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STAND DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug.
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Beispielsweise ist aus der
DE 10 2006 057 217 A1 ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt.
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Die
DE 10 2006 052 069 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit offenem Aufbau mit einem Dachsystem, das eine erste Dichtstelle für einen oberen Bereich der Heckscheibe und zwei weitere, karosseriefeste Dichtstellen für Seitenbereiche der Heckscheibe vorsieht.
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Aus der
DE 296 17 882 U1 ist ein Cabriolet Fahrzeug bekannt, bei dem das Verdeckgestell aus Strangpreßprofilteilen oder Druckgußteilen gebildet ist.
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Bei dem aus der
DE 10 2006 057 217 A1 bekannten Kraftfahrzeug hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass, wenn sich die Klappe und das Verdeckelement in ihrer jeweiligen Schließstellung gleichzeitig befinden, ein Spalt zwischen der Klappe und dem Verdeckelement besteht, durch welchen insbesondere Luft und Feuchtigkeit in den Fahrgastbereich eindringen kann.
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Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, insbesondere den vorstehend beschriebenen Nachteil zumindest zu reduzieren.
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VORTEILE DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass die Klappe eine erste Dichtung aufweist, welche, wenn sich die Klappe und das Verdeckelement in ihrer jeweiligen Schließstellung gleichzeitig befinden, gegen das Verdeckelement abdichtend anliegt. Die Dichtung verschließt somit den einleitend beschriebenen Spalt zwischen der Klappe und dem Verdeckelement. Dadurch kann vorteilhaft vermieden werden, dass insbesondere Luft und Feuchtigkeit in den Fahrgastbereich durch den Spalt eindringen.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen des im Patentanspruch 1 angegebenen Kraftfahrzeugs.
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Mit einem „Verdeckelement“ ist vorliegend jedes Dachteil eines Kraftfahrzeugs gemeint, welches in dem Kraftfahrzeug verstaubar ausgebildet ist, insbesondere Hardtop- und Softtopdächer.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ist die erste Dichtung an einem gekrümmten Abschnitt der Klappe angeordnet, welcher einer Öffnung, durch die sich das Gestänge in der Schließstellung des Verdeckelements erstreckt, teilweise begrenzt. An Enden des gekrümmten Abschnitts können sich zwei im Wesentlichen gerade Abschnitte anschließen. Der gekrümmte Abschnitt umgreift in der Schließstellung der Klappe und des Verdeckelements vorzugsweise einen sich im Wesentlichen entlang der Kraftfahrzeuglängsachse erstreckenden Rand des Verdeckelements. Der gekrümmte Abschnitt der Klappe und damit auch die erste Dichtung weisen eine dem Rand des Verdeckelements entsprechende Krümmung auf. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die erste Dichtung in der Schließstellung der Klappe im Wesentlichen gleichmäßig gegen das Verdeckelement, insbesondere gegen dessen Rand, gedrückt wird, was zu einer hohen Dichtigkeit führt.
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Erfindungsgemäß ist die Klappe benachbart zu einem Überrollbügel des Kraftfahrzeugs angeordnet. Weiter begrenzen der Überrollbügel und die Klappe zwischen sich die Öffnung. Demnach ist das Gestänge in der Schließstellung des Verdeckelements zwischen dem Überrollbügel und der Klappe in ihrer Schließstellung angeordnet.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs weist der Überrollbügel eine zweite Dichtung auf, welche gegen ein Fenster des Kraftfahrzeugs in einer wenigstens teilweise geschlossenen Stellung desselben abdichtet. Dadurch, dass der Überrollbügel ortsfest in dem Kraftfahrzeug vorgesehen ist, ist die Anbringung der zweiten Dichtung an diesem vergleichsweise einfach und sicher.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ist die Klappe als eine erste Blende eines Überrollbügels des Kraftfahrzeugs ausgebildet. Weiter bevorzugt ist an dem Überrollbügel eine zweite Blende im Wesentlichen fest angeordnet, wobei die erste und zweite Blende in der Schließstellung der ersten Blende einander überlappen. Das Überlappen der ersten und zweiten Blende stellt sicher, dass ein Zugang zu dem unterhalb der ersten und zweiten Blende angeordneten Überrollbügel versperrt ist. Unter einer „Blende“ ist vorliegend eine Abdeckung, insbesondere ein Sichtschutz, für ein anderes Element zu verstehen.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs weist die zweite Blende und/oder der Überrollbügel eine dritte Dichtung auf, welche in der Schließstellung des Verdeckelements gegen dieses abdichtet. An der ortsfest in dem Kraftfahrzeug vorgesehenen zweiten Blende und/oder an dem ortsfest in dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Überrollbügel lässt sich eine derartige dritte Dichtung einfach und sicher befestigen.
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Durch das Zusammenwirken der ersten, zweiten und dritten Dichtung lässt sich somit eine insgesamt gute Abdichtung des Fahrgastbereichs erzielen.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ist die erste Blende in ihrer Schließstellung im Wesentlichen seitlich an dem Überrollbügel und die zweite Blende entlang der Kraftfahrzeuglängsachse gesehen im Wesentlichen mittig an dem Überrollbügel angeordnet. Der über die Karosse des Kraftfahrzeugs hervorstehende Teil des Überrollbügels kann somit entlang der Kraftfahrzeugquerachse und entlang der Kraftfahrzeughochachse gesehen insgesamt abgedeckt werden.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnungen näher erläutert.
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Von den Figuren zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit der Blende in der Schließstellung;
- 2 eine vergrößerte Teilansicht aus 1, wobei sich die Blende in der Freigabestellung befindet;
- 3 eine vergrößerte Ansicht E aus 1, wobei das Verdeckelement und das Fenster des Kraftfahrzeugs teilweise dargestellt sind;
- 4 einen Schnitt A-A aus 3;
- 5 einen Schnitt B-B aus 3;
- 6 einen Schnitt C-C aus 3; und
- 7 einen Schnitt D-D aus 3.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 illustriert in einer perspektivischen Ansicht ein Kraftfahrzeug 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Vorliegend sind die Kraftfahrzeuglängsachse mit X, die Kraftfahrzeugquerachse mit Y und die Kraftfahrzeughochachse mit Z bezeichnet.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist ein Verdeckelement 2 auf, welches sich in 1 in seiner Offenstellung befindet und dazu in einem Aufnahmeraum 3 des Kraftfahrzeugs 1 aufgenommen ist. In seiner Schließstellung erstreckt sich das Verdeckelement 2 über einen Fahrgastbereich 4. Die Schließstellung des Verdeckelements 2 ist in 3 zu sehen, welche aus Gründen der Übersichtlichkeit jedoch nur einen Teil des Verdeckelements 2 zeigt.
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Zwischen dem Aufnahmeraum 3 für das Verdeckelement 2 und dem Fahrgastbereich 4 ist ein Überrollbügel 6 vorgesehen, welcher beispielsweise eine umgekehrte U-Form aufweist und sich zwischen Seitenbereichen 5 der Karosse des Kraftfahrzeugs 1 erstreckt. Der Überrollbügel 6 kann eine Heckscheibe 7 aufweisen. Der Überrollbügel 6 kann aus einem Metallprofil mit einem in etwa rechtwinkeligen Querschnitt gebildet sein. An dem Überrollbügel 6 ist eine bezogen auf die Kraftfahrzeugquerachse Y mittige Blende 8 fest angebracht, welche einen Mittenbereich 9 des Überrollbügels 6 abdeckt. Ferner ist der Überrollbügel 6 mit zwei seitlichen Blenden 10 im Wesentlichen einander gegenüberliegend versehen, wobei die Blenden 10 Seitenbereiche 11 des Überrollbügels 6 in ihrer in 1 gezeigten Schließstellung abdecken.
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Kraftfahrzeugvorderseitig wird der Fahrgastbereich 4 von einer Frontscheibe 14 begrenzt.
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2 zeigt in einer vergrößerten Ansicht aus 1, wie das Verdeckelement 2 aus seiner in 1 dargestellten Offenstellung in seine Schließstellung verstellt wird. Dies geschieht dadurch, dass ein an dem Verdeckelement 2 angebrachtes Gestänge 15 mittels einer Stelleinrichtung 16 in Richtung der Kraftfahrzeugvorderseite 17 verschwenkt wird. Um nun ein Passieren des Gestänges 15 entlang der Kraftfahrzeuglängsachse X zu ermöglichen, wird die seitliche Blende 10 aus ihrer in 1 gezeigten Schließstellung um eine Achse 18 mittels einer Schwenkeinrichtung 19 in ihre in 2 dargestellte Freigabestellung verschwenkt. Dadurch entsteht ein Durchtritt 20, durch den das Gestänge 14 in Richtung Kraftfahrzeugvorderseite 17 bewegt werden kann, um das Verdeckelement 2 in die Schließstellung zu bringen. Nachdem das Verdeckelement 2 in die Schließstellung verstellt ist, wird die Blende 10 wieder um die Achse 18 zurück in ihre in 1 dargestellte Schließstellung verschwenkt.
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Allgemein gesagt kommt der Blende 10 vorliegend also die Funktion einer Klappe zu, welche in ihrer Schließstellung den Weg für das Gestänge 15 versperrt und diesen in ihrer Freigabestellung freigibt.
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Das vorstehend Ausgeführte findet natürlich genauso Anwendung auf die andere, in 2 nicht dargestellte Kraftfahrzeugseite.
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3 zeigt eine vergrößerte Ansicht E aus 1, wobei das Verdeckelement 2 und ein Fenster 25 des Kraftfahrzeugs teilweise dargestellt sind. Teile, welche durch das Verdeckelement 2 und das Fenster 25 in 3 verdeckt sind, sind gestrichelt gezeichnet.
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Die seitliche Blende 10 setzt sich vorzugsweise aus einem im Wesentlichen geraden Abschnitt 26, einem sich an diesen anschließenden, im Wesentlichen gekrümmten Abschnitt 27 und einem sich wiederum an letzteren anschließenden, im Wesentlichen geraden Abschnitt 28 zusammen.
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Die Blende 10 ist ferner an ihrem Ende bevorzugt mit einem gestuften Bereich 29 ausgebildet, wie in 4 illustriert, welche in einem Schnitt A-A aus 3 in durchgezogener Linie die seitliche Blende 10 in ihrer Schließstellung und in gestrichelter Linie die Blende 10 in ihrer Freigabestellung zeigt. Wie 4 ferner zu entnehmen, befindet sich der gestufte Bereich 29 der Blende 10 in deren Schließstellung im Eingriff mit einem korrespondierend gestuften Bereich 30 der mittigen Blende 8. Die seitliche Blende 10 bildet somit zusammen mit der mittigen Blende 8 eine im Wesentlichen glatte Oberfläche 31.
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Der gekrümmte Abschnitt 27 der Blende 10 begrenzt zusammen mit einem gekrümmten Bereich 34 des Überrollbügels 6, welcher den Mittenbereich 9 des Überrollbügels 6 mit dem Seitenbereich 11 des Überrollbügels 6 verbindet, eine Öffnung 35, durch welche sich das Gestänge 15 in der jeweiligen Schließstellung des Verdeckelements 2 und der Blende 10 erstreckt.
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Ferner ist in 4 illustriert, dass die Schwenkeinrichtung 19 beispielsweise als ein Viergelenk ausgebildet sein kann. Auch andere Mehrgelenke sind denkbar.
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Nun zurückkehrend zu 3 ist dort eine erste Dichtung 36 zu erkennen, welche an der seitlichen Blende 10 befestigt ist. Beispielsweise kann die erste Dichtung 36 an einer Stirnseite 37 der seitlichen Blende 10 befestigt sein, wie dies in 6 dargestellt ist, welche einen Schnitt C-C aus 3 zeigt. Die erste Dichtung 36 erstreckt sich insbesondere entlang des gekrümmten Abschnitts 27 der Blende 10, siehe 3. Dadurch gelangt die Dichtung 36 mit gleichmäßigem Druck mit einem sich entlang der Kraftfahrzeuglängsachse X erstreckenden Randbereich 38 des Verdeckelements 2 abdichtend in Anlage, wie dies auch 6 zu entnehmen ist. Die erste Dichtung 36 liegt unterhalb des Verdeckelements 2. Die Verdeckmechanik, insbesondere das Gestänge 15, die Stelleinrichtung 16 und die Schwenkeinrichtung 19, ist dazu ausgebildet, um diese Anordnung der ersten Dichtung 36 zu ermöglichen, wenn die Blende 10 aus ihrer Freigabestellung in ihre Schließstellung verschwenkt wird.
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3 zeigt ferner eine zweite Dichtung 39, welche an der mittigen Blende 8 angebracht ist. Die zweite Dichtung 39 erstreckt sich entlang der mittigen Blende 8. Die zweite Dichtung 39 könnte ebenso an dem Mittenbereich 9 des Überrollbügels 6 angebracht sein. Vorzugsweise ist die zweite Dichtung 39 an einer Stirnseite 40 der mittigen Blende 8 angebracht, wie dies auch in 5 zu erkennen ist, welche einen Schnitt B-B aus 3 zeigt. In der Schließstellung des Verdeckelements 2 liegt die zweite Dichtung 39 abdichtend gegen das Verdeckelement 2 an.
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Wie in 3 weiterhin illustriert, ist an dem Seitenbereich 11 des Überrollbügels 6 eine dritte Dichtung 44 angebracht. Die dritte Dichtung 44 erstreckt sich entlang des Seitenbereichs 11. Vorzugsweise ist die dritte Dichtung 44 an einer Stirnseite 45 des Seitenbereichs 11 angebracht, wie dies auch in 7 gezeigt ist, welche einen Schnitt D-D aus 3 darstellt.
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Das Fenster 25 ist in 3 in seiner wenigstens teilweise geschlossenen Stellung gezeigt. In dieser Stellung des Fensters 25 liegt die dritte Dichtung 44 abdichtend gegen das Fenster 25 an, wie dies auch 7 zu entnehmen ist.
Mittels der ersten, zweiten und dritten Dichtung 36, 39, 44 wird eine verbesserte Abdichtung des (bei geschlossenem Verdeckelement 2) im Wesentlichen geschlossenen Fahrgastbereichs 4 erzielt, so dass ein Eindringen von insbesondere Luft und Feuchtigkeit aus der Umgebung in den Fahrgastbereich 4 weitgehend vermieden wird.
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Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
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Beispielsweise können die Blenden 10 und 8 an ihren gegenüberliegenden Stirnseiten 37' bzw. 40', s. 5 und 6, entsprechende erste und zweite Dichtungen 36' bzw. 39' aufweisen, welche gegen ein weiteres Verdeckelement 2' in dessen Schließstellung abdichten. Das weitere Verdeckelement 2' deckt in seiner in 5 und 6 gezeigten Schließstellung einen Rücksitzbereich 4' des Kraftfahrzeugs 1 ab.