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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Elektromotoren und insbesondere einen Elektromotor
mit einer Kohlebürste, die
dem Motor bessere Charakteristiken verleiht.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei
einem Gleichstrommotor ist Geräuscharmut
ein wesentlicher Faktor. Eine übliche
Vorgehensweise für
die Reduzierung von Geräuschen
ist das Kleben von Vibrationsdämpfern
an Vibrationsquellen. Diese übliche
Vorgehensweise ist jedoch kompliziert und teuer.
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Ferner
werden bei einigen Motoren, zum Beispiel bei Motoren für Fensterheber
in Fahrzeugen, Hall-Sensoren benötigt,
um die Umdrehungen der Welle zu zählen oder um die Drehzahl des
Motors zu berechnen, was kompliziert und teuer ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Daher
besteht der Wunsch nach einer verbesserten Bürste, die in der Lage ist,
einige oder sämtliche
der vorgenannten Probleme zu beseitigen.
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Demzufolge
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Bürste für die Herstellung eines elektrischen
Kontakts mit einem Kommutator eines Motors bereitgestellt, umfassend:
eine erste Endfläche,
eine der ersten Endfläche
gegenüberliegende
zweite Endfläche
und eine sich zwischen der ersten und der zweiten Endfläche erstreckende Kontaktfläche, die
für einen
Gleitkontakt mit einer zylindrischen Umfangsfläche des Kommutators ausgebildet
ist, wobei die Erstreckungsrichtung der Kontaktfläche relativ
zu der axialen Richtung des Kommutators geneigt und bei Betrachtung
in ihrer Erstreckungsrichtung V-förmig ist.
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Vorzugsweise
ist die Erstreckungsrichtung der Kontaktfläche relativ zur axialen Richtung
des Kommutators in einem Winkel von 1~60 Grad geneigt.
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Vorzugsweise
liegt der Neigungswinkel zwischen 3 und 10 Grad.
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Vorzugsweise
hat die Kontaktfläche
einen Vorsprung, der einen Bereich der Kontaktfläche bildet, dessen Neigung
zur axialen Richtung des Kommutators stärker ist als die der übrigen Kontaktfläche.
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Vorzugsweise
beträgt
der Neigungswinkel des Vorsprungs etwa 60 Grad.
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Vorzugsweise
hat die Bürste
ein Nutenpaar, das in ihren einander gegenüberliegenden Flächen gebildet
ist, um die Bürste
zu dem Kommutator zu führen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Elektromotor
bereitgestellt, umfassend: einen Rotor, der einen Kommutator mit einer
zylindrischen Umfangsfläche
aufweist, einen Stator und einen Bürstenträger, der zumindest zwei Bürsten hat,
deren jede eine Kontaktfläche
für den Gleitkontakt
mit der Kommutatorfläche
aufweist, wobei jede Kontaktfläche
bei Betrachtung in einer zur Achse des Rotors parallelen Richtung
V-förmig
ist und in dieser axialen Richtung relativ zur Kommutatorfläche geneigt
ist, so dass der Anfangskontakt zwischen der Kontaktfläche jeder
Bürste
und der Kommutatorfläche
ein Paar von Punktkontakten ist. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel
in einem Bereich von 1~60 Grad.
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Vorzugsweise
hat jede Bürste
ein Nutenpaar, das in ihren einander gegenüberliegenden Flächen gebildet
ist, wobei jede Bürste
von einem Bürstenhalter
gehalten wird und jeder Bürstenhalter
ein Führungszapfenpaar
aufweist, das in den jeweiligen Nuten geführt ist.
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Vorzugsweise
werden die Bürsten
durch Federn elastisch in Richtung auf den Kommutator beaufschlagt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird auch ein Elektromotor
bereitgestellt, umfassend einen Rotor, der einen Kommutator mit
einer zylindrischen Umfangsfläche
aufweist, einen Stator und einen Bürstenträger, der zumindest zwei der
vorstehend angegebenen Bürsten
umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nunmehr anhand eines Beispiels und unter Bezugnahme
auf die Figuren der anliegenden Zeichnungen beschrieben. Identische
Strukturen, Elemente oder Teile, die in mehr als einer Figur dargestellt sind,
tragen in all diesen Figuren die gleichen Bezugszeichen. Abmessungen
von Teilen und Merkmalen, die in den Figuren dargestellt sind, sind
generell im Hinblick auf eine übersichtliche
Darstellung gewählt
und sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu gezeigt. Die Figuren
sind im Folgenden aufgelistet.
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1 ist
eine isometrische Ansicht einer Bürste gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 zeigt
einen Kommutator und ein in 1 dargestelltes
Bürstenpaar;
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3 ist
eine geschnittene Seitenansicht der Anordnung von 2;
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4 ist
eine Ansicht der Anordnung von 2;
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5 zeigt
ein Bürstenpaar
gemäß 1, das
an einer Endkappe eines Elektromotors installiert ist;
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6 zeigt
eine Stromwellenform eines konventionellen Elektromotors;
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7 zeigt
eine Stromwellenform eines Elektromotors mit Bürsten gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8 zeigt
eine schnelle Fourier Transformation einer Stromwellenform eines
konventionellen Elektromotors;
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9 zeigt
eine schnelle Fourier Transformation eines Elektromotors mit Bürsten gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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10 zeigt
eine isometrische Ansicht einer Bürste gemäß einer alternativen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung; und
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11 zeigt
einen Elektromotor gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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DETAILBESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 ist
eine isometrische Ansicht einer Bürste 10 gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Die Bürste 10 umfasst einen
Körper 12 und
einen Shunt 11, der sich von dem Körper 12 erstreckt.
Der Körper 12 hat
eine quaderförmige
Konfiguration mit sechs Seiten und weist eine Kontaktfläche 13,
eine der Kontaktfläche
gegenüberliegende
Basisfläche 14,
ein Paar Endflächen 15, 16 und
ein Paar Seitenflächen 17, 18 auf.
In der vorliegenden Beschreibung beziehen sich die axiale, radiale
und Umfangsrichtung auf die axiale, radiale und Umfangsrichtung
der Motorwelle. Die Dimensionen der Bürste beziehen sich auf die
Orientierung der Bürste,
wenn diese an dem Motor befestigt ist. Somit bedeutet die Länge der
Bürste 10 die
von der Kontaktfläche 13 zur
Basisfläche,
d. h. in der radialen Richtung des Motors gemessene Dimension der Bürste, die
Höhe der
Bürste 10 bedeutet
die zwischen den Endflächen 15, 16 gemessene
Dimension des Körpers
bei den axialen Enden des Motors zugekehrten Endflächen oder
die in der axialen Richtung gemessene Dimension der Bürste, und
die Breite der Bürste 10 bedeutet
die zwischen den Seitenflächen 17, 18,
d. h. in Umfangsrichtung oder zumindest in einer zu der axialen
und radialen Richtung orthogonalen Richtung gemessene Dimension
der Bürste.
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Der
Shunt 11 erstreckt sich von einer der Seitenflächen 18.
Der Shunt verbindet den Körper
mit einer Stromquelle. Normalerweise sind die Shunts entweder direkt
oder über
Joche, Spulen oder andere elektrische Komponenten mit den Motoranschlüssen verbunden.
Die Seitenflächen 17, 18 haben
jeweils eine Nut 19, die sich von der Basisfläche 14 zur
Kontaktfläche 13 erstreckt.
Die Nuten sind Teil eines Bürstenführungssystems,
das später
noch im Detail beschrieben wird. Die Basisfläche 14 kann orthogonal
zu der radialen Richtung angeordnet sein, ist aber vorzugsweise
zur radialen Richtung geneigt, liegt aber dennoch parallel zur Motorachse,
zur besseren Verbindung mit einem Arm einer Feder.
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Es
wird auf die 2 bis 4 Bezug
genommen. Die Kontaktfläche 13 ist
für den
Kontakt mit der zylindrischen Umfangsfläche eines Kommutators 20 konfiguriert.
Die Kontaktfläche 13 ist
bei Betrachtung in der Höhenrichtung
der Bürste 10 (axiale
Richtung des Motors) V-förmig,
wie das in 4 gezeigt ist. Das heißt, in der
Breitenrichtung der Bürste 10 ist der
Mittelbereich der Kontaktfläche 13 relativ
zu den gegenüberliegenden
Seitenbereichen der Kontaktfläche 13 konkav
gestaltet. Die Kontaktfläche 13 ist
in der Höhenrichtung
von einer axialen Endfläche
zur anderen geneigt. Das heißt,
die Kontaktfläche 13 ist relativ
zur axialen Richtung des Kommutators 20 geneigt. Wenn daher
die Kontaktfläche 13 erstmalig
mit dem Kommutator 20 in Kontakt tritt, sind es nur zwei Punkte
auf gegenüberliegenden
Seiten an einem Ende der Kontaktfläche 13, die mit der
Oberfläche des
Kommutators 20 in Kontakt gelangen, wodurch sich die Kontaktfläche 13 unter
Anpassung an die Oberfläche
des Kommutators 20 einfach und problemlos in den Kommutator
einbetten kann. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel der Kontaktfläche 13 in
einem Bereich von 1 bis 60 Grad. Da jedoch ein starker Neigungswinkel
von beispielsweise 60 Grad zu einer raschen Abnutzung der Bürste führt und
da bei flachen Winkeln eine längere
Zeit zum Einbetten nötig
ist, liegt ein bevorzugter optionaler Winkel in dem Bereich von
3 bis 10 Grad.
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Es
wird auf 5 Bezug genommen. Ein Bürstenpaar 10 ist
an Bürstenhaltern 32 auf
einander gegenüberliegenden
Seiten einer Endkappe 30 eines Elektromotors befestigt.
Die Endkappe 30 hat in ihrer Mitte eine Öffnung für die Aufnahme
der Motorwelle. Der Kommutator 20 ist an der Welle montiert
und den Bürsten 10 zugekehrt.
Jeder Bürstenhalter 32 hat
ein Paar Führungszapfen 34,
die jeweils in Nuten 19 aufgenommen sind, die in den Seitenflächen 17, 18 der entsprechenden
Bürste 10 gebildet
sind. Federn 36 sind an Stützen 38 montiert,
wobei sich ein freies Ende derselben an den Basisflächen 14 abstützt, so dass
die Bürsten 10 in
Richtung auf den Kommutator 20 gedrückt werden.
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6 zeigt
eine Stromwellenform eines konventionellen Elektromotors mit Bürsten, die
ebene Kontaktflächen
haben. 7 zeigt eine Stromwellenform eines Elektromotors
mit Bürsten
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. 8 zeigt
eine schnelle Fourier Transformation der Stromwellenform des konventionellen
Elektromotors von 6. 9 zeigt
eine schnelle Fourier Transformation der Stromwellenform von 7.
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Wie
die 6 und 7 zeigen, ist die V-förmige Kontaktfläche gemäß vorliegender
Erfindung vorteilhaft für
die Reduzierung von Stromschwankungen, wodurch auch Vibrationsquellen
und somit das Motorgeräusch
reduziert werden. Ferner ist die V-förmige Kontaktfläche gemäß vorliegender
Erfindung aufgrund der verringerten Kontaktpunkte zwischen der V-förmigen Kontaktfläche der
Bürste
und dem Kommutator vorteilhaft für
die Erhöhung
der dBA-Differenz zwischen der Grundwelle und der Oberwelle. Vorzugsweise
ist die dBA-Differenz zwischen der Grundwelle und der Oberwelle
der Stromwelle des Elektromotors gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung größer als
6 dBA, so dass der Motorregler in der Lage ist, die Grundwelle zu
bestimmen und dadurch die Umdrehungen zu zählen oder die Drehzahl des
Elektromotors zu berechnen, ohne dass hierfür ein Hall-Sensor verwendet wird.
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Eine
alternative Bürste
ist in 10 gezeigt. Diese Bürste ist ähnlich wie
die Bürste
in 1 ausgebildet, mit der Ausnahme, dass die Kontaktfläche 13 einen
Vorsprung 24 hat, der eine übertriebene Spitze bildet,
die den ersten Kontakt mit dem Kommutator herstellt. Zur Beibehaltung
der Form der übrigen
Kontaktfläche 13 ist
der Vorsprung 24 ebenfalls V-förmig. Der Vorsprung 24 ist
ein Teil der Kontaktfläche,
der mit der Kommutatorfläche
einen geneigten Winkel bildet. Dieser Winkel ist wesentlich größer als der
geneigte Winkel der übrigen
Kontaktfläche.
in einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der durch den Vorsprung 21 gebildete Winkel etwa 60 Grad, und
der durch die übrige
Kontaktfläche
gebildete Winkel beträgt
etwa 4 Grad. Diese an der Kontaktfläche gebildete scharfe Spitze
sorgt für
eine sehr rasche Einbettung der Bürste in den Kommutator und führt zu einem
ausgezeichneten Langzeitkontakt zwischen der Bürste und dem Kommutator. Der
Vorsprung 24 ist ein relativ kleiner Bereich der Kontaktfläche, so
dass, wenn die Spitze während
der Einlaufzeit des Motors rasch abgetragen wird, um die Bürste einzubetten,
der Rest der Kontaktfläche
mit dem Kommutator in Kontakt tritt. Da der Rest der Kontaktfläche mit
der Kommutatorfläche
einen Winkel bildet, bettet sich die Bürste weiter ein, jedoch langsamer, da
ein größerer Bereich
der Kontaktfläche
mit dem Kommutator in Kontakt tritt, bis sich die Bürste schließlich vollständig mit
der Oberfläche
des Kommutators in Kontakt befindet. Der Vorsprung 24 sorgt also
für ein
rasches Einbetten der initialen Kontaktpunkte der Bürste in
der Oberfläche
des Kommutators, wobei anfänglich
zwei Kontaktpunkte mit der Kommutatorfläche vorhanden sind, während die V-förmige Konfiguration
des Vorsprungs 24 an die übrige Kontaktfläche angepasst
ist. Im Laufe des Einsatzes des Motors werden die Kontaktpunkte
abgenutzt und werden zu Kontaktzonen, die sich zunehmend vergrößern, bis
die Bürste
soweit abgenutzt ist, dass ein vollständiger Kontakt zwischen der
Bürste und
dem Kommutator vorhanden ist.
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11 zeigt
einen Elektrokleinmotor 40, auf den die Erfindung anwendbar
ist. Der Motor 40 ist vorzugsweise ein Mikromotor wie beispielsweise
ein Permanentmagnet-Gleichstrommotor (PMDC-Motor) mit einer Leistung
von weniger als 1000 Watt. Der Motor hat einen Stator und einen
Rotor. Der Stator hat ein Gehäuse 42,
das einen oder mehrere Permanentmagneten trägt, die die Pole des Stators
bilden, und eine Endkappe 30, die ein offenes Ende des
Gehäuses
verschließt
und einen Bürstenträger und
Motoranschlüsse 31 trägt. Der
Rotor hat eine Welle 44, einen Rotorkern, einen Kommutator
und Wicklungen, die um den Rotorkern herumgeführt sind und an dem Kommutator
enden. Der Rotor ist durch Lager des Stators drehbar gelagert. Der
Bürstenträger hat
Bürsten
der vorstehend beschriebenen Art, die mit dem Kommutator in Gleitkontakt
sind, um elektrischen Strom von den Motoranschlüssen zu den Wicklungen des
Rotors zu übertragen.
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Die
in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendeten Verben wie ”umfassen”, ”aufweisen”, ”enthalten” und ”haben” sowie
deren Ableitungen bedeuten nicht notwendigerweise eine vollständige Auflistung
von Bauteilen, Komponenten, Elementen oder Teilen.
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Wenngleich
die Erfindung mit Bezug auf eine oder mehrere bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben wurde, wird der Fachmann erkennen, dass verschiedene
Modifikationen möglich
sind. Der Schutzrahmen der Erfindung ist durch die anliegenden Ansprüche definiert.