DE102009031043B4

DE102009031043B4 - Versorgungssystem für wenigstens einen Reinstwasserverbraucher, insbesondere Dialysegerät

Info

Publication number: DE102009031043B4
Application number: DE102009031043.6A
Authority: DE
Inventors: Manfred Völker
Original assignee: Vivonic GmbH
Current assignee: Vivonic GmbH
Priority date: 2009-06-30
Filing date: 2009-06-30
Publication date: 2022-09-15
Anticipated expiration: 2029-07-01
Also published as: DE102009031043A1

Abstract

Versorgungssystem für wenigstens ein Dialysegerät, mit einer RO-Anlage, mit einer Hauptversorgungsleitung, an die wenigstens eine Ringleitung angeschlossen ist, die einen zum Verbraucher hinführenden Leitungsabschnitt und einen zurück führenden Leitungsabschnitt aufweist,dadurch gekennzeichnet,dass die Hauptversorgungsleitung (2) für die Ringleitung (26) zwei in Reihe angeordnete Flusswiderstände (4,13) aufweist,dass der zum Verbraucher hinführende Leitungsabschnitt (26a) der Ringleitung (26) in Strömungsrichtung vor dem zugehörigen ersten Flusswiderstand (4) abzweigt,dass der zurück führende Leitungsabschnitt (26b) der Ringleitung (26) zwischen den beiden zugehörigen Flusswiderständen (4,13) in die Hauptversorgungsleitung (2) einmündet,dass die Hauptversorgungsleitung (2) vor der Abzweigung des zum Verbraucher hinführenden Leitungsabschnitts (26a) der Ringleitung (26) mit einer Leitfähigkeitsmesseinrichtung (5) versehen ist, unddass an der Abzweigung des zum Verbraucher hinführenden Leitungsabschnitts (26a) der Ringleitung (26) ein Permeatfreigabeventil (6) angeordnet ist, das über die Leitfähigkeitsmesseinrichtung (5) geschaltet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Versorgungssystem für wenigstens einen Reinstwasserverbraucher, insbesondere Dialysegerät, mit einer Reinstwasserquelle, vorzugsweise einer RO-Anlage, mit einer Hauptversorgungsleitung, an die wenigstens eine Ringleitung angeschlossen ist, die einen zum Verbraucher hin führenden Leitungsabschnitt und einen zurück führenden Leitungsabschnitt aufweist.
Bei einem derartigen Versorgungssystem besteht das Problem, dass der Verbraucher mikrobiologisch, chemisch und physikalisch einwandfrei mit dem Reinstwasser versorgt werden soll.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere Versorgung des Verbrauchers, insbesondere eines oder mehrerer Dialysegeräte, zu gewährleisten. Es wird dabei auf folgenden Stand der Technik verwiesen: DE 102 56 584 A1 , DE10 2007 0145 113 A1 , DE 10 2006 026 107 B3 , DE 103 19 197 A1 , DE 100 32 442 A1 , EP 0 058 304 A1 und DE 196 05 260 A1 .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung sieht vor, dass die Hauptversorgungsleitung zwei in Reihe angeordnete Flusswiderstände aufweist, bei denen es sich vorzugsweise um federbelastete Rückschlagventile mit definierten Einstelldrücken handelt, dass der zu den Verbrauchern oder zum Verbraucher hin führende Leitungsabschnitt jeweils in Strömungsrichtung vor dem zugehörigen ersten Flusswiderstand abzweigt, dass der zurück führende Leitungsabschnitt jeweils zwischen den beiden zugehörigen Flusswiderständen in die Hauptversorgungsleitung einmündet, und dass ein Spülventil mit einer zu einem Abfluss führenden Spülleitung mit dem zurück führenden Leitungsabschnitt oder der Hauptversorgungsleitung zwischen der Einmündung des zurück führenden Leitungsabschnitts und dem zugehörigen stromabwärtigen Flusswiderstand verbunden ist.
Der jeweils erste der zwei in Reihe angeordneten Flusswiderstände sorgt für einen Staudruck, der das Reinstwasser in die Ringleitung fließen lässt, an der die oder der Verbraucher angeschlossen ist. Durch das Spülventil kann durch den zurück führenden Ringleitungsabschnitt zurück fließendes Permeat in einen Abfluss abgeführt werden, wozu der zweite Flusswiderstand einen Staudruck hervorruft. Durch diese Anordnung kann die Ringleitung gespült werden, um die Leitung von evtl. biologischen und/oder chemischen Verunreinigungen zu befreien.
Das Spülventil kann durch die RO-Anlage über ein Bussystem angesteuert werden. Es kann auch vom Verbraucher in Kommunikation mit der RO-Anlage über ein Bussystem gesteuert werden.
Das Spülventil kann zur zusätzlichen Sicherung gegen falschen Ringdruck einen fest eingestellten Öffnungsdruck haben, wobei der Fluss über das Spülventil mittels einer stromabwärts angeordneten Konstantflussdrossel oder anderen Drossel geregelt sein kann. Außerdem kann stromabwärts des Spülventils ein Fluss-Sensor angeordnet sein, der die über das Spülventil fließende Flüssigkeit in der abführenden Leitung überwacht. Der Fluss über das Spülventil kann mittels Widerstandsmessung in einer Cuvette überwacht werden, und es kann über eine geeignete Messtechnik die Ozon-Konzentration oder die Konzentration von chemischen Rückständen der über das Spülventil fließenden Flüssigkeit in der abführenden Leitung überwacht werden.
Das Spülventil kann ein elektromagnetisches Ventil sein, es kann pneumatisch angesteuert werden und es kann sich um ein Zweikammerventil oder um ein Schlauchventil handeln.
Mit Vorteil wird ferner vorgeschlagen, dass die Hauptversorgungsleitung vor der Abzweigung der Ringleitung mit einem Probeentnahmeventil verbunden ist, um die Wasserqualität überprüfen zu können, und es kann außerdem eine Leitfähigkeitsmesseinrichtung an diesem Leitungsabschnitt vorgesehen sein, so dass überprüfbar ist, ob das zugeführte Permeat mikrobiologisch und chemisch einwandfrei ist. Die Leitfähigkeitsmesseinrichtung kann dabei das Permeatfreigabeventil steuern und das Ventil schließen, wenn der gemessene Leitfähigkeitswert nicht im einwandfreien Bereich liegt.
Die vorstehend aufgeführten Einrichtungen bilden zusammen eine Permeatsicherheitsgruppe, mit der eine einwandfreie Versorgung von Reinstwasserverbrauchern, insbesondere von Dialysegeräten, gewährleistet werden kann.
Wenn die Ringleitung, die vorzugsweise durch Schläuche oder Rohre gebildet ist, z.B. durch einen Fremdkörper in einem Schlauch oder einen Knick nicht von Permeat durchströmbar ist, wird dies durch die Druckmesseinrichtung zwischen der Abzweigung der Ringleitung und dem jeweils ersten Flusswiderstand erfasst, woraufhin ein Warnsignal abgegeben werden kann und das Permeatfreigabeventil der sekundären Ringleitung geschlossen werden kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass die RO-Anlage in einem solchen Fall automatisch abgeschaltet wird.
Zur Kalibrierung bzw. Überprüfung des Druckaufnehmers kann bei Start der RO-Anlage bei geschlossenem Permeatfreigabeventil die Druckerhöhung über die federbelasteten Rückschlagventile wahlweise durch Öffnen und Schließen des Spülventils registriert werden und mit dem in der RO-Software hinterlegten Sollwert, der durch die Federkonstanten und der durch die RO-Anlage bekannten Flussmenge vorgegeben ist, verglichen werden.
Bei dieser Messung kann auch durch die Hinzunahme der RO-Membran-Kenngrößen wie z.B. Fläche und der durch die RO-gemessene Temperatur die Qualität bzw. die Standardleistung der RO-Membrane ermittelt werden.
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können für die Ringleitung die zugehörigen Leitungsabschnitte der Hauptversorgungsleitung, das Permeatfreigabeventil, an das der zum Verbraucher führende Schlauch oder Rohr der Ringleitung angeschlossen wird, sowie der Anschluss des rückführenden Schlauchs bzw. Rohres, das Spülventil mit dem Anschluss für die Abflussleitung sowie die Druckmesseinrichtung, die Leitfähigkeitsmesseinrichtung und das Probeentnahmeventil in einem Multifunktionsblock zusammen gefasst sein, der vorzugsweise aus Kunststoff besteht und mittels Clamp-Anschlüssen oder Stecknippelanschlüssen oder auch Schlauchanschlüssen mit der RO-Anlage und der Ringleitung verbindbar ist. Dies ist ein eigenständiger Erfindungsgedanke, der eine kompakte Bauform mit hoher Sicherheit vereinigt und ein kostengünstiges Versorgungssystem mit sich bringt, da die Montagekosten des Versorgungssystems auch dadurch minimiert sind, dass bei einer RO-Anlage mit weiteren nachfolgend installierten Filter- oder auch Reinigungsstufen der Multifunktionsblock einfach an die jeweils erforderliche Stelle des Systems als Permeatsicherheitsgruppe zu montieren ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:

1 ein Flussdiagramm des Versorgungssystem und
2 einen Multifunktionsblock mit den wesentlichen Bestandteilen des Versorgungssystems in verschiedenen Ansichten.

1 zeigt ein Flussdiagramm der Verbindung zwischen einer RO-Anlage (Umkehrosmoseanlage) 1 und einem Verbraucher 18, bei dem es sich um ein Dialysegerät handeln kann. Eine Permeat-Hauptversorgungsleitung besteht aus einer von der RO-Anlage 1 weg führenden Hauptversorgungsleitung 2 und einer zu der RO-Anlage 1 zurück führenden Leitung 3. In die Leitung 2 sind zwei Flusswiderstände 4, 13 im Abstand voneinander integriert. Mit der zuführenden Hauptversorgungsleitung 2 und der rückführenden Hauptversorgungsleitung 3 stehen jeweils ein Probeentnahmeventil 8 und eine Leitfähigkeitsmesseinrichtung 5 in Verbindung. Mit den Bezugszeichen 24 und 25 sind Anschlüsse für die Ringleitung 26 bezeichnet. Mit der RO-Anlage 1 steht eine Steuerung 22 in Verbindung.
Von der wegführenden Hauptversorgungsleitung 2 zweigt über den Anschluss 24 eine Ringleitung 26 ab, die an der wegführenden Hauptversorgungsleitung 2 ein Permeatfreigabeventil 6 enthält. Das Permeatfreigabeventil 6 kann über die Leitfähigkeitsmesseinrichtung 5 geschaltet werden.
Die Ringleitung 26, die aus Schläuchen oder einem anderen rohrförmigen Kunststoff besteht, ist über eine Kupplung 9 mit einem Verbraucher 18, beispielsweise einem Dialysegerät, verbunden. Die Kupplung 9 ist aus einem Schlauchanschlussblock 16 und einem Verbraucheranschlussblock 17 lösbar zusammen gesetzt. Ein Permeatfreigabeventil 6 in dem Verbraucheranschlussblock 17 gibt bei Bedarf den Zufluss des Permeats in eine Füll-Leitung 20 frei. In die Füll-Leitung 20 sind im Abstand voneinander zwei weitere Permeatfreigabeventile 6 integriert, von deren dazwischen liegendem Leitungsabschnitt eine Abflussleitung mit einem Spülventil 7 abzweigt. Das durch die Leitung 20 fließende Permeat gelangt in ein Einlaufgefäß 21 eines Verbrauchers, bei dem es sich beispielsweise um den Zulaufbehälter eines Dialysegerätes handeln kann. In die Leitung des Verbraucheranschlussblocks 17 mündet eine Zirkulationsleitung des Dialysegerätes über ein Rückflussverhinderungsventil 19 ein.
Zwischen den beiden federbelasteten Flussdrosseln 4 und 13 zweigt eine Leitung mit einem Spülventil 7 mit nachgeschaltetem Fluss-Sensor 12 und einem Flussregler 10 ab und endet in einem freien Auslauf 14.
2 zeigt eine Ausführungsform eines Multifunktionsblocks 11, der alle wesentlichen Einrichtungen für eine mikrobiologisch, chemisch und physikalisch einwandfreie Versorgung eines Verbrauchers mit Reinstwasser enthält. Der Multifunktionsblock 11 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und enthält Abschnitte der weg führenden Hauptversorgungsleitung 2 und der zurück führenden Leitung 3, die an beiden gegenüber liegenden Seiten des Multifunktionsblocks 11 in sogenannten Clamp-Anschlüssen 24 und 25 enden, die mit entsprechenden Clamp-Anschlüssen der Ringleitungsanschlüsse zu verbinden. Ein derartiger Multifunktionsblock 11 kann direkt an die RO-Anlage angeschlossen sein.
Der Multifunktionsblock 11 enthält ferner je ein Probeentnahmeventil 8, die mit dem Leitungsabschnitt 2 und dem Leitungsabschnitt 3 in Verbindung stehen, sowie zwei Leitfähigkeitsmesseinrichtungen 5 für das durch diese Leitungsabschnitte fließende Permeat. An das Permeatfreigabeventil 6 ist ein Schlauch der Ringleitung 26 anschließbar, dessen rückführender Schlauch mit dem Spülventil 7 in Fließverbindung steht. Die Schlauchanschlüsse bzw. Rohranschlüsse sind in 2 durch die Bezugszeichen 24 und 25 bezeichnet.
Der Multifunktionsblock 11 enthält in seinem Inneren zudem die Flusswiderstände 4 und 13 in dem weg führenden Hauptversorgungsleitungsabschnitt 2.
Der Multifunktionsblock 11 kann auch nur mit einem Probeentnahmeventil 8 und einer Leitfähigkeitsmesseinrichtung 5 versehen sein.

Claims

Versorgungssystem für wenigstens ein Dialysegerät, mit einer RO-Anlage, mit einer Hauptversorgungsleitung, an die wenigstens eine Ringleitung angeschlossen ist, die einen zum Verbraucher hinführenden Leitungsabschnitt und einen zurück führenden Leitungsabschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptversorgungsleitung (2) für die Ringleitung (26) zwei in Reihe angeordnete Flusswiderstände (4,13) aufweist, dass der zum Verbraucher hinführende Leitungsabschnitt (26a) der Ringleitung (26) in Strömungsrichtung vor dem zugehörigen ersten Flusswiderstand (4) abzweigt, dass der zurück führende Leitungsabschnitt (26b) der Ringleitung (26) zwischen den beiden zugehörigen Flusswiderständen (4,13) in die Hauptversorgungsleitung (2) einmündet, dass die Hauptversorgungsleitung (2) vor der Abzweigung des zum Verbraucher hinführenden Leitungsabschnitts (26a) der Ringleitung (26) mit einer Leitfähigkeitsmesseinrichtung (5) versehen ist, und dass an der Abzweigung des zum Verbraucher hinführenden Leitungsabschnitts (26a) der Ringleitung (26) ein Permeatfreigabeventil (6) angeordnet ist, das über die Leitfähigkeitsmesseinrichtung (5) geschaltet wird.
Versorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spülventil (7) mit dem zurückführenden Leitungsabschnitt (26b) oder der Hauptversorgungsleitung (2) zwischen der Einmündung des zurückführenden Leitungsabschnitts (26b) und dem zugehörigen zweiten Flusswiderstand (13) verbunden ist.
Versorgungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülventil (7) durch die RO-Anlage ansteuerbar ist.
Versorgungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regelung des Durchflusses durch das Spülventil (7) eine Konstantflussdrossel (10) in dem abführenden Leitungsabschnitt vorgesehen ist.
Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der abführenden Leitung ein Fluss-Sensor (12) angeordnet ist.
Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptversorgungsleitung (2) vor der Abzweigung mit einem Probeentnahmeventil (8) verbunden ist.
Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptversorgungsleitung (2) zwischen der Abzweigung und dem ersten Flusswiderstand (4) mit einer Druckmesseinrichtung verbunden ist.
Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flusswiderstände (4,13) federbelastete Rückschlagventile mit definiertem Einstelldruck sind.
Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Multifunktionsblock (11) einen Abschnitt der weg führenden Hauptversorgungsleitung (2) mit den beiden Flusswiderständen (4,13), einen Abschnitt der zurück führenden Leitung (3), das Permeatfreigabeventil (6), das Spülventil (7), wenigstens ein Probeentnahmeventil (8), eine Druckmesseinrichtung (15) und wenigstens eine Leitfähigkeitsmesseinrichtung (5) enthält.
Versorgungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Multifunktionsblock (11) Clamp-Anschlüsse (24,25) oder Stecknippelanschlüsse oder Schlauchanschlüsse zur Verbindung mit der RO-Anlage und/oder der Ringleitung aufweist.
Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptversorgungsleitung (2) eine Hauptversorgungsringleitung ist.