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Die
Erfindung betrifft einen Walzenantrieb und ein Walzgerüst
mit einem solchen Antrieb, bei welchem zwei einen Walzspalt bildende
Walzen durch jeweils einen oder mehrere Antriebsmotoren angetrieben
werden und in jedem Antriebsstrang zwischen dem jeweiligen Antriebsmotor
und der vom Antriebsmotor angetriebenen Walze eine Gelenkwelle angeordnet
ist, die zwei jeweils eine größere Winkelabweichung
zulassende Gelenke aufweist. Alternativ können die den
Walzspalt bildenden Walzen beziehungsweise deren Gelenkwellen auch
durch einen oder mehrere gemeinsame Antriebsmotoren angetrieben
werden, wobei insbesondere die Gelenkwellen durch einen gemeinsamen
Motor über ein sogenanntes Kammwalzgetriebe angetrieben
werden, welches das Motordrehmoment gleichzeitig auf die erste und
die zweite, insbesondere auf eine obere und eine untere Gelenkwelle
aufteilt.
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Gattungsgemäße
Walzenantriebe mit einer Gelenkwelle der dargestellten Art in jedem
Antriebsstrang sind dem Fachmann seit langem bekannt. Beispielsweise
beschreibt die
JP-60-37205 ein
Walzgerüst mit einer oberen und einer unteren Walze, die
jeweils einen unabhängigen Antrieb in Form eines Antriebsmotors
aufweisen. In jedem Antriebsstrang ist, beginnend am jeweiligen
Walzenzapfen, zunächst eine Zahnkupplung angeordnet, gefolgt – in
Richtung des Antriebsmotors – von einer Verbindungswelle, die
in einem Radiallager gelagert ist, gefolgt von einer Kreuzgelenkwelle,
bevor dann der Antriebsmotor unmittelbar oder mittelbar über
eine weitere Verbindungswelle am walzenfernen Ende der Kreuzgelenkwelle
angeschlossen ist. Das Radiallager der Verbindungswelle zwischen
der Zahnkupplung und der Kreuzgelenkwelle ist derart ausgeführt,
dass die Verbindungswelle an zwei Stellen und insgesamt zentriert
mittels eines verhältnismäßig großen
und axial langen Lagers gehalten wird. Obwohl diese Lagerung ein
gemeinsames äußeres Abstützteil aufweist, sind
somit pro Verbindungswelle zwei Radialwälzlager vorgesehen.
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Ein
Walzwerk mit einem Walzenantrieb gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 wird in der Auslegeschrift DT 24 54 036 62 offenbart.
Jeder Walzenantrieb weist eine Gelenkwelle, hier als Gelenkspindeln
bezeichnet, auf, die auf der einen Seite über eine nicht
näher dargestellte Kupplung mit der Walze und auf der anderen,
walzenfernen Seite über eine Kupplung mit axialem Längenausgleich
mit der Motorwelle verbunden ist. Um einen unterschiedlichen axialen
Abstand der Antriebsmotoren zu ermöglichen, ist bei der
oberen Walze zwischen der an der Motorwelle angeschlossenen Kupplung
mit Längenausgleich und dem walzenfernen Ende der Gelenkwelle
eine Zwischenwelle und eine weitere Kupplung, die Längsverschiebungen
zulässt, vorgesehen. Die Mittelteile der Gelenkspindeln
sind über seitlich angeordnete Tragbalken, auf denen die
Gelenkspindeln in jeweils zwei Lagerstellen gelagert sind, abgestützt. Auf
der einen Seite sind die Tragbalken mit hydraulischen Abstützungen
verbunden, während sie auf der anderen Seite in Lagerböcken
gelagert sind. Zusammengenommen sind die Mittelteile demnach wieder mit
zwei Lagern jedoch mittig ausbalanciert gelagert.
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Ferner
beschreibt das europäische Patent
EP 0 822 872 B2 ein Walzgerüst
mit zwei einen Walzspalt bildenden Walzen, die über Antriebsspindeln von
jeweils eigenen Antriebsmotoren antreibbar sind. Dabei ist für
jede Walze jeweils ein Antriebsstrang mit jeweils einer Zahnkupplung
kombiniert mit einer weiteren Gelenkkupplung vorgesehen, wobei die
Zahnkupplung sich unmittelbar am Antriebszapfen der Walze anschließt
und einen axialen Längenausgleich ermöglicht.
Der Walzenantrieb weist jedoch erheblich dadurch von den zuvor genannten
gattungsgemäßen Antriebssträngen ab,
dass lediglich ein einziger Antriebsstrang je Walzenpaar eine Gelenkkupplung
mit zwei eine größere Winkelabweichung zulassenden Gelenken
aufweist, wohingegen sich die andere Antriebsspindel als einteilige
Zahnspindel von der Zahnkupplung bis zu einer an der Antriebswelle
des Motors angeordneten, winkelige Wellenverlagerungen zulassenden
Kupplung, vorzugsweise ebenfalls Zahnkupplung, erstreckt. Während
die Zahnkupplungen jeweils eine Winkelstellung im Bereich zwischen 0,5
und 1,5 Grad, vorzugsweise eine Winkelstellung von etwa 0,8 Grad
zulassen, lassen Gelenkwellen, wie sie gattungsgemäß in
jedem Antriebsstrang zu jeder Walze vorgesehen werden, Winkelverlagerungen
deutlich über diesen Bereich hinaus, beispielsweise von
mehr als 5 Grad, 10 Grad oder sogar 20 Grad, zu.
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Allen
genannten Walzenantrieben ist gemeinsam, dass die Biegekräfte,
die auf den Antriebszapfen einer Walze sowie auf die Elemente im
Antriebsstrang einwirken, je nach Abstützung durch Radiallager
eine mehr oder minder starke Dimensionierung einzelner Bauteile
erforderlich machen. Beim gattungsgemäßen Einsatz
von Gelenkwellen mit zwei Gelenken, die jeweils eine größere
Winkelabweichung zulassen, ist ferner der Kardanfehler zu berücksichtigen,
aus welchem mit zunehmenden Beugungswinkeln zunehmend höhere
Kräfte auf die Anschlussteile wirken. Ferner führt
der Einsatz vergleichsweise massiver Gelenkwellen, um große Drehmomente übertragen
zu können, zu einem großen Gelenkwellengewicht,
das wiederum zu vergleichsweise großen Kräften,
die auf die Anschlussteile der Gelenkwelle wirken, führt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Walzenantrieb
und ein Walzgerüst mit einem solchen Walzenantrieb anzugeben,
bei welchem trotz einer geringen Anzahl von Radiallagern eine optimale
Verteilung der Biegekräfte, Gewichtskräfte und
der Kräfte aus dem Kardanfehler erreicht wird und alle
im Antriebsstrang vorgesehenen Bauteile verhältnismäßig
schlank ausgeführt werden können.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Walzenantrieb
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Im Anspruch 15
ist ein Walzgerüst mit einem erfindungsgemäßen
Walzenantrieb angegeben. Die abhängigen Ansprüche
beschreiben vorteilhafte und besonders zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindung.
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Der
erfindungsgemäße Walzenantrieb geht aus von einer
Vielzahl von Antriebssträngen, zumindest zwei Antriebssträngen,
zur Übertragung von Antriebsleistung von je einem Antriebsmotor
auf je eine Walze. Alternativ ist es auch möglich, die
beiden Antriebsstränge oder die Vielzahl von Antriebssträngen durch
einen oder mehrere gemeinsame Antriebsmotoren antreiben zu lassen
oder je Antriebsstrang mehrere Antriebsmotoren vorzusehen. In jedem
Antriebsstrang ist jeweils eine Gelenkwelle vorgesehen, umfassend
ein erstes, eine größere Winkelabweichung zulassendes
Gelenk, und ein zweites, eine größere Winkelabweichung
zulassendes Gelenk. Demnach handelt es sich bei den Gelenken nicht
um Kupplungen oder Zahnkupplungen, die nur die kleinen Winkelabweichungen
gemäß der Beschreibungseinleitung zulassen. Vielmehr
sind Winkelabweichungen von mehr als 5 Grad, insbesondere von mehr
als 10 Grad zwischen den beiden Endteilen der Gelenkwelle, insbesondere
sogar zwischen jedem Endteil und dem Mittelteil der Gelenkwelle
möglich.
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Ein
walzenferner Endteil jeder Gelenkwelle ist jeweils einem der Antriebsmotoren
oder dem gemeinsamen Antriebsmotor zugeordnet und wird von diesem
angetrieben. Hierfür kann der walzenferne Endteil unmittelbar
an einer Antriebswelle des Antriebsmotors angeschlossen sein oder
unter Zwischenschaltung einer oder mehrerer Verbindungswellen oder
dergleichen.
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Ein
walzennaher Endteil jeder Gelenkwelle ist jeweils einer der Walzen
zugeordnet, um diese anzutreiben.
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Wie
bei Gelenkwellen üblich, sind die beiden Endteile – also
der walzennahe Endteil und der walzenferne Endteil – jeder
Gelenkwelle über die beiden Gelenke und einen die beiden
Gelenke verbindenden Mittelteil miteinander verbunden. Der Mittelteil
ist insbesondere ohne Längenausgleich ausgeführt,
das heißt, er weist vorteilhaft eine feste axiale Länge
auf. Die beiden Mittelteile der beiden Gelenkwellen der verschiedenen
Antriebsstränge können gemäß einer Ausführungsform
mit einer unterschiedlichen axialen Länge ausgeführt
sein. Die Gelenke selbst können beispielsweise als Kreuzgelenk
oder auch als andere, eine entsprechende Winkelabweichung zulassende
Gelenkkupplung, beispielsweise Flachzapfenkupplung, ausgeführt
sein.
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Erfindungsgemäß sind
die beiden walzennahen Endteile jeder Gelenkwelle jeweils an einer Zahnkupplung
mit Längenausgleich angeschlossen, wobei die Zahnkupplung
mit Längenausgleich zum koaxialen oder im Wesentlichen
koaxialen Anschluss an einen Antriebszapfen einer der Walzen bestimmt ist.
Der Anschluss kann dabei ein unmittelbarer oder mittelbarer sein.
Vorteilhaft ist jedoch eine Kupplungshälfte der Zahnkupplung,
beispielsweise in Form einer Hülse oder eines Zapfens,
unmittelbar am Antriebszapfen der Walze angeschlossen, beispielsweise
den Antriebszapfen drehfest umschließend oder in den Antriebszapfen
in einer Triebverbindung eingreifend.
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Die
Zahnkupplung weist erfindungsgemäß zwei in Längsrichtung
zueinander verschiebbare, über einen verzahnten Eingriff
miteinander in einer Triebverbindung stehende Kupplungshälften
auf, wobei der verzahnte Eingriff vorteilhaft durch ein Verzahnungspaar
gebildet wird, von welchen zumindest eine Verzahnung ballig ausgeführt
ist, um ein besonders leichtes Ineinandergleiten und Ineinandereinbringen
zu ermöglichen beziehungsweise eine vergleichsweise geringe
Winkelabweichung zwischen den beiden Kupplungshälften,
insbesondere im Bereich von 0,4 Grad, oder im Bereich der Winkelabweichung,
die in der Beschreibungseinleitung für eine Zahnkupplung
genannt wurde, zu ermöglichen.
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Um
nun die optimale Lagerung des Walzenantriebs im Hinblick auf die
eingeleiteten Gewichtskräfte, Biegekräfte und
Kräfte aus dem Kardanfehler zu erreichen, ist jede Gelenkwelle
und jede Zahnkupplung über jeweils ein gemeinsames Radiallager, das
unmittelbar am oder neben dem Gelenk zwischen dem Mittelteil und
dem walzennahen Endteil der Gelenkwelle positioniert ist, abgestützt.
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Von
Vorteil ist der Mittelteil jeder Gelenkwelle frei von einem Radiallager
und/oder frei von jeglichem Wellenlager, das entfernt von jenem
Gelenk zwischen dem Mittelteil und dem walzennahen Endteil angeordnet
ist. Insbesondere ist kein Lager im Bereich der axialen Mitte und/oder
am walzenfernen Ende des Mittelteils der Gelenkwelle vorgesehen, oder
eine Lagerabstützung an beiden axialen Enden des Mittelteils,
die zu einer gemeinsamen Mittelteilabstützung zusammengeführt
sind, wie dies gemäß dem Stand der Technik üblich
ist.
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Gemäß einer
besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung
ist das gemeinsame Radiallager der Gelenkwelle und der Zahnkupplung
auf der Seite des Mittelteils der Gelenkwelle unmittelbar neben
dem betreffenden Gelenk angeordnet, sodass es den Mittelteil der
Gelenkwelle umschließt. Hierdurch kann eine besonders günstige
Längenaufteilung bezogen auf den Endteil der Gelenkwelle
zusammen mit der Zahnkupplung und den Gelenkwellenmittelteil erreicht
werden. Der Mittelteil kann vergleichsweise länger ausgeführt
werden, was zu kleineren Beugungswinkeln in der Gelenkwelle führt.
Der Endteil zusammen mit der Zahnkupplung kann kürzer ausgeführt
werden, was zu kleineren Biegemomenten, die durch den Antriebsstrang
auf den Antriebszapfen der Walze ausgeübt werden, führt.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass aufgrund des größeren
Abstandes zwischen den Längsachsen der Mittelteile im Vergleich
zu dem Abstand zwischen den Längsachsen der Zahnkupplungen
beider Walzen, insbesondere einer oberen Walze und einer unteren
Walze, die gemeinsam den Walzspalt ausbilden, das Radiallager mit
einem größeren Außendurchmesser ausgeführt
werden kann, wodurch insbesondere dessen Außenring robuster
ausgeführt werden kann. Auch ist es möglich, die
Lagerschnittstelle, das heißt die Schnittstelle zwischen
umlaufendem und stehendem Teil des Lagers, in welcher insbesondere
Wälzkörper, beispielsweise in Form von Zylinderrollen,
positioniert sind, auf einen vergleichsweise größeren Durchmesser
zu positionieren, wodurch die mögliche Kraftaufnahme erhöht
wird.
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Das
Radiallager kann vorteilhaft gelenkig aufgehängt sein,
um Winkelbewegungen des Mittelteils auszugleichen.
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Ein
Hebemechanismus für das Radiallager, insbesondere gemeinsam
für die Radiallager beider Gelenkwellen kann vorteilhaft
derart ausgeführt sein, dass dieser mit einer Bewegung
einer der beiden den Walzspalt bildenden Walzen, insbesondere der
Arbeitswalze beispielsweise in Axialrichtung, synchronisiert ist, um
stets einen kleinen Beugewinkel, insbesondere gleichbleibenden Beugewinkel,
an den Zahnkupplungen zu gewährleisten.
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Ferner
ist es möglich, die Zahnkupplung frei von einem eigenen
Radiallager auszuführen, sodass die beiden Kupplungshälften
nur durch den Antriebszapfen der Walze und die Gelenkwelle beziehungsweise
deren walzennahen Endteils getragen werden.
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Die
beiden einem Walzenpaar, das den Walzspalt ausbildet, zugeordneten
Zahnkupplungen können verschiedene axiale Längen
relativ zueinander aufweisen. Insgesamt können beide Zahnkupplungen
vergleichsweise kurz ausgeführt sein, obwohl sie einen
axialen Längenausgleich ermöglichen. So ist es
nämlich nicht notwendig, für diesen Längenausgleich
eine axiale Strecke in den Zahnkupplungen vorzusehen, die eine Kollision
mit einem ortsfesten Radiallager verhindert.
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Um
ein Herunterrutschen oder Herausrutschen der Zahnkupplung von dem
Antriebszapfen oder aus dem Antriebszapfen der Walze zu verhindern,
kann eine Anpressvorrichtung vorgesehen sein, welche zumindest die
walzenseitige Kupplungshälfte oder beide Kupplungshälften
der Zahnkupplung in Axialrichtung in Richtung der Walze beziehungsweise
des Antriebszapfens drückt. Diese Anpressvorrichtung ist
jedoch nicht mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen
Radiallager zu verwechseln, welches erhebliche Radialkräfte
aufnehmen kann.
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Besonders
vorteilhaft erstreckt sich die Verzahnung einer der beiden Kupplungshälften
in dem verzahnten Eingriff über ein Vielfaches der Verzahnung
der anderen Kupplungshälfte. Beispielsweise erstreckt sich
eine Innenverzahnung über ein Vielfaches in Richtung der
Längsachse einer Außenverzahnung oder umgekehrt.
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Ein
erfindungsgemäßes Walzgerüst weist mindestens
zwei einen Walzspalt bildende Walzen auf, die von zwei Antriebsmotoren über
einen Walzenantrieb angetrieben werden, der gemäß des
erfindungsgemäßen Walzenantriebs ausgeführt
ist. Wenigstens eine Walze des Walzenpaars ist vorteilhaft in Axialrichtung
wahlweise relativ zu der anderen Walze verlagerbar, um die Form
des Walzspaltes in Zusammenarbeit mit einer entsprechend gestalteten Walzenoberfläche
zu variieren, insbesondere den axialen Endbereich des Walzspaltes.
Dies ist dem Fachmann jedoch bei Walzwerken, insbesondere zur Herstellung
von Stahlblechen oder anderen Blechen, bekannt und braucht daher
nicht weiter erläutert zu werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sollen nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels und den beigefügten
Figuren exemplarisch erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht und eine Draufsicht eines erfindungsgemäß ausgeführten
Walzenantriebs beziehungsweise eines erfindungsgemäß ausgeführten
Walzgerüsts;
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2 einen
schematischen Schnitt durch den Walzenantrieb gemäß der 1 im
Bereich des verzahnten Eingriffs der Zahnkupplungen.
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In
der 1a erkennt man eine schematische
Seitenansicht und in der 1b eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemäß ausgeführtes
Walzgerüst beziehungsweise den Walzenantrieb des Walzgerüsts
mit einem ersten oberen Antriebsstrang 1 zur Übertragung
von Antriebsleistung von einem ersten Antriebsmotor 2 auf
eine erste Walze 3 und einem zweiten unteren Antriebsstrang 2 zur Übertragung von
Antriebsleistung von einem zweiten Antriebsmotor 4 auf
eine zweite Walze 5. Die erste Walze 3 und die
zweite Walze 5 bilden zusammen einen Walzspalt 13 aus.
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Wie
durch den Doppelpfeil 14 angedeutet, ist die erste Walze
in Axialrichtung relativ zu der zweiten Walze 5 verschiebbar
und weist hierfür eine vergleichsweise größere
axiale Erstreckung auf.
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Beide
Antriebsstränge 1, 2 weisen jeweils eine
Gelenkwelle 6 auf, umfassend ein erstes, eine größere
Winkelabweichung zulassendes Gelenk 7, und ein zweites,
eine größere Winkelabweichung zulassendes Gelenk 8.
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Der
walzenferne Endteil 6.1 jeder Gelenkwelle 6 ist
jeweils einem der Antriebsmotoren 2, 4 zugeordnet
und wird von diesem angetrieben. Der walzennahe Endteil 6.2 jeder
Gelenkwelle 6 ist jeweils einer der Walzen 3, 5 zugeordnet,
um diese unter Zwischenschaltung einer Zahnkupplung 9 mit
Längenausgleich anzutreiben. Das walzenferne erste Gelenk 8 der
Gelenkwelle 6 und das zweite walzennahe Gelenk 8 der
Gelenkwelle 6 sind miteinander über einen Mittelteil 6.3 der
Gelenkwelle 6 miteinander verbunden, wobei vorliegend der
Mittelteil 6.3 aus drei Abschnitten zusammengesetzt ist,
nämlich einem vergleichsweise langen mittleren Abschnitt,
an welchem beidseits jeweils ein Teil mit einer Gelenkgabel angeflanscht
ist.
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Jeder
Mittelteil 6.3 der Gelenkwelle wird unmittelbar durch ein
neben dem zweiten Gelenk 8 positionierten Radiallager 11 abgestützt.
Aufgrund der vorgesehenen Flansche an beiden Enden des Mittelteils 6.3 beziehungsweise
dessen mittlerem Abschnitt ist das Lager 11 als über
dem Umfang geteiltes Lager ausgeführt, umfassend zwei oder
mehr Segmente, insbesondere Kreisringsegmente, die einander anschließbar
sind, um einen geschlossenen Lagerring auszubilden.
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Die
Radiallager 11, welche zusätzlich auch eine Axiallagerfunktion
aufweisen könnten, führen nicht nur Gewichts-
und Biegekräfte der Gelenkwelle 6 sowie Kräfte
aus dem Kardanfehler der Gelenkwelle 6 in ein Lagerfundament 15 ab,
sondern tragen zugleich die Zahnkupplung 9, sodass der
Antriebszapfen jeder Walze 3, 5 nur noch das halbe
Gewicht der Zahnkupplung 9 aufnehmen muss.
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Mit 11 ist
eine Anpressvorrichtung beziffert, welche vorgesehen ist, um die
Zahnkupplung 9 in Richtung der Walzen 3, 5 zu
drücken.
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Wie
man in der 1 erkennen kann, divergieren
die Längsachsen 12 der Mittelteile 6.3 der
Gelenkwellen 6 zueinander. Ferner ist es auch möglich, dass
die walzenfernen Kupplungshälften der Zahnkupplung 9 aufgrund
der Winkelabweichungsmöglichkeit in der Zahnkupplung 9 zueinander
divergieren, jedoch nicht in dem Ausmaß der Längsachsen 12 der
Mittelteile 6.3.
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Das
Radiallager 11, welches dem ersten Antriebsstrang 1 zugeordnet
ist, weist, wie durch die Bemaßungslinien angedeutet ist,
einen geringeren Abstand zu der ersten Walze 3 auf als
das Radiallager 11, das dem zweiten Antriebsstrang 2 zugeordnet
ist.
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In
der 2 sind nun weitere Details der Zahnkupplungen 9 schematisch
dargestellt.
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Ganz
rechts in der 2 erkennt man den walzenfernen
Endbereich einer Hülse 16, die in einer Triebverbindung
auf einen Antriebszapfen (nicht dargestellt) der jeweiligen Walze
aufgeschoben ist. In Axialrichtung weg von der Walze (nicht dargestellt
in der 2) schließt sich die zweite walzennahe
Kupplungshälfte 9.2 an, die eine Innenverzahnung 9.3 aufweist.
Die Innenverzahnung 9.3 steht in einem verzahnten Eingriff
mit einer Außenverzahnung 9.4 der walzenfernen
ersten Kupplungshälfte 9.1 der Zahnkupplung 9.
Die Außenverzahnung 9.4 der ersten Kupplungshälfte 9.1 weist
eine ballige Form auf, wie man sieht, das heißt eine Wölbung,
die sich in Axialrichtung in der Zahnkupplung 9 erstreckt.
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Die
erste Kupplungshälfte 9.1 ist über eine Flanschverbindung 17 mit
dem Endteil 6.2 der Gelenkwelle 6 verbunden. Diese
Flanschverbindung 17 ist auch in der 1 dargestellt.
Man erkennt ferner angedeutet, sowohl in der 1 als auch
in der 2, eine zweite Flanschverbindung 19,
mit welcher die zweite Kupplungshälfte 9.2 an
der den Walzenzapfen umschließenden Hülse 16 angeschlossen ist.
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Der
axiale Längenausgleich in der Zahnkupplung 9 wird
vorliegend durch den verzahnten Eingriff 10, in der 2 mit
der Innenverzahnung 9.4 und der Außenverzahnung 9.3,
erreicht. Selbstverständlich ist es auch möglich,
weitere Maßnahmen für einen Längenausgleich
vorzusehen.
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Wie
man besonders aus der 1 erkennen kann, umschließen
die Radiallager 11 jeweils einen Mittelteil 6.3 der
Gelenkwelle 6 und sind unmittelbar neben dem Gelenk 8 positioniert.
Vorliegend ist die Positionierung direkt angrenzend an der Flanschverbindung 20 gewählt,
welche die walzenferne Hälfte 21 des zweiten Gelenks 8,
man könnte auch sagen die walzenferne Gelenkgabel, mit
dem einstückigen, hier zylindrischen mittleren Abschnitt
des Mittelteils 6.3, das, wie ausgeführt, an seinem
walzenfernen Ende eine entsprechende Flanschverbindung aufweist,
verbindet. Daher ist eine noch nähere Positionierung des
Radiallagers 11 in Richtung der Drehachse des zweiten Gelenks 8 nicht
oder nur schwer möglich. In jedem Fall ist die Positionierung
des Radiallagers 11 abweichend von einer den Mittelteil 6.3 ausbalancierenden
Lagerung im Bereich der Mitte des Mittelteils 6.3 beziehungsweise über
zwei Stützstellen im Bereich beider Enden des Mittelteils 6.3.
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Vorteilhaft
reicht das Radiallager 11 nicht bis zur axialen Mitte der
Gelenkwelle 6 beziehungsweise des Mittelteils 6.3 der
Gelenkwelle 6. Besonders vorteilhaft ist das Radiallager 11 im äußeren
Drittel oder im äußeren Viertel der axialen Erstreckung
der Gelenkwelle 6 beziehungsweise des Mittelteils 6.3 der Gelenkwelle 6 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 60-37205 [0002]
- - EP 0822872 B2 [0004]