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Die Erfindung betrifft einen flachgelegten Beutel aus einem flexiblen, siegelfähigen Material mit gegenüberliegenden Frontwänden, zwischen den Frontwänden angeordneten, gefalteten Seitenwänden und einem Boden, wobei die Frontwände, die Seitenwände und der Boden an ihren Rändern durch Siegelnähte geformte Kanten aufweisen. Der Beutel bildet eine vorkonfektionierte Verpackung, die in Füllanlagen aufgespreizt, befüllt und anschließend verschlossen wird. Zum Öffnen der Verpackung muss ein Beutelabschnitt am oberen Ende der Verpackung abgetrennt werden. Der Beutel kann Wiederverschlusselemente, z. B. in Form von Druckverschlüssen oder Schieberverschlüssen enthalten, die nach dem erstmaligen Öffnen der Verpackung einen Wiederverschluss der Verpackung ermöglichen. Die Verpackung kann insbesondere für schüttfähige Produkte, wie z. B. Lebensmittel, Tiernahrung, Waschmittel, pulvrige oder körnige Bauprodukte und dergleichen eingesetzt werden.
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Der flachgelegte Beutel besteht aus einem flexiblen, siegelfähigen Material. Unter diesen Begriff fallen Kunststofffolien, insbesondere auch mehrschichtige Kunststofffolien, sowie Verbundmaterialien mit einer siegelfähigen Schicht, z. B. aus Polyethylen. Der flachgelegte Beutel kann durch Falten aus einem Folienzuschnitt gefertigt werden. Die Frontwände sowie Seitenwände können alternativ aus einzelnen Materialstreifen gefertigt werden, die an ihren Rändern durch Siegelnähte verbunden werden. Auch der Boden des flachgelegten Beutels kann Bestandteil eines Folienzuschnitts sein, aus dem auch die Frontwände und/oder Seitenwände gebildet werden. Alternativ kann der Boden aus einem separaten Zuschnitt bestehen, der mit den Frontwänden und Seitenwänden des Beutels randseitig durch Siegelnähte verbunden wird.
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Der Beutel soll nach seiner Befüllung eine quaderförmige und möglichst formstabile Verpackung bilden. Aus
DE 42 03 798 C2 ist ein Folienbeutel bekannt, der durch Siegelnähte verstärkte Kanten aufweist. Der Beutel wird durch Falten und Heißsiegeln aus einer Materialbahn gefertigt, wobei die Längsränder der Materialbahn an einer der beiden Frontwände miteinander versiegelt werden, um den Beutel umfangseitig zu schließen. Die Siegelnähte sind als Blindsiegelnähte ausgeführt, dienen also nicht dem Verschluss des Beutels, sondern lediglich der Versteifung. Um die Formstabilität des Beutels zu erhöhen, wird vorgeschlagen, bereits auf die Materialbahn, aus der der Beutel gefertigt wird, Verstärkungsstreifen aufzusiegeln, und die Beutelkanten im Bereich der Verstärkungsstreifen zu formen.
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Aus der
DE 82 20 054 U1 ist eine Einkaufs-Tragetasche bekannt, bei der zur Aussteifung des Bodens eine Klappe vorgesehen ist, die an der Innenfläche einer Seitenwand befestigt ist. Zum Gebrauch der Einkaufs-Tragetasche wird die Tasche von Hand aufgespreizt und die Klappe gegen den Boden gedrückt.
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Aus
WO 2008/151729 A1 ist es bekannt, den Boden eines Seitenfaltenbeutel zu den Frontwänden jeweils durch eine Faltnaht abzugrenzen, um die Standfestigkeit des Beutels zu verbessern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Formstabilität einer Beutelverpackung weiter zu verbessern und eine standfeste Beutelverpackung zu schaffen, die einen quaderförmigen und formstabilen Füllgutraum bildet.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein flachgelegter Beutel nach Anspruch 1. Der flachgelegte Beutel bildet eine vorkonfektionierte Beutelverpackung, die zur Befüllung aufgespreizt, befüllt und anschließend verschlossen wird. Der Boden des erfindungsgemäßen Beutels weist eine Bodenfalte auf, die einen zwischen den Frontwänden des flachgelegten Beutels angeordneten Faltboden bildet. Im Innern des Beutels ist mindestens eine an der Innenfläche einer Frontwand anliegende Klappe vorgesehen, die entlang einer Längsseite an der Beutelinnenseite scharnierartig befestigt ist und nach dem Aufspreizen des Beutels zum Zwecke einer Bodenverstärkung an den Boden anlegbar ist. Die Klappe bildet ein zusätzliches Element, um die Formstabilität der aus dem Beutel gebildeten Verpackung zu verbessern und eine kastenförmige Ausformung zu erreichen. Die Klappe erstreckt sich entlang einer den Boden begrenzenden Beutelkante in den Bereich der die Kante formenden Siegelnaht und ist durch diese Siegelnaht mit der Frontwand sowie dem Boden verbunden. Der Verbindungsbereich bildet ein Filmscharnier, welches sich parallel zur Bodenebene ausrichtet, wenn die Klappe flächig auf dem Boden aufliegt und diesen verstärkt.
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Die Klappe besteht vorzugsweise aus einem siegelfähigen Material, welches wesentlich steifer ist als das flexible Material, aus dem der Beutel gefertigt ist. Sie kann insbesondere aus einer geschäumten Platte aus einem siegelfähigen Kunststoff oder aus einer Mehrschichtplatte mit einem formstabilen Kern und siegelfähigen Deckschichten bestehen. Als siegelfähiges Material kommt insbesondere Polyethylen in Betracht.
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Die Frontwände und die Seitenwände des Beutels bilden an den vom Boden abgewandten Ende eine Füllöffnung. Unterhalb dieser Füllöffnung ist gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung eine weitere Klappe als Kopfklappe vorgesehen, die an der Innenfläche einer Frontwand des flachgelegten Beutels anliegt und entlang einer Längsseite an der Beutelinnenseite scharnierartig befestigt ist. Die Kopfklappe ist zweckmäßig so positioniert, dass sie nach einer Befüllung des Beutels auf dem Füllgut aufliegt. Der Füllgutraum ist bei dieser Ausführungsform der Erfindung durch die auf dem Beutelboden aufliegende untere Klappe und die Kopfklappe begrenzt. Die Kopfklappe und die auf dem Boden aufliegende untere Klappe bilden formstabile Flächen und definieren einen quaderförmigen Füllgutraum.
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Die Kopfklappe ist vorzugsweise entlang einer Längsseite in eine in die Frontwand eingeformte Falte eingelegt und ist durch eine Siegelnaht mit dieser Falte verbunden. Dabei bildet die den Rand der Kopfklappe umgreifende Falte ein Folienscharnier. Zweckmäßig ist in die gegenüberliegende zweite Frontwand ebenfalls eine Falte eingeformt, deren Flächen durch eine Siegelnaht verbunden sind. Diese Falte und das Filmscharnier sind etwa auf gleicher Höhe angeordnet und bilden nach einer Befüllung des Beutels Außenkanten der Verpackung.
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Die Formstabilität der Verpackung kann durch eine im Folgenden beschriebene Beutelausgestaltung noch weiter verbessert werden. Bei dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kanten, welche die Frontwände mit den Seitenwänden verbinden, in einem den Füllraum des Beutels zugeordneten Abschnitt durch Versteifungselemente verstärkt sind. Die erfindungsgemäße Kombination von Versteifungselementen zur Verstärkung der Beutelkanten und Klappen zur Verstärkung des Bodens sowie zur oberseitigen Begrenzung des Füllgutraumes schafft einen Füllgutraum, der quaderförmig geformt ist und sich durch eine hohe Formstabilität auszeichnet.
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Die Versteifungselemente bestehen vorzugsweise jeweils aus einem einstückigen Formkörper, der eine Anschlussfahne und einen gerundeten Kopf aufweist. Die Anschlussfahne ist zwischen Frontwand und Seitenwand angeordnet und mit diesen verklebt oder durch eine Siegelnaht verbunden. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Frontwände und die Seitenwände durch Falten eines Folienzuschnitts geformt, der die Versteifungselemente umschließt. Die beschriebenen Maßnahmen zur Verbesserung der Formstabilität der Verpackung durch Versteifungselemente zur Kantenverstärkung eignen sich auch generell für Beutel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 einen Beutel zur Verwendung als Verpackung,
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2 einen Längsschnitt durch den in 1 dargestellten Beutel,
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3 einen Querschnitt durch eine Kante des in 1 dargestellten Beutels,
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4 eine Verpackung bestehend aus einem befüllten und verschlossenen Beutel der die in den 1 bis 3 dargestellten Merkmale aufweist,
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5 einen Schnitt durch die in 4 dargestellte Verpackung.
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Die 1 zeigt einen im Wesentlichen flachgelegten Beutel 1 aus einem flexiblen, siegelfähigen Material, insbesondere einer ein- oder mehrschichtigen Kunststofffolie. Der Beutel ist zur Verwendung als Verpackung bestimmt und wird nach seiner Befüllung verschlossen.
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Der Beutel 1 weist gegenüberliegende Frontwände 2, 2', zwischen den Frontwänden angeordnete, gefaltete Seitenwände 3 sowie einen flexiblen Boden 4 auf. Die Frontwände 2, 2', die Seitenwände 3 und der Boden 4 weisen an ihren Rändern durch Siegelnähte geformte Kanten 5, 5' auf. Der Boden 4 bildet einen zwischen den Frontwänden 2, 2' angeordneten Faltboden und weist eine Bodenfalte 6 auf. Im Innern des Beutels 1 ist mindestens eine an der Innenfläche einer Frontwand 2 anliegende Klappe 7 vorgesehen, die entlang einer Längsseite scharnierartig an der Beutelinnenseite befestigt ist und nach einem Aufspreizen des Beutels zum Zwecke einer Bodenverstärkung an den Boden 4 anlegbar ist (2). Die Klappe 7 besteht aus einem steifen, siegelfähigen Material, z. B. einer geschäumten Platte aus einem siegelfähigen Kunststoff oder aus einer Mehrschichtplatte mit einem formstabilen Kern und siegelfähigen Deckschichten. Das Material der Klappe richtet sich nach dem Polymer, aus dem der Beutel gefertigt ist. Üblicherweise wird für den Beutel eine Verbundfolie verwendet, die an der Beutelinnenseite eine Schicht aus einem siegelfähigen Polymer, insbesondere Polyethylen oder Polypropylen, und eine oder mehrere Schichten an der Beutelaußenseite aufweist. Die Klappe besteht dann ebenfalls aus Polyethylen oder Polypropylen oder weist bei einem mehrschichtigen Aufbau siegelfähige Schichten aus Polyethylen oder Polypropylen auf. Die Klappe kann insbesondere auch als Schaumplatte gefertigt sein. Sie ist wesentlich steifer als das Material, aus dem der Beutel gefertigt ist, und weist beispielsweise eine Dicke zwischen 0,2 und 0,8 mm auf.
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Der Darstellung in 2 entnimmt man, dass die Klappe 7 sich entlang einer den Boden 4 begrenzenden Kante 5' in den Bereich der die Kante formenden Siegelnaht 8 erstreckt und durch die Siegelnaht 8 mit der Frontwand 2 sowie dem Boden 4 verbunden ist. Der Verbindungsbereich 9 bildet ein Folienscharnier.
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Die Klappe 7 ist ein zusätzliches Element, um die Formstabilität der Verpackung zu verbessern und eine kastenförmige Ausformung der Verpackung zu erreichen. Zum Befüllen des Beutels 1 wird der Beutel aufgespreizt, die Klappe 7 auf den Boden 4 abgesenkt und an den Boden 4 angelegt und schließlich das Füllgut eingefüllt.
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Die Frontwände 2 und die Seitenwände 3 bilden an dem vom Boden 4 abgewandten Ende eine Füllöffnung. Unterhalb der Füllöffnung 10 ist eine weitere Klappe als Kopfklappe 11 vorgesehen, die an der Innenfläche einer Frontwand 2 anliegt und entlang einer Längsseite an der Beutelinnenseite scharnierartig befestigt ist. Die Kopfklappe 11 ist so positioniert, dass sie nach einer Befüllung des Beutels 1 auf dem Füllgut aufliegt. Sie ist entlang einer Längsseite in eine in die Frontwand 2 eingeformte Falte 12 eingelegt und durch eine Siegelnaht 13 mit dieser Falte 12 verbunden. Die den Rand der Kopfklappe 11 umgreifende Falte 12 bildet dabei ein Folienscharnier 14. In die zweite Frontwand 2' ist ebenfalls eine Falte 12' eingeformt, deren Flächen durch eine Siegelnaht 13' verbunden sind. Diese Falte 12' und das Folienscharnier 14 sind etwa auf gleicher Höhe angeordnet und bilden nach einer Befüllung des Beutels 1 Außenkanten der Verpackung (3 und 4). Nach der Befüllung des Beutels wird der Beutel 1 an seiner Oberseite durch mindestens eine Siegelnaht verschlossen. Das oberhalb der Kopfplatte 11 überstehende Ende des Beutels kann umgefaltet und fixiert werden, so dass eine insgesamt quaderförmige Verpackung gemäß 3 und 4 resultiert.
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Die Kanten 5, welche die Frontwände 2, 2' mit den Seitenwänden 3 verbinden, sind im Ausführungsbeispiel und gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung in einem dem Füllraum des Beutels 1 zugeordneten Abschnitt durch Versteifungselemente 15 verstärkt. Die Ausbildung der Versteifungselemente 15 und deren Anordnung ist in 3 dargestellt. Gemäß der Darstellung in 3 bestehen die die Versteifungselemente jeweils aus einem einstückigen Formkörper, der eine Anschlussfahne 16 und einen gerundeten Kopf 17 aufweist. Die Anschlussfahne 16 ist zwischen der Frontwand 2 und der Seitenwand 3 angeordnet und mit diesen durch eine Siegelnaht 18 verbunden. Die Frontwand 2 und die Seitenwand 3 sind durch Falten eines Folienzuschnitts geformt, der das Versteifungselement 15 umschließt. Der Folienzuschnitt besteht aus einer Verbundfolie, die eine siegelfähige Schicht 19 zumindest aus Polyethylen an der Beutelinnenseite und eine bedruckbare Außenschicht 20, z. B. aus einem Polyester, aufweist. Das Versteifungselement 15 kann aus einem geschäumten oder nicht geschäumten Kunststoff bestehen und besteht insbesondere aus Polyethylen bzw. einem Polymer, welches mit der Schicht 19 der Verbundfolie thermisch siegelbar ist. Der gerundete Kopf des Versteifungselements hat einen Durchmesser zwischen 2 und 5 mm. Die Anschlussfahne 16 weist zweckmäßig eine Breite zwischen 5 und 15 mm zwischen 100 und 500 μm auf und ist mit der innenliegenden siegelfähigen Schicht des Beutelmaterials thermisch verbindbar.
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Aus dem flachgelegten, vorkonfektionierten Beutel 1 können Verpackungen hergestellt werden, die sich durch eine gute Standfestigkeit und hohe Formstabilität auszeichnen und stapelbar sind.