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Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für einen nicht belegten Aufnahmeplatz in einem Schaltschrank. Abdeckungen für solche leeren Schalterplätze werden auch als Leerplatz- oder Leerfeldabdeckungen bezeichnet.
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Die Installation von elektrischen Einrichtungen, insbesondere von Lasttrennleisten, in einem Schaltschrank wird üblicherweise durch große Abdeckungen oder Türen geschützt, um sowohl das Bedienungspersonal vor Einflüssen aus dem Innenraum der Schaltanlage, als auch umgekehrt die elektrischen Installationen gegen Einflüsse von außen zu schützen. Nicht belegte Schalterplätze, beispielsweise nicht belegte Lasttrennleistenplätze, werden dabei durch Leerfeldabdeckungen verschlossen. Zur Befestigung der Leerfeldabdeckungen in der Öffnung der Schaltschrankwand werden dabei üblicherweise Drehverschlüsse verwendet. Der Einsatz konstruktiv weniger aufwendiger Verbindungslösungen war bisher nicht möglich, da es die vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen erfordern, dass die Leerfeldabdeckungen nur mit einem Werkzeug entfernt werden können.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine konstruktiv besonders einfache Leerfeldabdeckung bereitzustellen, die ohne Verwendung eines Drehverschlusses sicher in der Wandöffnung eines Schaltschrankes befestigt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Abdeckung nach Anspruch 1 gelöst.
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Mit der Erfindung wird eine sehr einfache und damit kostengünstig herstellbare Abdeckung bereitgestellt. Darüber hinaus sind Montage und Demontage der Abdeckung besonders einfach durchführbar. Für die Montage muss die Abdeckung lediglich in die Öffnung der Schaltschrankwand eingeschnappt werden. Fair die Demontage ist ein Werkzeug notwendig, so dass die Sicherheitsbestimmungen erfüllt sind.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Schaltschrankes mit Lasttrennleisten sowie zwei Leerfeldabdeckungen,
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2 eine Schnittdarstellung einer Schaltschrankwand während der Montage der Leerfeldabdeckung,
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3 eine Detailansicht des der Klemmnut zugeordneten. Randbereiches aus 2,
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4 eine Detailansicht des der Haltenut zugeordneten Randbereiches aus 2,
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5 eine Schnittdarstellung der Schaltschrankwand mit fertig montierter Leerfeldabdeckung,
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6 eine Detailansicht des der Klemmnut zugeordneten Randbereiches aus 5,
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7 eine Detailansicht des der Haltenut zugeordneten Randbereiches aus 5.
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In einem Schaltschrank 1 wird die elektrische Installation von Lasttrennleisten 2 durch Türen oder, wie in 1 dargestellt, in Form von Wandelementen geschützt. Ein Wandelement, das nachfolgend der Einfachheit halber als Schaltschrankwand 3 bezeichnet wird, weist einen Ausschnitt 4 für mehrere Lasttrennleisten 2 auf. Die aufgrund nicht benötigter Schalterplätze bestehenden Öffnungen 5 werden mit Leerplatzabdeckungen 6 aus Kunststoff geschlossen.
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Diejenigen Bereiche der Abdeckung 6, welche gegenüberliegende Ränder 7, 8 der Öffnung 5 in der Schaltschrankwand 3 hintergreifen, sind als Längsnuten 9, 11 ausgebildet. Dabei wird unter einer Längsnut 9, 11 eine Nut verstanden, deren Nutschenkel im Wesentlichen in Längsrichtung 12 eines die Wandöffnung 5 abdeckenden Abdeckungsgrundelementes 13 verlaufen. Die Längsnuten 9, 11 sind an gegenüberliegenden Seiten des Abdeckungsgrundelementes 13 angebracht. Zur Montage der Abdeckung 6 in der Wandöffnung 5 greift jeweils einer der Schenkel 14, 16 unter den Rand 7, 8 der Wandöffnung 5, während der andere Schenkel 15, 17 über dem Rand 7, 8 der Wandöffnung 4 liegt. Dabei ist die zum Hintergreifen des einen Randes 7 der Wandöffnung 5 vorgesehene Nut als Klemmnut 9 ausgebildet, während die zum Hintergreifen des gegenüberliegenden Randes 8 der Wandöffnung 5 vorgesehene Nut als Haltenut 11 ausgebildet ist. Die Klemmnut 9 bildet dabei für den der Klemmnut 9 zugeordneten Rand 7 der Wandöffnung 5 eine Führung aus, wobei die Innenseiten 18, 19 der beiden Schenkel 14, 15 der Klemmnut 9 die Führungsflächen 26, 27 bilden. Die Haltenut 11 dient lediglich zur Aufnahme des gegenüberliegenden Randes 8 der Wandöffnung 5, ohne dass der Rand 8 in der Haltenut 11 geführt wird. Im Montageendzustand liegt der der Haltenut 11 zugeordnete Rand 8 der Wandöffnung 5 an dem Nutgrund 21 der Haltenut 11 an. An dem über den Rand 7 der Wandöffnung 5 liegenden Schenkel 15 der Klemmnut 9 ist ein von dem Nutgrund 22 der Klemmnut 9 beabstandetes Anschlagelement 23 vorgesehen. Das Anschlagelement 23 ragt in Richtung des unter den Rand 7 der Wandöffnung 5 greifenden Schenkels 14 der Klemmnut 9 in die Klemmnut hinein und ist derart positioniert, dass der der Klemmnut 9 zugeordnete Rand 7 der Wandöffnung 5 im Montageendzustand daran anschlägt. Dadurch wird eine Bewegung der Abdeckung 6 relativ zu der Schaltschrankwand 3 in Längsrichtung 12 verhindert. Der Abstand 24 zwischen der Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 23 der Klemmnut 9 einerseits und dem Nutgrund 21 der Haltenut 11 andererseits entspricht dabei dem Abstand der von den Längsnuten 9, 11 der Abdeckung 6 hintergriffenen Ränder 7, 8 der Wandöffnung 5 zueinander. Im montierten Zustand sperrt die Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 23 der Klemmnut 9 die in einer Schubführung zwischen den beiden Schenkeln 14, 15 der Klemmnut 9 bewegbare Abdeckung 6 relativ zu der Schaltschrankwand 3, verhindert also eine solche Bewegung in Längsrichtung 12.
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Der unter den Rand 7 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 14 der Klemmnut 9 ist in dem Bereich des Anschlagelementes 23 derart ausgebildet, dass die Abdeckung 6 zu Montagezwecken so weit relativ zu dem der Klemmnut 9 zugeordneten Rand 7 der Wandöffnung 5 bewegbar ist, dass der Rand 7 auch über das Anschlagelement 23 hinaus in Richtung Nutgrund 22 der Klemmnut 9 bewegt und in die Klemmnut 9 eintauchen kann. Der Rand 7 ist dabei vorzugsweise derart weit in die Klemmnut 9 eintauchbar, dass der gegenüberliegende, der Haltenut 11 zugeordnete Rand 8 der Wandöffnung 5 ohne weiteres in die Haltenut 11 eingeführt werden kann. Mit anderen Worten dient die Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 23 im montierten Zustand als funktionaler Nutgrund der Klemmnut 9, während der eigentliche Nutgrund 22 derart tief liegt, dass die Abdeckung 6 während der Montage relativ zu dem der Klemmnut 9 zugeordneten Rand 7 so weit bewegt und der Rand 7 der Wandöffnung 5 dabei so weit in die Klemmnut 9 hineinbewegt werden kann, dass der gegenüberliegende Rand 8 der Wandöffnung 5 in seine Montageendposition in der Haltenut 11 bewegt werden kann, ohne dass ihn dabei der unter den Rand 8 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 17 der Haltenut 11 behindert.
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Zur Ausbildung der Führung für den der Klemmnut 9 zugeordneten Rand 7 der Wandöffnung 5 ist der unter den Rand 7 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 14 der Klemmnut 9 länger als der über dem Rand 7 der Wandöffnung 5 liegende Schenkel 15 der Klemmnut 9. Die Führungsflächen 26, 27 an den aufeinander zuweisenden Innenseiten 18, 19 der Schenkel 14, 15 der Klemmnut 9 sind in Längsrichtung 12 derart überschneidungsfrei versetzt zueinander angeordnet, dass die Führungsflächen 26, 27 in Längsrichtung 12 beabstandet sind, wobei durch den Längsrichtungsabstand die Breite der Nutöffnung der Klemmnut 9 bestimmt wird.
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Der unter den Rand 8 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 16 der Haltenut 11 ist hingegen kürzer als er über dem Rand 8 der Wandöffnung 5 liegende Schenkel 17 der Haltenut 11, und zwar vorzugsweise so kurz, dass die Abdeckung 6 ungehindert in ihre Montageendposition verschwenkt werden kann, nachdem der gegenüberliegende, der Klemmnut 9 zugeordnete Rand 7 der Wandöffnung 5 in Richtung des Nutgrundes 22 über das Anschlagselement 23 hinweg in die Klemmnut 9 eingeführt ist.
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Die über dem Rand 7, 8 der Wandöffnung 5 liegenden Schenkel 15, 17 sind bei Haltenut 11 und Klemmnut 9 etwa gleich lang.
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Der als Führungsfläche 26 des unter den Rand 7 der Wandöffnung 5 greifenden Schenkels 14 der Klemmnut 9 dienende Abschnitt dieses Schenkels 14 ist derart nah zu der Innenseite 19 des über dem Rand 7 der Wandöffnung 5 liegenden Schenkels 15 der Klemmnut 9 und damit zu der zweiten Führungsfläche 27 beabstandet, dass hierdurch im Montageendzustand eine Führung für den Rand 7 der Wandöffnung 5 ausgebildet wird, während der weitere, in Richtung Nutgrund 22 der Klemmnut 9 liegende Abschnitt 28 des unter den Rand 7 der Wandöffnung 5 greifenden Schenkels 14 der Klemmnut 9 derart ausgebildet ist, dass dessen Innenseite 18 weiter von der gegenüberliegenden Innenseite 19 des über dem Rand 7 der Wandöffnung 5 liegenden Schenkels 15 der Klemmnut 9 beabstandet ist und sich zwischen dem in Richtung des Schenkels 13 weisenden Ende des Anschlagelementes 23 einerseits und der Innenseite 18 dieses Schenkels 13 andererseits ein Abstand ergibt, der groß genug ist zur Aufnahme des Randes 8 der Öffnung 5 in Richtung des Nutgrundes 22 der Klemmnut 9.
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Der unter den Rand 7, 8 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 14, 16 der Längsnuten 9, 11 muss nicht massiv ausgebildet sein. Aus Gründen der Materialeinsparung ist es vorteilhaft, wenn dieser Schenkel 14, 15 aus zwei nach Art von seitlichen Laschen ausgebildeten, voneinander beabstandeten, senkrecht zu der Wand verlaufenden, baugleichen Schenkelgliedern 29 besteht, die als U-Schenkel gemeinsam mit dem Abdeckungsgrundelement 13 als U-Grund eine U-Form ausbilden.
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Bildet der über dem Rand 7,8 der Wandöffnung 5 liegende Schenkel 15, 17 der Längsnuten 9, 11 eine Verlängerung des Abdeckungsgrundelementes 13, kann dieses besonders einfach hergestellt werden.
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Die Schenkel 14, 15 der Klemmnut 9 sind konstruktiv derart aufeinander abgestimmt, dass die Abdeckung 6 bei vergleichsweise dünnen Schaltschrankwänden 3 im Montageendzustand ausschließlich durch Formschluss in der Wandöffnung 5 fixiert ist. Bei dickeren Schaltschrankwänden 3 wird der Formschluss durch Kraftschluss ergänzt, da die elastisch federnd ausgebildeten Schenkel 14, 15 der Klemmnut 9 eine Klemmstelle ausbilden. Die Führungsflächen 26, 27 der Schenkel 14, 15 bilden mit anderen Worten zugleich Klemmflächen nach Art von Riegeln eines Gesperres zum Verklemmen des Randes 7 der Wandöffnung 5.
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Zur Montage der Abdeckung 6 wird diese mit ihrer Klemmnut 9 derart an dem einen Rand 7 der Wandöffnung 5, hier an dem oberen Rand, positioniert, dass der Rand 7, wie in 3 dargestellt, in die Klemmnut 9 hineinragt. Anschließend wird die Abdeckung 6 in Längsrichtung 12 nach oben bewegt (Pfeil 31), wobei sich der Rand 7 über die Position des Anschlagelementes 23 hinweg in Richtung Nutgrund 22 der Klemmnut 9 bewegt. Wird dann, wie in 2 abgebildet, das gegenüberliegende, mit der Haltenut 11 versehene, freie Ende der Abdeckung 6 auf den unteren Rand 8 der Wandöffnung 5 zu bewegt (Pfeil 32), passiert der unter den Rand 8 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 16 der Haltenut 11 den Rand 8 ohne weiteres, so dass die Abdeckung 6 mit ihrem über dem Rand 8 der Wandöffnung 5 liegenden Schenkel 17 der Haltenut 11 an die Außenseite des unteren Randes 8 der Wandöffnung 5 anschlägt. Zur Herstellung der Montageendposition wird die Abdeckung 6 in Längsrichtung 12 nach unten verschoben (Pfeil 33), bis das nach Art einer Nase in die Klemmnut 9 hineinragende Anschlagelement 23 unter dem oberen Rand 7 der Wandöffnung 5 einrastet und damit ein selbstständiges Lösen der Abdeckung 6 verhindert. Jetzt liegen der obere Rand 7 an dem Anschlagelement 23 der Klemmnut 9 und der untere Rand 8 an dem Nutgrund 21 der Haltenut 11 an, wie in 5 bis 7 illustriert. In dieser Position ist die Abdeckung 6 an den gegenüberliegenden Rändern 7, 8 der Wandöffnung 5 fixiert.
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Zur Demontage muss die Abdeckung 6 entgegen der Aufschubrichtung (Pfeil 31) so weit nach oben bewegt werden, dass die Abdeckung 6 mit ihrem die Haltenut 11 aufweisenden unteren Ende aus der Wandöffnung 5 entnommen werden kann, ohne dass hierbei der unter den Rand 8 der Wandöffnung 5 greifende Schenkel 16 der Haltenut 11 hinderlich ist. Hierzu muss im Bereich der Klemmnut 9 das Anschlagelement 23 überwunden werden. Zu diesem Zweck wird ein Werkzeug (nicht dargestellt), beispielsweise ein flacher Schraubendreher, von oben zwischen die Schaltschrankwand 3 einerseits und den über dem Rand 7 der Wandöffnung 5 liegenden Schenkel 15 der Klemmnut 9 andererseits eingeführt und damit dieser Schenkel 15 von der Schaltschrankwand 3 so weit weggebogen werden, dass die Abdeckung 6 relativ zu der Wandöffnung 5 nach oben bewegt werden kann, so dass sich der obere Rand 7 in Richtung Nutgrund 22 der Klemmnut 9 bewegt und die Haltenut 11 die Abdeckung 6 für eine Entnahme entgegen der Schwenkrichtung (Pfeil 32) freigibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltschrank
- 2
- Lasttrennleiste
- 3
- Schaltschrankwand
- 4
- Ausschnitt
- 5
- Wandöffnung
- 6
- Leerfeldabdeckung
- 7
- oberer Öffnungsrand
- 8
- unterer Öffnungsrand
- 9
- Längsnut, Klemmnut
- 10
- (frei)
- 11
- Längsnut, Haltenut
- 12
- Längsrichtung
- 13
- Grundelement
- 14
- innerer Schenkel der Klemmnut
- 15
- äußerer Schenkel der Klemmnut
- 16
- innerer Schenkel der Haltenut
- 17
- äußerer Schenkel der Haltenut
- 18
- Innenseite des inneren Klemmnutschenkels
- 19
- Innenseite des äußeren Klemmnutschenkels
- 20
- (frei)
- 21
- Nutgrund der Haltenut
- 22
- Nutgrund der Klemmnut
- 23
- Anschlagelement
- 24
- Abstand
- 25
- Anschlagsfläche
- 26
- Führungsfläche des inneren Klemmnutschenkels
- 27
- Führungsfläche des äußeren Klemmnutschenkels
- 28
- Schenkelabschnitt
- 29
- Schenkelglied
- 30
- (frei)
- 31
- erste Montagebewegung
- 32
- zweite Montagebewegung
- 33
- dritte Montagebewegung