DE102013104308B4 - Justierverfahren und Justiervorrichtung zur parallelen Ausrichtung der Simulatorlinie eines Schusssimulators zur Visierlinie einer Schusswaffe - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Justierverfahren und eine Justiervorrichtung zur Ausrichtung der Simulatorlinie eines an einer Schusswaffe befestigten Schusssimulators zur Visierlinie der Schusswaffe, um mit einem vom Schusssimulator ausgesandten Laserstrahl sicher ein anvisiertes Objekt zu treffen. Eine derartige Justiervorrichtung ist gattungsgemäß aus der Patentschrift
DE 10 2005 054 156 B4 bekannt. - Duellsimulatoren sind Ausbildungsgeräte, mit denen die Wirkung der eigenen Waffe auf Ziele gefechtsmäßig dargestellt werden kann. Hierbei werden zur Simulation eines scharfen Schusses Systeme verwendet, die aus einem mit einem Lasersender ausgestatteten Schusssimulator als aktives und einem Empfängersystem als passives Teil bestehen, wobei der aktive Teil an der Schusswaffe und der passive Teil am gegnerischen Waffensystem oder bei Infanteristen an deren Ausrüstung angebracht ist. Die Schusswaffe und das gegnerische Waffensystem können sowohl im Stand der Technik als auch betreffend die Erfindung reale Waffen oder Waffenattrappen sein bzw. aus solchen bestehen.
- Bevor ein an der Schusswaffe befestigter Schusssimulator zum Einsatz kommen kann, ist es erforderlich, die Simulatorlinie des Schusssimulators (im Stand der Technik häufig Simulatorachse genannt) zur Visierlinie der Schusswaffe auszurichten, sodass sie exakt parallel zueinander verlaufen.
- Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Schusssimulatoren und/oder Vorrichtungen zum Justieren solcher Schusssimulatoren bekannt, die sich hauptsächlich dadurch unterscheiden, mit welchen Mitteln die Simulatorlinie parallel zur Visierlinie einer Schusswaffe, an welcher der Schusssimulator befestigt ist, justiert werden. Nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, unterscheiden sich die verschiedenen Lösungen insbesondere darin, ob sie spezifisch für bestimmte Schusswaffen, für verschiedene Schusswaffen gleichen Waffentyps oder sogar für Schusswaffen unterschiedlicher Waffentypen verwendet werden können.
- Ein erster Schusssimulator ist aus der Patentschrift
US 2004/0076928 A1 - Aus der Patentanmeldung
GB 2 417 314 A - Zweifelsfrei müssen die Zielmarke und die Empfängerebene so angeordnet sein, dass die Visierlinie senkrecht auf der Empfängerebene steht, was über die Verbindung der Justiervorrichtung mit dem Gewehrlauf abgesichert werden muss. Nachteilig ist die zwingende Notwendigkeit, den Schusssimulator so an der Waffe anbringen zu müssen, dass die Simulatorlinie unmittelbar neben der Visierlinie verläuft, da beide durch einen gleichen optischen Kanal geführt werden. Der mögliche Abstand der Simulatorlinie ist spätestens durch die Öffnungsblende des optischen Systems begrenzt.
- Aus der Patentschrift
DE 10 2005 054 156 B4 ist eine Justiervorrichtung zur Ausrichtung der Simulatorlinie (hier Simulatorachse) eines Schusssimulators, verkörpert durch einen Laserstrahl, zur Visierlinie einer Schusswaffe bekannt, mit der eine auf einer Kameraachse in einem Fernrohr angeordnete leuchtende Visiermarke, zum einen über ein Prisma, in den Visierkanal des Schützen eingespiegelt und zum anderen auf einer Kamera abgebildet wird. Durch Verkippung des Fernrohrs wird die Visiermarke zentrisch zur Visierlinie verschoben, sodass anschließend die optische Achse des Fernrohrs parallel zur Visierlinie verläuft. Indem die Justiervorrichtung mit dem Kamerakanal vor dem Schusssimulator angeordnet wird, wird die Simulatorlinie in diesen eingekoppelt. Während über den Schusssimulator ein Laserstrahl ausgesendet und somit auf der Kamera des Kamerakanals gemeinsam mit der leuchtenden Visiermarke abgebildet wird, wird ein im Schusssimulator vorhandenes Keilscheibenpaar solange verdreht, bis der Laserstrahl mittig in der Abbildung der Visiermarke auf der Kamera auftrifft. Im Ergebnis ist die Simulatorlinie parallel zur Visierlinie ausgerichtet. Vorteilhaft ist hier, dass alle Mittel, die zur Justierung der Simulatorachse erforderlich sind, in einer separaten Justiervorrichtung untergebracht sind. Diese Vorrichtung muss allerdings so an der Waffe angebracht werden, dass die Zielmarke in den Visierkanal eingeblendet werden kann, womit sie insbesondere geeignet ist, wenn der Abstand zwischen Visierlinie und Simulatorachse klein ist. Die Vorrichtung muss in ihrer Ausführung auf einen bekannten Abstand von Visierlinie und Simulatorlinie konfiguriert sein, weshalb sie nicht flexible für verschiedene Waffentypen verwendet werden kann. - Aus der
WO 2011/026 487 A2 - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Justiervorrichtung und ein damit durchführbares Justierverfahren zu schaffen, die geeignet sind, unabhängig von den waffenspezifischen Befestigungsmöglichkeiten für einen Schusssimulator und damit unabhängig vom Abstand der Simulatorlinie zur Visierlinie, die Simulatorlinie zur Justierlinie parallel auszurichten, um alternativ zur Justierung unterschiedlicher mit Schusssimulatoren ausgestatteter Schusswaffen, eines oder auch unterschiedlicher Waffentypen, eingesetzt werden zu können. Vorteilhaft soll die Justierung nicht nur durchführbar sein während die Waffe auf einer festen Unterlage fixiert ist, sondern auch wenn diese durch einen Schützen gehalten wird.
- Die Aufgabe wird für eine Justiervorrichtung zur parallelen Ausrichtung einer Simulatorlinie eines an einer Schusswaffe befestigten Schusssimulators zu einer Visierlinie der Schusswaffe, wobei der Schusssimulator zur Abstrahlung eines Simulatorstrahls eine Simulatorlaserquelle mit einer Simulatorlaserachse und eine erste Ablenkeinheit, zum Verkippen des Simulatorstrahls in eine parallele Richtung zur Visierlinie welche eine Simulatorlinie darstellt, sowie ein Abschlussglas aufweist, gelöst. Die Justiervorrichtung umfasst Stellmotoren zum Verstellen der ersten Ablenkeinheit, eine Kamera mit einer Kameraachse, einen der Kamera vorgeordneten teildurchlässigen Strahlteiler und einer die Kamera und die Stellmotoren verbindende Rechen- und Steuereinheit. Die Justiervorrichtung ist am Schusssimulator über eine dafür vorgesehene Verbindung temporär so befestigt, dass ein entlang der Simulatorlaserachse ausgesendeter Simulatorlaserstrahl sicher auf die Kamera (
4 ) auftrifft. Sie umfasst auch eine Projektionslaserquelle mit einer Projektionslaserachse, die einen Projektionslaserstrahl entlang der Projektionslaserachse aussendet, und eine auf der Projektionslaserachse angeordnete zweite Ablenkeinheit zum Verkippen des Projektionslaserstrahls gegenüber der Projektionsachse. Die zweite Ablenkeinheit ist mit weiteren Stellmotoren sowie der Rechen- und Steuereinheit verbunden. Die Kameraachse und die Projektionsachse sind zueinander parallel ausgerichtet und mechanisch so festgelegt. Es ist wenigstens ein Bedienelement vorhanden, über welches ein entlang der Visierlinie blickender Schütze die Verkippung des Projektionslaserstrahles steuern kann. Das wenigstens eine Bedienelement steht mit der Rechen- und Steuereinheit in Verbindung. - Vorteilhaft weist die Justiervorrichtung eine Messlaserquelle mit einer Messlaserachse auf, die zum Strahlteiler so angeordnet ist, dass diese einen entlang der Messlaserachse ausgesendeten Messlaserstrahl in Richtung der Kameraachse, von der Kamera weg, auf das Abschlussglas reflektiert, von wo aus der Messlaserstrahl zurück durch den Strahlteiler auf die Kamera reflektiert wird.
- Es ist von Vorteil, wenn die Justiervorrichtung einen Entfernungsmesser aufweist.
- Vorteilhaft sind die Ablenkeinheiten als Keilscheibenpaare ausgeführt.
- Die Aufgabe wird für ein Justierverfahren zur parallelen Ausrichtung einer Simulatorlinie eines an einer Schusswaffe befestigten Schusssimulators zu einer Visierlinie der Schusswaffe, wobei der Schusssimulator zur Abstrahlung eines Simulatorstrahls eine Simulatorlaserquelle mit einer Simulatorlaserachse und eine erste Ablenkeinheit, zum Verkippen des Simulatorstrahls in eine parallele Richtung zur Visierlinie, welche die Simulatorlinie darstellt, sowie ein Abschlussglas aufweist, mit einer Justiervorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 gelöst. Dabei wird aus einer Entfernung der Justiervorrichtung zu dem anvisierten Ziel und einem senkrechten Abstand der Visierlinie zur Projektionslaserachse ein Soll-Projektionswinkel, den der Projektionslaserstrahl und die Visierlinie miteinander einschließen, wenn sich der Projektionslaserstrahl und die Visierlinie im Ziel schneiden, berechnet. Es wird der Projektionslaserstrahl, gesteuert durch einen entlang der Visierlinie blickenden Schützen, durch Verstellen einer zweiten Ablenkeinheit (
10 ) verkippt, bis dieser mit der Visierlinie auf dem Ziel zusammenfällt und somit um einen Ist-Projektionswinkel gegenüber der Projektionslaserachse verkippt wurde. Aus der Differenz des Ist-Projektionswinkels und des Soll-Projektionswinkels wird ein erster fester Winkel abgeleitet, der die Verkippung der Projektionslaserachse zur Visierlinie beschreibt und es wird aus diesem ersten Winkel ein Justierwinkel berechnet und der Simulatorlaserstrahl um diesen Justierwinkel gegenüber der Simulatorlaserachse verkippt, wonach die Simulatorlinie parallel zur Visierlinie ausgerichtet ist. - Vorteilhaft wird ein Messlaserstrahl über eine Reflektion am Abschlussglas auf der Kamera abgebildet und aus einer Winkellage der Simulatorlaserachse zum Abschlussglas und der Lage der Abbildung des Messlaserstrahls auf der Kamera ein zweiter fester Winkel ermittelt, der die Verkippung der Kameraachse zur Simulatorlaserachse beschreibt und es wird der Justierwinkel aus dem zweiten Winkel und dem ersten Winkel berechnet.
- Es ist von Vorteil, wenn die Entfernung während des Verfahrens gemessen wird.
- Vorteilhaft wird die Entfernung wiederholt gemessen, bis der Schütze bestätigt, dass der Projektionslaserstrahl mit der Visierlinie im Ziel zusammenfällt und die letzte gemessene Entfernung zur Berechnung verwendet.
- Ein genaueres Justierergebnis ist erzielbar, wenn in die Berechnung des Justierwinkels auch der Abstand der Simulatorlaserachse zur Visierlinie eingeht.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels an Zeichnungen näher erläutert. Hierzu zeigen:
-
1 eine Prinzipskizze der Justiervorrichtung3 verbunden mit einem an einer Schusswaffe1 befestigten Schusssimulator11 , -
2 den Strahlenverlauf des Messlaserstrahles8.2 und des unausgelenkten Simulatorlaserstrahls zur Kamera4 und -
3 eine Skizze zur Demonstration der Achsen- und Winkelbeziehungen, wobei der Abstand C vernachlässigt wurde und der Abstand B gleich dem Abstand D gesetzt wurde. -
1 zeigt eine Schusswaffe1 mit einer Visierlinie1.2 , die z. B. durch Kimme und Korn bestimmt ist, und einen daran befestigten Schusssimulator11 mit einer Simulatorlinie2.3 . Der Schusssimulator11 umfasst eine Laserquelle, nachfolgend zur Unterscheidung Simulatorlaserquelle2 genannt, und eine erste Ablenkeinheit2.5 . Es soll hier der Einfachheit halber davon ausgegangen werden, dass die Simulatorlaserquelle2 eine Strahlformungsoptik zum Kollimieren eines emittierenden Laserstrahles (nachfolgend Simulatorlaserstrahl genannt) umfasst. Eine solche Strahlformungsoptik könnte auch separat in Abstrahlrichtung hinter der Simulatorlaserquelle2 vorgesehen sein. Die Abstrahlrichtung des Hauptstrahles des Simulatorlaserstrahles (was genau genommen ein Strahlenbündel ist) fällt mit der optischen Achse der Strahlformungsoptik zusammen und stellt die Simulatorlaserachse2.1 dar. - Die erste Ablenkeinheit
2.5 , z. B. ein Keilscheibenpaar, ist in Abstrahlrichtung der Simulatorlaserquelle2 nachgeordnet. Durch ein gezieltes Verstellen der Ablenkeinheit2.5 kann der auftreffende Simulatorlaserstrahl gegenüber der Simulatorlaserachse2.1 verkippt werden, in eine Richtung, welche die Simulatorlinie2.3 darstellt. Der Schusssimulator11 weist ein Abschlussglas2.4 auf, welches dessen Gehäuse im Bereich des Austritts des Simulatorlaserstrahls verschließt. Diesem Abschlussglas2.4 kommt im Zusammenhang mit einer erfindungsgemäßen Justiervorrichtung3 und einem erfindungsgemäßen Justierverfahren eine besondere Bedeutung zu und die Simulatorlaserachse2.1 verläuft vorteilhaft senkrecht zum Abschlussglas2.4 . Anderenfalls muss die Winkelabweichung vom rechten Winkel bekannt sein. - Die Simulatorlinie
2.3 eines Schusssimulators11 parallel zur Visierlinie1.2 einer Schusswaffe1 auszurichten, ist Sinn und Zweck der Justierung, wie er im Stand der Technik ebenso wie in der vorliegenden Erfindung zu erfüllen ist. - Der Schusssimulator
11 ist mit der Schusswaffe1 mechanisch fest verbunden, womit die Visierlinie1.2 und die Simulatorlaserachse2.1 eine feste Relativlage zueinander haben und durch die Befestigungstoleranzen einen unbekannten festen Winkel miteinander einschließen. Um diesen unbekannten Winkel muss letztendlich die Simulatorlinie2.3 , verkörpert durch den Simulatorlaserstrahl, zur Visierlinie1.2 verkippt werden, damit die Simulatorlinie2.3 zur Visierlinie1.2 parallel verläuft. -
1 zeigt auch eine Justiervorrichtung3 . Sie ist für die Dauer der Justierung an dem Schusssimulator11 über eine dafür vorgesehene Verbindung2.2 temporär befestigt. Diese Verbindung2.2 muss über die Dauer der Justierung stabil sein, unterliegt jedoch Lagetoleranzen (hier übertreiben dargestellt), die dazu führen, dass die Projektionslaserachse9.1 und die Kameraachse4.1 , die durch Mittel der Justiervorrichtung3 definiert werden und zueinander parallel verlaufen, mit der Simulatorlaserachse2.1 einen zweiten Winkel γ einschließen, der vorteilhaft in die Berechnung des Justierwinkels einfließt. Sind diese Lagetoleranzen nur gering, kann auf die Bestimmung des zweiten Winkels γ verzichtet werden, womit auch die Justiervorrichtung3 , dann ohne den später beschriebenen Messkanal, ausgeführt werden kann. - Nach dem mechanischen Verbinden der Justiervorrichtung
3 mit dem Schusssimulator11 werden die Datenschnittstellen zwischen der Justiervorrichtung3 und dem Schusssimulator11 miteinander verbunden. Die Justiervorrichtung3 ist dann so vor dem Schusssimulator11 angeordnet, dass ein entlang der Simulatorlaserachse2.1 ausgesendeter Simulatorlaserstrahl sicher auf die Kamera4 der Justiervorrichtung3 auftreffen würde. - Die Justiervorrichtung
3 besteht im Wesentlichen aus einem Projektionskanal bzw. vorteilhaft aus einem Messkanal und einem Projektionskanal. - Der Messkanal wird durch eine Kamera
4 mit einer Kameraachse4.1 , einem der Kamera4 vorgeordneten teildurchlässigen Strahlteiler5 , bevorzugt einem Halbwürfelprisma und einer Messlaserquelle8 mit einer Messlaserachse8.1 gebildet. Auch hier soll der Einfachheit halber davon ausgegangen werden, ebenso wie bei der später beschriebenen Projektionslaserquelle9 , dass eine Abbildungsoptik Bestandteil der Messlaserquelle8 bzw. der Projektionslaserquelle9 ist. Die Kamera4 , der teildurchlässige Strahlteiler5 und die Messlaserquelle8 sind so zueinander angeordnet, dass ein entlang der Messlaserachse8.1 ausgesendeter Messlaserstrahl8.2 in Richtung der Kameraachse4.1 , von der Kamera4 weg, auf das Abschlussglas2.4 und dann zurück durch den Strahlteiler5 hindurch auf die Kamera4 reflektiert wird. Stünde die Kameraachse4.1 theoretisch senkrecht auf dem Abschlussglas2.4 , dann würde der Messlaserstrahl8.2 in die Kameraachse4.1 reflektiert und im Mittelpunkt der Kamera4 abgebildet werden. Da jedoch die Justiervorrichtung3 mit einer Toleranz mit dem Schusssimulator11 verbunden ist, verlaufen die Kameraachse4.1 und die Simulatorlaserachse2.1 nicht parallel zueinander, weshalb die Kameraachse4.1 auch nicht senkrecht auf das Abschlussglas2.4 auftrifft, sondern sie schließen den festen zweiten Winkel γ miteinander ein und der Messlaserstrahl8.2 wird in Abhängigkeit von dem zweiten Winkel γ auf der Kamera4 , entfernt vom Mittelpunkt der Kamera4 , abgebildet. Aus der Lage der Abbildung des Messlaserstrahls8.2 im Koordinatensystem der Kamera4 kann der zweite feste Winkel γ berechnet werden. - Der Projektionskanal wird durch eine Projektionslaserquelle
9 mit einer Projektionslaserachse9.1 und eine zweite Ablenkeinheit10 gebildet, die einen von der Projektionslaserquelle9 in Richtung der Projektionslaserachse9.1 ausgesendeten Projektionslaserstrahl9.2 auslenken kann, um den Projektionslaserstrahl9.2 auf ein über die Visierlinie1.2 anvisiertes Ziel12 richten zu können. - Die Justiervorrichtung
3 weist des Weiteren einen ersten und zweiten Stellmotor6.1 ,6.2 auf, die jeweils über mechanische Koppelstellen mit der im Schusssimulator11 vorhandenen ersten Ablenkeinheit2.5 verbunden sind. Ein dritter und vierter Stellmotor6.3 ,6.4 sind vorhanden, die mit der dem Projektionskanal zugeordneten zweiten Ablenkeinheit10 in Verbindung stehen. Darüber hinaus gehört zur Justiervorrichtung3 eine Rechen– und Steuereinheit7 , die über Datenleitungen mit den Stellmotoren6.1 ,6.2 ,6.3 und6.4 , der Simulatorlaserquelle2 , der Messlaserquelle8 , der Projektionslaserquelle9 und der Kamera4 in Verbindung steht. Die Kameraachse4.1 und die Projektionslaserachse9.1 sind mechanisch stabil zueinander parallel ausgerichtet. - Die Rechen– und Steuereinheit
7 ist mit wenigstens einem Bedienelement13 verbunden, über das der Schütze, während er durch das Visier der Schusswaffe1 ein Ziel12 anvisiert, den Projektionslaserstrahl9.2 verkippen kann. - Die Funktionsweise der Justiervorrichtung
3 und das mit ihr durchführbare Justierverfahren werden nachfolgend beschrieben. - Zur Durchführung der Justierung müssen die Entfernung A der Justiervorrichtung
3 zu einem anvisierten Ziel12 und der senkrechte Abstand B der Visierlinie1.2 zur Simulatorlaserachse2.1 sowie der senkrechte Abstand D der Visierlinie1.2 zur Projektionslaserachse9.1 bekannt sein. Der Abstand B ist grundsätzlich durch die Konstruktionsmaße der Schusswaffe1 und des Schusssimulators11 vorgegeben, welche deren relative Montagelage zueinander bestimmen. Toleranzen sind vernachlässigbar. Der Abstand D ergibt sich aus den Konstruktionsmaßen der Justiervorrichtung3 , des Schusssimulators11 und der Schusswaffe1 , welche deren relative Montagelage zueinander bestimmen. Toleranzen sind vernachlässigbar. Die genauesten Ergebnisse werden erhalten, wenn als Entfernung A die Entfernung zwischen dem Durchstoßpunkt der Projektionslaserachse9.1 durch die zweite Ablenkeinheit10 und dem Ziel12 verwendet wird. Um diese Entfernung A genau zu erfassen, müsste im Projektionskanal ein Laserentfernungsmesser integriert sein und ein Entfernungsmessstrahl über die zweite Ablenkeinheit10 zum Ziel12 und zurück geführt werden. Stattdessen kann ein Entfernungsmesser jedoch auch an anderer Stelle an oder in der Justiervorrichtung3 , der Schusswaffe1 oder dem Schusssimulator11 vorgesehen sein und die gemessene Entfernung zum Ziel12 in Kenntnis der Relativlage des Entfernungsmessers zum Durchstoßpunkt der Projektionslaserachse9.1 durch die zweite Ablenkeinheit10 entsprechend korrigiert werden. Für größere Entfernungen A bis zum Ziel12 könnte diese Lageabweichung auch vernachlässigt werden. - Die Entfernung A wird einmalig ermittelt oder auch wiederholt während der Justierung überprüft, wenn die Waffe während der Justierung nicht auf einer festen Unterlage fixiert ist, sondern durch einen Schützen gehalten wird, sodass sich durch dessen nicht sicher zu vermeidende Bewegung quasi das Ziel
12 relativ in der Lage verändert. Mittels der Entfernung A und dem Abstand D wird in der Rechen- und Steuereinheit7 ein Soll-Projektionswinkel αsoll berechnet, den der Projektionslaserstrahl9.2 mit der Visierlinie1.2 einschließt, wenn der Projektionslaserstrahl9.2 im Ziel12 die Visierlinie1.2 schneidet. Bei großen Entfernungen A kann auch auf eine Differenzierung zwischen den Entfernungen B und D verzichtet werden, bzw. deren Unterschied vernachlässigt werden. - Folgende Schritte werden zur Justierung der Simulatorlinie
2.3 zur Visierlinie1.2 durchgeführt: - • Durch einen Schützen wird ein Ziel
12 anvisiert, während ein Projektionslaserstrahl9.2 ausgesendet wird. Initiiert durch den Schützen, wird der Projektionslaserstrahl9.2 in seiner Winkellage zur Projektionslaserachse9.1 verstellt, bis er auf das anvisierte Ziel12 auftrifft und dann bestätigt. Der Projektionslaserstrahl9.2 wird damit aus einer nicht ausgelenkten Abstrahlrichtung, in Richtung der Projektionslaserachse9.1 , um einen Ist-Projektionswinkel αIST verkippt. Der Ist-Projektionswinkel αIST, weicht um einen festen ersten Winkel β vom Soll-Projektionswinkel αSOLL ab, welcher der nicht bekannten Verkippung der Projektionslaserachse9.1 zur Visierlinie1.2 entspricht. - • Vorher, gleichzeitig oder anschließend wird die Messlaserquelle
8 über Reflexion an dem Abschlussglas2.4 auf der Kamera4 abgebildet. Die Kamera4 definiert durch die Empfangsmatrix und die Kameraachse4.1 ein Kamera-Koordinatensystem, sodass mit Hilfe trigonometrischer Funktionen und bekannten Konstruktionsmaßen der Justiervorrichtung3 aus der Lage der Abbildung des Messlaserstrahls8.2 ', die Verkippung der Kameraachse4.1 zur Simulatorlaserachse2.1 um einen zweiten festen Winkel γ berechnet werden kann, siehe2 . Da die Kameraachse4.1 mechanisch fest und parallel zur Projektionslaserachse9.1 verläuft, schließen auch die Projektionslaserachse9.1 und die Simulatorlaserachse2.1 den zweiten Winkel γ miteinander ein. - • Anschließend wird über die Rechen- und Steuereinheit
7 der Justierwinkel berechnet. Er ergibt sich aus der Summe des zweiten Winkels γ unter Beachtung des Abstandes B und dem ersten Winkel β. Der erste und zweite Stellmotor6.1 ,6.2 werden angesteuert und die erste Ablenkeinheit2.5 verstellt, bis der Simulatorlaserstrahl um den Justierwinkel gegenüber der Simulatorlaserachse2.1 verkippt ist. Der Simulatorlaserstrahl ist dann parallel zur Visierlinie1.2 ausgerichtet und verkörpert die justierte Simulatorlinie2.3 . - Indem die Entfernung überprüft und bei Änderungen der Soll-Projektionswinkel αSOLL nachkorrigiert wird, kann zu dem Zeitpunkt, indem ein eingestellter Ist-Projektionswinkel αIST durch den Schützen bestätigt wird, auch ein aktueller Soll-Projektionswinkel αSOLL für die Berechnung berechnet werden. Das Verfahren ist daher besonders vorteilhaft geeignet, wenn eine Justierung unter Einsatzbedingungen vorgenommen werden soll.
- Wenn die Montagetoleranzen zwischen der Justiervorrichtung
3 und dem Schusssimulator11 für die geforderte Genauigkeit der Justierung der Simulatorlaserachse2.1 zur Visierlinie1.2 vernachlässigbar ist, kann auf die Berechnung des zweiten festen Winkels γ verzichtet werden. Der Justierwinkel wird dann allein anhand des ersten Winkels β unter Beachtung des Abstandes B berechnet werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schusswaffe
- 1.2
- Visierlinie
- 2
- Simulatorlaserquelle
- 2.1
- Simulatorlaserachse
- 2.2
- Verbindung
- 2.3
- Simulatorlinie
- 2.4
- Abschlussglas
- 2.5
- erste Ablenkeinheit
- 3
- Justiervorrichtung
- 4
- Kamera
- 4.1
- Kameraachse
- 5
- teildurchlässiger Strahlteiler
- 6.1
- erster Stellmotor
- 6.2
- zweiter Stellmotor
- 6.3
- dritter Stellmotor
- 6.4
- vierter Stellmotor
- 7
- Rechen- und Steuereinheit
- 8
- Messlaserquelle
- 8.1
- Messlaserachse
- 8.2
- Messlaserstrahl
- 8.2'
- Abbildung des Messlaserstrahls
- 9
- Projektionslaserquelle
- 9.1
- Projektionslaserachse
- 9.2
- Projektionslaserstrahl
- 10
- zweite Ablenkeinheit
- 11
- Schusssimulator
- 12
- Ziel
- 13
- Bedienelement
- αSOLL
- Soll-Projektionswinkel
- αIST
- Ist-Projektionswinkel
- β
- erster fester Winkel zwischen der Visierlinie und der Projektionslaserachse
- γ
- zweiter fester Winkel zwischen der Projektionslaserachse und der Simulatorlaserachse
- A
- Entfernung der Justiervorrichtung zum anvisierten Ziel
- B
- Abstand zwischen der Visierlinie und der Simulatorlaserachse
- C
- Abstand zwischen der Kameraachse und der Projektionslaserachse
- D
- Abstand zwischen der Projektionslaserachse und der Kameraachse
Claims (7)
- Justiervorrichtung (
3 ) zur parallelen Ausrichtung einer Simulatorlinie (2.3 ) eines an einer Schusswaffe (1 ) befestigten Schusssimulators (11 ) zu einer Visierlinie (1.2 ) der Schusswaffe (1 ), wobei der Schusssimulator (11 ) zur Abstrahlung eines Simulatorlaserstrahls eine Simulatorlaserquelle (2 ) mit einer Simulatorlaserachse (2.1 ) und eine erste Ablenkeinheit (2.5 ) zum Verkippen des Simulatorlaserstrahls in eine parallele Richtung zur Visierlinie (1.2 ), welche eine Simulatorlinie (2.3 ) darstellt, sowie ein Abschlussglas (2.4 ) aufweist, mit Stellmotoren (6.1 ,6.2 ) zum Verstellen der ersten Ablenkeinheit (2.5 ), mit einer eine Kameraachse (4.1 ) aufweisenden Kamera (4 ), einem der Kamera (4 ) vorgeordneten teildurchlässigen Strahlteiler (5 ) und einer die Kamera (4 ) und die Stellmotoren (6.1 ,6.2 ) verbindenden Rechen- und Steuereinheit (7 ), wobei die Justiervorrichtung (3 ) am Schusssimulator (11 ) über eine dafür vorgesehene Verbindung (2.2 ) temporär so befestigt ist, dass ein entlang der Simulatorlaserachse (2.1 ) ausgesendeter Simulatorlaserstrahl sicher auf die Kamera (4 ) auftrifft, dadurch gekennzeichnet, dass eine Projektionslaserquelle (9 ) mit einer Projektionslaserachse (9.1 ) vorhanden ist, die einen Projektionslaserstrahl (9.2 ) entlang der Projektionslaserachse (9.1 ) aussendet und auf der Projektionslaserachse (9.1 ) eine zweite Ablenkeinheit (10 ) zum Verkippen des Projektionslaserstrahls (9.2 ) gegenüber der Projektionsachse (9.1 ) vorhanden ist, die mit weiteren Stellmotoren (6.3 ,6.4 ) sowie der Rechen- und Steuereinheit (7 ) verbunden ist, dass die Kameraachse (4.1 ) und die Projektionsachse (9.1 ) zueinander parallel ausgerichtet sind, dass eine Messlaserquelle (8 ) mit einer Messlaserachse (8.1 ) vorhanden ist, die zum Strahlteiler (5 ) so angeordnet ist, dass diese einen entlang der Messlaserachse (8.1 ) ausgesendeten Messlaserstrahl (8.2 ) in Richtung der Kameraachse (4.1 ), von der Kamera (4 ) weg, auf das Abschlussglas (2.4 ) reflektiert, von wo aus der Messlaserstrahl (8.2 ) zurück durch den Strahlteiler (5 ) auf die Kamera (4 ) reflektiert wird, und dass wenigstens ein Bedienelement (13 ) vorhanden ist, welches mit der Rechen- und Steuereinheit (7 ) in Verbindung steht und über welches ein entlang der Visierlinie (1.2 ) blickender Schütze die Verkippung des Projektionslaserstrahles (9.2 ) steuern kann. - Justiervorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Entfernungsmesser aufweist. - Justiervorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkeinheiten (2.5 ,10 ) Keilscheibenpaare sind. - Justierverfahren zur parallelen Ausrichtung einer Simulatorlinie (
2.3 ) eines an einer Schusswaffe (1 ) befestigten Schusssimulators (11 ) zu einer Visierlinie (1.2 ) der Schusswaffe (1 ), wobei der Schusssimulator (11 ) zur Abstrahlung eines Simulatorlaserstrahls eine Simulatorlaserquelle (2 ) mit einer Simulatorlaserachse (2.1 ) und eine erste Ablenkeinheit (2.5 ) zum Verkippen des Simulatorlaserstrahls in eine parallele Richtung zur Visierlinie (1.2 ), welche die Simulatorlinie (2.3 ) darstellt, sowie ein Abschlussglas (2.4 ) aufweist, mit einer Justiervorrichtung (3 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass aus einer Entfernung (A) der Justiervorrichtung (3 ) zu einem anvisierten Ziel (12 ) und einem senkrechten Abstand (D) der Visierlinie (1.2 ) zur Projektionslaserachse (9.1 ) ein Soll-Projektionswinkel (αSOLL), den der Projektionslaserstrahl (9.2 ) und die Visierlinie (1.2 ) miteinander einschließen, wenn sich der Projektionslaserstrahl (9.2 ) und die Visierlinie (1.2 ) im Ziel (12 ) schneiden, berechnet wird, dass der Projektionslaserstrahl (9.2 ), gesteuert durch einen entlang der Visierlinie (1.2 ) blickenden Schützen, durch Verstellen einer zweiten Ablenkeinheit (10 ) verkippt wird, bis dieser mit der Visierlinie (1.2 ) auf dem Ziel (12 ) zusammenfällt und um einen Ist-Projektionswinkel (αIST) gegenüber der Projektionslaserachse (9.1 ) verkippt wurde, dass aus der Differenz des Ist-Projektionswinkels (αIST) und des Soll-Projektionswinkels (αSOLL) ein erster fester Winkel (β) abgeleitet wird, der die Verkippung der Projektionslaserachse (9.1 ) zur Visierlinie (1.2 ) beschreibt, dass ein Messlaserstrahl (8.2 ) über eine Reflektion am Abschlussglas (2.4 ) auf der Kamera (4 ) abgebildet wird und aus einer Winkellage der Simulatorlaserachse (2.1 ) zum Abschlussglas (2.4 ) und der Lage der Abbildung des Messlaserstrahls (8.2 ) auf der Kamera (4 ) ein zweiter fester Winkel (γ) ermittelt wird, der die Verkippung der Kameraachse (4.1 ) zur Simulatorlaserachse (2.1 ) beschreibt und der Justierwinkel aus dem zweiten Winkel (γ) und dem ersten Winkel (β) berechnet wird und der Simulatorlaserstrahl um diesen Justierwinkel durch Verstellen der ersten Ablenkeinheit (2.5 ) gegenüber der Simulatorlaserachse (2.1 ) verkippt wird, wonach die Simulatorlinie (2.3 ) parallel zur Visierlinie (1.2 ) ausgerichtet ist. - Justierverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung (A) während des Verfahrens gemessen wird.
- Justierverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung (A) wiederholt gemessen wird, bis der Schütze bestätigt, dass der Projektionslaserstrahl (
9.2 ) mit der Visierlinie (1.2 ) im Ziel (12 ) zusammenfällt und eine letzte gemessene Entfernung (A) zur Berechnung verwendet wird. - Justierverfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die Berechnung des Justierwinkels auch der Abstand (B) der Simulatorlaserachse (
2.1 ) zur Visierlinie (1.2 ) eingeht.
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