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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere Haushaltskältegerät, mit einem eine Glasscheibe umfassenden Türblatt, insbesondere mit einer Glastür.
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Die
DE 10 2007 021 559 A1 offenbart ein Haushaltskältegerät mit einem wärmeisolierenden Türblatt, das ein Fenster und einen Fensterrahmen umfasst. Dem Türblatt lagerjustierbar vorgeblendetet ist ein Dekorrahmen und ein an dem Dekorrahmen befestigtes, einen Spalt zwischen dem Dekorrahmen und dem Türblatt überbrückendes und an einer inneren Flanke des Fensterrahmens anliegendes Ausgleichsprofil vorgesehen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Haushaltsgerät mit einer Glasscheibe anzugeben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Haushaltsgerät, aufweisend einen Innenbehälter mit einem Innenraum und ein zum Verschließen des Innenbehälter vorgesehenes, wenigstens ausschnittsweise eine Glasscheibe umfassendes Türblatt, sowie wenigstens einen mit der Glasscheibe gekoppelten Beschleunigungssensor, der eingerichtet ist, eine Schwingung der Glasscheibe zu erfassen, und wenigstens einen mit der Glasscheibe gekoppelten Schwingungsaktuator, der eingerichtet ist, aufgrund der erfassten Schwingung die Glasscheibe in eine Gegenschwingung zu versetzten, um zumindest teilweise die Schwingung der Glasscheibe zu kompensieren.
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Bevorzugt ist das gesamte Türblatt als Glasscheibe ausgebildet, die von einem Tragrahmen getragen ist.
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Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät, das z. B. als ein Haushaltskältegerät mit einer Kältevorrichtung zum Kühlen des Innenraums ausgebildet ist, umfasst demnach das Türblatt zum Verschließen des Innraums. Das Türblatt umfasst wiederum die wenigstens eine Glasscheibe, die insbesondere als eine Doppel- oder Mehrfachglasscheibe ausgebildet sein kann. Im Falle einer Doppel- oder Mehrfachverglasung weist die Glasscheibe z. B. wenigstens zwei, insbesondere parallel zueinander angeordnete Teilglasscheiben auf, die einen Zwischenraum begrenzen. Für eine verbesserte Wärmeisolierung kann der Zwischenraum mit einem Gas befüllt sein. Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät kann auch als ein Ofen ausgebildet sein, dessen Innenraum zum Backen oder Garen von Lebensmitteln ausgebildet ist.
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Damit die Glasscheibe auch als aktiver Schallschutz wirkt, umfasst das erfindungsgemäße Haushaltsgerät den wenigstens einen mit der Glasscheibe gekoppelten Beschleunigungssensor, der eingerichtet ist, eine Schwingung der Glasscheibe zu erfassen, und den wenigstens einen mit der Glasscheibe gekoppelten Schwingungsaktuator, der eingerichtet ist, aufgrund der erfassten Schwingung die Glasscheibe in eine Gegenschwingung zu versetzten, um zumindest teilweise die Schwingung der Glasscheibe zu kompensieren. Aufgrund von Schall, der z. B. im Inneren des Haushaltsgerätes z. B. aufgrund von Ventilatoren, motorischen Klappen, Eiscrushern, etc. erzeugt wird, wird die Glasscheibe des Türblatts in Schwingung versetzt, die vom Beschleunigungssensor ermittelt wird. Der Schwingungsaktuator kann dann aufgrund der ermittelten Schwingung die Glassscheibe in eine Gegenschwingung versetzten, um zumindest teilweise die Schwingung der Glasscheibe zu kompensieren. Die Gegenschwingung ist insbesondere gegenphasig zur Schwingung ausgebildet und weist zumindest im Wesentlichen dieselbe Frequenz wie die Schwingung auf. Dadurch kann der resultierende Geräuschpegel reduziert werden.
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Der Beschleunigungssensor kann z. B. als ein Piezosensor ausgebildet sein. Der Schwingungsaktuator kann beispielsweise als ein Piezoaktuator ausgeführt sein. Piezosensoren bzw. Piezoaktuatoren können relativ preiswert hergestellt werden. Insbesondere können Piezosensoren und -aktuatoren als Piezoplättchen ausgeführt sein, wodurch diese relativ einfach am erfindungsgemäßen Haushaltsgerät angeordnet werden können. Die Grundfläche der Piezoplättchen kann insbesondere einige Quadratzentimeter aufweisen. Somit ist es möglich, die Piezoplättchen derart mit der Glasscheibe zu koppeln, dass die Piezoplättchen wenn, dann nur kaum sichtbar sind.
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Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hauhaltsgerätes ist der wenigstens eine Beschleunigungssensor und/oder der wenigstens eine Schwingungsaktuator am Rand der Glasscheibe oder zumindest im Randbereich der Glasscheibe angeordnet ist. Dadurch ergibt sich einerseits eine relativ gute Kopplung zwischen dem Beschleunigungssensor bzw. dem Schwingungsaktuator mit der Glasscheibe und andererseits können diese derart am Haushaltsgerät angebracht werden, dass sie wenn, dann nur kaum sichtbar sind.
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Das Türblatt kann einen Türrahmen aufweisen, der die Glasscheibe umrahmt und an Aufnahmepunkten hält. Der wenigstens eine Beschleunigungssensor und/oder der wenigstens eine Schwingungsaktuator kann im Bereich wenigstens einer der Aufhängepunkte des Türrahmens angeordnet sein.
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Somit ist es möglich, dass die Glasscheibe bei auftreffenden Schallwellen insbesondere durch Piezokeramiken in Gegenschwingungen versetzt werden kann. Die Keramiken können dabei als Sensor und Aktor dienen und können beispielsweise am Rand der Glasscheibe oder gegebenenfalls auch an den Aufhängepunkten des Rahmens sitzen. Für die aktive Dämpfung können einige Quadratzentimeter große Piezoplättchen verwendet werden.
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Die Verwendung von aktiven Schallschutzfenstern kann beispielsweise in transparenten Glastüren für Kältegeräte und Herde erfolgen. Die Ansteuerung der Piezokeramiken kann dabei insbesondere über die Geräteelektronik erfolgen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist exemplarisch in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1 ein Haushaltskältegerät mit einem Türblatt in einer perspektivischen Darstellung,
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2 einen Ausschnitt des Türblatts, das eine Glasscheibe umfasst, und
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3 einen Ausschnitt der als Doppelverglasung ausgeführten Glassscheibe in einer geschnittenen Darstellung.
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Die 1 zeigt als Beispiel für ein Haushaltsgerät ein Haushaltskältegerät 1. Das Haushaltskältegerät weist einen Innenbehälter 2 mit einem kühlbaren Innenraum 3 auf, der mittels einer nicht näher dargestellten, dem Fachmann im Prinzip bekannten Kältevorrichtung gekühlt werden kann. Die Kältevorrichtung ist z. B. als ein Kältekreislauf mit einem Verdampfer, einem Verflüssiger, etc. ausgebildet. Die Kältevorrichtung wird von einer nicht näher dargestellten Steuervorrichtung angesteuert, damit der Innenraum 3 zumindest in etwa eine vorab eingestellte Soll-Temperatur aufweist. Die Steuervorrichtung kann derart ausgeführt sein, dass sie die Temperatur des Innenraums 3 regelt, sodass im vorliegenden Fall der Begriff „Steuern” auch „Regeln” umfassen soll.
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Im Innenraum 3 sind z. B. mehrere, übereinander angeordnete Fachböden 4 angeordnet, auf denen Kältegut, z. B. zu kühlende Flaschen, abgelegt werden können.
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Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels weist das Haushaltskältegerät 1 ein mittels Scharnieren 5 schwenkbar am Innenbehälter 2 angeordnetes Türblatt 6 auf, welches zum Verschließen des Innenraums 3 vorgesehen ist. Das Türblatt 6 umfasst insbesondere einen Rahmen 7, mittels dem das Türblatt 6 an dem Innenbehälter 2 über die Scharniere 5 schwenkbar angeordnet ist.
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Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels weist das Türblatt 6 eine vom Rahmen 7 gehaltene Glasscheibe 8 auf, die an Aufhängepunkten 9 am Rahmen 7 befestigt ist, wie dies in der 2 gezeigt ist, die einen Ausschnitt des Türblatts 6 zeigt.
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Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels weist das Haushaltskältegerät 1 einen oder mehrere Beschleunigungssensoren 11 und einen oder mehrere Schwingungsaktuatoren 12 auf. Die Beschleunigungssensoren 11 sind z. B. als Piezosensoren und die Schwingungsaktuatoren 12 sind z. B. als ein Piezoaktuatoren ausgeführt. Insbesondere ist der als Piezosensor ausgeführte Beschleunigungssensor 11 als Piezoplättchen ausgeführt, dessen Grundfläche insbesondere einige Quadratzentimeter misst. Insbesondere ist der als Piezoaktuator ausgeführte Schwingungsaktuator 12 als Piezoplättchen ausgeführt sind, dessen Grundfläche insbesondere einige Quadratzentimeter misst.
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Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels sind die Beschleunigungssensoren 11 und die Schwingungsaktuatoren 12 am Rand oder zumindest im Randbereich der Glasscheibe 8 befestigt, sodass sie mit der Glasscheibe 8 gekoppelt sind. Außerdem sind die Beschleunigungssensoren 11 und die Schwingungsaktuatoren 12 mit der Steuervorrichtung des Haushaltskältegerät 1 verbunden. Die Beschleunigungssensoren 11 sind eingerichtet, eine Schwingung der Glasscheibe 8 zu erfassen, die z. B. durch eine Geräuschquelle innerhalb des Haushaltskältegerät 1 hervorgerufen wird. Die als Piezosensoren ausgeführten Beschleunigungssensoren 11 werden durch die Schwingungen der Glasscheibe 9 verformt und erzeugen dadurch eine elektrische Spannung, die als der erfassten Schwingung zugeordneten Signale der Steuervorrichtung zugeführt werden. Die Steuervorrichtung steuert aufgrund dieser Signale die Schwingungsaktuatoren 12 derart an, sodass diese die Glasscheibe 8 in eine Gegenschwingung versetzten, um zumindest teilweise die Schwingung der Glasscheibe 8 zu kompensieren. Dies wird z. B. dadurch realisiert, indem die Steuervorrichtung die als Piezoaktuatoren ausgeführten Schwingungsaktuatoren 12 mit einer geeigneten elektrischen Spannung beaufschlagen, sodass diese die Glasscheibe 8 mit der Gegenschwingung anregen. Die Gegenschwingung ist insbesondere gegenphasig zur Schwingung ausgebildet und weist zumindest im Wesentlichen dieselbe Frequenz auf wie die Schwingung. Dadurch kann der resultierende Geräuschpegel reduziert werden. Insbesondere kann somit die Glasscheibe 8 Geräusche mit einer Frequenz von ca. zwischen 50 und 1000 Hz dämpfen. Bei einer durchschnittlichen Dämpfung von 6 Dezibel verringert sich der Pegel des Geräusches um die Hälfte.
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Zusätzlich oder alternativ können die Beschleunigungssensoren 11 und/oder die Schwingungsaktuatoren 12 im Bereich der Aufhängepunkte 9 befestigt und mit der Glasscheibe 8 gekoppelt sein.
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Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist die Glasscheibe 8 als eine in der 3 gezeigte Doppel- oder Mehrfachverglasung ausgeführt, die z. B. zwei parallel angeordnete, am Rahmen 7 an den Aufhängepunkten 9 befestigte Teilglasscheiben 8a, 8b umfasst, die einen z. B. mit einem Gas befüllten Zwischenraum 10 umschließen, um eine erhöhte Wärmeisolierung zu erreichen. Die beiden Teilglasscheiben 8a, 8b sind z. B. mittels eines umfänglich angeordneten und vom Rahmen 7 in einer Draufsicht verdeckten Abstandhalter 13 voneinander beabstandet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007021559 A1 [0002]