DE102009039266A1

DE102009039266A1 - Stereoskopische Anzeigevorrichtung

Info

Publication number: DE102009039266A1
Application number: DE102009039266A
Authority: DE
Original assignee: Selt Hermann Josef Dipl-Designer (fh)
Current assignee: Selt Hermann Josef Dipl-Designer (fh)
Priority date: 2009-08-28
Filing date: 2009-08-28
Publication date: 2011-03-03

Abstract

Stereoskopische Anzeigevorrichtung zur stereoskopischen Wiedergabe von digitalen Bildern und Filmen, mit zwei Displays bzw. zwei Displaybereichen, bestehend aus 2 Flachbildschirmen bzw. eines größeren Flachbildschirms mit zwei Projektionsbereichen. dadurch gekennzeichnet, dass vor jedem der beiden Displays bzw. Projektionsbereichen optische Linsen in einer Halterung angeordnet sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung insbesondere für digitalisierte stereoskopische Bilder und Filme sowie deren Aufnahmen.
Durch den Abstand der beiden Augen von ca. 6.5 cm werden räumlich-plastische Inhalte aus zwei verschiedenen Blickwinkeln wahrgenommen und dreidimensionales Sehen ermöglicht. Zur Darstellung von dreidimensionalen Bildern sind verschiedene Systeme bekannt, die nach dem Prinzip der Stereoskopie der Augen arbeiten. Hierbei werden Aufnahmen räumlicher Strukturen, aus zwei o. a. Blickwinkeln, den Augen des Betrachters getrennt zugeführt. Die Trennung erfolgt hier u. a. durch zwei übereinander gelegte, polarisierte Bilder und der Verwendung entsprechender Polarisationsbrillen, oder etwa durch den Einsatz von Spiegelsystemen. Diese sind z. T. technisch sehr aufwendig, verfälschen z. T. die Farben, enthalten z. T. kostspielige Elektronik, oder die Aufnahme und Wiedergabe ist so komplex, dass sie von Laien nicht bewerkstelligt werden können. Zudem sind Aufnahme- und Wiedergabegeräte oft schwergewichtig und von sperrigem Format, sodass sich die bekannten Vorrichtungen etwa zur raschen 3-D Dokumentation oder auf Reisen als nicht praktikabel erweisen. Der vorwiegend als Kinderspielzeug bekannte „View-Master” ist ein Betrachtungsgerät für stereoskopische Bildpaare, die als Dias auf einer Pappscheibe aufgebracht sind und durch zwei Gucklöcher mit kleinen Linsen betrachtet werden können. Hier können Einzelbild-Paare, jedoch keine stereoskopischen Filmaufnahmen betrachtet werden. Veröffentlichungen zum Stand der Technik: US 588 37 39 A , DE 10 2004 054 768 A1 , DE 10 2008 059 987 A1 , DE 199 24 096 C2 , DE 103 26 425 B4 , DE 20 2008 011 541 U1 , DE 10355512 A1
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung insbesondere zur Betrachtung von digitalen stereoskopischen Bildern und Filmen zu schaffen, die bei kompaktem Format, auch von technischen Laien, ohne Vorkenntnisse bedient werden kann. Des weiteren sollen digitale stereoskopische Bild und Filmaufnahmen auf einfache Weise und deren Wiedergabe mit selben Gerät ermöglicht werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine stereoskopische Anzeigevorrichtung zur stereoskopischen Darstellung von digitalisierten Bildern und Filmen gemäß Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Auf einem Vorrichtungskorpus (1) sind 2 Displaybereiche (2) mittels zweier Flachbildschirmen oder eines einzelnen, größeren Flachbildschirms mit zwei Projektionsbereichen angeordnet. Das technische Prinzip der Flachbildschirme ist nicht vorgegeben und kann z. B. der LCD-, OLCD-, oder der TFT-Technik entsprechen. Der Abstand der beiden Display- bzw. Projektionsbereichs-Mitten entspricht vorzugsweise dem normalen Augenabstand von ca. 6,5 cm. Dem linken und rechten Display bzw. Projektionsbereich können zur 3-D Darstellung stereoskopisch aufgenommene Bilder d. h. aus Position des linken bzw. rechten Auges aufgenomme Bilder zugeordnet werden. Bildinhalte können in einer elektronischen Speichereinheit die sich vorzugsweise im Vorrichtungskorpus (1) befindet gespeichert werden. Vorteilhaft ist ein Steckplatz für einen Speicherchip oder eine Bluetooth-Schnittstelle am Vorrichtungskorpus zur Übermittlung von Bildinformationen. Durch die Anordnung von optischen Linsen (3) in einer Linsenhalterung (4) vor den Displays, wird es den Augen ermöglicht in einem relativ kurzen Abstand die Displaydarstellung zu fokussieren. Die Linsen sind bevorzugt jeweils mittig vor den Display- bzw. Projektionsbereichen anzuordnen. Zur scharfen Fokussierung des gesamten, jeweiligen Displaybereichs weisen die Linsen (3) vorzugsweise eine entsprechende Form auf und/oder bestehen jeweils aus einem Linsensystem mit mehreren hintereinander angeordneten Linsen. Um die Betrachtung der 3-D Bilder nicht durch seitlich einfallendes Licht zu stören ist die Linsenhalterung (4) vorzugsweise kastenförmig ausgebildet und aus vorzugsweise lichtundurchlässigen Wandungsflächen gebildet. Da dem jeweiligen Auge die Sicht auf das ihm nicht zugeordneten Bild versperrt sein soll, kann dies z. B. durch eine Trennfläche (5), mittig in Linsenhalterung angeordnet, verhindert werden. Um bei Nichtgebrauch oder Transport der Vorrichtung deren Format zu verringern ist die Linsenhalterung (4) vorzugsweise abnehmbar mit dem Displays verbunden und/oder bevorzugt zusammenklappbar und/oder zusammensteckbar auszubilden, so dass sie platzsparend flach transportiert werden, oder etwa als Schutzetui genutzt werden kann. Vorteilhafte Weiterbildungen ermöglicht Anspruch 2 durch Kombination mit einer stereoskopischen Kamera die z. B. sozusagen aus 2 modernen Digitalkameras mit entsprechenden Funktion besteht, wobei die Aufnahmen der linken bzw. rechten Kamera auf die entspr. Displaybereiche projiziert werden. Hierbei sind die beiden Displays bzw. Displaybereiche und die Linsenhalterung (4) vorzugsweise auf der Rückseite der Kamera angeordnet. Durch elektronische Kopplung der beiden Kameras können diese synchron geschaltet werden und z. B. gleichzeitig ein-ausgeschaltet werden, oder gleichförmig zoomen. So können stereoskopische Einzelbilder und Filmsequenzen aufgenommen und wiedergeben werden. Des weiteren kann die Vorrichtung aufgrund der Kamera-Zoomfunktionen z. B. auch als Fernglas oder für Vergrößerungen benutzt werden. Insbesondere zur Verstärkung des 3-D-Effektes bei entfernten Objekten können die Kameraobjektive z. B. an Gleitschienen in ihrem horizontalen Abstand veränderbar angeordnet werden. Zur Betrachtung der 3-D Bilder wird die Vorrichtung wie ein Fernglas vor die Augen gehalten. Für zeitlich längere Betrachtungen ist eine Halterung, die etwa auf einen Tisch gestellt, die Arme des Betrachters entlasten, von Vorteil. Gleiches kann auch mit einer Halterung, die am Kopf und/oder den Schultern des Betrachters befestigt und die Vorrichtung vor seinen Augen halt, erreicht werden. Des weiteren können auch z. B. zu Filmaufnahmen akustische Signale über Mikrofone, die sich vorteilhafter Weise am Vorrichtungskorpus befinden aufgenommen werden und z. B. über Kopfhörer dem Benutzer vermittelt werden. Mit Applikation weiterer Funktionen kann die Vorrichtung multifunktionaler ausgestattet werden. Eine besonders praktikable Funktionserweiterung ermöglichen Weiterbildungen nach Anspruch 3. Insbesondere für Multifunktions-Handys, ist aufgrund der hier verwendeten Displaygröße eine Funktionserweiterung bzw. Kombination mit erfindungsgemäßer Vorrichtung von Vorteil und technisch relativ einfach umzusetzen. Bei Verwendung von 2 einzelnen Displays oben vorgeschlagener Ausführungsvarianten ist es von Vorteil die Vorrichtung zwischen den Displays zu trennbar auszugestalten, und auch die Linsenhalterung mittig zu trennen bzw. in zwei einzelne zu teilen. Dies hat den Vorteil, dass die Anzeigevorrichtung für zwei getrennte Mono-Bildbetrachungen genutzt werden kann. Vorteilhafter Weise können die beiden Vorrichtungen zur Stereoskopie etwa durch Steckverbindung lösbar aneinander gekoppelt werden. Vorteilhaft ist eine Verbindung mit einem Scharnier (7), die ein zusammenfalten der Anzeigevorrichtung ermöglicht, sodass die beiden Displays beim Transport geschützt sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Die Linsenhalterung ist zur besseren Überschicht jeweils transparent dargestellt. Es zeigen:
1 und 2 Erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 1. Die Linsen sind in einem Abstand von ca. 6 cm angeordnet. Vorrichtungskorpus (1) mit einem Flachbildschirm der auf 2 Projektionsbereichen (2) bzw. auf der linken und rechten Hälfte die entsprechenden stereoskopischen Bilder darstellt.
3 und 4 Erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 2. Die beiden Digitalkameras ermöglichen stereoskopische Aufnahmen, Speicherung und Wiedergabe sowie die stereoskopische Betrachtung durch die Linsenanordnung. Hier werden die stereoskopischen Bilder auf 2 einzelnen Displays dargestellt. Die beiden Betrachtungseinheiten sind mittels lösbarem Scharnier (7) und elektronischer Steckverbindung aneinander zu koppeln und zu Mono-Bildbetrachtungen voneinander getrennt werden. Das Scharnier ermöglicht es den Vorrichtungskorpus zusammen zuklappen.
Bezugszeichenliste

1: Vorrichtungskorpus
2: Display/Projektionsbereich
3: optische Linsen
4: Linsenhalterung
5: Trennfläche
6: Kameraobjektive
7: Scharnier

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 5883739 A [0002]
DE 102004054768 A1 [0002]
DE 102008059987 A1 [0002]
DE 19924096 C2 [0002]
DE 10326425 B4 [0002]
DE 202008011541 U1 [0002]
DE 10355512 A1 [0002]

Claims

Stereoskopische Anzeigevorrichtung zur stereoskopischen Wiedergabe von digitalen Bildern und Filmen, mit zwei Displays bzw. zwei Displaybereichen, bestehend aus 2 Flachbildschirmen bzw. eines größeren Flachbildschirms mit zwei Projektionsbereichen. dadurch gekennzeichnet, dass vor jedem der beiden Displays bzw. Projektionsbereichen optische Linsen in einer Halterung angeordnet sind.
Stereoskopische Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Displays an einer stereoskopischen Kamera (mit 2 Objektiven) appliziert und mit dieser funktional verbunden sind.
Stereoskopische Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Teil bzw. eine Erweiterungsfunktion eines Mobiltelefons darstellt.