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Die Erfindung betrifft einen Wischer, insbesondere Bodenwischer, mit einem Stiel und mit einer entlang des Stieles verschiebbaren Pressvorrichtung zum gegeneinander Pressen von zwei verschwenkbar gelagerten Wischflügeln, wobei die Pressvorrichtung von einer in eine Wischstellung, in der sie die Wischflügel freigibt, in eine Auspressstellung, in der sie die Wischflügel gegeneinander presst, überführbar ist und einen geschlossenen Rahmen aufweist, der die Wischflügel in der Auspressstellung umgreift.
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Ein solcher Wischer ist aus der
GB 2 445 727 A bekannt. Bei diesem Wischer werden die zusammenklappbaren Wischflügel zum Auspressen in eine glockenartige Pressvorrichtung gezogen. Obwohl hierüber der Wischbezug gut ausgepresst werden kann, muss die Wischplatte insbesondere in Verbindung mit einem gelenkig am Stiel gelagerten Wischkopf zunächst ausgerichtet werden, damit die zusammengelegten Wischflügel in die Pressvorrichtung eingezogen werden können.
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Aus
EP 1 188 406 B1 ist ein Wischer mit einem Stiel und einer am Stiel in dessen Längsrichtung verschiebbar gelagerten Schiebehülse, von der wenigstens zwei Arme in Richtung einer Wischeinrichtung vorstehen, bekannt. Die Wischeinrichtung weist zwei an ein Mittelstück zwischen einer Wischstellung und einer Auswringstellung verschwenkbar gelagerte Wischflügel auf, die durch Verschieben der Schiebehülse mit den Armen in Auswringstellung verschenkbar sind. Die Arme sind als in Wischstellung der Wischplatten frei endende Federarme ausgebildet. Dieser Wischer hat den erheblichen Nachteil, dass durch das Nachgeben der Federarme nur ein äußerst unzureichendes Auspressergebnis erzielt wird.
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Aus
DE 100 58 630 C1 ist ein ähnlicher Bodenwischer mit zwei – soweit technisch möglich – starren Auspressarmen bekannt. Starre Auspressarme haben den Vorteil, dass beim Auspressen eine höhere Kraft auf die Wischplatten ausgeübt werden kann, was ein verbessertes Auspressergebnis zur Folge hat. Allerdings haben starre Auspressarme den erheblichen Nachteil, dass diese besonders dick ausgebildet sein müssen, um eine gewisse Starrheit zu erreichen. Hierdurch wird der Wischer globig, schwer und umständlich handhabbar. Darüber hinaus sind die Herstellkosten für die starren Auspressarme erheblich höher als für Federarme.
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Aus der
EP 1 472 965 A1 ist ein Wischer bekannt, der einen Stiel und einen an dem unteren Ende des Stiel angeordneten Rahmen sowie eine faltbare Wischplatte aufweist, wobei Wischplattenflügel an dem Stiel und über Hebelarme an dem Rahmen befestigt sind und beim Einziehen in den Rahmen gefaltet und über die Hebel zusammengepresst werden. Der Nachteil dieser Lösung besteht neben dem aufwändigen Hebelmechanismus darin, dass die Wischplatte nicht relativ zum Rahmen drehbar ausgebildet sein kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wischer mit gegeneinander pressbaren Wischflügeln anzugeben, der kompakt ausbildbar, kostengünstig herstellbar und leicht handhabbar ist und der gleichzeitig ein leichtes Auspressen ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch einen Wischer gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Pressvorrichtung einen um die Mittelachse des Stiels drehbar gelagerten Rahmen aufweist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Rahmen, insbesondere um die Stielmittelachse drehbar gelagert ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Rahmen direkt oder indirekt derart zwangsgeführt ist, dass er sich beim Überführen von der Wischstellung in die Auspressstellung dreht. Statt um die Stielmittelachse kann sich der Rahmen auch um eine hierzu parallele Achse, auch beispielsweise um eine zu seiner Innenfläche senkrechten Achse, drehen. Durch die Drehbewegung wird das Verklemmen, unabhängig von der Stellung des Wischkopfes relativ zum Stiel bei Einleitung des Auspressvorganges, wirkungsvoll und zuverlässig vermieden.
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Der Wischer weist anstelle von Pressarmen einen geschlossenen Rahmen auf, der selbst bei filigraner und kompakter Bausweise in der Lage ist, größere Kräfte auf die Wischflügel zu übertragen, als frei endende Pressgabeln. Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Wischern weist der erfindungsgemäße Wischer nun einen drehbaren Rahmen auf.
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Der Wischer ist derart aufgebaut, dass die Pressvorrichtung wahlweise in eine Auspressstellung, in der sie die Wischflügel gegeneinander presst, oder in eine Wischstellung, in der sie die Wischflügel frei gibt, überführbar ist. Insbesondere ist in erfindungsgemäßer Weise vorgesehen, dass die Wischflügel in der Auspressstellung von dem Rahmen umgriffen sind.
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Bei einer besonders gut auspressenden Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wischers ist vorgesehen, dass die von Rahmen umschlossene Innenfläche etwa der Querschnittsfläche der gegeneinander gepressten Wischflügel entspricht; vorzugsweise ist der Abstand der einander gegenüberliegenden, an den Oberseiten der Wischflügel angreifenden Rahmenseiten kleiner, als die Dicke der Wischflügel samt dem doppelt gelegten, ungepressten Wischbezug. Je kleiner der Abstand gewählt ist, umso größer ist die ausgeübte Presskraft Der Rahmen kann beispielsweise viereckig ausgebildet sein, dies insbesondere dann, wenn die der Wischfläche abgewandten Oberseiten der Wischflügel eben ausgebildet sind. Es ist jedoch auch möglich, beispielsweise um den Wischflügeln besondere Stabilität zu geben, diese gewölbt oder gerundet auszubilden, so dass es von Vorteil ist, bei diesen Ausführungsformen, den Rahmen ebenfalls entsprechend gewölbt oder rund auszubilden. In jedem Fall ist es von Vorteil, wenn sich der Rahmen in der Auspressstellung an die Oberseiten der Wischflügel anschmiegt.
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Um ein besonders gutes Auspressergebnis zu erreichen, kann alternativ oder zusätzlich auch vorgesehen sein, dass der Rahmen nach innen gerichtete Pressvorsprünge und/oder Pressnasen und/oder Pressflächen aufweist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Innenfläche, die der Rahmen einschließt, senkrecht zur Längserstreckungsrichtung des Stils angeordnet.
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Eine besonders gut reinigende Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wischers ist derart aufgebaut, dass an dem Rahmen, zumindest ein – vorzugsweise zwei – Abstreifer derart angeordnet sind, dass der beim Auspressvorgang zwischen den Wischflügeln austretende Schmutz und/oder die dort austretende Feuchtigkeit abgestreift wird. Der Abstreifer kann beispielsweise als Gummilippe ausgebildet sein. Darüber hinaus kann der Abstreifer derart angeordnet sein, dass er beim Auspressvorgang an den Seitenkanten der Wischflügel und/oder den Seitenkanten eines Wischbezugs schabend entlang streift.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wischers ist vorgesehen, dass die Pressvorrichtung eine entlang des Stiels verschiebbare Hülse aufweist. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass der Rahmen direkt oder indirekt an der Hülse befestigt ist. Beispielsweise kann auch vorgesehen sein, dass der Rahmen mit einer Verbindungsvorrichtung an der Hülse befestigt ist. Diese kann beispielsweise Streben aufweisen, die für sich gesehen keinen Pressdruck auf die Wischflügel ausüben müssen. Alternativ kann die Verbindungsvorrichtung auch kastenförmig ausgebildet sein.
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Bei einer besonders einfach herstellbaren und robusten Ausführungsform ist ein Kasten vorgesehen, dessen unterer Randteil den Rahmen bildet, dessen Mittelteil die Verbindungsvorrichtung bildet und dessen Oberteil eine Öffnung – vorzugsweise eine Bohrung – aufweist, durch die der Stiel verläuft. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass nahezu die gesamte Auspressvorrichtung als einstückiger, unten offener Kasten mit einer oben angeordneten Bohrung ausgebildet sein kann.
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Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wischers ist vorgesehen, dass die Wischflügel Teil eines Wischkopfes sind. Insbesondere kann, um eine gute Handhabbarkeit des Wischers in der Wischstellung zu gewährleisten, vorgesehen sein, dass der Wischkopf und der Stiel gelenkig – insbesondere kardanisch und/oder kreuzgelenkig – miteinander verbunden sind. Diese Ausführungsform birgt jedoch die Gefahr, dass die Pressvorrichtung beim Einleiten des Auspressvorganges im schiefen Winkel auf den gelenkig an den Stiel angebundenen Wischkopf trifft, so dass es zur Verklemmung kommen kann. Dieser Gefahr kann dadurch Rechnung getragen werden, dass dem Benutzer aufgegeben wird, vor Einleitung des Auspressvorganges den Wischer senkrecht zum Wischkopf zu stellen.
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Eine zwangsgeführte Drehbarkeit des Rahmens kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Hülse eine gekrümmte – insbesondere schraubenförmig gekrümmte – Führungsnut aufweist, in die ein am Stiel angeordneter Führungsdorn eingreift. Alternativ kann umgekehrt auch vorgesehen sein, dass der Stiel eine gekrümmte – insbesondere schraubenförmig gekrümmte – Führungsnut aufweist, in die ein an der Hülse angeordneter Führungsdorn eingreift.
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Besonders benutzerfreundlich ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wischers, bei der ein Handgriff vorgesehen ist, der unabhängig von einer Drehbewegung des Rahmens und/oder der Hülse und/oder der Verbindungsvorrichtung bedient werden kann. Beispielsweise kann ein solcher Handgriff relativ zur Hülse drehbar gelagert sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Handgriff um dieselbe Achse drehbar gelagert ist, wie der Rahmen und/oder die Hülse. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Handgriff koaxial zu Hülse angeordnet ist. Beispielsweise kann der Handgriff rohrförmig ausgebildet sein.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Wischer in der Wischstellung,
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2 einen erfindungsgemäßen Wischer in der Auspressstellung, und
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3 einen Querschnitt durch die Wischflügel und den Rahmen eines in der Auspressstellung befindlichen Wischers.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Wischer 1, der als Bodenwischer ausgebildet ist. Der Wischer weist einen Stiel 2 auf und eine entlang des Stiels verschiebbare Pressvorrichtung 3 zum gegeneinander Pressen von zwei verschwenkbar gelagerten Wischflügeln 4. Die Pressvorrichtung 3 weist eine entlang des Stiels verschiebbare Hülse 5 auf, mit einem relativ zur Hülse 5 drehbar gelagerten Handgriff 6. Die Hülse 5 ist mittels Verbindungsstreben 7 mit einem Rahmen 8 fest verbunden. Durch Verschieben des Handgriffs 6 samt der Hülse 5 entlang des Stiels 2 auf den die Wischflügel 4 beinhaltenden Wischkopf 9 zu, wird der Rahmen 8 über die sich dabei faltenden Wischflügel 4 gestreift. Der Rahmen 8 und die Hülse 5, gemeinsam mit den Streben 7, führen hierbei eine Drehbewegung um 90 Grad um die Stielmittelachse aus, wobei die Hülse 5 zur Bewirkung dieser Drehbewegung zwangsgeführt ist. Die Zwangsführung beinhaltet eine schraubenförmige Führungsnut 10 in der Hülse 5, in die ein Führungsdorn 11, der fest am Stiel 2 angeordnet ist, eingreift. Der Wischkopf 9 weist ein kardanisch mit dem Stiel verbundenes Mittelstück 12 auf, an dem die Wischflügel gelenkig angeordnet sind. Die Wischflügel weisen einen gemeinsamen, auspressbaren Wischbezug 13 auf.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Wischer in der Auspressstellung. In dieser Stellung umgreift der Rahmen 8 die Wischflügel 4 samt deren Wischbezug 13, wodurch der Wischbezug 13 ausgepresst wird. An den Stirnseiten des Rahmens ist jeweils ein Abstreifer 14 angeordnet, der seitlich zwischen den Wischflügeln 4 heraustretende Feuchtigkeit und Schmutz schabend abstreift.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die Wischflügel 4 samt auspressbarem Wischbezug 13 und den sie umgreifenden Rahmen 8.
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Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wischer
- 2
- Stiel
- 3
- Pressvorrichtung
- 4
- Wischflügel
- 5
- Hülse
- 6
- Handgriff
- 7
- Streben
- 8
- Rahmen
- 9
- Wischkopf
- 10
- Führungsnut
- 11
- Führungsdorn
- 12
- Mittelstück
- 13
- Wischbezug
- 14
- Abstreifer