DE102010013216A1 - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit hubvariabler Gaswechselventilbetätigung. Der Ventiltrieb umfasst eine Nockenwelle mit einer Trägerwelle und einem darauf drehfest und zwischen Axialpositionen verschiebbar angeordneten Nockenstück, das eine Nockengruppe unmittelbar benachbarter Nocken mit unterschiedlichen Erhebungen und eine sich am Außenumfang erstreckende, nutförmige Axialkulisse aufweist, und ein in die Axialkulisse einkoppelbares Betätigungselement zum Verschieben des Nockenstücks auf der Trägerwelle. Das Nockenstück ist mit einem Lagerzapfen versehen, an welchem die Nockenwelle in einer Nockenwellenlagerstelle der Brennkraftmaschine radial gelagert ist.
- Hintergrund der Erfindung
- Die Hubvariabilität eines derartigen Ventiltriebs basiert bekanntermaßen auf einem Nockenstück mit darauf unmittelbar benachbart angeordneten Nocken, deren unterschiedliche Erhebungen mittels eines konventionell starr ausgebildeten Nockenfolgers selektiv auf ein Gaswechselventil übertragen werden. Zur betriebspunktabhängigen Aktivierung der jeweiligen Erhebung ist das Nockenstück drehfest, jedoch zwischen zwei oder mehr Axialpositionen verschieblich auf einer Trägerwelle angeordnet und weist axial gegensinnig verlaufende Kulissenbahnen in Form von Spiralnuten auf. Das Verschieben des Nockenstücks erfolgt je nach Ausgestaltung der Kulissenbahnen über ein oder mehrere Betätigungselemente, die in die Spiralnuten wechselweise eingekoppelt werden. Der axiale Verlauf der sich mit dem Betätigungselement in Eingriff befindlichen Spiralnut führt dazu, dass sich das Nockenstück während der gemeinsamen (erhebungsfreien) Grundkreisphase der Nocken einer Nockengruppe selbststeuernd und nockenwellenwinkeltreu von einer in die nächste Axialposition verschiebt. Der radiale Verlauf einer Spiralnut ist zumeist so gestaltet, dass diese gegen Ende des Verschiebevorgangs zunehmend flacher wird und das momentan in Eingriff befindliche Betätigungselement in dessen eingriffslose Ruheposition zurückschiebt.
- Ein gattungsgemäßer Ventiltrieb mit zweistufiger Hubvariabilität geht unter anderem aus der
DE 101 48 179 A1 hervor. Eine wesentliche Eigenschaft dieses Ventiltriebs ist, dass die einzelnen Nockenstücke mit Lagerzapfen versehen sind, die in zugehörigen Nockenwellenlagerstellen der Brennkraftmaschine sowohl radial als auch axial gleitend gelagert sind. Demgegenüber erfolgt die Nockenwellenlagerung der inDE 101 48 177 A1 undDE 10 2004 022 832 A1 offenbarten Ventiltriebe unmittelbar an den Trägerwellen. Während in diesem Fall die Länge eines Nockenstücks maßgeblich durch die Anzahl der Nocken und der Kulissenbahnen sowie deren räumliche Anordnung zueinander bestimmt wird, ist im erstgenannten Fall zusätzlich die Länge des oder gegebenenfalls der Lagerzapfen zu berücksichtigen. Unter Berücksichtigung diverser konstruktiver Parameter der Brennkraftmaschine, insbesondere des Zylinder- und Gaswechselventilabstands, der Anzahl und Breite der Nocken sowie der mittigen oder endseitigen Nockenwellenlagerposition bezüglich eines Zylinders kollidiert die erforderliche Länge des Nockenstücks jedoch schnell mit dem dafür zur Verfügung stehenden Bauraum. Dies gilt in verstärktem Maße bei dreistufiger Hubvariabilität. - Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass das Nockenstück axial möglichst kompakt bauend gestaltet ist, so dass nicht nur eine breite Verwendbarkeit des Ventiltriebs auch in kleinvolumigen Brennkraftmaschinen, sondern auch ein hohes Potenzial für eine mehr als zweistufige, insbesondere dreistufige Hubvariabilität gegeben sind.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, während vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind. Demnach soll die Axialkulisse mit der Nockenwellenlagerstelle axial überlappend am Lagerzapfen ausgebildet sein, wobei das Betätigungselement in der Nockenwellenlagerstelle verläuft. Die der Erfindung zugrunde liegende Idee besteht mit anderen Worten darin, die räumliche Trennung von Lagerzapfen und Axialkulisse aufzuheben und diese axial miteinander zu „verschmelzen”, um somit den axialen Bauraum des Nockenstücks entsprechend verringern und/oder um die Nockengruppe mit einem zusätzlichen Nocken versehen zu können.
- Im Hinblick auf die selbstverständlich nach wie vor zu gewährleistende Stabilität und Dauerfestigkeit der Nockenwellenlagerung ist es in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Lagerzapfen mit der Nockenwellenlagerstelle ein Gleitlager bildet, wobei der Lagerzapfen axial beidseits der Axialkulisse Gleitflächenabschnitte aufweist.
- Außerdem soll der Lagerdurchmesser des Lagerzapfens größer als der Hüllkreisdurchmesser des zum Lagerzapfen nächstliegenden Nockens sein, wobei sich dieser Nocken und die Nockenwellenlagerstelle in einer der Axialpositionen des Nockenstücks axial überlappen. Das so ermöglichte Eintauchen der Nockengruppe in die Nockenwellenlagerstelle ist besonders dann zweckmäßig oder sogar erforderlich, wenn das Nockenstück zwei Nockengruppen zur Betätigung von zwei Gaswechselventilen aufweist, die mit geringem Abstand zur Nockenwellenlagerstelle angeordnet sind, und wenn zudem eine dreistufige Hubvariabilität mit drei Nocken pro Nockengruppe vorgesehen ist.
- Im Hinblick auf die Lageranordnung der Nockenwelle soll das Nockenstück zwei an dessen axialen Endabschnitten ausgebildete Lagerzapfen und zwei zwischen den Lagerzapfen angeordnete Nockengruppen aufweisen. Diese Lageranordnung korreliert mit Nockenwellenlagerstellen, die zwischen den Zylindern einer Brennkraftmaschine mit Mehrventiltechnik angeordnet sind. An beiden Lagerzapfen können unidirektional wirkende Axialkulissen mit einer einzigen Kulissenbahn gemäß der eingangs zitierten
DE 101 48 179 A1 vorgesehen sein, in welche in beiden zugehörigen Nockenwellenlagerstellen verlaufende Betätigungselemente einkoppelbar sind. - In einer hierzu alternativen Ausgestaltung der Erfindung soll das Nockenstück zwei an dessen axialen Endabschnitten ausgebildete Nockengruppen und lediglich einen zwischen den Nockengruppen angeordneten Lagerzapfen aufweisen. Diese Lageranordnung korreliert mit Nockenwellenlagerstellen, die zwischen den Gaswechselventilen eines Zylinders einer Brennkraftmaschine mit Mehrventiltechnik angeordnet sind.
- Außerdem ist es vorgesehen, dass das Nockenstück genau eine Axialkulisse aufweist, die mit zwei axial gegensinnig verlaufenden Kulissenbahnen bidirektional ausgebildet ist. Eine Ausgestaltung einer derartigen Axialkulisse ist bereits aus der eingangs zitierten
DE 101 48 177 A1 vorbekannt: hier sind die beiden Kulissenbahnen in Umfangsrichtung des Lagerzapfens nebeneinander angeordnet und kreuzen sich in deren Mitte. Der wesentliche Vorteil gegenüber den räumlich getrennten, unidirektionalen Kulissenbahnen besteht einerseits in dem vergleichsweise geringen, axialen Bauraumbedarf für die Axialkulisse und andererseits darin, dass für beide Verschieberichtungen ein einziges Betätigungselement ausreichend ist. - Dies gilt auch für eine bidirektionale Axialkulisse gemäß einer alternativen zweiten Ausgestaltung. In diesem Fall sollen die beiden Kulissenbahnen in Umfangsrichtung des Lagerzapfens hintereinander angeordnet sein, wobei jeweils der Anfangspunkt der einen Kulissenbahn an den Endpunkt der anderen Kulissenbahn angrenzt. Die Kinematik einer solchen Axialkulisse geht im Detail aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2009 009 080 A1 der Anmelderin hervor, deren gesamter Inhalt hiermit in Bezug genommen wird. - Zudem erlauben die beiden vorgenannten Ausgestaltungen eine vergleichsweise einfach durchzuführende Erweiterung der Hubvariabilität von zwei auf drei Stufen, indem zwei Betätigungselemente in die bidirektionalen Axialkulissen wechselweise eingekoppelt werden. Dies ist in der ebenfalls nicht vorveröffentlichten
DE 10 2007 051 739 A1 der Anmelderin für die Ausgestaltung mit sich kreuzenden Kulissenbahnen näher offenbart. Auch der gesamte Inhalt dieser Schrift wird hiermit in Bezug genommen. - Im Falle der dreistufigen Hubvariabilität ist es vorgesehen, dass einer der drei Nocken einer Nockengruppe erhebungsfrei ist. Bei diesem Nocken handelt es sich um einen sogenannten Grundkreisnocken, der aufgrund seiner rein zylindrischen Form zur Stilllegung des Gaswechselventils führt.
- Sofern möglich und zweckmäßig sollen die vorgenannten Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung auch beliebig miteinander kombinierbar sein.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich auf der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele der Erfindung teilweise vereinfacht dargestellt sind. Sofern nicht anders erwähnt, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale oder Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Es zeigen:
-
1 einen Ausschnitt eines Zylinderkopfs einer Brennkraftmaschine mit einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs in perspektivischer Zusammenbaudarstellung; -
2 den Ausschnitt aus1 ohne Nockenwellenlagerdeckel; -
3 den Ausschnitt gemäß den1 und2 in perspektivischer Längsschnittdarstellung; -
4 die Axialkulisse gemäß den1 bis3 in einer ersten perspektivischen Ansicht; -
5 die Axialkulisse gemäß4 in einer zweiten (ca. 180° gedrehten) perspektivischen Ansicht; -
6 einen Ausschnitt eines Zylinderkopfs einer Brennkraftmaschine mit einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs in perspektivischer Zusammenbaudarstellung; -
7 den Ausschnitt aus6 ohne Nockenwellenlagerdeckel; -
8 das Nockenstück gemäß den6 und7 als perspektivische Einzelteildarstellung; -
9 die Axialkulisse gemäß den6 bis8 in einer ersten perspektivischen Ansicht; -
10 die Axialkulisse gemäß9 in einer zweiten (ca. 120° gedrehten) perspektivischen Ansicht und -
11 die Axialkulisse gemäß9 in einer dritten (ca. 240° gedrehten) perspektivischen Ansicht. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
- In den
1 bis3 ist ein für das Verständnis der Erfindung wesentlicher Ausschnitt eines Ventiltriebs1 einer Brennkraftmaschine mit hubvariabler Gaswechselventilbetätigung und Vierventiltechnik offenbart. Ein für die Funktion des Ventiltriebs1 zentraler Bestandteil ist eine Nockenwelle2 , die eine Trägerwelle3 sowie – der Zylinderzahl der Brennkraftmaschine entsprechend – darauf drehfest und zwischen drei Axialpositionen verschiebbar angeordnete Nockenstücke4 umfasst. Zwecks Axialverschiebung sind die Trägerwelle3 mit einer Außenlängsverzahnung und jedes Nockenstück4 mit einer entsprechenden Innenlängsverzahnung versehen. Die an sich bekannten Verzahnungen5 und6 sind in den3 und8 erkennbar. Die zwischen den axialen Endabschnitten7 und8 der Nockenstücke4 erkennbaren Zwischenräume ermöglichen das getrennte und zur Zündfolge der Brennkraftmaschine synchrone Verschieben der Nockenstücke4 in eine jeweils benachbarte Axialposition. Die radiale Lagerung der Nockenwelle2 erfolgt in Nockenwellenlagerstellen9 und10 , die in diesem Ausführungsbeispiel zwischen den Zylindern der Brennkraftmaschine angeordnet sind. Die zwischen den Nockenwellenlagerstellen9 ,10 erkennbaren Schlepphebel11 betätigen die beiden hier nicht dargestellten Einlassventile eines Zylinders. - Wie aus
2 hervorgeht – dargestellt ist derselbe Ausschnitt wie in1 , jedoch ohne die oberen Nockenwellenlagerdeckel – ist das Nockenstück4 an dessen Endabschnitten7 ,8 mit unterschiedlich breiten Lagerzapfen12 und13 versehen, die an den Innenmantelflächen der Nockenwellenlagerstellen9 ,10 sowohl radial als auch axial gleitend gelagert sind. Zwischen den Lagerzapfen12 ,13 verlaufende Nockengruppen bestehen jeweils aus drei unmittelbar benachbarten Nocken14a –c und15a –c, die bei gleichem Grundkreisradius unterschiedliche Erhebungen aufweisen. Diese werden selektiv, d. h. in Abhängigkeit der momentanen Axialposition des Nockenstücks4 , mittels der Schlepphebel11 auf die Gaswechselventile übertragen. Unter den unterschiedlichen Erhebungen sind unterschiedliche Beträge des jeweiligen Nockenhubs und/oder unterschiedliche Ventilsteuerzeiten der Nocken14a –c und15a –c zu verstehen. So handelt es sich bei den No cken14a und15a um sogenannte Grundkreisnocken, die erhebungsfrei sind und jeweils zur Stilllegung des Gaswechselventils führen. - Das Verschieben des Nockenstücks
4 zwischen dessen Axialpositionen erfolgt außerhalb der Erhebungen während des gemeinsamen Grundkreiswinkels der Nocken14a –c und15a –c. Das beispielsweise aus der eingangs zitiertenDE 101 48 179 A1 grundsätzlich bekannte Funktionsprinzip der hierzu erforderlichen Aktuatorik beruht auf einer nutförmigen Axialkulisse16 auf dem Nockenstück4 und einem Betätigungselement in Form eines zylindrischen Aktuatorstifts, der bezüglich der Nockenwelle2 axial ortsfest, jedoch radial zur Nockenwelle2 hin verlagerbar in der Brennkraftmaschine angeordnet und zwecks Verschiebung des Nockenstücks4 in die Axialkulisse16 einkoppelbar ist. - Der vorliegend eingesetzte Aktuator
17 , der in den1 und2 lediglich verdeckt erkennbar ist, geht näher aus dem längsgeschnittenen Ausschnitt in3 hervor. Der Aktuator17 umfasst zwei mit einer Nockenbreite beabstandete Aktuatorstifte18 und19 , die mittels eines elektromagnetisch betätigten Verriegelungsmechanismus aus einem gemeinsamen Aktuatorgehäuse selektiv herausgetrieben und in die einzige Axialkulisse16 je Nockenstück4 abwechselnd eingekoppelt werden. Der konstruktive Aufbau dieses Aktuators17 geht im Detail aus der nicht vorveröffentlichtenDE 10 2009 010 949 A1 der Anmelderin hervor, deren gesamter Inhalt hiermit ebenfalls in Bezug genommen wird. - Die in den
4 und5 als Einzelheit aus zwei gegenüberliegenden Perspektiven dargestellte Axialkulisse16 ist mit zwei axial gegensinnig verlaufenden Kulissenbahnen20 und21 bidirektional wirkend ausgebildet, wobei die beiden Kulissenbahnen20 ,21 in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet sind und sich in deren Mitte kreuzen. Während eine derartige Axialkulisse16 grundsätzlich bekannt ist, sind die Kulissenbahnen20 ,21 im vorliegenden Ausführungsbeispiel radial zueinander höhenversetzt, um eine beidseitige Zwangsführung des eingekoppelten Aktuatorstifts18 oder19 entlang der radial tieferen Kulissenbahn20 zu erzeugen. Auf diese Weise kann auch bei niedriger Nockenwellendrehzahl und entsprechend geringer axialer Massenträgheit des Nockenstücks4 dessen Ver schiebevorgang entlang der radial tieferen Kulissenbahn20 nach Passieren des Kreuzungspunkts vollständig abgeschlossen werden. - Zur Funktionsweise der Aktuatorik: eine Einkopplung des Aktuatorstifts
18 in die Kulissenbahn20 führt zu einer Verschiebung des Nockenstücks4 nach links (in3 ) und – ausgehend von dessen dargestellter Axialposition, in welcher die Schlepphebel11 von den mittleren Nocken14b und15b beaufschlagt sind – zu einer Aktivierung der Nocken14c und15c . Umgekehrt führt eine Einkopplung des Aktuatorstifts19 in die Kulissenbahn21 zu einer Verschiebung des Nockenstücks4 nach rechts und – ausgehend von der dargestellten Axialposition – zu einer Aktivierung der Nocken14a und15a . Ein unmittelbar aufeinander folgendes, zweimaliges Einkoppeln desselben Aktuatorstifts18 oder19 führt zu einer Hin- und Rückverschiebung des Nockenstücks4 in die ursprüngliche Axialposition. Hingegen führt ein unmittelbar aufeinander folgendes, abwechselndes Einkoppeln der Aktuatorstifte18 und19 in dieselbe Kulissenbahn20 oder21 zu einer gleichgerichteten Verschiebung des Nockenstücks4 um zwei Axialpositionen. Somit sind zur Einstellung der drei Axialpositionen des Nockenstücks4 lediglich ein Aktuator17 mit den beiden Aktuatorstiften18 ,19 und eine Axialkulisse16 erforderlich. - Das Nockenstück
4 ist in dessen jeweiliger Axialposition durch eine Arretiervorrichtung gegen unkontrolliertes Verschieben gesichert. Die an sich bekannte und hier nicht näher dargestellte Arretiervorrichtung umfasst ein federbelastetes Druckstück22 , das in einer Querbohrung23 der Trägerwelle3 gelagert ist und – je nach Axialposition des Nockenstücks4 – in eine von drei Umlaufnuten24 ,25 und26 am Innenumfang des Nockenstücks4 einrastet. - Der Aktuator
17 verläuft erfindungsgemäß innerhalb der axialen Längserstreckung der Nockenwellenlagerstelle9 . Das bedeutet, dass deren Innenmantelfläche von einer Bohrung zur Aufnahme des Aktuators17 geschnitten wird und sich dementsprechend die auf dem Umfang des Lagerzapfens12 ausgebildete Axialkulisse16 und die Nockenwellenlagerstelle9 in axialer Richtung überlappen. Zur Bildung der Gleitlagerung des Lagerzapfens12 in der Nockenwellenlagerstelle9 dienen Gleitflächenabschnitte27 und28 zu beiden Seiten der Axialkulisse16 . Der Lager zapfen13 ist gegenüber dem Lagerzapfen12 mit der darauf verlaufenden Axialkulisse16 deutlich schmaler und vollzylindrisch ausgebildet. - Eine alternative Ausgestaltung eines hubvariablen Ventiltriebs
1' geht aus den6 bis8 hervor, wobei sich die nachfolgenden Ausführungen weitgehend auf die konstruktiven Unterschiede zum Ventiltrieb1 beschränken. Bei dem Ventiltrieb1' befinden sich die Nockenwellenlagerstellen9' nicht zwischen den Zylindern, sondern zwischen den Gaswechselventilen29 eines Zylinders. Dementsprechend sind die beiden Nockengruppen mit den Nocken14a –c und15a –c an den beiden Endabschnitten7 ,8 des Nockenstücks4' angeordnet, das lediglich einen dazwischen verlaufenden Lagerzapfen12' zur Radiallagerung der Nockenwelle2' in der jeweils zugehörigen Nockenwellenlagerstelle9' aufweist. Der aus den1 bis3 bekannte Aktuator17 ist in diesem Fall im oberen Nockenwellenlagerdeckel30 aufgenommen. - Beiden Ventiltrieben
1' und1 ist gemeinsam, dass die Gaswechselventile29 und mithin auch die Schlepphebel11 eng beabstandet zu der oder den Nockenwellenlagerstellen9' bzw.9 und10 verlaufen. Der für die dreistufige Hubvariabilität erforderliche Axialfreigang der Nockengruppen gegenüber der Nockenwellenlagerstelle9' wird dadurch geschaffen, dass je nach Axialposition des Nockenstücks4' die Nockengruppen mit ihren zum Lagerzapfen12' nächstliegenden Nocken14a und15c in die Nockenwellenlagerstelle9' eintauchen. In der in7 dargestellten Axialposition des Nockenstücks4' sind die Gaswechselventile29 momentan von den Nocken14c und15c beaufschlagt, während sich der Grundkreisnocken14a und die Nockenwellenlagerstelle9' axial überlappen. Die hierzu entgegengesetzte Axialposition des Nockenstücks4' mit dann wirksamen Grundkreisnocken14a und15a erfordert gleichermaßen ein Eintauchen des Nockens15c in die Nockenwellenlagerstelle9' . - Wie es in
8 ersichtlich ist, ergibt sich der Axialfreigang der Nockengruppen gegenüber der Nockenwellenlagerstelle9' konstruktiv dadurch, dass der Lagerdurchmesser des Lagerzapfens12' größer als der gepunktet eingezeichnete Hüllkreisdurchmesser31 des zum Lagerzapfen12' nächstliegenden Nockens15c und auch größer als der Grundkreisdurchmesser des Nockens14a ist. Diese geometrische Ausgestaltung trifft bezüglich der Nocken14c und15a in entsprechender Weise für den Ventiltrieb1 gemäß den1 bis5 auf. - Die auf dem Umfang des Lagerzapfens
12' ausgebildete Axialkulisse16' ist ebenfalls mit zwei axial gegensinnig verlaufenden Kulissenbahnen20' und21' bidirektional wirkend ausgebildet und zu beiden Seiten von den Gleitflächenabschnitten27 ,28 begrenzt, die mit der Nockenwellenlagerstelle9' ein Gleitlager bilden. Gegenüber der Axialkulisse16 sind jedoch die Kulissenbahnen20' ,21' nicht mit gleichen Anfangs- und Endpunkten nebeneinander, sondern in Umfangsrichtung des Lagerzapfens12' hintereinander angeordnet. Wie es aus den9 bis11 mit jeweils um etwa 120° gedrehter Axialkulisse16' deutlich wird, grenzt der Anfangspunkt32 der Kulissenbahn20' an den Endpunkt33 der Kulissenbahn21' an, und der Anfangspunkt34 der Kulissenbahn21' grenzt an den Endpunkt35 der Kulissenbahn20' an. Auch in diesem Fall sind zur Umschaltung zwischen den drei Axialpositionen des Nockenstücks4' zwei um eine Nockenbreite beabstandete Aktuatorstifte18 ,19 (siehe3 ) ausreichend, die der vorherigen Erläuterung entsprechend abwechselnd in dieselbe Axialkulisse16' eingekoppelt werden. Der für das Verschieben des Nockenstücks4' verfügbare Nockenwellenwinkel ist zwar gegenüber der Axialkulisse16 mit den sich kreuzenden Kulissenbahnen20 ,21 deutlich kleiner, jedoch besteht ein wesentlicher Vorteil in der durchgehenden Zwangsführung des jeweils eingekoppelten Aktuatorstifts18 oder19 , so dass ein sicheres Verschieben des Nockenstücks4' auch ohne dessen unterstützende Massenträgheit, d. h. bei kleinsten Nockenwellendrehzahlen möglich ist. -
- 1
- Ventiltrieb
- 2
- Nockenwelle
- 3
- Trägerwelle
- 4
- Nockenstück
- 5
- Außenlängsverzahnung
- 6
- Innenlängsverzahnung
- 7
- axialer Endabschnitt des Nockenstücks
- 8
- axialer Endabschnitt des Nockenstücks
- 9
- Nockenwellenlagerstelle
- 10
- Nockenwellenlagerstelle
- 11
- Schlepphebel
- 12
- Lagerzapfen
- 13
- Lagerzapfen
- 14
- Nockengruppe
mit Nocken
14a –c - 15
- Nockengruppe
mit Nocken
15a –c - 16
- Axialkulisse
- 17
- Aktuator
- 18
- Aktuatorstift/Betätigungselement
- 19
- Aktuatorstift/Betätigungselement
- 20
- Kulissenbahn
- 21
- Kulissenbahnen
- 22
- Druckstück
- 23
- Querbohrung der Trägerwelle
- 24
- Umlaufnut
- 25
- Umlaufnut
- 26
- Umlaufnut
- 27
- Gleitflächenabschnitt
- 28
- Gleitflächenabschnitt
- 29
- Gaswechselventil
- 30
- Nockenwellenlagerdeckel
- 31
- Hüllkreisdurchmesser
- 32
- Anfangspunkt der einen Kulissenbahn
- 33
- Endpunkt der anderen Kulissenbahn
- 34
- Anfangspunkt der anderen Kulissenbahn
- 35
- Endpunkt der einen Kulissenbahn
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10148179 A1 [0003, 0008, 0029]
- - DE 10148177 A1 [0003, 0010]
- - DE 102004022832 A1 [0003]
- - DE 102009009080 A1 [0011]
- - DE 102007051739 A1 [0012]
- - DE 102009010949 A1 [0030]
Claims (10)
- Ventiltrieb (
1 ,1' ) einer Brennkraftmaschine mit hubvariabler Gaswechselventilbetätigung, umfassend eine Nockenwelle (2 ,2' ) mit einer Trägerwelle (3 ) und einem darauf drehfest und zwischen Axialpositionen verschiebbar angeordneten Nockenstück (4 ,4' ), das eine Nockengruppe unmittelbar benachbarter Nocken (14a –c,15a –c) mit unterschiedlichen Erhebungen und eine nutförmige Axialkulisse (16 ,16' ) aufweist, und ein in die Axialkulisse (16 ,16' ) einkoppelbares Betätigungselement (18 ,19 ) zum Verschieben des Nockenstücks (4 ,4' ) auf der Trägerwelle (3 ), wobei das Nockenstück (4 ,4' ) mit einem Lagerzapfen (12 ,13 bzw.12' ) versehen ist, an welchem die Nockenwelle (2 ,2' ) in einer Nockenwellenlagerstelle (9 ,10 bzw.9' ) der Brennkraftmaschine radial gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialkulisse (16 ,16' ) mit der Nockenwellenlagerstelle (9 ,9' ) axial überlappend am Lagerzapfen (12 ,12' ) ausgebildet ist, wobei das Betätigungselement (18 ,19 ) in der Nockenwellenlagerstelle (9 ,9' ) verläuft. - Ventiltrieb (
1 ,1' ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (12 ,12' ) mit der Nockenwellenlagerstelle (9 ,9' ) ein Gleitlager bildet, wobei der Lagerzapfen (12 ,12' ) axial beidseits der Axialkulisse (16 ,16' ) Gleitflächenabschnitte (27 ,28 ) aufweist. - Ventiltrieb (
1 ,1' ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerdurchmesser des Lagerzapfens (12 ,12' ) größer als der Hüllkreisdurchmesser (31 ) des zum Lagerzapfen (12 ,12' ) nächstliegenden Nockens (14c ,15a bzw.14a ,15c ) ist, wobei sich dieser Nocken (14c ,15a bzw.14a ,15c ) und die Nockenwellenlagerstelle (9 ,9' ) in einer der Axialpositionen des Nockenstücks (4 ,4' ) axial überlappen. - Ventiltrieb (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nockenstück (4 ) zwei an dessen axialen Endabschnitten (7 ,8 ) ausgebildete Lagerzapfen (12 ,13 ) und zwei zwischen den Lagerzapfen (12 ,13 ) angeordnete Nockengruppen aufweist. - Ventiltrieb (
1' ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nockenstück (4' ) zwei an dessen axialen Endabschnitten (7 ,8 ) ausgebildete Nockengruppen und lediglich einen zwischen den Nockengruppen angeordneten Lagerzapfen (12' ) aufweist. - Ventiltrieb (
1 ,1' ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nockenstück (4 ,4' ) genau eine Axialkulisse (16 ,16' ) aufweist, die mit zwei axial gegensinnig verlaufenden Kulissenbahnen (20 ,21 bzw.20' ,21' ) bidirektional ausgebildet ist. - Ventiltrieb (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kulissenbahnen (20 ,21 ) in Umfangsrichtung des Lagerzapfens (12 ) nebeneinander angeordnet sind und sich in deren Mitte kreuzen. - Ventiltrieb (
1' ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kulissenbahnen (20' ,21' ) in Umfangsrichtung des Lagerzapfens (12' ) hintereinander angeordnet sind, wobei jeweils der Anfangspunkt (32 ,34 ) der einen Kulissenbahn (20' bzw.21' ) an den Endpunkt (33 ,35 ) der anderen Kulissenbahn (21' bzw.20' ) angrenzt. - Ventiltrieb (
1 ,1' ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei unmittelbar benachbarte Nocken (14a –c,15a –c) pro Nockengruppe und zwei in dieselbe Axialkulisse (16 ,16' ) abwechselnd einkoppelbare Betätigungselemente (18 ,19 ) vorgesehen sind. - Ventiltrieb (
1 ,1' ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass einer der drei Nocken (14a –c,15a –c) erhebungsfrei ist.
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