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Die Erfindung betrifft ein Formteil, insbesondere ein Dekorteil und/oder ein Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und Verfahren zur Herstellung dieses Formteils gemäß der Oberbegriffe der Ansprüche 9 und 15.
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Diese Formteile umfassen einen Träger, üblicherweise aus Kunststoff und/oder Metall und/oder Hartschaum, und eine Dekorschicht. Die Dekorschicht kann sich über das gesamte Formteil erstrecken, es ist aber ebenso möglich, dass sie nur einem Teilbereich des Formteils zugeordnet ist.
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Es sind Dekorschichten bekannt, die mindestens einen Metalleinleger umfassen, wobei der Metalleinleger eine dem Träger zugewandte Innenseite und eine der Innenseite gegenüber liegende Außenseite aufweist. Die Außenseite bildet die Sichtseite des Formteils, die Innenseite ist an den Träger angebunden, beispielsweise mittels Verklebung oder mittels Anspritzen eines den Träger bildenden Materials an den Metalleinleger.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue Formteile mit einer Dekorschicht umfassend mindestens einen Metalleinleger anzugeben, insbesondere Formteile, bei welchen der Metalleinleger weitestgehend vor äußeren Einflüssen geschützt wird. Ferner sollen neue Verfahren zur Herstellung von Formteilen angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Formteils gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 9 und durch die Merkmale des Anspruchs 15. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Formteil, bei dem es sich insbesondere um ein Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum handelt, umfasst eine Dekorschicht und einen Träger, beispielsweise aus Kunststoff. Die Dekorschicht umfasst mindestens einen Metalleinleger, mit einer dem Träger zugewandten Innenseite und einer der Innenseite gegenüberliegenden Außenseite. Der Metalleinleger ist üblicherweise ein flächiger Metalleinleger, d.h. es handelt sich beispielsweise um ein in gewünschter Weise geformtes Metallblech.
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Gemäß der Erfindung weist der Metalleinleger über seine gesamte Ausdehnung oder in mindestens einem Teilbereich zum einen Durchbrüche zwischen seiner Außen- und Innenseite und zum anderen Erhöhungen und/oder Vorsprünge an seiner Außenseite auf.
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Der Metalleinleger weist somit zwei Besonderheiten auf:
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Zum einen ist er kein kompakter Körper, vielmehr weist er Durchbrüche zwischen seiner Außen- und Innenseite auf, beispielsweise Löcher vergleichbar einem Lochblech.
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Zum anderen ist er an seiner Außenseite nicht flach oder eben ausgebildet, vielmehr weist er dort Erhebungen und/oder Vorsprünge auf, d.h. Stellen, die nach außen hin abstehen.
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Diese Besonderheiten können im gesamten Metalleinleger vorgesehen sein, sie können aber ebenso auch nur in einem Teilbereich des Metalleinlegers vorgesehen sein. Andere Teilbereiche können dann kompakt und/oder flach ohne Erhebungen und/oder Vorsprünge ausgebildet sein.
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Weiter ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass der Metalleinleger über seine gesamte Ausdehnung oder zumindest in dem mindestens einen Teilbereich derart in eine Kunststoffschicht eingebettet oder an diese angebunden ist, dass die Kunststoffschicht die Durchbrüche ganz oder teilweise füllt und die Erhöhungen und/oder Vorsprünge des Metalleinlegers von innen an die Oberfläche der Kunststoffschicht angrenzen und, dass der restliche Metalleinleger neben den Erhöhungen und/oder Vorsprüngen, die von innen an die Oberfläche der Kunststoffschicht angrenzen, vom Kunststoff der Kunststoffschicht umschlossen ist.
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Eine weitere Besonderheit des Formteils ist somit, dass die Kunststoffschicht die Durchbrüche zumindest teilweise füllt und dass dabei dennoch die Erhöhungen und/oder Vorsprünge an der Sichtseite des Formteils sichtbar sind, da sie von innen her an die Oberfläche der Kunststoffschicht angrenzen.
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Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass der Metalleinleger durch die Kunststoffeinbettung vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Ferner ermöglicht die Erfindung neuartige Designvarianten, die sich aus der erfindungsgemäßen Anordnung von Metalleinleger und Kunststoff ergeben. Die gesamte Sichtseite oder auch nur Teilbereiche des Formteils lassen sich dadurch gestalten. Das Design wird bestimmt durch das Zusammenwirken aus Kunststoff und sichtbarem Metall, insbesondere den sichtbaren Erhöhungen und/oder Vorsprüngen des Metalleinlegers.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die den Metalleinleger einbettende oder an den Metalleinleger angebundene Kunststoffschicht gebildet durch eine auf die Außenseite des Metalleinlegers und/oder eine auf die Innenseite des Metalleinlegers aufkaschierte Kunststofffolie.
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Alternativ kann die den Metalleinleger einbettende oder an diesen angebundene Kunststoffschicht auch einstückig mit dem Träger ausgebildet sein, d.h. das den Träger bildende Material ist ein Kunststoff und der Metalleinleger ist in diesen Kunststoff und damit in den Träger eingebettet.
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Gemäß einer weiteren Alternative kann auch vorgesehen sein, dass die den Metalleinleger einbettende oder an diesen angebundene Kunststoffschicht zweiteilig aufgebaut ist, wobei eine erste Teilschicht an der Außenseite des Metalleinlegers durch eine aufkaschierte Kunststofffolie gebildet ist und eine zweite Teilschicht an der Innenseite des Metalleinlegers einstückig mit dem Kunststoff des Trägers ausgebildet ist. Auch in diesem Fall ist das den Träger bildende Material ein Kunststoff.
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Eine vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass der Metalleinleger über seine gesamte Ausdehnung oder zumindest in dem mindestens einen Teilbereich ein Streckmetall oder ein Metallgitter oder ein Lochblech oder ein Metallgewebe, insbesondere ein Drahtgewebe, ist. Im Falle des Streckmetalls kann dessen Struktur sowohl gerade als auch gewellt sein.
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Für spezielle Designvarianten ist es möglich, dass die nicht von der Kunststoffschicht umschlossenen Erhöhungen und/oder Vorsprünge eloxiert und/oder ein- oder mehrfarbig eingefärbt und/oder mit einer Prägung versehen und/oder mit einem Aufdruck versehen und/oder zur Gestaltung der Oberfläche geschliffen und/oder gebürstet und/oder geätzt sind.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Dekorschicht an ihrer Sichtseite mit einer transparenten Schutzschicht, insbesondere einer Lackschicht, überzogen sein. Unter Transparenz wird hierbei neben einer zumindest weitgehend farbechten Transparenz auch eine farbige Transparenz verstanden, bei der die Strukturen und Gestaltungen unter der Schutzschicht erkennbar bleiben, sich jedoch deren Erscheinungsfarbe aufgrund einer Einfärbung der Schutzschicht ändert.
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Auch kann das Formteil Befestigungs- und/oder Funktionselemente aufweisen, die an dem Träger vorzugsweise einstückig angeformt oder angebracht sind. Mit diesen Elementen kann das Formteil beispielsweise in einem Fahrzeuginnenraum befestigt werden.
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Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren betrifft das Herstellen von Formteilen, die einen Träger, beispielsweise aus Kunststoff, und eine Dekorschicht umfassen. Die Dekorschicht dieser Formteile umfasst mindestens einen Metalleinleger mit einer dem Träger zugewandten Innenseite und einer der Innenseite gegenüberliegenden Außenseite, der über seine gesamte Ausdehnung oder in mindestens einem Teilbereich Durchbrüche zwischen Innen- und Außenseite aufweist. Der Metalleinleger ist üblicherweise ein flächiger Metalleinleger, d.h. es handelt sich beispielsweise um ein in gewünschter Weise geformtes Metallblech. Es kann sich bei diesen Formteilen beispielsweise um die vorstehend beschriebenen Formteile gemäß der Erfindung handeln.
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Das erste vorgeschlagene erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Schritte auf:
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Herstellen eines zur Ausbildung der Dekorschicht im Formteil vorgesehenen Verbundwerkstoffs, indem der Metalleinleger mit mindestens einer Kunststofffolie kaschiert wird, und zwar an einer in der Dekorschicht die Außenseite des Metalleinlegers bildenden ersten Seite und/oder an einer in der Dekorschicht die Innenseite bildenden zweiten Seite, wobei die Kaschierung derart erfolgt, dass der Kunststoff der Kunststofffolie in die Durchbrüche zumindest teilweise eindringt.
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Zumindest teilweises Abtragen des durch das Kaschieren an der ersten Seite des Metalleinlegers vorhandenen Kunststoffs (wenn erforderlich), so dass im Ergebnis zumindest einzelne Teile des Metalleinlegers freigelegt werden.
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Anbringen des Trägers an den Verbundwerkstoff, bei einem Träger aus Kunststoff beispielsweise durch Spritzgießen, Gießen oder Formpressen.
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Die Vorteile dieses ersten erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den bereits beschriebenen Vorteilen des erfindungsgemäßen Formteils.
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Gemäß einer Weiterbildung des ersten Verfahrens ist vorgesehen, dass das Kaschieren der Kunststofffolie mittels Thermokaschieren erfolgt, so dass der Druck der erwärmten Kaschierwalzen die weiche Kunststofffolie in die Durchbrüche drückt und diese damit vollständig oder teilweise mit Kunststoff ausfüllt.
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Auch kann beim ersten Verfahren vorgesehen sein, dass der Metalleinleger über seine gesamte Ausdehnung oder in dem mindestens einen Teilbereich ein Streckmetall oder ein Metallgitter oder ein Lochblech oder ein Metallgewebe, insbesondere ein Drahtgewebe, ist.
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Ferner kann der Metalleinleger eine Metallplatine sein, die vor der Herstellung des Verbundwerkstoffs über ihre gesamte Ausdehnung oder in dem mindestens einen Teilbereich zur Ausbildung der Durchbrüche gestanzt wird. Gemäß einer Weiterbildung kann der gestanzte Metalleinleger anschließend gestreckt werden.
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Eine Ausführungsvariante sieht vor, dass der Verbundwerkstoff vor oder nach dem Abtragen des Kunststoffs umgeformt wird, insbesondere entsprechend seiner späteren Form als Dekorschicht im Formteil.
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Ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren betrifft ebenfalls das Herstellen von Formteilen, die einen Träger, beispielsweise aus Kunststoff, und eine Dekorschicht umfassen. Die Dekorschicht dieser Formteile umfasst mindestens einen Metalleinleger mit einer dem Träger zugewandten Innenseite und einer der Innenseite gegenüberliegenden Außenseite, der über seine gesamte Ausdehnung oder in mindestens einem Teilbereich zum einen Durchbrüche zwischen Außenseite und Innenseite und zum anderen Erhöhungen und/oder Vorsprünge an der Außenseite aufweist. Der Metalleinleger ist üblicherweise ein flächiger Metalleinleger, d.h. es handelt sich beispielsweise um ein in gewünschter Weise geformtes Metallblech. Es kann sich bei diesen Formteilen beispielsweise um die vorstehend beschriebenen Formteile gemäß der Erfindung handeln.
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Das zweite erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch folgende Schritte:
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Herstellen des Trägers durch Spritzgießen oder Gießen oder Formpressen des Kunststoffs, wobei der Metalleinleger vollständig in den Kunststoff des Trägers eingebettet wird.
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Abtragen des Kunststoffs an der Außenseite des Trägers, so dass die Erhöhungen und/oder Vorsprünge des Metalleinlegers zumindest teilweise freigelegt werden.
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Die Vorteile dieses zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den bereits beschriebenen Vorteilen des erfindungsgemäßen Formteils.
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Die nachfolgenden Ausführungen gelten für beide erfindungsgemäßen Verfahren.
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So kann gemäß einer Weiterbildung der Verfahren das Abtragen des Kunststoffs mittels einer mechanischen Bearbeitung erfolgen, insbesondere durch Schleifen und/oder Polieren und/oder Bürsten und/oder Kratzen. Auch kann das Abtragen des Kunststoffs mittels einer Ätzbehandlung erfolgen.
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Ferner kann das Abtragen des Kunststoffs mittels einer Lösemittelbehandlung erfolgen.
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Des Weiteren ist es möglich, dass das Abtragen des Kunststoffs mittels einer Laserbehandlung erfolgt.
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Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verfahren sieht vor, dass zumindest einige der freigelegten Teile des Metalleinlegers eloxiert und/oder ein- oder mehrfarbig eingefärbt und/oder mit einer Prägung versehen und/oder mit einem Aufdruck, beispielsweise mittels Siebdruck versehen oder zur Gestaltung der Oberfläche geschliffen werden. Insbesondere mittels eines Aufdrucks, aber auch mittels anderer Bearbeitung, lässt sich eine spezielle Haptik und/oder eine gewünschte Farbe herstellen.
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Weiter kann bei den Verfahren vorgesehen sein, dass die Dekorseite des Formteils mit einer transparenten Schutzschicht, insbesondere einer Lackschicht, überzogen wird. Unter Transparenz wird hierbei neben einer zumindest weitgehend farbechten Transparenz auch eine farbige Transparenz verstanden, bei der die Strukturen und Gestaltungen unter der Schutzschicht erkennbar bleiben, sich jedoch deren Erscheinungsfarbe aufgrund einer Einfärbung der Schutzschicht ändert.
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Ferner können bei der Herstellung des Trägers durch Spritzgießen oder Gießen oder Formpressen des Kunststoffs, der den Träger bildet, Befestigungs- und/oder Funktionselemente aus dem Kunststoff einstückig mit dem Träger ausgeformt werden oder durch teilweise Einbettung in den Kunststoff am Träger angebracht werden.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beiliegende, schematische Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
- 1 in einer Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils,
- 2 in einer Draufsicht ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils,
- 3 das Formteil gemäß 1 in einer Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A,
- 4 eine Querschnittsdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Formteils,
- 5 eine Querschnittsdarstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Formteils, und
- 6 bis 8 in einer Querschnittsdarstellung aufeinanderfolgende Herstellungsschritte eines fünften Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Formteils.
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Einander entsprechende Teile und Komponenten in 1 bis 8 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils 10. 3 zeigt das vorgenannte erste Ausführungsbeispiel in einer Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A in 1. Das Formteil 10 umfasst einen Träger 12, beispielsweise aus Kunststoff, und eine Dekorschicht 11. Die Dekorschicht 11 umfasst wiederum einen Metalleinleger 13 mit einer dem Träger 12 zugewandten Innenseite 15 und einer der Innenseite 15 gegenüber liegenden Außenseite 16. Der Metalleinleger 13 weist in einem Teilbereich 14 (siehe 1) Durchbrüche 17 zwischen Außenseite 16 und Innenseite 15 auf, ferner Vorsprünge 18 (bzw. Erhöhungen) an der Außenseite 16 des Metalleinlegers 13. Ferner sind auch Vorsprünge bzw. Erhöhungen an der Innenseite 15 des Metalleinlegers 13 erkennbar, jedoch in den Figuren nicht mit einem eigenen Bezugszeichen bezeichnet. Dieser Teilbereich 14 mit Durchbrüchen 17 und Vorsprüngen 18 ist in 2 nur symbolisch durch drei Durchbrüche 17 und zwei Vorsprünge 18 an der Außenseite 16 des Metalleinlegers 13 dargestellt, in praktischen Ausführungsformen sind hier üblicherweise zahlreiche Durchbrüche 17 und Vorsprünge 18 vorgesehen.
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2 zeigt in einer Draufsicht ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils 10. Im Unterschied zu den Ausführungsbeispielen gemäß 1 und 3 sowie 4 bis 8 ist hier nicht nur ein Teilbereich 14 vorgesehen, der Durchbrüche 17 und Vorsprünge 18 aufweist, sondern diese Durchbrüche 17 und Vorsprünge 18 erstrecken sich über den gesamten Metalleinleger, der wiederum zumindest die ganze Sichtseite des Formteils 10 überdeckt. Alle weiteren Ausbildungen können den vorstehenden und nachfolgenden Erläuterungen zu den alternativen Ausführungsbeispielen entsprechen.
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In 3 ist gezeigt, dass an die Innenseite 15 des Metalleinlegers 13 eine Kunststofffolie 19 aufkaschiert ist. Diese Kunststofffolie 19 bildet eine Kunststoffschicht 21, an die der Metalleinleger 13 angebunden ist. Die Kunststofffolie 19 und damit die Kunststoffschicht 21 dringt durch die Durchbrüche 17 hindurch und füllt diese dabei zumindest teilweise aus. Die Vorsprünge 18 ragen über die äußere Oberfläche 22 der Kunststoffschicht 21 hinaus.
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4 zeigt in einer Querschnittsdarstellung ein drittes Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Formteils 10, 5 zeigt ebenfalls in einer Querschnittsdarstellung ein viertes Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Formteils 10. Das Formteil 10 gemäß dem dritten und dem vierten Ausführungsbeispiel umfasst einen Träger 12 und eine Dekorschicht 11. Die Dekorschicht 11 umfasst einen Metalleinleger 13 mit einer dem Träger 12 zugewandten Innenseite 15 und einer der Innenseite 15 gegenüber liegenden Außenseite 16. Der Metalleinleger 13 weist in einem Teilbereich 14 Durchbrüche 17 zwischen Außenseite 16 und Innenseite 15 auf, ferner Vorsprünge 18 (bzw. Erhöhungen) an der Außenseite 16 des Metalleinlegers 13. Die ferner gezeigten Vorsprünge bzw. Erhöhungen an der Innenseite 15 des Metalleinlegers sind in den Figuren nicht mit eigenen Bezugszeichen bezeichnet. Dieser Teilbereich 14 mit Durchbrüchen 17 und Vorsprüngen 18 ist in 4 und 5 nur symbolisch durch drei Durchbrüche 17 und zwei Vorsprünge 18 dargestellt, in praktischen Ausführungsformen sind hier üblicherweise zahlreiche Durchbrüche 17 und Vorsprünge 18 vorgesehen.
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Im Ausführungsbeispiel nach 4 ist an die Außenseite 16 des Metalleinlegers 13 eine Kunststofffolie 20 aufkaschiert. Diese Kunststofffolie 20 bildet eine Kunststoffschicht 21, an die der Metalleinleger 13 angebunden ist. Die Kunststofffolie 20 und damit die Kunststoffschicht 21 dringen in die Durchbrüche 17 hinein und füllen diese dabei teilweise aus, der Rest der Durchbrüche 17 ist vom Material des Trägers 12 ausgefüllt. Alternativ ist auch ein vollständiges Ausfüllen der Durchbrüche 17 durch die Kunststofffolie 20 und damit die Kunststoffschicht 21 möglich. Der in 4 linke Vorsprung 18 grenzt mit einer seiner Ecken bzw. Kanten von innen an die äußere Oberfläche 22 der Kunststoffschicht 21 an und ist somit von außen sichtbar. Der in 4 rechte Vorsprung 18 grenzt mit einer seiner Flächen von innen an die äußere Oberfläche 22 der Kunststoffschicht 21 an. Es ist auch möglich, dass die Vorsprünge 18 über die Oberfläche 22 der Kunststoffschicht 21 hinausragen. In den Figuren sollten jeweils verschiedene Alternativen gezeigt werden, in der Praxis wir jedoch pro Formteil in der Regel nur eine Variante vorhanden sein. Dies ist jedoch nicht zwingend.
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Im Ausführungsbeispiel nach 5 ist sowohl an die Außenseite 16 des Metalleinlegers 13 eine Kunststofffolie 20 als auch an die Innenseite 15 des Metalleinlegers eine Kunststofffolie 19 aufkaschiert. Diese Kunststofffolien 19 und 20 bilden zusammen eine Kunststoffschicht 21, in die der Metalleinleger 13 eingebettet ist. Beide Kunststofffolie 19 und 20 dingen von gegenüber liegenden Seiten in die Durchbrüche 17 ein und füllen diese vollständig aus, so dass die Kunststoffschicht 21 die Durchbrüche 17 vollständig füllt. Die Vorsprünge 18 sind in Bezug auf die äußere Oberfläche 22 der Kunststoffschicht 21 analog zum Ausführungsbeispiel nach 4 ausgebildet, so das diesbezüglich auf die vorstehenden Erläuterungen zu 4 verwiesen wird.
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Die obere Sichtseite des Formteils 10 ist in 4 und 5 jeweils mit Wölbungen im Bereich der Durchbrüche 17 und Vorsprünge 18 gezeigt. Es ist auch möglich, diese Sichtseite plan auszubilden durch aufbringen einer zusätzlichen Schicht, beispielsweise einer Lackschicht. Diese zusätzliche Schicht kann auch die Funktion einer Schutzschicht erfüllen.
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Die in 3 bis 5 gezeigten Beispiele sind mittels des beschriebenen ersten erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt worden, durch Kaschieren des Metalleinlegers mit den jeweils gezeigten Kunststofffolien. Nach dem Kaschieren wird gegebenenfalls an der Außenseite bzw. ersten Seite des Metalleinlegers vorhandener Kunststoff abgetragen, so dass im Ergebnis zumindest einzelne Teile des Metalleinlegers freigelegt sind. Anschließend wird der Träger an das Verbundmaterial angebracht. Bei einem Träger aus Kunststoff kann dies beispielsweise durch Spritzgießen oder Gießen oder Formpressen erfolgen. Beispielsweise kann hierbei, wie in 3 , 4 und 5 gezeigt, das den Träger bildende Material in Einwölbungen in der Kunststoffschicht 21 (3 und 5), die beim Aufkaschieren der Kunststofffolie auftreten können, oder in nicht gefüllte Bereiche der Durchbrüche 17 (4) eindringen und diese füllen.
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Alternativ ist es auch möglich, die Formteile mittels des beschriebenen zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens herzustellen. Hierbei werden keine Kunststofffolien aufkaschiert, vielmehr sind hier die Kunststoffschicht 21 und der Träger 12 einstückig ausgebildet, d.h. die an den Metalleinleger angebundene bzw. diesen einbettende Kunststoffschicht geht direkt in den Träger 12 über bzw. bildet gleichzeitig den Träger 12.
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Ein beispielhafter Verfahrensablauf entsprechend dem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren ist in 6 bis 8 gezeigt. Es handelt sich hierbei wiederum um eine Querschnittsdarstellung durch ein Formteil 10, das in der Draufsicht wie das Formteil 10 in 1 aussieht. Aber auch eine Ausbildung wie in 2 gezeigt ist möglich.
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Das herzustellende Formteil 10 umfasst einen Träger 12 und eine Dekorschicht 11. Die Dekorschicht 11 wiederum umfasst mindestens einen Metalleinleger 13 mit einer dem Träger 12 zugewandten Innenseite 15 und einer der Innenseite 15 gegenüber liegenden Außenseite 16. In 6 bis 8 ist symbolisch durch drei Durchbrüche 17 und zwei Vorsprünge 18 dargestellt, dass der Metalleinleger 13 in mindestens einem Teilbereich 14 zum einen Durchbrüche 17 zwischen Außenseite 16 und Innenseite 15 und zum anderen Erhöhungen und/oder Vorsprünge 18 an der Außenseite (16) aufweist. Alternativ kann sich dieser Bereich auch über die gesamte Ausdehnung des Metalleinlegers 13 erstrecken.
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Die Herstellung des Trägers 12 erfolgt zunächst durch Spritzgießen oder Gießen oder Formpressen des Kunststoffs, wobei der Metalleinleger 13 vollständig in den Kunststoff des Trägers 12 eingebettet wird. Das Ergebnis dieses Verfahrensschritts ist in 6 gezeigt.
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Anschließend wird der Kunststoff an der Außenseite des Trägers 12 derart abgetragen, dass die Vorsprünge 18 des Metalleinlegers 13 zumindest teilweise freigelegt werden. Das Ergebnis dieses Verfahrensschritts ist in 7 gezeigt. Das Abtragen des Kunststoffs kann mittels einer mechanischen Bearbeitung erfolgen, insbesondere durch Schleifen und/oder Polieren und/oder Bürsten und/oder Kratzen, und/oder mittels einer Ätz- und/oder Lösemittel- und/oder Laserbehandlung.
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Auch können zumindest einige der freigelegten Teile des Metalleinlegers 13 eloxiert und/oder ein- oder mehrfarbig eingefärbt und/oder mit einer Prägung versehen und/oder mit einem Aufdruck versehen und/oder geschliffen und/oder gebürstet und/oder geätzt werden. Dies ist jedoch nicht zwingend.
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Schließlich wird die Dekorseite des Formteils 10 mit einer transparenten Schutzschicht 23, beispielsweise einer Lackschicht, überzogen. Das Ergebnis dieses Verfahrensschrittes ist in 8 gezeigt. Bereits bei dem in 7 gezeigten Formteil 10 handelt es sich um ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils. Aber auch die in 8 gezeigte Ergänzung um die Schutzschicht 23 führt zu einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils 10.
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In allen gezeigten Ausführungsbeispielen können Befestigungs- und/oder Funktionselemente im oder am Träger 12 vorgesehen sein, beispielsweise einstückig mit dem Träger 12 ausgebildet oder durch teilweise Einbettung in den Kunststoff des Trägers an diesem angebracht sein. Dies ist in den Figuren nicht dargestellt.
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Zu allen vorstehenden Ausführungen gilt: Bei dem Metalleinleger kann es sich beispielsweise um Aluminium oder Stahl handeln. Ferner kann der Metalleinleger über seine gesamte Ausdehnung oder zumindest in dem angesprochenen mindestens einen Teilbereich ein Streckmetall oder ein Metallgitter oder ein Lochblech oder ein Metallgewebe, insbesondere ein Drahtgewebe, ist. Im Falle des Streckmetalls kann dessen Struktur sowohl gerade als auch gewellt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Formteil
- 11
- Dekorschicht
- 12
- Träger
- 13
- Metalleinleger
- 14
- Teilbereich des Metalleinlegers 13
- 15
- Innenseite des Metalleinlegers
- 16
- Außenseite des Metalleinlegers 13
- 17
- Durchbruch im Metalleinleger 13
- 18
- Vorsprung des Metalleinlegers 13
- 19
- aufkaschierte Kunststofffolie
- 20
- aufkaschierte Kunststofffolie
- 21
- Kunststoffschicht
- 22
- äußere Oberfläche der Kunststoffschicht
- 23
- Schutzschicht