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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere,
Wertdokumente oder dgl., mit einem eine Oberseite und eine Unterseite
aufweisenden Träger, der zumindest teilweise transparent
oder transluzent ist, einer auf der Oberseite angebrachten, oberen
Prägelackschicht, in der eine obere Prägestruktur
ausgebildet ist, einer auf der Unterseite angebrachten, unteren
Prägelackschicht, in der eine untere Prägestruktur
ausgebildet ist, einer auf der oberen Prägelackschicht
angeordneten oberen Reflexionsschicht, die eine obere Reflexionsschichtstruktur
hat, und einer auf der unteren Prägelackschicht angeordneten
unteren Reflexionsschicht, die eine untere Reflexionsschichtstruktur hat.
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Herstellungsverfahren für
ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente
oder dgl., bei dem ein eine Oberseite und eine Unterseite aufweisender Träger
an der Oberseite mit einer oberen Prägelackschicht und
darauf mit einer oberen Reflexionsschicht, und an der Unterseite
mit einer unteren Prägelackschicht und darauf mit einer
unteren Reflexionsschicht versehen wird, wobei in der oberen Prägelackschicht
eine obere Prägestruktur und in der unteren Prägelackschicht
eine unteren Prägestruktur ausgebildet werden, und die
obere Reflexionsschicht eine obere Reflexionsschichtstruktur und
die untere Reflexionsschicht eine untere Reflexionsschichtstruktur
hat.
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Zu
schützende Gegenstände werden häufig mit
einem Sicherheitselement ausgestattet, das eine Überprüfung
der Echtheit des Gegenstandes erlaubt und zugleich als Schutz vor
unerlaubter Reproduktion dient.
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Zu
schützende Gegenstände sind beispielsweise Sicherheitspapiere,
Ausweis- und Wertdokumente (wie z. B. Banknoten, Chipkarten, Pässe, Identifikationskarten,
Ausweiskarten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks,
Eintrittskarten, Kreditkarten, Gesundheitskarten, ...) sowie Produktsicherungselemente,
wie z. B. Etiketten, Siegel, Verpackungen.
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Die
Fälschungssicherheit eines Sicherheitselementes ist dann
besonders groß, wenn das Sicherheitselement auf Vorder-
wie Rückseite wahrnehmbare Motive zeigt, die in einer bestimmten
Lage zueinander liegen und/oder schwer nachzuahmen bzw. zu kopieren
sind.
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Die
gattungsbildende
WO
03/053713 A1 beschreibt ein Sicherheitselement, das auf
einer Kunststofffolie aufgebaut ist und auf beiden Seiten der Kunststofffolien
Reliefstrukturen trägt, die als Beugungsstrukturen wirken
und beispielsweise als Hologramm ein Motiv darstellen. Die Reliefstrukturen
sind weiter mit Metallschichten versehen, welche durch Unterbrechungen
strukturiert sind, so dass zusätzlich noch ein geeignetes
Muster, beispielsweise ein Buchstabe oder ein sonstiges alphanumerisches
Zeichen, erkennbar ist. Die strukturierte Metallisierung auf den
Reliefstrukturen ist als Reflexschicht ausgeführt, so dass
das entsprechende Motiv in Draufsicht sichtbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement zu
schaffen, das an Vorder- und Rückseite unterschiedliche
Motive und bei Durchlichtbetrachtung ein weiteres Motiv in guter Qualität
zeigt.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Sicherheitselement für
Sicherheitspapiere, Wertdokumente oder dgl., mit einem eine Oberseite
und eine Unterseite aufweisenden Träger, der zumindest
teilweise transparent oder transluzent ist, einer auf der Oberseite
angebrachten, oberen Prägelackschicht, in der eine obere
Prägestruktur ausgebildet ist, einer auf der Unterseite
angebrachten, unteren Prägelackschicht, in der eine untere
Prägestruktur ausgebildet ist, einer auf der oberen Prägelackschicht
angeordneten oberen Reflexionsschicht, die einer obere Reflexionsschichtstruktur
hat, und einer auf der unteren Prägelackschicht angeordneten
unteren Reflexionsschicht, die eine untere Reflexionsschichtstruktur hat,
wobei die untere Reflexionsschichtstruktur zusammen mit der oberen
Reflexionsschichtstruktur in Durchlichtbetrachtung ein sichtbares
Durchlichtmotiv bewirken, und die untere Reflexionsschichtstruktur und
die obere Reflexionsschichtstruktur jeweils ein moduliertes Linienraster
aufweisen, wobei die Linienrichtung der oberen Reflexionsschichtstruktur
in einem Winkel von 80 bis 100 Grad zur Linienrichtung der unteren
Reflexionsschichtstruktur liegt.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst durch ein Wertdokument mit einem
solchen Sicherheitselement.
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Die
Aufgabe löst schließlich auch ein Herstellungsverfahren
für ein Sicherheitselementes für Sicherheitspapiere,
Wertdokumente oder dgl., bei dem ein eine Oberseite und eine Unterseite
aufweisender Träger an der Oberseite mit einer oberen Prägelackschicht
und darauf mit einer oberen Reflexionsschicht, und an der Unterseite
mit einer unteren Prägelackschicht und darauf mit einer
unteren Reflexionsschicht versehen wird, wobei in der oberen Prägelackschicht
eine obere Prägestruktur und in der unteren Prägelackschicht
eine unteren Prägestruktur ausgebildet werden, die obere
Reflexionsschicht eine obere Reflexionsschichtstruktur hat und die
untere Reflexionsschicht eine untere Reflexionsschichtstruktur hat,
und wobei die untere Reflexionsschichtstruktur zusammen mit der
oberen Reflexionsschichtstruktur in Durchlichtbetrachtung ein Durchlichtmotiv
bewirken, und die untere Reflexionsschichtstruktur und die obere
Reflexionsschichtstruktur jeweils ein moduliertes Linienraster aufweisen, wobei
die Linienrichtung der oberen Reflexionsschichtstruktur in einem
Winkel von 80 bis 100 Grad zur Linienrichtung der unteren Reflexionsschichtstruktur
liegt.
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Die
Erfindung schafft ein überraschend einfach aufgebautes
Sicherheitselement, das sowohl ein von der Vorderseite erkennbares
Vorderseitenmotiv aufweist, welches von der Rückseite nicht
erkennbar ist, sowie ein von der Rückseite sichtbares Rückseitenmotiv
hat, welches von der Vorderseite nicht wahrnehmbar ist. Zusätzlich
ist durch die Strukturen der Reflexionsschichten ein in Durchlichtbetrachtung
sichtbares Durchlichtmotiv als weiteres Sicherheitsmerkmal vorhanden.
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Die
Reflexionsschichtstrukturen sind durch modulierte Linienraster,
vorzugsweise mit einer Strichstärke zwischen 20 μm
und 200 μm, besonders bevorzugt zwischen 50 μm
und 150 μm, realisiert. Die Ausrichtung der Linienstrukturen
an Ober- und Unterseite vermeiden störende Moiré-Effekte
bzw. lokal unterschiedliche Transmissionseigenschaften überraschend
einfach, indem die beiden Linienraster in einem Winkel zwischen
80° und 100° zueinander liegen. Die gekreuzten
Linienraster stören sich gegeneinander nicht und liefern
im Durchsichtsbild ein gut erkennbares Motiv.
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Das
Kombinationsmotiv wird von der oberen und der unteren Reflexionsschichtstruktur
gemeinsam erzeugt. Durch die gekreuzten Linienraster müssen
die Reflexionsschichtstrukturen auf Ober- und Unterseite nicht aufwendig
gepassert werden. Die Herstellung ist somit deutlich einfacher als
bei Strukturen, die einen bestimmten Stand zueinander haben müssen.
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Durch
die Verwendung einer Linienbreitenrasterung mit gekreuzten Linienrichtungen
werden die oberen und unteren Reflexionsstrukturen überlagert,
ohne dass sie sich beeinflussen. Es ist deshalb einfach möglich,
für jede der beiden Reflexionsschichtstrukturen ein eigenständiges
Motiv vorzusehen. Jedes der dadurch realisierten Motive, also das obere
Motiv, welches die obere Reflexionsschichtstruktur erzeugt, und
das untere Motiv, das von der unteren Reflexionsschichtstruktur
bewirkt wird, ist im Durchsichtsbild bei der Überlagerung
der gekreuzten Linienraster gut erkennbar.
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In
einer einfachen Bauweise des Sicherheitselementes sind deshalb die
von den Reflexionsschichtstrukturen erzeugten Motive unabhängig
und müssen nicht aufeinander abgestimmt sein, solange sie
sich im Durchsichtsbild nicht störend überlagern. In
einer bevorzugten Weiterbildung des Sicherheitsmerkmales entsteht
in der Überlagerung von oberem und unterem Motiv ein Kombinationsmotiv,
das aus dem oberen Motiv und dem unteren Motiv zusammengesetzt ist.
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Je
nach Ausführungsform der Prägelackschichten und
der dadurch bewirkten Motive kann in der auf der Prägelackschicht
befindlichen Reflexionsschicht die jeweilige Reflexionsschichtstruktur
in Draufsicht, ggf. in schräger Draufsicht, erkennbar sein.
Bildet man die obere Reflexionsschichtstruktur und die untere Reflexionsschichtstruktur
so aus, dass sie ein Kombinationsmotiv bewirken, sieht man von der
Vorderseite, auf der sich die obere Reflexionsschichtstruktur befindet,
den entsprechenden Teil des Kombinationsmotivs, und von der Unterseite
den durch die untere Reflexionsschichtstruktur bewirkten Teil.
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Die
Prägung der oberen Prägestruktur bzw. der unteren
Prägestruktur erfolgt vorzugsweise mit handelsüblichen
Prägelacken, wie sie beispielsweise als Heißsiegellacke
in der
DE 10 2004
035 979 A1 geschildert sind, deren Offenbarung diesbezüglich voll
umfänglich einbezogen wird. Grundsätzlich sind thermoplastische,
elektronenstrahlhärtende oder UV-härtende Prägesysteme
geeignet.
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Da
mindestens eine Prägelackschicht auf dem Träger,
der beispielsweise als Folie ausgeführt sein kann, direkt
verankert sein muss, ist eine gute Adhäsion der üblicherweise
zwischen 1 μm und 10 μm, bevorzugt zwischen 1,5 μm
und 4 μm dicken Prägelackschicht anzustreben.
Dies kann durch den Einsatz von Trägermaterialien, z. B.
Folienmaterial, mit geeigneter Vorbehandlung erreicht werden. Beispiele hierfür
sind eine Acrylatbeschichtung in Kombination mit einer Coronabehandlung
vor der Applikation des Prägelackes oder das Aufdrucken
von haftungsvermittelnden Primern. Durch die dann erreichte gute Haftung
des Prägelackes gegenüber dem Träger kann
zum Prägen ein reines Casting-Verfahren verwendet werden,
bei dem der Prägelack ohne weitere Vorbehandlung in einen
Prägezylinder gepresst wird. Auf diese Weise erhält
man eine optimale Wiedergabe einer Prägestruktur, resultierend
aus einer sehr guten Abbildung des Prägewerkzeuges. Brilliante Prägemotive
sind das Resultat.
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Es
ist deshalb in einer Weiterbildung bevorzugt, dass die Oberseite
und/oder die Unterseite mit einer Prägelackhaftung verbessernden
Behandlung versehen ist/sind. Auch ist es bevorzugt, wenn die obere
und/oder die untere Prägelackschicht einen UV-härtenden
Prägelack aufweist. Solche UV-Prägelacke haben
den weiteren Vorteil, dass sie als Annahmeschicht für Offset-
und Stahlstichfarben besonders gut geeignet sind. Sie können
somit den Untergrund für eine im Banknotendruck übliche Überdeckung
mit Offset- oder Stahlstichfarben dienen. Eine natürlich ansonsten
jederzeit mögliche Druckannahmeschicht auf einer Seite
des Sicherheitselementes kann dann entfallen.
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Der
Schutz durch das Sicherheitselement ist durch das dritte im Durchlicht
erkennbare Motiv besonders hoch. Hierzu werden die obere und die
untere Reflexionsschicht nicht vollflächig, sondern mit motivabhängigen
Unterbrechungen bzw. Öffnungen versehen, um das liniengerasterte
obere bzw. untere Motiv zu bilden. Im Falle einer metallischen Reflexionsschicht
kann diese Strukturierung beispielsweise durch Demetallisierung
mit dem Fachmann bekannten Technologien (Ätztechnologie
und Waschverfahren) erfolgen. Im Falle einer gedruckten Reflexionsschicht
wird die benötigte Druckfarbe in Form eines feinen Motivs
aufgedruckt.
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Das
Sicherheitselement kann insbesondere als Sicherheitsfaden, Aufreißfaden,
Sicherheitsband, Sicherheitsstreifen, Patch oder als Etikett zum
Aufbringen auf ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dgl. ausgebildet
sein. Insbesondere kann das Sicherheitselement transparente Bereiche
oder Ausnehmungen überspannen.
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Unter
dem Begriff Sicherheitspapier wird hier insbesondere die noch nicht
umlauffähige Vorstufe zu einem Wertdokument verstanden,
die neben dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement
beispielsweise auch weitere Echtheitsmerkmale (wie z. B. im Volumen
vorgesehene Lumineszenzstoffe) aufweisen kann. Unter Wertdokumenten
werden hier einerseits aus Sicherheitspapieren hergestellte Dokumente
verstanden. Andererseits können Wertdokumente auch sonstige
Dokumente und Gegenstände sein, die mit dem erfindungsgemäßen
Sicherheitsmerkmal versehen werden können, damit die Wertdokumente nicht
kopierbare Echtheitsmerkmale aufweisen, wodurch eine Echtheitsüberprüfung
möglich ist und zugleich unerwünschte Kopien verhindert
werden.
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Unter
Transluzenz bzw. tansluzent wird in dieser Beschreibung die partielle
Lichtdurchlässigkeit eines Körpers verstanden,
also die Eigenschaft, Licht durchlassen, ohne transparent zu sein.
Transluzenz ist also in Abgrenzung zur Transparenz (= Bild- oder Blickdurchlässigkeit)
zu sehen. Die reziproke Eigenschaft der Transluzenz ist die Opazität.
Im Sinne dieser Beschreibung ist ein Körper transluzent
oder transparent, wenn der Transmissionsgrad im Bereich der sichtbaren
optischen Strahlung (= Licht) mindestens 90% beträgt. Bei
Transmissionsgraden zwischen 10 und 90% ist der Körper
teiltransparent oder -tansluzent.
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Das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kann so
weitergebildet werden, dass die beschriebenen bevorzugten Ausbildungen
und Ausführungsformen des Sicherheitselementes hergestellt werden.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen
Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielshalber anhand der beigefügten
Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren,
noch näher erläutert ist. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht einer Banknote mit einem Sicherheitselement 1,
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2 einen
vergrößerten Abschnitt eines Teils des Schnittes
entlang der Linie A-A der 1,
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3 eine
Schemadarstellung eines liniengerasterten Motivs in einer oberen
Reflexionsschicht des Sicherheitselementes,
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4 ein
Linienraster für eine untere Reflexionsschicht des Sicherheitselementes
und
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5–8 unterschiedliche Überlagerungen
der Linienraster der 3 und 4.
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Die
Figuren sind zur besseren Darstellbarkeit nicht maßstabstreu
dargestellt. Ferner sind teilweise Schraffuren nicht eingezeichnet,
um den Aufbau des entsprechenden Sicherheitselementes 1 übersichtlicher
darstellen zu können. Im Übrigen tragen Elemente,
die sich in verschiedenen Ausführungsformen funktionell
und/oder strukturell gleichen oder entsprechen, in allen Figuren
jeweils dasselbe Bezugszeichen, um Beschreibungswiederholungen zu
vermeiden. In der nachfolgenden Beschreibung von Schnittstellungen
wird als Vorderseite des Sicherheitselementes die in den Darstellungen
oben liegende Seite bezeichnet. Die Rückseite ist dementsprechend
die unten liegende Seite. Diese Konvention dient lediglich der einfacheren
Beschreibung und soll keine Einschränkung hinsichtlich
Aufbau und/oder Anwendung des Sicherheitselementes sein.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform ist ein Sicherheitselement 1 so
in eine Banknote 2 integriert, dass das Sicherheitselement 1 sowohl
von der in 1 gezeigten Vorderseite der
Banknote 2 als auch von der Rückseite der Banknote 2 sichtbar ist.
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Das
auf der Banknote 2 vorgesehene Sicherheitselement 1 kann
auch Bestandteil eines Sicherheitsfadens 19 der Banknote
sein, welcher, wie in 1 exemplarisch dargestellt, üblicherweise
so in das Papier der Banknote 2 eingewoben ist, dass er teilweise
auf der Vorderseite (die in 1 sichtbare Seite)
und teilweise auf der Rückseite der Banknote sichtbar ist.
Auch ist es möglich, das Sicherheitselement 1 zumindest
teilweise über einem in der Banknote 2 vorgesehenen
Fenster 20 anzuordnen. Diese Möglichkeiten sind
aber selbstverständlich nur Beispiele für die
Verwendung des nachfolgend beschriebenen Sicherheitselementes 1,
das natürlich auch auf andere Art und Weise zum Kopier-
oder Nachahmungsschutz eines geschützten Gegenstandes verwendet
werden kann.
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2 zeigt
eine Schnittdarstellung durch das Sicherheitselement 1 entlang
der Linie A-A der 1. Basis für das Sicherheitselement 1 ist
ein Träger 3, der beispielsweise durch eine Kunststofffolie verwirklicht
werden kann. Diese Kunststofffolie ist transparent oder auch nur
transluzent ausgebildet, wie später noch erläutert
wird.
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An
der Vorderseite des Sicherheitselementes 1 liegt für
die nachfolgende Beschreibung die Oberseite 4 des Trägers 3,
an der Rückseite des Sicherheitselementes 1 die
Unterseite 5 des Trägers. Auf Oberseite 4 und
Unterseite 5 sind auf den Träger 3 geeignete
Haftvermittler 6 bzw. 7 angebracht, die dafür
sorgen, dass folgende Schichten eine starke Adhäsion zum
Träger 3 aufweisen. Der Haftvermittler 6 bzw. 7 kann
zum einen durch eine geeignete Vorbehandlung des Trägers
bzw. Verwendung von Folien geeigneter Beschichtung, wie z. B. Acrylatbeschichtung
in Kombination mit Coronabehandlung, oder durch das Aufdrucken von
haftvermittelnden Primern erreicht werden.
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Auf
die mit Haftvermittler 6 bzw. 7 versehenen Seiten 4, 5 des
Trägers 3 wird nun eine Prägelackschicht 9 bzw.
eine Prägelackschicht 10 aufgebracht. Die derart
erhaltenen Prägelackschichten 9, 10 werden
nun mit einer oberen Prägestruktur 11 bzw. einer
unteren Prägestruktur 12 versehen. Durch die gute
Haftung der Prägelackschichten 9, 10 auf der
Oberseite 4 bzw. Unterseite 5 des Trägers 3 können
die Prägelackstrukturen 11 bzw. 12 ohne
weitere Vorbehandlungen mit einem Prägezylinder gepresst werden.
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Auf
die Prägelackschichten 9, 10 werden anschließend
Reflexionsschichten 8, 14 aufgebracht. Hierbei
handelt es sich vorzugsweise um spiegelnde Schichten, die beispielsweise
durch eine Metallisierung (infrage kommen beispielsweise Aluminium, Kupfer,
Eisen, Chrom, Gold, Silber etc. mit optischen Dichten zwischen 1,3
oD bis 4,5 oD, bevorzugt zwischen 1,8 oD bis 3,0 oD) realisiert
werden. Alternativ sind auch gedruckte glänzende Lackschichten
möglich. Auch können verschiedene Reflexionsschichten kombiniert
werden, um, wie noch erläutert wird, gewünschte
optische Erscheinungen der vom Sicherheitselement 1 dem
Betrachter dargebotenen Motive zu erzeugen.
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Die
Prägestrukturen realisieren im Zusammenhang mit den reflektierenden
Reflexionsschichten 8, 14 ein Oberseitenprägemotiv
bzw. ein Unterseitenprägemotiv, das bei Betrachtung von
der Vorderseite VS bzw. in Betrachtung von der Rückseite RS
sichtbar ist. Dabei können selbstverständlich
unterschiedliche Motive von der Vorderseite VS bzw. der Rückseite
RS verwendet werden. Soll eine der beiden Seiten des Sicherheitselementes 1 bedruckt werden,
kann dies direkt auf den Prägelack 9 bzw. 10 erfolgen,
wenn hierfür ein UV-Prägelack verwendet wird.
Dieser ist als Annahmeschicht für Offset- und Strahlstichfarben
geeignet. Druckannahmeschichten, die mehrere Arbeitsgänge
für die Auftragung benötigen würden,
sind dadurch nicht mehr nötig.
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Die
Reflexionsschicht 8 ist mit einer oberen Reflexionsschichtstruktur
versehen, die ein Motiv bewirkt. D. h. die Reflexionsschicht 8 ist
auf der Oberseite 4 des Trägers 3 nicht
vollflächig, sondern hat eine motivbildende variierende
Opazität, d. h. ein Muster. Dieses ist liniengerastert.
Analoges gilt für die Reflexionsschicht 14. Die
Rasterdichte der Rasterstruktur bzw. Strukturierung der Reflexionsschichten
ist dabei so gewählt, dass die Struktur und das dadurch
bewirkte Motiv bei Betrachtung von der Vorderseite VS und der Rückseite
RS nicht oder sehr wenig auffällt. Im Falle von metallischen
Reflexionsschichten 8, 14 können diese
Muster beispielsweise durch Demetallisierung mit bekannten Technologien (Ätztechnologie
und Waschverfahren) erreicht werden. Verwendet man gedruckte Reflexionsschichten, wird
bereits beim Druck durch Auftrag der Druckfarbe das jeweilige Motiv
erzeugt.
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In
Durchlicht wirken die beiden Reflexionsstrukturen der oberen Reflexionsschicht 8 und
der oberen Reflexionsschicht 14 zusammen. In Draufsicht,
insbesondere in schräger Draufsicht, sieht man hingegen
nicht nur die durch die Prägestrukturen 11 und 12 erzeugten
Prägemotive, sondern kann ggf. zusätzlich auch
die Struktur und damit das Motiv in der oberen bzw. unteren Reflexionsschicht 8, 14 erkennen.
So stellt das Sicherheitselement 1 insgesamt fünf
verschiedene Motive zur Verfügung. Zusätzlich
zu den bereits anhand der 3 erläuterten kommen
als Sicherheitsmerkmale noch die in Draufsicht, insbesondere in
schräger Draufsicht, erkennbaren Motive der oberen Reflexionsschicht 8 und
der unteren Reflexionsschicht 14.
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Das
Sicherheitselement 1 der 3 weist also
eine obere Prägestruktur 11 auf, die ein Prägemotiv
liefert, welches aus Richtung der Vorderseite VS her sichtbar ist.
Von der Rückseite RS her ist ein anderes Prägemotiv
erkennbar, das die untere Prägestruktur 12 bewirkt.
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Betrachtet
man das Sicherheitselement 1 hingegen im Durchlichtbetrieb,
beispielsweise unter Beleuchtung von der Rückseite RS und
in Betrachtung von der Vorderseite VS her, erkennt man die Strukturen
und damit die Motive in den Reflexionsschichten 8, 14.
Somit ist als drittes Sicherheitsmerkmal das in Durchsicht erscheinende
Motiv der Reflexionsschichten gebildet. Dabei wirken die Strukturen der
oberen Reflexionsschicht 8 und der unteren Reflexionsschicht 14 zusammen,
wenn das Sicherheitselement 1 im Durchlicht betrachtet
wird. Für das in der oberen Reflexionsschicht 8 bzw.
der unteren Reflexionsschicht 14 eingearbeitete Motiv kann
eine Linienbreitenrasterung verwendet werden, vorzugsweise mit einer
Linienbreite zwischen 20 μm und 200 μm, besonders
bevorzugt zwischen 50 μm und 150 μm.
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3 zeigt
schematisch die obere Reflexionsschichtstruktur 15 in der
oberen Reflexionsschicht 8 der 2, und 4 zeigt
die untere Reflexionsschichtstruktur 18 in der unteren
Reflexionsschicht 14 der 2. Exemplarisch
sind für die obere Reflexionsstruktur 15 in 3 noch
zwei obere Motive 16 und 17 gezeigt, die bei Betrachtung
des Sicherheitselementes 1 von der Vorderseite VS her zusätzlich
zum Prägemotiv, welches durch die obere Prägestruktur 11 in
die Prägelackschicht 9 eingebracht ist, visuell
zu erkennen sind. Zur Einfachheit der Darstellung ist für
die untere Reflexionsschichtstruktur 18 kein Motiv eingezeichnet.
Selbstverständlich wird man üblicherweise ein
Motiv ähnlich dem oberen Motiv 16 oder 17 auch
in der unteren Reflexionsschichtstruktur 18 vorsehen.
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Ordnete
man nun die Linienrichtungen der oberen Reflexionsschichtstruktur 15 und
der unteren Reflexionsschichtstruktur 18 vollständig
parallel an, so ergäbe sich, wie 5 zeigt,
je nach Passerung eine mehr oder weniger große Störung
der Wahrnehmbarkeit der oberen Motive 16 und 17.
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Sind
die Linienraster noch leicht verkippt zueinander, was in der Praxis
leicht passieren kann, so ergibt sich ähnlich wie bei unzureichender
Passerung in 5 ebenfalls eine starke Störung
der Wahrnehmbarkeit der Motive, da ein entsprechender Moiré-Effekt
auftritt. Dies zeigt 6.
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Um
solche Störungen der Wahrnehmbarkeit zu vermeiden, ist
deshalb dafür Sorge getragen, dass die Linienraster der
oberen Reflexionsschichtstruktur 15 und der unteren Reflexionsschichtstruktur 18 möglichst
rechtwinklig zueinander liegen. Wie 7 zeigt,
gibt es dann so gut wie keine Störungen der Motive. Dies
gilt auch, wie 8 zeigt, wenn die Rechtwinkligkeit
des Linienverlaufs nicht eingehalten wird, sondern eine Abweichung
von der rechtwinkligen Lage vorliegt.
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In
der Praxis hat sich gezeigt, dass bei einem Winkelbereich zwischen
80° und 100°, d. h. 90° +/–10°,
eine fast nicht wahrnehmbare, auf jeden Fall tolerierbare Störung
der Motive, die in der oberen Reflexionsschichtstruktur 15 und/oder
der unteren Reflexionsschichtstruktur 18 durch Linienbreitenrasterung
eingearbeitet sind, festzustellen ist.
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Der
Träger 3 kann transparent ausgebildet werden.
Dann ist das in Durchlichtbetrachtung erscheinende Bild besonders
klar. Verwendet man einen nur transluzenten Träger 3,
steigt auf Kosten der Qualität des Durchlichtbildes die
Trennung des von der Vorderseite VS durch die Prägestruktur 11 gebildeten
Bildes von dem an der Rückseite RS durch die untere Prägestruktur 12 bewirkten
Bildes.
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Möchte
man an mindestens einer Seite des Sicherheitselementes
1 eine
glatte Oberfläche haben, kann zweckmäßigerweise
noch eine Deckschicht
21 auf dieser entsprechenden Seite
angebracht werden. Dies ist in
2 gestrichelt
eingetragen. Derartige Deckschichten sind dem Fachmann bekannt,
beispielsweise aus der bereits zitierten
WO 03/ 053713 A1 .
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 03/053713
A1 [0006, 0050]
- - DE 102004035979 A1 [0017]