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Die Erfindung betrifft ein Phasenschienensystem nach der in Patentanspruch 1 genannten Art.
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Phasenschienen dienen der zentralen Verteilung von elektrischer Energie. Solche Phasenschienen umfassen regelmäßig eine Profilschiene mit rechteckigem Querschnitt, in der Kammern zur Aufnahmen von Polschienen angeordnet sind, wobei an den Polschienen Anschlussfahnen für den Anschluss an die Klemme von Reiheneinbaugeräten angeordnet sind. Bei den Reiheneinbaugeräten handelt es sich üblicherweise um Leitungsschutzschalter, FI-Schalter oder ähnliche Geräte. Derartige Phasenschienen werden als kompaktes Phasenschienensystem vorrangig im Bereich der Installationstechnik eingesetzt. Dabei haben sich im Wesentlichen zwei Bauformen von Phasenschienen etabliert:
Ablängbare Phasenschienen werden üblicherweise in Meterenden geliefert und bieten dem Anlagenbauer die Möglichkeit, für die jeweilige Anwendung die Schiene entsprechend den Vorgaben aus der Anlage zu kürzen. Das Kürzen der Phasenschiene erfolgt durch Absägen und anschließende Nacharbeit der Schienenenden. Die Isolationseigenschaften der so abgelenkten Schiene werden durch ein relativ großes, häufig mit Hohlkörpern versehenes Isolierprofil, durch sorgfältige Arbeit sowie die Verwendung von Endkappen gewährleistet. Nachteilig an solchen ablängbaren Schienen ist der relativ hohe Platzbedarf sowie die teils aufwendige Nacharbeit.
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Kompakte Phasenschienen werden häufig mit einer Trogisolation mit Trennwänden oder einem extrudierten Profil ohne Hohlräume isoliert. Aus Sicherheitsgründen ist für diese Bauform das Ablängen beim Kunden vor Ort aus Sicherheitsgründen nicht zulässig.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Phasenschienensystem zu schaffen, welches die Möglichkeit bietet, die Phasenschiene mit einfachsten Mitteln vor Ort zu kürzen, wobei zusätzliche Arbeiten zur Gewährleistung der Isolationseigenschaften minimiert sind. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Phasenschienensystem geschaffen, welches eine kompakte Bauform aufweist und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, mit einfachsten Mitteln die Phasenschiene vor Ort zu kürzen, wobei die Arbeiten zur Gewährleistung der Isolationseigenschaften minimiert sind. Dadurch, dass die Isolierstege die Polschiene an beiden Längsseiten ihres Querschnitts überragen, ist sichergestellt, dass auch bei nicht sorgfältig endgrateten Stromschienen die Isolationseigenschaft gewährleistet ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein Isoliersteg einer Endkappe L-förmig ausgebildet. Hierdurch ist die Isolationswirkung weiter verbessert. Eine optimale Isolationswirkung ist dadurch erzielbar, dass der Isolationssteg der Endkappe U-förmig ausgebildet ist und so die komplette Stromschiene isolierend umgreift.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist die Phasenschiene eine gerade Anzahl an Polschienen auf und zumindest der mittlere Trennsteg der Profilschiene ist über seine Länge zu beiden Seiten versetzt zueinander mit Rippen versehen. Bei diesen Ausführungen der Phasenschienen mit gerader Anzahl an Polschienen sind die Polschienen symmetrisch zu einem Trennsteg angeordnet. Eine symmetrische Teilung dieser Trennwand ist nicht möglich. Durch die zueinander versetzte Anordnung der Rippen ist eine quasi symmetrische Anordnung bei einer festen Vorgabe von Schneidbereichen erzielt, die es ermöglicht, identische Endkappen auf beiden Enden der Phasenschiene zu verwenden.
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Vorteilhaft beträgt auf jeweils einer Seite des Trennsteges der Abstand zweier Rippen zueinander jeweils 0,5 Teilungseinheiten (TE). Hierdurch sind Schneidbereiche gebildet, wodurch alle denkbaren Konstellationen der Verschienung mit dem gleichen Profil isoliert werden können. Die Teilungseinheit, kurz TE, ist im Schaltschrankbau und in der Elektroinstallation eine zur Beschreibung der Breite von Komponenten wie Leitungsschutzschaltern, FI-Schutzschaltern usw. verwendete Maßeinheit. Die Breite einer TE beträgt dort 18 mm (–0,5 mm). Komponenten in der Elektroinstallation weisen Breiten auf, welche regelmäßig ein Vielfaches von 0,5 TE auf.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Breite der Rippen größer oder gleich der Tiefe des angrenzenden Isolierstegs. Hierdurch ist ein vollständiger Eintritt der Isolierstege der Endkappen in eine abgelängte Phasenschiene gewährleistet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Seitenwände der Profilschiene außen mit Markierungen im Abstand von jeweils 0,5 Teilungseinheiten (TE) versehen, die jeweils zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Trennsteges angeordnete Rippen begrenzen. Hierdurch ist ein Ablängen der Phasenschiene in den bevorzugten Schneidbereichen erleichtert.
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Vorteilhaft sind die Markierungen durch senkrecht verlaufende Materialverjüngungen gebildet, welche sich über die gesamte Höhe der jeweiligen Seitenwand erstrecken. Hierdurch ist eine Führung eines Trennwerkzeugs, beispielsweise einer Metallsäge beim Ablängvorgang erzielt.
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In Weiterbildung der Erfindung sind an wenigstens einem Trennsteg Mittel zur Fixierung einer Polschiene gegen Bewegung in vertikaler und/oder horizontaler Richtung angeordnet. Hierdurch ist die Polschiene innerhalb der Profilschiene gegen Herausziehen gesichert bzw. in horizontaler Richtung gegen Verschieben gesichert, wodurch gewährleistet ist, dass Profilschienen und Isolierung immer identische Bedingungen im Bereich der bevorzugten Schneidbereiche bieten. Vorteilhaft sind die Mittel zur Fixierung der Polschiene durch Rastnasen gebildet.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die dreidimensionale Darstellung eines Phasenschienensystems;
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2 die Darstellung des Phasenschienensystems aus 1 in verschwenkter Position;
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3 die dreidimensionale Darstellung eines Phasenschienensystems in einer weiteren Ansicht;
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4 die vergrößerte Detailansicht des Bereichs G der Phasenschiene aus 3;
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5 die räumliche Darstellung der Profilschiene des Phasenschienensystems aus 3;
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6 die Detailansicht des Abschnitts G der Profilschiene aus 5;
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7 die Darstellung des Phasenschienensystems aus 3 mit montierten Endkappen in der Draufsicht;
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8 die Detailansicht des Bereichs H des Phasenschienensystems aus 7;
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9 die Darstellung des Phasenschienensystems aus 7 in Schnittansicht A-A und
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10 die Darstellung des Phasenschienensystems aus 7 in Schnittansicht B-B.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Phasenschienensystem besteht im Wesentlichen aus einer Profilschiene 1, in der parallel zueinander vier Polschienen 2 angeordnet sind. Die Polschienen 2 sind dabei über innerhalb der Profilschiene 1 parallel zueinander angeordnete Trennstege 11 voneinander isoliert. Hierzu sind drei Trennstege 11 angeordnet, wodurch eine zum mittleren Trennsteg 11 symmetrische Anordnung gebildet ist. Die Profilschiene 1 ist an ihren beiden Enden mittels Endkappen 3 verschlossen.
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Die Profilschiene 1 ist im Wesentlichen in Form eines U-Profils ausgebildet, in dem in Längsrichtung parallel zueinander drei Trennstege 11 angeformt sind. Die Trennstege 11 weisen dabei eine geringere Höhe auf als die beiden Seitenwände 12 der Profilschiene 1. Der mittlere Trennsteg 11 ist im Ausführungsbeispiel über seine Länge zu beiden Seiten versetzt zueinander mit Rippen 111 versehen, zwischen denen Einbuchtungen 112 gebildet sind. Die Rippen 111 sind dabei derart ausgebildet, dass jeweils eine Rippe 111 mit angrenzender Einbuchtung 112 eine Breite von 0,5 TE aufweist (vgl. 6). An den beiden äußeren Trennstegen 11 sind auf beiden Seiten beabstandet zueinander Rastnasen 14 angeformt. Gegenüberliegend dieser Rastnasen 14 sind gleichsam an der Seitenwand 12 der Profilschiene 1 innen korrespondierende Rastnasen 14 angeformt. Die Rastnasen 14 dienen der Fixierung der Polschienen 2 in vertikaler sowie horizontaler Richtung. Hierzu ist der Abstand jeweils zwei benachbarter Rastnasen derart gewählt, dass sie eine Anschlussfahne 21 einer Polschiene 2 zu beiden Seiten begrenzen.
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Die Seitenwände 12 sind an ihrer Oberseite nach außen hin abgeschrägt ausgebildet. An ihrer Außenseite sind im Abstand von jeweils 0,5 TE senkrecht verlaufende Kerben 13 eingebracht, welche sich über die gesamte Höhe der Seitenwände 12 erstrecken. Die durch die Kerben 13 gebildeten Markierungen sind so auf den Seitenwänden 12 positioniert, dass ein durch zwei gegenüberliegend angeordnete Markierungen geführter Schnitt im Bereich des Übergangs einer Rippe 111 des mittleren Trennstegs 11 zu einer Einbuchtung 112 führt. Die Breite der Kerben 13 entspricht dabei etwa der Schnittbreite einer üblicherweise zur Ablängung der Phasenschiene eingesetzten Eisensäge.
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Die Polschienen 2 sind im Wesentlichen in Form einer Längsstrebe mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet, an die beabstandet zueinander Anschlussfahnen 21 angeformt sind. Zum Ausgleich des Versatzes der beabstandet zueinander angeordneten Polschienen 2 weisen die Anschlussfahnen einen Versatz unterschiedlicher Abmessung auf. Hierdurch ist bewirkt, dass alle Anschlussfahnen 21 der Polschienen 2 auf einer Linie aus der Profilschiene 1 hinausragen.
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Die Endkappen 3 sind im Ausführungsbeispiel rechteckig ausgebildet und weisen drei angeformte Seitenränder 31 auf, welche die Profilschiene 1 in montiertem Zustand umschließen. Innen sind in der Endkappe 3 parallel zueinander drei Isolierstege 32 angeformt. Die Isolierstege 32 sind im Ausführungsbeispiel L-förmig ausgebildet und liegen in montiertem Zustand der Endkappe 3 an jeweils einer Polschiene 2 an, wobei eine Isolierung von zwei benachbarten Seitenflächen der jeweiligen Polschiene 2 bewirkt ist. Wie in den Schnittdarstellungen in den 9 und 10 ersichtlich, führt die durch die Kerben 13 erzielte Vorgabe von Schneidbereichen zu einer quasi symmetrischen Anordnung, die es ermöglicht, identische Endkappen auf beiden Seiten der abgelängten Phasenschiene zu verwenden.