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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriersystem mit wenigstens einem Kühl- und/oder Gefriergerät, das wenigstens ein Kompartiment zur Aufnahme des Kühl bzw. Gefriergutes sowie wenigstens ein Kälteaggregat aufweist, das zum Kühlen des wenigstens einen Kompartimentes dient, wobei das Kühl- und/oder Gefriersystem über wenigstens eine Zapfeinheit verfügt oder mit wenigstens einer Zapfeinheit in Verbindung steht oder mit dieser verbindbar ist, mittels derer das in dem Kompartiment befindliche Gut abgebbar ist.
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Derartige Kühl- und/oder Gefriersysteme sind aus dem Stand der Technik insbesondere als Gewerbegeräte bzw. als Geräte in der Gastronomie bekannt. In dem gekühlten Kompartiment befindet sich im allgemeinen wenigstens ein Getränkebehältnis, insbesondere ein Getränkefass oder dergleichen. Das gekühlte Kompartiment ist durch eine Tür oder Klappe, Lade oder durch ein sonstiges Verschlusselement verschließbar.
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Sind die konstruktiven Maßnahmen zur Einsparung bei Kühl- und/oder Gefriergeräten erschöpft, können elektronische Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um den Energieverbrauch des Gerätes weiter zu senken.
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Aus dem Stand der Technik ist es beispielsweise bekannt, bei Gewerbegeräten nach Verkaufsschluss den Energieverbrauch zu senken, da in dieser Phase der Kühlbedarf geringer ist als während der Verkaufszeiten. Diese Absenkung des Energieverbrauches kann dabei z. B. so erfolgen, dass für eine vorgegebene Zeitspanne der Sollwert der Temperatur des Kompartimentes erhöht wird, was in einer entsprechenden Energieabsenkung resultiert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriersystem der eingangs genannten Art dahin gehend weiterzubilden, dass dieses flexibel betreibbar ist und einen gegenüber bekannten Geräten weiter verringerten Energieverbrauch aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach sind Mittel vorgesehen, die derart ausgebildet sind, dass diese den Umfang des Betriebes der Zapfeinheit erfassen, wobei das Kühl- und/oder Gefriersystem bzw. -Gerät des Weiteren derart ausgebildet ist, dass es den durch den Betrieb des Kälteaggregates bedingten Energieverbrauch unmittelbar oder mittelbar in Abhängigkeit des Umfanges des Betriebes der Zapfeinheit einstellt. Auf diese Weise ist es möglich, das Kälteaggregat in Abhängigkeit von dem Umfang zu betreiben, in dem die Zapfeinheit betätigt wird. Weist die Zapfeinheit eine vergleichsweise hohe Nutzung auf, kann das Kälteaggregat häufiger und/oder länger und/oder mit einer höheren Intensität, insbesondere Drehzahl des Kompressors, betrieben werden, als bei demgegenüber geringerer Nutzung oder fehlender Nutzung der Zapfeinheit.
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass der Begriff Kühl- und/oder Gefriersystem nicht auf ein Kühl- und/oder Gefriergerät im engeren Sinne beschränkt ist, an dem wenigstens eine Zapfeinheit angeordnet ist, sondern dass auch das gesamte System bestehend aus dem wenigstens einen eigentlichen Kühl- und/oder Gefriergerät und der wenigstens einen Zapfeinheit unter den im Rahmen der Erfindung verwendeten Begriff „Kühl- und/oder Gefriersystem” fällt. Dabei kann das eigentliche Kühl- und/oder Gefriergerät und die Zapfeinheit räumlich benachbart angeordnet sein oder unmittelbar miteinander in Verbindung stehen. Denkbar ist es auch, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät und die Zapfeinheit voneinander entfernt angeordnet sind, wobei in beiden Fällen wenigstens eine Verbindungsleitung vorhanden ist, die das Kühl- und/oder Gefriergerät mit der Zapfeinheit verbindet und zur Führung des mittels der Zapfeinheit abzugebenden Gutes dient.
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In bevorzugter Ausgestaltung umfaßt bzw. handelt es sich bei dem Kälteaggregat um einen Kompressor. Dieser ist vorzugsweise Bestandteil eines Kältemittelkreislaufes, der zumindest einen Verdampfer und wenigstens einen Verflüssiger aufweist, wobei der Verdampfer zur Erzeugung der Kälte in dem Kompartiment und der Verflüssiger zur Abgabe von Wärme an die Umgebung dient. Vorzugsweise ist dem Verdampfer eine Drossel oder dergleichen vorgeschaltet. Der Kältemittelkreislauf des erfindungsgemäßen Gerätes kann dem Kältemittelkreislauf eines herkömmlichen Kühl- und/oder Gefriergerät entsprechen.
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In bevorzugter Ausgestaltung befindet sich in dem gekühlten Kompartiment des Gerätes wenigstens ein Behältnis, das mit dem mittels der Zapfeinheit abzugebenden Gut gefüllt ist, oder das Kompartiment ist geeignet, ein solches Behältnis aufnehmen zu können. Das Behältnis steht über wenigstens eine Verbindungsleitung und/oder Anschlussstücke etc. mit der Zapfeinheit in Verbindung und zwar derart, dass das Gut aus dem Behältnis zu der Zapfeinheit gelangt und von dieser in Gläser etc. abgefüllt werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät oder -system derart ausgebildet ist, dass es den Energieverbrauch auf wenigstens einen ersten Wert oder wenigstens einen ersten Wertbereich einstellt, wenn der der Umfang des Betriebes der Zapfeinheit wenigstens einem ersten Wert entspricht oder in wenigstens einem ersten Bereich liegt, und dass es den Energieverbrauch auf wenigstens einen zweiten Wert oder wenigstens einen zweiten Wertebereich einstellt, wenn der Umfang des Betriebes der Zapfeinheit wenigstens einem zweiten Wert entspricht oder in wenigstens einem zweiten Bereich liegt.
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Wird die Zapfeinheit beispielsweise wenig oder gar nicht genutzt, ist es denkbar, dass das Kälteaggregat in einem vergleichsweise geringem Umfang betrieben wird. Wird die Zapfeinheit in einem demgegenüber größeren Umfang genutzt, ist es denkbar, dass das Kälteaggregat ebenfalls in einem größeren Umfang betrieben wird, also beispielsweise häufiger eingeschaltet wird oder mit größerer Intensität betrieben wird, die bei kompressorbetriebenen Kühl- und/oder Gefriergeräten darin bestehen kann, dass der Kompressor mit einer vergleichweise hohen Drehzahl betrieben wird.
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Anstatt zweier solcher Werte oder Wertbereiche ist es ebenfalls denkbar, dass mehr als zwei Werte oder Wertebereiche festgelegt werden. So ist es beispielsweise möglich mehr als zwei Bereiche zu definieren, die die Nutzungsintensität der Zapfeinheit kennzeichnen und/oder zwei oder mehr als zwei Bereiche der Intensität des Betriebes des Kälteaggregates, die diesen Bereichen der Nutzung der Zapfeinheit in geeigneter Weise zugeordnet sind. Möglich wäre beispielsweise, die Nutzung der Zapfeinheit in die Bereiche gering/mittel/hoch einzuteilen und diesen Bereichen zwei oder mehr Bereiche der Intensität des Betriebes des Kälteaggregates, beispielsweise gering/normal oder ebenfalls gering/mittel/hoch zuzuordnen.
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Weiterhin ist es denkbar, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät bzw. -system wenigstens eine Regel- oder Steuereinrichtung aufweist, die mit dem Kälteaggregat unmittelbar oder mittelbar in Verbindung steht und dieses derart betreibt, dass die Isttemperatur in dem Kompartiment einem Sollwert entspricht oder in einem Sollwertbereich liegt.
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Über die Wahl des Temperatursollwertes ist die Leistungsaufnahme des Kälteaggregates einstellbar. Wird der Sollwert angehoben, verbrauch das Kälteaggregat weniger Strom als in dem Fall eines geringeren Sollwertes.
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So ist es beispielsweise denkbar, dass die Regel- oder Steuereinheit oder eine andere geeignete Einheit des Gerätes derart ausgebildet ist, dass sie den Sollwert oder den Sollwertbereich in Abhängigkeit des Umfanges des Betriebes der Zapfeinheit verändert.
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Möglich ist es, dass die Regel- oder Steuereinheit oder eine andere geeignete Einheit des Gerätes derart ausgebildet ist, dass sie den Sollwert oder Sollwertbereich in einer Phase, in die Zapfeinheit nicht oder wenig benutzt wird, gegenüber einer Phase, in der die Zapfeinheit benutzt wird bzw. in größerem Umfang benutzt wird, erhöht.
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Anstelle dieses zweistufigen Ansatzes, ist es ebenfalls denkbar, zwei bzw. mehr als zwei Sollwerte oder Sollwertbereiche festzulegen, die mit zwei oder mehr als zwei Nutzungsintensitäten der Zapfeinheit korrelieren. Diese Korrelation kann dann beispielsweise werkseitig festgelegt sein oder nutzerseitig eingestellt werden. Dies kann für die Werte und Wertebereiche hinsichtlich des Temperatursollwertes sowie des Umfangs der Nutzung der Zapfeinheit entsprechend gelten.
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Die Regel- oder Steuereinrichtung oder eine sonstige Einrichtung kann derart ausgebildet sein, dass sie den Sollwert oder Sollwertbereich auf wenigstens einen ersten Wert oder Bereich einstellt, wenn der Umfang des Betriebes der Zapfeinheit bei oder unterhalb eines Grenzwertes liegt, und auf wenigstens einen zweiten Wert oder Bereich einstellt, wenn der Umfang des Betriebes der Zapfeinheit bei oder oberhalb dieses Grenzwertes liegt. Wie ausgeführt, kann auch mehr als ein Grenzwert festgelegt werden.
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Denkbar ist es, beispielsweise tabellarisch oder dergleichen mehrere Nutzungsbereiche der Zapfeinheit zu definieren und den Sollwert oder Sollwertbereich für die Kompartimenttemperatur sodann in Abhängigkeit davon einzustellen, in welchem Nutzungsbereich die tatsächliche Nutzung der Zapfeinheit liegt.
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Die Einstellung des Energieverbrauches kann stufenlos oder in einem oder mehreren Schritten erfolgen. Bezogen auf den Sollwert für die Temperatur bedeutet dies, dass dieser in bestimmten Schritten erhöht oder gesenkt wird oder kontinuierlich und zwar in beiden Fällen in Abhängigkeit davon, in welchem Umfang die Zapfeinheit benutzt wird.
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Das Kühl- und/oder Gefriergerät bzw. -system kann derart ausgebildet sein, dass es den Sollwert der Temperatur des Kompartimentes um einen definierten Wert erhöht, wenn seitens der Mittel zur Ermittlung des Umfangs des Betriebes der Zapfeinheit eine inaktive Phase der Zapfeinheit oder eine Phase mit einer Aktivität des Betriebes der Zapfeinheit unterhalb eines Grenzwertes erfasst wird. So ist beispielsweise denkbar, nach Betriebsschluß eines Gastronomiebetriebes, wenn also keine oder nur noch eine sehr geringe Nutzung der Zapfeinheit mehr festgestellt wird, den Sollwert für die Temperatur in dem Kompartiment zu erhöhen, um Energie zu sparen. Im Falle eines kompressorbetriebenen Kälteaggregates hat dies zur Folge, dass der Kompressor seltener und/oder mit geringerer Drehzahl betrieben werden muss.
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Die Mittel zur Ermittlung des Umfangs des Betriebes der Zapfeinheit können derart ausgebildet sein, dass sie die Bedienung der Zapfeinheit durch einen Nutzer erfassen, und vorzugsweise derart ausgebildet sind, dass sie die Bewegung des Schließ- oder Betätigungsmechanismus der Zapfeinheit erfassen.
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Herkömmliche Zapfeinheiten haben wenigstens eine Betätigungseinrichtung, bei deren Betätigung durch einen Nutzer das Gut, wie beispielsweise ein Getränk abgegeben wird. Diese Betätigung, wie beispielsweise deren Häufigkeit und/oder Dauer kann nun erfasst und als Grad für den Umfang der Nutzung der Zapfeinheit herangezogen werden. In Betracht kommt beispielsweise ein Tastschalter, ein Reedschalter oder dergleichen, der so angeordnet ist, dass der die Betätigung der Zapfeinheit erfasst.
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Alternativ oder zusätzlich dazu ist es denkbar, dass die Mittel zur Ermittlung des Umfangs des Betriebes der Zapfeinheit derart ausgebildet sind, dass sie wenigstens eine Eigenschaft der Durchflussleitung erfassen, durch die das durch die Zapfeinheit abzugebende Gut strömt, und vorzugsweise als Durchflussmesser oder Mittel zur Erfassung des Vorliegens eines Durchflusses ausgebildet sind oder solche Mittel umfassen. Auch auf diese Weise kann der Umfang der Nutzung der Zapfeinheit erfasst werden.
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Die genannten Mittel zur Erfassung der Nutzung der Zapfeinheit können mit einer Regel- oder Steuerungseinrichtung in Verbindung stehen, die in Abhängigkeit von dem ermittelten Nutzungsumfang unmittelbar oder mittelbar auf das Kälteaggregat Einfluss nimmt, wie beispielsweise durch eine Änderung des Temperatursollwertes.
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Denkbar ist es ferner, dass wenigstens ein Speicher vorhanden ist, in dem die erfaßte Nutzung der Zapfeinheit abgelegt ist. Auf diesen Speicher kann dann die Regel- oder Steuerungseinrichtung oder eine andere geeignete Einheit des Gerätes zugreifen und in Abhängigkeit von den gespeicherten Werten eine Änderung des Betriebes des Kälteaggregates herbeiführen oder dies unterlassen, wenn der Betrieb des Kälteaggregates bereits den Erfordernissen entspricht.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Zapfeinheit eines Kühl- und/oder Gefriersystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Mit dem Bezugzeichen 2 ist ein Zapfhahn bzw. eine Zapfanlage gekennzeichnet, der/die einen Schließ- oder Betätigungsmechanismus 3 aufweist, der je nach seiner Position den Durchfluss durch den Zapfhahn 2 freigibt oder versperrt.
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Der Zapfhahn 2 steht mit einer Leitung in Verbindung, die ihrerseits mit dem Inhalt eines Behältnisses, wie beispielsweise mit dem Innenraum eines Getränkefasses in Verbindung steht, so dass bei geöffnetem Schließ- oder Betätigungsmechanismus 3 das Getränk oder dergleichen aus dem Behältnis und durch die (nicht dargestellte) Leitung zu dem Zapfhahn 2 und von diesem in ein Glas oder dergleichen gelangt.
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Das genannte Behältnis befindet sich in dem gekühlten Kompartiment eines Kühl- und/oder Gefriergerätes, das durch eine Tür, Deckel oder Klappe verschließbar ist. Das Kühl- und/oder Gefriergerät kann einen herkömmlichen kompressorbetriebenen Kältemittelkreislauf aufweisen, dessen Verdampfer zur Kühlung des Kompartimentes dient. Das eigentliche Kühl- und/oder Gefriergerät kann sich beispielsweise in einem Bereich unterhalb der Zapfeinheit bzw. unterhalb der Theke oder Ablage oder dergleichen befinden.
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Des weiteren kann in dem Kompartiment wenigstens ein Temperaturfühler angeordnet sein, der die Aufgabe hat, den Temperaturistwert in dem Kompartiment zu erfassen.
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Das Gerät kann des Weiteren wenigstens eine Regel- oder Steuereinrichtung aufweisen, mittels derer die Temperatur in dem Kompartiment auf dem Sollwert oder in einem Sollwertbereich gehalten wird. Der Sollwert oder Sollwertbereich kann beispielsweise durch einen Nutzer vorgebbar sein.
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Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Zustands-Erkennungsbauteil gekennzeichnet, dass z. B. als Tastschalter oder Reedschalter oder dergleichen ausgebildet ist und die Aufgabe hat, die Betätigung des Mechanismus 3 durch einen Nutzer zu erfassen.
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Dieses Zustands-Erkennungsbauteil steht mit einer intelligenten Regelungselektronik, beispielsweise mit der genannten Steuer- oder Regelungseinrichtung oder mit einem Speicher in Verbindung und meldet dieser/diesem den Nutzungsumfang der Zapfeinheit. Ist ein Speicher vorgesehen, ist es denkbar, dass die Steuer- oder Regelungseinrichtung auf diesen zugreift.
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Die intelligente Regelungselektronik kann nun anhand des gemeldeten Nutzungsumfangs den Sollwert in einer Phase geringer oder nicht vorhandener Nutzung der Zapfheit um einen definierten Wert erhöhen, wobei dieser Wert davon abhängen kann, wie groß die Nutzung der Zapfeinheit noch ist. So ist es möglich, beispielsweise in Ruhezeiten, in denen keine Nutzung der Zapfeinheit festgestellt wird, den Temperatursollwert zu erhöhen, was zu höheren Temperaturen in dem gekühlten Innenraum und damit zu einer Energieeinsparung über die Gesamtbetriebsdauer des Gerätes führt.
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Denkbar ist es ferner, dass wenigstens ein Speicher oder dergleichen vorgesehen ist, in den die gemessenen Nutzungen der Zapfeinheit eingespeichert werden und dass die intelligente Regelungselektronik auf diesen Speicher zugreift und basierend auf den dort hinterlegten Werten eine Änderung des Sollwertes vornimmt.