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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Haube, die durch einen Aktuator anhebbar ist, um im Falle eines Zusammenstoßes mit einem Fußgänger diesen auf der angehobenen Haube abzufangen und so den Weg zu vergrößern, auf dem die Haube durch den Aufprall des Fußgängers deformiert werden kann, und die, falls sie angehoben worden ist, ohne dass ein Aufprall stattgefunden hat, in ihre Normalstellung zurückgeführt werden und erneut angehoben werden kann.
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Aus
DE 10 2007 060 865 A1 ist eine Kraftfahrzeugkarosserie dieses Typs bekannt. Bei dieser Karosserie ist die Haube mit einem Rahmen des Kraftfahrzeugs über eine Scharnierbaugruppe verbunden, die zwei Kniehebel mit je einem haubenseitigen und einem rahmenseitigen Hebelarm umfasst. Im Normalbetrieb sind die rahmenseitigen Hebelarme durch einen Niederhalter am Rahmen fixiert, und die zwei haubenseitigen Hebelarme führen allein eine Schwenkbewegung der Haube. Der Angriffspunkt der Scharnierbaugruppe an der Haube gliedert diese in einen langen, vorderen Hebelarm, der den bei weitem überwiegenden Teil der Haube bis hin zu einer vorderen Kante bildet, und einen kurzen, hinteren Hebelarm. Ein pyrotechnischer Aktuator ist zwischen einer verriegelten Stellung und einer ausgefahrenen Stellung bewegbar. In der ausgefahrenen Stellung greift er an dem hinteren, kurzen Hebelarm der Haube an und hält dadurch einen hinteren Teil der Haube in einer angehobenen Stellung. Der Niederhalter ist an den Aktuator gekoppelt, so dass er, wenn der Aktuator ausfährt, aus einer Ruhestellung, in der er die rahmenseitigen Hebelarme am Rahmen fixiert, in eine angehobene Stellung übergeht, in der er den rahmenseitigen Hebeln Platz zum Schwenken lässt, so dass sich die ganze Scharnierbaugruppe vertikal ausstrecken kann. Dies ermöglicht eine Anhebung der Haube ohne eine gleichzeitige Zerlegung des Scharniers.
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Da der Aktuator an dem kurzen Hebelarm der Haube angreift, wird er abwärts gedrückt, wenn der lange Hebelarm der Haube angehoben wird und die Haube um den Angriffspunkt der Scharnierbaugruppe schwenkt. Daher kann ein Benutzer, wenn der Aktuator ausgelöst worden ist, durch Aufschwenken der Haube den Aktuator zurück in Richtung seiner verriegelten Stellung treiben.
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Um ein Klappern der Haube bei normaler Fahrt auszuschließen, sollte sie in ihrer Normalstellung an der Scharnierbaugruppe spielfrei gehalten sein. Dies erfordert, dass auch der Aktuator in seiner verriegelten Stellung zumindest insoweit spielfrei ist, dass bei normaler Fahrt auf die Haube einwirkende Trägheitskräfte nicht zu einer Bewegung des Aktuators führen können.
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Ein Aktuator, der diese Anforderungen erfüllt, ist in
DE 10 2006 008 901 A1 beschrieben. Der Aktuator umfasst einen Zylinder und einen in dem Zylinder beweglichen Kolben, der vorgesehen ist, um die Haube zu unterstützen. In der verriegelten Stellung ist der Kolben durch einen quer zur Zylinderachse verschiebbaren Riegel fixiert, und ein Gummipuffer ist zwischen einer Stirnwand des Zylinders und einem an der Kolbenstange fixierten Kopfstück elastisch gestaucht.
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Um einen spielfreien Sitz der Haube zu gewährleisten und gleichzeitig den Aktuator nach einem Auslösen zuverlässig wieder zum Verrasten in seiner verriegelten Stellung zu bringen, ist ein hohes Maß an Steifigkeit und Fertigungsgenauigkeit von Scharnierbaugruppe, Rahmen und Haube erforderlich. Eine zu hohe Steifigkeit dieser Komponenten verläuft jedoch dem Bestreben zuwider, eine Haube zu schaffen, die in der Lage ist, einen aufschlagenden Fußgänger mit einem möglichst geringen Risiko schwerer Verletzungen aufzufangen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Kraftfahrzeugkarosserie mit reversierbarer Haube zu schaffen, die eine spielfreie Fixierung der Haube in ihrer geschlossenen Stellung und eine zuverlässige Reversierbarkeit gewährleistet, ohne eine den Bestrebungen des Fußgängerschutzes zuwiderlaufende hohe Steifigkeit zu erfordern.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einer Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Rahmen, einer Haube, einer Scharnierbaugruppe, die die Haube mit dem Rahmen verbindet und eine Bewegung der Haube zwischen einer geschlossenen und einer aufgeschwenkten Stellung führt, wobei die Scharnierbaugruppe wenigstens einen Kniehebel je einem haubenseitigem und einem rahmenseitigen Hebelarm umfasst, und ein Angriffspunkt der Scharnierbaugruppe die Haube in einen langen und einen kurzen Hebelarm gliedert, mit einem reversierbaren Aktuator, der zwischen einer verriegelten Stellung und einer ausgefahrenen Stellung, in der er am kurzen Hebelarm angreifend wenigstens einen Teil der Haube in einer angehobenen Stellung hält, bewegbar ist, und mit einem Niederhalter, der an den Aktuator gekoppelt zwischen einer Ruhestellung einer angehobenen Stellung bewegbar ist, um in seiner Ruhestellung den rahmenseitigen Hebelarm am Rahmen zu fixieren, wenn der Aktuator in der verriegelten Stellung ist, und der in seiner angehobenen Stellung, wenn der Aktuator in der ausgefahrenen Stellung ist, eine Schwenkbewegung des rahmenseitigen Hebelarms freigibt, ein vom Aktuator getrenntes Verriegelungselement zum Fixieren des rahmenseitigen Hebelarms in seiner Ruhestellung vorgesehen ist. Dieses Verriegelungselement ermöglicht eine wenigstens zeitweilige Fixierung des rahmenseitigen Hebelarmes am Rahmen unabhängig von der genauen Stellung des Aktuators und des daran gekoppelten Niederhalters. Die Schwenkbewegung der Haube ist daher exakt geführt, und der Aktuator kann zuverlässig bis in seine verriegelte Stellung zurückgedrängt werden.
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Damit das Verriegelungselement ein späteres erneutes Anheben der Haube nicht behindert, ist es zweckmäßigerweise durch eine Betätigung des Aktuators entriegelbar.
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Vorzugsweise genügt zum Entriegeln des Verriegelungselements eine auf den rahmenseitigen Hebelarm einwirkendes, einen Grenzwert überschreitendes Drehmoment. Ein solches Drehmoment kann vom Aktuator über die Haube und den haubenseitigen Hebelarm auf den rahmenseitigen Hebelarm übertragen werden. Um die Lösung des rahmenseitigen Hebelarms bei Überschreitung des Grenzwerts zu ermöglichen, können Verriegelungselement und rahmenseitiger Hebelarm einander an einer schräg zu ihrer Relativbewegungsrichtung orientierten Kontaktfläche berühren, so dass durch eine einsetzende Bewegung des rahmenseitigen Hebelarms das Verriegelungselement zurückgedrängt wird.
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Der Niederhalter ist vorzugsweise über ein Gelenk mit dem Rahmen verbunden und zwischen seiner Ruhestellung und seiner angehobenen Stellung um eine Achse des Gelenks schwenkbar.
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Indem die Entfernung zwischen einem Angriffspunkt des Aktuators am Niederhalter und dem Gelenk des Niederhalters weiter gemacht ist als die Entfernung zwischen einem Angriffspunkt des rahmenseitigen Hebelarms am Niederhalter und dem Gelenk, kann erreicht werden, dass eine nach oben gerichtete Kraft, die der Hebelarm beim Reversieren auf den Niederhalter ausübt, durch auf den Aktuator einwirkende abwärts gerichtete Kraft sicher kompensiert wird und das Reversieren nicht behindert.
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Einer bevorzugten Ausgestaltung zufolge umfasst das Verriegelungselement eine am Niederhalter drehfeste Kontur und eine am Rahmen drehfeste Kontur, die in der Ruhestellung ineinander greifen, sowie eine die Konturen gegeneinander – vorzugsweise in Richtung der Achse – beaufschlagende Feder.
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Um eine Bewegung der Haube relativ zum Aktuator quer zu dessen Bewegungsrichtung, insbesondere beim Reversieren, zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, dass der Aktuator über eine Rolle an der Haube angreift.
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Die Scharnierbaugruppe kann ferner ein Seil umfassen, das sich zwischen Rahmen und Haube erstreckt, sei es, um die Bewegungsfreiheit der Haube beim Anheben und/oder beim Aufschwenken zu begrenzen, oder um zur Führung der Schwenkbewegung der Haube beim Reversieren des Aktuators beizutragen.
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Wenn das Seil zur Führung der Haube beim Reversieren beitragen soll, liegt zweckmäßigerweise ein Angriffspunkt des wenigstens einen Kniehebels an der Haube zwischen einem Angriffspunkt des Seils und einem Angriffspunkt des Aktuators.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Karosserie;
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2 eine Seitenansicht einer Scharnierbaugruppe der Kraftfahrzeugkarosserie aus 1 in Normalstellung;
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3 eine Seitenansicht der Scharnierbaugruppe in angehobener Stellung;
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4 einen schematischen Schnitt durch den Aktuator der Scharnierbaugruppe in verriegelter Stellung;
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5 einen Schnitt durch den Aktuator in unvollständig reversierter Stellung;
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6 eine schematische Seitenansicht eines rahmenseitigen Hebelarms der Scharnierbaugruppe und eines zugeordneten Verriegelungselements;
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7 eine Abwandlung des Hebelarms und des Verriegelungselements aus 6;
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8 eine zweite Ausgestaltung des Verriegelungselements in einem axialen Schnitt; und
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9 eine Seitenansicht des mit dem Verriegelungselement der 8 zusammenwirkenden Hebelarms.
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1 zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug mit einer Motorhaube, die durch benachbart zum vorderen bzw. hinteren Rand 4, 2 einer Haube 1 angeordnete Aktuatoren 3, 5 in einer gegenüber der Normalstellung, in der sie mit benachbarten Karosserieteilen 6 bündig ist, angehobenen Stellung gehalten ist, um den Aufschlag eines Fußgängers abzufangen. Die Haube 1 ist in dieser angehobenen Stellung ausschließlich durch die Aktuatoren 3, 5 unterstützt. Einer Abwandlung zufolge können die vorderen Aktuatoren 3 auch fehlen; in diesem Fall ist die Haube 1 in ihrer angehobenen Stellung um eine durch ein Haubenschloss am vorderen Rand 4 verlaufende Achse geschwenkt.
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In der Perspektive der 1 ist von den zwei jeweils benachbart zu den hinteren Ecken der Motorhaube 1 angreifenden Aktuatoren 5 nur einer zu sehen. Benachbart zu diesem Aktuator 5 ist eine Scharnierbaugruppe 7 zu erkennen, die unter normalen Betriebsbedingungen in nicht angehobenem Zustand, unter der Motorhaube 1 verborgen ist und eine Bewegung der Motorhaube in eine aufgeschwenkte Stellung, mit einem angehobenen vorderen Rand 4, führt.
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2 zeigt eine Seitenansicht der Scharnierbaugruppe 7 in der Normalstellung, bei geschlossener, nicht angehobener Motorhaube 1. Die Motorhaube 1 selbst ist in 2 weitestgehend weggelassen; stattdessen ist lediglich ein Winkelprofil 8 der Scharnierbaugruppe 7 gezeigt, an dem die Motorhaube 1 befestigt ist. Das Winkelprofil 8 umfasst einen im Wesentlichen horizontalen Schenkel 9, an dem die Motorhaube 1 anliegt, einen vom Motorraum (bzw. vom Betrachter der 2) abgewandten äußeren vertikalen Schenkel 10, der Gelenkachsen für an ihm angreifende haubenseitige Hebelarme 11, 12 festlegt, sowie eine in der Figur transparent dargestellte, dem Motorraum zugewandte Lasche 13, die eine Befestigungsöse 14 für ein kurzes Zugseil 15 aufweist.
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Eine zweite Befestigungsöse 16 für ein langes Zugseil 17 befindet sich an dem vertikalen Schenkel 10. Ein an einem nicht gezeigten, den Motorraum umgebenden starren Rahmen befestigter Winkel 18 hält ein zweites Ende des Zugseils 17.
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Ein zweites Winkelprofil 19 hat eine an dem Rahmen befestigte streifenförmige Grundplatte 20 sowie zwei sich an Längsrändern der Grundplatte 20 erstreckende Schenkel 21, 22, von denen der hintere, vom Motorraum abgewandte Schenkel 22 in der Ansicht der 2 weitgehend durch einen rahmenseitigen Hebelarm 23 verdeckt ist. Die Achse eines Gelenks, das den Hebelarm 23 mit dem Schenkel 22 verbindet, ist mit 24 bezeichnet. Ein zweites Gelenk verbindet den Hebelarm 23 mit dem haubenseitigen Hebelarm 11. Ein in der Stellung der 2 hinter dem Schenkel 21 verborgener zweiter rahmenseitiger Hebelarm 25 (s. 3) ist einerseits bei 26 mit dem Schenkel 21 und andererseits mit dem haubenseitigen Hebelarm 12 verbunden.
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In einem nach unten ausgeklinkten Abschnitt 27 der Grundplatte 20 ist einer der Aktuatoren 5 montiert. Zu sehen ist von dem Aktuator 5 ein Teil eines Zylinders 28, ein eine Kolbenstange umgebender Puffer 29 sowie ein im Schnitt quer zur Zeichnungsebene U-förmig gegabeltes Kopfstück 30 an einem vom Zylinder 28 abgewandten Ende der Kolbenstange. Von zwei Stiften 31, die sich zwischen den zwei Armen des Kopfstücks 30 erstrecken, trägt einer eine drehbare Rolle 32, die an einer Kontaktfläche 33 der Haube 1 anliegt. Der zweite Stift 31 begrenzt einen Durchgang des Kopfstücks 30, in den eine Spitze 34 eines bei 35 an das Winkelprofil 19 angelenkten Niederhalters 36 eingreift. Die von dem Schenkel 21 des unteren Winkelprofils 19 verdeckte Unterkante des Niederhalters 36 ist als punktierter Umriss dargestellt. Sie liegt auf Oberkanten der zwei rahmenseitigen Hebelarme 23, 25 auf und fixiert sie so an dem rahmenseitigen Winkelprofil 19.
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Wenn die Haube 1 aufgeschwenkt wird, um auf den darunter liegenden Motor zuzugreifen, bleibt der Niederhalter 36 in der in 2 gezeigten Stellung, die rahmenseitigen Hebelarme 23, 25 bleiben unbeweglich, und die Bewegung der Haube 1 ist durch die zwei haubenseitigen Hebelarme 11, 12 geführt. Eine nicht dargestellte offene Anschlagstellung der Haube 1 ist festgelegt, indem in ihr das Zugseil 15 straff gespannt ist.
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3 zeigt die Scharnierbaugruppe 7 nach einem Zusammenstoß. Der Aktuator 5 – von dem in 3 nur seine Kolbenstange 40 und das Kopfstück 30 dargestellt sind – befindet sich in seiner ausgefahrenen Stellung; seine Rolle 32 liegt an der Kontaktfläche 33 der Haube 1 an, und der in das Kopfstück 30 eingreifende Niederhalter 36 ist hochgeschwenkt. Durch die Schwenkbewegung des Niederhalters 36 wird auch eine Bewegung der rahmenseitigen Hebelarme 23, 25 freigegeben, so dass sie, anders als in der 2, sichtbar sind. Der Hebelarm 23 hat an seinem freien Ende einen quer zur Ebene der Figur zum Schenkel 21 hin gekröpften Abschnitt 37, der in der Stellung der 2 die Unterkante des Niederhalters 36 kreuzt und dadurch fixiert ist. Beim Hebelarm 25 ist ein mittlerer Abschnitt 38 in entsprechender Weise gekröpft.
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Auf der Achse 24 des Hebelarms 23 ist eine Rastfeder 39 angeordnet, die den Hebelarm 23 in der Stellung der 2 festhält, so dass der Aktuator 5 zum Anheben der Haube 1 zunächst eine zum Lösen der Rastfeder 39 erforderliche Kraft aufbringen muss. Aufbau und Funktion dieser Rastfeder 39 werden an späterer Stelle mit Bezug auf 8 und 9 genau erläutert.
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4 zeigt einen schematischen Schnitt durch den Aktuator 5 in der verriegelten Stellung der 2. Die Kolbenstange 40 des Aktuators ist durch einen federbeaufschlagten Riegel 41 fixiert, der in eine Bohrung 42 der Kolbenstange 40 eingreift. Der Puffer 29 ist zwischen einer Stirnwand des Zylinders 28 und dem Kopfstück 30 elastisch gestaucht, so dass die Kolbenstange 40 spielfrei fixiert ist und der Niederhalter 36 auch die rahmenseitigen Hebelarme 23, 25 spielfrei fixiert.
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Wenn der Aktuator 5 ausgelöst wird, wird der Riegel 41 durch Druckgas von einem Gasgenerator, das über einen mit der Bohrung 42 kommunizierenden Kanal 43 zuströmt, aus der Bohrung 42 verdrängt. Dadurch wird die Kolbenstange 40 entriegelt und kann dem Druck des Druckgases folgend ausfahren.
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Der Zylinder 28 ist nicht hermetisch dicht, so dass, nachdem der Aktuator 5 seine Aufgabe erfüllt hat und ein eventueller Aufschlag eines Fußgängers abgefangen ist, der Überdruck im Zylinder 28 abklingt. Durch einfaches Drücken auf die Motorhaube 1 kann der Fahrer den Aktuator 5 bis in die in 5 gezeigte Konfiguration reversieren. Der Riegel 41 fluchtet hier noch nicht wieder mit der Bohrung 42, aber der Puffer 29 verhindert eine weitere Absenkung der Kolbenstange 40. Infolgedessen befindet sich auch der Niederhalter 36 noch nicht wieder exakt in der Stellung der 2, und die rahmenseitigen Hebelarme 23, 25 haben eine wenn auch geringe Restbewegungsfreiheit.
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Wenn die Motorhaube
1 wie in
DE 10 2007 060 865 beschrieben aufgeschwenkt wird, um durch Druck der Kontaktfläche
33 auf die Rolle
32 den Aktuator
5 vollständig zu reversieren, kann je nach Abmessungen der Hebelarme
11,
12 und des Zugseils
15 eines der die Hebelarme
11,
12 mit dem haubenseitigen Winkelprofil
8 verbindenden Gelenke
56 oder die Öse
14 den Angelpunkt zwischen einem aufwärts bewegten vorderen Teil der Haube
1 und einem sich abwärts bewegenden hinteren Teil bilden, der die Kontaktfläche
33 umfasst.
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Die oben erwähnte Restbewegungsfreiheit der Hebelarme 23, 25 kann beim Aufschwenken der Motorhaube zu einem vertikalen Spiel der Kontaktfläche führen, das eine vollständige Reversierung des Aktuators 5 bis in seine verriegelte Stellung verhindert. Um dieses Problem zu beheben, ist die Rastfeder 39 vorgesehen, die den Hebelarm 23 bereits dann in der Stellung der 2 einschnappen lässt, wenn der Niederhalter 36 die in 2 gezeigte Stellung nicht vollständig erreicht hat.
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6 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine zur Veranschaulichung des Wirkprinzips besonders geeignete Ausgestaltung der Rastfeder 39. An einer Kante des Hebelarms 23 ist eine Aussparung 44 mit einer schräg zur Schwenkrichtung des Hebelarms 23 orientierten Flanke 45 gebildet. Ein Rastkörper 46 ist von einer Feder 47 gegen die Kante des Hebelarms 23 beaufschlagt und in Wirkrichtung der Feder 47 geführt. Wenn sich der Hebelarm 23 der Normalstellung der 2 annähert, beginnt ein Vorsprung 48 des Rastkörpers 46, in die Aussparung 44 einzudrücken, wobei er die Flanke 45 überstreicht, und treibt so den Hebelarm 23 in die in 6 gestrichelt dargestellte Normalstellung. Wenn bei Betätigung des Aktuators 5 ein ausreichendes Drehmoment auf den Hebelarm 23 einwirkt, wird der Vorsprung 48 im Zusammenwirken mit der schrägen Flanke 45 wieder zurück gedrängt, so dass nach Überwinden eines Anfangswiderstands der Hebelarm 23 im Wesentlichen frei schwenkbar ist.
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7 zeigt eine Abwandlung desselben Prinzips, wobei die Aussparung 44 des Hebelarms 23 an der von der Flanke 45 abgewandten Seite vergrößert ist, so dass, wenn der Hebelarm 23 die gestrichelt dargestellte Normalstellung wieder erreicht hat, die Feder 47 ihn weiter zu einer Drehung im Gegenuhrzeigersinn beaufschlagt. Ein Anschlag, der diese Drehung verhindert, ist hier nicht durch die Kontur der Aussparung 44 selbst definiert, sondern durch einen Anschlagvorsprung 49 an der Grundplatte 20 des den Hebelarm 23 tragenden Winkelprofils 19. So ist sichergestellt, dass die Rastfeder 39 den Hebelarm 23 in exakt derselben Stellung fixiert wie es der Niederhalter 36 tut, wenn der Aktuator 5 verrastet ist.
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Dasselbe Funktionsprinzip ist in besonders kompakt und robust realisierbarer Weise in der in 8 und 9 gezeigten Ausgestaltung verwirklicht.
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8 zeigt einen partiellen Längsschnitt des Hebelarms 23 und des Schenkels 22 entlang einer die Achse 24 enthaltenden Ebene. Ein Gelenkbolzen 50 erstreckt sich entlang der Achse 24 durch Hebelarm 23, Schenkel 22 und einen Rastkörper 51. Der Rastkörper 51 ist relativ zum Schenkel 22 drehfest und weist dem Hebelarm 23 zugewandte kuppelförmige Vorsprünge 52 auf. Komplementär zu diesen Vorsprüngen 52 hat der Hebelarm 23 um eine Achsbohrung 53 herum angeordnete Rastaussparungen oder -bohrungen 54, wie in der Seitenansicht der 9 gezeigt. Eine den Gelenkbolzen 50 umgebende Druckfeder 55 beaufschlagt den Rastkörper 51 in Richtung der Achse 24 gegen den Hebelarm 23. In der Normalstellung der 2 greifen die Vorsprünge 52 in die Rastaussparungen 54 ein. Dabei kann die Normalstellung wie im Falle der 6 allein durch den tiefstmöglichen Eingriff der Vorsprünge 52 in die Rastaussparungen 54 definiert sein, oder es kann wie im Fall der 7 ein Anschlagvorsprung 49 die Normalstellung festlegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motorhaube
- 2
- vorderer Rand
- 3
- hinterer Aktuator
- 4
- hinterer Rand
- 5
- hinterer Aktuator
- 6
- Karosserieteil
- 7
- Scharnierbaugruppe
- 8
- Winkelprofil (oben)
- 9
- horizontaler Schenkel
- 10
- vertikaler Schenkel
- 11
- haubenseitiger Hebelarm
- 12
- haubenseitiger Hebelarm
- 13
- Lasche
- 14
- Befestigungsöse
- 15
- Zugseil kurz
- 16
- Befestigungsöse
- 17
- Zugseil lang
- 18
- Winkel
- 19
- Winkelprofil
- 20
- Grundplatte
- 21
- Schenkel
- 22
- Schenkel
- 23
- rahmenseitiger Hebelarm
- 24
- Achse
- 25
- rahmenseitiger Hebelarm
- 26
- Achse
- 27
- Abschnitt
- 28
- Zylinder
- 29
- Puffer
- 30
- Kopfstück
- 31
- Stift
- 32
- Rolle
- 33
- Kontaktfläche
- 34
- Spitze
- 35
- Achse
- 36
- Niederhalter
- 37
- Abschnitt
- 38
- Abschnitt
- 39
- Rastfeder
- 40
- Kolbenstange
- 41
- Riegel
- 42
- Bohrung
- 43
- Kanal
- 44
- Aussparung
- 46
- Rastkörper
- 47
- Feder
- 48
- Vorsprung
- 49
- Anschlagvorsprung
- 50
- Gelenkbolzen
- 51
- Rastkörper
- 52
- Vorsprung
- 53
- Achsbohrung
- 54
- Rastaussparung
- 55
- Druckfeder
- 56
- Gelenk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007060865 A1 [0002]
- DE 102006008901 A1 [0005]
- DE 102007060865 [0039]