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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Bügeleisen mit einem Gehäuse, einer durch mindestens eine Heizeinrichtung beheizbaren Bügelsohle, einer auf der dem Gehäuse zugewandten Flächenseite der Bügelsohle angeordneten Dampfkammer, einem Wassertank sowie einem ersten Wassereinlass in die Dampfkammer zur Einspeisung von Wasser zur Erzeugung des Betriebdampfes und einem hierzu beanstandeten zweiten Wassereinlass zur Einspeisung von Wasser zur Reinigung der Dampfkammer.
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Hintergrund der Erfindung
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Der Einsatz von Bügeleisen zum Glätten von Textilien oder dergleichen Flächengebilden im privaten und kommerziellen Bereich ist gängige Praxis. Bei der Benutzung des Bügeleisens wird eine ebene, glatte Oberfläche in Form der Bügelsohle erhitzt und auf das zu glättende Flächengebilde aufgesetzt. Durch Druck und Bewegung des Bügeleisens relativ zu dem Flächengebilde werden, häufig unterstützt durch eine gleichzeitige Zufuhr von Dampf, Falten aus dem Flächengebilde entfernt. Dabei wird die Temperatur der Bügelsohle zum Erreichen eines guten Glätteffekts üblicherweise so gewählt, dass das Flächengebilde bei einem kurzzeitigen Kontakt mit der Bügelsohle gerade nicht geschädigt wird.
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Ein mit einem Dampferzeuger ausgestattetes Bügeleisen ist aus der europäischen Patentschrift
EP 1 045 932 B1 bekannt. Das dort beschriebene Bügeleisen besteht aus einem Gehäuse, welches mit seiner Unterseite die beheizbare Sohlenplatte des Bügeleisens aufnimmt. Die Temperatur der Sohlenplatte ist über einen Temperaturwähler einstellbar und wird mittels eines auf der Sohlenplatte aufliegenden Temperatursensors gemessen. Eine Steuereinheit vergleicht Soll- und Ist-Wert der Temperatur und regelt diese auf den eingestellten Wert. Im Gehäuse ist ferner ein Wassertank angeordnet, aus welchem bei Bedarf mittels einer Pumpe Wasser entnommen und durch eine Schlauchverbindung in einen Dampferzeuger eingespeist werden kann. Der Dampferzeuger besteht aus einer oberhalb der Sohlenplatte befindlichen Kammer, welche durch die Sohlenplatte erhitzt wird. Das Wasser verdampft in dem Dampferzeuger und entweicht durch Dampfaustrittöffnungen in der Sohlenplatte nach unten in Richtung des Bügelguts.
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Durch das Verdampfen des Wassers lagert sich in der Dampfkammer und den Dampfaustrittsöffnungen gewöhnlich Kalk ab, der in Abhängigkeit vom Ablagerungsgrad zu Funktionsstörungen in der Dampferzeugung führen kann. Durch Verwendung destillierten oder gereinigten Wassers, das keinen oder nur einen sehr geringen Gehalt an ablagerungsfähigen Bestandteilen aufweist, kann dieses Problem bereits grundsätzlich vermieden werden. Aus Kosten- und Verfügbarkeitsgründen wird jedoch häufig der Einsatz von Leitungswasser bevorzugt, welches einen regional sehr unterschiedlichen Kalkgehalt aufweisen kann.
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In der Offenlegungsschrift
DE 32 08 603 A1 wird eine Vorrichtung zum Dampfbügeln beschrieben, bei der das Bügeleisen auf eine beheizbare Tankstation aufgelegt und von dieser mit Wasserdampf gespeist wird. Der Wasserdampf kondensiert in einem mit flüssigkeitsansaugenden Fasern gefüllten Hohlraum des Bügeleisens. Das Kondenswasser wird nachfolgend innerhalb des Bügeleisens erneut verdampft und gelangt durch die Dampfaustrittöffnungen zum Bügelgut. Das Bügeleisen kann also deshalb nicht verkalken, weil es seinen Wasserdampf aus zuvor destilliertem Wasser erzeugt.
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Diese Ausbildung kann jedoch apparativ sehr aufwändig sein und ist deshalb zur Verwendung im Haushalt gewöhnlicherweise nicht bevorzugt. Darüber hinaus muss das Bügeleisen zur Übertragung des Wasserdampfs stets auf die beheizbare Tankstation aufgesetzt werden. Die Kondensation des übertragenen Wasserdampfes kann ferner einen nicht unerheblichen Zeitaufwand erfordern, um eine nennenswerte Menge destillierten Wassers im Bügeleisen zu bevorraten.
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Aus der Praxis ist bekannt, Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten durch Säuren oder andere chemische Reinigungsmittel aufzulösen und auszuspülen. Dieses Vorgehen kann relativ lange dauern und in Abhängigkeit vom verwendeten Reinigungsmittel für den Benutzer unangenehm sein. Ferner besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass durch das Reinigungsmittel Korrosionsschäden oder andere zumindest optische Beeinträchtigungen an Komponenten des Haushaltsgeräts auftreten.
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Aus der Praxis, nämlich durch Anbieten eines gattungsgemäßen Bügeleisens mit der Bezeichnung TB76 durch die Patentanmelderin, ist ferner bereits bekannt, zu Reinigungszwecken größere Mengen Wasser in die Dampfkammer einzuleiten, so dass diese sich spontan zusammenzieht. Dieser thermische Schock löst anhaftende Kalkablagerungen, die nachfolgend über die Dampfauslassöffnungen abgeführt werden. Die Dampfkammer ist auf der dem Gehäuse zugewandten Flächenseite der beheizbaren Bügelsohle durch vom Sohlengrund aufragende, rippenartige Kragen ausgeformt und weist einen ersten Ort auf, an welchem das Wasser zur Erzeugung des Betriebsdampfes durch einen ersten, zentral angeordneten Wassereinlass von oben aus dem Wassertank in die Dampfkammer eingespeist wird. An diesem Ort sind bei der Verwendung kalkhaltigen Wasser in besonderem Maße Kalkablagerungen zu erwarten. Dazu beanstandet ist nahe der die Dampfkammer seitlich begrenzenden Rippen ein zweiter Wassereinlass vorgesehen, an welchem das Wasser zu Reinigungszwecken von oben in die Dampfkammer eingelassen wird.
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Ein weiteres derartiges Dampfbügeleisen wird in der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 062 013 A1 offenbart. Dort ist der Wassertank mit einem ersten Wassereinlass mit einem Tropfventil und einem Wasserregulator sowie, dazu seitlich beabstandet, mit einem zweiten Wassereinlass mit einem Ventil ausgestattet, das einen großen Strömungsquerschnitt freigeben kann und mittels einer Feder in Richtung seiner Schließstellung vorgespannt ist. Der Ventilschaft tritt nach oben aus dem Wassertank aus und ist mit einem von außen zu betätigenden Stellrad verbunden, das den Ventilkörper bei Betätigung anhebt und den Strömungsquerschnitt freigibt. Durch Betätigung des Stellrads kann somit eine Wassermenge in den Dampferzeuger eingeleitet werden, welche die maximale Verdampfungsmenge deutlich übersteigt und hierdurch nicht nur ein thermisch bedingtes Ablösen des Kalks verursacht, sondern die abgesprengten Kalkreste und andere Verunreinigungen auch noch zuverlässig aus dem Dampferzeuger und den Dampfaustrittöffnungen ausspült.
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Dieses Konstruktionsprinzip ermöglicht eine komfortable Reinigung des Bügeleisens von Kalkablagerungen und hat sich in der Praxis bewährt. Der räumliche Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Wassereinlass ist mit Bezug auf Bauraum und Anordnung der Bedienelemente vorteilhaft, allerdings kann in Abhängigkeit von der Intensität der Zufuhr des Reinigungswassers nicht ausgeschlossen, dass noch Reste von Kalkablagerungen im Bereich des ersten Wassereinlasses verbleiben.
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Es ist aus der europäischen Patentschrift
EP 1 045 932 B1 ein weiteres Bügeleisen bekannt, bei welchem die Ablagerungen durch einen thermischen Schock beseitigt werden können. Der Reinigungsvorgang muss vom Benutzer vorsätzlich eingeleitet werden. Das vorbekannte Bügeleisen weist Mittel zur Messung der akkumulierten Dampfererzeugungszeit auf und meldet dem Benutzer den Zeitpunkt, an welchem eine Reinigung erforderlich ist. Zu diesem Zweck wird das Bügeleisen erhitzt und vom Stromnetz getrennt. Anschließend wird der Wassertank mit kaltem Wasser gefüllt, das mittels der durch einen Druckknopf betätigten Wasserpumpe über eine Schlauchleitung in die Dampfkammer an dem Ort eingespeist wird, an dem auch die Wasserzufuhr zur Betriebsdampferzeugung erfolgt. Hierdurch ziehen sich die Wandungen der Dampfkammer und der Dampfaustrittsöffnungen schockartig zusammen und sprengen den Kalkbelag ab.
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In der europäischen Patentschrift
EP 1 007 777 B1 wird ein Dampfbügeleisen mit einer beheizbaren Sohle, einem Wassertank und einer Dampfkammer beschrieben, die über eine Passage mit dem Wassertank verbunden ist. Das Bügeleisen weist Steuerungsmittel in Form eines Tropfventils und eines Wasserflussregulators auf. Das Tropfventil öffnet und schließt temperaturabhängig und soll verhindern, dass Wasser in die Dampfkammer gelangt, wenn diese ihre Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat. Über den Wasserflussregulator wird die in die Dampfkammer eingespeiste Wassermenge zur Erzeugung des Betriebsdampfs eingestellt. Ferner ist ein Bypass vorgesehen, durch welchen größere Wassermengen unter Umgehung des Tropfventils zu Reinigungszwecken direkt in die Dampfkammer eingeführt werden können. Der Bypass und die Zuführung des Wasser für die Erzeugung des Betriebsdampfs münden dabei ungefähr an der gleichen Stelle von oben in die Dampfkammer ein.
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Bei dieser Anordnung kann zwar unter Umständen eine gute Reinigung im Bereich der Wasserzufuhr zur Erzeugung des Betriebswasser herbeigeführt werden, der konstruktive Aufwand für die Wasserleitung und Steuerung der Wasserzufuhr sowie der hierfür erforderliche Bauraum sind jedoch erheblich.
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Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Bügeleisen dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Reinigungswirkung im Bereich des ersten Wassereinlasses für die Betriebsdampferzeugung weiter verbessert wird. Die Lösung soll möglichst geringe Konstruktionsänderungen erfordern und in der Konstruktion preiswert sein. Außerdem soll das Bügeleisen vom Benutzer einfach handhabbar sein.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch ein Bügeleisen mit einem Gehäuse, einer durch mindestens eine Heizeinrichtung beheizbaren Bügelsohle, einer auf der dem Gehäuse zugewandten Flächenseite der Bügelsohle angeordneten Dampfkammer, einem Wassertank sowie einem ersten Wassereinlass in die Dampfkammer zur Einspeisung von Wasser zur Erzeugung des Betriebdampfes und einem hierzu beanstandeten zweiten Wassereinlass zur Einspeisung von Wasser zur Reinigung der Dampfkammer, wobei im Bereich der Dampfkammer ein Kanal vorgesehen ist, welcher vom zweiten Wassereinlass näherungsweise in Richtung des ersten Wassereinlasses führt. Durch diese Ausbildung wird mit einfachen konstruktiven Mitteln im Bereich des ersten Wassereinlasses ein Wasser/Dampfgemisch mit einem Druck erzeugt, welcher zur zuverlässigen Entfernung von Ablagerungen geeignet ist. Durch diese Konstruktion ist auf vergleichsweise einfache Weise eine verbesserte Reinigung insbesondere im Bereich des ersten Wassereinlasses erreichbar.
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Darüber hinaus sind die Bauraumforderungen dieser Konstruktion sehr gering. Letzteres ermöglicht eine kompakte Konstruktion, die sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand in bestehede Konstruktionen integrieren lässt.
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Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Mit Vorteil ist bei einem erfindungsgemäßen Bügeleisen vorgesehen, dass der Kanal gegenüber der Dampfkammer durch mindestens eine vom Grund der Bügelsohle nach oben ragende Rippe ausgebildet ist. Da zur Umrandung der Bügelsohle in der Regel ohnehin rippenartige Kragen in Richtung des Gehäuses des Bügeleisens weisen, kann diese zusätzliche Rippe ohne besonderen Aufwand hinsichtlich Fertigungswerkzeug und -verfahren im Bereich der Dampfkammer anordnet werden. Zur Ausbildung des Kanals sind vorteilhafterweise keine zusätzlichen Bauteile und nur eine sehr geringe zusätzliche Werkstoffmenge erforderlich.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass der Kanal im Bereich des zweiten Wassereinlasses mit einer Erweiterung versehen ist. Durch diese Ausbildung kann spontan eine relativ große Menge an Reinigungswasser in den Kanal eingespeist werden. Besonders Vorteilhaft ist dabei eine im Wesentlichen halbkreisförmige Gestalt der Erweiterung, insbesondere in Richtung der Dampfkammer. Besonders vorzugsweise weist die Erweiterung in Flussrichtung keine Hinterschneidungen auf. Auch weist sie vorzugsweise keine Nischen auf, in denen sich im Wesentlichen strömungsfreie Toträume bilden können. Durch das Vermeiden solcher zur Ablagerungen und Anheftungen neigender Hinterschneidungen oder Toträume einem Verkalken weiter entgegengewirkt werden.
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Vorteilhafterweise ist ferner vorgesehen, dass der Kanal zu dem ersten Wassereinlass beabstandet verläuft und an seinem dem ersten Wassereinlass zugewandten Ende mit einer Umlenkung in Richtung des ersten Wassereinlasses versehen ist. Der bevorzugte Kanal kann in dieser Ausführung insbesondere in wesentlichen Teilen tangential zur Dampfkammer verlaufen. Dadurch kann vorteilhafterweise vermieden werden, dass er die Funktion der Dampfkammer stört. Dennoch kann durch die Umlenkung eine ausreichend kraftvolle Wirkung des Reinigungswassers im Bereich des ersten Wassereinlasses sichergestellt werden. Der Winkel der Umlenkung beträgt vorzugsweise 45° oder mehr (bezogen auf einen Vollkreis von 360°), besonders vorzugsweise 60° oder mehr. Der Winkel der Umlenkung beträgt vorzugsweise 135° oder weniger, besonders vorzugsweise mehr als 120° oder weniger. Die oben genannten Vorzüge sind besonders ausgeprägt, wenn die Umlenkung einen Winkel von näherungsweise 90° aufweist.
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Bevorzugt ist weiterhin, dass die Ausmündung des Kanals vorzugsweise geringfügig in Richtung der Spitze der Bügelsohle versetzt ausmündet. Hierdurch können im Bereich des ersten Wassereinlasses vorteilhafterweise Wirbel im Wasser/Dampf-Gemisch erzeugt werden, welche den Effekt der Reinigung weiter steigern.
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Ferner ist bevorzugt, dass nicht nur die Dampfkammer, sonder auch der Kanal selbst beheizbar ist. Mit dieser Ausführung der Erfindung ist erreichbar, dass das Reinigungswasser nicht erst im Bereich der Kanalausmündung, sondern bereits im Kanal zumindest teilweise verdampft und dadurch beschleunigt wird. Besonders einfach lässt sich dieser Vorzug dadurch bewirken, dass der Kanal durch mindestens eine Heizeinrichtung der Bügelsohle beheizbar ist.
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Weiterhin ist mit Vorteil vorgesehen, dass in der Rippe mindestens eine Aufnahme für Befestigungsmittel zur Befestigung des Gehäuses des Bügeleisens vorgesehen ist. Durch diese Ausbildung wird der über das ohnehin Erforderliche hinausgehende Werkstoffaufwand zur Durchführung der Erfindung weiter gemindert. Außerdem kann diese Ausführung hinsichtlich der Einleitung von Kräften aus der Bügelsohle in das Gehäuse sowie der Abdichtung der Dampfkammer besonders günstig sein.
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Insgesamt lässt sich mit der Erfindung bei vergleichsweise geringem Konstruktionsaufwand die Reinigungswirkung insbesondere im Bereich des ersten Wassereinlasses für die Betriebsdampferzeugung verbessern.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, näher beschrieben.
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Es zeigen schematisch:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bügeleisens
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2 eine perspektivische Aufsicht auf die gehäuseseitige Flächenseite der im Bügeleisen nach 1 verwendeten Bügelsohle.
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Ausführliche Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels
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Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
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Das in 1 dargestellte, zur manuellen Bedienung vorgesehene Bügeleisen 1 besteht aus einer aus Aluminium gefertigten, planen und glatten Grundplatte 2, welche zum Glätten eines Textils oder dergleichen auf dieses aufgesetzt wird und von seiner Oberseite her elektrisch beheizt wird. Die Bügelsohle 2 ist thermisch isoliert an einem aus Kunststoff spritzgegossenen Gehäuse 3 angeordnet. Das Gehäuse 3 weist oberseitig ein Griffstück 4 auf, welches während des Bügelvorgangs von der Hand der Bedienperson umgriffen wird. Ferner weist das Gehäuse 3 einen Wassertank 5 zur Bereitstellung von Wasser für die Dampferzeugung und eine Spritzdüse 6 auf, deren Pumpe durch einen im Bereich des Griffstücks 4 angeordneten Druckknopf 7 betätigt wird. Das Gehäuse 3 ist außerdem mit Bedieneinrichtungen 8, 9 für die Einstellung der Dampferzeugung und der durch einen Thermostaten geregelten Bügeltemperatur versehen. Ein in das Gehäuse 3 einmündendes Netzkabel 10 kann über einen nicht gezeigten Stecker mit der Steckdose eines üblichen z.B. 230V Wechselspannungsnetzes verbunden werden, welches die Mittel zum Beheizen und andere elektrische Komponenten des Bügeleisens mit elektrischer Energie speist. Innerhalb des Gehäuses 3 ist ferner eine elektronische Steuerung angeordnet.
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Wie aus 2 ersichtlich, ist die Bügelsohle 2 auf ihrer dem Gehäuse 3 zugewandten Flächenseite mit zwei umlaufenden, zueinander beabstandeten und rippenartig nach oben ragenden Kragen 11, 11’ versehen, welche eine Dampfkammer 12 zur Erzeugung des Betriebsdampfes umgeben und gegenüber dem Gehäuse 3 abdichten. Die Einspeisung des Wassers zur Erzeugung des Betriebsdampfes erfolgt über einen ersten Wassereinlass, der oberhalb des Tropfpunktes 13 anordnet ist. Die Steuerung der Zufuhr des Wassers durch den ersten Wassereinlass erfolgt dem Stand der Technik entsprechend durch einen Wasserregulator und ein Tropfventil. In die Bügelsohle 2 sind ferner seitlich stabförmige Heizeinrichtungen 14, 14’ eingelassen, über welche die Bügelsohle 2 elektrisch auf Betriebstemperatur beheizbar ist.
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Zu dem ersten Wassereinlass und dem Tropfpunkt 13 seitlich beabstandet, aber noch innerhalb des von den Kragen umfangenen Bereichs, ist ein zweiter Wassereinlass vorgesehen, durch welchen das Wasser zur Reinigung des Bügeleisens 1 im Bereich einer halbkreisförmigen Erweiterung 15 in einen Kanal 16 eingespeist wird. Der Kanal 16 ist durch eine nach oben ragende Rippe 17 von der Dampfkammer 12 separiert, weist jedoch an seinem der Erweiterung 15 gegenüber liegenden Ende eine Ausmündung 18 in die Dampfkammer 12 auf. Durch das sich entlang des Kanals 16 erstreckende Heizelement 14 ist der Kanal 16 gemeinsam mit der Dampfkammer 12 und der Bügelsohle 2 insgesamt beheizbar.
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Der Kanal 16 verläuft vom zweiten Wassereinlass näherungsweise parallel zu den Kragen 11, 11’ in Richtung des ersten Wassereinlasses und weist, zum ersten Wassereinlass und dem Tropfpunkt 13 beabstandet, eine rechtwinklige Umlenkung 19 in Richtung des ersten Wassereinlasses auf. Die Ausmündung 18 ist gegenüber dem ersten Wassereinlass und dem Tropfpunkt 13 geringfügig in Richtung der Spitze 20 der Bügelsohle 2 versetzt und erzeugt eine die Reinigung fördernde Verwirbelung des aus dem Kanal 16 austretenden Wasser/Dampf-Gemisches. Der zweite Wassereinlass ist im Ausführungsbeispiel fernab der Spitze 20 der Bügelsohle 2 vorgesehen.
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In der Rippe 17 sind ferner zueinander beabstandet mehrere Aufnahmen 21 für nicht dargestellte Befestigungsmittel in Form von Schrauben vorgesehen, mittels derer das Gehäuse 3 des Bügeleisens 1 thermisch getrennt mit der Bügelsohle 2 verbunden ist. Weitere Aufnahmen 22 für Befestigungsmittel sind an anderen Stellen der Bügelsohle 2 angeordnet.
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Beim normalen Betrieb des Bügeleisens 1 wird die Bügelsohle 2 zunächst durch die elektrischen Heizeinrichtungen 14, 14’ bei geschlossenem Tropfventil auf die eingestellte Betriebstemperatur erwärmt. Nach dem Öffnen des Tropfventils wird fortlaufend eine der Einstellung des Wasserregulators entsprechende Menge Wasser zur Erzeugung des Betriebsdampfes im Bereich des Tropfpunkts 13 in die Dampfkammer 12 eingeführt. Dort verdampft das Wasser und tritt durch nicht gezeigte Dampfaustrittsöffnungen in der Bügelsohle 2 aus der Dampfkammer 12 in Richtung des zu behandelnden Textils aus. Unter der Wirkung des Dampfes und des Drucks der erhitzten Bügelsohle 2 werden Falten im Gewebe geglättet.
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Sich infolge Verdampfung kalkhaltigen Wassers insbesondere (aber nicht ausschließlich) im Bereich des Tropfpunkts 13 in der Dampfkammer 12 bildende Ablagerungen können dadurch gelöst werden, dass spontan größere Mengen Wasser durch den zweiten Wassereinlass im Bereich der Erweiterung 15 in den Kanal 16 eingespeist werden, dort teilweise verdampfen und das so gebildete Wasser/Dampfgemisch mit Kraft durch die Ausmündung 18 im Bereich des ersten Wassereinlasses und den Tropfpunkts 13 in die Dampfkammer 12 eingebracht werden. Dies führt zu einem thermischen Schock der erhitzten Bügelsohle 2 und zu einer spontanen Kontraktion der Dampfkammer 12, wodurch Ablagerungen auch im Bereich des Tropfpunkts 13 gelöst und mit dem Dampf über die Dampfaustrittsöffnungen abgeführt werden.
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Die Erfindung ermöglicht mit einfachen konstruktiven Mitteln und bei geringen Bauraumanforderungen ein zuverlässiges Entfernen von Kalkablagerungen. Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bügeleisen
- 2
- Bügelsohle
- 3
- Gehäuse
- 4
- Griffstück
- 5
- Wassertank
- 6
- Spritzdüse
- 7
- Druckknopf
- 8
- Bedieneinrichtung
- 9
- Bedieneinrichtung
- 10
- Netzkabel
- 11, 11’
- Kragen
- 12
- Dampfkammer
- 13
- Tropfpunkt
- 14, 14’
- Heizeinrichtung
- 15
- Erweiterung
- 16
- Kanal
- 17
- Rippe
- 18
- Ausmündung
- 19
- Umlenkung
- 20
- Spitze (der Bügelsohle)
- 21
- Aufnahme
- 22
- Aufnahmen für Befestigungsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1045932 B1 [0003, 0011]
- DE 3208603 A1 [0005]
- DE 102007062013 A1 [0009]
- EP 1007777 B1 [0012]