DE102010013377B4 - Bildverarbeitungsverfahren und Wärmebildkamera - Google Patents
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Abstract
Bei einer Wärmebildkamera (1) wird vorgeschlagen, aus einer Folge von wenigstens zwei IR-Bildern (10, 11) beziehungsweise diesen zugeordneten VIS-Bildern (19, 20) mit einer Merkmalsanalyse Merkmale zu extrahieren und eine optimale Übereinstimmung zwischen aus den Bildern (9, 10, 19, 20) extrahierten Merkmalen zu bestimmen und für die Bildpositionen (16, 17) der übereinstimmenden Merkmale einen Translationsvektor (18) zu ermitteln, welcher die Bildpunkte des ersten IR-Bildes (10) mit Bildpunkten des zweiten IR-Bildes (11) in Beziehung setzt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bildverarbeitungsverfahren für eine Folge von IR-Bildern, wobei die Folge wenigstens ein erstes IR-Bild und ein zweites IR-Bild umfasst, wobei das erste IR-Bild einem ersten Zeitpunkt und das zweite IR-Bild einem zweiten, späteren Zeitpunkt zugeordnet ist.
- Die Erfindung betrifft weiter eine Wärmebildkamera mit Bildverarbeitungsmitteln.
- Es ist üblich geworden, von einer Szene eine Folge von IR-Bildern, beispielsweise in Form eines Filmes, zu erstellen, um seitlich ablaufende Prozesse zu dokumentieren oder Langzeitmessungen durchzuführen.
- Es hat sich herausgestellt, dass es bei handgehaltenen Wärmebildkameras schwierig ist, insbesondere kleine Objekte genau anzuvisieren und über einen längeren Zeitraum zu erfassen. Es empfiehlt sich daher, derartige Wärmebildkameras während des Messzeitraumes auf Stativen oder dergleichen zu montieren.
- Aus Alam, M. S. et al.: „Infrared image registration and hignresolution reconstruction using multiple translationally shifted aliased video frames”; IEEE Transactions an Instrumentation and Measurement; Oct. 2000; Vol. 49 Issue 5, pp. 915–923, ist ein Verfahren zur Verbesserung der Auflösung eines IR-Bildes bekannt, wobei ein IR-Detektor derart an einem Flugzeug montiert ist, dass die Vibrationen des Flugzeugs zur Erzeugung von zufälligen Verschiebungen zwischen nacheinander aufgenommenen IR-Bildern nutzbar sind, und wobei die gegeneinander versetzten IR-Bilder zu einem hochauflösenden Endbild zusammengesetzt werden.
- Aus Li, Hui Henry and Zhou, Yi-Tong: „Automatic visual/IR image registration”; 1996n Society of Photo – Optical Instrumentation Engineers; Opt. Eng., Vol. 35, pp. 391–400 (1996), ist eine automatische Registrierung von sichtbaren mit IR-Bildern bekannt, wobei an dem sichtbaren Bild einerseits und an dem IR-Bild andererseits jeweils eine Merkmalsextraktion durchgeführt wird, wonach das sichtbare Bild mit dem IR-Bild in Registrierung gebracht wird.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Messungen mit einer Wärmebildkamera, die sich über einen längeren Messzeitraum erstrecken, zu vereinfachen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem Bildverarbeitungsverfahren der eingangs genannten Art die Merkmale des Anspruchs 1 vor. Insbesondere ist vorgesehen, dass zu dem ersten Zeitpunkt ein erstes VIS-Bild von einer Szene erstellt wird, dass zu dem zweiten Zeitpunkt ein zweites VIS-Bild von der Szene erstellt wird, dass in dem ersten VIS-Bild ein erster Bildbereich ausgewählt wird, dass für den ersten Bildbereich wenigstens ein Merkmal aus dem ersten VIS-Bild extrahiert wird, dass in dem zweiten VIS-Bild ein zweiter Bildbereich mit einem Merkmals- und/oder Mustererkennungsalgorithmus derart bestimmt und ausgewählt wird, dass für den ausgewählten zweiten Bildbereich die Übereinstimmung wenigstens eines extrahierten Merkmals mit dem zu dem ersten Bildbereich extrahierten wenigstens einen Merkmal optimal ist, und dass durch einen Vergleich der Bildposition des ersten Bildbereichs im ersten VIS-Bild mit der Bildposition des zweiten Bildbereichs im zweiten VIS-Bild ein IR-Translationsvektor ermittelt wird, welcher wenigstens einen Bildpunkt des ersten IR-Bildes mit wenigstens einem Bildpunkt in dem zweiten IR-Bild in Beziehung setzt. Die Erfindung bietet somit den Vorteil, dass eine sich auf den aufgenommenen IR-Bildern scheinbar aufgrund einer unkontrollierten Eigenbewegung des Aufnahmegeräts, also der Wärmebildkamera, oder tatsächlich bewegende Szene über mehrere IR-Bilder verfolgt werden kann. Diese Bewegung kann daher mit Hilfe des ermittelten IR-Translationsvektors kompensiert werden, wodurch Langzeitmessungen über wenige Sekunden oder länger auf einfache Weise möglich werden.
- Da eine erfindungsgemäß verwendete Wärmebildkamera zusätzlich über eine VIS-Kamera verfügt ist vorgesehen, dass das erste VIS-Bild und das zweite VIS-Bild im sichtbaren Spektralbereich aufgenommen werden. Die Erfindung macht sich somit die Erkenntnis zunutze, dass die Merkmalsextraktion für VIS-Bilder einfacher durchgeführt werden kann.
- Es kann vorgesehen sein, dass zur Ermittlung des IR-Translationsvektors eine vorgegebene Korrespondenz zwischen den Bildpunkten (Pixeln) des zu einem Zeitpunkt erstellten Bildes und den Bildpunkten (Pixeln) des diesem Zeitpunkt zugeordneten IR-Bildes angewendet wird. Hierbei definiert die vorgegebene Korrespondenz eine Vorschrift, wie die IR-Bilder mit den jeweils zugehörigen Bildern zur Deckung gebracht werden können.
- Um eine optimale Übereinstimmung der Merkmale erkennen zu können, kann eine Wahrscheinlichkeitsfunktion definiert und bereitgestellt sein, wobei eine optimale Übereinstimmung erkannt wird, wenn die Wahrscheinlichkeitsfunktion einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
- Das erfindungsgemäße Bildverarbeitungsverfahren kann insbesondere auf Folgen von IR-Bildern angewendet werden, welche aus Frames einer Filmsequenz gebildet werden.
- Um möglichst kurze Verarbeitungszeitspannen zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass die Auswahl des zweiten Bildbereichs simultan zur Aufnahme weiterer IR-Bilder der Folge ausgeführt wird.
- Generell können die ausgewählten Bildbereiche punktförmig oder flächenhaft ausgedehnt ausgestaltet sein.
- Um die Messung und/oder Beobachtung eines Objektes über mehrere IR-Bilder einer Filmsequenz zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass die Folge ein drittes IR-Bild umfasst, wobei das dritte IR-Bild einem dritten Zeitpunkt, welcher zeitlich nach dem zweiten Zeitpunkt liegt, zugeordnet ist, dass zu dem dritten Zeitpunkt ein drittes VIS-Bild von einer Szene erstellt wird, dass in dem zweiten VIS-Bild ein neuer erster Bildbereich ausgewählt wird, welcher aus dem zuvor ermittelten zweiten Bildbereich des zweiten VIS-Bildes abgeleitet ist, dass für den neuen ersten Bildbereich wenigstens ein Merkmal aus dem zweiten VIS-Bild extrahiert wird, dass in dem dritten VIS-Bild ein neuer zweiter Bildbereich mit einem Merkmals- und/oder Mustererkennungsalgorithmus derart bestimmt und ausgewählt wird, dass für den ausgewählten neuen zweiten Bildbereich die Übereinstimmung wenigstens eines Merkmals mit dem zu dem neuen ersten Bildbereich extrahierten wenigstens einen Merkmals optimal ist, und dass durch einen Vergleich der Bildposition des neuen ersten Bildbereichs im zweiten VIS-Bild mit der Bildposition des neuen zweiten Bildbereichs im dritten VIS-Bild ein neuer IR-Translationsvektor ermittelt wird, welcher wenigstens einen Bildpunkt des zweiten IR-Bildes mit wenigstens einem Bildpunkt in dem dritten IR-Bild in Beziehung setzt. Vorzugsweise ist der neue erste Bildbereich in dem zweiten Bild identisch zu dem zweiten Bildbereich des zweiten Bildes im ersten Verfahrensschritt ausgewählt oder es wird ein neuer zweiter Bildbereich unter Berücksichtigung des zuerst ermittelten Translationsvektors, insbesondere unter Berücksichtigung der Bewegung des Objektes, ausgewählt. Somit kann vermieden werden, dass die jeweils ausgewählten und ausgewerteten Bildbereiche zwischen den Bildern der Filmsequenz springen, wodurch eine kontinuierliche Erfassung eines Objektes über den Verlauf mehrerer Bilder möglich wird.
- Es kann auch vorgesehen sein, dass der neue erste Bildbereich aus dem zuvor ermittelten zweiten Bildbereich unter Berücksichtigung einer Temperaturänderung zwischen zwei durch einen Translationsvektor in Beziehung gesetzten Bildpunkten zweier IR-Bilder abgeleitet wird. Von Vorteil ist dabei, dass die Bewegung beziehungsweise Entwicklung eines Objektes auch dann verfolgt werden kann, wenn sich dessen Temperatur im Verlaufe der Zeit ändert und aufgrund dieser Temperaturänderungen die Form, die Helligkeit und/oder der Kontrast variiert.
- Um Langzeittemperaturmessungen durchzuführen, kann vorgesehen sein, dass eine Folge von wenigstens zwei, insbesondere wenigstens drei, Temperaturwerten zu durch Translationsvektoren in Beziehung gesetzten Bildpunkten aus den jeweiligen IR-Bildern bestimmt und ausgegeben wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass eine Folge von wenigstens einem Temperaturdifferenzwert, insbesondere wenigstens zwei Temperaturdifferenzwerten zu durch Translationsvektoren in Beziehung gesetzten Bildpunkten aus den jeweiligen IR-Bildern bestimmt und ausgegeben wird.
- Um perspektivische Verzerrungen auszugleichen, kann vorgesehen sein, dass das erste und zweite Bild beziehungsweise die IR-Bilder rektifiziert werden. Vorzugsweise wird diese Rektifizierung vor der Merkmalsextraktion und/oder vor der Bildbereichsauswahl durchgeführt. Hierbei wird unter Rektifizierung ein Bildbearbeitungsprozess verstanden, in welchem die perspektivischen Verzerrungen eines Abbildes einer tatsächlich flachen Szene korrigiert werden. Von Vorteil ist dabei, dass nach der Rektifizierung eine optimale Übereinstimmung von Merkmalen einfacher und fehlerarmer ermittelt werden kann.
- Es kann vorgesehen sein, dass die Überlagerung des ersten IR-Bildes mit dem relativ zu dem ersten IR-Bild um den Translationsvektor verschobenen zweiten IR-Bild erzeugt und/oder ausgegeben wird. Somit können zeitliche Änderungen an den aufgenommenen Objekten in den IR-Bildern auf einfache Weise dargestellt beziehungsweise angezeigt werden.
- Zur Lösung der Aufgabe ist bei einer Wärmebildkamera der eingangs genannten Art vorgesehen, dass die Bildverarbeitungsmittel zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Bildverarbeitungsverfahrens eingerichtet sind. Hierzu können die Bildverarbeitungsmittel eine Datenverarbeitungseinrichtung mit einem Betriebsprogramm aufweisen, wobei das Betriebsprogramm derart programmiert ist, dass das erfindungsgemäße Bildverarbeitungsverfahren mit dem Betriebsprogramm ausgeführt wird.
- Besonders günstig ist es, wenn die Wärmebildkamera als handgehaltene Wärmebildkamera ausgebildet ist und/oder eine Anzeigeeinheit zur Ausgabe der IR-Bilder und/oder von VIS-Bildern aufweist.
- Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination einzelner oder mehrerer Merkmale der Patentansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen des Ausführungsbeispiels.
- Es zeigt in teilweise vereinfachter Darstellung:
-
1 eine erfindungsgemäße Wärmebildkamera in einer Schrägansicht von vorn, -
2 die Wärmebildkamera gemäß1 in einer Schrägansicht von hinten, -
3 ein mit einem erfindungsgemäßen Bildverarbeitungsverfahren verarbeitetes erstes IR-Bild, -
4 ein mit dem Bildverarbeitungsverfahren aus3 bearbeitetes zweites IR-Bild, -
5 ein mit einem weiteren erfindungsgemäßen Bildverarbeitungsverfahren bearbeitetes erstes Bild und erstes IR-Bild und -
6 ein mit dem Bildverarbeitungsverfahren aus5 bearbeitetes zweites Bild und zweites IR-Bild. - Eine in
1 und2 gezeigte erfindungsgemäße Wärmebildkamera1 weist eine IR-Optik2 auf, hinter der in an sich bekannter Weise eine nicht weiter ersichtliche IR-Sensoranordnung3 zur Aufnahme von IR-Bildern angeordnet ist. - Die Wärmebildkamera
1 weist ferner eine VIS-Kamera4 auf, welche zur Aufnahme von VIS-Bildern eingerichtet ist. - Auf einer als Display ausgebildeten Anzeigeeinheit
5 können die aufgenommenen IR- beziehungsweise VIS-Bilder einzeln oder in Überlagerung beziehungsweise Überblendung dargestellt werden, wobei die Darstellungsform mit Steuerelementen6 ausgewählt beziehungsweise verändert werden kann. In die dargestellten Bilder können an den entsprechenden Bildpositionen gemessene Temperaturwerte eingeblendet werden. - Die Wärmebildkamera
1 ist als Handgerät mit einem Griff7 versehen, wobei im Griffbereich des Griffes7 ein Auslöser8 für die Aufnahme der IR-Bilder beziehungsweise VIS-Bilder angeordnet und eingerichtet ist. - Die für den Betrieb der Wärmebildkamera
1 notwendige Energie wird durch eine in den Griff7 oder allgemein in die Wärmebildkamera1 integrierte Energieversorgungseinheit bereitgestellt. - In der Wärmebildkamera
1 sind nicht weiter ersichtliche Bildverarbeitungsmittel9 ausgebildet, welche eine Datenverarbeitungseinheit umfassen. - In der Datenverarbeitungseinheit ist ein Betriebsprogramm hinterlegt, dessen Programmschritte ein erfindungsgemäßes Bildverarbeitungsverfahren realisieren, welches im Folgenden näher beschrieben wird.
-
3 und4 zeigen stark schematisiert zur Verdeutlichung des Erfindungsprinzips ein erstes IR-Bild10 und ein zweites IR-Bild11 einer Folge von mit der IR-Sensoranordnung3 aufgenommenen IR-Bildern. Die IR-Bilder10 und11 enthalten unterschiedliche Abbilder12 und13 eines Objektes einer Szene, wobei in dem zweiten IR-Bild11 das Abbild12 aus dem ersten IR-Bild10 zur Verdeutlichung des Prinzips der Erfindung wiederholt wird. - Es ist somit durch den Vergleich der
3 und4 ersichtlich, dass sich die Wärmebildkamera1 und die das Objekt enthaltende Szene zwischen den Aufnahmen relativ zueinander bewegt haben. - Um diese Bewegung kompensieren oder verfolgen zu können, wird in dem ersten IR-Bild
10 ein erster Bildbereich14 ausgewählt, für welchen ein nicht weiter ersichtliches Merkmal aus dem ersten IR-Bild10 extrahiert wird. Diese Auswahl kann manuell beispielsweise mit ein Steuerelementen6 oder automatisiert durch Identifizierung signifikanter Merkmale erfolgen. Als Merkmal kann hierbei jedes in der Bildverarbeitung verwendbare oder bekannte Merkmal, beispielsweise eine Kante oder sonstige geometrische Struktur, eine Helligkeits- beziehungsweise Farbverteilung, ein Bildinhalt oder dergleichen, extrahiert werden. - Anschließend wird in dem zweiten IR-Bild
11 ein zweiter Bildbereich15 derart bestimmt und ausgewählt, dass für den ausgewählten zweiten Bildbereich15 die Übereinstimmung wenigstens eines extrahierten Merkmals mit dem zu dem ersten Bildbereich14 extrahierten wenigstens einen Merkmal optimal ist. - Hierbei wird zunächst zu dem zweiten IR-Bild eine Vielzahl von Merkmalen aus einer Vielzahl von Bildbereichen extrahiert, und es wird dasjenige Merkmal ausgesucht, welches mit dem aus dem ersten IR-Bild
10 extrahierten Merkmal die größte Übereinstimmung zeigt. Derjenige Bildbereich, aus dem dieses Merkmal extrahiert wurde, wird sodann als zweiter Bildbereich15 ausgewählt. - Hierbei kann eine Wahrscheinlichkeitsfunktion verwendet werden, mit welcher die Merkmale bewertet werden, wobei die Überschreitung eines vorgegebenen Schwellwerts durch die Wahrscheinlichkeitsfunktion eine optimale Übereinstimmung von Merkmalen anzeigt.
- Durch Vergleich der dem ersten Bildbereich
14 und dem zweiten Bildbereich15 zugeordneten Bildpositionen16 und17 , insbesondere durch Differenzbildung, wird nun ein Translationsvektor18 ermittelt. - Dieser Translationsvektor
18 setzt die Bildpunkte16 ,17 und auch die übrigen Bildpunkte der IR-Bilder10 ,11 derart in Beziehung zueinander, dass durch eine Verschiebung der IR-Bilder10 ,11 gegeneinander um den Translationsvektor18 die Abbilder12 ,13 näherungsweise oder sogar exakt zur Deckung gebracht werden können. - Es können nun für die Bildpositionen
16 ,17 Temperaturwerte aus den IR-Bildern10 ,11 abgeleitet werden, welche eine zeitliche Änderung der Temperatur des aufgenommenen Objektes wiedergeben. - Das erfindungsgemäße Bildverarbeitungsverfahren kann nun mit einem dritten, nicht weiter dargestellten IR-Bild derart fortgesetzt werden, dass der zweite Bildbereich
15 des zweiten IR-Bildes11 als neuer erster Bildbereich verwendet wird. - Mit dem ermittelten Translationsvektor
18 ist es ferner möglich, die IR-Bilder10 ,11 an der Anzeigeeinheit5 in einer Überblendung oder Überlagerung derart gegeneinander verschoben anzuzeigen, dass die Abbilder12 ,13 zur Deckung gebracht sind. -
5 und6 zeigen in stark vereinfachten Prinzipdarstellungen ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren. Hierbei sind Bestandteile, die gleich zu dem zuvor beschriebenen Verfahren ausgebildet sind, mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht noch einmal gesondert beschrieben. - Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Verfahren wird bei diesen Verfahren jeweils zeitgleich oder nahezu zeitgleich zu dem ersten IR-Bild
10 ein erstes VIS-Bild19 und zeitgleich oder nahezu zeitgleich zu dem zweiten IR-Bild11 ein zweites VIS-Bild20 aufgenommen. - Die VIS-Bilder
19 ,20 enthalten im sichtbaren Spektralbereich aufgenommene VIS-Abbilder21 ,22 des Objektes beziehungsweise der Szene, welches beziehungsweise welche auch mit den Abbildern12 ,13 in den IR-Bildern10 ,11 wiedergegeben ist. - Auch hier wurde in dem zweiten VIS-Bild
20 das VIS-Abbild21 aus dem VIS-Bild19 zur Verdeutlichung des Prinzips dargestellt, obwohl dieses nicht notwendig in dem zweiten VIS-Bild20 enthalten ist. - Sodann wird in dem ersten VIS-Bild
19 ein erster Bildbereich14 ausgewählt, für welchen ein Merkmal aus dem ersten VIS-Bild19 abgeleitet wird. - Die Auswahl des ersten Bildbereichs
14 kann bei der Erfindung manuell oder automatisiert durch Festlegung eines optimal geeigneten Bildbereichs erfolgen. - Anschließend wird wie bereits zu
3 /4 beschrieben, jedoch nun in dem zweiten VIS-Bild20 , ein zweiter Bildbereich15 ausgewählt, für welchen ein extrahiertes Merkmal optimal mit dem für 'den ersten Bildbereich14 extrahierten Merkmal übereinstimmt. - Durch Vergleich der Bildpositionen
16 ,17 der Bildbereiche14 ,15 wird schließlich ein Translationsvektor18 ermittelt, welcher diese Bildpositionen16 ,17 in Beziehung setzt. - Um den ermittelten Translationsvektor
18 auf die zugeordneten IR-Bilder10 ,11 anwenden zu können, ist in der Wärmebildkamera1 eine Korrespondenz23 zwischen den Bildpunkten des ersten VIS-Bildes19 und des ersten IR-Bildes10 beziehungsweise zwischen dem zweiten VIS-Bild20 und dem zweiten IR-Bild11 hinterlegt, mit welcher Korrespondenz23 der Translationsvektor18 in einen entsprechenden Translationsvektor für die IR-Bilder10 ,11 umgerechnet werden kann. - Indem das erste IR-Bild
10 relativ zu dem zweiten IR-Bild11 um diesen so ermittelten Translationsvektor verschoben wird, können die Abbilder12 ,13 wie beschrieben vollständig oder näherungsweise zur Deckung gebracht werden. - Wie durch die Gitternetzlinie
24 angedeutet wird, wurden in dem erfindungsgemäßen Bildverarbeitungsverfahren die IR-Bilder10 ,11 beziehungsweise VIS-Bilder19 ,20 rektifiziert, um perspektivische Verzerrungen, die zu Messfehlern führen können, zu korrigieren. - Das erfindungsgemäße Bildverarbeitungsverfahren läuft in der Wärmebildkamera
1 kontinuierlich ab, wobei neue IR-Bilder10 ,11 beziehungsweise VIS-Bilder19 ,20 während der Auswertung und Verarbeitung von bereits aufgenommenen Bildern aufgenommen und der Verarbeitung zugeführt werden. - Auf diese Weise ist es möglich, Filmsequenzen von IR-Bildern
10 ,11 in Echtzeit zu verarbeiten und an der Anzeigeeinheit5 auszugeben. - Bei der erfindungsgemäßen Wärmebildkamera
1 kann die Anzeigeeinheit5 als berührempfindlicher Display ausgebildet sein, so dass sich der erste Bildbereich14 durch Markieren auf diesem berührempfindlichen Display manuell auswählen lässt. - Mit Hilfe des berührempfindlichen Displays und/oder mit Hilfe der Steuerelemente
6 kann der zu untersuchende Bildbereich in den IR-Bildern10 ,11 zusätzlich begrenzt werden, um die Genauigkeit zu verbessern. - Bei der Wärmebildkamera
1 wird vorgeschlagen, aus einer Folge von wenigstens zwei IR-Bildern10 ,11 beziehungsweise diesen zugeordneten VIS-Bildern19 ,20 mit einer Merkmalsanalyse Merkmale zu extrahieren und eine optimale Übereinstimmung zwischen aus den Bildern9 ,10 ,19 ,20 extrahierten Merkmalen zu bestimmen und für die Bildpositionen16 ,17 der übereinstimmenden Merkmale einen Translationsvektor18 zu ermitteln, welcher die Bildpunkte des ersten IR-Bildes10 mit Bildpunkten des zweiten IR-Bildes11 in Beziehung setzt.
Claims (9)
- Bildverarbeitungsverfahren für eine Folge von IR-Bildern (
10 ,11 ), wobei die Folge wenigstens ein erstes IR-Bild (10 ) und ein zweites IR-Bild (11 ) umfasst, wobei das erste IR-Bild (10 ) einem ersten Zeitpunkt und das zweite IR-Bild (11 ) einem zweiten, späteren Zeitpunkt zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem ersten Zeitpunkt ein erstes VIS-Bild (19 ) im sichtbaren Spektralbereich von einer Szene erstellt wird, dass zu dem zweiten Zeitpunkt ein zweites VIS-Bild (20 ) im sichtbaren Spektralbereich von der Szene erstellt wird, dass in dem ersten VIS-Bild (19 ) ein erster Bildbereich (14 ) ausgewählt wird, dass für den ersten Bildbereich (14 ) wenigstens ein Merkmal aus dem ersten VIS-Bild (19 ) extrahiert wird, dass in dem zweiten VIS-Bild (20 ) ein zweiter Bildbereich (15 ) mit einem Merkmals- und/oder Mustererkennungsalgorithmus derart bestimmt und ausgewählt wird, dass für den ausgewählten zweiten Bildbereich (15 ) die Übereinstimmung wenigstens eines extrahierten Merkmals mit dem zu dem ersten Bildbereich (14 ) extrahierten wenigstens einen Merkmal optimal ist, und dass durch einen Vergleich der Bildposition (16 ) des ersten Bildbereichs (14 ) im ersten VIS-Bild (19 ) mit der Bildposition (17 ) des zweiten Bildbereichs (15 ) im zweiten VIS-Bild ein VIS-Translationsvektor (18 ) ermittelt wird, und dass eine hinterlegte Korrespondenz zwischen den Bildpunkten des ersten VIS-Bildes (19 ) und des ersten IR-Bildes (10 ) beziehungsweise des zweiten VIS-Bildes (20 ) und des zweiten IR-Bildes (11 ) verwendet wird, um den VIS-Translationsvektor in einen entsprechenden IR-Translationsvektor umzurechnen, welcher wenigstens einen Bildpunkt des ersten IR-Bildes (10 ) mit wenigstens einem Bildpunkt in dem zweiten IR-Bild (11 ) in Beziehung setzt, und dass das erste IR-Bild (10 ) relativ zu dem zweiten IR-Bild (11 ) um den IR-Translationsvektor so verschoben wird, dass die Abbilder (12 ,13 ) der IR-Bilder (10 ,11 ) zur Deckung gebracht werden. - Bildverarbeitungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine optimale Übereinstimmung erkannt wird, wenn eine Wahrscheinlichkeitsfunktion einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
- Bildverarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folge von IR-Bildern (
10 ,11 ) aus Frames einer Filmsequenz gebildet wird und/oder dass die Auswahl des zweiten Bildbereichs (15 ) simultan zur Aufnahme weiterer IR-Bilder (10 ,11 ) der Folge ausgeführt wird. - Bildverarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folge ein drittes IR-Bild umfasst, wobei das dritte IR-Bild einem dritten Zeitpunkt, welcher zeitlich nach dem zweiten Zeitpunkt liegt, zugeordnet ist, dass zu dem dritten Zeitpunkt ein drittes VIS-Bild von einer Szene erstellt wird, dass in dem zweiten VIS-Bild (
20 ) ein neuer erster Bildbereich ausgewählt wird, welcher aus dem zuvor ermittelten zweiten Bildbereich (15 ) des zweiten VIS-Bilds (20 ) abgeleitet ist, dass für den neuen ersten Bildbereich wenigstens ein Merkmal aus dem zweiten VIS-Bild (20 ) extrahiert wird, dass in dem dritten VIS-Bild ein neuer zweiter Bildbereich mit einem Merkmals- und/oder Mustererkennungsalgorithmus derart bestimmt und ausgewählt wird, dass für den ausgewählten neuen zweiten Bildbereich die Übereinstimmung wenigstens eines Merkmals mit dem zu dem neuen ersten Bildbereich extrahierten wenigstens einen Merkmal optimal ist, und dass durch einen Vergleich der Bildposition des neuen ersten Bildbereichs im zweiten VIS-Bild (20 ) mit der Bildposition des neuen zweiten Bildbereichs im dritten VIS-Bild ein neuer IR-Translationsvektor ermittelt wird, welcher wenigstens einen Bildpunkt des zweiten IR-Bildes (20 ) mit wenigstens einem Bildpunkt in dem dritten IR-Bild in Beziehung setzt. - Bildverarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der neue erste Bildbereich im zweiten VIS-Bild (
20 ) identisch ist mit dem zuvor ermittelten zweiten Bildbereich (15 ) im zweiten VIS-Bild (20 ). - Bildverarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folge von wenigstens zwei, insbesondere wenigstens drei, Temperaturwerten und/oder von wenigstens einem Temperaturdifferenzwert, insbesondere wenigstens zwei Temperaturdifferenzwerten, zu durch IR-Translationsvektoren in Beziehung gesetzten Bildpunkten aus den jeweiligen IR-Bildern (
10 ,11 ) bestimmt und ausgegeben wird. - Bildverarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste (
19 ) und zweite (20 ) Bild und/oder die IR-Bilder (10 ,11 ), insbesondere vor der Merkmalsextraktion, rektifiziert werden. - Bildverarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlagerung des ersten IR-Bildes (
10 ) mit dem relativ zu dem ersten IR-Bild (10 ) um den IR-Translationsvektor verschobenen zweiten IR-Bild (11 ) erzeugt und/oder ausgegeben wird. - Wärmebildkamera (
1 ) mit Bildverarbeitungsmitteln (9 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Bildverarbeitungsmittel (9 ) zur Ausführung eines Bildverarbeitungsverfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche eingerichtet sind.
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