren oder Stanzen derartiger Befestigungslöcher in einer vorgefertigten Karosseriestruktur aufgrund der recht komplexen Formgebung des Karosseriebauteils als aufwendig. Ferner können hierbei einzelne Gratabschnitte entstehen, die sich im Fertigungsprozess als nachteilig erweisen und die gegebenenfalls vor Montage der Dichtung gesondert entfernt werden müssen.
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Aus der
DE 102 10 291 B4 ist ferner ein Dichtungsstreifen aus einem EPDM-Gummi bekannt, welcher einen Basisbereich und einen schlauchförmigen Dichtungsbereich aufweist. Der Basisbereich und der Dichtungsbereich sind dabei integral miteinander ausgebildet. Ein Innenteil des Basisbereichs kann dabei mit einer ihm zugewandten Karosserieaußentafel von einem flachen Verbindungsbereich zu einer Kante mittels eines doppelseitigen Kiebebands, verbunden werden.
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Wenngleich hierdurch eine Befestigung ohne Zuhilfenahme von Befestigungsclipsen und zugehörigen Karosserieöffnungen grundsätzlich verwirklicht werden kann, erweist sich eine ausschließlich klebende Befestigung eines Dichtungskörpers an einer Öffnungsberandung der Karosserie in der Praxis als recht arbeitsaufwendig. Insbesondere ist ein umlaufend ausgebildeter Dichtungskörper an die Größe der einzufassenden und abzudichtenden Karosserieöffnung anzupassen und steht demgemäß mit Erreichen einer Endmontagekonfiguration unter einer gewissen Spannung.
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Für einen klebenden Montageprozess muss insoweit die gesamte umlaufend um die Karosserieöffnung herum ausgebildete Dichtung mittels gesonderter Werkzeuge zumindest so lange fixiert werden, bis der Klebstoff ausgehärtet ist bzw. eine ausreichende Fixierwirkung bereitstellt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserten Dichtung zur Anordnung an einer Kraftfahrzeugkarosserieöffnung bereitzustellen, die möglichst einfach und zugleich präzise sowie zuverlässig an einer Karosserieöffnungsberandung anordenbar ist und die nach Möglichkeit ohne Zuhilfenahme gesonderter Befestigungsmittel an der Karosserie befestigbar ist.
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Vorteilhafte Ausführungsformen
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Diese Aufgabe wird mit einer Dichtung gemäß Patentanspruch 1, mit einer Kraftfahrzeugkarosserie gemäß Anspruch 11, einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 12 sowie mit einem Montageverfahren gemäß Patentanspruch 13 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
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Die Dichtung ist zur Anordnung an einer Öffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen. Sie ist insbesondere an einer umlaufenden Öffnungsberandung, wie z. B. entlang eines Türausschnitts einer Karosserieseitenwand befestigbar. Die Dichtung weist hierbei einen Grundkörper mit einer der Karosseriekomponente zugewandten Klebefläche auf, mittels derer der Grundkörper unter Verwendung eines geeigneten Klebstoffs oder Klebestreifens an der Karosserie befestigbar ist.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass der Grundkörper ausschließlich klebend an der Karosserie befestigbar ist. Der Grundkörper weist insoweit keine Formschlussmittel oder dergleichen clipsende oder rastende Elemente zur Anbindung an die Karosserie auf.
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Die Dichtung ist ferner mit einem Dichtungskörper versehen, welcher formschlüssig mit dem Grundkörper verbindbar ist. Auf diese Art und Weise wird eine zweigeteilte oder zweikomponentige Dichtung bereitgestellt, deren eine Komponente, der Grundkörper, gesondert an einer Öffnungsberandung der Karosserie anordenbar ist und deren andere Komponente, der Dichtungskörper, bevorzugt nach erfolgter Befestigung des Grundkörpers an der Fahrzeugkarosserie mit dem Grundkörper formschlüssig verbindbar ist.
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Der Grundkörper stellt somit eine dichtungsseitige Anbindungsstruktur für den eigentlichen Dichtungskörper bereit, wobei der Grundkörper auch unabhängig vom Dichtungskörper an der Karosserieöffnungsberandung mittels eines oder mehrerer Klebstoffe befestigbar ist. Der klebende Befestigungsprozess wird auf diese Art und Weise vereinfacht. Der Grundkörper weist nämlich ein im Vergleich zur gesamten Dichtung vergleichsweise geringes Eigengewicht auf und muss im Gegensatz zum Dichtungskörper auch nicht über die gesamte Länge oder über den gesamten Umfang des Dichtungskörpers ein unveränderliches Querschnittsprofil aufweisen.
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So kann insbesondere vorgesehen werden, den Grundkörper nur entlang einzelner Abschnitte des Dichtungskörpers vorzusehen. Der Grundkörper kann aber auch eine der Länge bzw. des Umfangs des Dichtungskörpers entsprechende Außenabmessung aufweisen. Es ist hierbei durchaus denkbar, dass der Grundkörper zum Zwecke einer Montagevereinfachung einzelne Biege- oder Knickstellen aufweist, die eine möglichst spannungsarme Montage des Grundkörpers an der Öffnungsberandung der Kraftfahrzeugkarosserie ermöglichen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Dichtungskörper erst nach Montage des Grundkörpers an der Karosserie am Grundkörper befestigbar und/oder in eine dichtende Konfiguration überführbar ist. Insoweit gestaltet sich auch der Montageprozess für die Dichtung zumindest zweistufig.
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In einem ersten Schritt ist der Grundkörper an der Karosserie anzubringen, bevor in einem nachfolgenden, zweiten Schritt der Dichtungskörper am vormontierten Grundkörper formschlüssig befestigt und/oder in eine dichtende Konfiguration am Grundkörper gebracht wird.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Dichtungskörper und der Grundkörper miteinander korrespondierende Rastelemente zur Bildung der formschlüssigen Verbindung von Grundkörper und Dichtungskörper aufweisen. Grundkörper und/oder Dichtungskörper können eine Elastizität aufweisen, die ein wechselseitiges Einrasten der jeweiligen Rastelemente unterstützt. Auch können die Rastelemente selbst eine zur Bildung des Formschlusses ausreichende Elastizität oder Verformbarkeit aufweisen, so dass mit Zusammenführen der Rastelemente in eine vorgegebene Endkonfiguration diese in vorgesehener Art und Weise miteinander verrasten und dabei den Dichtungskörper am Grundkörper sicher und dauerhaft fixieren.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die der Karosseriekomponente zugewandte Klebefläche des Grundkörpers im Wesentlichen eben ausgebildet. Dies gilt gleichermaßen für den der Klebefläche des Grundkörpers zugewandten Karosserieabschnitt. Eine im Wesentlichen eben, in Profillängsrichtung des Grundkörpers verlaufende Klebefläche sowohl auf Seiten des Grundkörpers als auch auf Seiten der zugeordneten Karosseriekomponente ist zur Bildung einer stabilen und haltbaren Klebeverbindung besonders vorteilhaft.
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Der Grundkörper weist nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ferner ein sich in Längsrichtung der Dichtung erstreckendes Befestigungsprofil für den Dichtungskörper auf. Selbiges trifft von Vorteil auch für den Dichtungskörper zu. Die beiden bevorzugt formschlüssig ineinandergreifenden Befestigungsprofile von Grundkörper und Dichtungskörper ermöglichen eine kontinuierliche Befestigung des Dichtungskörpers am Grundkörper.
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Indem der Grundkörper ferner auch über seine gesamte Längserstreckung mittels eines Klebstoffs an der Karosseriekomponente befestigt ist, kann insgesamt eine entlang des Dichtungsprofils im Wesentlichen gleichbleibende Befestigung gebildet werden. Eine sich kontinuierlich und unterbrechungsfrei über den gesamten Dichtungsverlauf erstreckende Befestigung erweist sich insbesondere im Langzeitbetrieb des Kraftfahrzeugs, auch bei eventuell auftretenden Schwindungsprozessen beteiligter Materialien als vorteilhaft.
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Mach einer weiteren Variante sind der Grundkörper und der Dichtungskörper der Dichtung als separate Bauteile ausgebildet, wobei insbesondere der Grundkörper vollkommen getrennt und unabhängig vom eigentlichen Dichtungskörper vorab an einer Karosseriestruktur klebend befestigbar ist. Die Montage von Grundkörper und Dichtungskörper kann hierbei auch unter großem Zeitversatz und in unterschiedlichsten Fertigungsstufen der Karosserie erfolgen. Es ist sogar denkbar, die klebende Befestigung des Grundkörpers an der Karosserie auf Basis eines in einem Lackier-Trocknungs-Prozess aushärtenden Klebstoffs zu verwirklichen.
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Insoweit wäre der Grundkörper im Montageprozess gegebenenfalls mit gesonderten temporären Fixiermitteln an der Karosserie zu fixieren, die nach einem Aushärten des Klebstoffes entfernbar sind, so dass der Grundkörper allein durch die Haftwirkung eines Klebstoffs an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigt ist. Die formschlüssige Befestigung des Dichtungskörpers am vorab an der Karosserie angeordneten Grundkörper kann alsdann zu jedem geeigneten Zeitpunkt im Montageprozess des Kraftfahrzeugs erfolgen. Insoweit schafft die vorliegende Dichtung eine erhöhte Fertigungs- und Montageflexibilität.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass der Grundkörper und der Dichtungskörper einstückig ausgebildet und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Bei einer Montage des Grundkörpers an der Kraftfahrzeugkarosserie befindet sich der Dichtungskörper noch in einem Vormontagezustand bevor er eine formschlüssige Verbindung mit dem Grundkörper eingeht. In der Vormontagekonfiguration kann der Dichtungskörper gegenüber der Geometrie des Grundkörpers z. B. weggeklappt sein, um auf diesen keine oder nur geringfügige, die Montage des Grundkörpers erschwerende mechanische Spannungen auszuüben.
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Bei dieser Ausgestaltung erweist es sich insbesondere als vorteilhaft, wenn der Grundkörper einen gegenüber der Klebefläche schwenkbaren Schenkel aufweist, welcher sich mittels eines Rastvorsprungs mit Erreichen einer Endmontagekonfiguration formschlüssig mit dem Grundkörper verbindet. Der Grundkörper kann insoweit z. B. zu Montagezwecken aufgeklappt werden. Ein entsprechendes Falt- oder Filmscharnier kann hierbei in den Grundkörper eingebettet sein. Es ist aber auch denkbar, einen entsprechenden Schwenkmechanismus unmittelbar im Übergangsbereich zwischen Grundkörper und Dichtungskörper vorzusehen. Auch kann der Schwenkmechanismus vollständig im Dichtungskörper ausgebildet sein.
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Durch wechselseitiges Verschwenken von Dichtungskörper und Grundkörper um eine im Wesentlichen in Längsrichtung der Dichtung verlaufende Achse kann erreicht werden, dass z. B. bei Montage einer umlaufenden Türausschnittdichtung der Dichtungskörper nach innen weggeklappt ist und somit bei der Montage des Grundkörpers an der Kraftfahrzeugkarosserie keine nennenswerten, etwa in Längsrichtung der Dichtung wirkenden Spannkräfte ausübt.
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Erst nachdem der Grundkörper klebend an der Kraftfahrzeugkarosserie fixiert ist, kann durch ein nach außen gerichtetes Umklappen oder Verschwenken des Dichtungskörpers eine Endmontagekonfiguration erreicht werden, wobei die miteinander korrespondierend ausgebildeten Formschlussmittel von Grundkörper und Dichtungskörper miteinander verrasten.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist dabei ferner vorgesehen, dass der Dichtungskörper am schwenkbaren Schenkel des Grundkörpers befestigt ist. So kann der Grundkörper in sich aufklappbar oder schwenkbar ausgestaltet sein. Insbesondere wenn der Grundkörper aus einem vergleichsweise formstabilen Kunststoff gefertigt ist, kann hierdurch eine zuverlässige Schwenkbarkeit sowie eine ausreichend sichere Verrastung der mit der Klebefläche verbundenen und am schwenkbaren Schenkel ausgebildeten Formschluss- oder Rastmittel erfolgen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen der Dichtungskörper und der Grundkörper unterschiedliche Kunststoff- oder Gummimaterialien auf, die im Falle einer stoffschlüssigen Verbindung von Grundkörper und Dichtungskörper z. B. mittels eines Koextrusionsverfahrens hergestellt bzw. gefertigt sind. Das Koextrusionsverfahren, bei welchem Kunststoff oder Gummimaterialien mit unterschiedlichen mechanischen und elastischen Eigenschaften stoffschlüssig miteinander verbunden und/oder geformt werden, macht ein gesondertes Verbinden von aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Grundkörpern und Dichtungskörpern überflüssig.
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Geeignete Materialien sind z. B. Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) sowie weitere natürliche oder synthetische Thermoplaste, Elastomere oder Gummiwerkstoffe.
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In einem weiteren hiervon unabhängigen Aspekt ist ferner eine Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, die zumindest eine zuvor beschriebene Dichtung, insbesondere im Bodenbereich einer Türöffnung einer Kraftfahrzeugseitenwandstruktur aufweist.
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Auch ist ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest mit einer der zuvor beschriebenen zweiteiligen, einen Grundkörper und einen Dichtungskörper aufweisenden Dichtung versehen ist.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ferner ein Montageverfahren zum Anbringen einer Dichtung an einer Öffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, wobei in einem ersten Schritt ein Grundkörper der Dichtung mittels einer daran vorgesehenen Klebefläche klebend an der Karosserie, insbesondere an einer Öffnungsberandung befestigt wird. Anschließend wird in einem zweiten Schritt ein Dichtungskörper der Dichtung formschlüssig am Grundkörper befestigt. Das vorab und gesondert an der Karosserie erfolgende klebende Befestigen des Grundkörpers schafft eine erhöhte Fertigungsflexibilität und vereinfacht den Montageprozess, da auf diese Art und Weise keine mit Befestigungszapfen oder -clipsen zusammenwirkenden Löcher in der Öffnungsberandung vorgesehen werden müssen.
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Auch ist nach einer Weiterbildung insbesondere vorgesehen, dass der Dichtungskörper und der Grundkörper der Dichtung schwenkbar miteinander befestigt sind. Der Grundkörper wird dabei mit einem in eine Vormontagestellung verschwenkten Dichtungskörper an der Karosserie befestigt. Erst nach einer erfolgten und ausreichend festen Verbindung von Grundkörper und Karosserie kann der Dichtungskörper in einem nachfolgenden Schritt in eine Endmontagestellung gegenüber dem Grundkörper verschwenkt werden, wobei wechselseitige Rast- oder Formschlussmittel derart ineinander in Eingriff gelangen, dass der Dichtungskörper eine die Karosserieöffnung abdichtende Stellung oder Konfiguration einnimmt.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen verdeutlicht. Hierbei zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Seitenwandstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie,
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2 eine Querschnittsdarstellung im Bodenbereich entlang der Querschnittslinie A-A gemäß 1 nach dem Stand der Technik,
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3 eine dem Querschnitt gemäß 2 entsprechende Darstellung einer im Bodenbereich einer Türöffnung vorgesehenen Dichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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4 eine weitere Ausgestaltung einer zweiteiligen, einen Grundkörper und einen Dichtungskörper aufweisenden Dichtung,
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5 eine weitere Querschnittsdarstellung einer Dichtung mit einem getrennt vom Grundkörper ausgebildeten Dichtungskörper und
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6 eine weitere Querschnittsdarstellung einer möglichen Dichtung.
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Detaillierte Beschreibung
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Die in 1 in Seitenansicht dargestellte Seitenwand 10 einer Kraftfahrzeugkarosserie weist neben einer B-Säulenstruktur 14 und einer in eine Dachreling 16 übergehenden A-Säule 20 einen Bodenabschnitt oder Seitenschwellerbereich 18 auf. A-Säule 20, Dachreling 16, B-Säule 14 und Seitenschwellerabschnitt 18 bilden hierbei eine vordere Türöffnung 12. Die 2 bis 6 zeigen jeweils einen Querschnitt A-A durch den Seitenschwellerbereich 18 der Kraftfahrzeugkarosserie, wobei zusätzlich jeweils eine Türstruktur 24 im geschlossenen Zustand mit einem nach unten ragenden materialgedoppelten Flansch 22 abgebildet ist.
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Abweichend von der in 2 dargestellten, mittels einzelner Clipse 28 erfolgenden formschlüssigen Befestigung einer Dichtung 26 an der Seitenschwellerstruktur 18 ist nach den in den 3 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils eine zweigeteilte Dichtung 40, 60, 70, 90 vorgesehen, die jeweils einen Grundkörper 44, 72, 92 und einen hiermit formschlüssig verbindbaren Dichtungskörper 42, 74, 94 aufweist.
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In den Ausgestaltungen der 3 und 4 sind der Grundkörper 44 und der Dichtungskörper 42 einstückig und dauerhaft miteinander verbunden. Der Grundkörper 44 weist insbesondere in einem der Karosserie 18 bzw. dem karosserieseitigen Anbindungsbereich 48 zugewandt eine im Wesentlichen eben ausgebildete Klebefläche 45 auf, die mittels eines Klebstoffes, einer Klebeschicht oder eines doppelseitigen Klebebandes 46 an der bevorzugt als Metallblech ausgebildeten Karosseriekomponente 18, 48 klebend befestigbar ist.
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Der Grundkörper 44 weist angrenzend an die Klebefläche 45 einen Scharnierbereich 50 sowie einen sich von der Klebefläche annähernd senkrecht weg erstreckenden Schenkel 54 auf, der nach oben bzw. nach unten, jeweils dem gegenüberliegenden Scharnierabschnitt 50 zugewandt und dementsprechend gekrümmt ausgebildet ist. Jener gekrümmt ausgebildete nach oben in 3 bzw. nach unten in 4 ragende Profilabschnitt 56 dient als Fang-, Schnapp- oder Rasthaken für ein korrespondierend hiermit ausgebildetes Gegenrastmittel 58, welches in entgegengesetzter Richtung an einem schwenkbaren Schenkel 52 angeordnet ist.
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Der Schenkel 52 ist im Bereich des Scharnierabschnittes 50 schwenkbar mit der Klebefläche 45 verbunden. Der schwenkbare Schenkel 52 kann in den Ausgestaltungen gemäß der 3 und 4 als Bestandteil des Grundkörpers 44 aber auch bereits als Bestandteil des Dichtungskörpers 42 ausgebildet sein. Der Dichtungskörper selbst 42 weist eine schlauch- oder hohlprofilartige Ausgestaltung auf. Er ist insbesondere aus einem im Vergleich zum Grundkörper 44 weichen oder elastischen Material ausgebildet, damit selbst bei Vorliegen gewisser Bauteil- und Montagetoleranzen stets eine abstützende Anordnung am angrenzend zu liegen kommenden unteren Türflansch 22 gegeben ist.
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Der als Hohlkammerprofil ausgebildete Dichtungskörper 42 kann angrenzend an den beweglichen Schenkel 52 und in Fortsetzung des unten liegenden Hohlkammerabschnitts gemäß 3 einen flexiblen Fortsatz 47 aufweisen, der sich in einer in den 3 und 4 dargestellten Endmontagekonfiguration am Karosseriebauteil 18 bzw. 48 abstützt. In der Konfiguration gemäß 3 mit einem bezogen auf die Fahrzeughochrichtung (z) oben liegenden Scharnierabschnitt 50 kann ein gegenüberliegender, folglich unter zu liegen kommender Profilfortsatz 47 zugleich einen weitergehenden Schutz für die Klebefläche 45 und den Klebstoff 46 bilden, wenn er sich mit einem freien End an der Karosseriekomponente 48 abstützt.
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Die Unterteilung der in den 3 und 4 gezeigten Dichtung 40, 60 in Grundkörper 44 und Dichtungskörper 42 kann variabel, je nach Materialwahl und materialmäßiger Aufteilung des Querschnittsprofils erfolgen. Jedenfalls ist die sich in etwa parallel zum Karosserieabschnitt 48 erstreckende Klebefläche 45 dem Grundkörper 44 zuzuordnen während ein bevorzugt hohl ausgebildeter Schlauchabschnitt 42 den Dichtungskörper bildet.
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Der schwenkbar gegenüber der Klebefläche 45 gelagerte Schenkel 52 kann Bestandteil des vergleichsweise formstabil auszubildenden Grundkörpers aber auch Bestandteil des aus einem vergleichsweise flexiblen Material gebildeten Dichtungskörpers 42 sein.
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Die weitere Ausgestaltung gemäß 5 zeigt eine Dichtung 70, die einen mit einer Klebefläche 76 versehenen Grundkörper 72 aufweist, welcher ein C-profilartiges Querschnittsprofil mit zwei seitlichen und letztlich nach innen ragenden Schenkeln 78 aufweist. Der Grundkörper 72 ist ähnlich wie der Grundkörper 44 gemäß der 3 und 4 an einem Befestigungsabschnitt 48 der Karosseriekomponente 18 mittels eines Klebstoffs oder Klebebandes 46 zu befestigen.
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Im Unterschied zur Ausgestaltung gemäß 3 und 4 ist bei den Dichtungen 70, 90 gemäß der 5 und 6 jedoch eine voneinander separierbare, getrennte zweiteilige Unterteilung der Dichtung 70, 90 vorgesehen. Das heißt die jeweiligen Grundkörper 72, 92 und die zugehörigen Dichtungskörper 74, 94 sind als getrennte Bauteile bzw. Komponenten ausgestaltet, die über miteinander korrespondierende und aufeinander abgestimmte Formschlussmittel 78, 82 bzw. 98, 102 miteinander in Eingriff und somit zueinander fixierbar ausgebildet sind.
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So ist nach der Ausgestaltung gemäß 5 insbesondere vorgesehen, dass der Dichtungskörper 74 neben einem geschlossen ausgebildeten Hohlprofilabschnitt einen Verbindungssteg 80 aufweist, welcher mit einem Rastelement 82 versehen ist. Der Verbindungssteg 80 kann zwischen einem oberen und unteren, das Hohlprofil in Richtung der Karosseriekomponente 48 verlängernden Fortsatz 75, eine pilzkopfartige Ausgestaltung 82 aufweisen, deren Hinterschneidungen mit den nach innen bzw. bezogen auf die Fahrzeughochrichtung (z) nach oben, respektive nach unten ragenden Schenkelenden 78 eine formschlüssige Verbindung bildet, die ein Abziehen des Dichtungskörpers 74 vom Grundkörper 82 nach erfolgter Monatage weitgehend verhindern.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 6 ist eine umgekehrte Anordnung vorgesehen, wobei eine Klebefläche 96 des Grundkörpers 92 mit nach außen gebogenen, d. h. bezogen auf die Fahrzeuggeometrie nach oben und nach unten ragenden Befestigungsschenkeln 98 ausgebildet ist, die von oben und von unten jeweils von nach innen ragenden Rastfortsätzen 102 umgriffen werden. Die zueinander gegenüberliegend angeordneten Rastfortsätze 102 sind über einen Verbindungssteg 100 miteinander verbunden, welcher zugleich eine Seitenwand des hohlkammerartigen Dichtungskörpers 94 bildet.
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In dieser Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, dass die mit nach innen ragenden Widerhaken 104 versehenen clipsartigen Fortsätze 102 an ihren freien Enden einen der Karosseriekomponente 48 zugewandten Abstützpunkt 103 aufweisen, welcher sich mit Erreichen einer Endmontagekonfiguration an der Karosseriekomponente gegebenenfalls sogar abdichtend abstützt. Ein solcher Fortsatz 102 kann ähnlich dem Fortsatz 75 bei der Ausgestaltung gemäß 5 oder dem Fortsatz 47 gemäß der 3 und 4 den geklebten Bereich 46 effektiv gegen äußere Umwelteinflüsse schützen kann.
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Das nach innen und schräg von der Ebene des Karosserieanbindungsbereichs 48 erstreckende Zapfenende 104 ist dabei ferner entsprechend der nach außen ragenden Wölbung der Schenkel 98 des Grundkörpers 96 ausgebildet.
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Bei den Ausgestaltungen gemäß der 5 und 6 erweist es sich insbesondere als vorteilhaft, wenn die miteinander in Eingriff stehenden Formschlussmittel, insbesondere die Verbindungsstege 80, 100 und die daran vorgesehenen verrastenden Fortsätze 82, 102 aus einem vergleichsweise formstabilen Kunststoff oder Gummi gefertigt sind, welche eine höhere Festigkeit als das vergleichsweise weiche Material für die Dichtlippe 74, 94 aufweisen. Dies ermöglicht eine langlebige und höchst zuverlässige Befestigung einer Dichtung an einer Öffnungsberandung einer Kraftfahrzeugkarosserie.
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Fertigungstechnisch ist bei sämtlichen der Ausführungsbeispielen gemäß der 3 bis 6 vorgesehen, zunächst den Grundkörper 44, 72, 92 am Verbindungsabschnitt 48 der Karosseriekomponente 18 klebend zu befestigen. Bei den Ausführungsbeispielen der 3 und 4 erfolgt dies mit einem gegenüber der gezeigten Endkonfiguration weggeklappten Dichtungskörper 42, welcher erst nach Bildung einer Klebeverbindung des Grundkörpers 44 an der Karosseriekomponente 18 in die in den 3 und 4 gezeigte Endkonfiguration umgeklappt oder verschwenkt wird.
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Die Ausgestaltungen gemäß der 5 und 6 sehen in Abwandlung hiervon eine vorab erfolgende gesonderte Befestigung des Grundkörpers 72, 92 am lochfrei ausgebildeten Befestigungsbereich 48 der Karosseriekomponente 18 vor. Nach Befestigen des Grundkörpers 72, 92, etwa entlang der gesamten Öffnungsberandung der Türöffnung 12, kann ein geeigneter Dichtungskörper 74, 94 in der in den 5 und 6 gezeigten Weise formschlüssig mit dem karosserieseitig bereits befestigten Grundkörper 72, 92 verbunden werden.
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Es ist ferner anzumerken, dass obschon vorliegend lediglich eine Abdichtung in einem Seitenschwellerbereich gezeigt ist, die beschriebenen Dichtungen gleichermaßen für sämtliche Dichtungsanordnungen im Karosseriebereich, insbesondere auch im Bereich von Heckklappen, Kofferraumdeckeln und Motorhauben anwendbar ist.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Seitenwandstruktur
- 12
- Türöffnung
- 14
- B-Säule
- 16
- Dachreling
- 18
- Seitenschweller
- 20
- A-Säule
- 22
- Flanschabschnitt
- 24
- Türstruktur
- 26
- Dichtung
- 28
- Clip
- 30
- Dichtungskörper
- 40
- Dichtung
- 42
- Dichtungskörper
- 44
- Grundkörper
- 45
- Klebefläche
- 46
- Klebeschicht
- 48
- Anbindungsabschnitt
- 50
- Scharnierabschnitt
- 52
- Verbindungssteg
- 54
- Schenkel
- 56
- Rastfortsatz
- 58
- Rastfortsatz
- 60
- Dichtung
- 70
- Dichtung
- 72
- Grundkörper
- 74
- Dichtungskörper
- 75
- Fortsatz
- 76
- Klebefläche
- 78
- Schenkel
- 80
- Verbindungssteg
- 82
- Pilzkopfprofil
- 90
- Dichtung
- 92
- Grundkörper
- 94
- Dichtungskörper
- 96
- Klebefläche
- 98
- Schenkel
- 100
- Verbindungssteg
- 102
- Rastfortsatz
- 103
- Abstützung
- 104
- Widerhaken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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