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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Garnspeichervorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zur Garnerfassung, insbesondere eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung und ein entsprechendes Verfahren zur Garnerfassung.
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Mit der Entwicklung der Textilindustrie werden an Textilmaschinen zunehmend Anforderungen hinsichtlich einer unregelmäßigen Garnzuführung gestellt, um an das Weben von unterschiedlichen Gewebemustern sowie an die auf der rechten Stoffseite auftretende, verschiedene Spannungen anpassen zu können. Insbesondere bei Bandgarnspeichern werden anstatt eines Antriebsmotors die Bänder einer Strickmaschine als Leistungsquelle eingesetzt, wodurch der Aufbau vereinfacht, die Baugröße reduziert und die Kosten herabgesetzt werden.
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Um computergestützte Jacquardmaschinen mit unregelmäßiger Garnzuführung anzupassen, sind aus dem Stand der Technik elektronische Garnspeicher mit einem Motor bekannt, bei denen mit Hilfe eines internen Garnerfassungssytems der Garnzustand ermittelt wird und sich daraus ergibt, ob ein Anlauf des Motors erforderlich ist, um die Garnspeicherscheibe anzutreiben und somit Garne zu ergänzen. Ein derartiger Garnspeicher ermöglicht zwar eine unregelmäßige Garnzustellung, dabei muss aber jeder Garnspeicher einen internen, separaten Motor besitzen, was einerseits das Bauvolumen vergrößert und andererseits zur Erhöhung der Herstellungs- und Wartungskosten sowie des Stromverbrauches führt.
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In der
Taiwaner Patentschrift Nr. 263485 sind ein Verfahren zur Erfassung der Garnversorgung in einer Garnspeicher- und zustellvorrichtung sowie eine entsprechende Garnspeicher- und zustellvorrichtung offenbart, in der ein trommelförmiger Speicherkörper vorgesehen ist, der eine Speicheroberfläche zur Garnversorgung mit Garnwicklungen definiert und mindestens einen ersten und einen zweiten Speicheroberflächen-Umfangsabschnitt aufweist. Weiterhin umfasst die Vorrichtung zumindest einen Signale erzeugenden Detektor, der auf einen vorgegebenen Abtastbereich der Speicheroberfläche ausgerichtet ist und zur Erfassung der Verschiebung von Randbereichen während der Garnversorgung dient. Die hier beschriebene Garnspeicher- und zustellvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Umfangsabschnitt der Speicheroberfläche speziell so aufgebaut ist, dass sich diese Umfangsabschnitte in ihrem Abtastverhalten voneinander unterscheiden. Zudem ist die Vorrichtung durch zumindest zwei Detektoren gekennzeichnet, welche im Wesentlichen in Umfangsrichtung des Speicherkörpers verteilt und so voneinander getrennt angeordnet sind, dass der erste Speicheroberflächen-Umfangsabschnitt ein derartiges Abtastverhalten erhält, dass dieser freigelegt wird, wenn im Abtastbereich keine Garnversorgung stattfindet, oder dass, wenn im Abtastbereich eine Garnversorgung vorliegt und der Umfangsabschnitt bedeckt wird, dies von einem der Detektoren erfasst werden kann. Zugleich soll sich der zweite Speicheroberflächen-Umfangsabschnitt beim Abtasten so verhalten, dass dieser freigelegt wird, wenn im Abtastbereich keine Garnversorgung stattfindet, oder dass, wenn im Abtastbereich eine Garnversorgung vorliegt und der Umfangsabschnitt bedeckt wird, dies vom anderen Detektor erfasst werden kann. Da aber ein solcher Detektor mittels Reflexion funktioniert, kann keine genaue Erfassung der Garne auf dem trommelförmigen Speicherkörper (Garnspeicherscheibe) erfolgen. Außerdem verfügen der erste und der zweite Umfangsabschnitt der Speicheroberfläche über einen besonderen Aufbau, was mit einer Erhöhung der Herstellungskosten verbunden ist.
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Um die oben genannten Nachteile zu verbessern, schlägt werden mit der vorliegenden Erfindung die später beschriebenen Verbesserungen vorgeschlagen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung und ein entsprechendes Verfahren zur Garnerfassung anzubieten, womit eine Vergrößerung der Baugröße des Garnspeichers und eine Erhöhung der Herstellungskosten vermieden werden, wobei die erfindungsgemäße Garnspeichervorrichtung sowie das entsprechende Verfahrennicht fehleranfällig sind und einen reduzierten Stromverbrauch aufweisen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung und ein entsprechendes Verfahren zur Garnerfassung anzubieten, bei denen eine Abschaltung der Magnetspule sicher eine Unterbrechung des Drehantriebs hervorruft, um sicherzustellen, dass die Garnspeicherscheibe mit der Drehung und damit der Garnergänzung aufhört. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung und ein entsprechendes Verfahren zur Garnerfassung anzubieten, mit denen eine genaue Erfassung der Garne auf der Garnspeicherscheibe gewährleistet und eine geeignete Menge von Garnen auf der Garnspeicherscheibe beibehalten werden kann, wobei die Garnspeicherscheibe einfach aufgebaut ist und die Herstellungskosten niedrig bleiben.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Garnerfassung für eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung mit folgenden Schritten an:
- – Es wird eine Garnspeichervorrichtung bereitgestellt, die einen Grundkörper, eine im Grundkörper angeordnete Magnetspule und eine erste und eine zweite, drehbar am Grundkörper angebrachte Transmissionswelle umfasst. Die erste Transmissionswelle ist an einem Ende mit einer Antriebsscheibe und die zweite Transmissionswelle an einem Ende mit einer passiven Scheibe verbunden, wobei die passive Scheibe und die Antriebsscheibe einander gegenüberliegen. Die erste Transmissionswelle und die zweite Transmissionswelle sind voneinander beabstandet angeordnet. Die zweite Transmissionswelle ist weiterhin mit einer Garnspeicherscheibe verbunden, die mehrere, voneinander beabstandete Garnspeicherstifte aufweist. Innerhalb und außerhalb der Garnspeicherscheibe sind jeweils Lichtsensoren vorgesehen, welche Lichtsensoren zur Aussendung und auch Lichtsensoren zum Empfang umfassen.
- – Anschließend wird ein Garn entlang des Außenrandes der Garnspeicherstifte der Garnspeicherscheibe aufgewickelt.
- – Wenn nur ein Teil des Lichtsignals von dem Garn oder den Garnspeicherstiften ferngehalten wird, was darauf hinweist, dass das verfügbare Garn unzureichend ist, wird ein Startsignal zum Einschalten der Magnetspule ausgegeben. Unter der Wirkung der Magnetspule werden die Antriebsscheibe und die passive Scheibe einander angezogen, was eine Übertragung der Drehbewegung von der ersten Transmissionswelle über die zweite Transmissionswelle auf die Garnspeicherscheibe ermöglicht. Durch die Drehung der Garnspeicherscheibe wird ein Aufwickeln des Garnes auf die Garnspeicherscheibe und damit eine Garnspeicherung erzielt.
- – Wenn sämtliche Lichtsensoren zum Empfang kein Lichtsignal empfangen, was darauf hinweist, dass zu viel Garn auf die Garnspeicherscheibe gewickelt worden ist, so wird ein Abschaltsignal zum Abschalten der Magnetspule ausgegeben. Damit wird die Antriebsscheibe von der passiven Scheibe getrennt, wodurch die Übertragung der Drehbewegung von der ersten Transmissionswelle auf die zweite Transmissionswelle unterbrochen wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Garnspeicherscheibe nicht mehr dreht und keine Garnspeicherung mehr stattfindet.
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Weiterhin wird die Aufgabe durch eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung gelöst. Diese umfasst:
- – einen Grundkörper, an dem Garnführungsmittel angebracht sind,
- – eine Magnetspule, die am Grundkörper angeordnet ist,
- – eine erste Transmissionswelle, die drehbar am Grundkörper angebracht ist,
- – eine Antriebsscheibe, die an einem Ende der ersten Transmissionswelle angeschlossen ist,
- – eine passive Scheibe, die der Antriebsscheibe gegenüber liegt,
- – eine zweite Transmissionswelle, die an einem Ende mit der passiven Scheibe verbunden und drehbar am Grundkörper angebracht ist, wobei die erste Transmissionswelle und die zweite Transmissionswelle voneinander beabstandet angeordnet sind, und
- – eine Garnspeicherscheibe, die mit der zweiten Transmissionswelle verbunden ist.
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Die Garnspeichervorrichtung der vorliegenden Erfindung ist vorteilhafterweise bei computergestützten Jacquardmaschinen mit unregelmäßiger Garnzuführung einsetzbar, ohne dass ein Motor im Garnspeicher einzubauen ist. Damit werden der Aufbau einfach, die Baugröße klein und die Herstellungskosten niedrig gehalten. Zudem weist die Magnetspule einen niedrigen Stromverbrauch auf, wodurch Energie eingespart wird.
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Erfindungsgemäß ist die passive Scheibe an einem Ende der zweiten Transmissionswelle und die Antriebsscheibe an einem Ende der ersten Transmissionswelle angeschlossen, wobei die erste Transmissionswelle und die zweite Transmissionswelle voneinander beabstandet angeordnet sind, so dass zusammen eine zweiteilige Transmissionswelle entsteht. So werden beim Abschalten der Magnetspule die Antriebsscheibe und die passive Scheibe voneinander getrennt und zwischen der zweiten Transmissionswelle und der ersten Transmissionswelle besteht kein Kontakt mehr. Auf diese Weise ist eine sichere Unterbrechung des Drehantriebs zu erwarten, was gewährleistet, dass sich die Garnspeicherscheibe nicht mehr dreht und keine Garnspeicherung mehr stattfindet.
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Des Weiteren können erfindungsgemäß sowohl innerhalb als auch außerhalb der Garnspeicherscheibe Lichtsensoren vorgesehen werden, welche die Garne auf der Garnspeicherscheibe exakt erfassen können. Damit kann auf der Garnspeicherscheibe eine angemessene Menge von Garnen beibehalten werden. Auf diese Weise wird ein einfacher Aufbau realisiert und die Herstellungskosten bleiben niedrig.
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Weitere Merkmale und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der beigefügten Zeichnungen hervor, wobei die Zeichnung lediglich zur beispielhaften Beschreibung dienen und keine Einschränkung der Erfindung darstellen. In der Zeichnung zeigt:
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eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Garnspeichervorrichtung,
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eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Garnspeichervorrichtung,
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einen Teilschnitt der Darstellung in ,
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eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Garnspeichervorrichtung in einem weiteren Zustand,
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einen Teilschnitt der Darstellung in ,
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ein Signalverlaufsdiagramm eines erfindungsgemäßen Lichtsensors,
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ein weiteres Signalverlaufsdiagramm eines erfindungsgemäßen Lichtsensors, und
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ein Schaltungsschema einer erfindungsgemäßen Garnspeichervorrichtung.
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Wie in , , , und dargestellt ist, bietet die vorliegende Erfindung eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung 1, mit einem Grundkörper 11, einer Riemenscheibe 12, einer ersten Transmissionswelle 13, einer Antriebsscheibe 14, einer Magnetspule 15, einer passiven Scheibe 16, einer zweiten Transmissionswelle 17 und einer Garnspeicherscheibe 18 an.
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An einem Ende des Grundkörpers 11 ist ein Befestigungsteil 111 angeordnet, das sich mittels Schrauben an einer geeigneten Stelle einer Strickmaschine befestigen lässt. Zur Garnführung sind am Grundkörper 11 eine Anzahl von Garnführungsmittel 112, 113, 114, 115 vorgesehen.
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Die Riemenscheibe 12 ist in ihrer Mitte an das obere Ende der ersten Transmissionswelle 13 angeschlossen und kann sich mit der ersten Transmissionswelle 13 mitdrehen. In einem Befestigungskörper 117 sind zwei Lager 116 vormontiert, die am Grundkörper 11 angebracht werden, indem der Befestigungskörper 117 am Grundkörper 11 befestigt wird. Durch die beiden Lager 116 wird eine Schwenkverbindung zwischen der ersten Transmissionswelle 13 und dem Grundkörper 11 hergestellt, d. h. die erste Transmissionswelle 13 ist über die beiden Lager 116 drehbar am Grundkörper 11 angebracht. Die Riemenscheibe 12 ist drehbar oberhalb des Grundkörpers 11 angeordnet und die erste Transmissionswelle 13 ragt mit ihrem unteren Ende in den Grundkörper 11 hinein. In die Riemenscheibe 12 können streifen- bzw. bandförmige Elemente wie Riemen (nicht dargestellt) eingreifen, welche die Riemenscheibe 12 und die erste Transmissionswelle 13 zur Drehung antreiben.
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Am unteren Ende der ersten Transmissionswelle 13 ist ein scheibenförmiges Fundament 131 angeordnet, wobei sich die Antriebsscheibe 14 an der Unterseite des Fundaments 131 befindet, so dass die Antriebsscheibe 14 an einem Ende (dem unteren Ende) der ersten Transmissionswelle 13 angeschlossen ist. Die Antriebsscheibe 14, die als kreisringförmiger Scheibenkörper ausgebildet ist, besteht aus Eisen und kann daher von der Magnetspule 15 und der passiven Scheibe 16 angezogen werden. Darüber hinaus sind zwischen der Antriebsscheibe 14 und dem Fundament 131 Federmittel 141 in Form von Elastomern, wie Federzungen, vorgesehen, welche die Rückstellkraft für eine Verschiebung der Antriebsscheibe 14 nach oben bereitstellen. Die Magnetspule 15 und die passive Scheibe 16 befinden sich unter der Antriebsscheibe 14, wobei die passive Scheibe 16 zwischen der Antriebsscheibe 14 und der Magnetspule 15 liegt. Die Magnetspule 15 befindet sich innerhalb eines Trommelkörpers 19 und der Trommelkörper 19 ist seinerseits so im Grundkörper 11 eingebaut, dass die Magnetspule 15 fest im Grundkörper 11 gelagert ist. Die passive Scheibe 16 ist oberhalb der Magnetspule 15 drehbar, welche deckend und der Antriebsscheibe 14 gegenüber liegend, angebracht ist. An der Oberseite der passiven Scheibe 16, die auch aus Eisen besteht, kann zusätzlich eine ringförmige, rauhe Reibfläche 161 zum Verstärken der Reibkraft vorhanden sein, mit der ein Rutschen beim Kontakt der passiven Scheibe 16 mit der Antriebsscheibe 14 vermieden wird. Die passive Scheibe 16 und die Antriebsscheibe 14 liegen in einem von der Magnetspule 15 erzeugten Magnetfeld, so dass die von der Magnetspule 15 erzeugten Magnetkräfte, wenn diese bestromt wird, auf die passive Scheibe 16 und die Antriebsscheibe 14 übertragen werden, wodurch die passive Scheibe 16 und die Antriebsscheibe 14 einander anziehen können.
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Die zweite Transmissionswelle 17 ist als Zylinder ausgebildet und an ihrem einen Ende (dem oberen Ende) in der Mitte der passiven Scheibe 16 fest mit dieser verbunden. Zudem ist die zweite Transmissionswelle 17 am oberen Ende über zwei Lager 171 schwenkbar mit der Magnetspule 15 verbunden, so dass die zweite Transmissionswelle 17 und die passive Scheibe 16 drehbar an der Magnetspule 15 und somit auch drehbar im Grundkörper 11 angebracht sind. Weiterhin ragt die zweite Transmissionswelle 17 mit ihrem unteren Ende aus der Unterseite der Magnetspule 15 heraus und die Garnspeicherscheibe 18 ist an das untere Ende der zweiten Transmissionswelle 17 angeschlossen und kann somit durch die zweite Transmissionswelle 17 gedreht werden. Die Garnspeicherscheibe 18 verfügt über mehrere, voneinander beabstandete Garnspeicherstifte 183, entlang deren Außenrandes Garne gewickelt werden können.
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Überdies sind erfindungsgemäß innerhalb und auch außerhalb der Garnspeicherscheibe 18 Lichtsensoren 181, 182 angeordnet, wobei die Anzahl der Lichtsensoren 181, 182 keiner Einschränkung unterliegt, d. h. es können jeweils ein, zwei oder drei Sensoren vorhanden sein. Der innerhalb der Garnspeicherscheibe 18 vorgesehene Lichtsensor 181 kann als Infrarotstrahler oder Infrarotempfänger und der sich außerhalb der Garnspeicherscheibe 18 befindende Lichtsensor 182 als Infrarotempfänger oder Infrarotstrahler ausgebildet sein. Mit diesen Lichtsensoren 181, 182 kann erfasst werden, ob eine ausreichende Menge von Garnen auf der Garnspeicherscheibe 18 zur Verfügung steht. Falls bei der Erfassung ein negatives Ergebnis auftritt, so geben die Lichtsensoren 181, 182 ein Startsignal aus, um die Magnetspule 15 einzuschalten.
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Die Garne lassen sich durch die Führung der Garnführungsmittel 112, 113, 114, 115 auf die Garnspeicherscheibe 18 aufwickeln, wobei die Riemenscheibe 12 durch streifen- bzw. bandförmige Elemente wie Riemen (nicht dargestellt) angetrieben und die sich daraus ergebende Drehbewegung über die erste und die zweite Transmissionswelle 13, 17 auf die Garnspeicherscheibe 18 weitergeleitet wird, wodurch eine Garnspeicherung und -zuführung ermöglicht wird.
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Wie aus und hervorgeht, ziehen die passive Scheibe 16 und die Antriebsscheibe 14 mit der Bestromung der Magnetspule 15 einander an, was zu einer Verbindung der ersten 13 und der zweiten Transmissionswelle 17 miteinander führt. Auf diese Weise kann die Drehbewegung der ersten Transmissionswelle 13 nach unten auf die zweite Transmissionswelle 17 und weiter unten auf die Garnspeicherscheibe 18 übertragen werden. Durch die Drehung der Garnspeicherscheibe 18 wird ein Aufwickeln der Garne auf die Garnspeicherscheibe 18 und damit eine weitere Garnspeicherung ermöglicht.
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Wenn die Magnetspule 15 abgeschaltet ist, wird die Antriebsscheibe 14, wie und zeigen, unter der Wirkung der Federmittel 141 von der passiven Scheibe 16 getrennt. Dabei entsteht zwischen der Antriebsscheibe 14 und der passiven Scheibe 16 ein bestimmter Spalt, der die erste Transmissionswelle 13 von der zweiten Transmissionswelle 17 trennt, wodurch die Übertragung der Drehbewegung von der ersten Transmissionswelle 13 auf die zweite Transmissionswelle 17 unterbrochen wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Garnspeicherscheibe 18 nicht mehr dreht und keine Garnspeicherung mehr stattfindet.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind innerhalb der Garnspeicherscheibe 18 drei Lichtsensoren 181 in Form von Infrarotstrahler und außerhalb der Garnspeicherscheibe 18 entsprechend drei Lichtsensoren 182 in Form von Infrarotempfänger angeordnet. Die Lichtsensoren (Infrarotstrahler) 181 senden Infrarotlicht aus, das sich durch die Zwischenräume der Garnspeicherstifte 183 hindurch nach außen ausbreitet und von den Lichtsensoren (Infrarotempfängern) 182 empfangen wird, woraus sich ergibt, ob eine ausreichende Menge von Garnen auf der Garnspeicherscheibe 18 besteht.
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Wie bis zu entnehmen ist, bietet die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren zur Garnerfassung für eine Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung mit folgenden Schritten an:
Zunächst wird eine Garnspeichervorrichtung 1 bereitgestellt, die einen Grundkörper 11, eine im Grundkörper 11 angeordnete Magnetspule 15, eine erste, drehbar am Grundkörper 11 angebrachte, Transmissionswelle 13 und eine zweite, ebenfalls drehbar am Grundkörper 11 angebrachte, Transmissionswelle 17 umfasst. Die erste Transmissionswelle 13 ist an einem Ende mit einer Antriebsscheibe 14 und die zweite Transmissionswelle 17 an einem Ende mit einer passiven Scheibe 16 verbunden, wobei die passive Scheibe 16 und die Antriebsscheibe 14 einander gegenüberliegen. Die erste Transmissionswelle 13 und die zweite Transmissionswelle 17 sind voneinander beabstandet angeordnet. Die zweite Transmissionswelle 17 ist weiterhin mit einer Garnspeicherscheibe 18 verbunden, die mehrere, voneinander beabstandete Garnspeicherstifte 183 aufweist. Innerhalb und außenhalb der Garnspeicherscheibe 18 sind jeweils Lichtsensoren 181, 182 vorgesehen, welche Lichtsensoren zur Aussendung und auch Lichtsensoren zum Empfang umfassen.
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Anschließend wird ein Garn (nicht dargestellt) entlang des Außenrandes der Garnspeicherstifte 183 aufgewickelt.
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In und sind mit D1, D2 und D3 jeweils die von drei Gruppen von Lichtsensoren 181 und 182 erzeugten Signalketten angedeutet. Jede der Signalketten D1, D2 und D3 besteht aus aufeinanderfolgenden, hohen und niedrigen Signalpegeln, wobei ein hoher Signalpegel bedeutet, dass der Lichtsensor (Infrarotempfänger) 182 ein Lichtsignal (Infrarotlicht) empfängt und ein niedriger Signalpegel bedeutet, dass der Lichtsensor (Infrarotempfänger) 182 kein Lichtsignal (Infrarotlicht) empfängt. Wenn nur ein Teil des Lichtsignals von dem Garn oder den Garnspeicherstiften 183 ferngehalten wird, was darauf hinweist, dass das verfügbare Garn unzureichend ist, so wird ein Startsignal zum Einschalten der Magnetspule 15 ausgegeben. Unter der Wirkung der Magnetspule 15 werden die Antriebsscheibe 14 an einem Ende der ersten Transmissionswelle 13 und die passive Scheibe 16 an einem Ende der zweiten Transmissionswelle 17 einander angezogen, was eine Übertragung der Drehbewegung von der ersten Transmissionswelle 13 über die zweite Transmissionswelle 17 auf die Garnspeicherscheibe 18 ermöglicht. Durch die Drehung der Garnspeicherscheibe 18 wird ein Aufwickeln des Garnes auf die Garnspeicherscheibe 18 und damit eine Garnspeicherung (Garnergänzung) erzielt.
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Wenn sämtliche Lichtsensoren zum Empfang (Infrarotempfänger) 182 kein Lichtsignal empfangen, was darauf hinweist, dass zu viel Garn auf der Garnspeicherscheibe 18 gewickelt worden ist, so wird ein Abschaltsignal zum Abschalten der Magnetspule 15 ausgegeben. Damit wird die Antriebsscheibe 14 an einem Ende der ersten Transmissionswelle 13 von der passiven Scheibe 16 an einem Ende der zweiten Transmissionswelle 17 getrennt, wodurch die Übertragung der Drehbewegung von der ersten Transmissionswelle 13 auf die zweite Transmissionswelle 17 unterbrochen wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Garnspeicherscheibe 18 nicht mehr dreht und keine Garnspeicherung mehr stattfindet. Wie in gezeigt wird, geht eine der drei Gruppen von Lichtsensoren (Infrarotempfängern) 182, sofern diese ein Lichtsignal (Infrarotlicht) empfängt, in einen eingeschalteten Zustand über. Dabei wird eine geerdete Spannung Vg über diese eingeschaltete Lichtsensorgruppe (Infrarotempfänger) 182 einem ersten Eingang (–) eines Vergleichers U2A zugeführt. Von einem zweiten Eingang (+) des Vergleichers U2A wird eine Grenzspannung Vth empfangen, die mit der geerdeten Spannung Vg verglichen wird, um das Startsignal zum Einschalten der Magnetspule 15 auszugeben. Wenn aber sämtliche Lichtsensoren (Infrarotempfänger) 182 kein Lichtsignal empfangen, gehen all diese Lichtsensoren (Infrarotempfänger) 182 in einen ausgeschalteten Zustand über. Dabei wird eine voreingestellte Hochspannung DC24V einem ersten Eingang (–) eines Vergleichers U2A zugeführt, der die voreingestellte Hochspannung DC24V mit einer Grenzspannung Vth vergleicht, um das Abschaltsignal zum Abschalten der Magnetspule 15 auszugeben.
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Die Garnspeichervorrichtung mit elektromagnetischer Kupplung der vorliegenden Erfindung ist bei computergestützten Jacquardmaschinen mit unregelmäßiger Garnzuführung einsetzbar, ohne dass ein Motor im Garnspeicher einzubauen ist. Damit werden die Baugröße klein und die Herstellungskosten niedrig gehalten. Zudem weist die Magnetspule 15 einen niedrigen Stromverbrauch auf, wodurch Energie eingespart wird.
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Erfindungsgemäß ist die passive Scheibe 16 an einem Ende der zweiten Transmissionswelle 17 und die Antriebsscheibe 14 an einem Ende der ersten Transmissionswelle 13 angeschlossen, wobei die erste Transmissionswelle 13 und die zweite Transmissionswelle 17 gegenüber liegend und voneinander beabstandet angeordnet sind, so dass insgesamt eine zweiteilige Transmissionswelle entsteht. Bei einer solchen Gestaltung muss die zweite Transmissionswelle 17 nicht in die erste Transmissionswelle 13 gesteckt werden. So werden beim Abschalten der Magnetspule 15 die Antriebsscheibe 14 und die passive Scheibe 16 voneinander getrennt und zwischen der zweiten Transmissionswelle 17 und der ersten Transmissionswelle 13 besteht kein Kontakt mehr. Auf diese Weise ist eine sichere Unterbrechung des Drehantriebs zu erwarten, was gewährleistet, dass sich die Garnspeicherscheibe 18 nicht mehr dreht und keine Garnspeicherung mehr stattfindet.
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Des Weiteren sieht die vorliegende Erfindung, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Garnspeicherscheibe 18, Lichtsensoren 181, 182 vor, die unmittelbar Signale aussenden bzw. empfangen und dadurch die Garne auf der Garnspeicherscheibe 18 exakt erfassen können. Damit kann auf der Garnspeicherscheibe 18 eine angemessene Menge von Garnen beibehalten werden, ohne dass die Garnspeicherscheibe 18 in ihrer Gestaltung geändert wird. Auf diese Weise wird ein einfacher Aufbau realisiert und die Herstellungskosten bleiben niedrig.
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Zusätzlich dazu kann erfindungsgemäß zwischen der Garnspeicherscheibe 18 und der zweiten Transmissionswelle 17 eine unidirektionale Steuervorrichtung 20 vorhanden sein, in der wiederum eine Innenhülse 21, die sich zwischen der unidirektionalen Steuervorrichtung 20 und der zweiten Transmissionswelle 17 befindet, angebracht werden kann. Bei der unidirektionalen Steuervorrichtung 20 kann es sich um eine unidirektional wirkende Vorrichtung wie Einweglager oder Einweg-Zahnrad handeln, welche eine Drehung der Garnspeicherscheibe 18 nur in eine Richtung erlaubt und einen Drehungsumkehr ausschließt. Dadurch werden ein Ablösen der Garne und eine Beschädigung der Maschine vermieden. Die unidirektionale Steuervorrichtung 20 und die Innenhülse 21 sind verschieblich und lösbar auf der zweiten Transmissionswelle 17 aufgesteckt, was den Richtungswechsel und Ausbau der unidirektionalen Steuervorrichtung 20 einfach macht.
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Hiermit wird besonders darauf hingewiesen, dass das oben Beschriebene keine Einschränkung, sondern nur bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung darstellt. Jede gleichwertige Variation, die gemäß der Beschreibung und Figurendarstellung der Erfindung vorgenommen wird, fällt in den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Garnspeichervorrichtung
- 111
- Befestigungsteil
- 112
- Garnführungsmittel
- 113
- Garnführungsmittel
- 114
- Garnführungsmittel
- 115
- Garnführungsmittel
- 116
- Lager
- 117
- Befestigungskörper
- 12
- Riemenscheibe
- 13
- Erste Transmissionswelle
- 131
- Fundament
- 14
- Antriebsscheibe
- 141
- Federmittel
- 15
- Magnetspule
- 16
- Passive Scheibe
- 161
- Reibfläche
- 17
- Zweite Transmissionswelle
- 171
- Lager
- 18
- Garnspeicherscheibe
- 181
- Lichtsensor
- 182
- Lichtsensor
- 183
- Garnspeicherstift
- 19
- Trommelkörper
- 20
- Unidirektionale Steuervorrichtung
- 21
- Innenhülse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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