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Die Erfindung betrifft eine Justiervorrichtung zur Ausrichtung der Simulatorachse eines an einer Schusswaffe befestigten Schusssimulators zur Visierlinie der Schusswaffe, um mit einem vom Schusssimulator ausgesandten Laserstrahl sicher ein anvisiertes Objekt zu treffen.
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Eine derartige Justiereinrichtung ist gattungsgemäß aus der
GB 2 417 314 A bekannt.
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Duellsimulatoren sind Ausbildungsgeräte, mit denen die Wirkung der eigenen Waffe auf Ziele gefechtsmäßig dargestellt werden kann.
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Hierbei werden zur Simulation eines scharfen Schusses Systeme verwendet, die aus einem mit einem Lasersender ausgestatteten Schusssimulator als aktives und einem Empfängersystem als passives Teil bestehen, wobei der aktive Teil an der Waffe und der passive Teil am gegnerischen Waffensystem oder bei Infanteristen an deren Ausrüstung angebracht ist.
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Bevor ein an der Waffe befestigter Schusssimulator zum Einsatz kommen kann, ist es erforderlich, die Simulatorachse zur Visierlinie der Waffe auszurichten.
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Das kann z. B. mit einem bekannten Ausrichtsystem gemäß dem
EP 0 760 083 B1 erfolgen, bei dem mit der eingespannten Waffe auf eine beleuchtete Zielmarke gezielt wird, die zu einem Positionssensor ausgerichtet ist. Der Positionssensor empfängt den Laserstrahl des Lasersenders und gibt ein Fehlersignal an eine Steuereinrichtung, wenn der Laserstrahl von der Zielposition abweicht. Die Steuereinrichtung gibt ein der Ablage entsprechendes Signal an einen Ausrichtkopf, der Betätigungselemente für eine Verstelleinrichtung zur Justierung der Laserachse aufweist.
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Nachteilig ist insbesondere die Notwendigkeit der Einspannung der Waffe und deren feinfühligen Verkippung innerhalb des Ausrichtsystems, das in sich steif sein muss, was einen großen und schweren Aufbau verlangt. Nachteilig ist auch, dass dieses Ausrichtsystem waffenspezifisch konstruiert ist und daher in Verbindung mit nur einem Typ von Waffe verwendet werden kann.
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Bekannt ist auch eine auf den Lasersender aufzusetzende Ausrichteinheit gemäß der
US 2004/0073393 A1 . Ein von dem Lasersender ausgesendeter Laserstrahl wird gleichzeitig auf ein entferntes, mit einem Reflektor versehenes Ziel und über ein Umlenkprisma parallel versetzt zur Laserstrahlachse auf einen Positionssensor gerichtet, auf den ebenfalls das von dem Reflektor zurückreflektierte Licht fällt. Aus dem relativen Abstand der Auftrefforte beider Strahlen auf dem Positionssensor wird ein Steuersignal zur Verstellung zweier Keilscheiben in dem Lasersender gebildet, sodass eine Ausrichtung der Laserachse vorgenommen werden kann.
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Das in beiden Fällen entfernt zur Waffe aufgestellte Ziel lässt zwar Vorteile hinsichtlich der Genauigkeit bei der Ausrichtung erwarten, doch resultiert daraus der Nachteil einer unvorteilhaften Handhabbarkeit.
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Auch bei einem in der
WO 02/077561 beschriebenen System zur Ausrichtung der Simulatorachse eines Schusssimulators, der am Kanonenrohr eines Panzers befestigt ist, wird ein Reflektor benötigt, der in einer Entfernung zum Panzer von 100 m bis 1000 m positioniert werden muss.
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Die Notwendigkeit eines externen, geräteentfernt aufzustellenden Reflektors machen die Justierung mühselig und zeitaufwändig und erfordern in der Regel zwei Personen.
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Aus der
GB 2 417 314 A ist eine Justiervorrichtung zur Ausrichtung der Simulatorachse eines an einem Gewehrlauf befestigten Schusssimulators zur Visierlinie des Gewehres bekannt, der ohne einen externen Reflektor auskommt. Die Justiervorrichtung (boresight device) ist in Richtung der Visierlinie und der Simulatorachse, die nahe der Visierlinie und nach der Justage zu dieser parallel ausgerichtet ist, in Schussrichtung dem Gewehrlauf nachgeordnet.
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Die Justiervorrichtung umfasst im Wesentlichen ein optisches System bestehend aus einer LCD-Kamera sowie optisch abbildenden und umlenkenden Elementen, die einen vom Schusssimulator kommenden Laserstrahl auf der LCD-Kamera abbilden, sowie einer kreuzförmigen Zielmarke, die in einer zur Empfangsebene der LCD-Kamera konjugierten Ebene angeordnet ist, was zusätzlich einen Strahlteiler erfordert. Die Zielmarke ist in Richtung ihrer Kreuzlinien verschiebbar, was dem Bediener ermöglicht, über einen Joystick die Zielmarke solange in zwei Richtungen zu verschieben, bis die Kreuzmitte auf der Visierlinie liegt.
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Anschließend wird der Lasersender des Schusssimulators aktiviert und der Laserstrahl wird als Laserfleck auf der Empfangsebene der LCD-Kamera abgebildet.
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Die Ausrichtung des Laserstrahls wird jetzt über die Verstellung eines zum Schusssimulator gehörenden Prismenpaares verändert, bis der Laserfleck, der gemeinsam mit dem Abbild der Zielmarke auf einem Display eingeblendet ist, die Zielmarke überlagert.
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Zweifelsfrei müssen die Zielmarke und die Empfängerebene so angeordnet sein, dass die Visierlinie senkrecht auf der Empfängerebene steht, was über die Verbindung der Justiervorrichtung mit dem Gewehrlauf abgesichert werden muss.
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Im Vergleich zu den vorbenannten, aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen, kommt die hier beschriebene Vorrichtung ohne einen externen Reflektor aus und kann daher durch nur eine Person und völlig unabhängig von der Umgebung bedient werden.
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Nachteilig ist die zwingende Notwendigkeit, den Schusssimulator so an der Waffe anbringen zu müssen, dass die Simulatorachse unmittelbar neben der Visierlinie verläuft, da beide durch einen gleichen optischen Kanal geführt werden. Der mögliche Abstand der Simulatorachse ist spätestens durch die Öffnungsblende des optischen Systems begrenzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Justiervorrichtung zu schaffen, die geeignet ist, unabhängig von den waffenspezifischen Befestigungsmöglichkeiten für einen Schusssimulator und damit vom Abstand der Simulatorachse zur Visierlinie die Simulatorachse zur Justierlinie parallel auszurichten, um für eine große Bandbreite von Waffentypen eingesetzt werden zu können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Justiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Es ist erfindungswesentlich, dass die Justiervorrichtung aus zwei Modulen aufgebaut ist, einem Displaymodul mit einer Displaymodulachse und einem Kameramodul mit einer Kameraachse, die zueinander parallel anordenbar sind und nach der Befestigung der Justiervorrichtung am Schusssimulator 2 eine hinreichend gleiche Raumlage einnehmen, wie die Visierlinie der Visiereinrichtung und die Simulatorachse des Schusssimulators. Indem die Displaymodulachse zur Visierlinie der Visiereinrichtung der Schusswaffe und die Simulatorachse des an der Schusswaffe angebrachten Schusssimulators fluchtend zur Kameraachse justierbar ist, können sie in eine exakt gleiche Winkellage justiert werden, womit die Simulatorachse mit Hilfe der Justiereinrichtung letztendlich in Richtung der Visierlinie justierbar ist. Durch die Modulbauweise kann die Justiervorrichtung waffenspezifisch angepasst werden.
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Anhand der Zeichnung wird die Justiervorrichtung im Folgenden beispielhaft näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Anordnungsschema für eine Schusswaffe mit Schusssimulator und aufgesetzter Justiereinrichtung,
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2–4 verschiedene Ausführungen der Justiereinrichtung, bei denen das Displaymodul und das Kameramodul unterschiedlich zueinander angeordnet sind.
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1 zeigt eine Schusswaffe 1, ausgerüstet mit einem Schusssimulator 2 und einer daran temporär befestigten Justiereinrichtung, die im Wesentlichen durch ein Displaymodul 3 und ein Kameramodul 4 gebildet ist.
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Gegenstand der Erfindung sind nicht die Schusswaffe 1 und ein daran befestigter, nachfolgend näher beschriebener Schusssimulator 2, sondern die Justiereinrichtung. Erläuterungen zur Schusswaffe 1 und zum Schusssimulator 2 werden daher nur gegeben, um die technischen Anforderungen, wie sie an die Justiereinrichtung gestellt werden, zu vermitteln.
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Die Schusswaffe 1 weist wie üblich eine Visiereinrichtung 1.1 auf, die eine Visierlinie 1.2 definiert. Die Visiereinrichtung 1.1 kann aus Kimme und Korn bestehen oder, wie in 1 dargestellt, ein Zielfernrohr mit einem Absehen 1.1.1 sein.
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An der Schusswaffe 1 sind hier nicht dargestellte Befestigungsmöglichkeiten vorgesehen, um, ohne dass die Handhabung der Schusswaffe 1 beeinträchtigt wird, einen üblichen Schusssimulator 2 so an der Schusswaffe 1 zu befestigen, dass die Simulatorachse 2.3 und die Visierlinie 1.2 weitmöglichst parallel zueinander verlaufen. Eine exakte Ausrichtung der Simulatorachse 2.3 zur Visierlinie 1.2 wird mittels der erfindungsgemäßen Justiervorrichtung vorgenommen, die zu diesem Zweck temporär mit dem Schusssimulator 2 verbunden ist.
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Der nicht zur Erfindung gehörende Schusssimulator 2 umfasst eine Laserquelle 2.1, die über eine Schusssimulatorsteuerung 2.6 mit einem Auslöser 2.7 in Verbindung steht, und eine Strahlformungsoptik 2.2, die gemeinsam mit der Laserquelle 2.1 die Simulatorachse 2.3 definiert, sowie eine Strahlkippeinrichtung.
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Die Strahlkippeinrichtung kann z. B. durch zwei zueinander um die Simulatorachse 2.3 verdrehbare Keilscheiben 2.4 gebildet sein. Zur gezielten, voneinander unabhängigen Verdrehung der Keilscheiben 2.4 sind diese jeweils mit einem von zwei gleichen Getrieben 2.5 verbunden, die jeweils eine Antriebswelle 2.5.1 mit einem Kupplungselement 2.5.2 aufweisen.
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Das zur erfindungsgemäßen Justiervorrichtung gehörende Displaymodul 3 stellt eine Strichkreuzprojektionseinrichtung dar mit einem Display 3.1, auf dem ein Strichkreuz erzeugbar ist, und einer ersten Abbildungsoptik 3.2 zur Abbildung des Strichkreuzes in die Ebene, in der gegebenenfalls das Absehen 1.1.1 steht, bzw. zur Abbildung ins Unendliche, falls die Visiereinrichtung 1.1 durch Kimme und Korn gebildet ist. Der Mittelpunkt des Strichkreuzes und die erste Abbildungsoptik 3.2 definieren gemeinsam die Displaymodulachse 3.3 des Displaymoduls 3.
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Das Displaymodul 3 muss zur Visiereinrichtung 1.1 so angeordnet sein, dass ein auf dem Display 3.1 erzeugtes Strichkreuz vom Bediener 5 gesehen wird, wenn er durch die Visiereinrichtung 1.1 blickt.
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Das Kameramodul 4 besteht im Wesentlichen aus einer digitalen Kamera mit einem Kamerachip 4.1, einer zweiten Abbildungsoptik 4.2, zwei Stellmotoren 4.4, an deren Abtriebswellen 4.4.1 jeweils ein Kupplungsteil 4.4.2 vorhanden ist, sowie einem Rechner 4.5, der mit dem Kamerachip 4.1, den beiden Stellmotoren 4.4, dem Display 3.1 und einer Steuereinheit 6 in Verbindung steht. Der Rechner 4.5 ist dazu ausgelegt, Zustände zu registrieren, diese zu verarbeiten und abzuspeichern sowie daraus abgeleitete Zustandsänderungen anzusteuern.
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Der Mittelpunkt des Kamerachips 4.1 und die zweite Abbildungsoptik 4.2 definieren gemeinsam die Kameraachse 4.3. Die Kamera ist mit ihrer Empfindlichkeit und ihren Dämpfungseigenschaften auf die Wellenlänge und die Pulsenergie des Laserstrahles der Laserquelle 2.1 angepasst.
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In Abhängigkeit von dem zu justierenden Waffentyp mit Schusssimulator werden das Kameramodul 4 und das Displaymodul 3 über sich an deren Gehäusen befindende Referenzflächen 3.6, 4.8 so zusammengefügt, dass die Kameraachse 4.3 und die Displaymodulachse 3.3 nicht nur parallel zueinander anordenbar sind, sondern auch eine hinreichend gleiche Raumlage wie die Visierlinie 1.2 und Simulatorachse 2.3 einnehmen, wenn die Justiervorrichtung bestimmungsgemäß am Schusssimulator 2 befestigt ist. Die Displaymodulachse 3.3 und die Kameraachse 4.3 sind dann zur Visierlinie 1.2 und zur Simulatorachse 2.3, wie bereits ausführlich beschrieben, angeordnet.
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Unter einer hinreichend gleichen Raumlage wird ein Abstand und eine Winkellage von Visierlinie 1.2 und Simulatorachse 2.3 sowie Displaymodulachse 3.3 und Kameraachse 4.3 im Raum verstanden, die es erlaubt durch die Justierung, wie sie mit der Justiervorrichtung möglich ist, die Winkellage exakt aufeinander anzugleichen.
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In den 2a und 2b bis 4a und 4b sind drei Justiereinrichtungen jeweils in Seitenansicht und Draufsicht schematisch dargestellt, bei denen die Simulatorachse 2.3 und die Visierlinie 1.2 unterschiedliche Raumlagen zueinander einnehmen, um für unterschiedliche Waffentypen, ausgestattet mit einem Schusssimulator 2, verwendet werden zu können.
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Um dies auf einfache Weise zu ermöglichen, weisen das Kameramodul 4 und das Displaymodul 3 an ihren Gehäusen vorteilhaft jeweils eine Referenzfläche 3.6. bzw. 4.8 auf, über die das Kameramodul 4 und das Displaymodul 3, zueinander unterschiedlich positioniert, fixiert werden können.
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Noch vorteilhafter weisen das Kameramodul 4 und das Displaymodul 3 jeweils eine zur Referenzfläche 3.6 bzw. 4.8 parallele Montagefläche 3.7 bzw. 4.9 auf, über die die beiden Module ebenfalls miteinander verbunden sein können.
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Die unterschiedlichen Raumlagen sind in den Figuren durch die Abstände a2, a3 und a4 bzw. b2, b3 und b4 in den jeweiligen Zeichenebenen dargestellt, wobei das Kameramodul 4 und das Displaymodul 3 in den unterschiedlich dargestellten Vorrichtungen jeweils identisch ausgeführt sind und z. B. über die Referenzflächen 3.6, 4.8 versetzt, siehe 2 und 3, oder über eine Referenzfläche 3.6 oder 4.8 und eine Montagefläche 3.7 oder 4.9, siehe 2 und 4, miteinander verbunden sind.
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Zu den Referenzflächen 3.6, 4.8 werden einmalig bei der Herstellung des Kameramoduls 4 und des Displaymoduls 3 die für die Kameraachse 4.3 bzw. die Displaymodulachse 3.3 bestimmenden Bauteile so zueinander angeordnet, justiert und fixiert, dass die Kameraachse 4.3 und die Displaymodulachse 3.3 jeweils orthogonal auf der zugehörigen Referenzfläche 3.6 bzw. 4.8 stehen.
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Um die Auswahl einer Außenfläche der Gehäuse des Kameramoduls 4 bzw. des Displaymoduls 3 zur Verwendung als Referenzfläche frei gestalten zu können, können im Strahlengang des Kameramoduls 4 und/oder des Displaymoduls 3, wie in 1 gezeigt, Umlenkspiegel 3.5, 4.7 angeordnet sein, damit die Kameraachse 4.3 bzw. die Displaymodulachse 3.3 orthogonal auf der jeweils ausgewählten, zugehörigen Referenzfläche 3.6 bzw. 4.8 stehen.
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Indem das Kameramodul 4 und das Displaymodul 3 über ihre Referenzflächen 3.6, 4.8 bzw. die hierzu parallelen Montageflächen 3.7, 4.9 miteinander verbunden werden, verlaufen die Kameraachse 4.3 und die Displaymodulachse 3.3 zueinander parallel.
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Mit einer einmaligen Justierung werden bei der Herstellung der Justiervorrichtung auch das Display 3.1, welches durch seine Displaypixelmatrix und den Durchstoßpunkt der Displaymodulachse 3.3 ein Displaykoordinatensystem 3.4 definiert, und der Kamerachip 4.1, der durch seine Kamerapixel und den Durchstoßpunkt der Kameraachse 4.3 ein Kamerakoordinatensystem 4.6 definiert, so zueinander ausgerichtet, dass die Koordinatenachsen der beiden Koordinatensysteme zueinander parallel verlaufen. Um einen Punkt bezogen auf das eine Koordinatensystem in einen Punkt bezogen auf das andere Koordinatensystem umzurechnen, muss also nur der unterschiedliche Maßstab der beiden Koordinatensysteme beachtet werden, der durch die jeweils zugehörigen Abbildungsoptiken 3.2, 4.2 festgelegt ist.
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Zur parallelen Ausrichtung der Simulatorachse 2.3 eines bestimmungsgemäß an einer Schusswaffe 1 montierten Schusssimulators 2 zur Visierlinie 1.2 (nachfolgend Justierung genannt) wird die Justiereinrichtung am Schusssimulator 2 befestigt. Die Justiereinrichtung könnte auch an der Schusswaffe 1 direkt montiert werden, da ein geringer Versatz zwischen Schusssimulator 2 und Kameramodul 4 durch die Kupplungen ausgeglichen werden kann. Entscheidend ist, dass die Justiereinrichtung während der Justierung eine stabile Lage zum Schusssimulator 2 hat. Eine direkte Montage am Schusssimulator 2 ist daher zu bevorzugen.
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Mit der Montage der Justiereinrichtung am Schusssimulator 2 bzw. der Schusswaffe 1 wird das Kameramodul 4 zum Schusssimulator 2 so angeordnet und temporär mechanisch fest verbunden, dass ein von der Laserquelle 2.1 ausgesandter Laserstrahl auf den Kamerachip 4.1 auftrifft und die Kupplungselemente 2.5.2 und die Kupplungsteile 4.4.2 miteinander verbunden zwei Kupplungen bilden.
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Zur Durchführung der Justierung wird die Justiereinrichtung mittels der Steuereinheit 6 aktiviert, womit auf dem Display 3.1 ein Strichkreuz erzeugt wird, die Kamera auf Empfang geschaltet und der Rechner 4.5 eingeschaltet wird.
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In einem ersten Justierschritt wird die Displaymodulachse 3.3 des Displaymoduls 3 zur Visierlinie 1.2 der Visiereinrichtung 1.1 fluchtend justiert.
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Der Bediener 5 schaut dazu durch die Visiereinrichtung 1.1 und verschiebt über die Bedienung der Steuereinrichtung 6, die mit einem Joystick ausgestattet sein kann, das auf dem Display 3.1 erzeugte Strichkreuz solange in xD- und yD- Richtung des Displaykoordinatensystems 3.4, bis das Strichkreuz und das Absehen 1.1.1 der Visiereinrichtung 1.1 bzw. Kimme und Korn zur bestmöglichen Deckung kommen. Die Displaymodulachse 3.3 wird damit zur Visierlinie 1.2 fluchtend justiert. Die erfolgte Verschiebung des Strichkreuzes auf dem Display 3.1 wird im Rechner 4.5 als Displayschiebewerte registriert und abgespeichert und der Bediener 5 quittiert mittels einer Steuereinheit 6 den Abschluss dieses ersten Justierschrittes.
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In einem zweiten Verfahrensschritt, der zeitgleich mit dem ersten Verfahrensschritt oder auch vor bzw. nach diesem stattfinden kann, wird die Simulatorachse 2.3 zur Kameraachse 4.3 fluchtend justiert.
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Dazu sendet die Laserquelle 2.1, gleichzeitig mit dem Start des ersten Justierschrittes, unmittelbar nach dem Quittieren der erfolgreichen Displaykreuzverschiebung oder nach Betätigen des Auslösers 2.7 durch den Bediener 5, einen Laserstrahl aus, der auf den Kamerachip 4.1 auftrifft. Der Rechner 4.5 registriert die Ablage des Auftreffpunktes des Laserstrahls in Bezug auf den Durchstoßpunkt der Kameraachse 4.3, der den Koordinatenursprung des Kamerakoordinatensystems 4.6 definiert, und leitet eine Korrektur der Simulatorachse 2.3 ein, indem er Signale an die Stellmotoren 4.4 leitet, um die Keilscheiben 2.4 solange zu verdrehen, bis die Ablage des Auftreffpunktes des Laserstrahls in den Koordinatenursprung des Kamerakoordinatensystems 4.6 fällt. Die Simulatorachse 2.3 ist jetzt zur Kameraachse 4.3 fluchtend justiert.
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In einem an den ersten und zweiten Verfahrensschritt anschließenden dritten Verfahrensschritt wird die Simulatorachse 2.3 zur Displaymodulachse 3.3 und damit zur Visierlinie 1.2 parallelisiert, was das Ziel der Justierung ist.
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Aus den im ersten Verfahrensschritt gewonnenen Displayschiebewerten, die die Ablage des Strichkreuzes vom Koordinatenursprung des Displaykoordinatensystems 3.4 beschreiben, berechnet der Rechner 4.5 maßstabskorrigiert die adäquaten Kameraschiebewerte bezogen auf das Kamerakoordinatensystem 4.6.
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Entsprechend dieser. adäquaten Kameraschiebewerte wird nun der Auftreffpunkt des Laserstrahls auf dem Kamerachip 4.1 verschoben, was wiederum durch die Ansteuerung der Stellmotoren 4.4 und eine entsprechende Verdrehung der Keilscheiben 2.4 erfolgt. Dadurch wird der Laserstrahl um die gleichen Winkel verkippt, wie vorher der Bediener 5 im ersten Verfahrensschritt die Displaymodulachse 3.3 verkippt hat, indem er das Strichkreuz verschoben hat.
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Die Parallelisierung von Visierlinie 1.2 und Simulatorachse 2.3 ist damit erreicht. Unter parallel im Sinne der Erfindung soll eine Parallelität verstanden werden, die hinreichend genau ist, um ein anvisiertes Objekt auch mit dem Laserstrahl zu treffen.
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Der Abschluss der Justierung wird dem Bediener 5 durch den Rechner 4.5 signalisiert. Die Justiervorrichtung wird entfernt und die Schusswaffe 1 ist für einen Einsatz mit Schusssimulator 2 bereit.
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Anstelle wie beschrieben, die Simulatorachse 2.3 erst fluchtend zur Kameraachse 4.3 auszurichten und anschließend zur Displaymodulachse 3.3 zu parallelisieren, die zuvor zur Visierlinie 1.2 fluchtend justiert wurde, kann die Simulatorachse 2.3 auch in einem Verfahrensschritt, ohne dass sie zuvor zur Kameraachse 4.3 fluchtend ausgerichtet wurde, sofort zur Displaymodulachse 3.3 parallelisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schusswaffe
- 1.1
- Visiereinrichtung
- 1.1.1
- Absehen
- 1.2
- Visierlinie
- 2
- Schusssimulator
- 2.1
- Laserquelle
- 2.2
- Strahlformungsoptik
- 2.3
- Simulatorachse
- 2.4
- Keilscheibe
- 2.5
- Getriebe
- 2.5.1
- Antriebswelle
- 2.5.2
- Kupplungselement
- 2.6
- Schusssimulatorsteuerung
- 2.7
- Auslöser
- 3
- Displaymodul
- 3.1
- Display
- 3.2
- erste Abbildungsoptik
- 3.3
- Displaymodulachse
- 3.4
- Displaykoordinatensystem
- 3.5
- Umlenkspiegel
- 3.6
- Referenzfläche des Displaymoduls
- 3.7
- Montagefläche des Displaymoduls
- 4
- Kameramodul
- 4.1
- Kamerachip
- 4.2
- zweite Abbildungsoptik
- 4.3
- Kameraachse
- 4.4
- Stellmotor
- 4.4.1
- Abtriebswelle
- 4.4.2
- Kupplungsteil
- 4.5
- Rechner
- 4.6
- Kamerakoordinatensystem
- 4.7
- Umlenkspiegel
- 4.8
- Referenzfläche des Kameramoduls
- 4.9
- Montagefläche des Kameramoduls
- 5
- Bediener
- 6
- Steuereinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2417314 A [0002, 0012]
- EP 0760083 B1 [0006]
- US 2004/0073393 A1 [0008]
- WO 02/077561 [0010]