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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung aus einem Behältnis zur Aufnahme von elektrischen Steckdosenleisten und einem Deckel im medizinischen Bereich.
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Aus der
DE 87 04 827 U1 geht ein Fußstützen-Querholm für Untergestelle von Arbeitsplätzen, insbesondere Computerarbeitsplätzen, hervor. Der Querholm besteht aus einem Hohlprofil, welches mit einem Deckel verschlossen sein kann. Bei geöffnetem Deckel kann in einem Kanal eine Steckdosenleiste eingelegt werden.
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Ein derartiges Behältnis weist eine Öffnung auf zum Einführen eines Stromzugangskabels, welches mit der Steckdosenleiste verbunden ist.
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Weiterhin ist ein verschließbarer Deckel vorgesehen, der nur mit einem Sonderwerkzeug öffnungsfähig ist.
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Dabei kommt es nicht darauf an, das Sonderwerkzeug als besonderen Schlüssel auszuführen.
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Der Sinn und Zweck des Deckels ist in Abweichung von der Offenbarung der
DE 101 40 294 A1 darin zu sehen, dass ein unbefugtes Einstecken zusätzlicher Stecker in die Steckdosenleiste verhindert werden soll.
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Der Grund liegt darin, dass im medizinischen Bereich auf jeden Fall vermieden werden muss, dass über z. B. nicht geerdete Geräte Kriechströme entstehen, die empfindliche medizinische Geräte stören könnten oder Ströme über Geräte zum Patienten und über den Patienten abfließen könnten, z. B. im Störungsfall oder bei Überlastung der Leitung.
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Dabei sollen die Steckdosenleisten durchaus herkömmlicher Bauart sein.
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Der Nachteil des bekannten Behältnisses besteht hauptsächlich darin, dass es sich um ein Spritzgussteil aus Kunststoff handelt, welches über entsprechende Hinterschneidungen verfügen muss, die aber nur über teure Werkzeuge herstellbar sind.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die bekannte Vorrichtung zur Aufnahme von elektrischen Steckdosenleisten so weiter zu bilden, dass sie in großen Stückzahlen preiswert herstellbar ist.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Wesentlich ist, dass das Behältnis aus einem Abschnitt eines endlos herstellbaren Strangpressprofils besteht und dass der Abschnitt endseitig Aufnahmevorrichtungen zur Befestigung jeweils eines Stirndeckels aufweist.
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Weiterhin weist das Strangpressprofil an einer seiner Längskanten eine scharnierförmige Langöse auf, die, wenn sie entsprechend unterbrochen wird, mit einer korrespondierenden Langöse des öffnungsfähigen Deckels zu einem Gesamtscharnier zusammengefügt werden kann. Hierfür bedarf es lediglich des Heraustrennens eines Abschnittes vorbestimmter Länge aus der durchgehenden Langöse des Strangpressprofils, sodass die korrespondierende Langöse des öffnungsfähigen Deckels dann genau dazwischen passt.
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Hierfür werden Ausführungsbeispiele gegeben.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass der Abschnitt des Strangpressprofils, welcher das Behältnis selbst bildet, über stirnseitig zugängliche Aufnahmevorrichtungen verfügt, an denen jeweils die Stirndeckel befestigt werden können.
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Hierfür werden Ausführungsbeispiele gegeben.
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Das Strangpressprofil kann sozusagen endlos hergestellt werden und zur Herstellung des Behältnisses bedarf es daher lediglich einer Abtrennung von Abschnitten vorbestimmter Länge von dem Strangpressprofil.
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Die Länge kann dabei so vorbestimmt sein, dass Steckdosenleisten mit drei, fünf, sieben, neun oder mehr Einzelsteckplätzen in einem einzigen Behältnis untergebracht werden können.
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Weiterhin ist es von Vorteil, das Strangpressprofil aus metallischem Material, z. B. Aluminium herzustellen, da auf diese weise eine separate Erdung, falls notwendig, einfach möglich ist und darüber hinaus bei eventueller Überlastung hohe Temperaturbeständigkeit gegeben ist und deshalb geringere Brandgefahr besteht.
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Die Aufnahmevorrichtungen zur Befestigung der Stirndeckel sind bei einem Strangpressprofil vorteilhafterweise materialeinheitlich mit dem Strangpressprofil verbunden, z. B. als Schraubkanäle, mit welchen die Stirndeckel dann auf einfache Weise an den endseitigen Stirnflächen des Strangpressprofils befestigt werden können.
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Die Stirndeckel selbst sind z. B. als Spritzgussteile hergestellt, sie können, vorzugsweise farbeinheitlich mit dem Strangpressprofil, allerdings auch aus Kunststoff bestehen. Auch Kunststoff oder Edelstahl kommen in Betracht.
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Die Befestigung dieser Stirndeckel kann sowohl über Schraubkanäle als auch über Klipsanschlüsse oder Spreizdübel erfolgen.
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Zweckmäßigerweise jedoch erfolgt die Befestigung über Durchgangsschrauben, welche die Stirndeckel durchsetzen und in entsprechende Schraubkanäle des Strangpressprofils hineinreichen.
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Von dem Behältnis mit den stirnseitig angebrachten Stirndeckeln zu unterscheiden ist der verschließbare und öffnungsfähige Deckel, mit dessen Hilfe der freie Zugang zu der Steckdosenleiste verschlossen wird. Zu diesem Zweck kann der verschließbare und öffnungsfähige Deckel über eine einfache Verschlussvorrichtung verfügen, die im Bereich der Stirnseiten des Abschnitts mittels eines besonderen Werkzeuges zugänglich ist.
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Hierbei kann es sich z. B. um einen Kugelschreiber o. ä. handeln, der naturgemäß im medizinischen Bereich überall zugänglich sein dürfte.
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Die Verschlussvorrichtung des verschließbaren Deckels, die endseitig am verschließbaren Deckel sitzt, wirkt dann mit einer Gegenverschlussvorrichtung zusammen, die Bestandteil eines der Stirndeckel ist oder Bestandteil einer gesonderten Abdeckplatte, welche am Strangpressprofil vorgesehen ist, um das Innere des Strangpressprofil zum öffnungsfähigen Deckel hin abzudecken.
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Zweckmäßigerweise ist die Verschlussvorrichtung ein Schnappverschluss, z. B. eine Metallfeder, die endseitig hakenartig ausgeformt ist.
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Um den Haken aus seinem Eingriff zu bringen, weist dann der Stirndeckel eine kleine Öffnung auf, in welche das Sonderwerkzeug eingesteckt werden kann, um die Verschlussvorrichtung außer Eingriff zu bringen.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, das Strangpressprofil auf wenigstens einer seiner Flachseiten mit einer hinterschnittenen Nut auszugestalten, um dort z. B. einen Befestigungssockel anzubringen.
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Diese Maßnahme bietet den Vorteil, dass der Abschnitt des Strangpressprofils leicht an einem Stativ o. ä. befestigt werden kann, welches dann den einzelnen medizinischen Geräten, die der Steckdosenleiste zugeordnet sind, zugeordnet ist.
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Weiterhin kann die hinterschnittene Nut auch zur Aufnahme eines Klemmenpaares dienen, welches im Inneren des Strangpressprofils angeordnet wird, um z. B. die Steckdosenleisten im Inneren des Strangpressprofils zu fixieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung
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2 das Ausführungsbeispiel gem. 1 in Stirnansicht
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3 die Funktion der Deckelverschlussvorrichtung
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4 das Ausführungsbeispiel gem. 1 in Ansicht von der Öffnungsseite
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Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
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Die Figuren zeigen das erfindungsgemäße Behältnis 1 zur Aufnahme von elektrischen Steckdosenleisten 2.
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Ein derartiges Behältnis 1 wird im medizinischen Bereich benötigt, um die Einzelverbraucher, die über Stecker 19a–d in den Steckdosen 18a–d der Steckdosenleiste 2 eingesteckt sind, mit Strom zu versorgen.
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Das Behältnis 1 verfügt über eine Öffnung 15 zum Einführen eines Stromzugangskabels 16, über welches die Steckdosenleiste 2 mit dem elektrischen Netz verbunden werden kann.
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Weiterhin ist ein verschließbarer Deckel 3 vorgesehen, der nur mit Sonderwerkzeug öffnungsfähig ist.
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Diese Maßnahme dient ausschließlich dem Zweck, die Zugänge zu den einzelnen Steckdosen 18a–d der Steckdosenleiste 2 zu verschließen, um zu verhindern, dass die angeschlossenen medizinischen Geräte über Kriechströme, nicht geerdete elektrische Verbraucher oder dergleichen gestört werden können.
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Weiterhin verfügt das mit dem öffnungsfähigen Deckel 3 geschlossene Behältnis 1 für jede einzelne Steckdose 18a–d der Steckdosenleiste 2 über eine Kabelaustrittsöffnung 17, die, entsprechend 4, auch als einzige Öffnung für alle abgehenden elektrischen Kabel ausgestaltet sein kann.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel gem. 4 weist die Steckdosenleiste 2 vier Einzelsteckdosen 18a, b, c, d auf, in welche jeweils ein Stecker 19a, b, c, d eingesteckt ist.
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Wesentlich ist nun, dass das Behältnis aus einem Abschnitt 10 eines endlos herstellbaren Strangpressprofils besteht und dass der Abschnitt 10 endseitig Aufnahmevorrichtungen 4 zur Befestigung jeweils eines Stirndeckels 5 aufweist.
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Wie insbesondere 1 zeigt, ist ein derartiges Strangpressprofil im Wesentlichen u-förmig ausgebildet, über die gesamte Länge von gleichem Querschnitt und weist – hier – an seiner Oberseite einen herausbrechbaren Deckel 26 auf.
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Im Inneren des Hohlprofils findet die Steckdosenleiste 2 Platz.
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Weiterhin sind im Inneren des Hohlprofils auch die Aufnahmevorrichtungen 4 vorgesehen, die z. B. als Schraubkanäle 20 ausgebildet sind.
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Die Schraubkanäle sind materialeinheitlich mit dem Strangpressprofil ausgeführt, sodass sie nach Abtrennen des Abschnitts 10 von dem Endlosprofil zwangsläufig an den Stirnseiten zur Verfügung stehen.
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Insbesondere 1 und 3 zeigen darüber hinaus, dass die Stirndeckel 5 als separate Bauteile ausgestaltet sind, die mit den Aufnahmevorrichtungen 4 zu verbinden sind.
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Zur Verbindung können Klipsanschlüsse (nicht gezeigt), Spreizdübel (nicht gezeigt) oder auch Durchgangsschrauben 14 dienen, deren Kerndurchmesser dann dem jeweiligen Lochdurchmesser der Schraubkanäle 20 entspricht.
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Weiterhin weist das Strangpressprofil eine Befestigungsseite 11 auf, welche mit einer hinterschnittenen Nut 12 zur Aufnahme eines Befestigungssockels 13 ausgestattet ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Strangpressprofil sogar mit zwei hinterschnittenen Nuten 12 ausgestattet, sodass der Befestigungssockel 13 praktisch breitflächig auf der Unterseite des Strangpressprofils zur Auflage kommt.
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Dabei steht die gesamte Länge des Abschnitts 10 zur Verfügung.
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Weiterhin zeigt 4, dass die hinterschnittene Nut 12 auch zur Aufnahme eines Klemmenpaares 21 dienen kann, mit dessen Hilfe die Steckdosenleiste 2 im Inneren des Behältnisses 1 fixiert werden kann.
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Das Klemmenpaar 21 wird beidseits der Steckdosenleiste 2 über entsprechende Bohrungen an der hinterschnittenen Nut festgeklemmt und klemmt zwischen sich die Steckdosenleiste 2 ein.
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Zusätzlich können Fixierspitzen 27 o. ä. vorgesehen sein, um die Steckdosenleiste tatsächlich auch fest im Inneren des Behältnisses 1 zu fixieren.
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Zu diesem Zweck dringt das Klemmenpaar 21 beim Verschrauben gegen die hinterschnittene Nut 12 praktisch mit den Fixierspitzen 27 in das Material der Steckdosenleiste 2 ein und hält auf diese Weise die Steckdosenleiste 2 fest innerhalb des Behältnisses fixiert.
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Zu diesem Zweck werden Vierkantmuttern 31 in die hinterschnittene Nut 12 eingeführt, die sich beim Anziehen der Befestigungsschrauben für das Klemmenpaar 21 oder den Befestigungssockel 13 in der hinterschnittenen Nut 12 nicht mitdrehen können.
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Zusätzlich ist vorgesehen, eine endseitige Verschlussvorrichtung 6 an dem verschließbaren Deckel 3 vorzusehen.
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Die endseitige Verschlussvorrichtung 6 wirkt mit einer Gegenverschlussvorrichtung 7 zusammen, die bevorzugt Bestandteil eines der Stirndeckel 5 ist.
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Sie kann aber auch, wie insbesondere 1 in Verbindung mit 3 zeigt, Bestandteil des heraustrennbaren Deckels 26 des Strangpressprofils sein.
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Der Deckel 26 wird vorzugsweise um soweit herausgetrennt, wie die Länge der Steckdosenleiste 2 es erfordert.
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Die Verschlussvorrichtung besteht hier aus einer Feder 8, die in Seitenansicht etwa dem Symbol für die Quadratwurzel einer Zahl „√” entspricht.
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Mit dem oberen nach rechts weisenden Querbalken des √ ist diese Feder 8 in eine entsprechende Aufnahmenut 23 hineingesteckt und dort auf geeignete Weise verankert.
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Der von dieser Aufnahmenut nach unten abgehende vertikale Schenkel der Verschlussvorrichtung ist an seinem unteren Ende unter Bildung eines spitzen Winkels zurück gebogen und liegt bei geschlossenem Deckel, wie insbesondere 3 zeigt, gegen einen Haltevorsprung 24 des Stirndeckels 5 des Behältnisses 1 an.
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Wird nun mittels des geeigneten Werkzeugs auf den aufwärts gerichteten kurzen Schenkel der √-förmigen Feder 8 gedrückt, kann das Ende des aufwärts gerichteten Schenkels hinter dem Haltevorsprung 24 in Richtung zur Austrittsöffnung 25 verbogen werden, sodass anschließend der öffnungsfähige Deckel 3 geöffnet werden kann. Vorteilhaft ist, dass der Haltevorsprung 24 entweder Bestandteil des heraustrennbaren Deckels 26 des Strangpressprofils ist, wie insbesondere 1 zeigt, oder dass der Stirndeckel 5 über einen entsprechenden nach innen weisenden Vorsprung verfügt, hinter den der aufwärts gerichtete Schenkel der √-förmigen Feder 8 zur Anlage kommt.
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Um die hakenförmige Feder 8 aus ihrer in 3 gezeigten Verschlussstellung in die ebenfalls in 3 gezeigte gestrichelt gezeigte Freigabestellung zu verbringen, ist im Stirndeckel 5 eine entsprechende Öffnung 9 vorgesehen, in welche das Sonderwerkzeug, z. B. ein Kugelschreiber o. ä., hineingesteckt werden kann.
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Es ist nachvollziehbar, dass durch entsprechende Beaufschlagung des hakenförmigen Endes der Feder 8 die Funktion des Haltevorsprungs 24 außer Kraft tritt und die hakenförmige Feder 8 dann aus der Austrittsöffnung 25 herausgezogen werden kann, wenn der Deckel geöffnet wird.
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Das Strangpressprofil besteht vorteilhafterweise aus Aluminium, welches gegenüber einem Kunststoffmaterial temperaturbeständiger ist.
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Weiterhin zeigen die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführung, bei welcher auch der Deckel 3 aus dem Abschnitt 29 eines endlos herstellbaren Strangpressprofils besteht. Auch dieser Abschnitt 29 weist endseitige Aufnahmevorrichtungen 4 zur Befestigung jeweils eines Stirndeckels 30 auf.
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Beide Abschnitte 10, 29 weisen entlang einer gemeinsamen Längskante Langösen 28 auf, die aus dem durchgehenden Strangpressprofil mit einfachen und bekannten Maßnahmen so verändert werden, dass zwischen zwei benachbarten Langösen des einen Bestandteils eine Langöse des anderen Bestandteils eingreifen kann.
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Die dabei entstehende durchgehende Bohrung zwischen den Langösen von Deckel und Gehäuse kann dann auf einfache Weise durch einen gemeinsamen Scharnierstift verbunden werden, so dass der Deckel zusammen mit dem Gehäuse aus einem einzigen, vorzugsweise metallischem Werkstoff besteht, dessen Länge dem jeweiligen Platzbedarf zur Aufnahme einer Steckdosenleiste angepasst werden kann.