DE102005031334B4 - Anordnung zum Anschluß eines medizintechnischen Gerätes an eine Wasserleitung - Google Patents
Anordnung zum Anschluß eines medizintechnischen Gerätes an eine Wasserleitung Download PDFInfo
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Abstract
Anordnung
zum Anschluß eines
medizintechnischen Gerätes
an eine Wasserleitung zur Zufuhr von Wasser oder aufbereitetem Wasser
in das Gerät,
insbesondere in ein Dialysegerät,
wobei ein Adapter vorgesehen ist, der einen ersten Zuleitungsabschnitt
(4) mit einem endseitigen Kupplungsteil (1) zur Verbindung mit der
Wasserleitung (3) und mit zwei hintereinander angeordneten Absperrventilen
(5, 6) und zwei zweite Zuleitungsabschnitte (8, 9) aufweist, die
mittels eines Verzweigungsteils (7) von dem ersten Zuleitungsabschnitt
(4) abzweigen, und wobei einer der zweiten Zuleitungsabschnitte
(8) über
einen Anschluss (10) mit der Wassereinlaßleitung (11) des Gerätes verbunden
ist und der andere der zweiten Zuleitungsabschnitte (9) über einen
Anschluß (13)
mit einer anderen Leitung (15) des Gerätes verbunden ist, die bei
einem Desinfektionsvorgang von Desinfektionsflüssigkeit durchströmt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Anschluß eines medizintechnischen Gerätes an eine Wasserleitung zur Zufuhr von Wasser oder aufbereitetem Wasser in das Gerät.
- Die Erfindung betrifft allgemein eine Anschlußanordnung für medizintechnische Geräte, denen für ihren Betrieb Wasser oder aufbereitetes Wasser zugeführt werden muß. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Anschlußanordnung für solche medizintechnischen Geräte, die im Online-Verfahren aus aufbereitetem Wasser und einem Konzentrat die für die Behandlung notwendige Anwendungslösung durch deren Mischungen herstellen, wie dies vor allem bei Dialysegeräten der Fall ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit Dialysegeräten beschrieben.
- Der Anschluß eines solchen Gerätes kann als Einzelanschluß erfolgen oder aber als Anschluß an eine Ringleitung, an die mehrere Dialysegeräte angeschlossen werden können.
- Die Flüssigkeitskomponenten, die bei einer Dialyse zum Einsatz kommen, müssen unbedingt rein sein, da Verunreinigungen in der Dialysierflüssigkeit den behandelten Patienten gefährden würden. Bakterien, Toxine und Pilzsporen in der Dialysierflüssigkeit können lebensgefährlich sein. Bei der überwachten industriellen Fertigung der Dialysekonzentrate, aus denen durch Mischen mit aufbereitetem Wasser bzw. Permeat im Dialysegerät die Dialysierflüssigkeit hergestellt wird, ist auszuschließen, daß die genannten Verunreinigungen in die Produkte gelangen. Wenn sie – was bisher leider in der Praxis anzutreffen ist – dennoch in der Dialysierflüssigkeit auftreten, muß dies bei der Herstellung der anwendungsfertigen Dialysierflüssigkeit geschehen.
- Eine Hauptursache für die Verunreinigung der Dialysierflüssigkeit stellen nicht desinfizierte Leitungsabschnitte im oder am Dialysegerät dar. Hierzu zählt die Permeatzuleitung zwischen dem Dialysegerät und dem Permeat-Einzelanschluß oder der Permeatringleitung. Diese Permeatzuleitung wird bei den bisher bekannten Anschlußsystemen nicht in die Desinfektion des, Dialysegerätes eingeschlossen, so daß sich hier gefährliche Verunreinigungen durch Bakterien, Toxine und Pilzsporen ausbilden und ansammeln können.
-
DE 102 62 036 A1 offenbart eine Reinstwasserversorgungsanlage für Dialysegeräte mit einem Permeat-Verteilungssystem, das eine Primärleitung und mindestens eine davon abgezweigte, einen Bypass bildende sekundäre. Ringleitung aufweist, an die ein Dialysegerät angeschlossen ist. Die sekundäre Ringleitung jedes Dialysegerätes wird bei der Desinfektion der Ringleitung mit desinfiziert. -
DE 298 10 175 U1 offenbart eine medizinische Dialysevorrichtung mit einer Kupplung, die verhindern soll, dass bei Unterdruck in der Permeatleitung ein Rückfluss von Flüssigkeit aus dem Dialysegerät über die Permeatzuleitung des Dialysegerätes in die Ringleitung erfolgt. -
DE 43 21 008 C1 offenbart eine hydraulische Sicherheitsschaltung für einen Hämodialyse-Apparat, der an eine oder mehrere Versorgungsringleitungen angeschlossen ist, durch die beispielsweise eine saure Lösung und eine Bicarbonat-Lösung zugeführt wird. Stromabwärts der Anschlussleitung des Gerätes sind zwei hintereinander angeordnete Absperrventile vorgesehen. Hinter einem der Ventile zweigen von der weiterführenden Leitung zwei Leitungen ab, von denen eine zu einer Membranförderpumpe führt; die die Versorgungsflüssigkeit in ein nicht näher dargestelltes Rohrleitungssystem pumpt, während die andere Leitung sich weiter verzweigt. Bei dieser Anordnung geht es nicht um die Desinfektion eines bestimmten Bereichs des Gerätes, sondern darum, zu verhindern, dass bei Ausfall des Ventils und Unterdruck in der zugehörigen Leitung Flüssigkeit aus dem Dialysegerät in die Ringleitung zurück fließt. Hierzu überwacht ein Drucksensor den Druck in dieser Leitung des Gerätes. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum Anschluß eines medizintechnischen Gerätes an eine Wasserversorgungsleitung anzugeben, bei der bzw. durch die die oben beschriebene Gefahr der Verunreinigung der Dialysierflüssigkeit vermieden wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Die Erfindung sieht vor, daß zum Anschluß des Gerätes ein Adapter verwendet wird, der einen ersten Zuleitungsabschnitt mit einem endseitigen Kupplungsteil zur Verbindung mit einem zugehörigen Kupplungsteil der Wasserleitung bzw. Permeatleitung und mit zwei nachfolgend hintereinander angeordneten Absperrventilen hat, wobei an dem anderen Ende des ersten Zuleitungsabschnitts ein Verzweigungsteil, bevorzugt ein Y-Leitungsstück angebracht ist, durch das der erste Zuleitungsabschnitt in zwei zweite Zuleitungsabschnitte aufgeteilt wird. Dabei ist einer der zweiten Zuleitungsabschnitte über einen Anschluss mit der Wassereinlassleitung bzw. Permeateinlassleitung des Gerätes verbunden, und der andere der zweiten Leitungsabschnitte über einen Anschluss an eine andere Leitung des Gerätes angeschlossen, die bei einem Desinfektionsvorgang von Desinfektionsflüssigkeit durchströmt wird. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung werden bei einem Desinfektionsvorgang des Gerätes die beiden zweiten Zuleitungsabschnitte des Adapters und die zu dem Vorlaufbehälter führende Wassereinlassleitung des Gerätes von der Desinfektionsflüssigkeit durchströmt und damit in den Desinfektionskreislauf des Gerätes einbezogen.
- Die zweiten Zuleitungsabschnitte sind zweckmäßigerweise durch an das Y-Stück angebrachte Schläuche gebildet, die mit festen Schlauchanschlüssen, vorzugsweise Schlauchklemmen, an die beiden Leitungen des Gerätes angeschlossen sein können.
- Durch die erfindungsgemäße Ausbildung werden bei einem Desinfektionsvorgang des Gerätes bei entsprechend betätigten Ventilen nicht nur die beiden zweiten Zuleitungsabschnitte des erfindungsgemäßen Anschlußsystems von der Desinfektionsflüssigkeit durchströmt und damit in den Desinfektionskreislauf des Gerätes einbezogen, sondern dies trifft auch für die zu dem Vorlaufbehälter führende Wassereinlaßleitung des Gerätes zu, die bei einem herkömmlichen Gerät nicht in den Desinfektionskreislauf eingeschlossen ist.
- Somit kann durch den erfindungsgemäßen Anschlußadapter der Zuleitungsbereich zwischen den beiden Absperrventilen und dem eigentlichen Gerät und außerdem die zu dem Vorlaufbehälter führende Permeateinlaßleitung bei jeder Desinfektion des Gerätes mit einbezogen werden, so daß diese bei den bisherigen Anschlußsystemen anzutreffende Gefahrenquelle für die Reinheit der Flüssigkeitskomponenten beseitigt ist.
- Der zweite Zuleitungsabschnitt des Adapters, der nicht an die Wassereinlaßleitung des Gerätes angeschlossen ist, sondern an eine geeignete andere Leitung, kann an ein Zwischenleitungsstück angeschlossen sein, das mit dieser anderen Leitung verbunden ist und in dem ein Absperrventil angeordnet sein sollte. Durch das Absperrventil des Zwischenleitungsstücks kann die Zufuhr des Permeats – falls dies gewünscht wird – durch diese Leitung unterbunden werden, so daß die Permeatzufuhr nur durch den mit der Wassereinlaßleitung des Gerätes verbundenen zweiten Zuleitungsabschnitt erfolgt. Wenn das Absperrventil in dem Zwischenleitungsstück bei der Permeatzufuhr geöffnet bleibt, erfolgt die Permeatzufuhr durch beide zweite Leitungsabschnitte, was dann zweckmäßig sein kann, wenn auch diese andere Leitung in den Vorlaufbehälter des Gerätes einmündet. Bei einem Desinfektionsvorgang ist das Absperrventil in dem Zwischenleitungsstück geöffnet, damit die Desinfektionsflüssigkeit durch das Zwischenleitungsstück, den daran angeschlossenen zweiten Zuleitungsabschnitt und durch den anderen, an das Y-Stück anschließenden zweiten Zuleitungsabschnitt sowie durch die Wassereinlaßleitung strömen kann.
- In näheren Einzelheiten wird vorgeschlagen, daß das Schnellkupplungsteil Bestandteil eines Gehäuses ist, in dem die beiden Absperrventile untergebracht sind. Hierdurch ergibt sich ein kompakter Aufbau des erfindungsgemäßen Adapters.
- Die Absperrventile sind bevorzugt Magnetventile, die über das Gerät angesteuert werden. Im stromlosen Zustand sind die Magnetventile bevorzugt geschlossen. Dies ist bei der Betriebsphase „Desinfektion" der Fall. Vor jeder Behandlung und vor jeder Desinfektion des Gerätes wird die Stellung der beiden Absperrventile des Adapters automatisch überprüft.
- Die beiden Magnetventile bilden ein redundantes System, das den Rückfluß von Desinfektionslösung in die Permeatringleitung (oder gegebenenfalls eine Einzelanschlußleitung) mit Sicherheit verhindert.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
- Dabei zeigen:
-
1 eine rein schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Adapters und -
2 das Leitungssystem eines Dialysegerätes mit dem erfindungsgemäßen Anschlußsystem. - Der erfindungsgemäße Adapter enthält ein Schnellkupplungsteil
1 , das schnell und einfach mit einem zugehörigen Schnellkupplungsteil2 einer Permeatleitung3 koppelbar ist. Das Schnellkupplungsteil1 ist am Ende eines ersten Zuleitungsabschnitt4 angebracht, der zwei hintereinander angeordnete 2/2-Wege-Ventile5 und6 enthält, mit denen der Durchfluß durch den ersten Zuleitungsabschnitt4 wahlweise freigegeben oder abgesperrt werden kann. Die beiden 2/2-Wege-Magnetventile bilden ein redundantes Schutzsystem für die Permeatleitung3 . - An einen am anderen Ende des ersten Zuleitungsabschnitts
4 angebrachten Y-Verzweigungsteil7 sind zwei zweite Zuleitungsabschnitte8 ,9 angeschlossen, die durch Schläuche gebildet sind. - Die Schnellkupplung
1 ,2 besteht aus Edelstahl. Die Stromversorgung und Steuerung der Magnetventile5 ,6 erfolgt über das Dialysegerät. Im stromlosen Zustand sind die Magnetventile5 ,6 geschlossen. -
2 zeigt den Anschluß des Adapters gemäß1 an ein herkömmliches Dialysegerät. Der Zuleitungsabschnitt8 ist über eine Schlauchklemme10 mit der Permeateinlaßleitung11 des Gerätes verbunden, die in den Vorlaufbehälter12 des Gerätes einmündet. - Der andere zweite Zuleitungsabschnitt
9 ist über eine Schlauchklemme13 an ein Zwischenleitungsstück14 angeschlossen, das seinerseits mit einer Flüssigkeitsleitung15 des Gerätes in Verbindung steht, die ebenfalls in den Vorlaufbehälter12 einmündet. - Das Zwischenleitungsstück
14 enthält ein Absperrventil16 . In die Leitung15 ist ebenfalls ein Absperrventil17 eingeschaltet. - Das in das Zwischenstück
14 eingeschaltete Magnetventil16 ist angeordnet, damit in dem Dialysegerät die bestehenden Funktionen nicht verändert werden. Durch Schließen des Ventils16 bleibt in der Betriebsphase „Dialyse" der Permeateinlauf über den Anschluß10 in den Vorlaufbehälter12 für das Permeat erhalten. - In der Betriebsphase „Desinfektion" strömt Desinfektionsflüssigkeit in Richtung des Pfeils
18 durch die Leitung19 . Durch wechselseitiges Schalten der Ventile16 und17 zirkuliert die Desinfektionsflüssigkeit abwechselnd durch die Leitung15 in den Vorlaufbehälter12 und durch das Zwischenstück14 , die Zuleitungsabschnitte9 und8 sowie durch die Permeateinlaßleitung11 in den Vorlaufbehälter12 . Die geschlossenen Magnetventile5 und6 verhindern den Rückfloß von Desinfektionsflüssigkeit in die Permeatringleitung. - Wenn das Magnetventil
16 in der Betriebsphase „Dialyse" geöffnet ist, ist der freie Einlauf des Permeats auch durch den Zuleitungsabschnitt9 und das nachfolgende Zwischenleitungsstück14 gewährleistet.
Claims (7)
- Anordnung zum Anschluß eines medizintechnischen Gerätes an eine Wasserleitung zur Zufuhr von Wasser oder aufbereitetem Wasser in das Gerät, insbesondere in ein Dialysegerät, wobei ein Adapter vorgesehen ist, der einen ersten Zuleitungsabschnitt (
4 ) mit einem endseitigen Kupplungsteil (1 ) zur Verbindung mit der Wasserleitung (3 ) und mit zwei hintereinander angeordneten Absperrventilen (5 ,6 ) und zwei zweite Zuleitungsabschnitte (8 ,9 ) aufweist, die mittels eines Verzweigungsteils (7 ) von dem ersten Zuleitungsabschnitt (4 ) abzweigen, und wobei einer der zweiten Zuleitungsabschnitte (8 ) über einen Anschluss (10 ) mit der Wassereinlaßleitung (11 ) des Gerätes verbunden ist und der andere der zweiten Zuleitungsabschnitte (9 ) über einen Anschluß (13 ) mit einer anderen Leitung (15 ) des Gerätes verbunden ist, die bei einem Desinfektionsvorgang von Desinfektionsflüssigkeit durchströmt ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der andere der zweiten Zuleitungsabschnitte (
9 ) über den Anschluß (13 ) an ein Zwischenleitungsstück (14 ) angeschlossen ist, das mit der anderen Leitung (15 ) verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zwischenleitungsstück (
14 ) ein Absperrventil (16 ) angeordnet ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsteil Bestandteil eines Gehäuses ist, in dem die beiden Absperrventile (
5 ,6 ) untergebracht sind. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrventile (
5 ,6 ) Magnetventile sind, die über das Gerät angesteuert werden und auch ihre Stromversorgung aus dem Gerät erhalten. - Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetventile (
5 ,6 ) im stromlosen Zustand geschlossen sind. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung der beiden Ventile (
5 ,6 ) vor jeder Behandlung und Desinfektion automatisch überprüft.
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