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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 für ein flüssiges, pulvriges oder pastöses Produkt.
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Eine gattungsgemäße Verpackung geht beispielsweise aus der
EP 0 280 784 B1 hervor. Diese herkömmliche Verpackung hat zwei Verpackungsabschnitte mit jeweils einem eigenen Verpackungshohlraum, die entlang einer Knicklinie miteinander verbunden sind. Im Bereich der Knicklinie sind ein beispielsweise tiefgezogener Behälter als erster Verpackungsteil und eine Deckelfolie als zweiter Verpackungsteil nicht vollständig miteinander versiegelt. Dadurch entsteht für jeden Verpackungsabschnitt ein eigener Abgabekanal, wenn die beiden Verpackungshälften um die Knicklinie herum aufeinander zu geschwenkt werden. Nachteilig an dieser herkömmlichen Verpackung ist, dass sie durch die Knicklinie gerade im Bereich der Abgabekanäle geschwächt ist, so dass eine unbeabsichtigte, frühzeitige Abgabe des Produkts aus der Verpackung möglich ist. Nachteilig ist auch, dass die Abgabekanäle notwendigerweise versetzt zueinander sein müssen, um einen Übertritt des Produkts von einer Verpackungshälfte in die andere Verpackungshälfte zu verhindern. Dieser Versatz verhindert jedoch gleichzeitig, dass die Produkte aus den beiden Verpackungshälften sofort beim Austritt aus der Verpackung miteinander vermischt werden können, was bei bestimmten Produkten erwünscht sein kann. Darüber hinaus kann sich die Verpackung ungewollt öffnen, wenn sie unbeabsichtigt an der Knicklinie geknickt wird.
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Ein Mehrkammerbehältnis in Form eines Schlauch-in-Schlauch-Systems ist aus der
DE 10 2006 018 038 B4 bekannt. Die beiden Kammern des tubenförmigen Behältnisses sind bis zum Zeitpunkt der Verwendung durch ein Diaphragma verschlossen.
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Ein weiteres Zweikammerbehältnis geht aus der
US 4,611,715 hervor. Ähnlich wie bei der
EP 0 280 784 B1 sind hier zwei Kammern vorgesehen, die entlang einer Knicklinie miteinander verbunden sind. Wenn die beiden Kammern um die Knicklinie verschwenkt werden, durchstößt eine Nase im Behälterunterteil die Deckelfolie. Auf diese Weise kann die Deckelfolie geöffnet werden, ohne dass zum Öffnen ein Überdruck des Produkts an den Öffnungsbereich angelegt werden muss. Nach Angabe der
US 4,611,715 bietet dies den Vorteil, ein Spritzen des Produkts beim Öffnen zu verhindern.
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Mehrkammerbehältnisse gehen ferner aus der
EP 1 133 969 A1 oder der
WO 2007/068862 A2 hervor. Dabei ist jede Kammer des Behälters durch einen Siegelbereich verschlossen, der mittels eines Werkzeugs oder mittels einer Sollbruchstelle abgetrennt werden kann, um einen Abgabekanal für das Produkt zu öffnen. Nachteilig daran ist, dass der abgetrennte Siegelbereich zusätzlich zur übrigen Verpackung als Abfall entsorgt werden muss.
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Schließlich offenbart die
WO 2006/079 413 A2 einen weiteren Mehrkomponentenfolienbehälter mit einer vergleichsweise aufwendigen, separaten Mischeinrichtung für die in den beiden Kammern enthaltenen Produkte in einem länglichen, gemeinsamen Abgabekanal.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung für ein flüssiges, pulvriges oder pastöses Produkt zur Verfügung zu stellen, die sich gut herstellen und leicht öffnen lässt, während sie gleichzeitig ein unbeabsichtigtes Öffnen möglichst gut verhindert.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch eine Verpackungsmaschine zum Herstellen einer solchen Verpackung.
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Die erfindungsgemäße Verpackung ist besonders geeignet zur Aufnahme und zur genau dosierten Abgabe eines flüssigen, pulvrigen oder pastösen Produkts. Bei dem Produkt kann es sich beispielsweise um Getränke, um Getränkezutaten, um Kosmetika, um pulvrige oder pastöse Lebensmittel wie Gewürze, Saucen, Ketchup oder Mayonnaise, um Farben oder Farbpigmente, um Kleber oder Kleberbestandteile oder um andere Chemikalien handeln.
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Bei der erfindungsgemäßen Verpackung ist das Verschlusselement eine den Abgabekanal für das Produkt verschließende Siegelnaht zwischen dem ersten Verpackungsteil und dem zweiten Verpackungsteil, und die Siegelnaht weist innerhalb des Kanals mindestens einen in einer Längsrichtung des Kanals vorspringenden Abschnitt auf. Bei dem ersten Verpackungsteil und dem zweiten Verpackungsteil kann es sich um eine aus einer Kunststofffolie tiefgezogene Verpackungsmulde und um eine diese Verpackungsmulde verschließende Deckelfolie handeln. Entlang des Verbindungsbereichs können diese beiden Verpackungsteile miteinander versiegelt, verschweißt, verklebt oder anderweitig verbunden sein, um ein Austreten des Produkts durch den Verbindungsbereich sicher zu verhindern. Der Abgabekanal hat eine Längsrichtung, in der die Abgabe des Produkts aus der Verpackung erfolgt. In dieser Längsrichtung, d. h. in Abgaberichtung oder entgegen der Abgaberichtung, weist die Siegelnaht innerhalb des Kanals einen vorspringenden Abschnitt auf. Wenn sich in dem Hohlraum der Verpackung ein höherer Druck aufbaut, beispielsweise durch ein Zusammendrücken der Verpackung, wirkt dieser Druck auch auf die Siegelnaht und versucht dort, die beiden Verpackungsteile (d. h. beispielsweise die beiden Verpackungsfolien) im Bereich der Siegelnaht voneinander zu trennen. An dem vorspringenden Abschnitt der Siegelnaht konzentrieren sich die Kräfte, die in Richtung einer Trennung der beiden Verpackungsteile wirken. Der vorspringende Abschnitt stellt damit eine Art Sollbruchstelle der Siegelnaht dar, an der die Siegelnaht früher als in anderen Bereichen öffnet. Diese Öffnung in der Siegelnaht pflanzt sich anschließend zu beiden Seiten des vorspringenden Abschnitts fort. Durch das Vorhandensein des vorspringenden Abschnitts der Siegelnaht kann folglich ein definiertes, kontrolliertes Öffnen der Siegelnaht und damit eine gezielte Abgabe des Produkts aus der Verpackung erreicht werden.
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Günstig ist es, wenn die Siegelnaht im Bereich des mindestens einen vorspringenden Abschnitts schmaler ist als abseits dieses vorspringenden Abschnitts. Durch die geringeren Haltekräfte zwischen den beiden Verpackungsteilen in dem schmaleren Bereich der Siegelnaht wird weiter begünstigt, dass die Siegelnaht zuerst an ihrem vorspringenden Abschnitt öffnet. Durch die Breite der Siegelnaht im Bereich des vorspringenden Abschnitts und durch die Form des vorspringenden Abschnitts kann eingestellt werden, bei welchem Innendruck der Verpackung die Siegelnaht öffnet.
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Vorzugsweise ist der mindestens eine vorspringende Abschnitt auf der zum das Produkt aufnehmenden Hohlraum gerichteten Seite der Siegelnaht angeordnet. Auf den ersten Blick könnte dies nachteilig erscheinen, da das unter erhöhtem Innendruck stehende Produkt in die Bereiche neben dem vorspringenden Abschnitt eindringt, so dass ein Durchtrennen der Siegelnaht neben dem vorspringenden Abschnitt befürchtet werden könnte. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Anordnung des vorspringenden Abschnitts auf dieser Innenseite der Siegelnaht im Gegenteil das Öffnungsverhalten verbessert, da der vorspringende Abschnitt unmittelbar dem Innendruck der Verpackung ausgesetzt ist und sich das Öffnen der Siegelnaht ausgehend vom vorspringenden Abschnitt in die Randbereiche fortsetzen kann, so dass sich die Siegelnaht in der Tat zuerst am vorspringenden Abschnitt öffnet.
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Zweckmäßig ist es, wenn der mindestens eine vorspringende Abschnitt der Siegelnaht in Querrichtung mittig im Kanal angeordnet ist, d. h. mittig zwischen den beiden Seitenkanten des Kanals. Dies bietet den Vorteil, dass das Öffnen von der Mitte des Kanals ausgeht. Das symmetrische Öffnen des Kanals ausgehend von seiner Mitte verbessert die gezielte Abgabe des Produkts aus der Verpackung.
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In einer vorteilhaften Variante der Erfindung liegen der erste Verpackungsteil und der zweite Verpackungsteil vor dem Öffnen des Verschlusselements, d. h. der Siegelnaht, im Bereich des Kanals flächig aufeinander. Dies begünstigt die Versiegelung der beiden Verpackungsteile entlang der Siegelnaht.
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Die Siegelnaht muss nicht nur einen vorspringenden Abschnitt aufweisen, sondern sie kann auch mehrere vorspringende Abschnitte aufweisen, vorzugsweise auf ihrer zum das Produkt aufnehmendem Hohlraum gerichteten Seite. Insbesondere bei breiteren Abgabekanälen, die die Abgabe des Produkts beschleunigen, kann auf diese Weise das gleichzeitige Öffnen des Kanals an mehreren Stellen erreicht werden, um den Kanal schneller zu öffnen.
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Die Siegelnaht kann beispielsweise eine V-, U-, W-, C-, E- oder M-Form aufweisen. Die Form bestimmt gemeinsam mit der Breite der Siegelnaht und den Siegelparametern (Druck und Temperatur) die zum Öffnen der Siegelnaht erforderlichen Kräfte. Je spitzer die Form des vorspringenden Abschnitts der Siegelnaht ist, desto stärker konzentrieren sich dort die Öffnungskräfte, und desto früher wird sich die Siegelnaht öffnen. Bei einer V-Form müssen also geringere Öffnungskräfte aufgewendet werden als beispielsweise bei einer U- oder C-Form der Siegelnaht.
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Die erfindungsgemäße Verpackung erlaubt es, nicht nur einen ersten Verpackungsabschnitt mit einem ersten Hohlraum, sondern auch einen zweiten Verpackungsabschnitt mit einem zweiten Hohlraum oder sogar noch weitere Verpackungsabschnitte mit weiteren Hohlräumen vorzusehen. Dies hat den Vorteil, mehrere Produkte getrennt voneinander aufnehmen zu können. Besonders geeignet ist dies für Produkte, die wahlweise verwendet werden können (beispielsweise unterschiedliche Geschmackszusätze für Lebensmittel), oder die nach ihrer Abgabe miteinander reagieren sollen, wie beispielsweise die Bestandteile eines Zwei-Komponenten-Klebers.
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Vorzugsweise sind die beiden Verpackungsabschnitte dann entlang einer Knicklinie miteinander verbunden. Diese Knicklinie kann als Soll-Trennstelle zum Trennen der beiden Verpackungsabschnitte voneinander dienen. Außerdem können die beiden Hohlräume der beiden Verpackungsabschnitte gegeneinander gedrückt werden, wenn die Verpackungsabschnitte um die Knicklinie verschwenkt werden, um den Innendruck in den beiden Hohlräumen zu erhöhen und die Verpackungsabschnitte zu öffnen.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Siegelnähte in den beiden Kanälen gegenüber der Knicklinie zum Hohlraum des jeweiligen Verpackungsabschnitts versetzt sind. Auf diese Weise kann (beispielsweise im Gegensatz zur
EP 0 280 784 B1 ) sichergestellt werden, dass die beiden Abgabekanäle noch nicht allein durch das Knicken der Verpackungsabschnitte entlang der Knicklinie geöffnet werden, sondern erst später durch das Erhöhen des Innendrucks in den beiden Verpackungsabschnitten.
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In einer Variante der erfindungsgemäßen Verpackung mit mehreren Verpackungsabschnitten ist auf der Knicklinie eine Aussparung vorgesehen. Diese Aussparung hat eine doppelte Funktion. Zum einen stellt sie eine Schwächung der Verpackung auf der Knicklinie, um so die Knicklinie zu definieren und die zum Knicken erforderlichen Kräfte zu verringern. Zum anderen kann sie das Abgabeverhalten des Produkts aus der Verpackung steuern.
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Um letztere Funktion besonders gut erfüllen zu können, ist die Aussparung bevorzugt zwischen den beiden Kanälen der beiden Verpackungsabschnitte angeordnet.
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Vorzugsweise ist die Aussparung kreisförmig oder rautenförmig. Dies hat den Vorteil, dass die Aussparung bei der Abgabe den Strom des Produkts konzentriert. Gleichzeitig kann mit einer kreisförmigen oder rautenförmigen Aussparung die Knicklinie bzw. die Soll-Trennlinie besonders gut definiert werden.
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In einer zweckmäßigen Variante der Erfindung ist im Verbindungsbereich zwischen den beiden Verpackungsteilen die zum Lösen des ersten Verpackungsteils vom zweiten Verpackungsteil erforderliche Lösekraft höher als an der Siegelnaht. Dies stellt sicher, dass das Produkt die Verpackung auf jeden Fall durch den definierten Abgabekanal verlässt, nicht aber seitlich durch den Verbindungsbereich.
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Um die Lösekräfte zu erhöhen, kann im Verbindungsbereich mindestens abschnittsweise eine doppelte Versiegelung oder eine breitere Versiegelung als an der Siegelnaht vorgesehen sein. Diese doppelte Versiegelung kann so ausgeführt sein, dass zunächst eine schwache Versiegelung und anschließend eine festere, stärkere Versiegelung vorgenommen wird. Diese zwei Versiegelungen können entweder auf genau dem selben Bereich der Verpackung vorgenommen werden, oder die zweite, festere Versiegelung kann neben der ersten Versiegelung erfolgen, sodass sich zwei nebeneinander angeordnete, beispielsweise parallele Siegelbereiche ergeben.
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In einer günstigen Ausführungsvariante weist die Verpackung zwischen dem Hohlraum und dem Abgabekanal für das Produkt einen trichterförmigen Bereich auf. Dieser trichterförmige Bereich kann dafür sorgen, das aus dem Hohlraum austretende Produkt zum Abgabekanal hin zu bündeln, um so die Abgabe des Produkts und ein vollständiges Entleeren der Verpackung zu erleichtern.
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Die Erfindung bezieht sich schließlich auch auf eine Verpackungsmaschine zum Herstellen einer Verpackung der vorbeschriebenen Art.
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Im Folgenden werden drei vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verpackung,
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2 eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Verpackung,
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3 eine Seitenansicht der in 1 gezeigten Verpackung,
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4 eine vergrößerte Draufsicht auf die Siegelnaht der in 1 gezeigten Verpackung,
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5 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verpackung,
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6 eine Draufsicht auf die in 5 gezeigte Verpackung,
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7 eine Seitenansicht der in 5 gezeigten Verpackung,
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8 eine vergrößerte Ansicht der Siegelnaht der in 5 gezeigten Verpackung,
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9 eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verpackung,
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10 eine Draufsicht auf die in 9 gezeigte Verpackung,
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11 eine Seitenansicht der in 9 gezeigten Verpackung,
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12 eine Seitenansicht einer ersten, um die Knicklinie geknickten Variante der in 9 gezeigten Verpackung und
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13 eine Seitenansicht einer zweiten Variante der in 9 gezeigten Verpackung.
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Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verpackung 1 für ein flüssiges, pulvriges oder pastöses Produkt. Die Verpackung 1 umfasst einen ersten Verpackungsteil 2, bei dem es sich hier um eine aus einer Kunststofffolie tiefgezogene Verpackungsmulde handelt. Der erste Verpackungsteil 2 umfasst einen Hohlraum 3 zur Aufnahme des flüssigen, pulvrigen oder pastösen Produkts (wobei das Produkt selbst hier und in den übrigen Figuren nicht dargestellt ist). Ein horizontaler, seitlicher Rand 4 schließt sich nach außen einen Hohlraum 3 an.
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Die Verpackung 1 verfügt ferner über einen zweiten Verpackungsteil 5, bei dem es sich um eine den ersten Verpackungsteil 2 verschließende, transparente Deckelfolie handelt. Dieser zweite Verpackungsteil 5 liegt in der durch den Rand 4 definierten Ebene auf dem ersten Verpackungsteil 2 auf.
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In einem Verbindungsbereich 6 sind die beiden Verpackungsteile 2, 5 fest und höchstens unter Aufwendung sehr hoher Lösekräfte trennbar miteinander verbunden. Dieser beim Ausführungsbeispiel nach 1 etwa flaschenförmige Verbindungsbereich 6 liegt in der durch den Rand 4 definierten Ebene zwischen dem ersten Verpackungsteil 2 und dem zweiten Verpackungsteil 5. Im Verbindungsbereich 6 können die beiden Verpackungsteile 2, 5 durch eine Versiegelung, durch eine Verschweißung oder durch eine Verklebung miteinander verbunden sein.
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Bis auf den Bereich 7 des „Flaschenhalses” des flaschenförmigen Verbindungsbereichs 6 hat der Verbindungsbereich 6 ringsum den Hohlraum 3 eine konstante Breite. Im Bereich 7 des „Flaschenhalses” ist der Verbindungsbereich 6 jedoch breiter als in den übrigen Bereichen. Dies bietet den Vorteil, dass die beiden Verpackungsteile 2, 5 im Bereich des Flaschenhalses des Verbindungsbereichs 6 besonders stark aneinander befestigt sind.
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Zwischen den beiden breiteren Bereichen 7 am „Flaschenhals” des Verbindungsbereichs 6 ist ein Kanal 8 zur Abgabe des Produkts aus der Verpackung 1 definiert. Dieser Abgabekanal 8 hat eine Längsrichtigung 9, die parallel zu den beiden seitlichen, breiteren Bereichen 7 des Verbindungsbereichs 6 verläuft und die Abgaberichtung des Produkts aus der Verpackung 1 definiert.
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In dem in 1 gezeigten Ausgangszustand ist der Abgabekanal 8 durch ein Verschlusselement 10 verschlossen, bei dem es sich erfindungsgemäß um eine Siegelnaht 10 handelt. diese Siegelnaht 10 verbindet die beiden Verpackungsteile 2, 5 im Bereich des Abgabekanals 8 miteinander und verschließt den Abgabekanal 8. Erst wenn die Siegelnaht 10 geöffnet wurde, steht der Kanal 8 zur Abgabe des Produkts aus der Verpackung 1 frei.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Siegelnaht 10 V-förmig, und sie hat auf ihrer dem Hohlraum 3 zugewandten Seite einen vorspringenden Abschnitt 11. Dieser vorspringende Abschnitt 11 springt in Längsrichtung 9 des Kanals 8 von der Siegelnaht 10 vor, und zwar entgegen der Abgaberichtung des Produkts aus der Verpackung 1.
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Der Hohlraum 3 des ersten Verpackungsteils 2 hat einen zum Abgabekanal 8 hin ansteigenden Boden 12. Zudem konvergieren die Seitenwände 13a, 13b des ersten Verpackungsteils 2 zum Kanal 8 hin. Auf diese Weise bilden der ansteigende Boden 12 und die Seitenwände 13a, 13b des ersten Verpackungsteils 2 einen Trichter 14, der das auszugebende Produkt zum Abgabekanal 8 hin lenkt.
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2 zeigt eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Verpackung 1. Diese Verpackung 1 kann beispielsweise eine Länge von etwa 9 cm und eine Breite von 5 bis 6 cm haben. Andere Dimensionen sind jedoch ebenso denkbar.
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In 2 ist besonders gut zu erkennen, wie die aufeinander zu konvergierenden Seitenwände 13a, 13b des ersten Verpackungsteils 1 zwischen sich einen Trichter 14 zur Kanalisierung des Produkts auf den Abgabekanal 8 bilden.
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In direkter Verlängerung der Mittelachse des Kanals 8 befindet sich an der Außenkante 15 der Verpackung 1 eine halbkreisförmige Aussparung 16. Diese Aussparung 16 ist sowohl im ersten Verpackungsteil 2, als auch im zweiten Verpackungsteil 5 vorgesehen. Diese Aussparung 16 konzentriert das durch den Kanal 8 ausfließende Produkt auf die Mittelachse des Kanals 8 und verbessert so das Abgabeverhalten des Produkts. Alle Ecken des Hohlraums 3 sind mit einem Radius von mindestens 10 mm ausgebildet, auch die Übergänge vom Hohlraum 3 in den Kanal 8. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich Reste des Produkts in den Ecken des Hohlraums 3 ansammeln, die nicht an der Abgabe des Produkts aus der Verpackung 1 teilnehmen.
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3 ist eine Seitenansicht der in den 1 und 2 gezeigten Verpackung 1. Hier ist deutlich zu erkennen, dass der Boden 12 des Hohlraums 3 gegenüber der Ebene des Randes 4 geneigt ist und zum Kanal 8 hin ansteigt. Der tiefste Punkt des Bodens 12 ist bis zu einer Tiefe von etwa 43 mm gegenüber der Ebene des Randes 4 tiefgezogen.
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Zum Kanal 8 hin gibt es eine Stufe 17 zwischen dem Hohlraum 3 und dem trichterförmigen Bereich 14. Im Bereich des Kanals 8 ist der erste Verpackungsteil 2 nicht mehr tiefgezogen. Folglich liegen im Bereich des Kanals 8 die beiden Verpackungsteile 2, 5 flächig aufeinander.
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4 zeigt den Abgabekanal 8 des ersten Ausführungsbeispiels in einer Vergrößerung. Hier ist deutlich zu erkennen, dass der vorspringende Abschnitt 11 auf der zum Hohlraum 3 gerichteten Seite der Siegelnaht 10 eine Spitze ausbildet, während die nach außen gerichtete Seite der Siegelnaht 10 direkt gegenüber des vorspringenden Abschnitts 11 abgerundet ist. Deutlich zu sehen ist auch, dass die als Verschlusselement dienende Siegelnaht 10 am vorspringenden Abschnitt 11 schmaler ist als in ihrem Randbereichen 18 abseits des vorspringenden Abschnitts 11. Dies führt dazu, dass die zum Öffnen der Siegelnaht 10 aufzubringenden Kräfte am mittleren Bereich, d. h. am vorspringenden Abschnitt 11, am geringsten sind. Bei einer Erhöhung des Innendrucks im Hohlraum 3, beispielsweise bei einem manuellen Zusammendrücken des Hohlraums 3, werden durch den höheren Innendruck am vorspringenden Abschnitt 11 zuerst die Haltekräfte überwunden, sodass sich hier das zweite Verpackungsteil 5 (d. h. die Deckelfolie) vom ersten Verpackungsteil 2 löst. Unterstützt wird dieser Vorgang noch dadurch, dass sich der erhöhte Innendruck auf die Spitze des vorspringenden Abschnitts 11 konzentriert. Nahezu parallel mit der Richtung des aus der Verpackung 1 ausströmenden Produkts setzt sich das Ablösen des zweiten Verpackungsteils 5 vom vorspringenden Abschnitt 11 in die Randbereiche 18 der Siegelnaht 10 fort, um den Kanal 8 so vollständig zu öffnen.
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5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verpackung 20. Es unterscheidet sich insbesondere dadurch vom ersten Ausführungsbeispiel, dass die Verpackung 20 länger ist und beispielsweise einen Gesamtlänge von 15 bis 20 cm aufweist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass der Boden 12 des Hohlraums 3 bei der Verpackung 20 eben ist.
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Ein weiterer Unterschied besteht in der Ausbildung der als Verschlusselement dienenden Siegelnaht 10 des Abgabekanals 8. Im ersten Ausführungsbeispiel zeigt die Schraffur, dass der Verbindungsbereich 6 und die Siegelnaht 10 gleich ausgebildet sind. Am Verbindungsbereich 6 sind die Lösekräfte, die zum Ablösen der Deckelfolie 5 vom ersten Verpackungsteil 2 überwunden werden müssen, dadurch höher als an der Siegelnaht 10, dass die Versiegelung im Verbindungsbereich 6 breiter ist als an der Siegelnaht 10, zumindest am vorspringenden Abschnitt 11 der Siegelnaht 10. Im zweiten Ausführungsbeispiel hingegen hat die Siegelnaht 10 zwar dieselbe Form wie beim ersten Ausführungsbeispiel, ist jedoch anders ausgebildet als der übrige Verbindungsbereich 6. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Siegelparameter beim Herstellen der Siegelnaht 10 anders sind als beim Herstellen des Verbindungsbereichs 6, oder dadurch, dass der Verbindungsbereich 6 nicht durch Versiegeln, sondern durch Verkleben hergestellt wird. Auch beim zweiten Ausführungsbeispiel gilt jedoch, dass die zum Lösen der Deckelfolie 5 erforderlichen Kräfte an der Siegelnaht 10 geringer sind als im Verbindungsbereich 6, sodass sichergestellt ist, dass das Produkt die Verpackung 20 nur durch den Kanal 8 verlässt.
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6 zeigt eine Draufsicht auf die in 5 gezeigte Verpackung 20. Aus dem Vergleich der 6 und 2 geht deutlich hervor, dass die Siegelnaht 10 bei beiden Verpackungen 1, 20 jeweils die gleiche Form aufweist. Auch die Aussparung 16 auf der rechten Seite ist bei beiden Ausführungsbeispielen vorhanden. Der rautenförmige Bereich in der oberen rechten Ecke der 6 deutet an, dass an dieser Stelle die abgerundeten Ecken von vier benachbarten Verpackungen 20 aufeinander treffen können.
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7 zeigt eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verpackung 20. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist der Boden 12 der Verpackung 20 eben, und es fehlt eine Stufe zwischen dem Boden 12 und dem trichterförmigen Bereich 14, mit dem der Hohlraum 3 in den Abgabekanal 8 übergeht.
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8 zeigt die Siegelnaht 10 des zweiten Ausführungsbeispiels in einer Vergrößerung. Die vom Verbindungsbereich 6 abweichende Schraffur der Siegelnaht 10 verdeutlicht die Unterschiede in der Ausbildung der Siegelnaht 10 und des Verbindungsbereichs 6. Denkbar wäre es auch, die Siegelnaht 10 mit einer geringeren Siegeltemperatur und/oder mit einem geringeren Siegeldruck als eine Versiegelung im Verbindungsbereich 6 herzustellen, um die Haltekräfte an der Siegelnaht 10 niedriger als im Verbindungsbereich 6 auszubilden.
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9 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verpackung 30. Diese Verpackung 30 verfügt über einen ersten Verpackungsabschnitt 31 und einen zweiten Verpackungsabschnitt 32, die entlang einer Knicklinie 33 miteinander verbunden sind. Jeder der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32, d. h. jede der beiden Verpackungshälften, entspricht genau dem in 1 gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel einer Verpackung 1. Die beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 sind bezüglich der Knicklinie 33 spiegelsymmetrisch zueinander. Zudem sind sie bezüglich der Längsachse ihres eigenen Abgabekanals 8 spiegelsymmetrisch zu sich selbst. Jeder der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 verfügt über einen Hohlraum 3, in dem er ein Produkt aufnehmen kann.
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Mittig zwischen den beiden aufeinander zu gerichteten Abgabekanälen 8 ist in der Verpackung eine kreisförmige Aussparung 16' vorhanden, die sich aus den beiden halbkreisförmigen Aussparungen 16 der einzelnen Verpackungsabschnitte 31, 32 zusammensetzt. Die übrigen Bereiche der Knicklinie 33 können geschwächt sein, insbesondere durch eine Materialschwächung des tiefgezogenen ersten Verpackungsteils 2, um das Knicken der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 zueinander und gegebenenfalls auch das Abtrennen der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 voneinander zu unterstützen. Die Schwächung entlang der Knicklinie 33 kann auch durch eine Perforation des ersten Verpackungsteils 2 oder beider Verpackungsteile 2, 5 erreicht werden.
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10 zeigt eine Draufsicht auf die in 9 gezeigte Mehrkammerverpackung 30. Hier ist noch einmal deutlich zu erkennen, dass die beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 bezüglich der Knicklinie 33 spiegelsymmetrisch zueinander sind, und dass die beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 jeweils einer Verpackung 1 des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen. Zu sehen ist auch, dass die Siegelnähte 10 gegenüber der Knicklinie 33 zum Hohlraum 3 des jeweiligen Verpackungsabschnitts 31, 32 versetzt sind, sodass sich die Siegelnaht 10 nicht bis zu der Knicklinie 33 erstreckt. Damit ist sichergestellt, dass allein das Knicken der Verpackung 30 die Siegelnähte 10 noch nicht beschädigen kann, sondern dass erst ein Erhöhen des Innendrucks in einem oder beiden Verpackungsabschnitten 31, 32 zum Öffnen der jeweiligen Siegelnaht 10 führt.
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11 zeigt eine Seitenansicht des dritten Ausführungsbeispiels einer Verpackung 30. Auch in der Seitenansicht entspricht jeder Verpackungsabschnitt 31, 32 dem ersten Ausführungsbeispiel einer Verpackung 1. Die Knicklinie 33 befindet sich in der Ebene des Randes 4 der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32. Jeder Verpackungsabschnitt kann ein Füllvolumen von beispielsweise 40 bis 60 ml haben. Wie auch in den anderen Ausführungsbeispielen beträgt der Winkel α, unter dem der Boden des trichterförmigen Abschnitts 14 gegenüber der Ebene des Randes 4 geneigt ist, 15 bis 20°, vorzugsweise 18°.
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12 zeigt die in den 9 bis 11 gezeigte Mehrkammerverpackung 30 in einem Zustand, in dem die beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 um die Knicklinie 33 relativ zueinander verschwenkt wurden, bis sie jeweils mit ihrem Boden 12 aneinander anliegen. Der Boden 12 jedes Verpackungsabschnitts 31, 32 ist dabei so ausgerichtet, dass sich die Knicklinie 33 direkt in der Verlängerung der Ebene des Bodens 12 befindet. Damit wird erreicht, dass die beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 mit ihrem jeweiligen Boden 12 flächig aneinander anliegen, wenn sie sich zum ersten Mal berühren.
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Werden die Verpackungsabschnitte 31, 32 ausgehend vom dem in 12 gezeigten Stand weiter aufeinander zugedrückt, steigt der Innendruck in den Hohlräumen 3 der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32. Durch den Kontakt der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32, insbesondere durch das flächige Aneinanderliegen, wird sichergestellt, dass der Innendruck in den Hohlräumen 3 der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 gleichmäßig steigt. Auf diese Weise wird erreicht, dass in beiden Verpackungsabschnitten 31, 32 gleichzeitig die jeweilige Siegelnaht 10 geöffnet wird und das Produkt durch den Abgabekanal 8 ausgegeben wird. Da beide Abgabekanäle auf die Knicklinie 33 gerichtet sind, vermischen sich die aus den beiden Verpackungsabschnitten 31, 32 austretenden Produkte bereits an der Knicklinie 33.
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13 zeigt eine Abwandlung der Mehrkammerverpackung 30'. Bei dieser Abwandlung sind die Böden 12 der beiden Verpackungsabschnitte 31, 32 nicht auf die Knicklinie 33 ausgerichtet, sondern parallel zur Ebene des Randes 4 des jeweiligen Verpackungsabschnitts 31, 32 ausgerichtet. Dies führt dazu, dass die Verpackungsabschnitte 31, 32 bei ihrem ersten Kontakt nicht flächig, sondern entlang einer Kontaktlinie aneinander anliegen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Kontaktlinie am Übergang des Hohlraums 3 zum trichterförmigen Abschnitt 14 des jeweiligen Verpackungsabschnitts 31, 32. Wenn der Boden 12 so geneigt ist, dass seine Ebene die Ebene des Randes 4 vor der Knicklinie 33 schneidet, kann die Kontaktlinie auch an das gegenüberliegende, hintere Ende des Hohlraums 3 des jeweiligen Verpackungsabschnitts 31, 32 verlegt werden, um das Produkt nach vorne durch den Abgabekanal 8 herausdrücken zu können.
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Die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine zum Herstellen der Verpackung 1, 20, 30, 30' ist vorzugsweise eine Tiefziehmaschine, bei der in einer Formstation die Hohlräume 3 in den unteren, ersten Verpackungsteil 2 tiefgezogen werden, bevor die Hohlräume 3 in einer Füllstation mit einem flüssigen, pulvrigen oder pastösen Produkt befüllt werden. In einer Siegelstation wird anschließend der zweite Verpackungsteil 5, d. h. die Deckelfolie, auf den ersten Verpackungsteil 2 aufgebracht und aufgesiegelt. Gleichzeitig mit dem Verbinden der beiden Verpackungsteile 2, 5 im Verbindungsbereich 6 oder in einem separaten Arbeitsschritt wird die Siegelnaht 10 im Abgabekanal 8 erzeugt. Schließlich können in einer weiteren Arbeitsstation die Aussparungen 16, 16' sowie gegebenenfalls Perforationen entlang der Knicklinie 33 erzeugt werden, bevor die Verpackungen 1, 20, 30, 30' vereinzelt werden.
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Ausgehend von den dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen kann die erfindungsgemäße Verpackung 1, 20, 30, 30' in vielfacher Hinsicht abgewandelt werden. Insbesondere ist es denkbar, dass die Siegelnaht 10 mehrere vorspringende Abschnitte 10 aufweist, und dass der oder die vorspringenden Abschnitte 11 nicht zum Hohlraum 3, sondern auf der nach außen gerichteten Seite der Siegelnaht 10 vorgesehen sind. Besonders günstig ist es in diesem Fall, wenn in der Höhe des nach außen vorspringenden Abschnitts 11 auf der Innenseite der Siegelnaht ein Rücksprung vorgesehen ist, damit sich beim Erhöhen des Innendrucks in der Verpackung 1, 20, 30 die Lösekräfte in diesem Bereich konzentrieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0280784 B1 [0002, 0004, 0019]
- DE 102006018038 B4 [0003]
- US 4611715 [0004, 0004]
- EP 1133969 A1 [0005]
- WO 2007/068862 A2 [0005]
- WO 2006/079413 A2 [0006]