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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bogeninspektion oder Bogenabtastung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist bekannt im Bereich der Bogentransporteinrichtungen zwischen den Druckwerken einer Druckmaschine oder Druckwerken und eines Auslegers Inspektionssysteme oder Inline-Farbmesssysteme anzuordnen. Hierbei werden Kameras oder Detektionssysteme den bogenführenden Elementen zugeordnet. Wenn Bogen beidseitig bedruckt sind werden Inspektionssysteme sowohl der Bogenvorder- als auch der Bogenrückseite zugeordnet. Hierbei ist es notwendig, die Bogen in definierter Lage für die Abtastung bereitzustellen. Weiterhin ist das Inspektionssystem in einer immer gleichen Zuordnung zur Bogenführung bereitzustellen.
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In der
DE 42 17 942 A1 wird eine Druckqualitäts-Kontrolleinrichtung für Schön- und Widerdruck-Rotationsdruckmaschinen beschrieben, wobei zu vermessende Bogen an Greifersystemen in einem endlosen Kettenfördersystem gehalten werden. Um die zu vermessenden Druckbögen während des Abtastvorganges exakt führen zu können, sollen im Bereich des Bogentransportes zum Bogenausleger in der Bogenbahn mehrere Bogenleitstäbe vorgesehen sein. Jeder Druckbogen kann von oben und von unten mittels je einer Videokamera abgetastet werden.
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Eine weitere Vorrichtung in der
DE 196 24 196 A1 weist eine spezielle Bogentransporttrommel auf, auf der Bogen sowohl an der Vorderkante von Greifern als auch an der Hinterkante von Saugern gehalten wird. Während der Bogeninspektion werden die Sauger gegenüber den Greifern derart bewegt, dass der Bogen zur exakten Messung auf der Transporttrommeloberfläche straff gehalten wird. Die beschriebenen Vorrichtungen stellen relativ aufwendige Systeme dar.
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Gemäß der
EP 0 317 665 A1 wird in einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine ein großformatiger Bogenführungszylinder oder eine vergleichbare Bogenführung mit Kettenfördersystemen den Druckwerken nachgeordnet. Die jeweilige Bogenführungseinrichtung dient dem glatten Führen der zu vermessenden Bögen. Jeder Bogenführung ist eine Sensoreinrichtung bzw. Abtasteinrichtung zugeordnet, um den jeweils aufliegenden Druckbogen abzutasten. Durch diese Vorrichtung ergibt sich eine Erhöhung der Komplexität des Aufbaues der jeweiligen Druckmaschine.
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Aus
EP 1 579 994 A1 ist eine Druckmaschine mit einem Inline-Inspektionssystem bekannt, das eine Beleuchtungseinrichtung aufweist, deren Lichtquelle gekühlt ist. Das Inline-Inspektionssystem selbst ist mit einer Positioniereinrichtung zum Ausgleich einer durch Transportbewegungen entstehenden Unschärfe versehen. Das Inline-Inspektionssystem ist als von einem Druckbogen in einem letzten Druckwerk der Druckmaschine führenden Gegendruckzylinder entfernt angeordnetes Bildaufnahmesystem ausgebildet.
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Aus
DE 43 21 177 A1 ist eine Vorrichtung zur parallelen Bildinspektion und Farbregelung an einem Druckprodukt bekannt. Wenn ein Druckprodukt in einer Druckmaschine mit mindestens einem Druckwerk erstellt wurde, kann es mittels der Vorrichtung aus einer Bilderfassungseinrichtung und einer Recheneinrichtung über Bilddaten des Druckproduktes bewertet und einer Farbbeurteilung unterzogen werden. Die Bilderfassungseinrichtung ist schwenkbar angeordnet und kann in einem Schutzgehäuse untergebracht werden.
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Aus
DE 102 48 634 A1 ist eine Bogenrotationsdruckmaschine in Aggregatbauweise mit einer Bogeninspektionseinrichtung für bedruckte Bogen bekannt. Um ohne zusätzliche Bogenführungsmittel für verschiedenste Bedruckstoffen auszukommen, wird das Inspektionssystem für die Inspektion biegeschlaffer Bedruckstoffe dem Druckzylinder des Druckwerkes für den letzten Farbauftrag und für die Inspektion von biegesteifen Bedruckstoffen einem geraden Bogenförderabschnitt im dem Druckwerk nachgeordneten Bogenausleger zugeordnet.
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Aus
DE 10 2004 061 951 A1 ist eine Einrichtung zur Qualitätskontrolle an oberflächenvariablen Drucksachen bekannt. Gedruckte Bogen werden mit einer Einrichtung zur Aufnahme von Bilddaten von Drucksachen erfasst, wobei die Bilddaten mit in einer Auswerteeinrichtung abgelegten Daten verglichen werden. Um eine Auswertung von Konturen oder Oberflächenveränderungen zu erfassen, wird durch die Aufnahmeeinrichtung eine Aufnahme von Lichtreflexionen, Lichtremissionen oder Abschattungen hinsichtlich Bildelementen ausgewertet. So sind mittels Prägung oder glanz- oder konturvariabler Beschichtung hergestellte Oberflächen erfassbar. Die Aufnahmeeinrichtung ist eine Kamera. die von einem die Druckbogen führenden Gegendruckzylinder entfernt angeordnet ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist daher, in einer gattungsgemäßen Vorrichtung die exakte Abtastung der Druckbögen auf einfache Weise zu verbessern und die leichte Handhabung der Einrichtung zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. In vorteilhafter Weise wird durch den Einsatz einer einfachen Handhabungseinrichtung für eine als Messbalken ausgebildete Bogenabtasteinrichtung im Bereich nach dem Druckspalt eines beliebigen oder des letzten Druckwerkes an dem entsprechenden letzten Druckzylinder einer Maschine oder einer Serie von Druckwerken für die Bedruckung einer Bogenseite eine Verbesserung der Abtastbarkeit von Druckbogen und der Handhabbarkeit des Messbalkens erzielt. Die oben genannte und als Messbalken ausgebildete Bogenabtasteinrichtung ist vorzugsweise nach einer Technik ausgeführt, wie diese in den Veröffentlichungen
DE 10 2004 003 612 A1 ,
DE 10 2004 003 613 A1 ,
DE 10 2004 003 615 A1 oder
DE 10 2004 033 495 A1 beschrieben ist. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher dargestellt. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
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1 eine Übersicht aus einem Druckwerk einer Bogenrotationsdruckmaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Arbeitsposition,
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3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in abgeschwenkten Position,
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4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Aufriss und
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5 eine perspektivische Detailansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In 1 ist ein Druckwerk 1 einer Bogenoffsetdruckmaschine dargestellt. Das Druckwerk 1 weist neben einem Bogen führenden Zylinder – hier als Gegendruckzylinder 2 bezeichnet – einen Gummizylinder 3 und einen Plattenzylinder 4 auf. Ein Druckbogen B wird mittels eines dem Gegendruckzylinder 2 vorgeordneten Transferzylinders 5 dem Gegendruckzylinder 2 und damit dem Druckwerk 1 zugeführt. Einer auf dem Plattenzylinder 4 aufgespannten Druckform wird – ggf. mittels eines Feuchtwerkes Feuchtmittel und – mittels eines Farbwerkes Druckfarbe zugeführt. Die Druckfarbe wird über den Gummizylinder 3 z. B. in Form eines Teilbildes eines mehrfarbigen Druckbildes auf den am Gegendruckzylinder 2 gehaltenen Druckbogen B in einem Druckspalt 6 abgedruckt. Nahe dem Austritt des Druckbogens B aus dem Druckspalt 6 ist eine Sicherungseinrichtung als Eingriffsschutz 8 vorgesehen, der das Bedienungspersonal gegen unbeabsichtigte manuelle Eingriffe in den Druckspalt 6 absichert und der an den Gegendruckzylinder 2 anschwenkbar angeordnet ist. Der Druckspalt 6 ist von vom durch einen Klapptritt 9 abgedeckt, der nach oben abgewinkelt ist. Weiterhin ist oberhalb des Klapptritts 9 ein Druckwerksschutz 20 vorgesehen, der vertikal zur Freigabe des Zugangs zu den Druckwerkszylindern 2, 3 und 4 verschiebbar ist und der in den Endlagen arretiert werden kann.
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In Bogenoffsetdruckmaschinen sind gewöhnlich mehrere Druckwerke wie das Druckwerk 1 zum Verdrucken von mehreren verschiedenen Druckfarben in Teilbildern eines Druckbildes vorgesehen. Es können auch zwei Serien von Druckwerken zum Bedrucken der Vorder- und der Rückseite eines Druckbogens vorhanden sein. Wenn das gezeigte Druckwerk 1 das letzte Druckwerk der Bogenoffsetdruckmaschine oder das letzte Druckwerk einer Serie von Druckwerken zum Bedrucken einer Bogenseite ist, dann ist nach dem Durchlauf des Druckbogens B in Transportrichtung T durch den Druckspalt 6 zwischen Gummizylinder 3 und Gegendruckzylinder 2 ein fertiges mehrfarbiges Druckbild auf einer bestimmten Seite des Druckbogens B aufgebracht worden und dort vollständig inspizierbar. Derartige Druckbilder können nach dem Stand der Technik auf Vollständigkeit, Exaktheit oder mögliche Druckfehler, wie Verschmutzungen, untersucht werden. Vor allem soll auch die Einfärbung der Druckbilder zur Sicherstellung einer ständig ausreichenden und gleichbleibend guten Druckqualität ausgemessen werden.
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Hierbei kann neben den eigentlichen Bildbereichen auch ein auf dem Druckbogen B mit den Druckbildern zusammen gedruckter Messfeld- oder Druckkontrollstreifen erfasst und ausgemessen werden. Dabei werden Messdaten zu einzelnen, verschiedenartig aufgebauten Messfelder gewonnen, die in dem Messfeldstreifen für alle in dem jeweiligen Druckbild verwendeten Druckfarben vorgesehen sind.
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Zum Zweck der Messung ist im Bereich in Transportrichtung T nach dem Druckspalt 6 eines Druckwerkes 1 der Bogenoffsetdruckmaschine eine Bogenabtasteinrichtung vorgesehen, die im Wesentlichen aus einem Messbalken 7 besteht. Dieser Messbalken 7 ist mit wenigstens einer hier nicht näher gezeigten Beleuchtungseinrichtung 7.2 und wenigstens einer Messeinrichtung 7.1 versehen. Hierzu kann der Messbalken 7 aus einer Serie von Messmodulen 7.3 (siehe 4) bestehen, die jeweils eine eigene Beleuchtungseinrichtung 7.2 und eine eigene Messeinrichtung 7.1 enthalten. Von dem Messbalken 7 aus werden ein oder viele Beleuchtungsstrahlen B im Bereich hinter dem Druckspalt 6 zwischen dem Gummizylinder 3 und dem Gegendruckzylinder 2 auf den am Gegendruckzylinder 2 geführten Druckbogen B gerichtet. Zur Erfassung der von der Oberfläche des auszumessenden Druckbogens remittierten Messstrahlen M ist die Messeinrichtung 7.1 als Bildaufnahmeeinrichtung mit entsprechend fokussierten Aufnahmeobjektiven, etwa in Form einer Kamera oder eines CCD-Arrays, ausgebildet. Mittels der Messeinrichtung 7.1 zur der Aufnahme der Messstrahlen M werden über den Messbalken 7 die benötigten Informationen zum Inhalt des Druckbildes und/oder zu Farb- oder Dichtewerten in Druckkontrollstreifen und/oder über Werte zur aufgetragenen Druckfarbe gewonnen.
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Hierbei können über die Länge des Druckbogens B innerhalb des Messbalkens 7 in zeilenförmiger Anordnung ständig Messwerte kleiner Bildbereiche (Pixel, Bildpunkte) aufgenommen werden. Damit wird eine vollständige Information über das Druckbild auf dem Druckbogen B gewonnen, die ausgewertet und mit Sollwerten verglichen werden können. Mittels der Informationen, die in Bildpunkten vorliegt, kann eine Auswertung der Bildinhalte hinsichtlich der Druckqualität, Einfärbung, Vollständigkeit oder Registereigenschaften erfolgen. Zu diesem Zweck liegen in Speicherbereichen der Steuerung für den Messbalken 7 Informationen über Sollwerte zur Einfärbung, zum Bildinhalt oder zur Lage von Registermarken eines hinsichtlich seiner Druckqualität für gut erachteten Druckbogens B vor.
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Alternativ kann auch in zeilenförmiger Anordnung eine Messung von Messfeldstreifen erfolgen. Hierzu kann der Messbalken 7 zur Erfassung eines Bildes in einem vorbestimmten Ausschnitt eines in Bewegung befindlichen Druckerzeugnisses vornehmen. Sie umfasst dazu meist mehrere Messmodule 7.3 (siehe auch in 4), etwa mit jeweils einem zweidimensionalen elektronischen Bildsensor als Messeinrichtung 7.1 und je eine Beleuchtungseinrichtung 7.2, die auf den Beobachtungsbereich der Kameras gerichtet ist. Dabei kann die Beleuchtung als impulsartige Ausleuchtung während des Durchlaufens des vorbestimmten Ausschnitts des Druckbogens B erfolgen. Die Beleuchtungseinrichtung 7.2 besteht etwa aus einer Vielzahl einzelner Lichtquellen, deren Licht aufgrund unterschiedlicher Emissionscharakteristik und/oder Filterung eine gruppenweise unterschiedliche spektrale Zusammensetzung aufweist, und die in einem regelmäßigen Muster angeordnet sind, so dass der Ausleuchtungsbereich den Beobachtungsbereich der Messeinrichtung 7.1 voll abdeckt. Durch eine Steuereinrichtung sind die einzelnen Gruppen von Lichtquellen sequentiell ein- und ausschaltbar, so dass der Beobachtungsbereich der Messeinrichtung 7.1 mit einer Abfolge von Lichtimpulsen unterschiedlicher spektraler Zusammensetzung beleuchtet werden kann. Die spektrale Zusammensetzung wechselt dabei periodisch und bei jedem Lichtimpuls wird ein Bild des gerade beobachteten Bereichs von den Messeinrichtungen (Kameras) 7.1 aus dem Druckbild des Druckbogens erfasst.
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Um die exakte Erfassung der Messwerte zu ermöglichen und gleichzeitig den Messbalken 7 leicht handhaben zu können, ist erfindungsgemäß eine Handhabungsvorrichtung 10 für den Messbalken 7 vorgesehen. In 2 bis 4 ist in Verbindung mit 5 eine erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung 10 näher dargestellt. Die Handhabungsvorrichtung 10 besteht aus einer Führungseinrichtung 11, 11.1, 11.2, 11.3 und einer Hebevorrichtung 12.
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In 2 ist die Arbeitsposition des Messbalkens 7 am Druckspalt 6 der Oberfläche des Gegendruckzylinders 2 zugeordnet gezeigt. Der Messbalken 7 ist im Druckwerk 1 vollständig hinter dem Druckwerksschutz 20 angeordnet, so dass die Bedienung des Druckwerkes 1 bei Einstell-, Rüst- und Wartungsarbeiten durch das Bedienpersonal nicht behindert wird.
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Der Messbalken 7 ist in 2 in der Position zur Bogenabtastung einem Eingriffsschutz 8 am Druckspalt 6 zugeordnet. So sind Messstrahlen M und Beleuchtungsstrahlen B von der Messeinrichtung 7.1 und der Beleuchtungseinrichtung 7.2 zur Messfläche optisch korrekt auf die Oberfläche des Druckbogens B gerichtet, der auf der Oberseite bedruckt aus dem Druckspalt 6 des Druckwerks 1 ausläuft. Die Inline-Messung während des Druckprozesses kann so durchgeführt werden.
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In Bezug auf die detaillierte Gestaltung des Eingriffsschutzes wird hier auf 3 Bezug genommen. Der Eingriffsschutz 8 ist hier mehrteilig ausgebildet und dient auch als Leitvorrichtung für den zu bedruckenden Bedruckstoff. Insbesondere dickere Druckbogen B aus Karton weichen infolge ihrer Steifigkeit nach dem Austritt des Bogenendes aus dem Druckspalt 6 leicht nach oben aus und würden so an dem Messbalken 7 anschlagen. Diese Ausweichbewegung des Bogenendes wird durch die Ausbildung des Eingriffsschutzes 8 als Leitvorrichtung begrenzt und derart von dem Messbalken 7 ferngehalten. Zur Ausführung der Messungen muss der Eingriffsschutz 8 aber auch im Bereich seiner Leitfläche Öffnungen aufweisen, durch die die Beleuchtungseinrichtungen 7.2 und die Messeinrichtungen 7.1 optisch mit der Druckzylinderoberfläche bzw. dem Messbereich auf dem Druckbogen B in Verbindung treten können. Daher sind Im Bereich der Messeinrichtungen 7.1, die als Kameras ausgebildet sein können, in der Länge begrenzte Schlitze 8.1 in dem Eingriffsschutz 8 vorgesehen. Durch jeden Schlitz 8.1 kann dann eine Kamera das Messfeld erfassen. Für die Beleuchtungseinrichtungen 7.2 ist zur verbesserten Ausleuchtung ein durchgehender Schlitz 8.2 im Eingriffsschutz vorgesehen. Der als Bogenleiteinrichtung wirkende Eingriffsschutz 8 kann am Druckwerk 1 verriegelbar einsetzbar oder entnehmbar sein.
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Wie oben ausgeführt umfasst die Handhabungsvorrichtung 10 zum einen Halterungen 11, die an dem Messbalken 7 angebracht sind, und zum anderen Hebevorrichtungen 12, die gestellfest dem Druckwerk 1 zugeordnet ist.
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An dem Messbalken 7 ist beidseitig, den Seitenwänden des Druckwerkes 1 zugewandt, jeweils eine Halterung 11 mit einer Führungsnut 11.1 befestigt. Der Messbalken 7 ist weiterhin beidseitig über die Halterung 11 den Seitenwänden des Druckwerkes 1 zugewandt an entsprechenden Elementen einer Hebevorrichtung 12 befestigt. Hierzu kann der Messbalken 7 mit einer Rückwand 7.4 an den Halterungen 11 entsprechend 1 bzw. 5 angebracht werden und jede Halterung 11 wiederum ist über einen Gelenkpunkt 12.3 mit der Hebevorrichtung 12 verbunden.
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Die Befestigung des Messbalkens 7 an den Halterungen 11 ist in der Höhe justierbar ausgebildet, so dass die Höhenlage des Messbalkens 7 gegenüber der Oberfläche des Gegendruckzylinders 2 parallel gestellt werden kann. Damit sind erste Voraussetzungen zur Bildung exakter Messbedingungen für die Messeinrichtung 7.1 geschaffen. Weiterhin soll auch die Lage des Messbalkens 7 in einer tangentialen Richtung zur Oberfläche des Gegendruckzylinders 2 justiert werden können, so dass der Messstreifen, der durch den Messbalken 7 abgetastet wird, exakt parallel zur Zylinderachse ausgerichtet ist. Zu diesem Zweck kann etwa die Befestigung der Führungsrolle 13 am Druckwerk 1 direkt oder indirekt tangential zur Oberfläche des Gegendruckzylinders 2 verstellt werden.
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Die Hebevorrichtung 12 umfasst auf beiden Seiten der Messbalken 7 eine Aufhängung 12.1, die über ein Befestigungselement 1.2 mit der jeweiligen Seitenwand 1.1 des Druckwerks 1 verbunden ist. Zur Verbindung des Messbalkens 7 mit der Aufhängung 12.1 ist je eine Lasche 12.2 vorgesehen, die in einem Gelenkpunkt 12.3 mit der Halterung 11 und in einem Gelenkpunkt 12.4 mit der Aufhängung 12.1 verbunden ist. Zur Unterstützung der Bewegung der Hebevorrichtung 12 ist ein mit einer Federeinrichtung belastetes Zugmittel vorgesehen. Dazu ist hier ein Bowdenzug 12.5 als an der Aufhängung 12.1 fixiert dargestellt. Ein Seilzug 12.6 des Bowdenzuges 12.5 wird über eine Seilscheibe 12.7 auf einen Fixpunkt 12.8 an der Halterung 11 geführt und ist dort gelenkig angebunden. Der Mechanismus zur Federbelastung des Bowdenzuges 12.5 ist im Maschineninneren angebracht und hier nicht näher dargestellt.
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Die Anordnung des Messbalkens 7 ist so kompakt, dass sie hinter dem Druckwerksschutz 20 Platz findet. Die in 1 und 2 gezeigte Position des Messbalkens 7 ist mit den Seitenwänden des Druckwerkes 1 verriegelt. Von dort aus dient die Hebevorrichtung 12 dazu, unter Mithilfe durch eine Gewichtsentlastung, ein Heben und Abschwenken des Messbalkens 7 ausführbar zu machen.
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In 3 ist der Messbalken 7 von der Abtastlage am Druckspalt 6 abgeschwenkt dargestellt. In der abgeschwenkten Lage ist der Messbalken 7 weit vom Druckspalt 6 entfernt nach oben und dabei um etwa 180 Grad um seine Längsachse geschwenkt angeordnet. Für diese Position ist die Hebevorrichtung 12 als selbstsichernd konfiguriert, um Arbeiten am Druckwerk 1 vornehmen zu können. In dieser Position sind die Messeinrichtung 7.1 und die Beleuchtungseinrichtung 7.2 an der so oben liegenden Seite des Messbalkens 7 frei zugänglich und können inspiziert werden. Zur Vermeidung von Beschädigungen oder Verschmutzung kann eine automatische Abdeckung am Messbalken 7 vorgesehen sein.
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Weiterhin kann in dieser Anordnung der Messbalken 7 auch, etwa für Wartungsarbeiten, aus der Handhabungsvorrichtung 10 entnehmbar sein. Dazu wird der Messbalken 7 von der Hebevorrichtung 12 getrennt. In Verbindung mit der Hebevorrichtung 12 sein Leitungsverbindungen (Elektrik, Daten, Pneumatik) von dem Messbalken 7 trennbar und mit dem Druckwerk 1 gekoppelt vorgesehen.
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Zur Handhabung des Messbalkens 7 (siehe Fig. 3):
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Zum Abschwenken des Messbalkens 7 wird diese gegenüber den Seitenwänden des Druckwerks 1 entriegelt. Dann wird der Messbalken 7 an einer im Gelenkpunkt 12.3 befestigten Griffstange 21 geführt in der Führungsnut 11.1 aus dem Arbeitsbereich am Druckspalt 6 herausgezogen, wobei die Federentlastung über den Bowdenzug 12.5 diese Bewegung unterstützt.
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Diese Bewegung wird so weit aus dem Druckwerk 1 heraus ausgeführt, bis die Lasche 12.2 sich im Uhrzeigersinn um den Gelenkpunkt 12.4 in die Horizontale bewegt hat und eine Lage einnimmt, bei der sie im rechten Winkel zur vertikalen Erstreckung der Halterung 11 steht. Die Lasche 12.2 liegt dabei an einem Anschlag 11.2 an, der auf der Halterung 11 angeordnet ist. Diese Zwischenposition des Messbalkens 7 beim Abschwenken aus der Arbeitsposition am Gegendruckzylinder 2 ist in 3 in dünnen Linien angedeutet. In der Folge der Handhabung wird der Messbalken 7 dann um den Gelenkpunkt 12.4 im Uhrzeigersinn weiter nach oben geschwenkt, wobei er sich dabei noch weiter aus dem Druckwerk 1 herausbewegt. In den Positionen dieser Bewegung um den Gelenkpunkt 12.4 (siehe 3) wirkt das größte Rückdrehmoment aus der Gewichtskraft des Messbalkens 7, was während des ganzen Bewegungszyklus erzeugt werden kann, da sich der Schwerpunkt des Messbalkens 7 dann horizontal am weitesten vom aktiven Schwenkpunkt im Gelenkpunkt 12.4 entfernt hat. Der Flugkreis der Aussenkanten des Messbalkens 7 bei dieser Bewegung ist in 3 durch eine strichpunktierte Kreissegmentlinie angedeutet. Aus diesem Grund ist die Einrichtung zur Federentlastung so konzipiert, dass in dieser aus dem Druckwerk 1 ausgeschwenkten Position auch die größte Federkraft auf dem Bowdenzug 12.5 wirkt und die Unterstützung für die Schwenkbewegung optimiert ist. Die Schwenkung wird dann durch manuellen Angriff am Gehäuse des Messbalkens 7 im Uhrzeigersinn um den Gelenkpunkt 12.3 weitergeführt bis die Lasche 12.2 auf der Aufhängung 12.1 nach rechts liegend (um ca. 270° geschwenkt) aufliegt. Der Messbalken 7 ist in dieser Position durch Eigengewicht selbstsichernd gehalten. Dabei hält der Bowdenzug 12.5 die Halterung 11 gegen den Anschlag 11.2 anliegend fest, so dass die Sicherheit des Bedienpersonals gegen Verletzungen aus unbeabsichtigten Bewegungen des Messbalkens 7 gewährleistet ist.
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Der Ablauf einer Schwenkbewegung aus einer Arbeitsposition zum Messen am Gegendruckzylinder 2 in eine Serviceposition (Service für Messbalken 7 oder Wartung bzw. Einstellung am Gummizylinder 3 oder am Gegendruckzylinder 2) ist entsprechend der Beschreibung wie folgt:
- 1. Zum Abschwenken den Messbalken 7 entriegeln.
- 2. Messbalken 7 an Griffstange 21 in Führungsnut 11.1 unter Federentlastung aus Arbeitsbereich am Druckspalt 6 herausziehen.
- 3. Aus dem Druckwerk 1 herausschwenken bis Lasche 12.2 im Uhrzeigersinn um Gelenkpunkt 12.4 in die Horizontale im rechten Winkel zur vertikalen Erstreckung der Halterung 11 gegen Anschlag 11.2 an Halterung 11 anliegt.
- 4. Messbalken 7 wird um den Gelenkpunkt 12.4 im Uhrzeigersinn weitergeschwenkt, wobei er sich dabei noch weiter aus dem Druckwerk 1 herausbewegt. Die Federentlastung über den Bowdenzug 12.5 wirkt in der aus dem Druckwerk 1 ausgeschwenkten Position am stärksten.
- 5. Schwenkung wird manuell am Gehäuse des Messbalkens 7 im Uhrzeigersinn weitergeführt bis Lasche 12.2 auf der Aufhängung 12.1 aufliegt.
- 6. Messbalken 7 ist durch Eigengewicht selbstsichernd gehaltert.
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Wenn der Messbalken 7 nach Service-, Einstell- oder Wartungsarbeiten für eine beabsichtigte Messung an Druckbogen B während der Druckproduktion verwendet und daher in die Arbeitsposition im Druckwerk 1 gegenüberliegend dem Gegendruckzylinder 2 eingesetzt werden soll, erfolgt die oben beschriebene Bewegung des Messbalkens 7 in umgekehrter Abfolge:
- 1. Aus oberer Totpunktlage (Laschen 12.2 im Anschlag an der Aufhängung 12.1) wird Messbalken 7 gegen Uhrzeigersinn aus Druckwerk 1 herausgeschwenkt.
- 2. Bowdenzug 12.5 hält unter Federbelastung Halterungen 11 mit Anschlägen 11.2 gegen die Laschen 12.2 fest (90 Grand geknickte Lage zwischen Laschen 12.2 und Halterung 11).
- 3. Aus der Position außerhalb des Druckwerkes 1 wird Messbalken 7 an den Laschen 12.2 gehalten vom Bowdenzug 12.5 mit Führungsnuten 11.1 auf gestellfeste Ausrichtrollen 13 an Seitenwänden 1.1 aufgeschoben.
- 4. Arbeitsposition im Druckwerk 1: Laschen 12.2 senkrecht, Messbalken 7 dicht oberhalb Eingriffsschutz 8, Führungsrolle 13 und Anschlagrolle 11.3 im Anschlag. Messbalken 7 kann automatisch oder manuell verriegelt werden.
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Zur Absicherung können Überwachungseinrichtungen für die Erfassung des Vorhandenseins und der richtigen Einbaulage des Messbalkens 7 im Druckwerk 1 vorgesehen sein. Die Überwachungseinrichtungen können auch die Steuerung der Druckmaschine und des Messbalkens 7 derart koppeln, dass Hinweise ausgegeben werden, dass der Messbalken 7 nicht richtig, nicht vollständig oder gar nicht eingebaut ist. Das kann von der Art des Druckauftrages, wenn z. B. die Druckbogen B inspiziert werden sollen, oder der des Bedruckstoffes abhängig sein, wenn ein unkritischer Bedruckstoff verwendet wird.
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In 4 ist ein Aufriss des Messbalkens 7 im Druckwerk 1 oberhalb des Gegendruckzylinders 2 in schematisierter Form gezeigt. Hier wird die Zusammensetzung des Messbalkens 7 aus Messmodulen 7.3 gezeigt. Weiterhin ist die Zuordnung des Messbalkens zu der oberhalb des Gegendruckzylinders 2 liegenden Eingriffsschutz 8 gezeigt, wobei in dem Eingriffsschutz 8 hier die Schlitze 8.1 für den Durchtritt der als Messstrahlen M bezeichneten Bildaufnahme am Druckbogen B durch die Messeinrichtung 7.1 gezeigt. Die Schlitze 8.1 sind hierbei in dem als Leitvorrichtung 8.3 ausgebildeten Eingriffsschutz 8 angeordnet, um die Leitfläche in möglichst geringem Maße zu unterbrechen und damit die Leitwirkung trotz der Doppelfunktion des Eingriffsschutzes 8 optimal zu gestalten.
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In der Sicht der 4 sind die Zuordnungen von Hebe- und Führungseinrichtungen am Messbalken 7 in folgender Weise gezeigt:
An den Seitenwänden 1.1 des Druckwerks 1 ist je ein Befestigungselement 1.2 angebracht, auf dem wiederum die Aufhängungen 12.1 und die Führungsrollen 13 befestigt sind. An den Aufhängungen 12.1 sind in Gelenkpunkten 12.3 die Laschen 12.2 schwenkbar angebracht. An den Aufhängungen 12.1 sind weiterhin Seilrollen 12.7 vorgesehen, die zur Führung des Seilzuges 12.6 dienen, der jeweils an der Lasche 12.2 angelenkt ist und über eine Federeinrichtung für eine Gewichtsentlastung sorgt. Am Messbalken 7 sind die Halterungen 11 befestigt, die wiederum in Gelenkpunkten 12.4 mit den Laschen 12.2 und einer Griffstange 21 verbunden sind. Zur fixen Positionierung im der Arbeitsposition sind die Halterungen 11 über die Führungsnuten 11.1 auf die Führungsrollen 13 aufgeschoben. Die Führungsrollen 13 liegen hierbei am Ende der Führungsnut 11.1 an.
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Zur endgültigen Fixierung dienen Anschlagrollen 11.3, die ebenfalls an den Halterungen 11 angebracht sind und die sich in der Arbeitsposition an den Befestigungselementen 1.2 abstützen.
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In der perspektivischen Darstellung der Ansicht von 5 ist die Hebevorrichtung 12 in ihren Einzelelementen ohne den Messbalken 7 dargestellt. Hier wird auf die konstruktive Lösung der Zuordnung der gestellfesten Elemente zu den bewegten Einbauelementen hingewiesen. Neben den Bedienungselementen Eingriffschutz 8 und Griffstange 21 sind insbesondere alle für die Bewegung des hier nicht gezeigten Messbalkens 7 notwendigen Elemente dargestellt.
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Nicht bewegbare, am Gestell fest angebrachte Elemente:
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Gestellfest sind das Befestigungselement 1.2 und auf diesem die Aufhängung 12.1 sowie die Führungsrolle 13 angeordnet. Weiterhin ist an der Aufhängung 12.1 die Seilrolle 12.7 zur Führung des Seilzuges für die Federentlastung angeordnet. Das Befestigungselement 1.2 kann bei der Befestigung an der Seitenwand 1.1 um einen oberen Drehpunkt schwenkbar justiert werden, um den Messbalken 7 in seiner Grundposition zum Gegendruckzylinder 2 zu positionieren. Diese Justierung erfolgt dabei durch das Verschieben der Führungsrolle 13 an dem Befestigungselement 1.2 in nahezu tangentialer Richtung zum Gegendruckzylinder 2. Weiterhin kann der Messbalken 7 mittels seiner Rückwand 7.4 an der Halterung 11 in Längsrichtung zur Befestigungsfläche an der Halterung 11 justiert werden. Damit wird die Höhenlage des Messbalkens 7 über dem Gegendruckzylinder 2 in ihre Grundposition fixiert und eine weitere Voraussetzung für eine exakte Messung geschaffen.
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Bewegbare Elemente:
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Beweglich angeordnet sind die Lasche 12.2 im Gelenkpunkt 12.4 sowie die Halterung 11 an der Lasche 12.2 im Gelenkpunkt 12.3. Die Lagefixierung des Messbalkens 7 in der hier gezeigten Arbeitsposition erfolgt über die Aufnahme der Führungsrolle 13 in der Führungsnut 11.1, die Halterung an über die Lasche 12.2 an der Aufhängung 12.1 und den Anschlag der Anschlagrolle 11.3 am Befestigungselement 1.2.
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Der Messbalken 7 kann gemeinsam mit der Handhabungsvorrichtung 10 in einer Abtastlage am Druckspalt 6 und einer vom Druckspalt 6 entfernten Abstelllage verriegelbar sein.
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Der Messbalken 7 kann wenigstens mit einer Kühleinrchtung gegen Wärmeeinwirkung geschützt sein, wenn etwa ein Trockner in Verbindung mit dem Druckwerk 1 vorgesehen ist, so dass zusätzliche Wärme in den Messbalken 7 eingetragen wird. Die Kühleinrichtung kann eine Blasluftkühlung sein und mit einer Blasluftzufuhr versehen sein. Weiterhin kann die Blasluftkühlung auch dazu verwendet werden, die Messeinrichtungen 7.1 und ggf. die Beleuchtungseinrichtungen 7.2 gegen Verschmutzung zu schützen. Dazu wird der Blasluftstrom so durch den Messbalken 7 geführt, dass er im Bereich der Messeinrichtungen 7.1 und ggf. die Beleuchtungseinrichtungen 7.2 aus dem Messbalken 7 austritt. Damit wird verhindert, dass Fremdkörper in den Messbalken 7 eintreten und empfindliche optische Elemente verunreinigen können. Sicherheit ungestörter und exakter Messungen wird dadurch erhöht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckwerk
- 1.1
- Seitenwand
- 1.2
- Befestigungselement
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Gummizylinder
- 4
- Plattenzylinder
- 5
- Transferzylinder
- 6
- Druckspalt
- 7
- Messbalken
- 7.1
- Messeinrichtung
- 7.2
- Beleuchtungseinrichtung
- 7.3
- Messmodul
- 7.4
- Rückwand
- 8
- Schutzvorrichtung/Eingriffsschutz
- 8.1
- Schlitz
- 8.2
- Schlitz
- 8.3
- Bogenführung/Führungseinrichtung
- 9
- Klapptritt
- 10
- Handhabungsvorrichtung
- 11
- Halterung/Führungseinrichtung
- 11.1
- Führungsnut
- 11.2
- Anschlag
- 11.3
- Anschlagrolle
- 12
- Hebevorrichtung
- 12.1
- Aufhängung
- 12.2
- Lasche
- 12.3
- Gelenkpunkt
- 12.4
- Gelenkpunkt
- 12.5
- Bowdenzug
- 12.6
- Seilzug
- 12.7
- Seilrolle/Seilscheibe
- 12.8
- Fixpunkt
- 13
- Führungsrolle
- 20
- Druckwerksschutz
- 21
- Griffstange
- B
- Druckbogen
- S
- Beleuchtungsstrahlen
- M
- Messstrahlen
- T
- Transportrichtung