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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem ein vorbestimmtes Fugenbild
einer Formhaut mit einem integrierten Dekorfolienabschnitt bereitgestellt werden
kann. Ferner betrifft die Erfindung ein Formhautwerkzeug zur Durchführung
des Verfahrens sowie ein Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, das
eine Formhaut mit einem integrierten Dekorfolienabschnitt umfasst,
zwischen denen das vorbestimmte Fugenbild bereitgestellt ist.
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Zur
Herstellung von innenliegenden Verkleidungen beispielsweise im Armaturenbereich
des Cockpits oder für Türverkleidungen werden
Formhäute ausgebildet, die eine optische und haptische Struktur
bereitstellen. Bei mehrteilig zusammengesetzten Strukturen bietet
es sich dabei an, die Sichtoberflächen unterschiedlich
zu gestalten, beispielsweise durch die Integration von Dekorelementen
in die Formhäute. Aus dem Stand der Technik sind dazu Verbundbauteile
bekannt, die aus mehreren in Schichten angeordneten Formhäuten,
Stütz- und Polsterschichten sowie Dekorflächen
bestehen.
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In
diesem Zusammenhang beschreibt die
EP 00 99 56 67 B1 ein Verbundbauteil für
Fahrzeugkarosserien mit einer Außenhaut, an deren Innenseite eine
Kunststoffschicht mit einer nicht steifen Armierung aufgeschäumt
ist, die ein textiles Flächengebilde aufweist, das ins
Innere des Fahrzeugs weist. Auch die
DE 10 16 17 45 A1 beschreibt ein Fahrzeugkarosseriebauteil
mit einer Außenhaut, an deren Innenseite eine aufgeschäumte
Kunststoffschicht aufgebracht ist, die zusätzlich mit einer
angeschäumten Verstärkungsschicht versehen ist,
welche von der Außenhaut definiert beabstandet ist.
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In
der
DE 199 56 930
A1 ist ein Fahrzeug-Außenhautteil offenbart, dessen
außenseitige Lackfolie mit einer Kunststoff-Schaumschicht
hinterschäumt ist und die auf einem Trägerteil
angeordnet ist.
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Eine
Vielzahl von Schriften bezieht sich auf die Herstellung von mehrteilig
zusammengesetzten Oberflächen, insbesondere von Formhäuten,
wobei dekorative Flächen mit Trägersystemen verbunden werden.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Formteilen für eine Kraftfahrzeug-Innenverkleidung
ist in der
DE 100
62 825 A1 offenbart. Die Formteile bestehen aus einer mehrfarbig
lackierten Gießhaut, einem Trägerteil und einer
dazwischen liegenden Schaumschicht. Das verwendete Formwerkzeug
weist einen Farbtrennvorsprung auf, der zur Abgrenzung der verschiedenen
Farben dient.
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Die
WO 2008/012247 A1 bezieht
sich auf ein Sprühpolyurethan-System, aus dem eine Trägerschicht
für Formteile gebildet werden kann.
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Aus
der
EP 01 112 838
A1 sind dekorative Verbundteile mit einer elastomeren Oberflächenschicht
aus einer sprühbaren Elastomer-Zusammensetzung bekannt.
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Ein
Bauteil mit einer Dekorfläche aus Kunststoff, hinter der
eine Schaumschicht angeordnet ist, ist in der
DE 100 23 384 A1 offenbart,
wobei ein separat gefertigtes Dekorteil mit einem Trägerteil
mit einer als Kunststoffhaut ausgebildeten Dekorfläche verbunden
ist.
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Eine
Instrumententafel eines Fahrzeugs beschreibt die
DE 10 2007 007 387 A1 ,
die ein Trägerteil und ein separates Abdeckelement aufweist.
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Aus
der
DE 10 2006
008 386 A1 ist eine ein- oder mehrschichtige Kunststoffhaut
als Oberflächenbelag von beschichteten Gegenständen
bekannt, in die Form- und/oder Zierelemente eingebettet sind.
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Die
DE 10 2006 036 535
A1 betrifft eine Verkleidung mit zwei aneinander grenzenden
Häuten, einem Träger und einer dazwischen liegenden Schaumschicht,
wobei der Träger eine Nut aufweist, die entlang dem Grenzbereich
der beiden Häute verläuft, in die abgewinkelte
Randbereiche der Häute teilweise eingeführt sind.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer Haut aus einem thermoplastischen
Material durch ein Spritzgußverfahren ist in der
DE 10 2006 057 126
A1 beschrieben, bei dem der thermoplastische Kunststoff in
eine Form eingespritzt wird.
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Die
DE 10 32 92 59 B4 offenbart
ein Kunststoffformteil für Kraftfahrzeug-Innenräume
mit einer als Dekoroberfläche dienenden Gießhaut
aus Polyurethan und einem Träger, wobei durch Hinterschäumen
der Gießhaut geschlossene Kammern gebildet werden, die
durch Dichtungsprofile voneinander getrennt und mit unterschiedlichen
Materialien gefüllt sind.
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Die
DE 10 2005 014 085
B4 offenbart ein Kunststoffbauteil mit einer Dekoroberfläche
und einem Träger und einer dazwischen liegenden Schaumschicht.
Die Dekoroberfläche wird durch zwei nebeneinander angeordnete
Dekorfolien gebildet und in die Schaumschicht ragt ein Steg des
Trägers hinein, an dem die Endbereiche der Dekorfolien flächig übereinander
liegen und verbunden sind.
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Ein
Verfahren zum Herstellen von Fahrzeuginnenteilen mit einem Träger
und Öffnungen ist in der
DE 10 00 21 91 A1 offenbart, wobei der Träger hinterschäumt
und mit einer Dekorfolie versehen wird.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Kfz-Innenverkleidungen mit einem Träger,
der mit einer Folie überzogen ist, ist in der
DE 198 14 956 A1 beschrieben.
Dabei wird die sichtbare Folie hinterschäumt und mit dem
Träger verbunden.
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Die
DE 10 00 83 59 A1 beschreibt
eine Vorrichtung zum Herstellen von Fahrzeuginnenteilen aus einem
Träger und einer Dekorfolie, die hinterschäumt
ist. Auch die
DE
10 2007 025 884 A1 offenbart ein Hinterschäumverfahren
zum Verbinden eines flächenhaften oder flachen Dekorstücks
mit einem Träger.
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Eine
Dekorhaut für den Innenraum eines Fahrzeugs zur Abdeckung
einer ersten Komponente ist in der
DE 10 2005 01 08 62 A1 beschrieben,
wobei die Dekorhaut einen variablen Spalt zwischen der ersten Komponente
und einer zweiten Komponente überbrückt.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungsteils, bei dem die Abführung
der beim Hinterschäumen zu verdrängende Luft durch
eine schaumdichte, jedoch nicht gasdichte Struktur des Trägers erfolgt,
ist in der
DE 10 211
683 B4 offenbart.
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Die
DE 10 2005 038 082
A1 beschreibt eine Wandverkleidung im Fahrzeuginnenraum
mit einem nicht deformierbaren Träger und einem in einer
Ausformung angeordnetem deformierbaren Einlagepad.
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Die
DE 10 2006 052 900
A1 bezieht sich auf ein Schall absorbierendes Bauteil zur
Abdeckung von Aggregaten im Motorraum. Dieser Schallabsorber wird
durch einen Schaumstoffkörper gebildet, der an einem Oberflächenelement
angeschäumt ist. Ein solches Oberflächenelement
kann eine Tiefziehfolie, eine Sprühhaut und eine Gießhaut
sein.
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Ein
Verfahren zur Herstellung selbsttragender Verkleidungselemente ist
in der
EP 00 64 24
11 B1 beschrieben, die mehrschichtig aus Polyurethanen
und einem steifen Träger gebildet werden.
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Die
EP 01 510 322 A1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundverkleidungsteils für
den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit einer flexiblen Haut, einem
starren Trägersubstrat und einer Zwischenschicht, die eine
Schaumschicht ist.
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Die
DE 10 2006 049 913
A1 betrifft Formteile mit dekorativen und/oder funktionellen
Oberflächen, bei denen ein Abzeichnen eventueller Strukturen
der Oberfläche des Kunststoffträgerteils durch
die Folienschicht hindurch vermieden wird.
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In
der
JP 3347850 B2 werden
zwei Häute mit abgewinkelten Endbereichen aneinander angeordnet,
wobei der Endbereich der einen Haut eine Ausstülpung aufweist
und der Endbereich der anderen Haut eine korrespondierende Öffnung
oder Ausbuchtung aufweist, so dass die Endbereiche der Häute
ineinander eingreifen können.
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Ein
Verfahren, das eine genügende Schaumdichtigkeit im Grenzbereich
zwischen zwei Folien schafft und eine gute Reproduzierbarkeit gewährleistet
und das mit kurzer Verfahrensdauer durchführbar ist, beschreibt
die
DE 10 2006
044 710 B3 durch den Herstellungsprozess eines Bauteils
mit zwei nebeneinander liegenden Folien und einer rückseitig
aufgebrachten Schaumschicht, wobei die Endbereiche der Folien U-förmig
abgewinkelt in einer Werkzeugform zu liegen kommen, so dass während
des Ausschäumens ein schaumdichtes Zusammentreffen der U-förmig
abgewinkelten Endbereiche der Folien durch die Werkzeugform bereitgestellt
wird.
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Die
Aufgabe der
DE
10 2006 056 535 A1 liegt in der Schaffung eines Verfahrens,
mit dem sich Verbundteile einer mehrteiligen Deckschicht aus Folien
unter unkompliziertem Anordnen hinterschäumen lassen, wobei
eine Dichtigkeit während des Hinterschäumens gewährleistet
ist. Die Anordnung der Endbereiche der Deckschichten ist auch hier
von der Werkzeugoberfläche weg gerichtet, wobei hier ein Unterdruck
im Bereich der abgewinkelten Endbereiche angelegt wird, so dass
diese flächig gegeneinander gepresst werden während
des Hinterschäumens.
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Schließlich
beschreibt die
EP 1
648 741 B1 ein Oberflächendekor für Verkleidungsteile
und ein Verfahren zu dessen Herstellung, welches bereichsweise durch
eine Gießhaut gebildet wird und eine Dekoreinlage aufweist,
deren Berandung von der Gießhaut umschlossen ist. Dazu
wird die Dekoreinlage in das Gießwerkzeug eingebracht und
im Bereich der Berandung zwischen einem Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug
des Gießwerkzeugs eingeklemmt, so dass bei der Ausbildung
der Gießhaut die Berandung der Dekoreinlage umschlossen
wird.
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Bei
solchen mehrteilig aus Dekorelementen und Formhäuten zusammengesetzten
Strukturen können zwischen den einzelnen Bauteilen sichtbare Unregelmäßigkeiten
im Fugenbild und unter Umständen Störgeräusche
an den Fügestellen entstehen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, ein
verbessertes Verfahren zur Bereitstellung eines vorbestimmten Fugenbilds
einer Formhaut mit einem integrierten Dekorfolienabschnitt bereitzustellen,
das hinsichtlich der Wirkung und Sichtbarkeit eines Fugengrunds
sowie einer Geometrie der sich zwischen dem Dekorfolienabschnitt
und der umgebenden Formhaut erstreckenden Fuge günstiger
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
ausgeführt.
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Ferner
ist es wünschenswert, ein Formhautwerkzeug bereitzustellen,
mit dem ein Verfahren durchgeführt werden kann, das ein
vorbestimmtes Fugenbild der Formhaut mit einem integrierten Dekorfolienabschnitt
bereitstellen kann. Diese Aufgabe wird durch das Formhautwerkzeug
mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Die
Gestaltung eines entsprechenden Innenverkleidungsteils eines Kraftfahrzeugs,
bei dem ein vorbestimmtes Fugenbild zwischen der Formhaut und dem
Dekorfolienabschnitt gebildet ist, wird durch das Innenverkleidungsteil
mit den Merkmalen des Anspruchs 9 realisiert.
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Eine
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, mit dem ein Fugenbild zwischen einer Formhaut und einem
darin integrierten Dekorfolienabschnitt vorbestimmt bereitgestellt
werden kann, erfordert ein Formhautwerkzeug, das einen Bereich aufweist,
der dazu vorgesehen ist, den Dekorfolienabschnitt aufzunehmen. Ferner
wird ein die Formhaut bildendes Material in das Formhautwerkzeug mit
dem eingelegten Dekorfolienabschnitt eingebracht. Erfindungsgemäß wird
dazu das Formhautwerkzeug derart gestaltet, dass der zur Aufnahme des
Dekorfolienabschnitts vorgesehene Bereich teilweise oder vollständig
durch einen Steg begrenzt wird, der im Querschnitt im Wesentlichen
die Form des griechischen Buchstabens Omega aufweist. Entsprechend
dem Omega-förmigen Steg, der den vorgesehenen Bereich begrenzt,
wird der Dekorfolienabschnitt durch Beschneiden und Umformschritte passgenau
auf einer Dekorfolie gefertigt, so dass zwischen dem eingelegten
Dekorfolienabschnitt und dem Formhautwerkzeug keine Lücken
auftreten. Dadurch, dass bei der passgenauen Fertigung des Dekorfolienabschnitts
ein Umgriffbereich erzeugt wird, der den Omega-förmigen
Steg des Formhautwerkzeugs mehr oder weniger umgreift, kann das
gewünschte Fugenbild erzeugt werden, und dem Fugengrund
die gewünschte Wirkung beziehungsweise Sichtbarkeit verliehen
werden. Gleichzeitig kann durch die Gestaltung des Umgriffbereichs
die Festigkeit des in die Formhaut integrierten Dekorfolienabschnitts
variiert werden.
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Eine
durch das erfindungsgemäße Verfahren gefertigte
Fuge verhindert zudem die Entstehung von Störgeräuschen.
Ferner ist es möglich, durch das erfindungsgemäße
Verfahren Arbeitsschritte bei der Herstellung zu reduzieren und
durch Verwendung einer Dekorfolie auf teure natürliche
Derivate und Erdderivate wie Holz, Metall und Stein zu verzichten,
so dass die Herstellungskosten für ein Innenverkleidungsteil
bei gleichzeitig erhöhter Variabilität des Foliendekors
gesenkt werden können.
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In
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann das Material, das die Formhaut bildet, derart in
das Formhautwerkzeug eingebracht werden, dass sowohl der eingelegte
Folienabschnitt als auch der Bereich, der den für den Dekorfolienabschnitt
vorgesehenen Bereich umgibt, und der einen Formhautsichtbereich
bildet, bedeckt werden.
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Durch
die passgenaue Fertigung des Dekorfolienabschnitts muss dieser im
Formhautwerkzeug nicht eingeklemmt oder befestigt werden und vorteilhafter
Weise kann somit die Formhaut vollflächig auch über
den Dekorfolienabschnitt ausgebildet werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform kann eine erste Formhautschicht
in dem Formhautwerkzeug ausgebildet werden, indem zunächst
der für den Dekorfolienabschnitt vorgesehene Bereich maskiert
wird, das die Formhaut bildende Material in das Formhautwerkzeug
in einer ersten Schicht eingebracht wird, wobei der Formhautsichtbereich,
der den Dekorfolienabschnitt umgibt, mit dem Material bedeckt wird,
woraufhin nach Entfernung der Maskierung der Dekorfolienabschnitt
passgenau in den vorgesehenen Bereich eingelegt werden kann und
eine weitere Schicht des Formhaut bildenden Materials in das Formhautwerkzeug
eingebracht werden kann, das wiederum vollflächig sowohl
den Dekorfolienabschnitt als auch den umgebenden Bereich abdecken kann.
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In
noch einer weiteren alternativen Ausführungsform des Verfahrens
wird der eingelegte Dekorfolienabschnitt mit einer Maske abgedeckt,
deren Abmessungen kleiner sind als die Abmessungen des Dekorfolienabschnitts,
so dass der Dekorfolienabschnitt im Randbereich beziehungsweise
dem Umgriffbereich frei bleibt. Nun wird das die Formhaut bildende
Material in das Formhautwerkzeug eingebracht, wobei die Maskierung
eine vollflächige Abdeckung verhindert und lediglich der
Formhautsichtbereich sowie der freibleibende Rand- beziehungsweise
Umgriffbereich durch das die Formhaut bildende Material bedeckt
werden und somit nur im Rand- beziehungsweise Umgriffbereich des
Dekorfolienabschnitts eine Verbindung zur Formhaut besteht. Schließlich
wird die Maske entfernt.
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Diese
drei alternativen Ausführungsformen zur Ausbildung der
Formhautschicht und des integrierten Dekorfolienabschnitts ermöglichen
eine Variation der Härte des Dekorfolienabschnitts, in
dem bei der passgenauen Fertigung des Dekorfolienabschnitts durch
die Ausbildung des Umgriffbereichs eine entsprechende Ausbildung
der einzubringenden Formhautschicht vorgesehen ist. Ferner hängt
die Härte des Dekorfolienabschnitts noch von einer hinterschäumten
Schicht, die nach Fertigung der Formhaut auf der der Sichtseite
abgewandten Seite aufgebracht wird, ab. Das Einbringen des Schaums
kann sowohl direkt in das Formhautwerkzeug erfolgen als auch mittels
eines Hinterschäumwerkzeugs durchgeführt werden.
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Zudem
kann die Härte des Dekorfolienabschnitts von einer Trägermaterialschicht
abhängen, die hinter der geschäumten Schicht angeordnet
wird. Dabei beeinflussen sowohl die Anordnung der Schichten in ihrer
Reihenfolge als auch in ihrer relativen Positionierung in Bezug
auf den Dekorfolienabschnitt, falls sie nicht vollflächig
ausgebildet sind, dessen Härte. Außerdem ist die
Härte des Dekorfolienabschnitts abhängig von einer
Materialwahl als auch einer Stärke des Dekorfolienabschnitts
selbst als auch der gegebenenfalls dahinter angeordneten Formhaut,
der geschäumten Schicht und der Trägermaterialschicht.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf ein Formhautwerkzeug,
mit dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
werden kann. Dazu weist das Formhautwerkzeug einen Bereich auf,
der dazu vorgesehen ist, einen Dekorfolienabschnitt aufzunehmen.
Ein zweiter Bereich des Formhautwerkzeugs dient dazu, den Sichtbereich
der Formhaut auszubilden, in den somit ein Material eingebracht
werden kann, das die Formhaut bildet. Zwischen diesen beiden Bereichen
weist das Formhautwerkzeug einen Steg auf, der den Bereich, der
zur Aufnahme des Dekorfolienabschnitts vorgesehen ist, teilweise
oder ganz begrenzt. Dieser Steg weist einen im Wesentlichen Omega-förmigen
Querschnitt auf.
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Ferner
bezieht sich eine Ausführungsform der Erfindung auf ein
Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, das aus einer Formhaut
und einem integrierten Dekorfolienabschnitt gebildet wird, zwischen
denen ein vorbestimmtes Fugenbild bereitgestellt wird, indem bei
dessen Herstellung ein erfindungsgemäßes Formhautwerkzeug
verwendet wird. Dazu entspricht der Dekorfolienabschnitt passgenau dem
zu dessen Aufnahme vorgesehenen Bereich des Formhautwerkzeugs und
ein Rand- beziehungsweise Umgriffbereich des Dekorfolienabschnitts
ist derart ausgeformt, dass er den Omega-förmigen Steg
des Formhautwerkzeugs mehr oder weniger umgreift und das vorbestimmte
Fugenbild bereitstellt.
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Die
genannten und weiteren Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung
unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt.
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Der
Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung
der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des
Gegenstands. Gegenstände oder Teile von Gegenständen,
die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können
mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der
Erfindung.
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Dabei
zeigen:
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1a–1f eine
schematische Querschnittsdetailansicht des Omega-förmigen
Stegs des Formhautwerkzeugs mit unterschiedlich ausgebildeten Umgriffbereichen
des Dekorfolienabschnitts,
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Querschnitts eines Innenverkleidungsteils,
bestehend aus der fugenbildenden Formhaut mit eingelegtem Dekorfolienabschnitt
sowie Hinterschäumung und Trägermaterialschicht,
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3 eine
Ansicht entsprechend 2, jedoch nach einem alternativen
Verfahren mit anderer Schichtenfolge,
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4 eine
entsprechende 2, jedoch nach einer alternativen
Verfahrensausführungsform mit einer anderen Schichtenfolge,
respektive Härte ausgeführt.
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Wesentlich
für eine hohe Prozessqualität bei der Herstellung
des in die Formhaut eingebetteten Dekorfolienabschnitts unter Bereitstellung
des gewünschten Fugenbilds ist die Abdichtung zwischen dem
eingelegten Dekorfolienabschnitt und dem Formhautwerkzeug.
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Aus 1a bis 1f,
in der jeweils ein Ausschnitt des Formhautwerkzeugs 3 mit
dem omega-förmigen Steg 4 zu sehen ist, an den
sich der für den Dekorfolienabschnitt 2 vorgesehene
Bereich 3' sowie der Formhautsichtbereich 3'' anschließen,
sind verschiedene passgenau gefertigte Dekorfolienabschnitte 2 zu
sehen, deren Umgriffbereich 2' sich unterschiedlich lang
und unterschiedlich geformt um den Steg, bzw. an dem Steg 4 erstreckt.
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Während
die Dekorfolienabschnitte 2 in 1a, 1b, 1d,
an dem Steg 4 nur auf Seite des vorgesehenen Bereichs 3 anliegen,
wird das Formhaut bildende Material (hier nicht dargestellt) den
Steg 4 umschließen und damit den Fugengrund bilden.
In 1c und 1f erstreckt
sich der Umgriffbereich 2' über den Scheitelpunkt
des Stegs 4, so dass hier der Fugengrund durch den Dekorfolienabschnitt
bereitgestellt sein wird. In 1e endet
der Umgriffbereich 2' des Dekorfolienabschnitts 2 in
etwa auf dem Scheitelpunkt des Stegs 4, so dass hier im später
gebildeten Fugengrund sowohl Dekorfolienabschnitt als auch Formhaut
sichtbar werden.
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Einerseits
ist das mit dem Omega-förmigen Steg 4 bereitgestellte
Formhautwerkzeug 3 als auch der dem gewünschten
Fugenbild entsprechende, unterschiedliche Beschnitt und die Ausformung
der Dekorfolie zur Bildung des Dekorfolienabschnitts 2 und des
Umgriffbereichs 2' die Voraussetzungen zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Dieses
Verfahren wird mit dem Formhautwerkzeug durchgeführt, das
entsprechend der 1a bis 1f den
Omega-förmigen Steg 4 aufweist, der einen für
den Dekorfolienabschnitt 3' vorgesehenen Bereich von einem
Sichtbereich für die Formhaut 3'' abgrenzt. In
einem Werkzeug können dabei auch mehrere Dekorfolienabschnitte
vorgesehen sein, die jeweils durch omega-förmige Stege
von einem Formhautsichtbereich abgegrenzt sind. Zunächst
jedoch wird ein Trennmittel auf das Formhautwerkzeug appliziert,
um die Formhaut nach Verfahrensende aus dem Formhautwerkzeug herauslösen zu
können.
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Eine
Dekorfolie, die zur passgenauen Fertigung des Dekorfolienabschnitts
verwendet werden kann, kann vorzugsweise eine Kunststofffolie sein, die
nach Stand der Technik durch verschiedene Druckschritte mit einer
Vielzahl von Dekoren ausgestattet sein kann und die durch Beschneiden
und Tiefziehen in die passgenaue Form mit dem Umgriffbereich umgeformt
werden kann. Anstelle einer Kunststofffolie kann aber auch eine
Metallfolie verwendet werden, die passgenau gefertigt in den vorgesehenen
Bereich eingelegt werden kann. Nicht ausgeschlossen ist, auch wenn
mit Mehrkosten verbunden, jedoch auch entsprechend nach Kundenwunsch,
die Verwendung eines natürlichen Derivats wie Holz oder
Stein, sowie Gewebe aus Kunst- oder Naturfasergewirke sowie Leder
beziehungsweise Kunstleder. Vorteilhafter Weise bestehen zwischen dem
passgenau gefertigten Dekorfolienabschnitt und dem Formhautwerkzeug
keinerlei Spielräume. In Bezug auf die Aufbringung des
Trennmittels ist es wichtig, dass dieses nicht auf den Dekorfolienabschnitt selbst
gelangt, um später eine gute Haftung der Formhaut an dem
Dekorfolienabschnitt zu gewährleisten.
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Im
nächsten Verfahrensschritt wird das Material, das die Formhaut
bildet, appliziert, wobei auch der Dekorfolienabschnitt vollständig
mit der Formhaut überzogen werden kann.
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Diese
Ausführungsform ist in 2 dargestellt,
in der die Formhaut 1 vollflächig über
den Dekorfolienabschnitt 2 ausgebildet ist, wodurch der
sichere Verbund zwischen Dekorfolienabschnitt 2 und umgebender
Formhaut 1 gegeben ist, so dass keine Störgeräusche
entstehen können, während der Umgriffbereich 2' des
Dekorfolienabschnitts 2 das gewünschte Fugenbild
ergibt. Die Formhaut kann entsprechend dem Stand der Technik eine
Sprühhaut, eine Gießhaut, eine Slushhaut, eine
RIM/ROM-Haut oder eine Haut nach dem Skinform®-Verfahren
sein.
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Zur
Ausbildung von beispielsweise einem Innenverkleidungsteil für
ein Kraftfahrzeug wird dann die Formhaut 1 mit dem integrierten
Dekorfolienabschnitt 2 beispielsweise mit einem PU-Schaum
hinterschäumt, was noch direkt im Formhautwerkzeug erfolgen
kann, oder nachdem die Formhaut aus dem Formhautwerkzeug herausgelöst
und anschließend in ein separates Werkzeug überführt
wurde. Mit der hinterschäumten PO-Schicht 5 wird
die Formhaut 1 und der integrierte Dekorfolienabschnitt 2 auf
einer Trägermaterialschicht 6 angeordnet, womit
das Innenverkleidungsteil endgefertigt ist.
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Die
Applikation der Formhaut, respektive des die Formhaut bildenden
Materials kann auch schichtenweise erfolgen, so dass zur Fertigung
des in 3 dargestellten Innenverkleidungsbauteils zunächst
der Bereich, der für den Dekorfolienabschnitt 2 vorgesehen
ist, mit einer Maske abgedeckt wird. Nun wird die Sichtschicht der
Formhaut 1 in das Formhautwerkzeug eingebracht, und nachfolgend die
Maske entfernt. Als nächstes wird der Dekorfolienabschnitt 2 eingelegt
und eine komplett deckende Schicht hinter der Sichtschicht der Formhaut 1 und Dekorfolienabschnitt 2 appliziert.
Diese Schicht kann, wie in 3 gezeigt,
eine hinterschäumte PO-Schicht 5 sein, sie kann
jedoch auch eine weitere Schicht aus dem Formhaut bildenden Material
sein. Die zum Schluss angeordnete Trägermaterialschicht 6 stellt
das endgefertigte Innenverkleidungsbauteil bereit. Bei dem in 3 gezeigten
Innenverkleidungsbauteil wird das Fugenbild durch die Sichtschicht
der Formhaut 1 bestimmt, da der Umgriffbereich hinter der
Sichtschicht zur Auflage kommt.
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In
noch einer alternativen Ausführungsform wird wieder zunächst
der Dekorfolienabschnitt in das Formhautwerkzeug eingelegt, jedoch
wird der Dekorfolienabschnitt mit einer Maske abgedeckt, deren Abmessungen
kleiner sind als die des Dekorfolienabschnitts selbst. Wird nun
das Formhaut bildende Material eingebracht, so besteht nur im Randbereich, beziehungsweise
im Umgriffbereich, des Dekorfolienabschnitts eine Verbindung zur
Formhaut. Das in 4 gezeigte Innenverkleidungsteil
wurde gefertigt, in dem zunächst unter Verwendung einer
Maskierung des vorgesehenen Bereichs der Sichtbereich der Formhaut 1 gebildet
wurde, der Dekorfolienabschnitt 2 eingelegt und mit einer
Maskierung abgedeckt wurde. Nun wurde direkt die geschäumte
Schicht aufgetragen, jedoch nur hinter dem Schichtbereich der Formhaut 1,
woraufhin gleich die Trägermaterialschicht 6 angeordnet
wurde, die somit direkt hinter dem Dekorfolienabschnitt 2 zur
Anlage kommt. Die in 2, 3 und 4 dargestellten
unterschiedlichen Ausführungsformen der Innenverkleidungsteile durch
verschieden ausgeführte Verfahrensschritte bieten eine
Realisierung unterschiedlicher Härten, respektiven Haptik-Niveaus
des Dekorfolienabschnitts. Während das in 3 gezeigte
Innenverkleidungsteil durch die direkte Hinterschäumung
mit PO-Schaum 5 eine minimale Härte für
den Dekorfolienabschnitt 2 bereitstellt, so stellt die
in 4 gezeigte Ausführungsform, bei der die
Trägermaterialschicht 6 direkt hinter dem Dekorfolienabschnitt 2 zur Anlage
kommt, eine maximale Härte bereit. Die Geometrie des Trägers 6 ist
dabei so ausgelegt, dass sich beim Zusammenfügen kein Hohlraum
zwischen Dekorfolienabschnitt 2 und dem Träger 6 ergibt.
Hierbei kann das Hinterschäumen mit dem PO-Schaumschicht 5 auch
nach der Anordnung des Trägers 6 an dem Dekorfolienabschnitt 2,
beispielsweise durch direktes Verkleben oder Zusammenpressen erfolgen, so
dass in den verbleibenden Hohlraum zwischen Formhaut 1 und
Träger 6 ausgeschäumt wird.
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Das
in 2 gezeigte Innenverkleidungsteil bietet eine Härte,
die zwischen den Härten in 3 und 4 liegt,
und in erster Linie von der Dekorfolienstärke, der Formhautdicke,
der PO-Schaumdicke und der Trägerposition abhängig
ist.
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Die
variierende Härte für den Dekorfolienabschnitt
wird durch die Anordnung und Positionierung der verschiedenen Schichten
beeinflusst, vor allem durch verschiedene Arten der Maskierung.
Durch Verwendung einer perforierten Maskierung wird nun auf den
definierten Freiflächen, die keine Maskierung aufweisen,
die Formhaut aufgetragen.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren kann eine Vielzahl
von qualitativ hochwertig eingearbeiteten Dekorabschnitten, die
ein präzisiertes Fugenbild, eine gesteigerte Festigkeit
und keine Störgeräusche aufweisen, bei einer gleichzeitig äußerst
variablen Auswahl verschiedenster optischer und haptischer Eigenschaften
des Dekorfolienabschnitts bereitgestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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