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Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn in Form einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine Pressenanordnung mit nur einem einzigen und in Durchlaufrichtung der Faserstoffbahn verlängert ausgebildeten Pressspalt, durch den neben der Faserstoffbahn beidseitig zumindest je eine Bespannung in Form eines endlos umlaufenden, Fluid aufnehmbaren Entwässerungsbandes geführt ist, und zumindest einen, der Pressenanordnung nachgeordneten Glättspalt.
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Eine Ausführung einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn mit einer im Nassteil der Blattbildungs- beziehungsweise Formiereinheit nachgeordneten Pressenanordnung in Form einer Einspaltpressenanordnung und unmittelbarer Führung der Faserstoffbahn nach dem Durchlaufen des Pressspaltes durch einen Glättspalt ist aus der Druckschrift
EP 1 647 628 A1 vorbekannt. Der einzige Pressspalt wird von zwei Presswalzen gebildet. Zur Erzielung einer hohen Entwässerungsleistung sind die Presswalzen vorzugsweise derart ausgeführt und angeordnet, dass diese in Maschinenrichtung betrachtet einen verlängerten Pressspalt ausbilden. Eine der Presswalzen ist dazu als Schuhpresswalze ausgeführt. Im Vergleich zu Pressenanordnungen, gebildet von Presswalzen mit glatten Oberflächen, werden bei derartigen Ausführungen jedoch schlechtere Oberflächeneigenschaften, insbesondere höhere Rauhigkeitswerte an der entstehenden Faserstoffbahn unabhängig von der Zusammensetzung der Faserstoffbahn beobachtet, welche sich insbesondere bei einer beabsichtigten Weiterverarbeitung, beispielsweise beim Auftrag von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium als besonders nachteilig erweisen, da häufig keine gleichmäßige Oberflächenabdeckung erzielbar ist beziehungsweise Fehlstellen erzeugt werden. Diese Problematik tritt sowohl bei holzfreien als auch holzhaltigen Faserstoffbahnen auf. Um diesen Nachteil zu beseitigen wird entsprechend der Ausführung gemäß
EP 1 647 628 A1 vorgeschlagen, der Pressenanordnung unmittelbar nachgeordnet eine Glätteinrichtung anzuordnen, welche als Offsetpresse ausgebildet ist. Zwar können damit die Oberflächeneigenschaften, insbesondere die Rauhigkeitswerte in der gewünschten Weise beeinflusst werden, allerdings bedingt die Führung der Faserstoffbahn im freien Zug zum Glättspalt und von diesem in eine nachgeordnete Funktionseinheit, insbesondere Trockeneinrichtung eine starke Längsdehnung dieser, welche insbesondere bei sehr hohen Maschinengeschwindigkeiten zu Abrissen führen kann. Derartige Ausführungen sind somit bei hohen Maschinengeschwindigkeiten sehr störanfällig und daher häufig nicht wirtschaftlich betreibbar, führen jedoch bei niedrigen Maschinengeschwindigkeiten zu einem verringerten Produktionsausstoß.
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Desweiteren sind Ausführungen von Maschinen zur Herstellung von Faserstoffbahnen mit Einspaltpressenanordnungen vorbekannt, bei welchen auf den Glättspalt verzichtet wird und denen nach dem einzigen Pressspalt weitere Funktionseinheiten in Form zumindest einer Trockeneinrichtung nachgeordnet sind. In den Druckschriften
DE 10 2004 039 785 A1 und
DE 10 2004 056 320 A1 sind Ausführungen beschrieben, bei denen der als Einspaltpressenanordnung ausgeführten Pressenpartie zumindest eine Trockeneinrichtung unmittelbar nachgeordnet ist. Diese umfasst zur Erzielung sehr hoher Trockengehalte zumindest eine Luftstromtrockeneinrichtung, welche in besonders vorteilhafter Ausführung als Durchströmungstrockeneinrichtung ausgebildet ist. Ausführungen mit nachgeordneter Kontakttrocknung sind aus der Druckschrift
EP 1 072 721 A2 vorbekannt. Die Kontakttrockeneinrichtung umfasst zumindest einen, vorzugsweise eine Mehrzahl von beheizbaren Trockenzylindern, an deren Außenumfang die Faserstoffbahn über einen Teilbereich der Oberfläche geführt ist. Zwar kann dadurch die Festigkeit der Faserstoffbahn relativ schnell erhöht und die Abrissneigung der Faserstoffbahn insgesamt minimiert werden, allerdings sind die an der Faserstoffbahn am Ende vorliegenden Oberflächeneigenschaften bei gewünschter Weiterverarbeitung und/oder Veredelung häufig nicht ausreichend.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ausführung einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn mit einer Einspaltpressenanordnung innerhalb der Pressenpartie derart weiterzuentwickeln, dass die genannten Nachteile vermieden werden, wobei neben einer hohen Oberflächengüte gleichzeitig eine Betriebsweise der Maschine mit hohem Produktionsausstoß ermöglicht werden soll. Dabei sollen insbesondere die Abrissneigung in schnelllaufenden Maschinen und die Längsdehnungen zwischen der Pressenanordnung und der nachgeordneten Funktionseinheit sowie zwischen dieser und weiteren Funktionseinheiten auf ein Minimum reduziert werden.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Eine Maschine zur Herstellung einer Materialbahn, insbesondere Faserstoffbahn in Form einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine Pressenanordnung mit nur einem einzigen und in Durchlaufrichtung der Faserstoffbahn verlängert ausgebildeten Pressspalt, durch den neben der Faserstoffbahn beidseitig zumindest je eine Bespannung in Form eines endlos umlaufenden, Fluid aufnehmbaren Entwässerungsbandes geführt ist, und zumindest einen, der Pressenanordnung nachgeordneten Glättspalt, ist erfindungsgemäß dadurch charakterisiert, dass in Durchlaufrichtung der Faserstoffbahn zwischen Pressenanordnung und Glättspalt zumindest eine erste Trockeneinrichtung angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil einer Betriebsweise mit hohem Produktionsausstoß, da die Maschine mit hohen Geschwindigkeiten betreibbar ist, bei gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Oberflächengüte beidseitig an der Faserstoffbahn. Insbesondere muss durch die Verwendung einer Pressenpartie mit nur einem Pressspalt die Faserstoffbahn innerhalb der Pressenanordnung nicht von einer Bespannung auf eine andere Bespannung übertragen werden. Hierdurch kann die Gefahr von Bahnabrissen der Pressenpartie deutlich reduziert werden. Die Führung der Faserstoffbahn über eine der Pressenanordnung nachgeordnete Trockeneinrichtung vor dem Durchlaufen eines Glättspaltes bietet den entscheidenden Vorteil, dass die Faserstoffbahn bereits mit einem höheren Trockengehalt und erhöhter Festigkeit dem Glättspalt zugeführt werden kann, wobei die an der Faserstoffbahn wirkenden Zugkräfte erheblich minimiert werden. Die Zwischenordnung der Trockeneinrichtung beziehungsweise der Versatz des Glättspaltes in Durchlaufrichtung dieser nachgeordnet kann dabei mit relativ geringem Aufwand erfolgen. Die zwischengeordnete Trocknung beziehungsweise Trockeneinrichtung ermöglicht es, dass die Faserstoffbahn bereits vor dem Einlaufen in den Glättspalt durch eine sehr hohe Festigkeit charakterisiert ist, wodurch deren Zugfestigkeit ebenfalls erhöht ist.
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Der zumindest eine Glättspalt ist vorzugsweise der zumindest einen ersten Trockeneinrichtung unmittelbar nachgeordnet. Dadurch wird eine kurze Bahnführung zum Glättspalt gewährleistet, welche neben einer Verringerung der Beanspruchung der Faserstoffbahn eine Reduzierung der erforderlichen Baulänge der Maschine in Maschinenrichtung erlaubt.
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Die Führung der Faserstoffbahn in der Pressenanordnung, bei Übergabe an die Trockeneinrichtung und durch die Trockeneinrichtung erfolgt gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung frei von einem freien Zug, d. h. immer gestützt an einer Bespannung oder einer Führungsfläche in der Pressenanordnung und/oder der ersten Trockeneinrichtung. Diese Art der Führung bietet den Vorteil geringer Zugkräfte auf die noch feuchte Faserstoffbahn und damit Verringerung der Abrissneigung.
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Die Führung der Faserstoffbahn durch den zumindest einen Glättspalt erfolgt frei von einer durch diesen geführten Bespannung. D. h. der Glättspalt ist nicht bespannt, insbesondere befilzt. Dadurch kann die Faserstoffbahn beidseitig mit den glatten Oberflächen der den Glättspalt bilden Walzen in direkten Kontakt gelangen, wodurch ein hoher Glätteffekt erzielbar ist.
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Dem zumindest einen Glättspalt ist in einer vorteilhaften Ausführung eine Funktionseinheit nachgeordnet, umfassend zumindest eine Einrichtung zum Auftragen von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium auf die Oberfläche der Faserstoffbahn. Durch die Nachordnung der Funktionseinheit zum Glättspalt können die für den Auftragsvorgang erforderlichen Oberflächeneigenschaften der Faserstoffbahn sicher gewährleistet werden.
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Desweiteren können dem zumindest einen Glättspalt weitere Funktionseinheiten nachgeordnet werden, umfassend zumindest
- – eine weitere Trockeneinrichtung zur weiteren Trockengehaltsteigerung und/oder Trocknung des Auftragsmediums und/oder
- – eine weitere Glätteinrichtung zur weiteren Verbesserung der Oberflächeneigenschaften und/oder
- – eine Einrichtung zum Aufrollen der Faserstoffbahn.
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Dabei kann die Anordnung aller genannten Funktionseinheiten alternativ oder aber in Reihe geschaltet erfolgen. Entscheidend für die Behandlung beziehungsweise Verarbeitung der Faserstoffbahn sind die an dieser bereits vorliegenden Oberflächeneigenschaften, welche durch die erfindungsgemäße Anordnung von Pressenanordnung, Trockeneinrichtung und Glättspalt gewährleistet wird.
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Um eine sichere Übergabe an den nachfolgenden Glättspalt zu gewährleisten, ist die erste Trockeneinrichtung derart ausgebildet und dimensioniert, dass der Trockengehalt der Faserstoffbahn bei Übergabe an den nachgeordneten Glättspalt im Bereich von 70% bis 99% beträgt, wodurch die Festigkeit der Faserstoffbahn erhöht wird.
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Innerhalb der zwischengeordneten Trockeneinrichtung kann die Faserstoffbahn entweder symmetrisch oder unsymmetrisch nur an einer Faserstoffbahnseite der entsprechenden Trockeneinrichtung ausgesetzt werden. Vorzugsweise werden symmetrische Anordnungen angestrebt, um gleiche Verhältnisse an beiden Faserstoffbahnseiten beim Einlauf in die Glätteinrichtung beziehungsweise den zumindest einen Glättspalt zu ermöglichen.
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Die erste Trockeneinrichtung kann zumindest eine Kontakttrockeneinrichtung zur Kontakttrocknung und/oder eine Impingementtrockeneinrichtung umfassen. Die Verwendung von Impingementtrockeneinrichtungen bietet den Vorteil der Erzielung einer sehr hohen Trockenleistung bei geringem Bauraumbedarf sowie die einfache Möglichkeit der gezielten Einstellung eines Trockengehaltsquerprofils an der Faserstoffbahn in Maschinenquerrichtung, wodurch beispielsweise Übertrocknungen in den Randbereichen der Faserstoffbahn vermieden werden können. Die einzelne Impingementtrockeneinrichtung kann dabei beispielsweise als eine der nachfolgend genannten Einrichtungen ausgeführt werden:
- – eine Luftstromtrockeneinrichtung, insbesondere Durchströmungstrockeneinrichtung oder Prallstromtrockner
- – eine Infrarottrockeneinrichtung
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Mit einer Luftstromtrockeneinrichtung wird die Faserstoffbahn von Luft direkt angeströmt, wobei die Luftstromtrockeneinrichtung auf zumindest einer Seite der Faserstoffbahn angeordnet ist. Vorzugsweise sind beidseitig der Faserstoffbahn Luftstromtrockeneinrichtungen angeordnet, um die Faserstoffbahn beidseitig gleichmäßig zu trocknen und damit einen symmetrischen Aufbau der Faserstoffbahn, das heißt gleiche Eigenschaften auf beiden Seiten zu unterstützen. Derartige Impingementtrockeneinrichtungen weisen gegenüber herkömmlichen Trockenzylinderanordnungen erhebliche Vorteile auf und bauen bei gleicher oder größerer Trockenleistung kürzer.
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Zur Kontakttrocknung wird die Faserstoffbahn über zumindest einen, vorzugsweise eine Mehrzahl beheizbarer Trockenzylinder geführt.
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Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
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1 verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung den Grundaufbau einer erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn;
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2 verdeutlicht anhand eines Axialschnittes eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Lösung.
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Die 1 verdeutlicht in schematisiert stark vereinfachter Darstellung die Anordnung der einzelnen Funktionseinheiten einer Maschine 1 zur Herstellung einer Faserstoffbahn F in Form einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, insbesondere einer Papiermaschine mit einer Pressenanordnung 2 mit nur einem einzigen Pressspalt 3, durch welchen die Faserstoffbahn F geführt wird. Zur Verdeutlichung der einzelnen Richtungen ist ein Koordinatensystem angelegt. Die X-Richtung beschreibt die grundlegende Durchlaufrichtung der Faserstoffbahn F durch die Maschine 1 und entspricht der Längsrichtung, welche auch als Maschinenrichtung MD bezeichnet wird. Die Y-Richtung beschreibt die Breitenrichtung, das heißt die Richtung quer zur Längsrichtung und wird daher auch als Maschinenquerrichtung CD bezeichnet. Die Z-Richtung verdeutlicht die Höhenrichtung.
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Die Maschine 1 umfasst eine Pressenanordnung 2 und eine in Maschinenrichtung MD der Pressenanordnung 2 in Durchlaufrichtung nachgeordnete und zumindest einen Glättspalt 4 bildende Glätteinrichtung 5. Die Pressenanordnung 2 umfasst nur einen einzigen einzelnen Pressspalt 3, d. h. ist frei von weiteren Pressspalten und wird daher auch als Einspaltpressenanordnung bezeichnet. Die Übernahme der Faserstoffbahn F in die Pressenanordnung 2 erfolgt aus einer dieser vorgeordneten Formiereinheit 8, in welcher die Blattbildung erfolgt. Erfindungsgemäß erfolgt die Führung der Faserstoffbahn F in Maschinenrichtung betrachtet nach Durchlaufen des nur einen Pressspaltes 3 unmittelbar zu einer der Pressenanordnung 2 nachgeordneten und der Glätteinrichtung 5 vorgeordneten Trockeneinrichtung 6. Die Glätteinrichtung 5 kann dabei der Trockeneinrichtung 6 unmittelbar nachgeordnet sein. Entscheidend ist jedoch, dass die Glätteinrichtung 5 vor weiteren, die Faserstoffbahn F behandelten Funktionseinheiten, welche hier mit 7 bezeichnet sind und der Veredelung und/oder zumindest mittelbaren Behandlung der Faserstoffbahn F dienen, angeordnet ist. Die Funktionseinheit 7 kann dabei zumindest eine Einrichtung zum Auftrag von flüssigen oder pastösen Medien auf zumindest eine oder beide Seiten, die Unterseite FU und Oberseite FO der Faserstoffbahn F und/oder eine Einrichtung zum Aufwickeln der Faserstoffbahn F und/oder zumindest eine weitere Trockeneinrichtung und/oder eine weitere Glätteinrichtung umfassen. Die 1 verdeutlicht dabei lediglich die grundlegende Anordnung der Glätteinrichtung 5 mit dem einen Glättspalt 4 zwischen der Trockeneinrichtung 6 und der Funktionseinheit 7. Diese Anordnung ermöglicht die Führung der Faserstoffbahn F bereits mit einem erhöhten Trockengehalt und erhöhter Festigkeit zum Glättspalt 4, so dass die Abrissneigung gegenüber Ausführungen aus dem Stand der Technik erheblich minimiert wird.
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Die 2 verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung anhand eines Ausschnittes aus einem Axialschnitt durch eine Maschine 1 zur Herstellung einer Faserstoffbahn F mit der erfindungsgemäßen Grundkonstellation gemäß 1, eine besonders vorteilhafte Ausführung dieser. Erkennbar ist hier ein Teilbereich der der Pressenanordnung 2 vorgeordneten Formiereinheit 8, in welcher aus einer Faserstoffsuspension die Faserstoffbahn F gebildet wird. Die Faserstoffbahn F wird hier beispielhaft von einer Bespannung, insbesondere einem für Fluid, insbesondere Siebwasser durchlässigen Siebband 9 gestützt zu einem Übergabebereich 10 an die Pressenanordnung 2 geführt. Dabei wird innerhalb der Formiereinheit 8 die Faserstoffbahn F bis auf einen Trockengehalt TG von mindestens 16% bei überwiegend holzhaltigen und mindestens 18% bei überwiegend holzfreien Stoffen entwässert. Um dies gewährleisten zu können, wird die Faserstoffbahn F hier beispielhaft gemeinsam mit dem Siebband 9 sowie einem für Fluid aufnahmefähigen Pressfilz 11 durch einen, von einer besaugbaren Walze 12 und einer Presswalze 13 gebildeten sogenannten Vorpressspalt 14 geführt. Dabei wird das zu entfernende Fluid, insbesondere Wasser, durch das Siebband 9 über die besaugbare Walze 12 abgesaugt. An der gegenüberliegenden Seite wird das aus der Faserstoffbahn F heraustretende Fluid vom Pressfilz 11 aufgenommen und mit diesem wegtransportiert. Die Übergabe an die Pressenanordnung 2 erfolgt vom Siebband 9 an eine, die Faserstoffbahn F innerhalb der Pressenanordnung 2 führende Bespannung in Form eines Entwässerungsbandes 15. Die Pressenanordnung 2, welche lediglich einen Pressspalt 3 umfasst, weist zwei, den nur einen einzigen Pressspalt 3 bildende Presswalzen 16 und 17 auf. Die einzelnen Presswalzen 16 und 17 können verschiedenartig ausgebildet sein. Diese können derart ausgeführt und dimensioniert werden, dass diese lediglich einen einfachen Pressspalt bilden oder aber vorzugsweise einen in Maschinenrichtung MD betrachtet verlängerten Pressspalt 3. Dazu ist die Presswalze 16 als Schuhpresswalze ausgebildet, umfassend einen rotierbaren flexiblen Walzenmantel 20 mit einer an dessen Innenumfang wirksamen, eine gegenüber der als Gegenwalze fungierenden Presswalze 17 konkav geformte Anpressfläche 21 aufweisenden Anpresseinheit 22 in Form eines Pressschuhs. Die Faserstoffbahn F wird zumindest zwischen zwei, die Bespannungen bildenden Entwässerungsbändern, hier dem Entwässerungsband 15 und dem Entwässerungsband 18 durch den nur einen Pressspalt 3 der Pressenanordnung 2 geführt. Die beiden Entwässerungsbänder 15 und 18 sind dabei vorzugsweise als Filzbänder ausgeführt, welche geeignet sind, das aus der Faserstoffbahn F heraustretende Fluid aufzunehmen und abzutransportieren.
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Die Übernahme der Faserstoffbahn F von der der Pressenanordnung 2 vorgeordneten Formiereinheit 8 erfolgt frei von einem freien Zug, das heißt gestützt von einem der Entwässerungsbänder, hier dem Entwässerungsband 15, welches im dargestellten Fall als Oberfilz ausgebildet ist, als sogenannte übernehmende Bespannung. Dazu ist vorzugsweise an der Innenseite des Entwässerungsbandes 15 im Übergabebereich 10 eine besaugbare Walze 19 vorgesehen, mittels welcher die Bespannung 15 in das Siebband 9 eintaucht. Das Entwässerungsband 15 umschlingt dabei die besaugbare Walze 19 auf einem Teilbereich ihres Außenumfanges. Nach der Abnahme der Faserstoffbahn F vom Siebband 9 wird die Faserstoffbahn F gestützt an der Außenseite 15A des Entwässerungsbandes 15 geführt und im Anschluss daran zwischen dem Entwässerungsband 15 und dem Entwässerungsband 18 durch den Pressspalt 3. Nach Durchlaufen des Pressspaltes 3 werden die beiden Entwässerungsbänder 15 und 18 voneinander getrennt, wobei die Trennung vorzugsweise nicht unmittelbar im Anschluss an den Pressspalt 3 erfolgt, sondern in einem vordefinierten Abstand von diesem. Die Faserstoffbahn F wird dann mit einem der Entwässerungsbänder, hier vorzugsweise dem Entwässerungsband 18 zum Übergabebereich 23 an die nachgeordnete Trockeneinrichtung 6 weitergeführt. Die Abnahme erfolgt dabei ebenfalls über eine besaugbare Walze, hier die besaugbare Walze 25 von der übergebenden Bespannung in Form des Entwässerungsbandes 18 zur übernehmenden Bespannung in Form eines Transferbandes oder Trockensiebbandes, hier des Bandes 26. Die Faserstoffbahn F wird gestützt an dieser entlang der Oberfläche eines ersten Trockenzylinders TZ1 und weiter an dieser frei von einer Stützung durch das Band 26 geführt und im Anschluss daran gestützt vom Trockensiebband 27 von der Oberfläche des Trockenzylinders TZ1 abgenommen und zur Umlenkrolle 24.1 geführt.
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Die Trockeneinrichtung 6 kann verschiedenartig ausgeführt sein. Die Trockeneinrichtung 6 umfasst dazu zumindest eine Kontakttrockeneinrichtung und/oder eine Impingementtrockeneinrichtung. Im dargestellten Fall ist die Trockeneinrichtung 6 beispielhaft als einreihige Trockenanordnung ausgebildet, umfassend zumindest einen, vorzugsweise eine Mehrzahl von Trockenzylindern TZ1 bis TZn, entlang deren Oberfläche die Faserstoffbahn F über einen Teilbereich am Außenumfang diese kontaktierend geführt wird. Die Führung erfolgt über die Trockenzylinder TZ1 bis TZn, wobei die Führung zwischen zwei in Durchlaufrichtung benachbart angeordneten Trockenzylindern TZn – 1 und TZn mit n = 1 – ∞ über zwischen diesen angeordnete Umlenkrollen 24.1 bis 24.n erfolgt. Die Umlenkrollen 24.1 bis 24.n können als gerillte und/oder besaugbare Walzen, insbesondere innen oder außen besaugbare Walzen ausgebildet sein.
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Wie bereits ausgeführt, kann die Trockeneinrichtung 6 verschiedenartig ausgebildet sein, wobei die Faserstoffbahn F über eine oder mehrere, die den Trockengehalt der Faserstoffbahn durch Einwirkung von Wärme und/oder Druck beeinflussende Funktionseinheiten geführt wird. Die Trockeneinrichtung 6 kann dabei eine oder mehrere in Durchlaufrichtung der Faserstoffbahn F betrachtet hintereinander geschaltete Einrichtungen zur direkten oder indirekten Trocknung umfassen. Bei diesen kann es sich wie bereits ausgeführt um Kontakttrockeneinrichtungen und/oder Impingementtrockeneinrichtungen handeln.
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Der Trockeneinrichtung 6 nachgeordnet ist die den Glättspalt 4 bildende Glätteinrichtung 5. Dabei wird im dargestellten Fall der Glättspalt 4 von zwei Glättwalzen 28 und 29 gebildet. Die Faserstoffbahn F wird durch diesen frei von der Stützung durch eine Bespannung geführt, d. h. die Faserstoffbahn F wird von der Trockeneinrichtung 6 im freien Zug zum Glättspalt 4 geführt.
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Die Betriebsweise der Glätteinrichtung 5 kann als Funktion des Druckes im Glättspalt 4 und/oder der dort wirkenden Temperatur beschrieben werden. Vorzugsweise werden Linienkräfte im Bereich von 5 kN/m bis 300 kN/m und Temperaturen im Bereich von 60°C bis 300°C gewählt.
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Nach Durchlaufen des Glättspaltes 4 kann die Faserstoffbahn F durch zumindest eine Funktionseinheit 7 geführt werden. Im dargestellten Fall sind der Glätteinrichtung 5 entweder alternativ oder einander in beliebiger Reihenfolge Einrichtungen zum Veredeln und/oder Behandeln der Faserstoffbahn nachgeordnet. Im dargestellten Fall ist beispielhaft eine Einrichtung 30 zum Auftragen zumindest eines flüssigen oder pastösen Mediums auf zumindest eine Oberfläche der Faserstoffbahn F angedeutet, wobei die Einrichtung 30 derart konzipiert sein kann, dass entweder nur eine oder aber mehrere Auftragsschichten aufgetragen werden, wobei der Auftrag örtlich und/oder zeitlich versetzt oder aber örtlich und zeitlich synchron erfolgt. Bei den genannten Funktionseinheiten 7 kann es sich ferner um eine Einrichtung zum Aufrollen der Faserstoffbahn F und/oder eine zumindest eine weitere Trockeneneinrichtung und/oder eine weitere Glätteinrichtung handeln. Erforderlich ist, dass die Anordnung des Glättspaltes 4 der Trockeneinrichtung 6 nachgeordnet, jedoch den weiteren Funktionseinheiten 7 vorgeordnet erfolgt.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung erfolgt die Führung der Faserstoffbahn F zwischen Formiereinheit 8 und dem Übergabebereich zu der oder den Funktionseinheiten 7 immer gestützt von einer die Faserstoffbahn F führenden Bespannung, das heißt frei von einem freien Zug, wodurch Längsdehnungen an der Faserstoffbahn F während des Transportes durch die Maschine 1 vermieden werden.
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Die 2 verdeutlicht dabei beispielhaft mögliche Ausführungen der Funktionseinheit 7, hier mit 30 und 7A bis 7C bezeichnet, wobei 7A eine Einrichtung zur Aufrollung der Faserstoffbahn F beschreibt, während 7B eine weitere Trockeneinrichtung und 7C eine weitere Glätteinrichtung bezeichnet. Die konkrete Ausführung und Anordnung der einzelnen Funktionseinheiten zueinander ist von Anforderungen an die Oberfläche der entstehenden Faserstoffbahn F abhängig.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf die in den 1 und 2 dargestellten Ausführungen beschränkt. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Weitere Entwicklungen unter Ausnutzung des erfindungsgemäßen Grundgedankens sind ebenfalls denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Maschine zur Herstellung von Faserstoffbahnen
- 2
- Pressenanordnung
- 3
- Pressspalt
- 4
- Glättspalt
- 5
- Glätteinrichtung
- 6
- Trockeneinrichtung
- 7
- Funktionseinheit
- 8
- Formiereinheit
- 9
- Siebband
- 10
- Übergabebereich
- 11
- Pressfilz
- 12
- besaugbare Walze
- 13
- Presswalze
- 14
- Vorentwässerungsspalt
- 15
- Entwässerungsband
- 16
- Presswalze
- 17
- Presswalze
- 18
- Entwässerungsband
- 19
- besaugbare Walze
- 20
- flexibler Walzenmantel
- 21
- Anpressfläche
- 22
- Anpresseinheit
- 23
- Übergabebereich
- 24.1, 24.n – 1, 24.n
- Umlenkrollen
- 25
- Band
- 26
- Saugwalze
- 27
- Trockensiebband
- 28
- Glättwalze
- 29
- Glättwalze
- 30
- Einrichtung zum Auftrag von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium
- F
- Faserstoffbahn
- CD
- Maschinenquerrichtung
- MD
- Maschinenrichtung
- TZ1 bis TZn
- Trockenzylinder
- X, Y, Z
- Koordinaten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1647628 A1 [0002, 0002]
- DE 102004039785 A1 [0003]
- DE 102004056320 A1 [0003]
- EP 1072721 A2 [0003]