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Die Erfindung betrifft einen Bauaufzug mit einem vertikalen Mast und einer entlang des Mastes durch einen Motor zu den einzelnen Etagen verfahrbaren Plattform. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Bauaufzuges.
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Einen derartigen Aufzug mit einer, an einem Mast verfahrbaren Plattform, ist der
DE 100 58 021 C2 zu entnehmen. Ein solcher Aufzug weist eine Steuerungseinrichtung auf, welche von der Plattform als Transportbühne mit geringer Fahrgeschwindigkeit und von einem außerhalb der Plattform angeordneten Außensteuerstand als Bauaufzug mit höherer Fahrgeschwindigkeit betätigbar ist. Sowohl die an der Plattform, als auch die am Außensteuerstand, angeordnete Steuereinrichtung ist so ausgelegt, dass sie wahlweise an die Steuerungseinrichtung der Plattform oder die Steuerungseinrichtung des Außensteuerstandes ein Bedienpult anschließen kann. Dabei ist am Außensteuerstand eine Schaltvorrichtung angeordnet, welche bei angeschlossenem Bedienpult auf die Betriebsweise als Bauaufzug und bei abgenommenem Bedienpult auf die Betriebsweise als Transportbühne geschaltet wird.
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Derartige Bauaufzüge sind in verschiedenen Ausgestaltungen hinlänglich bekannt. Sie dienen dazu, entweder Personen oder Lasten in verschiedenen Etagen eines Gebäudes zu transportieren, wobei je nach Last verschiedene Anforderungen an die Ausgestaltung der Aufzugskabine bzw. Plattform gestellt werden. So sind Personenaufzüge, die auch zum Materialtransport geeignet sind, mit einer geschlossenen Aufzugskabine mit Tür und Dach gebräuchlich, um sicherzustellen, dass die in der Aufzugskabine befindlichen Personen während der Fahrt nicht aus der Kabine herausfallen kann und auch nicht vom Gerüst oder dergleichen herunterfallende Gegenstände getroffenen werden kann.
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In der
DE 10 2005 039 531 A1 wird ein Verfahren zur drahtlosen Inbetriebnahme und zum Betrieb eines Aufzuges oder Kranes, insbesondere eines Treppenliftes offenbart. Die Fahrbewegung dieses Aufzuges wird durch einen Elektromotor, der mit einer Steuer- und Regelschaltung verbunden ist und durch diese mit der elektrischen Energie versorgt wird, auf Tastendruck bewirkt werden, wobei die Vorrichtung eine Fernbedienung mit einer Stromversorgung vorsieht, die mit Funktionselementen zur Betätigung von Schaltelementen ausgestattet ist. Bei einer Betätigung eines dieser Funktionselemente direkt oder indirekt wird gleichzeitig mindestens ein weiteres Schaltelement geschaltet und in der Fernbedienung werden Fahrbefehle als NF-Signal erzeugt und an die Steuer- und Regelschaltung übermittelt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Bauaufzug mit einem vertikalen Mast und einem entlang des Mastes durch einen Motor verfahrbaren Plattform zum einen zu vereinfachen und die aufwendige Kabelführung, die mit jeder Etage, die gebaut wird, größer wird einzudämmen und gleichzeitig eine Erhöhung der Transportleistung zu gewährleisten.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei die Unteransprüche eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens wiedergeben.
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Um die Transportleistung zu erhöhen wird, bei einem Bauaufzug, der aus einem vertikalen Mast und einer entlang des Mastes durch einen Motor zu den einzelnen Etagen verfahrbaren Plattform vorgeschlagen, in jeder der neu gebauten Etagen beliebig einen eigenen Etagensender anzuordnen. Ein solcher Etagensender kann mit einem Funkempfänger, der innerhalb der Plattform sich befindet, entsprechend kommunizieren. Die Etagensender sind programmierbar, so dass eine einfach Identifikation innerhalb der Plattform beispielsweise mittels einer numerischen Anzeige möglich ist. Da die Etagensender keinen Empfänger haben, werden sie ausschließlich dafür verwandt, dass durch die Betätigung einer der beiden Tasten, die ein solcher Etagensender aufweist, eine Anforderung einer Fahrtrichtung durchgeführt wird. Bei Betätigung einer derartigen Taste wird somit eine Anforderung an die Plattform mittels Funk gesendet. Der innerhalb der Plattform vorhandene Funkempfänger empfängt dieses kodierte Signal und zeigt es an der numerischen Anzeige an. Aus dieser Information erkennt der Bauaufzugsführer zum einen aus welcher Etage die Anforderung gesendet worden ist und gleichzeitig wird durch eine Anforderungsfahrtrichtungsanzeige ihm signalisiert, in welcher Richtung er die nächste Fahrt ausführen soll. Durch diese Information können beispielsweise auch entsprechende Fahrten miteinander kombiniert werden, was Zeit einspart. Durch diese Zeiteinsparung kommt es zu einer Leistungssteigerung eines solchen Bauaufzuges, weil entsprechende Leerfahrten größten Teils vermieden werden. Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um Bauwerke mit einer entsprechend hohen Anzahl von Etagen handelt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass der Etagensender nur eine Taste zur Anforderung des Bauaufzuges aufweist. In einem solchen Falle bekommt der Bauaufzugsführer nur die angeforderte Etage zur Anzeige.
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So sind innerhalb der einzelnen Etagen, vorzugsweise im Bereich des Bauaufzuges entsprechende Etagensender fest installiert, vorzugsweise über eine entsprechende Wandhalterung.
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Eine derartige Ausstattung einer Baustelle mit einem Bauaufzug, in dessen Plattform ein entsprechender Funkempfänger vorhanden ist, der mit einzelnen auf der Etage vorhandenen Etagensendern kommunizieren kann, ist vorzugsweise so konzipiert, dass eine derartige Einrichtung nachrüstbar ist. Dieses insbesondere ist dann von großem Interesse, wenn es sich bei dem Bauwerk um ein entsprechend hohes Bauwerk handelt, wobei bei einer Etagenausführung von zwei bis drei in der Regel auf eine derartige Kommunikationsmöglichkeit verzichtet werden kann. Durch die Nachrüstbarkeit wird somit eine Kostenreduzierung durchgeführt, da entsprechende Anlagen auch an anderen Bauaufzügen verwendet werden können. Um die Kommunikation zwischen vorhandenen Bedieneinrichtungen innerhalb der Plattform zu erleichtern und entsprechende Verkabelungen zu reduzieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass eine Betätigungsvorrichtung mittels einer Busverbindung mit der üblicherweise vorhandenen Bedieneinrichtung der Plattform und auch eines stationären Schaltschrankes durchgeführt wird.
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Durch ein derartiges Verfahren kann die Transportleistung enorm gesteigert werden, weil beispielsweise bei der Anforderung von mehreren Etagen auf einem Fahrweg diese gleichzeitig ausgeführt werden können. Dieses spart entsprechende Arbeitszeit und damit tritt eine Reduzierung der Baukosten ein. Ebenfalls wird die Betriebssicherheit enorm erhöht, da durch die Verwendung von Etagensendern in Verbindung mit einem Funkempfänger einerseits die Verlegung von aufwendigen Kabeln zu jeder Etage vermieden wird und gleichzeitig wird das Risiko der Beschädigung derartiger Kabel völlig eliminiert. Eine Beschädigung der bisher verwendeten Verkabelung bedeutet Stillstand des Bauaufzuges. Derartige Ausfälle des Bauaufzuges werden durch die Erfindung vermieden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten möglichen Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: Eine schematische Darstellung eines Bauaufzuges mit einer Plattform und eines Gebäudes mit mehreren Etagen;
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2: eine Bedieneinrichtung, die mittels einer elektrischen Verbindung mit einer Betätigungsvorrichtung nachrüstbar ist.
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Gemäß der 1 besteht der Bauaufzug im Wesentlichen aus einem vertikal ausgerichteten Mast 1, an dem verfahrbar eine Plattform 2 sich befindet. In der Plattform 2 ist eine Bedieneinrichtung 3, auf die noch später Bezug genommen wird. Um den Bauaufzug betrieblich verwenden zu können, befindet sich in der Parterre ein Schaltschrank 4, an dem eine stationäre Bedieneinheit 5 angebracht ist. Die stationäre Bedieneinheit dient zur Betätigung des Bauaufzuges vom Boden aus.
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In den einzelnen Etagen 11, 12, 13, 14, 15, wobei 15 für n steht, sind jeweils Etagensender 6, 7, 8, 9, 10, wobei 10 für n steht, vorhanden. Es versteht sich, dass die Zuordnung eines Etagensenders beliebig festlegbar ist. Diese Etagensender 6, 7, 8, 9, 10 werden vorzugsweise in einer Wandhalterung in der Nähe des Bauaufzuges angebracht. Entsprechend der Etagenzahl sind die einzelnen Etagensender 6, 7, 8, 9, 10 so programmiert, dass bei der Abgabe eines Funksignals über deren integrierter Antenne eine definitive Aussage an einem Anzeigentableau 23 innerhalb der Bedieneinrichtung 3 ausgeführt wird.
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In der 2 wird neben der bevorzugten Bedieneinrichtung 3, die eine Mikroprozessorsteuerung 28 beinhaltet und mit einem Funkempfänger 16 verbunden ist, auch eine Bedieneinheit 17 dargestellt. Die Bedieneinheit 17 ist so ausgestattet, dass sie zum einen, einen Notaustaster 18, einen Aufwärtstaster 19, sowie einen Abwärtstaster 21 für die Fahrt des Bauaufzuges beinhaltet, wogegen noch ein Halttaster 20 vorhanden ist. Aktiviert kann das Ganze beispielsweise durch einen entsprechenden Schlüsselschalter 22 werden. Diese Bedieneinrichtung 3 ist eine standardmäßige Ausrüstung für entsprechende Bauaufzüge, wobei der Funkempfänger 16 zusätzlich installiert wurde. Die Bedieneinrichtung 3 ist über eine nicht dargestellte Kabelverbindung mit einem stationären Schaltschrank 4 in der Parterre des Gebäudes verbunden.
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Durch die Verwendung einer Betätigungsvorrichtung 29 wird mittels einer elektrischen Verbindung 30 über Stecksysteme 31 die Bedieneinrichtung 3 zu einer intelligenten Bauaufzugssteuerung. Innerhalb der Betätigungsvorrichtung 29 ist eine Anforderungsfahrtrichtungsanzeige 25 und 26 vorhanden, die neben einer Anzeige 23 dem Bauaufzugsführer die Anweisung überträgt, die mittels der einzelnen Etagensender 6 bis n über den Funkempfänger 16 betätigt worden sind. Dabei wird an der Anzeige 23 die Etage angegeben, in der ein entsprechendes Anforderungssignal über den Etagensender 6 bis n ausgelöst worden ist. Eine weitere Information bekommt der Bauaufsichtsführer dadurch, dass neben der Anforderungsetage auch noch die gewünschte Fahrtrichtung nach Erreichen dieser Anforderungsetage über die Anforderungsfahrtrichtungsanzeigen 25 und 26 angegeben wird. Durch diese Tatsache ist es möglich, entsprechende Fahrten mehrer Anforderer, gerade bei sehr hohen Gebäuden zusammenzufassen. Man muss sich der Tatsache bewusst sein, dass ein derartiger Bauaufzug nicht mit einer so hohen Fahrgeschwindigkeit zwischen einzelnen Etagen fährt, wie es beispielsweise bei einem innerhalb eines Schachtes in einem Gebäude installierten Aufzug der Fall ist. Somit wird durch die Anzeige es für den Bauaufzugführer möglich, auch weitere Anforderungen gleichzeitig mit zu bedienen.
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Beim Erreichen der entsprechend angeforderten Etage wird dem Bauaufzugsführer mitgeteilt, welche nächste Etage von dem Anforderer gewünscht wird. Diese Information kann über eine numerische Tastatur 27 eingegeben werden, so dass der Bauaufsichtsführer anschließend nur noch eine der Tasten 19 oder 21 drücken muss.
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Innerhalb der Betätigungsvorrichtung 29 sind die Ausführungen der Tasten 18, 19, 20, 21 und 22 in der gleichen Art und Weise vorhanden, wie sie bereits bei der Bedieneinheit 3 ausgeführt sind.
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Die Lösung der Aufgabe trägt dazu bei, dass die Transportleistung erhöht wird. Während früher Kabel zu jeder Etage aufwendig verlegt werden mussten und diese beispielsweise durch herunterfallende Gegenstände beschädigt wurden, was grundsätzlich zur Folge hatte, dass ein derartiger Bauaufzug für einen nicht voraussehenden Zeitraum nicht benutzbar war, ist heute neben einer Verringerung der Installationszeiten und der Kosteneinsparung für die Verkabelung auch ein Ausfall des Bauaufzuges wegen beschädigter Kabel nicht mehr gegeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mast
- 2
- Plattform
- 3
- Bedieneinrichtung
- 4
- Schaltschrank
- 5
- stationäre Bedieneinheit
- 6
- Etagensender
- 7
- Etagensender
- 8
- Etagensender
- 9
- Etagensender
- 10
- Etagensender
- 11
- Erste Etage
- 12
- Zweite Etage
- 13
- Dritte Etage
- 14
- Vierte Etage
- 15
- n. Etage
- 16
- Funkempfänger
- 17
- Bedieneinheit
- 18
- Not-Aus
- 19
- Aufwärts
- 20
- Halt
- 21
- Abwärts
- 22
- Schlüsselschalter
- 23
- Anzeigentableau
- 24
- Etagenanzeige
- 25
- Anforderungsfahrtrichtungsanzeige
- 26
- Anforderungsfahrtrichtungsanzeige
- 27
- numerische Tastatur
- 28
- Mikroprozessorsteuerung
- 29
- Betätigungsvorrichtung
- 30
- Bus
- 31
- Stecksystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10058021 C2 [0002]
- DE 102005039531 A1 [0004]