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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung zur Abwehr einer Schiffsenterung, mit im Bereich der Bordwand des Schiffsrumpfes nach außenbords gerichteten Zinken.
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Kaperungen von Seeschiffen der Handelsschifffahrt durch Piraten mit dem Ziel späterer hoher Lösegeldforderungen häufen sich in den letzten Jahren, weshalb bei Reedern und Schiffseignern über Lösungen nachgedacht wird, auf einer Stufe unterhalb eines reinen Waffeneinsatzes Versuche einer feindlichen Schiffsenterung auf hoher See, vor Anker liegend oder auch in einem Hafen zu unterbinden. Dabei rückt in den Vordergrund, Handelsschiffe durch geeignete technische Maßnahmen besser gegen Piratenüberfälle zu schützen.
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Von Schiffsleitungen wird häufig, da andere Mittel fehlen, der Weg einer Sicherung der Bordwand durch Stacheldraht oder sogenanntem NATO-Draht beschritten. Das Verlegen solcher Sperren ist jedoch für die Besatzungsmitglieder gefährlich, da man sich in den Spitzen des Drahtes leicht verfängt. Zudem ist es leider nicht unüblich, nach Verlassen des gefährlichen Seegebietes den Draht abzutrennen und in der offenen See zu versenken, wo er jedoch gefährlich für Tiere und insbesondere Meeressäuger werden kann.
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Mit der Erfindung werden daher verbesserte technische Mittel bzw. Maßnahmen angestrebt, die im Einsatz zuverlässig sind, sich auf einfache Art und ohne spätere Abfallprobleme aktivieren lassen, und deren Durchführung sich auch für Schiffsbesatzungen eignet, die unbewaffnet sind und auch über keine spezielle Unterrichtung oder Ausbildung in der Pirateriebekämpfung verfügen.
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Hierzu wird bei einer Schutzvorrichtung der eingangs angegebenen Art vorgeschlagen, dass eine Mehrzahl der Zinken an einem sich längs der Bordwand erstreckenden, gemeinsamen Halter befestigt ist, der in Bezug auf die Bordwand in mindestens einer ersten Stellung, in der die Enden der Zinken nach außenbords gerichtet sind, und einer zweiten Stellung, in der die Enden der Zinken eine vertikale oder zur Bordwand gerichtete Schwenklage einnehmen, positionierbar ist.
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Durch Einsatz einer solchen Schutzvorrichtung lassen sich Schiffsenterungen, jedenfalls soweit diese mit konventionellen Mitteln wie z. B. Enterseilen oder Strickleitern erfolgen, erfolgreich abwehren. Die für einen Angreifer eine Barriere darstellende Schutzvorrichtung ist im Fall eines sich abzeichnenden Angriffs schnell aktiviert. Ebenso leicht lässt sich die Barriere in eine passive Stellung zurückversetzen, in welcher die vorzugsweise spitz auslaufenden Enden der Zinken nicht nach außenbords gerichtet sind, sondern eine vertikale oder zur Bordwand gerichtete Schwenklage einnehmen, in der sie keine Gefahr oder Behinderung darstellen. Die Schutzvorrichtung lässt sich gleichermaßen an niedrig- wie an hochbordigen Schiffsrümpfen befestigen. Die Einzelteile bestehen vorzugsweise aus meerwasserresistenten Materialien, z. B. Kunststoffen oder Aluminiumwerkstoffen.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Schutzvorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So kann der zugleich eine Vielzahl der Zinken aufnehmende Halter um seine Längsachse verschwenkbar an der Bordwand angeordnet sein. Vorzugsweise sind die beiden Enden des Halters in Lagerböcken drehgelagert, die am Schiffsrumpf oder -aufbau befestigt sind.
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Vorzugsweise ist der Halter zumindest in seiner ersten Stellung, also bei nach außenbords gerichteten Zinken, gegenüber dem Schiffsrumpf oder -aufbau arretierbar. Diese Arretierung ist zwar lösbar, sie ist jedoch durch einen Angreifer nicht erreichbar. So kann die Arretierung z. B. als Druckstab ausgebildet sein, der sich einerseits an dem Halter, und andererseits an der Decksreling des Schiffes abstützt.
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Mit einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Halter aus Kunststoff besteht, in den zu Verstärkungszwecken ein Metallprofil einarmiert ist.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Zinken nahe ihrer Befestigung in dem Halter mit einem Abschnitt erhöhter Biegefähigkeit versehen. Eine bereichsweise Nachgiebigkeit bzw. Biegsamkeit lässt sich z. B. durch eine Einfach- oder Mehrfachwindung des Stangenmaterials erreichen, aus dem die Zinken bestehen. Die Zinken biegen sich unter Last nach unten, sodass die Zinken für einen Angreifer nicht als Kletterhilfe genutzt werden können.
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Mit einer weiteren Ausgestaltung der Schutzvorrichtung wird eine an einen Flüssigkeitsvorrat bestehend aus Wasser und dem Wasser beigemengten oder beizumengenden, einsatzspezifischen Zusätzen angeschlossene Flüssigkeitsleitung vorgeschlagen. Die Flüssigkeitsleitung dient als Flüssigkeitsverteiler und ist zu diesem Zweck über die Länge verteilt mit seitlichen Austrittsdüsen versehen, und oberhalb der Bordwand des Schiffsrumpfes so angeordnet, dass zumindest eine Teilmenge der aus den Austrittsdüsen austretenden Flüssigkeit auf die Zinken gelangt. Als Flüssigkeitsverteiler besonders geeignet ist ein Schlauch, z. B. ein Feuerwehrschlauch, aus einem in drucklosem Zustand schlaffen, falt- und wickelbaren Schlauchmaterial, der über seine Länge mit einer Vielzahl von Austrittsdüsen für die Flüssigkeit versehen ist.
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Bereits der mit der austretenden Flüssigkeit verbundene Sprühnebel kann der Abschreckung eines Enterversuchs dienen, sei dies wegen der Befürchtung der Angreifer, mit schädlichen Stoffen versetzt zu werden, oder auch nur wegen der Behinderung durch eine dichte Wand aus Flüssigkeitsnebel im oberen Bereich der Bordwand des Schiffes. Von noch größerer Wirksamkeit gegen eine erfolgreiche Schiffsenterung ist es, wenn die versprühte Flüssigkeit haftreibungsmindernde Zusätze enthält, und sich die Flüssigkeit unter Bildung einer stark reibungsmindernden Schicht auf den Zinken, aber auch auf allen weiteren Außenflächen des Schiffs absetzt. Sämtliche so besprühten Flächen werden extrem glatt, sodass es Personen nicht mehr möglich ist, sich an so behandelten Oberflächen zu halten oder hochzuziehen. Die haftreibungsmindernden Zusätze können von solcher Wirksamkeit sein, dass die Glätte der Oberfläche deutlich größer ist als z. B. eine Eisglätte.
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Der mittels des Flüssigkeitsverteilers versprühten Flüssigkeit können ferner Farbstoffe oder fluoreszierende Zusatzmittel beigefügt sein. Solche Zusätze führen zu einem farbigen bzw. fluoreszierenden Flüssigkeitsnebel, was dazu geeignet ist, Angreifer zumindest zu verunsichern und das Vorhandensein gefährlicher Stoffe oder Substanzen vorzuspiegeln.
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Mit einer weiteren Ausgestaltung der Schutzvorrichtung wird vorgeschlagen, dass der Lagerbock, welcher die Halter mit den daran angebrachten Zinken schwenkbar lagert, zugleich eine Halterung für den als Flüssigkeitsverteiler dienenden Schlauch aufweist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
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1 einen Teilschnitt durch den Schiffsrumpf eines seegängigen Handelsschiffes im Bereich der Bordwand des Schiffes bei aktiver Schutzvorrichtung gegen eine Schiffsenterung;
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2 einen Schnitt entsprechend 1, jedoch bei passiver Schutzvorrichtung gegen eine Schiffsenterung und
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3 eine Seitenansicht von Bordwand und Seereling gemäß der in 1 eingetragenen Schnittlinie III-III.
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Die 1 zeigt von einem seegängigen Handelsschiff die im Wesentlichen vertikale Bordwand 1 im Übergang zum untersten Schiffsdeck 2, sowie in Verlängerung der Bordwand 1 nach oben eine das Schiffsdeck 2 zur offenen See hin abschließende See- oder Decksreling 3 mit mehreren horizontalen Relingstreben 5, von denen die oberste zugleich als Handlauf 4 dient.
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Längs der Seereling 3 und oberhalb der Bordwand 1 ist ein als Flüssigkeitsverteiler dienender Schlauch 10 verlegt, der sich aus einer Mehrzahl durch Kupplungen miteinander verbundener Einzelschläuche zusammensetzt. Besonders geeignet sind Feuerwehrschläuche, da diese infolge ihrer Gewebeverstärkung einem hohen Flüssigkeitsdruckstand halten können, und sie außerdem mechanisch sehr robust und weitgehend meerwasserfest sind.
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Die Schläuche 10 verwenden als Wandmaterial ein sehr druckfestes Gewebematerial, welches sowohl auf der Innenseite wie auch auf der Außenseite mit einer Gummierung versehen sein kann. Das Gewebematerial verhält sich in drucklosem Zustand im Wesentlichen schlaff, sodass sich der Schlauch 10 zu Transport- und Lagerzwecken quer zu seiner Längserstreckung falten oder wickeln lässt. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Schläuche, wenn der Flüssigkeitsverteiler nicht benötigt wird, zu einem geringen Volumen falten oder wickeln und platzsparend an einem geeigneten Ort z. B. im Decksbereich des Schiffes lagern. Die Schläuche bzw. Schlauchabschnitte sind an ihren Enden jeweils mit Kupplungen in Gestalt schnell verbindbarer Bajonettkupplungen versehen, wie sie bei Feuerwehrschläuchen weit verbreitet sind.
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Der Schlauch 10 ist an seinem einen Ende mit einer Flüssigkeitspumpe verbindbar. Derartige Pumpen zur Erzeugung von Wasserdruck sind auf Handelsschiffen vorhanden und im Rahmen der Maßnahmen zur Brandbekämpfung auch unverzichtbar. Das andere, d. h. der Verbindung zu der Druckpumpe abgewandte Ende des Schlauchs bzw. aus mehreren Schläuchen zusammengesetzten Schlauchstrangs ist durch eine Kappe verschlossen, sodass aus diesem Ende des Schlauchstrangs keine Flüssigkeit entweichen kann.
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Der Schlauch 10 ist, über die Schlauchlänge gleichmäßig verteilt, mit radial gerichteten Austrittsdüsen 11, 12 versehen. Die 3 lässt erkennen, dass sich die Austrittdüsen 11, 12 in Längsrichtung des Schlauchs 10 betrachtet, auf zwei Reihen verteilen. Die Austrittsdüsen der ersten Reihe sind mit dem Bezugszeichen 11, die Austrittsdüsen der zweiten Reihe mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet. Dabei ist die Anordnung dergestalt, dass sich in Schlauchlängsrichtung jeweils eine Austrittsdüse 11 der einen Reihe mit einer Austrittsdüse 12 der anderen Reihe abwechselt. Der Abstand zwischen der Düse 11 und der nächsten Düse 12 beträgt vorzugsweise 0,5 bis 1 m.
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Die Austrittsdüsen 11, 12 befinden sich nur auf einem Teilumfang des Schlauchs 10. Denn Flüssigkeit soll nicht über den gesamten Umfang des Schlauchs versprüht werden, sondern nur über einen begrenzten, nach außenbords weisenden Umfangsbereich. Daher weisen die Austrittsdüsen 11 der einen Reihe zu den Austrittsdüsen 12 der anderen Reihe einen Winkelversatz W der Ausstrahlrichtungen R auf, der mindestens 5° und höchstens 45° beträgt.
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Zwar sind bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel die Flüssigkeit versprühenden Austrittsdüsen des Schlauchs in zwei Reihen angeordnet. Ebenso ist es aber möglich, alle Austrittsdüsen in derselben Reihe oder in mehr als zwei Reihen anzuordnen. Vorzugsweise weist jede Austrittsdüse 11, 12 ein radial durch das Gewebe des Schlauchmaterials hindurch geführtes Düsengehäuse auf, welches sich unter Zwischenklemmung des Schlauchmaterials gegen die Außen- wie gegen die Innenseite des Schlauchmaterials abstützt. Insbesondere kann das Düsengehäuse in dem Schlauchmaterial vernietet sein.
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Die Verlegung des Schlauchs 10 erfolgt außen am Schiffsaufbau in Höhe der Seereling 3, da die Verlegung des Schlauchs oberhalb des Schiffsdecks 2 die seemännischen Arbeiten auf dem Schiffsdeck 2 nicht behindert. Der Schlauch 10 ist so um seine Längsachse ausgerichtet, dass nach dem Einschalten der Druckpumpe zumindest eine Teilmenge der aus den seitlichen Austrittsdüsen 11, 12 austretenden Flüssigkeit außenbords gelangt und sich im Bereich der Bordwand 1 und vor allem auf Zinken 20, deren Aufgabe nachfolgend noch näher beschrieben wird, absetzt.
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Im Einsatzfall, d. h. zur Abwehr einer drohenden Schiffsenterung durch z. B. Piraten, wird mittels der Druckpumpe nicht nur Wasser in den Düsenschlauch 10 gefördert, sondern ein Gemisch aus Wasser und anderen flüssigen oder in Flüssigkeit lösbaren Substanzen. Das Wasser kann vorrätiges Süßwasser oder an Bord gepumptes Meerwasser sein. Entweder befinden sich diese Substanzen bzw. Zusätze bereits in Wasser gelöst in einem Vorratsbehälter an Bord. In diesem Fall fördert die Pumpe ein Gemisch aus Wasser und den Zusatzstoffen aus dem Vorratsbehälter. Oder aber die Pumpe pumpt nur Wasser als Trägerflüssigkeit, und die Zusatzstoffe werden dem so geförderten Wasserstrom beigemengt.
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Zur Abwehr eines Angriffs kann dem Wasser zunächst ein Farbstoff oder eine fluoreszierende Substanz beigemengt werden. In einer weiteren Abwehrstufe können der Flüssigkeit haftreibungsmindernde Zusätze beigemengt werden, die entweder ebenfalls flüssig sind, oder in der Trägerflüssigkeit Wasser lösbar sind. Eine solche Flüssigkeit setzt sich unter Bildung einer stark reibungsmindernden Schicht auf den besprühten Außenflächen ab. Die entstehende Oberfläche ist von einer solchen Glätte, dass für einen Angreifer ein Festhalten oder ein Hochziehen an den benetzten Oberflächen unmöglich wird.
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Ein geeigneter haftreibungsmindernder Zusatz ist ein sowohl in Süßwasser als auch in Salzwasser beizumengendes Gel, welches bisher als Löschmittel für die Brandbekämpfung eingesetzt und angeboten wird. Ein geeigneter flüssiger Zusatzstoff wird von der FEBBEX Innovation Ltd unter dem Handelsnamen PREVENTOFluid rot 2% angeboten und enthält in seiner Zusammensetzung u. a. Polyacrylsäure NA. Dieser Zusatzstoff ist in Wasser bis zu mindestens 90% (bei 20°C) löslich und bietet eine Sprühfähigkeit bis hinunter zu einer Temperatur von –3°C. Das Material ist zudem bei sachgerechter Lagerung und geeignetem UV-Schutz mehr als vier Jahre haltbar.
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Eine Schiffsenterung wird zusätzlich durch eine Barriere aus nach außenbords gerichteten Zinken 20 verhindert, welche in 1 in ihrer aktiven, und in 2 in einer passiven Stellung wiedergegeben sind. Jeweils eine Gruppe von Zinken 20 ist an einem gemeinsamen Halter 25 befestigt. Die Halter 25 sind in Höhe der Oberkante der Bordwand 1 bzw. in Höhe des Fußbereichs der Seereling 3 angeordnet, und sie erstrecken sich längs der gesamten Schiffsseiten und des Schiffshecks.
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Gemäß 3 ist jeder Halter 25 als Leiste gestaltet, die sich längs der Bordwand erstreckt. In Abständen von beispielsweise 15 cm sind im Material des Halters 25 die Zinken 20 verankert. Um Korrosionseinflüsse durch das Seewasser gering zu halten, besteht der Halter 25 aus Kunststoff. Zur mechanischen Verstärkung kann ein Metallprofil in das Kunststoffmaterial des Halters 25 eingebettet sein. Zur Aufnahme einer Anzahl von zehn bis fünfzehn Zinken 20 weist der Halter 25 eine Länge von beispielsweise zwei Metern auf.
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Die Länge der Zinken 20 sollte in etwa einen Meter betragen. Die Zinken bestehen z. B. aus Aluminium oder einem Federstahl. Ihre Enden laufen vorzugsweise spitz aus, und sie sind im Abstand zu diesen Spitzen 21 mit einem Knick 22 versehen.
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In der in 1 wiedergegebenen Abwehrstellung verlaufen die Zinken 20 nicht horizontal, sondern schräg nach unten geneigt. Der Winkel W1 der Spitzen 21 zur Horizontalen sollte hierbei zwischen 30° und 45° betragen.
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An beiden Enden des Halters 25 befinden sich Gelenke 26, mit denen der Halter an schiffsfest angeordneten Lagerböcken 27 drehgelagert ist. Durch die gelenkige Anordnung des Halters 25 ist dieser zwischen der in 1 wiedergegebenen aktiven Stellung und der in 2 wiedergegebenen passiven Stellung verschwenkbar. In der passiven Stellung weisen die Spitzen 21 der Zinken 20 zur Bordwand 1 hin oder liegen sogar an der Bordwand 1 an, um so keine Gefahrenquelle darzustellen.
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In der in 1 wiedergegebenen Abwehrstellung muss der Halter 25 mechanisch verriegelt sein. Hierzu befinden sich an jedem Halter 25 ein oder mehrere Druckstäbe 30, die sich jeweils einerseits an dem Halter 25, und andererseits an starren Schiffsteilen, etwa der unteren Relingstrebe 5 der Reling, abstützen.
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Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der aus einem seewasserresistentem Kunststoff bestehende Lagerbock 27 besonders stabil montiert, indem er sowohl gegenüber der Bordwand 1 bzw. dem Schiffsdeck 2, als auch gegenüber dem Relingstab 5 der Seereling 3 befestigt ist. Alternativ lassen sich die Lagerböcke 27 dort, wo der Schiffsaufbau eine mechanische Verankerung nicht zulässt, mittels starker Permanentmagneten außen am Schiffsrumpf befestigen.
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Jeder Lagerbock 27 dient zwar vor allem der schwenkbaren Halterung der beiden jeweils angrenzenden Halter 25, er kann jedoch zusätzlich mit einer Aufnahme 31 für den Düsenschlauch 10 versehen sein. Hierzu ist der obere Teil des Lagerbocks 27 als Schale gestaltet, die den Düsenschlauch 10 über einen Teilumfang aufnimmt und positioniert. Um den Schlauch 10 vollständig zu umschließen und ihn so hinsichtlich seiner Drehlage noch besser zu sichern, lässt sich auf einfache Weise an dem Lagerbock 27 eine den Schlauch 10 teilweise umgebende Schelle 33 befestigen.
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Von Bedeutung ist, dass die Zinken 20 nicht starr sind, sondern biegsam. Zu diesem Zweck weisen die Zinken 20 unmittelbar im Anschluss an ihre Befestigung in dem Halter 25 einen Abschnitt A auf, der bei entsprechender Last ein Biegen der Zinke ermöglicht. Dies wird erreicht durch eine in den 1 und 2 wiedergegebene Einfach- oder Mehrfachwindung des stangenförmigen Federstahls, aus dem jede Zinke 20 bestehen. Bei dem Versuch, sich an einzelnen Zinken 20 hochzuziehen, knicken diese daher, obwohl sich der Halter 25 starr verhält, nach unten ab. Aufgrund dieser konstruktiven Besonderheit sind die Zinken 20 nicht als Kletterhilfe geeignet. Der Abschnitt A erhöhter Biegefähigkeit ist vorzugsweise so ausgelegt und dimensioniert, dass jeder Zinken 20 bei einer an seiner Spitze 21 wirkenden Gewichtskraft von mehr als 40 kg abknickt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bordwand
- 2
- Schiffsdeck
- 3
- Seereling, Decksreling
- 4
- Handlauf
- 5
- Relingstrebe
- 10
- Düsenschlauch
- 11
- Austrittsdüse
- 12
- Austrittsdüse
- 20
- Zinken
- 21
- Spitze
- 22
- Knick
- 25
- Halter
- 26
- Schwenkgelenk
- 27
- Lagerbock
- 30
- Druckstab
- 31
- Aufnahme
- 33
- Schelle
- A
- Abschnitt erhöhter Biegefähigkeit
- R
- Ausstrahlrichtung
- W
- Winkelversatz
- W1
- Winkel