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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verfahrbares Arbeitsgerät, insbesondere
einen Bagger, mit einem Unterwagen, an welchem das Fahrwerk angeordnet
ist, und einem auf dem Unterwagen um eine vertikale Drehachse drehbar
angeordnetem Oberwagen.
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Der
Oberwagen solcher verfahrbarer Arbeitsgeräte trägt dabei üblicherweise die Antriebseinheit,
z. B. ein Powerpack aus Motor und Hydraulikpumpen, sowie einen Stiel
oder Ausleger, welcher um eine horizontale Verschwenkachse verschwenkbar
am Oberwagen angelenkt ist. Zur Aufnahme der dabei zu übertragenden
Kräfte
weist der Oberwagen dabei üblicherweise
eine Schweißkonstruktion
auf, welche über
einen Drehkranz drehbar auf dem Unterwagen angeordnet ist und welche
den Stiel bzw. Ausleger, die Antriebseinheit und den Ballast trägt. Aufgrund
der großen
Dimensionen der eingesetzten Oberwagen z. B. bei großen Hydraulikbaggern
ergeben sich dabei zunehmend Probleme bezüglich des Handlings der tragenden
Schweißkonstruktion
des Oberwagens bei der Fertigung und beim Transport.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verfahrbares Arbeitsgerät zur Verfügung zu
stellen, welches bezüglich
Herstellung und Transport leichter zu handhaben ist.
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Diese
Aufgabe wird von einem verfahrbaren Arbeitsgerät gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein
solches verfahrbares Arbeitsgerät,
insbesondere ein Bagger, weist dabei einen Unterwagen, an welchem
das Fahrwerk angeordnet ist, und einen auf dem Unterwagen um eine
vertikale Drehachse drehbar angeordneten Oberwagen auf. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen,
dass die tragende Stahlkonstruktion des Oberwagens aus mindestens
einem ersten und einem zweiten Element aufgebaut ist, welche über Bolzen
und/oder Schrauben miteinander verbunden sind. Die tragende Stahlkonstruktion
des Oberwagens kann hierdurch in zwei Teilen gefertigt werden, welche
jeweils erheblich leichter zu handhaben sind als die Gesamtkonstruktion.
Diese beiden Teile, welche jeweils als Schweißkonstruktion ausgeführt sind, werden
dann über
Bolzen und/oder Schrauben miteinander verbunden. Hierdurch können die
Ausmaße der
zur Fertigung der tragenden Stahlkonstruktion des Oberwagens notwenigen
Schweißkonstruktionen
in einem noch gut zu handhabenden Rahmen gehalten werden.
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Durch
die mindestens zweiteilige Konstruktion der erfindungsgemäßen tragenden
Stahlkonstruktion des Oberwagens ergeben neben den Vorteilen bezüglich der
Herstellung auch solche bezüglich
des Transportes des verfahrbaren Arbeitsgerätes, da die Verbindung der
beiden Elemente durch Bolzen und/oder Schrauben zur Demontage des
Arbeitsgerätes
auch wieder gelöst
werden kann.
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Vorteilhafterweise
sind dabei am ersten Element ein Drehkranz zur drehbaren Anlenkung
des Oberwagens am Unterwagen und/oder Verbindungsbereiche zur Verbindung
mit einem Stiel, Ausleger oder Arbeitswerkzeug angeordnet. Das erste
Element der tragenden Stahlkonstruktion des Oberwagens dient demgemäß der drehbaren
Verbindung des Oberwagens mit dem Unterwagen und/oder der Anlenkung
eines Stiels, Auslegers oder Arbeitswerkzeuges. Üblicherweise weist das er ste
Element der tragenden Stahlkonstruktion hierfür eine Bodenplatte, an welcher
der Drehkranz angeordnet ist, sowie Seitenwangen zur Anlenkung des
Stiels, Auslegers oder Arbeitswerkzeugs auf. Die Seitenwangen stehen
dabei üblicherweise
senkrecht auf der Bodenplatte und verlaufen parallel zueinander
entlang der Längsrichtung
des Oberwagens.
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Vorteilhafterweise
trägt zweite
Element dagegen den Ballast und/oder die Antriebseinheit, insbesondere
das Powerpack des Arbeitsgerätes.
Das zweite Element der tragenden Stahlkonstruktion ist demgemäß üblicherweise
auf der rückwärtigen Seite des
Oberwagens angeordnet und trägt
die dort angeordneten Elemente des verfahrbaren Arbeitsgerätes. Das
zweite Element umfasst ebenfalls vorteilhafterweise eine Bodenkonstruktion
und zwei Seitenwangen, welche sich in Längsrichtung des Oberwagens erstrecken.
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Vorteilhafterweise
sind dabei an den Seitenwangen des ersten und/oder des zweiten Elements Verbindungsbereiche
zur Verbindung des ersten und des zweiten Elements angeordnet. Insbesondere sind
dabei an den Seitenwangen des ersten und/oder des zweiten Elements
Bolzenaufnahmen zur Verbolzung des ersten und des zweiten Elements
angeordnet. Weiterhin vorteilhafterweise sind an den Seitenwangen
des ersten und/oder des zweiten Elements Verschraubungen zur Verschraubung
des ersten und des zweiten Elements angeordnet.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Verbindung des ersten und des zweiten Elements dabei
mindestens eine, vorteilhafterweise zwei Bolzenverbindungen, deren
Verbolzungsachse horizontal verläuft. Vorteilhafterweise
weisen die beiden Bolzenverbindungen dabei eine gemeinsame Verbolzungsachse auf. Über die
horizontal verlaufenden Bolzenverbindungen können große Kräfte, insbesondere große Zugkräfte, zwischen
den beiden Elementen übertragen
werden. Vorteilhafterweise sind die Bolzenverbindungen dabei an
den Seitenwangen des ersten und/oder des zweiten Elementes angeordnet.
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Vorteilhafterweise
stützt
sich weiterhin das zweite Element in mindestens einem Anschlagbereich
auf dem ersten Element ab. In diesem Anschlagbereich können Druckkräfte problemlos
von einer Stahlkonstruktion auf die andere übertragen werden. Insbesondere
können
dabei die durch den am zweiten Element angeordneten Ballast auftretenden Druckkräfte im Anschlagbereich
auf das erste Element weitergeleitet werden. Vorteilhafterweise
ist dabei der Anschlagbereich unterhalb der Verbolzungsachse angeordnet
und nimmt Kräfte,
die in einer Ebene senkrecht zur Verbolzungsachse wirken, auf.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Verbindung des ersten und des zweiten Element weiterhin
mindestens eine, vorteilhafterweise zwei Schraubverbindungen, welche
vorteilhafterweise im Anschlagbereich angeordnet sind. Die Schraubverbindungen
sichern so die Verbindung des ersten mit dem zweiten Elementes gegen
eine Bewegung des zweiten Elementes um die Verbolzungsachse.
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Vorteilhafterweise
verlaufen die Verschraubungsachsen dabei in Ebenen, welche senkrecht
auf der Verbolzungsachse stehen, wobei die Verschraubungsachsen
vorteilhafterweise horizontal verlaufen. Hierdurch ergibt sich eine
optimale Sicherungswirkung durch die Schrauben, welche hierdurch
nur auf Zug bzw. Schub belastet werden. Vorteilhafterweise sind
die Verschraubungen dabei im Bodenbereich des ersten und des zweiten
Elementes angeordnet.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Verbindung des ersten mit dem zweiten Element mindestens
eine, vorteilhafterweise zwei Bolzenverbindungen, welche als Bolzen
eine Spreizbuchse mit konischem Innendurchmesser und einen Presskolben
mit konischem Außendurchmesser
aufweisen. Hierdurch wird eine spielfreie Bolzenverbindung gewährleistet, so
dass eventuell verwendete Schraubverbindungen nur entlang der Verschraubungsachse
belastet werden. Der Presskolben wird dabei in die Spreizbuchse eingepreßt, so dass
sich der Außendurchmesser
der Spreizbuchse vergrößert und
diese sich gegen die Bolzenaufnahmen am ersten und zweiten Element verspannt.
Die Spreizbuchse weist dabei einen zylindrischen Außendurchmesser
auf und ist vorteilhafterweise in Längsrichtung geschlitzt.
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Vorteilhafterweise
ist dabei der Presskolben über
eine Einpressschraube in die Spreizbuchse eingepresst. Hierdurch
wird ein sicheres verpressen des Presskolbens ermöglicht,
wozu z. B. ein hydraulischer Antrieb eingesetzt werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist dabei die Einpressschraube in einer Halterung eingeschraubt,
welche an einer die Bolzenaufnahme tragenden Schweißkonstruktion
angeschraubt ist. Die Bolzenaufnahme ist dabei vorteilhafterweise
an einer Seitenwange des ersten oder des zweiten Elementes angeordnet.
An dieser Seitenwange wird dann eine Halterung angeschraubt, welche
das Gewinde zum Einschrauben der Einpressschraube trägt.
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Vorteilhafterweise
weist die Einpressschraube dabei einen Durchmesser auf, welcher
mehr als die Hälfte,
vorteilhafterweise mehr als drei Viertel des Durchmessers des Bolzens
beträgt.
Zum einen wird hierdurch eine großflächige Pressung zwischen der Einpressschraube
und dem Presskolben gewährleistet.
Zudem wird so der Hebelarm zwischen dem Gewinde für die Einpressschraube
und der Befestigung der Halterung an der Schweißkonstruktion kurz gehalten,
so dass die Biegemomente in der Halterung niedrig bleiben. Vorteilhafterweise
ist dabei der Durchmesser der Einpressschraube mindestens annähernd so
groß wie
der Außendurchmesser
des Bolzens.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der Presskolben an seiner Stirnseite ein
Verbindungselement zur Verbindung mit einem Zugelement auf, insbesondere
ein Gewinde zum Einschrauben einer Abziehschraube. Hierdurch kann
der Presskolben zum Lösen
der Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Element aus der
Spreizbuchse herausgezogen werden, um so die Verspannung der Bolzenverbindung
zu lösen.
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Vorteilhafterweise
ist hierfür
eine Unterlegscheibe vorgesehen, auf welche sich die Abziehschraube
abstützt,
wobei sich die Unterlegscheibe vorteilhafterweise auf der Halterung
abstützt,
in welche die Einpressschraube einschraubbar ist. Wird dem gemäß die Abziehschraube
in das Gewinde an der Stirnseite des Presskolbens eingeschraubt,
stützt sie
sich mit ihrem Kopf auf der Unterlegscheibe ab, so dass der Presskolben
aus der Spreizbuchse abziehbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst dabei auch entsprechende Verfahren
zur Montage bzw. zur Demontage des ersten Elements am zweiten Element
bzw. des Herstellens bzw. Lösens
der entsprechenden Bolzenverbindungen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Set aus einem Bolzen,
einer Einpressschraube, einer Halterung und vorteilhafterweise einer
Unterlegscheibe, wie sie oben beschrieben wurden. Der Bolzen weist
dabei eine Spreizbuchse mit konischem Innendurchmesser und einen
Presskolben mit konischem Außendurchmesser
auf, wobei der Presskolben über
die Einpressschraube in die Spreizbuche einpressbar ist. Weiterhin
vorteilhafterweise umfasst das Set eine entsprechende Abziehschraube
zum Abziehen des Kolbens.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin eine Stahlkonstruktion eines
Oberwagens eines verfahrbaren Arbeitsgerätes, wie es oben beschrieben wurde.
Die tragende Stahlkonstruktion des Oberwagens weist dabei erfindungsgemäß mindestens
ein erstes Element und mindestens ein zweites Element auf, welche über Bolzen
und/oder Schrauben miteinander verbunden sind. Die beiden Elemente
sind dabei jeweils als Schweißkonstruktion
ausgeführt.
Weitere Eigenschaften der tragenden Stahlkonstruktion sind oben
bezüglich
des verfahrbaren Arbeitsgerätes dargestellt.
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Durch
die erfindungsgemäße zweiteilige Stahlkonstruktion
des Oberwagens wird das Handling sowohl bei der Konstruktion als
auch beim Transport erheblich vereinfacht, da die beiden Elemente getrennt
als Schweißkonstruktion
hergestellt werden können
und erst dann als fertige Teile über
Bolzen und/oder Schrauben miteinander verbunden werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels sowie Zeichnungen
näher dargestellt.
Dabei zeigen:
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1:
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen verfahrbaren
Arbeitsgerätes,
bei welchem die erfindungsgemäße zweiteilige
tragende Stahlkonstruktion des Oberwagens zum Einsatz kommt,
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2:
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen tragenden
Stahlkonstruktion des Oberwagens in einer perspektivischen Ansicht,
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3:
das Ausführungsbeispiel
der Stahlkonstruktion in einer seitlichen Explosionsdarstellung,
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4:
das erste Element des Ausführungsbeispiels
der Stahlkonstruktion in einer Frontalansicht,
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5:
das erste Element des Ausführungsbeispiels
der Stahlkonstruktion in einer Seitenansicht,
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6:
das Ausführungsbeispiel
der Stahlkonstruktion mit aufgesetztem Ballast in einer Seitenansicht,
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7:
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Bolzenverbindung
in einer Schnittansicht,
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8:
eine vergrößerte Darstellung
der in 7 gezeigten Bolzenverbindung, und
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9:
das Ausführungsbeispiel
der in 7 und 8 gezeigten Bolzenverbindung
mit einer Abziehschraube.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
eines verfahrbaren Arbeitsgerätes
gezeigt, bei welchem die erfindungsgemäße zweiteilige Stahlkonstruktion des
Oberwagens zum Einsatz kommt. Bei dem verfahrbaren Arbeitsgerät handelt
es sich dabei um einen Hydraulikbagger mit einem Unterwagen 1,
an welchem ein Fahrwerk 2 angeordnet ist, welches zwei
bereifte Achsen umfasst. Auf dem Unterwagen 1 ist ein um
eine vertikale Drehachse 30 drehbarer Oberwagen 3 angeordnet,
wofür ein
Drehkranz 4 zwischen Unterwagen und Oberwagen vorgesehen
ist. Der Oberwagen 3 umfasst eine Antriebseinheit 7,
in diesem Fall ein Powerpack aus Motor und Hydraulikpumpen zum Antrieb
der hydraulischen Verbraucher, insbesondere der Hydraulikzylinder
des Baggerstiels 5 sowie der Fahrwerksantriebe. Weiterhin
ist ein Ballast 8 am Oberwagen vorgesehen. Am Oberwagen 3 ist
weiterhin ein Baggerstiel 5 in einem vorderen Anlenkungsbereich 9 angelenkt.
Der Stiel 5 ist dabei um eine horizontale Schwenkachse
verschwenkbar am Oberwagen angelenkt und trägt das Arbeitswerkzeug, in
diesem Fall eine Baggerschaufel. Zum Bewegen des Stiels 5 gegenüber dem
Oberwagen sind Hydraulikzylinder vorgesehen. Der Oberwagen 3 trägt weiterhin
die Fahrerkabine 6, welche neben dem Anlenkungsbereich 9 für den Stiel 5 angeordnet ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen zweiteiligen
tragenden Stahlkonstruktion 10 des Oberwagens 3 ist
nun in 2 bis 6 dargestellt. Die tragende
Stahlkonstruktion 10 umfasst dabei ein erstes Element 11 und
ein zweites Element 12, welche jeweils als Schweißkonstruktion
ausgeführt
und über
Bolzen 13 und Schrauben 16 miteinander verbunden
sind.
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Am
ersten Element 11 ist dabei der Drehkranz 4 zur
drehbaren Anlenkung des Oberwagens 3 auf dem Unterwagen 1 angeordnet.
Weiterhin weist das erste Element 11 die Anlenkungsbereiche 21 und 22 zur
Verbindung mit dem Stiel 5 auf. Dabei ist das erste Element
aus einer Bodenplatte 19, an welcher der Drehkranz 4 angeordnet
ist, sowie Seitenwangen 20 aufgebaut. An der Seitenwangen 20,
welche senkrecht auf der Bodenplatte 19 stehen und sich
entlang der Längsachse
des Oberwagens erstrecken, sind dabei die Anlenkbereiche 21 zur
Anlenkung eines Stielelements und 22 zur Anlenkung von
Hydraulikzylindern zum Bewegen des Stieles vorgesehen. Weiterhin
trägt das
erste Element 11 die Fahrerkabine 6.
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Das
zweite, rückwärtig angeordnete
Element 12 der tragenden Stahlkonstruktion trägt dagegen den
Ballast und das Powerpack des Arbeitsgerätes. Hierzu weist das zweite
Element 12 ebenfalls eine Bodenkonstruktion 23 sowie
zwei Seitenwangen 24 auf. Dabei sind an den Seitenwangen 24 rückwärtig Verbindungsbereiche 25 vorgesehen,
auf welchen der Ballast aufgesetzt wird. Die Seitenwangen 24 erstrecken
sich dabei ebenfalls in Längsrichtung
des Oberwagens, wobei sie in montierter Stellung des ersten und
des zweiten Elements mit den Seitenwangen des ersten Elements fluchten.
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Zur
Verbindung des ersten und des zweiten Elements sind zwei Bolzenverbindungen
vorgesehen, deren gemeinsame Verbolzungsachse horizontal verläuft. Hierfür sind an
den Seitenwangen 20 des ersten Elements Bolzenaufnahmen 14 und
an den Seitenwangen 24 des zweiten Elements 12 Bolzenaufnahmen 15 vorgesehen,
welche über
Bolzen 13 miteinander verbolzt werden. Die Bolzen legen
damit das zweite Element entlang einer gemeinsamen Verbolzungsachse
gegenüber
dem ersten Element fest. Die Bolzenverbindungen sind dabei lösbar konstruiert.
Hierdurch können
das erste und das zweite Element z. B. zum Transport des Baggers
demontiert werden. Wie insbesondere aus 4 ersichtlich, werden
die Bolzen 13 dabei von innen montiert, da links der Seitenwangen
der Öltank
und rechts der Seitenwangen der Kraftstofftank montiert ist.
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Weiterhin
sind Anschlagbereiche 17 und 18 am ersten und
am zweiten Element vorgesehen, in welchen sich das zweite Element
auf das erste Element aufstützt.
In diesen Anschlagbereichen werden die statischen Kräfte, welche
senkrecht zur Verbolzungsachse wirken, aufgenommen. Insbesondere werden
hierbei die durch das Eigengewicht des zweiten Elements 12,
den Ballast und das Powerpack ausgeübten statischen Momente senkrecht
zu der als Drehachse wirkenden Verbolzungsachse über die Anschlagbereiche 17 und 18 in
das erste Element 11 eingeleitet. Damit sind die Bolzenverbindungen
im wesentlichen auf Zug, die Anschlagbereiche im wesentlichen auf
Druck belastet. Die Anschlagbereiche sind hierfür unterhalb der Verbolzungsachse
im Bodenbereich der Seitenwangen angeordnet.
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Weiterhin
sind Schrauben 16 vorgesehen, welche das erste und das
zweite Element verbinden. Die Verschraubungen sind in den Anschlagbereichen 17 und 18 am
ersten und am zweiten Element angeordnet. Die Verschraubungsachsen
liegen dabei jeweils in Ebenen, welche senkrecht auf der Verbolzungsachse
stehen. Wie in 3 deutlich wird, verlaufen die
Verschraubungsachsen dabei im wesentlichen horizontal im Bodenbereich
des ersten und des zweiten Elements. Insbesondere sind die Verschraubungen
dabei im Bodenbereich der Seitenwangen 20 und 24 am
ersten und am zweiten Element angeordnet. Die Verschraubungen dienen
dabei der Sicherung des ersten und zweiten Elements gegen eine Bewegung
um die Verbolzungsachse.
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Die
Kräfteverhältnisse
am Oberwagen sind dabei insbesondere aus 6 ersichtlich:
Das erste Element 10 ist über den Drehkranz 4 an
seiner Bodenplatte um die vertikale Drehachse 30 drehbar
auf dem Unterwagen angeordnet. Alle Kräfte aus dem Oberwagen werden
damit über
den Drehkranz des ersten Elements auf den Unterwagen übertragen. Weiterhin
ist am ersten Element über
die Anlenkbereiche 21 und 22 der Baggerstiel angelenkt.
Das zweite Element trägt
dagegen das nicht gezeigte Powerpack und den Ballast 26,
welcher im rückwärtigen Verbindungsbereich 25 über Schrauben
auf dem zweiten Element befestigt ist. Der Schwerpunkt des Ballasts
ist dabei mit 27 eingezeichnet, der Schwerpunkt des nicht
gezeigten Powerpacks mit 28. Durch den Abstand der Schwerpunkte 27 und 28 von
der Verbolzungsachse 13 ergibt sich ein vom zweiten Element
auf das erste Element im Anschlagbereich 17 und 18 übertragenes
statisches Moment. Um das zweite Element insbesondere bei Drehungen
des Oberwagens am ersten Element zu halten, sind weiterhin die Schrauben 16 vorgesehen,
welche eine Bewegung des zweiten Elementes in einer Ebene senkrecht
zur Verbolzungsachse 13 verhindern.
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Da
die Schraubenverbindungen im unteren Bereich des ersten und zweiten
Elements nicht auf Querschub belastet werden sollen, müssen die
Bolzenverbindun gen sowohl in radialer als auch in axialer Richtung
absolut spielfrei sein. In 7 bis 9 ist
nun ein Ausführungsbeispiel
einer dementsprechend gestalteten erfindungsgemäßen Bolzenverbindung gezeigt.
Für den
Bolzen wird dabei als Werkstoff 42 CRMO4 und ein Bolzendurchmesser
von 140 mm verwendet. Der Bolzen ist zweiteilig aufgebaut und besteht
aus einer Spreizbuchse 32 mit konischem Innendurchmesser
und einem Presskolben 31 mit konischem Außendurchmesser.
Die Spreizbuchse weist dabei einen zylindrischen Außendurchmesser
auf und ist in Längsrichtung
geschlitzt, um ihre Funktion zu verbessern. Wird der Presskolben 31 axial
in die Spreizbuchse 32 geschoben, vergrößert sich deren Außendurchmesser,
wodurch sich der Bolzen gegen die Bolzenaufnahmen 14 und 15 mit
den Seitenwangen 20 und 24 von erstem und zweitem
Element verspannt. Die Spreizbuchse 32 weist dabei einen
Kragen 41 auf, über
welchen sie auf der Seitenfläche
der Bolzenaufnahme aufliegt. Die Auflagefläche zwischen Kragen 41 und
Bolzenaufnahme ist dabei so dimensioniert, dass die die Kraft, welche
beim Einpressen auf die Spreizbuchse wirkt, unter Einhaltung der
zulässigen
Flächenpressung übertragen
wird. Um auch der Stahlkonstruktion des ersten Elements die nötige Festigkeit
zu geben, sind an den Seitenwangen 20 im Bereich der Bolzenaufnahmen
Aufdopplungen 45 vorgesehen. Diese sind an die Bleche der
Seitenwangen 20 angeschweißt.
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Durch
die beim Verspannen von Bolzen und Bolzenaufnahme auftretende Radialkraft
ergibt sich eine Reibkraft, welche verhindert, dass sich der Bolzen
in axialer Richtung verschiebt. Die Reibkraft, welche aufgrund des
Einpressens des Presskolbens 31 entsteht, muss dabei größer sein
als die maximal auftretende Axialkraft bei einer Bewegung des Oberwagens.
Um bei maximaler Beschleunigung, insbesondere bei einem Drehen des
Oberwagens mit entsprechenden Zentrifugalkräften des Ballastes, ein Klaffen zwischen
Bolzen und Bolzenaufnahme zu vermeiden, sollte die Verpressung durch
den Spreizkolben und die Spreizhülse
die dabei maximal auftretende Pressung übersteigen. Zur Bestimmung
der maximalen Belastung der Verbindung wird dabei die Gewichtskraft
des zweiten Elementes mit Powerpack und Ballast mit der maximalen
Beschleunigung von ca. 7 g, welche bei solchen Geräten auftreten
kann, multipliziert.
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Zur
Verpressung von Bolzen und Bolzenaufnahme wird der Presskolben 31 über eine
Einpressschraube 33 in die Spreizbuchse 32 eingepreßt. Die Einpressschraube 33 ist
dabei in einer Halterung 34 eingeschraubt, welche an die
Seitenwange 20 des ersten Elementes angeschraubt ist. Weiterhin
ist eine Sicherungsmutter 37 vorgesehen, über welche
die Einpressschraube in Position gehalten wird. Die Einpressschraube
(M120) ist dabei annähernd
so große wie
der Außendurchmesser
der Bolzenverbindung mit 140 mm. Hierdurch wird die Flächenpressung
an der Stirnseite des Presskolbens 31 bzw. an der Einpressschraube
klein gehalten. Zweitens ergibt sich hierdurch ein kurzer Hebelarm
zwischen dem Gewinde 35 der Halterung und deren Verbindung
mit der Seitenwange 20, so dass das Biegemoment in der Halterung
niedrig bleibt.
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Die
Halterung 34 ist dabei als Scheibe ausgeführt, in
welcher das Gewinde 35 zum Einschrauben der Einpressschraube 33 mittig
angeordnet ist und welche über
mehrere Schrauben 36, welche kreisförmig um das Gewinde 35 angeordnet
sind, mit der Seitenwange 20 verschraubt ist. Die zehn Schrauben 36 zur
Verbindung der Halterung 34 mit der Seitenwange 20 bilden
dabei einen Lochkreis mit einem Durchmesser von 235 mm.
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Wie
in 9 dargestellt, wird zum Lösen der Bolzenverbindung zunächst die
Einpressschraube 33 aus der Halterung 34 herausgedreht,
so dass die Stirnseite des Spreizkolbens zugänglich ist. Zum Herausziehen
des Spreizkolbens 31 aus der Buchse 32 weist der
Spreizkolben 31 dabei auf seiner Stirnseite ein Gewinde 37 auf,
in welches eine Abziehschraube 42 einschraubbar ist. Die
Abziehschraube (Im Ausführungsbeispiel
M64) weist einen kleineren Durchmesser auf als die Einpressschraube
und kann so durch die Halterung 34 hindurch in das Gewinde 37 eingeschraubt
werden. Weiterhin wird eine Unterlegscheibe 43 verwendet, über welche
sich der Kopf der Abziehschraube 42 auf der Halterung 34 aufstützt. Durch
Anziehen der Schraubverbindung kann der Spreizkolben 31 gegenüber der
Spreizbuchse 32 verschoben und damit die Bolzenverbindung
gelöst werden.
Die Halterung weist dabei eine Aussparung 44 auf, welche
eine Bewegung des Spreizkolbens 31 aus der Spreizbuchse 32 heraus
erlaubt.
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Durch
die erfindungsgemäßen Bolzenverbindungen
ist eine sichere und absolut spielfreie Verbindung des ersten und
des zweiten Elementes der tragenden Stahlkonstruktion des erfindungsgemäßen Oberwagens
gewährleistet.
Hierdurch ergeben sich trotz des zweiteiligen Aufbaus der tragenden
Stahlkonstruktion des Oberwagens keinerlei Nachteile hinsichtlich
der Stabilität.
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Durch
den erfindungsgemäßen zweiteiligen Aufbau
mit einem ersten Element, an welchem die Drehbühne und die Verbindungsbereiche
mit dem Stiel angeordnet sind, und einem zweiten Element, an welchem
die Zentraleinheit mit Powerpack und Ballast angeordnet ist, ergibt
sich dabei ein verbessertes Handling bei der Konstruktion und beim
Transport des Oberwagens, da die beiden Einzelteile der tragenden
Stahlkonstruktion getrennt voneinander geschweißt werden können und dann über die
Bolzen- und Schraubverbindungen sicher miteinander verbunden werden
können.