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Die Erfindung betrifft ein Achsschenkelelement für einen Kraftwagen, insbesondere einen Nutzkraftwagen, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art sowie eine Antriebseinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Nutzkraftwagen, mit einem solchen Achsschenkelelement der im Oberbegriff des Patentanspruchs 10 angegebenen Art.
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Aus dem Serienbau von Nutzkraftwagen ist es bekannt, die Nutzkraftwagen gegebenenfalls mit hydraulischen Zusatzantrieben auszustatten. Die hydraulischen Zusatzantriebe umfassen dabei jeweilige Radnabenmotoren, welche von korrespondierenden Hydraulikeinrichtungen der Nutzkraftwagen mit einem ausreichenden Volumenstrom bei gleichzeitiger Gewährleistung eines benötigten Drucks mit einem Hydraulikmedium versorgt werden.
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Zur Darstellung gewünscht hoher Drehmomente zum Antreiben des mittels des hydraulischen Zusatzantriebs antreibbaren Rads ist die Darstellung sehr hoher Drücke von bis zu 420 bar erforderlich.
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Zur Führung des Hydraulikmediums von der insbesondere an einem jeweiligen Rahmen der Nutzkraftwagen befestigten Hydraulikeinrichtung zu dem radseitigen und somit relativ zu dem Rahmen und zur Hydraulikeinrichtung bewegbaren Radnabenmotor sind besonders druckresistente Schläuche vorgesehen, welche ein unerwünschtes Austreten des Hydraulikmediums verhindern sollen, jedoch insbesondere bei Druckbeaufschlagung steif sind.
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Da die Hydraulikvorrichtung zur Versorgung des Radnabenmotors mit dem Hydraulikmedium jedoch rahmenfest angeordnet ist während der Radnabenmotor relativ zu dem Rahmen und damit der Hydraulikeinrichtung infolge von Ein- und Ausfederbewegungen sowie gegebenenfalls infolge von Lenkbewegungen des Rads bewegbar ist, sind Drehdurchführungen vorgesehen, über welche der Radnabenmotor über die Schläuche mit dem Hydraulikmedium versorgt wird. Diese Drehdurchführungen werden dabei durch Achsbewegungen, insbesondere durch Ein- und Ausfederbewegungen und/oder durch Lenkbewegungen des Rads besonders stark auf Knickung beansprucht, woraus unerwünschte Leckagen und damit eine unerwünscht kurze Lebensdauer der fluidischen Versorgung des Radnabenmotors resultieren können.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Achsschenkelelement für einen Kraftwagen, insbesondere einen Nutzkraftwagen sowie eine Antriebseinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Nutzkraftwagen, mit einem solchen Achsschenkelelement bereitzustellen, durch welche diese Problematik gelöst ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Achsschenkelelement für einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Antriebseinrichtung für einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Der erste Aspekt der Erfindung betrifft ein Achsschenkelelement für einen Kraftwagen, insbesondere einen Nutzkraftwagen, mit einem Aufnahmeteil. Das Aufnahmeteil weist einen Aufnahmebereich auf, in welchem ein Achsteil einer Achse des Kraftwagens zumindest bereichsweise aufnehmbar ist. Bei dem Aufnahmeteil kann es sich dabei um eine sogenannte Achsschenkelgabel handeln, während es sich bei dem Achsteil um eine dazu korrespondierende sogenannte Achsfaust handeln kann.
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Das Achsschenkelelement umfasst ferner einen Achsschenkelbolzen, welcher zumindest bereichsweise in wenigstens einer Aufnahme des Aufnahmeteils aufgenommen ist und über welchen das Achsschenkelelement mit dem Achsteil um eine Schwenkachse relativ zu dem Achsteil verschwenkbar zu verbinden ist.
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Erfindungsgemäß weist der Achsschenkelbolzen zumindest eine erste Kanalanordnung mit wenigstens einem ersten Kanal auf. Ferner weist das Aufnahmeteil zumindest eine zweite Kanalanordnung mit wenigstens einem zweiten Kanal auf, wobei der erste und der zweite Kanal fluidisch miteinander verbunden sind. Die Kanäle dienen dabei zum Führen eines Mediums, insbesondere eines Hydraulikmediums. Mit anderen Worten können die Kanäle vor Hydraulikmedium durchströmt werden, so dass beispielsweise ein an dem Achsschenkelelement zu befestigender bzw. befestigter Radnabenhydraulikmotor mit dem Hydraulikmedium zu versorgen und darüber anzutreiben ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Achsschenkelelement ist somit der Achsschenkelbolzen als Drehdurchführung ausgebildet bzw. kann die eingangs geschilderten Drehdurchführungen zur Versorgung des Radnabenmotors eines Zusatzantriebs des Kraftwagens zum Antreiben wenigstens eines Rads desselbigen ersetzen. Dabei kann eine Achsschenkellagerung als besonders breite Basis genutzt werden, um das Knicken der Drehdurchführung zu vermeiden. Ferner ist dadurch eine Aufteilung bzw. Entkopplung von Federbewegungen von Lenkeinschlägen des an dem Achsschenkelelement zu befestigenden Rads des Kraftwagens realisiert.
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Das erfindungsgemäße Achsschenkelelement ermöglicht somit die Versorgung des Radnabenmotors mit dem Medium auf unkomplexe, einfache und damit kostengünstige Weise. Ferner können dadurch zur Versorgung des Radnabenmotors eigenfeste und eigensteife Rohre anstelle von zumindest im Wesentlichen biegeschlaffen Schläuchen verwendet werden, so dass eine hohe Dichtheit des insbesondere hydraulischen Zusatzantriebs auch über eine hohe Lebensdauer hinweg gewährleistet ist. Dadurch ist die Gefahr, dass das Medium, insbesondere das Hydraulikmedium unerwünschterweise an die Umgebung austritt, besonders gering. Ein weiterer, der sehr hohen Dichtheit zuträglicher Aspekt ist, dass die mittels des erfindungsgemäßen Achsschenkelelements dargestellte Versorgung des Radnabenmotors mit dem Medium eine nur sehr geringe Anzahl an Schnittstellen aufweist, an denen potentiell Medium, insbesondere Hydraulikflüssigkeit, an die Umgebung austreten kann. Darüber hinaus können Federbewegungen des Rads mit insbesondere biegeschlaffen Schläuchen dargestellt und kompensiert werden, wobei die Schläuche lediglich in einer Ebene abzurollen sind. Dadurch werden Knickbeanspruchungen der Schläuche gering gehalten oder vermieden, was der Dichtheit besonders zuträglich ist.
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Bevorzugt sind der erste und der zweite Kanal in jeweiligen Abstützbereichen angeordnet, in welchen das Aufnahmeteil und der Achsschenkelbolzen gegenseitig abgestützt sind und insbesondere aneinander anliegen. Dabei sind der erste und der zweite Kanal direkt miteinander fluidisch verbunden. Das bedeutet, dass zum fluidischen Verbinden des ersten mit zweiten Kanal keine Schläuche oder ähnliche Vermittlungselemente vorgesehen sind. Vielmehr kann das Medium von dem ersten Kanal direkt in den zweiten Kanal überströmen bzw. umgekehrt. Dies hält den Bauraumbedarf und die Teileanzahl zur Versorgung des Radnabenmotors mit dem Medium, insbesondere mit dem Hydraulikmedium, gering.
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Der zweite Aspekt der Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Nutzkraftwagen mit zumindest einem Achsschenkelelement, welches ein Aufnahmeteil aufweist. Das Aufnahmeteil umfasst einen Aufnahmebereich, in welchem ein Achsteil einer Achse des Kraftwagens zumindest bereichsweise aufgenommen ist. Ferner ist ein Achsschenkelbolzen vorgesehen, welcher zumindest bereichsweise in wenigstens eine Aufnahme des Aufnahmeteils aufgenommen ist. Ferner ist der Achsschenkelbolzen zumindest bereichsweise in einer weiteren Aufnahme des Achsteils angeordnet. Dabei ist das Achsschenkelelement über den Achsschenkelbolzen mit dem Achsteil um eine Schwenkachse relativ zu dem Achsteil verschwenkbar verbunden. Dadurch kann ein über das Achsschenkelelement an dem Achsteil gehaltenes Rad gelenkt und relativ zu dem Achsteil verschwenkt werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Achsschenkelbolzen zumindest eine erste Kanalanordnung mit einem wenigstens einem ersten Kanal zum Führen eines Mediums, insbesondere eines Hydraulikmediums, aufweist. Ferner ist vorgesehen, dass das Aufnahmeteil zumindest eine zweite Kanalanordnung mit wenigstens einem zweiten Kanal aufweist, mittels welchem das Medium zu führen ist. Dabei sind der erste und der zweite Kanal fluidisch, insbesondere direkt miteinander verbunden, so dass das Medium von dem ersten Kanal in den zweiten Kanal überströmen kann bzw. umgekehrt.
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Wie schon bezüglich des ersten Aspekts der Erfindung geschildert, ermöglicht auch die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung die unkomplexe und damit kostengünstige Versorgung eines an dem Achsschenkelelement anzuordnenden bzw. angeordneten Motors, insbesondere Radnabenmotors zum Antreiben des an dem Achsschenkelelement zu haltenden bzw. gehaltenen Rads mit dem Medium.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
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Bei dem Motor handelt es sich insbesondere um einen Hydraulikmotor eines Zusatzantriebs, welcher mittels des Hydraulikmediums antreibbar ist.
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Der Motor kann dabei mit besonders hohen Drücken von beispielsweise bis zu 420 bar sowie mit einem ausreichend hohen Volumenstrom des Mediums versorgt werden, um auch besonders hohe Drehmomente zum Antreiben des Rads darstellen zu können. Dabei ist die Gefahr eines unerwünschten Austretens des Mediums aus den Kanalanordnungen besonders gering. Ferner können Knickbeanspruchungen von etwaigen Leitungselementen zum Versorgen des Motors mit dem Medium gering gehalten oder vermieden werden, so dass die Gefahr von Leckagen auch über eine hohe Lebensdauer der Antriebseinrichtung hinweg besonders gering ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht eines Achsschenkelelements eines Nutzkraftwagens, mit einer Achsschenkelgabel und einem Achsschenkelbolzen, welcher in Aufnahmen der Achsschenkelgabel aufgenommen ist, wobei die Achsschenkelgabel und der Achsschenkelbolzen jeweilige Kanalanordnungen mit jeweiligen Kanälen zur Führung von Hydraulikmedium aufweisen, welche in jeweiligen Abstützbereichen fluidisch miteinander verbunden sind,
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2 ausschnittsweise eine weitere schematische Schnittansicht des Achsschenkelelements gemäß 1;
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3 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht einer Halteanordnung eines Rads des Nutzkraftwagens an dem Achsschenkelelement gemäß den 1 und 2;
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4 ausschnittsweise eine weitere schematische Perspektivansicht der Halteanordnung gemäß 3;
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5 ausschnittsweise eine schematische Längsschnittansicht der Halteanordnung gemäß der 3 und 4;
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6 ausschnittsweise eine weitere schematische Schnittansicht der Halteanordnung gemäß 5;
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7 ausschnittsweise eine weitere schematische Schnittansicht der Halteanordnung gemäß den 3 bis 6;
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8 ausschnittsweise eine weitere schematische Schnittansicht der Halteanordnung gemäß 7;
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9 ausschnittsweise eine weitere schematische Schnittansicht der Halteanordnung gemäß 8;
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10a–10b jeweils eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform es Achsschenkelelements gemäß den 1 und 2;
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11a–11b jeweils ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht des Achsschenkelelements gemäß den 10a–10b;
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12 ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht des Achsschenkelelements gemäß den 11a–11b;
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13 eine schematische Perspektivansicht des Achsschenkelbolzens des Achsschenkelelements gemäß den 1 und 2;
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14a–14d jeweils eine schematische Schnittansicht des Achsschenkelbolzens gemäß 13;
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15a–15b jeweils eine schematische Perspektivansicht eines Deckelelements des Achsschenkelelements gemäß 12; und
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16a–16b jeweils eine schematische Schnittansicht des Deckelelements gemäß den 15a–15b.
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Die 1 und 2 zeigen ein Achsschenkelelement 10 einer Achse eines Nutzkraftwagens. Wie in Zusammenschau mit den 3 und 4 zu entnehmen ist, ist an dem Achsschenkelelement 10 ein Rad 12 der Achse des Nutzkraftwagens anzuordnen. Das Achsschenkelelement 10 umfasst einen Achsschenkel 14, an welchem des Rad 12 zu befestigen ist. Mit dem Achsschenkel 14 einstückig ausgebildet ist eine Achsschenkelgabel 16, welche einen Aufnahmebereich 18 aufweist. In dem Aufnahmebereich 18 ist zumindest bereichsweise eine Achsfaust 20 der Achse des Nutzkraftwagens aufgenommen. Die Achsfaust 20 weist dabei eine Aufnahme 22 auf. Ebenso weist die Achsschenkelgabel 16 zwei Aufnahmen 24 und 26 auf. Die Aufnahmen 22, 24, 26 sind dabei zumindest im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet.
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In den Aufnahmen 22, 24, 26 ist jeweils bereichsweise ein Achsschenkelbolzen 28 des Achsschenkelelements 10 aufgenommen. Über den Achsschenkelbolzen 28 sind die Achsfaust 20 und das Achsschenkelelement 10 um eine Schwenkachse relativ zueinander verschwenkbar verbunden, so dass das Rad 12 gelenkt werden kann.
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Das Achsschenkelelement 10 umfasst Lagerbuchsen 30, über welche der Achsschenkelbolzen 28 an der Achsschenkelgabel 16 gelagert ist.
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Der Nutzkraftwagen ist mit einem Zusatzantrieb ausgestattet, der wenigstens einen Radnabenmotor umfasst. Der Radnabenmotor ist dabei als Hydraulikmotor ausgeführt und mittels eines Hydraulikfluids antreibbar. Dazu ist der Radnabenmotor von einer an einem Rahmen des Nutzkraftwagens rahmenfest gehaltenen Hydraulikeinrichtung mit dem Hydraulikfluid zu versorgen.
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Der Radnabenmotor ist dabei an dem Achsschenkelelement 10 angeordnet und kann das Rad 12 mit hohen Drehmomenten antreiben.
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Zur Versorgung des Radnabenmotors mit dem Hydraulikmedium weist der Achsschenkelbolzen 28 eine erste Kanalanordnung 32 mit einem Steuer-/Leckkanal 34 und mit einem Hauptkanal 36 auf.
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Die als Aufnahmeteil für den Achsschenkelbolzen 28 fungierende Achsschenkelgabel 16 und der einstückig mit der Achsschenkelgabel 16 ausgebildete Achsschenkel 14 weisen dazu korrespondierend eine zweite Kanalanordnung 38 auf, welche einen Steuer-/Leckkanal 40 und einen Hauptkanal 42 umfasst. Dabei sind die Kanalanordnungen 32 und 38 fluidisch miteinander verbunden, so dass die Steuer-/Leckkanäle 34 und 40 fluidisch miteinander verbunden und so dass die Hauptkanäle 36 und 42 fluidisch miteinander verbunden sind.
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Dadurch ist es möglich, Hydraulikmedium von der Hydraulikeinrichtung mit einem besonders hohen Volumenstrom und mit besonders hohen Drücken von beispielsweise bis zu 420 bar dem Hauptkanal 36 zuzuführen, wobei das Hydraulikmedium infolge der fluidischen Verbindung des Hauptkanals 36 mit dem Hauptkanal 42 von dem Hauptkanal 36 in den Hauptkanal 42 überströmen kann. Im weiteren Verlauf ist es möglich, dass das Hydraulikmedium von dem Hauptkanal 42 zu dem Radnabenmotor strömt, so dass darüber der Radnabenmotor mit dem Hydraulikmedium versorgt und von diesem angetrieben werden kann.
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Ebenso ist es möglich, Hydraulikmedium von der Hydraulikeinrichtung mit einem besonders hohen Volumenstrom sowie mit besonders hohen Drücken wie beispielsweise bis zu 30 bar dem Steuer-/Leckkanal 34 zuzuführen. In der Folge kann das Hydraulikmedium von dem Steuer-/Leckkanal 34 in den Steuer-/Leckkanal 40 überströmen, wobei das Hydraulikmedium weiter von dem Steuer-/Leckkanal 40 zu dem Radnabenmotor strömen kann.
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In dazu analoger Weise ist es ebenso möglich, entsprechende Rücklaufkanäle auszubilden, so dass der Radnabenmotor nicht nur über das Achsschenkelelement 10 mit dem Hydraulikmedium versorgt werden kann, sondern dass das Hydraulikmedium nach Antreiben des Radnabenmotors auch von dem Radnabenmotor über das Achsschenkelelement 10 abgeführt und zurück zu der Hydraulikeinrichtung geführt werden kann.
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Die Kanäle 34, 36, 40, 42 sind dabei beispielsweise als jeweilige Bohrungen ausgebildet, mit denen die Achsschenkelgabel 16, der Achsschenkel 14 und der Achsschenkelbolzen 24 versehen sind.
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Die Kanalanordnungen 32 und 38 sind dabei in jeweiligen Abstützbereichen 44 und 46 fluidisch miteinander verbunden, in welchen der Achsschenkelbolzen 28 an der Achsschenkelgabel 16 abgestützt ist und an dieser anliegt. Dadurch ist eine direkte fluidische Verbindung ohne die Verbindung von Leitungselementen wie beispielsweise Schläuchen realisiert. Die Verbindung der Kanalanordnungen 32 und 38 erfolgt dabei über in Umfangsrichtung des Achsschenkelbolzens 28, insbesondere vollständig umlaufende Nuten 48, 50, 52, 54. Dadurch ist sichergestellt, dass bei zumindest nahezu jeder Drehstellung des Achsschenkelbolzens 28 relativ zur Achsschenkelgabel 16 Hydraulikmedium von der Kanalanordnung 32 in die Kanalanordnung 38 überströmen kann.
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Wie insbesondere der 2 zu entnehmen ist, sind Labyrinthe 56 als jeweilige Drosselstellen für einen Druckabbau vorgesehen. So kann ein maximaler Systemdruck reduziert werden. Der Achsschenkelbolzen 28 und die Achsschenkelgabel 16 können dann mittels Dichtringen gegeneinander abgedichtet werden, so dass ein unerwünschtes Austreten von Hydraulikmedium an die Umgebung vermieden ist. Zum Anordnen der Dichtringe umfasst der Achsschenkelbolzen 28 jeweilige Sitze 58, in welchen die Dichtringe zumindest bereichsweise anzuordnen sind.
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Die Labyrinthe 56 sind bevorzugt zumindest im Wesentlichen tannenbaumförmig ausgebildet, so dass eine einfache und kostengünstige Montage ermöglicht ist.
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Optional kann im Bereich zwischen den Labyrinthen 56 und den Dichtringen ein Kurzschluss über wenigstens eine Leckageleitung vorgesehen sein, um überschüssiges Hydraulikmedium, welches beispielsweise als Öl ausgebildet ist, abzuführen.
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Ein Vorteil der Versorgung des Radnabenmotors über das Achsschenkelelement 10 mit Hydraulikmedium ist, dass der Achsschenkelbolzen 28 insbesondere im Bereich der Kanalanordnungen 32 und 38 und insbesondere im Bereich ihrer fluidischen Verbindung nicht mit Biegung belastet ist. Dadurch ist eine besonders hohe Dichtheit der Versorgungseinrichtung zur Versorgung des Radnabenmotors mit dem Hydraulikmedium gewährleistet.
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Die 3 und 4 zeigen eine Halteanordnung 17 des Rads 12 am Achsschenkelelement 10 und über dieses an der Achsfaust 20. Das Achsschenkelelement 10 umfasst dabei Ölübergabedeckel 62, 64, über welche die Kanalanordnung 32 mit dem Hydraulikmedium in Form von Öl zu versorgen ist. Dazu weisen die Ölübergabedeckel 64 jeweilige Anschlussteile 66 auf, an welchen Versorgungsleitungen anzuschließen sind. Wie den 7 und 8 zu entnehmen ist, umfassen die Ölübergabedeckel 62 und 64 jeweilige dritte Kanalanordnungen 68 mit einem Zulaufkanal 70 und einem Rücklaufkanal 72. Über die jeweiligen Zulaufkanäle 70 kann der Radnabenmotor mit dem Öl versorgt werden, während über die jeweiligen Kanäle 72 das Öl von dem Radnabenmotor ab- und zur Hydraulikeinrichtung rückgeführt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil des Achsschenkelelements 10 ist, dass der Achsschenkelbolzen 28 auch dann verwendet werden kann, wenn das der korrespondierende Nutzkraftwagen nicht mit dem Zusatzantrieb und insbesondere nicht mit dem Radnabenmotor ausgestattet ist. Damit kann es eine kostengünstige Adaption und Erweiterung des Achsschenkelbolzens 28 und damit des Nutzkraftwagens ohne den Zusatzantrieb zu dem Nutzkraftwagen mit dem Zusatzantrieb und dem Radnabenmotor ermöglichen.
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Eis Schlauchpaket zur Versorgung der Ölübergabedeckel 62 und 64 kann dabei in einer Schlaufe zumindest im Wesentlichen parallel zu wenigstens einer Blattfeder des Nutzkraftwagens vorgesehen sein. Daraus resultiert eine Bewegung bzw. eine Biegung von Schläuchen des Schlauchpakets lediglich in einer Ebene, so dass unerwünschte Knickbelastungen der Schläuche vermieden oder zumindest gering gehalten werden. Ferner können dadurch Ein- und Ausfederbewegungen des Rads relativ zu dem Rahmen des Nutzkraftwagens und damit relativ zu der Hydraulikeinrichtung abdeckt werden, ohne die Schläuche unerwünscht stark zu belasten. Gleichzeitig bleibt eine Lagersituation oder ein tragender Teil des Achsschenkelbolzens 28 im Vergleich zu dem Nutzkraftwagen ohne den Zusatzantrieb unverändert, was mit den bereits in diesem Zusammenhang geschilderten Vorteilen einher geht.
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Die 5 und 6 zeigen, dass ein beidseitiger Freigang 47 zwischen den Ölübergabedeckeln 62 und 64 und insbesondere zwischen Schrauben 76 zur Befestigung der Ölübergabedeckel 62, 64 an dem Achsschenkelbolzen 28 auch bei einem Lenkeinschlag bis zu 45° gewährleistet ist. In den 5 und 6 ist auch eine alternative Ausführungsform des Achsschenkelbolzens 28 zu erkennen, welcher eine Zulaufnut 78 sowie eine Rücklaufnut 80 der ersten Kanalanordnung 32 aufweist. Dabei ist der Radnabenmotor über die Zulaufnut 78 mit dem Hydraulikmedium in Form von Öl versorgbar, während das Hydraulikmedium über die Rücklaufnut 80 von dem Radnabenmotor ab- und zur Hydraulikeinrichtung rückführbar ist.
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In der 6 sind auch optionale Bereiche 82 zu erkennen, in welchen Lagerfett für den Achsschenkelbolzen 28 vorgesehen sein kann. Die Verteilung des Lagerfetts erfolgt dabei bevorzugt über wenigstens eine sternförmige Bohrung und wenigstens eine Nut. Eine Befüllung der Bereiche 82 mit Lagerfett erfolgt beispielsweise über wenigstens einen Schmiernippel am Achsschenkel 12, wobei auch die Nut mit Lagerfett gefüllt wird. Anhand der 9 ist eine Möglichkeit dargestellt, den Achsschenkelbolzen 28 und die Achsschenkelgabel 16 gegenseitig abzudichten, so dass eine Leckage an entsprechenden Schnittstellen und damit ein unerwünschtes Austreten von Hydraulikmedium an die Umgebung vermieden ist.
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In der 9 ist keine Labyrinthdichtung wie beispielsweise die Labyrinthe 56 dargestellt. Dennoch sind derartige Labyrinths 56 zur Abdichtung zusätzlich oder alternativ möglich.
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Gemäß 9 erfolgt die Abdichtung mittels Kolbenringen 83, welche in korrespondierenden Nuten des Achsschenkelbolzens 28 angeordnet sind und welche beispielsweise aus Torlon gebildet sind. Die Kolbenringe 83 dienen dabei insbesondere dem Druckabbau zur Reduzierung des Systemsdrucks. Ferner sind Dichtringe 84 vorgesehen, welche in korrespondierenden Nuten des Achsschenkelbolzens 28 aufgenommen sind und welche insbesondere der Abdichtung dienen. Ebenso möglich ist es, wenigstens einen Dreieckdichtring insbesondere pro Seite zu verwenden, um das System abzudichten. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, einen zumindest im Wesentlichen aus Torlon gebildeten Ring mit einen angespritzten und zumindest im Wesentlichen aus Gummi ausgebildeten O-Ring einzusetzen. Dies hält den Bauraumbedarf insbesondere in axialer Richtung gering.
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Die 10a bis 12 zeigen das Achsschenkelelement 10 mit der Achsschenkelgabel 16 und dem Achsschenkel 12, wobei Bohrungen 86 für Hauptkanäle vorgesehen sind, um so einen Rücklaufkanal und einen Zulaufkanal darzustellen, und um so den Radnabenmotor mit dem Hydraulikmedium mit beispielsweise bis zu 410 bar zu versorgen. In der 10a ist auch ein Aufsatz 88 für ein Hydraulikbauraum zu erkennen.
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In der 14b sind Bohrungen 90 für Nebenkanäle zu erkennen. Ferner ist ein Aufsatz 92 für Hydraulikbauraum zu erkennen. Durchmesser der Bohrungen 86 betragen dabei beispielsweise zumindest im Wesentlichen 10 bis 12 mm, während der Durchmesser der Bohrungen 90 zumindest im Wesentlichen 8 bis 10 mm betragen. Die Nebenkanäle sind dabei beispielsweise von einem Druck von bis zu 30 bar durch das Hydraulikmedium beaufschlagt.
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In der 11b ist eine Querbohrung 94 zu erkennen, über welche die Haupt- und Nebenkanäle mit entsprechenden Nuten im Achsschenkelbolzen 28 fluidisch zu verbinden sind. In der 12 ist eine Verschlussschraube 96 erkennbar, mittels welchen die Kanäle fluidisch versperrt werden können, um somit ein unerwünschtes Austreten von Hydraulikmedium an die Umgebung zu verhindern. Zum Fertigen der Querbohrungen 94 erfolgt eine stufenweise Ausarbeitung der Achsschenkelbolzenbohrung, um ein Ansetzen eines Bohrers zu ermöglichen.
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Die 13 bis 14d zeigen eine Ausführungsform des Achsschenkelbolzens 28, wobei Übergabenuten 98 für die Hauptkanäle (Zu- und Rücklauf) zu erkennen sind. Ebenso sind Übergabenuten 100 für die Nebenkanäle, insbesondere die Leck-/Steuerkanäle 34, 40 zu erkennen.
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In der 14b sind Richtungspfeile 102 dargestellt, wobei Richtungspfeile 104 den Rücklauf des Hydraulikmediums andeuten, während Richtungspfeile 106 den Vorlauf und damit die Versorgung des Radnabenmotors mit dem Hydraulikmedium andeutet.
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Die 15a bis 16b zeigen weitere Ausführungsformen der Ölübergabedeckel 62, 64 mit den jeweiligen Anschlussteilen 66. Insbesondere in den 16a bis 16b ist ein Zuleitungskanal 108 der Ölübergabedeckel 62, 64 zu erkennen, über weichen der Radnabenmotor mit dem Hydraulikmedium (Öl) zu versorgen ist. Ferner ist ein Rückleitungskanal 110 zu erkennen, über welchen das Hydraulikmedium von dem Radnabenmotor ab- und zur Hydraulikeinrichtung rückgeführt werden kann. Die Anschlussteile 66 sind dabei auf unterschiedlichen Höhen angeordnet, um den Freigang beim Lenken des Rads 12 zu gewährleisten. Darüber hinaus weisen die Ölübergabedeckel 62, 64 Sacklöcher 112 auf, so dass Schraubenköpfe der Schrauben 76, mittels welchen die Ölübergabedeckel 62, 64 mit dem Achsschenkelbolzen 28 zu verbinden sind, zumindest bereichsweise versenkt werden können. Auch dadurch kann der Freigang 74 gewährleistet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Achsschenkelelement
- 12
- Rad
- 14
- Achsschenkel
- 16
- Achsschenkelgabel
- 17
- Halteanordnung
- 18
- Aufnahmebereich
- 20
- Achsfaust
- 22
- Aufnahme
- 24
- Aufnahme
- 26
- Aufnahme
- 28
- Achsschenkelbolzen
- 30
- Lagerbuchse
- 32
- erste Kanalanordnung
- 34
- Steuer-/Leckkanal
- 36
- Hauptkanal
- 40
- Steuer-/Leckkanal
- 42
- Hauptkanal
- 44
- Abstützbereich
- 46
- Abstützbereich
- 48
- Nut
- 50
- Nut
- 52
- Nut
- 54
- Nut
- 56
- Labyrinth
- 58
- Sitz
- 62
- Ölübergabedeckel
- 64
- Ölübergabedeckel
- 66
- Anschlussteil
- 68
- dritte Kanalanordnung
- 70
- Zulaufkanal
- 72
- Rücklaufkanal
- 74
- Freigang
- 76
- Schraube
- 78
- Zulaufnut
- 80
- Rücklaufnut
- 82
- Bereich
- 83
- Kolbenring
- 84
- Dichtring
- 86
- Bohrung
- 88
- Aufsatz
- 90
- Bohrungen
- 92
- Aufsatz
- 94
- Querbohrungen
- 96
- Verschlussschraube
- 98
- Übergabenuten
- 100
- Übergabenuten
- 102
- Richtungspfeil
- 104
- Richtungspfeil
- 106
- Richtungspfeil
- 108
- Zuleitungskanal
- 110
- Rückleitungskanal