DE102011006976A1 - Ansteuereinheit und Verfahren zur Ansteuerung eines Braille-Moduls - Google Patents

Ansteuereinheit und Verfahren zur Ansteuerung eines Braille-Moduls Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ansteuereinheit 30 für ein taktiles Anzeigeelement 1, 28 mit einzeln ansteuerbaren tastbaren Stiften 41, die mittels Aktuatoren 7, 34 unabhängig voneinander aus einer Oberfläche 12 herausgeschoben werden können, wobei die Ansteuereinheit 30 eine mittels des Anzeigeelements 1, 28 anzuzeigende Information in ein Anzeigemuster umsetzt, wobei eine Primärinformation, wie zum Beispiel ein Buchstabe, in ein taktil erfassbares Zeichen, wie zum Beispiel ein Braille-Zeichen, durch entsprechendes Ansteuern der Aktuatoren 7, 34 zum Ausfahren und/oder Einziehen von Stiften 41 umgesetzt wird und wobei eine Sekundärinformation, wie zum Beispiel eine Formatierungsinformation, in ein Schwingungsmuster umgesetzt wird, das an mindestens einen Aktuator 7, 34 zum Bewegen des Stifts 41 des Anzeigelements 1, 28 angelegt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein zum Beispiel elektromechanisch ausgebildetes taktiles Anzeigeelement, zum Beispiel ein Braille-Modul und vorzugsweise eine Braille-Zeile zur Darstellung taktiler Informationen, zum Beispiel für sehbehinderte oder blinde Personen.
  • So genannte taktile Displays, wie zum Beispiel Brailleschrift-Ausgabe-Vorrichtungen, auch Braille-Zeilen genannt, mit welchen sehbehinderte oder blinde Personen die Informationsinhalte von elektronischen Medien, wie zum Beispiel Bildschirmen, auslesen können, sind seit langem bekannt. Sie bestehen in der Regel aus einem Gehäuse, einer Vielzahl von meist in Reihe nebeneinander angeordneten Braille-Modulen auf der Gehäuse-Oberfläche und mehreren Tasten oder Schaltern, die als Eingabeelemente verwendet werden können.
  • Aus der EP 0 281 746 B1 der Anmelderin ist zum Beispiel ein prinzipieller Aufbau einer elektromechanischen Braille-Zeile bekannt.
  • Die EP 0 967 587 B1 der Anmelderin offenbart eine Braille-Zeile mit einem oder mehreren Eingabeelementen.
  • Die US 4,473,356 beschreibt eine Braillezelle mit vibrierenden Stiften.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ansteuern eines taktilen Displays oder einer Braille-Zeile zu schaffen, welche die Erfassbarkeit von dargestellten Informationen verbessern.
  • Diese Aufgabe wird durch die Ansteuereinheit und das Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
  • Eine Braille-Zeile ist in der Regel modular aufgebaut und besteht zum Beispiel aus einzelnen nebeneinander liegenden 6- oder 8-Punkt-Braille-Modulen, von denen jedes Modul wiederum ein einziges Braille-Zeichen darstellen kann. An seiner Oberfläche ist jeder Modulkörper als taktile Lesefläche ausgebildet, wobei im Bereich der Lesefläche in dem Modulkörper Löcher in der bekannten Braille-Punkt-Anordnung angeordnet sind, die zur Aufnahme der einzeln und unabhängig voneinander ein- und ausfahrbaren taktilen Lesestifte dienen, die einzeln in die Löcher des Modulkörpers eingesetzt sind. Eine Bewegung der einzelnen Braille-Stifte erfolgt durch die Ansteuerung eines jedem Braille-Stift individuell zugeordneten Aktuators, welcher zum Beispiel ein piezoelektrisches Biegeelement sein kann, wie beispielsweise in der EP 0 281 746 B1 der Anmelderin beschrieben, oder welcher beispielsweise als Solenoid oder elektromagnetisch ausgebildet sein kann. Dabei ist vorzugsweise jeder taktile Lesestift federnd gelagert. Die federnde Lagerung kann zum Beispiel durch das Aufsetzten eines Lesestifts auf einen federnden oder elastischen Aktuator, wie zum Beispiel einen senkrecht zur Axialrichtung des Lesestifts angeordneten und einseitig am nicht mit dem Lesestift verbundenen Ende mit dem Gehäuse der Braille-Zeile verbundenen Piezo-Element erfolgen, wie beispielsweise in der EP 0 281 746 B1 beschrieben, deren diesbezügliche Lehre in diese Anmeldung aufgenommen wird. Ebenso kann eine federnde Lagerung eines Lesestiftes durch ein auf der Unterseite des Lesestifts vorgesehenes elastisches Element, wie zum Beispiel eine Feder, insbesondere eine Kompressionsfeder, erfolgen.
  • Eine erfindungsgemäße Ansteuereinheit für mindestens ein Braille-Modul und vorzugsweise für eine Braille-Zeile oder die Braille-Module der Braille-Zeile mit mehreren nebeneinander oder übereinander angeordneten Braille-Modulen ist in der Lage, die taktilen oder tastbaren Lesestifte des oder der Braille-Module einzelnen und unabhängig voneinander mittels Aktuatoren anzusteuern, wobei vorzugsweise ein separater Aktuator einem Lesestift zu dessen individueller Ansteuerung zugeordnet ist, um je nach Steuersignal der Ansteuereinheit den Lesestift aus der Oberfläche des Braille-Moduls herauszufahren oder einzuziehen, so dass vorzugsweise im eingezogenen Zustand kein Teilstück des Lesestifts mehr aus der Oberfläche des Braille-Moduls vorsteht. Die Ansteuereinheit ist so ausgelegt, dass eine mittels des Anzeigeelements oder der Braille-Zeile anzuzeigende Information in ein Anzeigemuster in Form bestimmter ausgeschobener und eingezogener Stifte umgesetzt werden kann, wobei das Anzeigemuster an die Aktuatoren der einzelnen Lesestifte übertragen wird. Dabei wird eine Primäirinformation, wie beispielsweise ein einzelner Buchstabe oder auch eine in der Braille-Schrift durch ein einzelnes Zeichen kodierte Buchstabenfolge, eine Ziffer oder ein Symbol oder Zeichen in ein Anzeigemuster umgesetzt, das festlegt, welche Lesestifte des Braille-Moduls ausgefahren werden und welche Lesestifte eingezogen werden, um das entsprechende Zeichen der Braille-Schrift am Braille-Modul darzustellen, so dass es von einem Benutzer ertastet oder erfasst werden kann. Erfindungsgemäß wird ermittelt, ob in der mittels des Anzeigelements oder der Braille-Zeile darzustellenden Information, wie zum Beispiel einem Text, eine Sekundärinformation enthalten ist, also zum Beispiel eine Information, welche nicht direkt durch ein Braille-Zeichen dargestellt oder abgebildet wird oder werden kann. Beispielsweise kann die Hervorhebung oder Markierung eines Zeichens, Wortes oder einer Textstelle in einem Ausgangstext durch Großschreibung, Unterstreichung, Kursivschrift, Fettdruck oder Farbe erfolgen. Diese Sekundärinformation wird erfindungsgemäß von der Ansteuereinheit erkannt und in ein Schwingungsmuster umgesetzt, welches an mindestens einen Lesestift und optional auch an mehrere oder alle oder alle ausgefahrenen Lesestifte des Braille-Moduls übertragen wird, wodurch es einem Benutzer ermöglicht wird, nicht nur das Braille-Zeichen zu ertasten, sondern auf Grund der durch die Schwingung zusätzlich gelieferten Information auch anhand der Schwingung, also zum Beispiel der Form, der Stärke oder Frequenz oder Amplitude der Schwingung, festzustellen, dass eine bestimmte Art einer Zusatzinformation vorliegt, also dass zum Beispiel das momentan ertastete oder erfühlte Zeichen im Ausgangstext unterstrichen ist.
  • Ein Benutzer kann somit ohne einen Umschaltvorgang bei gewohnter Ertastung nur eines einzigen Zeichens bereits feststellen, dass eine Sekundärinformation vorliegt und bei entsprechender eindeutiger Kodierung oder Festlegung auch feststellen, welche Art der Sekundärinformation vorliegt, da er zum Beispiel unterschiedlichen Schwingungsmustern oder Schwingungsfrequenzen der ausgefahrenen Lesestifte die eindeutig zugeordnete Sekundärinformation entnehmen kann.
  • Somit kann der im Stand der Technik maximal darstellbare Informationsgehalt von taktilen Zeichen vergrößert werden. Durch die Nutzung nicht nur der räumlichen Anordnung ein- und ausgefahrener Lesestifte, sondern auch der zeitlichen Komponente durch unterschiedliche Schwingungsanregung eines oder mehrerer Lesestifte, kann einer sehbehinderten oder blinden Person somit eine darzustellende Ausgangsinformation mit größerer Informationsdichte präsentiert werden.
  • Eine Primärinformation, wie zum Beispiel ein Zeichen, eine Zeichenfolge und insbesondere ein Buchstabe oder eine Ziffer kann somit auf bekannte Art, also zum Beispiel mittels sechs unabhängig voneinander ein- und ausfahrbarer Lesestifte dargestellt werden, wobei dem einzelnen Zeichen mindestens eine Zusatzinformation oder Sekundärinformation durch Bewegen, also zum Beispiel Schwingen, mindestens eines bei der Darstellung des Zeichens vorzugsweise ausgefahrenen Lesestifts überlagert oder hinzugefügt werden kann, ohne zusätzliche Informationselemente oder Stifte zu verwenden. Dabei kann die Sekundär- oder Zusatzinformation eine oder mehrere Einzelinformationen enthalten. Beispielsweise kann ein dargestellter Buchstabe durch Schwingen oder Vibration eines Lesestifts mit der Zusatzinformation „Fettdruck” und durch Schwingen eines anderen Lesestifts mit der Zusatzinformation „Unterstreichen” versehen werden. Die Sekundärinformation kann durch ein 6-Punkt-Braille-Modul oder zum Beispiel auch unter Verwendung eines oder beider bei einem 8-Punkt-Braille-Modul unterhalb der sechs Lesestifte zur Darstellung des eigentlichen Zeichens vorgesehenen Stifte angezeigt werden.
  • Die Lesestifte können federnd oder elastisch gelagert sein, wodurch das Schwingen oder Vibrieren eines Lesestifts vereinfacht wird. Ein von einem Aktuator zum Beispiel kontinuierlich erzeugtes Schwingungsmuster kann somit leicht auf den Lesestift übertragen werden. Der Aktuator kann auch nicht-kontinuierlich angesteuert werden, so dass zum Beispiel ein federnd gelagerter Lesestift nach einer erstmaligen Anregung nachschwingt und diese Schwingung abklingt bis eine erneute Anregung erfolgt. Ebenso ist es möglich, dass ein oder mehrere Lesestifte statisch gelagert sind und die Schwingungs- oder Bewegungsinformation durch kontinuierliches Anlegen eines Schwingungs- oder Bewegungssignals an dem Aktuator erzeugt wird.
  • Vorteilhaft ist eine Datenbank vorgesehen, in welcher die darzustellenden Sekundärinformationen, also zum Beispiel Großschreibung, Kursiv, Unterstreichung, Fettdruck oder eine oder mehrere Farben zusammen mit einem zugeordneten Schwingungsmuster, beispielsweise einer zugeordneten Frequenz, abgespeichert sind.
  • Die Ansteuereinheit kann die anzuzeigende Ausgangsinformation analysieren und eine Sekundärinformation herausfiltern und nach Zugriff auf die Datenbank in ein Ansteuersignal der Akuatoren zur Erzeugung des in der Datenbank abgespeicherten Schwingungsmusters der Stifte umsetzen.
  • Ebenso können in der Datenbank auch separate Schwingungsmuster im Falle des Zusammentreffens zweier oder mehrerer Sekundärinformationen abgelegt sein, also zum Beispiel Großschreibung und Unterstreichung. Alternativ ist es auch möglich, dass im Falle des Zusammentreffens zweier oder mehrerer Sekundärinformationen die einzelnen Sekundärinformationen zeitlich versetzt oder überlagert dargestellt werden oder dass eine Sekundärinformation höher priorisiert wird und die niedriger priorisierte Sekundärinformation nicht angezeigt wird. Im Falle der zeitlich versetzten Darstellung könnte zum Beispiel bei einem mittels eines Braille-Moduls darzustellenden Zeichen mit zwei Sekundärinformationen, zum Beispiel „Großschreibung” und „Unterstreichung”, das Schwingungsmuster oder die Frequenz zur Darstellung der ersten Sekundärinformation, zum Beispiel „Großschreibung”, während einer ersten Zeitdauer, also zum Beispiel während einer Sekunde, an einen oder mehrere Stifte des Braille-Moduls angelegt werden, wobei nach Ablauf der ersten Zeitdauer das Schwingungsmuster zur Darstellung der zweiten Sekundärinformation, zum Beispiel „Unterstreichung”, während eines zweiten gleichen oder unterschiedlichen Zeitraums, also zum Beispiel ebenfalls während einer Sekunde, an einen oder mehrere Lesestifte des Braille-Moduls angelegt wird. Anschließend könnte das Schwingungsmuster zur Darstellung einer eventuell vorhandenen dritten oder weiterer Sekundärinformationen angelegt werden oder zum Beispiel wieder das Schwingungsmuster der ersten Sekundärinformation, also zum Beispiel „Großschreibung”, angelegt werden. Vorzugsweise werden zwei oder mehr Sekundärinformationen durch aufeinander folgendes sich wiederholendes zeitlich versetztes Schwingen des oder der Lesestifte mit den jeweiligen den Sekundärinformationen zugeordneten Schwingungsmustern oder Frequenzen am Braille-Modul zur Anzeige gebracht.
  • Das Schwingungs- oder Vibrationsmusters eines, mehrerer oder aller Lesestifte eines Braille-Moduls kann im einfachsten Falle eine Sinus-Schwingung sein. Ebenso ist es auch möglich, dass jedes andere sich über die Zeit in seiner Amplitude verändernde Signal angezeigt wird, wie zum Beispiel ein Rechtecksignal oder eine Rechteckschwingung in Gestalt eines periodischen Signals, das zwischen einem „AN” und einem „AUS”-Wert hin- und herschaltet und so zum Beispiel mittels des Aktuators für ein jeweils zeitlich begrenztes Aus- und Einfahren des oder der hiermit angesteuerten Lesestifte sorgt. Das Rechtecksignal kann zum Beispiel bezüglich seiner Wiederholungsfrequenz und/oder den An- und Ausschaltzeiten variiert werden. Ebenso ist es natürlich auch möglich andere Signalformen zu verwenden, wie zum Beispiel ein Dreieck-Signal oder ein Sägezahl-Signal.
  • Insbesondere im Falle der Darstellung zweier oder mehrerer Sekundärinformationen können auch einzelne Signalformen überlagert oder zeitlich versetzt, zum Beispiel unmittelbar aufeinander folgend, dargestellt werden. Im Falle einer Überlagerung zum Beispiel eines Sinus-Signals, zum Beispiel zur Anzeige der Sekundärinformation „Fettdruck”, mit einem Rechteck-Signal, zum Beispiel zur Anzeige der Sekundärinformation „Unterstreichung”, könnte zum Beispiel ein Signal oder Schwingungsmuster erzeugt werden, bei welchem das Sinus-Signal nur während der „AN”-Zeiten des Rechtecksignals dargestellt wird, wobei während der „AUS”-Zeiten des Rechteck-Signals kein Sinus-Signal anliegt, also zum Beispiel ein ausgefahrener Lesestift nicht schwingt. Mit einer solchen intermittierenden Sinus-Schwingung eines oder mehrerer Lesestifte ist es zum Beispiel möglich, dass an einem einzigen Stift oder Braille-Modul zusätzlich zur Darstellung des Braille-Zeichens ohne Umschaltvorgang oder Verwendung anderer Anzeigeelemente zwei oder auch mehr Sekundärinformationen zusätzlich zur Darstellung eines Zeichens für eine sehbehinderte oder blinde Person wahrnehmbar angezeigt werden können.
  • Eine weitere Möglichkeit der Anzeige oder Kodierung von einer oder mehreren potenziell anzuzeigenden Sekundärinformationen kann die Beeinflussung der Bewegungs- oder Schwingungsamplitude eines oder mehrerer Lesestifte sein. Beispielsweise kann eine erste Sekundärinformation durch Erzeugung einer relativ größeren Schwingungsamplitude von zum Beispiel 4 mm eines oder mehrerer Lesestifte dargestellt werden und eine zweite Sekundärinformation kann durch das Erzeugen einer relativ kleineren Schwingungsamplitude von zum Beispiel 2 mm dargestellt werden.
  • Eine andere Möglichkeit der Darstellung einer Sekundärinformation an einem Braille-Modul kann auch in der Kodierung der Sekundärinformation durch die Anzahl der schwingenden oder gesteuert ein- und ausfahrenden Lesestifte liegen. Beispielsweise kann eine erste Sekundärinformation durch Schwingen oder Vibrieren nur eines einzigen Lesestiftes dargestellt werden und eine zweite Sekundärinformation durch Schwingen oder Vibrieren zweier oder mehrerer Lesestifte dargestellt werden, wobei jeder Sekundärinformation zum Beispiel eine Anzahl oder Kombination schwingender Lesestifte zugeordnet sein kann.
  • Alle oben erwähnten Möglichkeiten zur Darstellung von Sekundärinformationen an einem einzelnen Braille-Modul können auch miteinander beliebig kombiniert werden. Beispielsweise kann die Kodierung der Sekundärinformation mittels einer Frequenz mit der Darstellung mittels einer bestimmten Signalform und/oder mit der Darstellung über unterschiedlich starke Amplituden kombiniert werden, wobei vorteilhaft solche Darstellungsarten oder Kombinationen gewählt werden, welche von einem Benutzer des oder der erfindungsgemäß ausgestalteten Braille-Module vorteilhaft leicht erfasst und die einzelnen unterschiedlichen Muster vorzugsweise leicht voneinander unterschieden werden können sollen.
  • Es ist möglich, dass eine Sekundärinformation die Wichtigkeit eines oder mehrerer dargestellter Zeichen signalisieren soll, so dass ein Benutzer einer Braille-Zeile zum Beispiel darauf aufmerksam gemacht wird, dass diese Information jetzt gelesen werden sollte. Eine solche zum Beispiel als „wichtig” bezeichnete Sekundärinformation kann beispielsweise in der gezielten Ansteuerung eines Braille-Moduls zur Erzeugung eines erfassbaren oder hörbaren Geräusches liegen. Hierzu kann beispielsweise ein Schwingungsmuster mit einer hohen Frequenz und einer großen Amplitude verwendet werden. Je nach Ausgestaltung der an einem zum Beispiel elektronischen Gerät vorgesehenen Braille-Module oder der Braille-Zeile kann ein solches Schwingungsmuster unterschiedlich ausfallen.
  • Die Aktuatoren zur individuellen Ansteuerung der Lesestifte können Piezoelemente, elektrische, magnetische oder elektromechanische Elemente sein. Vorteilhaft sind die Aktuatoren so ausgestaltet, dass ein Lesestift mit einer Kraft von etwa 150 bis 200 mN (15 bis 20 Pond) aus der Leseoberfläche des Braille-Moduls herausgedrückt werden kann, wobei diese Kraft vorzugsweise auch während der Schwingung des oder der einzelnen Lesestifte zur Darstellung der Sekundärinformation erzeugt werden kann.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Braille-Zeile mit einer Mehrzahl von vorzugsweise nebeneinander angeordneten Braille-Modulen und mit einer wie oben beschriebenen Ansteuereinheit zur Ansteuerung einzelner, mehrerer oder aller Braille-Module der Braille-Zeile.
  • Vorzugsweise ist die Braille-Zeile so ausgebildet, dass mindestens ein Eingabeelement vorgesehen ist, wie beispielsweise in der EP 0 967 587 B1 der Anmelderin beschrieben.
  • Bei einem Verfahren zum Ansteuern mindestens eines Anzeigeelements oder Braille-Moduls, zum Beispiel mit einer wie oben beschriebenen Ansteuereinheit, wird von einer Datenquelle, wie zum Beispiel einem Datenträger, wie zum Beispiel einer CD, DVD oder Speicherkarte, einem Computer, einem Datennetz, wie zum Beispiel dem Internet, oder einem Programm, wie beispielsweise einem Textverarbeitungsprogramm, eine darzustellende Primärinformation in Kombination mit einer optional vorhandenen Sekundärinformation geliefert, also zum Beispiel ein darzustellender Text mit Formatierungsinformation. Die Primärinformation, also die darzustellenden Zeichen, werden auf bekannte Art zum Beispiel mit 6- oder 8-Punkt Braille-Modulen durch entsprechendes Ein- und Ausfahren von Lesestiften als Braille-Zeichen dargestellt. Erfindungsgemäß wird die Sekundärinformation in ein zeitlich variierendes Muster, also zum Beispiel ein Schwingungsmuster oder Vibrationsmuster, umgesetzt, welches an mindestens einem vorzugsweise ausgefahrenen Lesestift angelegt wird. Hierdurch kann ohne einen Umschaltvorgang an einem an sich bekannten Braille-Modul oder einer an sich bekannten Braille-Zeile eine Information mit größerer Informationsdichte zum Ablesen durch einen Benutzer des Braille-Moduls oder der Braille-Zeile dargestellt werden.
  • Durch die Umsetzung unterschiedlicher Sekundärinformationen in verschiedene Bewegungs- oder Schwingungsinformationen, also zum Beispiel in unterschiedliche Schwingungsfrequenzen, mit welchen eine oder mehrere vorzugsweise ausgefahrene Lesestifte angeregt werden, kann der Informationsgehalt pro Braille-Modul erhöht werden, das heißt eine komplexe zum Beispiel eine Primärinformation und Sekundärinformation enthaltende abzubildende Datenmenge kann einfacher und in kürzerer Zeit ablesbar dargestellt werden.
  • Es kann nur ein Lesestift durch Anlegung eines Bewegungs- oder Schwingungsmusters angesteuert werden. Es ist jedoch auch möglich, dass mehrere Lesestifte, also zum Beispiel alle ausgefahrenen oder alle vorhandenen oder auch eine Kombination von ausgefahrenen und eingefahrenen Lesestiften so angesteuert wird, dass das der Sekundärinformation zugeordnete Bewegungs- oder Schwingungsmuster erfassbar wird. Dabei ist es denkbar, dass auch ein vollständig oder zum Teil eingefahrener Lesestift mit einem erfindungsgemäßen Bewegungs- oder Schwingungsmuster angeregt wird, sofern diese Bewegungs- oder Schwingungsinformation von einem Benutzer zum Beispiel durch Auflegen eines Fingers auf das Braille-Modul erfasst werden kann.
  • Es ist auch möglich verschiedene Schwingungsmuster an verschiedene Stifte eines Braille-Moduls anzulegen, um hierdurch zum Beispiel eine bestimmte Sekundärinformation zu kodieren.
  • Wie oben erwähnt, können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unterschiedliche Schwingung- oder Bewegungsmuster erzeugt und auch beliebig miteinander kombiniert werden. Insbesondere ist es möglich, dass eine Sekundärinformation durch mindestens eine oder eine Kombination zweier oder mehrerer der folgenden Parameter dargestellt wird: Schwingungsfrequenz, Schwingungsamplitude, partielles Ein- oder Ausfahren eines oder mehrerer Lesestifte, intermittierende, unterbrochene oder abwechselnde und sich vorzugsweise wiederholende Anregung eines oder mehrerer Lesestifte mit verschiedenen oder einer Kombination der vorstehend genannten Parameter.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Computerprogramm, welches, wenn es in einen Computer geladen wird oder auf einem Computer läuft, das wie oben beschriebene Verfahren und insbesondere die Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren der unabhängig voneinander bewegbaren Lesestifte einer oder mehrerer Braille-Module durchführen kann. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Programmspeichermedium oder Computerprogrammprodukt mit einem solchen Programm.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die einzelnen Figuren beschrieben. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Informationsanzeigesystems mit einer erfindungsgemäßen Ansteuereinheit;
  • 2 einen mittels einer Braille-Zeile darzustellenden Beispieltext;
  • 3 den in 2 dargestellten Beispieltext aufgeschlüsselt nach Primärinformation und Sekundärinformation mit zugeordneter Schwingungsfrequenz;
  • 4 ein Beispiel einer Frequenzzuordnungstabelle zu unterschiedlichen Sekundärinformationen;
  • 5 eine Seitenansicht einer piezoelektrischen 8-Punkt-Braille-Zeile;
  • 6 eine Rückansicht der in 5 gezeigten 8-Punkt-Braille-Zeile;
  • 7 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt dieser Braille-Zeile;
  • 8 eine Darstellung des Grundprinzips eines kurzen Aktuators; und
  • 9 ein Beispiel einer elektromagnetischen Ansteuerung und federnden Aufhängung von Lesestiften einer Braille-Zeile.
  • 1 zeigt eine Braille-Zeile 28 mit einer Mehrzahl auf der Oberseite der Braille-Zeile 28 nebeneinander angeordneten Braille-Modulen 1, welche zum Beispiel als 6- oder 8-Punkt-Braille-Module ausgebildet sind. An der Frontseite der Braille-Zeile 28 sind im Ausführungsbeispiel zwei Steuer- oder Eingabeelemente 29a und 29b zum Eingeben von Daten vorgesehen, welche in mindestens zwei und vorzugsweise mehr verschiedene Stellungen gebracht, also zum Beispiel geschoben, gedrückt oder gedreht werden können, um so Daten oder Steuerbefehle einzugeben. Dabei ist der maximale Abstand zwischen einem Eingabeelement 29a oder 29b und den benachbarten Braille-Modulen 1 der Lesezeile vorzugsweise maximal nur so groß, dass mit einer Hand das Eingabeelement 29a oder 29b und das oder die Braille-Module 1 gleichzeitig berührt oder betätigt werden können, um positionsunabhängig mehrere unterschiedliche Steuerbefehle auslösen zu können. Diesbezüglich wird auf die Lehre der EP 0 967 587 B1 der Anmelderin verwiesen, welche in diese Anmeldung aufgenommen wird.
  • Die Braille-Zeile 28 ist mit einer erfindungsgemäßen Ansteuereinheit 30 verbunden, welche zum Beispiel von einem Rechner oder PC 31 in elektronischer Form kodierte Informationen erhält, welche durch die Braille-Zeile 28 mittels der mehreren Braille-Module 1 dargestellt oder angezeigt werden sollen. Die Recheneinheit 31 kann mit einem Bildschirm 32 und einer internen oder externen Datenquelle 33, wie beispielsweise dem Internet, einem Datenabspielgerät, wie beispielsweise einem DVD- oder CD-Gerät, einem Speicherelement, wie zum Beispiel einem USB-Stick, oder einer anderen Datenquelle verbunden sein. Die aus der Datenquelle 33 stammenden und/oder in der Recheneinheit 31 ergänzten oder erzeugten Informationen werden von der erfindungsgemäßen Ansteuereinheit 30 ausgewertet und in Primärinformationen und Sekundärinformationen unterteilt.
  • Primärinformationen sind dabei zum Beispiel solche Informationen, welche mittels eines vorgegebenen Kodierungssatzes, also beispielsweise mittels der an sich bekannten Braille-Schrift, unter Verwendung eines bekannten 6-Punkte-Musters kodiert werden kennen. Dabei werden in einem 2-Punkte breiten und 3-Punkte hohen Feld die links untereinander stehenden Punkte von oben nach unten mit 1, 2 und 3 und die rechts daneben liegenden Punkte von oben nach unten mit 4, 5 und 6 bezeichnet. In Abhängigkeit davon welche Stifte eines Braille-Moduls 1 ausgefahren werden, kann ein kodiertes Zeichen dargestellt werden. Beispielsweise wird der Buchstabe „p” durch Ausfahren der den Punkten 1, 2, 3 und 4 zugeordneten Lesestifte an einem Braille-Modul angezeigt, wobei die den Punkten 5 und 6 zugeordneten Lesestifte nicht oder optional nur äußerst gering aus dem Braille-Modul ausgefahren werden. Die Punkthöhe oder Erhebung eines gesetzten oder ausgefahrenen Lesestifts beträgt vorzugsweise mindestens 0,4 mm, um ein Zeichen taktil gut erfassen zu können.
  • Die Ansteuereinheit 30 kann auch integraler Bestandteil der Recheneinheit oder des PC 31, zum Beispiel in Form eines Hardware- oder Software-Moduls, sein.
  • Die aus der Recheneinheit 31 oder der Datenquelle 33 stammenden Daten werden von der Ansteuereinheit 30 auch bezüglich einer eventuell neben der Primärinformation, also anzuzeigenden unmittelbar kodierbaren Zeichen, enthaltenen Sekundärinformation, also zum Beispiel Formatierungsinformationen, für ein oder mehrere dieser Zeichen ausgewertet. Dabei wird die Primärinformation, also die in der Gesamtinformation enthaltenen Zeichen, auf bekannte Art durch Ausfahren der den Zeichen eindeutig zugeordneten Punkte oder Lesestifte zur Anzeige gebracht. Die Sekundärinformation wird gemäß einem vorher festgelegten Kodierungsmuster umgesetzt und an dem gleichen Braille-Modul, an welchem das in der Ausgangsinformation zum Beispiel formatierte Zeichen dargestellt wird, zur Anzeige gebracht. Die Anzeige oder Darstellung der Sekundärinformation kann zum Beispiel durch ein Schwingungsmuster eines oder mehrerer ausgefahrener Braille-Stifte erfolgen, wie nachfolgend unter Verweis auf die 2 bis 4 beschrieben wird.
  • 2 zeigt beispielhaft eine mittels einer Braille-Zeile 28 darzustellende Textinformation „BRAILLEX von Papenmeier”. Dieser Ausgangstext trägt die unmittelbar durch Braille-Schrift kodierbare Primärinformation „braillex von papenmeier”, wie in 3 dargestellt. Die diesem Text als Primärinformation zugeordnete Sekundärinformation gibt an, wie die Primärinformation formatiert ist. Das erste Wort „BRAILLEX” ist durchgängig in Großschrift dargestellt und enthält somit für jeden der acht Buchstaben die Sekundärinformation „Großschreibung (G)”. Das zweite Wort „von” trägt keine Sekundärinformation. Des dritte Wort „Papenmeier” besteht aus zehn Buchstaben, wobei der Anfangsbuchstabe „P” die Sekundärinformation „Großschreibung (G)” und „Unterstreichung (U)” trägt. Die weiteren Buchstaben tragen als einzige Sekundärinformation nur „Unterstreichung (U)”.
  • Wird zum Beispiel in der Ansteuereinheit 30 eine Kodierungsinformation zum Beispiel in Form einer in 4 gezeigten Zuordnungstabelle zum Beispiel als Datenbank vorgegeben, so kann jeder Sekundärinformation beispielsweise eine eigene von den anderen verschiedene eindeutige Frequenz zugeordnet werden, wie in 4 gezeigt.
  • Das die Sekundärinformation „Großschreibung (G)” tragende erste Wort „BRAILLEX” kann somit auf bekannte Art an acht nebeneinander liegenden Braille-Modulen 1 der Braille-Zeile 28 durch Ausfahren der in Braille-Schrift den Buchstaben zugeordneten Lesestiftmuster dargestellt werden. Im ersten Modul werden zur Darstellung des Buchstabens „b” beispielsweise nur die Lesestifte 1 und 2 ausgefahren. Um die Sekundärinformation „Großschreibung (G)” an diesem Braille-Modul 1 darzustellen, wird die gemäß 4 der Sekundärinformation „Großschreibung (G)” zugeordnete Frequenz von beispielsweise 1 Hz zum Beispiel mittels einer in der Ansteuereinheit 30 vorgesehenen Datenbank ermittelt, wobei die Ansteuereinheit 30 das Braille-Modul 1, welches den Buchstaben „b” durch Ausfahren der Lesestifte 1 und 2 anzeigt, so ansteuert, dass einer oder beide der ausgefahrenen Lesestifte 1 und 2 mit einer Frequenz von 1 Hz schwingt, so dass ein Benutzer, welcher zum Beispiel einen Finger auf das Braille-Modul 1 gelegt hat, anhand der beiden ausgefahrenen Lesestifte 1 und 2 erkennt, dass der Buchstabe „b” dargestellt wird, wobei der Benutzer gleichzeitig anhand des selben Braille-Moduls 1 durch Wahrnehmung der Schwingung der ausgefahrenen Lesestifte 1 und 2 erkennen kann, dass der Buchstabe „b” die Sekundärinformation „Großschreibung” trägt.
  • Hierdurch kann der Informationsgehalt pro Braille-Modul 1 erhöht werden, ohne eine Umschaltung durchführen zu müssen.
  • Entsprechend werden die weiteren Zeichen des ersten Wortes „BRAILLEX” durch Ausfahren der den einzelnen Buchstaben in Braille-Schrift zugeordneten Lesestifte dargestellt, wobei alle ausgefahrenen oder optional auch alle nicht ausgefahrenen Lesestifte mit der der Sekundärinformation zugeordneten Frequenz angesteuert werden und vibrieren.
  • Die Vibration oder Schwingung der ausgefahrenen Lesestifte kann zum Beispiel durch periodisches vollständiges oder teilweises Ein- und Ausfahren des jeweils gesetzten Lesestifts erfolgen. Beispielsweise kann ein zum Beispiel 0,5 mm ausgefahrener Lesestift mit einer vorgegebenen Frequenz von beispielsweise 1 Hz zwischen einer Ausfahrhöhe von 0,3 mm und 5 mm schwingen.
  • Das zweite mittels der Braille-Zeile 28 darzustellende Wort „von” weist keine Sekundärinformation auf. Die drei Buchstaben „v”, „o” und „n” werden an drei nebeneinander liegenden Braille-Modulen 1 durch Ausfahren der Lesestifte 1, 2, 3, 6 am ersten Braille-Modul 1, 3, 5 am danebenliegenden Braille-Modul und 1, 3, 4, 5 am dritten Braille-Modul dargestellt, wobei keiner dieser Lesestifte vibriert.
  • Für die Darstellung des dritten Wortes „Papenmeier” wird das erste Zeichen „p” durch Ausfahren der Stifte 1, 2, 3 und 4 eines Braille-Moduls dargestellt. Der Buchstabe „p” trägt als Sekundärinformation zwei Formatierungsinformationen, nämlich „Großschreibung (G)” und „Unterstreichung (U)”. Zur Darstellung dieser beiden Formatierungsinformationen kann zum Beispiel eine vorher festgelegte Frequenz f1 verwendet werden oder es können abwechselnd zum Beispiel zuerst während einer Zeitdauer von zwei Sekunden die Stifte mit der der Formatierungsinformation „Großschreibung” zugeordneten Frequenz von zum Beispiel 1 Hz und anschließend während weiterer zwei Sekunden mit der der Formatierungsinformation „Unterstreichung” zugeordneten weiteren Frequenz von zum Beispiel 4 Hz zur Anregung oder Schwingung der Lesestifte des Braille-Moduls, welches den Buchstaben „p” anzeigt, vibriert werden.
  • Die weiteren neun Buchstaben des dritten darzustellenden Wortes „Papenmeier” sind mit der Formatierungs- oder Sekundärinformation „Unterstreichung (U)” versehen und die zur Anzeige dieser Buchstaben ausgefahrenen Lesestifte werden mit einer dieser Sekundärinformation zugeordneten Frequenz von beispielsweise 4 Hz durch Ansteuern der jeweiligen Aktuatoren durch die Ansteuereinheit 30 vibriert.
  • Somit wird pro Braille-Modul der Informationsinhalt durch Verwendung einer Schwingung oder Vibration als Zusatzinformation erhöht, wodurch es einem Nutzer ermöglicht wird, diese Information schneller zu erfassen.
  • Die aus den 5 bis 7 ersichtliche Braille-Zeile besteht aus mehreren aneinander reihbaren Braille-Modulen 1, die bei der dargestellten Ausführungsform jeweils acht Punkte darstellen können und damit acht Lesestifte pro Modul (siehe 7) enthalten. Jedes Braille-Modul 1 weist einen Modulkörper 1a sowie eine ergonomisch gestaltbare, austauschbare Lesestift-Einheit 2 mit einem Leseflächen-Profil 2a (siehe 5) auf. Eine solche Lesestift-Einheit 2 kann auch bei elektromechanischen Braille-Zeilen mit elektromagnetischem Antrieb, also nicht mit piezoelektrischem Antrieb, wie er hier beschrieben wird, eingesetzt werden.
  • Die Lesestift-Einheit 2 wird auf dem zugehörigen Braille-Modul 1 durch Schnapper 3, 3a gehalten, die gleichzeitig auch eine Passfunktion erfüllen, also eine genau definierte Position vorgeben, auf die die Lesestift-Einheit 2 aufgesetzt wird.
  • Die Modulkörper 1a der einzelnen Braille-Module 1 sind aus einem thermoplastischen Werkstoff hergestellt und weisen zwei Kammern 4, 4a auf, die durch eine Mittelwand 5 voneinander getrennt sind (siehe 6). In den beiden Kammern 4, 4a befindet sich jeweils an der rechten Schmalseite eine vierstufige Positiv-Terrasse 6, in der vier Aktuatoren 7 für die zugehörigen Lesestifte fest eingespannt sind. An der linken Schmalseite der Kammern 4, 4a befindet sich jeweils eine Negativ-Terrasse 8 mit Löchern 13 für die Lesestifte, wie man aus 5 erkennt. Die Aktuatoren 7 sind also horizontal angeordnet, während die Lesestifte in den Löchern 13 vertikal angeordnet sind, mit ihren unteren Enden auf den freien Enden der Aktuatoren 7 aufstehen und mit ihren oberen Enden etwas über die Oberfläche des Leseflächen-Profils 2a hinaus vorstehen, wie man aus 5 erkennt.
  • Der gemäss der Darstellung in 5 rechte Lesestift 18 wird durch den oberen Aktuator 7 betätigt, während die etwas versetzt zueinander darunter angeordneten, unteren Aktuatoren 7 die jeweils benachbarten Lesestifte 17, 16, 15 von recht nach links beaufschlagen.
  • Jeder der acht Lesestifte wird durch einen eigenen Aktuator 7 angesteuert, also gehoben oder gesenkt bzw. ausgefahren oder eingezogen.
  • An die Löcher 13 in der Lesestift-Einheit 2 schließen sich Löcher 9 im Modulkörper 1a an, wie man in 5 erkennt.
  • Die Spannungszufuhr zu den einzelnen Aktuatoren 7 erfolgt ausgehend von der Ansteuereinheit 30 über an der Unterseite der Modulkörper 1a angeordnete Kontaktstifte 10 und Zuleitungen, die in kleinen, in die Modulkörper 1 eingespritzten Kanälen (nicht dargestellt) liegen.
  • Die Braille-Module 1 mit ihren Kontaktstiften 10 werden horizontal in eine gemeinsame Leiterplatte 11 eingesteckt oder fest eingelötet. Auf der Unterseite dieser Leiterplatte 11 ist die Ansteuerelektronik (nicht dargestellt) angeordnet.
  • Die Lesestift-Einheit 2 weist das bereits erwähnte Leseflächen-Profil 2a (siehe 5) auf, das an der Oberseite der eigentlichen Lesefläche 12 die Kontur einer Fingerkuppe hat. Im Bereich der Lesefläche 12 sind für jedes Braille-Modul 1 acht Lesestift-Löcher 13 in das Leseflächen-Profil 2a eingelassen. Jedes Lesestift-Loch 13 mündet in eine Kammer 14 im unteren Teil des Leseflächen-Profils 2a ein.
  • Jedes Braille-Modul 1 weist vier Gruppen von Lesestiften 15, 16, 17 und 18 unterschiedlicher Länge auf, die so in den Lesestift-Löchern 9, 13 gelagert sind, dass sie in vertikaler Richtung nach oben und nach unten verschoben werden können. Die unteren Enden der Lesestifte 15, 16, 17 und 18 stehen auf den freien Enden der zugehörigen Aktuatoren 7 auf (siehe 5).
  • Im Bereich jeder Kammer 14 haben die Lesestifte 15 bis 18 einen als Hubbegrenzung dienenden Bund 20, der in Verbindung mit einer an der Unterseite des Leseflächen-Profils 2a eingesetzten Lochplatte 21 gewährleistet, dass die Lesestifte 15 bis 18 nicht nach oben und nach unten aus den Löchern 13 herausrutschen können.
  • An den Fußenden der Lesestifte 15 bis 18 sind kleine Haftmagnete 22 angebracht, also kleine Platten aus permanentmagnetischen Material, während auf den freien Enden der Aktuatoren 7 kleine Plättchen 23 aus ferromagnetischen Material befestigt sind. Diese ”Schnittstelle” zwischen den Lesestiften 15 bis 18 einerseits und den freien Enden der zugehörigen Aktuatoren 7 andererseits bewirkt, dass bei Beaufschlagung eines bestimmten Aktuators 7 durch ein statisches oder schwingendes Ansteuersignal der zugehörige Lesestift durch die magnetische Anziehungskraft nach unten in die untere Arbeitslage oder aber durch Verformung des angesteuerten Aktuators 7 nach oben in die obere Arbeitslage bewegt wird.
  • Die obere Arbeitslage der Lesestift-Gruppe (siehe 7), in die die Lesestifte 15 bis 18 durch piezoelektrische Verformung der Aktuatoren 7 gebracht werden, wird von den zugehörigen Aktuatoren 7 durch ein Gleichstom-Signal an Endlagen-Kontakte 24 gemeldet, die mit Kontaktstiften 25 elektrisch leitend verbunden sind (nicht dargestellt).
  • Wie man aus 6 erkennt, erstreckt sich die Lesestift-Einheit 2 über mehrere Braille-Module 1 hinweg. Über den Stosskanten benachbarter Braille-Module 1 ist in der Lesefläche jeweils eine taktil erfassbare Marke in Form einer kleinen Rille 19 vorgesehen, so dass ein Benutzer die Grenzen zwischen den benachbarten Braille-Zeichen 1 erfühlen kann.
  • Die aus 5 ersichtlichen Löcher 26 und 27 in den Braille-Modulen 1 dienen als Montagehilfen.
  • Die hier dargestellten Aktuatoren 7 haben bei einer realisierten Ausführungsform eine Länge von weniger als 45 mm bei einer Breite von maximal 3 mm. Noch kürzere Aktuatoren 7, die ebenfalls speziell für Taschengeräte geeignet sind, lassen sich vorzugsweise mit wenigstens zwei in Reihe wirkenden piezoelektrischen Biegelementen realisieren. Eine entsprechende Ausführungsform ist in 8 dargestellt.
  • Dabei bestehen die beiden Biegelemente 36, 37 aus zwei dünnen Metallträgern 36a, 37a, die im Bereich 38 fest miteinander verbunden und in einem Isolierlager 39 gehalten sind. Auf der Außenseite sind die beiden Metallträger 36a, 37a mit je einer dünnen Schicht 36b, 37b aus einem piezokeramischen Werkstoff belegt.
  • Bei Anlegen einer Betriebs-Gleichspannung von beispielsweise 150 V will sich das Biegelement 37 nach unten durchbiegen, was jedoch durch einen Anschlag 40 verhindert wird, so dass in der isolierten Lagerstelle 38, 39 der beiden Biegeelemente 36, 37 eine Drehung dieser Elemente 36, 37 um einen Winkel alpha erfolgt, um den das nach oben durchgebogenen Biegeelemente 36 zusätzlich angehoben wird.
  • Der in 8 dargestellt Hub H, um den das obere Biegeelement 36 und damit auch der auf seinem freien Ende aufliegende Lesestift 41 angehoben wird, setzt sich also aus den Teilhüben der freien Enden der Biegeelemente 36 und 37 zusammen.
  • Die in 8 dargestellte Ausführungsform kann insoweit abgewandelt werden, als auf das Isolierlager 39 verzichtet und die Aktuatorhalterung bei der Abstützung 40 durchgeführt wird.
  • Bei der dargestellten Ausführungsform haben die Braille-Punkte der auswechselbaren Lesestifte-Einheit jedes Braille-Moduls 1, aber auch der benachbarten Braille-Module 1 gleiche Abstände. Als Alternative hierzu ist es auch möglich die Abstände der Braille-Punkte für jeden Modulkörper 1a gleich zu halten, jedoch diese Abstände für die verschiedenen Lesestift-Einheiten 2 variabel zu gestalten.
  • Wie aus 5 ersichtlich, ist die Lesefläche 2a der Lesestift-Einheit 2 so ausgebildet, dass die Lesefläche 12 nach hinten, also zu der von der Bedienungsperson abgewandten Seite hin, abfällt. Diese Neigung lässt sich auch durch entsprechende Ausgestaltung der Geräteplatte 2b oder des Modulkörpers 1a des Braille-Moduls 1 erreichen.
  • Bei der Ausführungsform nach 5 ist das Profil 2a der Lesefläche 12 der Kontur einer Fingerkuppe angepasst. In gleicher Weise können auch die taktilen Höhen der Lesestifte 15 bis 18 an die Kontur einer Fingerkuppe angepasst werden.
  • 9 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Ansteuerung und Lagerung eines einzelnen Lesestiftes 41 eines Braille-Moduls 1, welcher aus einem ferromagnetischen Material besteht oder ein ferromagnetisches Material enthält und mittels einer Feder 35 auf einer festen Oberfläche, zum Bespiel einer Grundfläche einer Braille-Zeile 28, federnd oder elastisch befestigt ist. Der Lesestift 41 kann mittels eines zum Beispiel von einer als Impulsgenerator dienenden wie oben beschriebenen Ansteuereinheit 30 so angesteuert werden, dass der Lesestift 41 entweder vollständig aus der Oberfläche des Braille-Moduls 1 ausgefahren wird oder dass der Lesestift 41 aus der Oberfläche ausgefahren und mit einer vorgegebenen Frequenz zur Darstellung einer Sekundarinformation vibriert oder schwingen gelassen wird.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Braille-Modul
    1a
    Modulkörper
    2
    Lesestift-Einheit
    2a
    Leseflächen-Profil
    2b
    Geräteplatte
    3, 3a
    Schnapper
    4, 4a
    Kammern
    5
    Mittelwand
    6
    Positiv-Terrasse
    7
    piezoelektrischer Aktuator
    8
    Negativ-Terrasse
    9
    Lesestift-Löcher
    10
    Kontaktstifte
    11
    Leiterplatte
    12
    Lesefläche
    13
    Lesestift-Löcher
    14
    Kammer
    15
    Lesestiftgruppe
    16
    Lesestiftgruppe
    17
    Lesestiftgruppe
    18
    Lesestiftgruppe
    19
    Rille
    20
    Bund
    21
    Lochplatte
    22
    Haftmagnet
    23
    Plättchen
    24
    Endlagen-Kontakte
    25
    Kontaktstifte
    26
    Loch
    27
    Loch
    28
    Braille-Zeile
    29a
    Steuerelement
    29b
    Steuerelement
    30
    Ansteuereinheit
    31
    PC
    32
    Bildschirm
    33
    Datenquelle, Internet, CD, DVD, Speicherkarte, ...
    34
    Elektromagnet
    35
    Feder
    36
    Biegeelement
    37
    Biegelelement
    38
    Verbindungsbereich
    39
    Isolierlager
    40
    Anschlag, Abstützung
    41
    Lesestift
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0281746 B1 [0003, 0008, 0008]
    • EP 0967587 B1 [0004, 0025, 0042]
    • US 4473356 [0005]

Claims (10)

  1. Ansteuereinheit (30) für ein taktiles Anzeigeelement (1, 28) mit einzeln ansteuerbaren tastbaren Stiften (41), die mittels Aktuatoren (7, 34) unabhängig voneinander aus einer Oberfläche (12) herausgeschoben werden können, wobei die Ansteuereinheit (30) eine mittels des Anzeigeelements (1, 28) anzuzeigende Information in ein Anzeigemuster umsetzt, wobei eine Primärinformation, wie zum Beispiel ein Buchstabe, in ein taktil erfassbares Zeichen, wie zum Beispiel ein Braille-Zeichen, durch entsprechendes Ansteuern der Aktuatoren (7, 34) zum Ausfahren und/oder Einziehen von Stiften (41) umgesetzt wird und wobei eine Sekundärinformation, wie zum Beispiel eine Formatierungsinformation, in ein Schwingungsmuster umgesetzt wird, das an mindestens einen Aktuator (7, 34) zum Bewegen des Stifts (41) des Anzeigelements (1, 28) angelegt wird.
  2. Ansteuereinheit (30) für ein Anzeigelement nach Anspruch 1, wobei jeder darzustellenden Sekundärinformation ein eigenes Schwingungsmuster oder eine eigene Frequenz zugeordnet ist, wobei diese Zuordnungsinformation vorzugsweise in einer Datenbank abgespeichert ist, und/oder wobei vorzugsweise als Schwingungsmuster ein periodisches Schwingungsmuster, eine Sinusschwingung, eine Rechteckschwingung, eine Sägezahnschwingung oder eine Dreieckschwingung an mindestens einen Aktuator (7, 34) zum Bewegen eines Stifts (41) des Anzeigelements (1, 28) angelegt wird.
  3. Ansteuereinheit (30) für ein Anzeigelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder darzustellenden Sekundärinformation eine Schwingungsamplitude zugeordnet ist, wobei diese Zuordnungsinformation vorzugsweise in einer Datenbank abgespeichert ist.
  4. Ansteuereinheit (30) für ein Anzeigelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schwingungsmuster von der Ansteuereinheit (30) an mindestens einen oder alle Aktuatoren (7, 34) der ausgefahrenen Stifte (41) oder alle Aktuatoren (7, 34) des Anzeigeelements oder eines Braille-Moduls (1) angelegt wird, und/oder wobei vorzugsweise die Ansteuereinheit (30) den oder die Aktuatoren (7, 34) so ansteuert, dass die Schwingungsamplitude eines oder mehrerer Stifte (41) 2 bis 4 mm beträgt, und/oder wobei vorzugsweise die Ansteuereinheit (30) den oder die Aktuatoren (7, 34) so ansteuert, dass die Ausschubkraft eines Stiftes (41) im Bereich von 150 bis 200 mN liegt.
  5. Ansteuereinheit (30) für ein Anzeigelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Aktuator ein piezoelektrischer Aktuator (7) oder elektromechanischer oder elektrischer oder magnetischer Aktuator (34) ist und/oder wobei jeder Stift (41) beweglich statisch oder beweglich federnd gelagert ist und/oder wobei das Anzeigelement (1) ein 2 × 3 Anzeigelement mit sechs Stiften (41) oder ein 2 × 4 Anzeigeelement mit acht Stiften (41) ist.
  6. Ansteuereinheit (30) für ein Anzeigelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ansteuereinheit (30) ein Ansteuersignal erzeugt, welches zu einer Geräuscherzeugung bei einem Anzeigeelement (1) durch wiederholtes En- und Ausfahren mindestens eines Stiftes (41) führt.
  7. Braille-Zeile mit einer Leseleiste mit mehreren nebeneinander angeordneten Braille-Modulen (1) und einer Ansteuereinheit (30) zur Ansteuerung aller Braille-Module (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und vorzugsweise mit mindestens einem Steuer- oder Eingabeelement (29a, 29b).
  8. Verfahren zum Ansteuern eines taktilen Anzeigelements (1, 28) mit einzeln ansteuerbaren beweglichen und tastbaren Stiften (41), die mittels Aktuatoren (7, 34) aus einer Oberfläche (12) herausgeschoben und zurückgezogen werden können, wobei von einer Datenquelle (33) eine Primärinformation und eine Sekundärinformation, zum Beispiel ein formatierter Text, erhalten werden, die Primärinformation, zum Beispiel die Textinformation, in ein kodiertes Zeichen, zum Beispiel ein Braille-Zeichen, umgesetzt wird und die Sekundärinformation, z. B. die Formatierungsinformation, in ein Schwingungsmuster umgesetzt wird, welches an mindestens einem Aktuator (7, 34) zur Bewegung mindestens eines der Stifte (41) des Anzeigeelements oder Braille-Moduls angelegt wird.
  9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei einer vorgegebenen Anzahl von Sekundärinformationen eine vorgegebene Anzahl von vorzugsweise voneinander verschiedenen Schwingungsmustern mit unterschiedlicher Schwingungsform und/oder Frequenz und/oder Amplitude zugeordnet wird und/oder wobei mindestens ein ausgefahrener Stift (41), alle ausgefahrenen Stifte (41) oder alle Stifte (41) des Anzeigeelements oder Braille-Moduls (1) mit dem der Sekundärinformation zugeordneten Schwingungsmuster beaufschlagt werden und/oder wobei verschiedene Schwingungsmuster zur Darstellung mehr als einer Sekundärinformation eines einzigen kodierten oder Braille-Zeichens intermittierend oder zeitlich versetzt und vorzugsweise periodisch oder wiederholend an mindestens einen oder alle Aktuatoren (7, 34) des Anzeigeelements oder Braille-Moduls (1) angelegt werden und/oder wobei ein Schwingungsmuster so gewählt wird, dass ein wahrnehmbares Geräusch durch Anregung mindestens eines Stiftes (41) am Ort des Braille-Moduls (1) erzeugt wird.
  10. Computerprogramm, welches, wenn es in einen Computer geladen wird oder auf einem Computer läuft, das Verfahren nach einem der fünf vorhergehenden Ansprüche oder die Ansteuerung der einzelnen Aktuatoren (7, 34) der unabhängig voneinander bewegbaren Lesestifte (41) eines oder mehrerer Braille-Module (1) durchführen kann und/oder Programmspeichermedium oder Computerprogrammprodukt mit einem solchen Programm.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102017212304A1 (de) 2017-07-18 2019-01-24 Robert Bosch Gmbh Aktorelement für eine Braille-Einrichtung, Aktoreinheit und Verfahren zum Herstellen einer Aktoreinheit sowie Braille-Einrichtung

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US4473356A (en) 1983-08-29 1984-09-25 Telesensory Systems, Inc. Electromechanical braille cell and method of operating same
EP0281746B1 (de) 1987-02-26 1992-09-30 Friedrich Horst Papenmeier Elektromechanische Braille-Zeile
EP0967587B1 (de) 1998-06-23 2001-11-28 F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG Vorrichtung zum Eingeben und Auslesen von Daten

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