DE102011008204A1

DE102011008204A1 - Pomumeducator (Schnittlehre sowie Stütz- und Richtgerüst zur zweckmässigen Kronenerziehung von Kernobst-Hochstammkronen)

Info

Publication number: DE102011008204A1
Application number: DE201110008204
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2011-01-03
Filing date: 2011-01-03
Publication date: 2012-07-05

Abstract

Die Erfindung „Pomumeducator” (Schnittlehre sowie Stütz- und Richtgerüst zur zweckmäßigen Kronenerziehung von Kernobst-Hochstammkronen) löst das in der Landwirtschaft vorkommende Problem, dass nach Neupflanzungen von Hochstamm-Jungbäumen die sachgerechte Kronenerziehung entweder unterbleibt oder falsch ausgeführt wird, und dadurch der Kronenaufbau des Jungbaumes zu steil und zu dicht wird, was später zu Schäden im Wuchs und bei der Bewirtschaftung führt. Dies löst die Erfindung dadurch, dass in die Krone des Jungbaumes ein Stütz- und Richtgerüst aus Kunststoff eingebracht wird. Es besteht aus drei bis vier Seitenteilen mit Einlegeöffnungen (c) für die Hauptäste, die über ein Scharnier verbunden ein Dreieck oder Quadrat bilden. Die darüber liegende Querverbindung (b) fixiert diesen Richtrahmen an der Mittelaststütze (a) und am Mittelast. Zusammen mit der Mittelaststütze gibt der Rahmen aus den Seitenteilen die erwünschte geometrisch günstigste Ausrichtung und Länge der Hauptäste vor. Mit diesen Vorgaben kann die junge Baumkrone einfach geschnitten werden. Der „Pomumeducator” verbleibt für ca. 2 Jahre in dieser Astgruppe bevor er zur nächsten versetzt wird, ein angebrachter Aufkleber (d) mit Angabe der Jahreszahl verhindert ein Vergessen der begonnenen Maßnahme.

Description

Problemstellung:
Bei der Nachpflanzung abgestorbener Hochstammbäume oder der Neuanlage von Streuobstwiesen steht nach der zuvor sachgerecht ausgeführten Pflanzung die Durchführung der zweckmäßigen Kronenerziehung an. Es ist festzuhalten, dass alle Kernobstsorten keine natürlichen Gewächse sind, sondern im Gegenteil Kulturpflanzen sind, die viel Pflege erfordern. Diese wird von den meisten Besitzern nicht oder falsch ausgeführt.
Die Folge sind Baumkronen, die entweder zu klein gehalten werden oder verwildern und eher einem „Schneebesen” (Küchengerät) gleichen und einer erfolgreichen Bewirtschaftung hinderlich sind. Zum einen stören tiefe Äste den Betrieb auf der übrigen Fläche, z. B.: Traktor, zum anderen brechen zu steil stehende Äste leicht aus (Schlitzäste) und eine zu dichte Krone behindert eine gesunde Entwicklung. Denn der Baum benötigt Licht und Luft. Es bilden sich dann Konkurrenzen zwischen den einzelnen Ästen, wodurch diese zu lang werden und ihr Gewicht nicht mehr halten können. Gleichzeitig können sich in ungenügend belüfteten Kronen leicht Krankheitserreger wie Schorf und Krebs ausbreiten. Querwachsende Äste behindern die Ernte. Daher sollte gleich zu Anfang auf einen Erfolg versprechende Kronenerziehung geachtet werden.
Um eine Antwort auf diese Problemstellung zu finden, ist es hilfreich, sich an Zeiträumen zu orientieren, zu denen die Bewirtschaftung von Streuobstbeständen kein Hobby war oder aus ideellen Beweggründen betrieben wurde, sondern um Gewinne zu erwirtschaften: etwa der Anfang des 20. Jahrhunderts.
Hierzu bietet die Literatur ein Lehrbuch an: „Anleitung zum Obstbau” von LUKAS, E. und WINKELMANN, H.1

1: LUKAS, E., H. WINKELMANN (1933): Anleitung zum Obstbau. Verlagsbuchhandlung Eugen Ulmer (Hg.), 16. Auflage. Stuttgart.

In der ersten Astgruppe sind 4 Hauptäste vorgesehen, in der zweiten 3 und in der Dritten wieder 3. Sie haben einen Abstand von knapp 1,0 m zueinander. Die Hauptäste bilden jeweils zum Mittelast einen Winkel von 50° bis 55°. Die ersten Seitenzweige an den Hauptästen zweigen erst bei etwa 0,7 m seitlich ab. Diese Abzweigungspunkte bilden in der ersten Astgruppe ein Quadrat und in der zweiten und dritten Astgruppe ein gleichseitiges Dreieck.

– Die Krone wird kräftiger: das Gewicht der Früchte, Schneelast und Winddruck wird besser kompensiert.
– Der Baumbesitzer „vergisst” seinen Baum nicht, da er sich intensiver mit ihm beschäftigt und seine Erfolge verstärkt wahrnimmt.
– Der Ertrag an Obst ist höher und die Qualität besser. Somit rentiert sich der Arbeitseinsatz besser.
– Der „Pomumeducator” ist witterungsbeständig ausführt und somit äußerst langlebig.
– Er ist einfach gebaut und kostengünstig in der Herstellung.
– Er verursacht keine nennenswerten Verletzungen am Baum.

Funktionsskizze:
Abb. 2: Pomumeducator (Seitenansicht)

a) Mitelastlehre
b) Gabel zum Anbringen an der Astgruppe
c) Abstandshalter zur Querverbindung
d) Sicherung mittels Schraube
e) Markierung „B” für Birnen
f) Markierung „A” für Äpfel
g) Seitenteil
h) Scharnier mit Stift
i) Einlegeöffnung für Ast von unten
j) Einlegeöffnung für Ast von oben
k) Querverbindung
l) Aufkleber „Maßnahme Jahre”

Abb. 3: Pomumeducator in der ersten Astgruppe (Draufsicht: 4 Hauptäste, 4 Seitenteile bilden ein Quadrat) und Abb. 4: Pomumeducator in der zweiten und dritten Astgruppe (Draufsicht: 3 Hauptäste, 3 Seitenteile bilden ein gleichseitiges Dreieck)

a) Mittelastlehre
b) Gabel zum Anbringen an der Astgruppe
d) Sicherung mittels Schraube
g) Seitenteil
h) Scharnier mit Stift
i) Einlegeöffnung für Ast von unten
j) Einlegeöffnung für Ast von oben
k) Querverbindung
n) Einlegeöffnung für Mittelast
o) Befestigung Querverbindung an Seitenteilen

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

LUKAS, E., H. WINKELMANN (1933): Anleitung zum Obstbau. Verlagsbuchhandlung Eugen Ulmer (Hg.), 16. Auflage. Stuttgart [0004]

Claims

Die Erfindung „Pomumeducator” (Schnittlehre sowie Stütz- und Richtgerüst zur zweckmäßigen Kronenerziehung von Kernobst-Hochstammkronen) ist ein Richtgerüst aus Seitenteilen (g) mit einer Querverbindung (k) und einer Mittelastlehre (a) zum Ausrichten junger Kernobst-Hochstammkronen in die geometrisch günstigste Lage und zum gleichzeitigen Bestimmen der Länge der Hauptäste und des Mittelastes dadurch gekennzeichnet, dass ein Seitenteil (g) zwei punktsymmetrisch angeordnete kreisförmige Einlegeöffnungen aufweist, eine Einlegeöffnung für ein Ast von unten (i) und eine Einlegeöffnung für ein Ast von oben (j).
Richtgerüst nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (g) aus Kunststoff gefertigt sind und an den Enden jeweils ein Scharnier mit Stift (h) aufweisen zum Bilden eines Quadrats aus vier oder eines Dreiecks aus drei Seitenteilen (g).
Richtgerüst nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (g) in der Mitte ein Loch zur Aufnahme des Befestigungsstifts der Querverbindung (k) bei Anwendung der Dreiecksform enthalten.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Scharniere (h) der Seitenteile (g) 0,62 m und der Abstand der Einlegeöffnungen (i) und (j) 0,47 m beträgt.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegeöffnungen (i) und (j) in den Seitenteilen (g) mit Gummi ausgekleidet sind.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass auf einem Seitenteil (g) ein Aufkleber „Maßnahme Jahre von – bis” (l) angebracht wird.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Querverbindung (k) in der Mitte eine mit Gummi ausgekleidete seitliche Einlegeöffnung für den Mittelast (n) und eine Bohrung für die Aufnahme der Mittelastlehre (a) aufweist.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Querverbindung (k) symmetrisch zur Einlegeöffnung für den Mittelast (n) 6 Bohrungen zur Befestigung (o) an den Seitenteilen (g) aufweist.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelastlehre (a) am unteren Ende eine rechtwinklig angebrachte Gabel (b) zur Positionierung in der Astgruppe (b) hat.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelastlehre (a) in der Höhe von 0,3 m zur Gabel (b) eine Verbreiterung (c) zur Auflage der Querverbindung (k), in der Höhe von 0,5 m zur Gabel (b) die Markierung „B” (e) und in der Höhe von 0,6 m zur Gabel die Markierung „A” (f) aufweist.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Mittelastlehre (a) 0,9 m beträgt und mittels einer Schraube (d) in der Querverbindung (k) gesichert ist.
Richtgerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte der Scharniere (h) der Seitenteile (g) und die Schraube zur Sicherung (d) der Mittelastlehre (a) in der Querverbindung (k) aus dem Werkstoff Edelstahl gefertigt sind.