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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kombinierten
Magnetresonanz(MR)-Tomographie und Positronen-Emissions-Tomographie(PET)-Bildgebung
sowie ein Verfahren zur Absorptionskorrektur von PET-Daten.
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Die
Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein verbreitetes Verfahren
zur funktionellen Bildgebung. Bei einer Untersuchung wird einer
Untersuchungsperson eine schwach radioaktive Substanz verabreicht,
deren Verteilung im Organismus mittels PET sichtbar gemacht wird.
Dadurch können biochemische
und physiologische Funktionen des Organismus abgebildet werden.
Als Radiopharmaka werden dabei Moleküle verwendet, die mit einem
Radionuklid markiert sind, das Positronen emittiert. Die bei der
Zerstrahlung des Positrons mit einem Elektron im Körper der
untersuchten Person entstehenden hochenergetischen Photonen, die
mit einem Winkel von 180° zueinander
emittiert werden, werden mit einer Vielzahl an ringförmig um
die Untersuchungsperson angeordneten Detektoren erfasst. Es werden
jeweils nur koinzidente Ereignisse ausgewertet, die mit zwei gegenüberliegenden
Detektoren aufgezeichnet wurden. Aus den registrierten koinzidenten
Zerfallsereignissen wird auf die räumliche Verteilung des Radiopharmakons
im Körperinneren
geschlossen und eine Serie von Schnittbildern errechnet. Die Bildrekonstruktion
kann dabei mit einer gefilterten Rückprojektion oder einem Iterationsverfahren erfolgen,
wobei die räumliche
Auflösung
in der Regel hinter der Auflösung
herkömmlicher
Computertomographie(CT)- oder Magnetresonanztomographie(MRT)-Systeme
zurückbleibt.
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Beim
Durchlaufen von Materie können
die bei der Zerstrahlung entstandenen Photonen absorbiert werden,
wobei die Absorptionswahrscheinlichkeit von der Pfadlänge durch
die Materie und dem entsprechenden Absorptionskoeffizienten der
Materie ab hängt.
Dementsprechend ist in der PET eine Korrektur der Signale bezüglich der
Abschwächung durch
Komponenten, die sich im Strahlengang befinden, notwendig. Insbesondere
ist eine solche Korrektur dann vorzunehmen, wenn eine quantitative
Analyse der Daten durchgeführt
werden soll, zum Beispiel zur Quantifizierung von Anreicherungen
der markierten Substanz (d. h. des Radiopharmakons) in Bereichen
der Untersuchungsperson. Auch bei der Bildrekonstruktion führt ein
Außerachtlassen
der Absorption der Strahlung zum Auftreten von Artefakten, da die
gemessene Aktivitätsverteilung
ohne Absorptionskorrektur nicht mit der tatsächlichen Verteilung übereinstimmt.
Die Korrektur der Abschwächung
der Strahlung erfordert die Kenntnis der Lage der abschwächenden
Strukturen, die bei der Rekonstruktion von PET-Bilddaten mittels
einer Schwächungskorrektur-Karte
(μ-Map)
berücksichtigt
werden.
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Eine
Schwächungskorrektur-Karte
kann mit einem kombinierten PET/CT-System bestimmt werden. Die Korrekturkarten
können
dabei aus den Hounsfield-Werten der CT-Daten berechnet werden. Dieses
Vorgehen wird dadurch ermöglicht,
dass die Röntgenstrahlung
der CT eine ähnliche
Abschwächung
beim Durchlaufen der Untersuchungsperson erfährt wie die hochenergetischen
Photonen bei der Aufnahme der PET-Signale. Weiterhin lässt sich
mit derartigen Systemen die hohe Ortsauflösung der CT mit der funktionellen
Bildgebung der PET kombinieren.
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CT-Geräte weisen
jedoch die Nachteile auf, dass schädigende Röntgenstrahlung zum Einsatz kommt
und dass ohne Kontrastmittel nur ein geringer Weichteilkontrast
erzielt werden kann. Insbesondere bei der funktionelle Bildgebung
des Gehirns ist jedoch ein hoher Weichteilkontrast wünschenswert.
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Eine
hohe Ortsauflösung
mit gleichzeitig hohem Weichteilkontrast sowie eine funktionelle
Bildgebung können
mit einer Kombination aus PET und Magnetresonanztomographie (MRT)
erzielt werden. Mit einer solchen Anlage können gleichzeitig hochauflösende Bilder
der Hirnstruktur geliefert und funktionelle Aktivitäten im Gehirn
abgebildet werden. Mit MRT lassen sich verschiedene Gewebetypen
unterscheiden, während
PET physiologische und biochemische Aktivitäten sichtbar macht. Jedoch
ist es problematisch, aus MRT-Bilddaten Schwächungskoeffizienten für die hochenergetischen
Photonen der PET-Bildgebung abzuleiten, d. h. die Schwächungskorrektur-Karte
zu bestimmen. Weiterhin verlangt die Aufnahme von MRT-Bilddaten
eine erheblich längere Akquisitionsdauer
als die Erstellung von Computertomographien.
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Zur
Berücksichtigung
der Schwächung
der emittierten Photonen durch den Körper sind darüber hinaus
jegliche Abweichungen der MRT-Bildgebung von der wahren Geometrie
störend.
Dabei stellen insbesondere Bereiche des Körpers ein Problem dar, die
zwar im PET-Strahlengang liegen, von der MRT jedoch nicht oder nicht
an der richtigen Stelle abgebildet werden. Insbesondere aufgrund
des großen Verhältnisses
des Schwächungskoeffizienten (μ-Wert) von
menschlichem Gewebe zu Luft ist es wünschenswert, für eine korrekte
Schwächungskorrektur
den Übergang
von Luft zu Gewebe räumlich möglichst
exakt zu bestimmen.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Absorptionskorrektur von PET-Daten in einer MR-PET-Anlage bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird mit Hilfe der Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In den
abhängigen
Ansprüchen
sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur
kombinierten Magnetresonanz-Tomographie und Positronen-Emissions-Tomographie(PET)-Bildgebung
bereitgestellt, die zur Aufnahme von PET-Bilddaten einer Untersuchungsperson
aus einem Untersuchungsbereich ausgestaltet ist. Die Vorrichtung
umfasst eine zusätzliche
Abtasteinheit, die ausgestaltet ist, um einen vorbestimmten Bereich
der Untersuchungsperson abzutasten und basierend auf der Abtastung
eine Kontur der Untersuchungsperson für den vorbestimmten Bereich zu
bestimmen, sowie eine Rechnereinheit, die ausgestaltet ist, um auf Grundlage
der bestimmten Kontur eine Absorptionskorrektur von PET-Daten, die
aus dem vorbestimmten Bereich der Untersuchungsperson aufgenommen wurden,
durchzuführen.
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Mittels
der zusätzlichen
Abtasteinheit kann die Kontur bzw. Oberfläche der Untersuchungsperson
erfasst werden, so dass die Position der Körperteile der Untersuchungsperson
bekannt ist und für
die Absorptionskorrektur von PET-Signalen oder PET-Bilddaten verwendet
werden kann. Mittels der Abtasteinheit kann die Kontur der Untersuchungsperson
wesentlich schneller und mit einem größeren Gesichtsfeld als bei
einer bildgebenden MRT-Messung bestimmt werden, so dass Bewegungsartefakte
reduziert werden und eine verbesserte Absorptionskorrektur ermöglicht wird.
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Bei
einer Ausführungsform
kann die zusätzliche
Abtasteinheit in Einschubrichtung der Untersuchungsperson in den
Untersuchungsbereich vor dem Untersuchungsbereich angeordnet sein,
wobei die Abtasteinheit einen Abtastbereich aufweist, der von dem
Untersuchungsbereich der Vorrichtung verschieden ist. Bei einer
Untersuchung wird die Untersuchungsperson so beispielsweise zunächst durch den
Abtastbereich der Abtasteinheit und anschließend durch den Untersuchungsbereich
der Vorrichtung, d. h. der MR-PET-Anlage, gefahren. Die Abtasteinheit
kann somit einfacher in die MR-PET-Anlage integriert werden, und
bestehende MR-PET-Anlagen können
auf einfache Weise nachgerüstet
werden. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Abtastbereich
ein größeres Gesichtsfeld
aufweist als der Untersuchungsbereich der MRT-Bildgebung.
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Die
Abtasteinheit ist beispielsweise zum Abtasten der Oberfläche einer
Schicht der Untersuchungsperson ausgestaltet. Die Vorrichtung kann
einen Liegetisch zum Bewegen der Untersuchungsperson durch den Untersuchungsbereich
aufweisen, wobei die Abtasteinheit bei einem beispielsweise schrittweisen
Verfahren des Liegetischs den vorbestimmten Bereich der Untersuchungsperson
schichtweise abtastet. Folglich kann die Oberfläche der Untersuchungsperson
in dem vorbestimmten Bereich durch Aneinanderreihen der abgetasteten
Schichten in drei Dimensionen bestimmt werden, wobei der vorbestimmte
Bereich auch die gesamte Untersuchungsperson umfassen kann.
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Die
Vorrichtung kann zur gleichzeitigen Durchführung einer PET-Messung und
einer Abtastung der Untersuchungsperson mittels der Abtasteinheit
ausgestaltet sein. Die Aufnahme der PET-Daten oder Signale und das
Bestimmen der Kontur der Untersuchungsperson mittels der Abtastung
können
damit während
eines Messdurchlaufs erfolgen. Auch ist es möglich, während der Abtastung der Untersuchungsperson
mit der Abtasteinheit gleichzeitig eine MRT-Messung durchzuführen. Ebenso
ist es möglich,
in einem Messablauf sowohl PET- und MRT-Daten aufzunehmen, als auch
die Abtastung der Untersuchungsperson durchzuführen. Somit können örtlich hochaufgelöste Bilddaten
mit funktionellen Informationen aus den PET-Bilddaten erhalten werden, die
basierend auf der gleichzeitig durchgeführten Abtastung absorptionskorrigiert
wurden.
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Die
Rechnereinheit kann ausgestaltet sein, um basierend auf der bestimmten
Kontur eine Schwächungskorrektur-Karte
(μ-Map)
des abgetasteten Bereichs zu erstellen. Auf Grundlage der Schwächungskorrekturkarte
kann die Absorptionskorrektur der PET-Daten erfolgen. Mit Hilfe
der Abtasteinheit ist somit eine schnelle Bestimmung der Schwächungskorrektur-Karte
möglich,
die die räumliche
Verteilung des Schwächungskoeffizienten μ für die Abschwächung der
bei der Positronenzerstrahlung entstehenden hochenergetischen Photonen
näherungsweise
angibt.
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Die
Rechnereinheit kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass
Bereichen, die innerhalb der bestimmten Kontur liegen, ein konstanter
vorbestimmter Schwächungskoeffizient μ zugeordnet
wird. Die bestimmte Kontur ist beispielsweise die Oberfläche der
Untersuchungsperson oder eines Bereichs der Untersuchungsperson,
so dass dem Inneren der Untersuchungsperson der konstante Schwächungskoeffizient
zugeordnet werden kann, wie zum Beispiel ein vorab bestimmter Schwächungskoeffizient für Wasser
oder Gewebe. Da die Variation des Schwächungskoeffizienten von umgebender
Luft zum Körperinneren
wesentlich größer ist
als die Variation innerhalb des Körpers der Untersuchungsperson,
kann so auf einfache Weise eine genäherte Schwächungskorrektur-Karte erhalten
werden.
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Auch
kann die Rechnereinheit ausgestaltet sein, um die Schwächungskorrekturkarte
unter Berücksichtigung
von Informationen aus MRT-Bilddaten zu erstellen, die mittels der
Vorrichtung bei einer MRT-Bildgebung von dem vorbestimmten Bereich der
Untersuchungsperson aufgenommen wurden. Aus den MRT-Bilddaten erhaltene
Informationen können
beispielsweise die Positionen von Knochen und/oder der Lunge der
Untersuchungsperson umfassen, wobei diese dann beim Erstellen der
Schwächungskorrektur-Karte,
beispielsweise in Form vorbestimmter Schwächungskoeffizienten für die verschiedenen
Strukturen, berücksichtigt
werden können.
Somit kann die Genauigkeit der Schwächungskorrektur-Karte verbessert
werden und es kann eine verbesserte Absorptionskorrektur der PET-Daten
erfolgen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die zusätzliche
Abtasteinheit einen Terahertz(THz)-Scanner, der von dem Körper der
Untersuchungsperson ausgesandte oder an diesem reflektierte bzw.
gestreute Terahertzstrahlung detektiert. Terahertzstrahlung liegt
beispielsweise in einem Frequenzbereich von 100 GHz bis 30 THz bzw.
in einem Wellenlängenbereich
von 3000 μm
bis 10 μm
vor. Durch Abtasten der Untersuchungsperson mittels des Terahertzscanners
kann die Oberfläche
der Untersuchungsperson schnell und ohne schädigende Strahlung bestimmt
werden. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Terahertzstrahlung viele
Materialien, wie beispielsweise Kunststoffe oder die Kleidung der
Untersuchungsperson durchdringen kann, so dass eine genaue Bestimmung
der Konturen bzw. der Oberfläche
der Untersuchungsperson ermöglicht
wird. Auch kann der Liegetisch, mit dem die Untersuchungsperson
durch den Untersuchungsbereich der Vorrichtung gefahren wird, so
ausgestaltet sein, dass Terahertzstrahlung diesen durchdringt.
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Der
Terahertzscanner kann insbesondere derart ausgestaltet sein, dass
er durch Einstrahlen von elektromagnetischer Terahertzstrahlung
und Detektion von an der Untersuchungsperson reflektierter Terahertzstrahlung
die Kontur der Untersuchungsperson in einem Abtastbereich erfasst.
Der Terahertzscanner kann somit nicht nur passiv vom Körper der Untersuchungsperson
ausgesandte Terahertzstrahlung aufnehmen, sondern aktiv mittels
einer Terahertzstrahlungsquelle den Körper der Untersuchungsperson
abscannen. Dies kann beispielsweise mit einem feinen Mikrowellenstrahl
erfolgen, wobei die Abtasteinheit auch mehrere Strahlungsquellen
aufweisen kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst die zusätzliche
Abtasteinheit einen Röntgenscanner,
der derart ausgestaltet ist, dass er durch Einstrahlen von Röntgenstrahlung
und Detektion von an der Untersuchungsperson rückgestreuter Röntgenstrahlung
die Kontur der Untersuchungsperson in einem Abtastbereich erfasst.
Ein auf Rückstreuung
basierender Röntgenscanner
weist insbesondere den Vorteil auf, dass eine schwache hochenergetische Röntgenquelle
verwendet werden kann, so dass die Untersuchungsperson einer geringeren
Strahlenbelastung als bei herkömmlichen
CT-Anlagen ausgesetzt wird. Die Röntgenstrahlung durchdringt
ebenfalls die Kleider der Untersuchungsperson, so dass die Oberfläche der
Untersuchungsperson mittels der Abtasteinheit präzise abgebildet und bestimmt
werden kann.
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Mit
der vorab beschriebenen Vorrichtung wird somit eine genaue Bestimmung
der Oberfläche der
Untersuchungsperson bei kurzer Messdauer ermöglicht, so dass Bewegungsartefakte
durch Bewegungen der Untersuchungsperson reduziert werden und damit
die Oberflächenbestimmung
verbessert wird. Auch kann die Abtasteinheit ein wesentlich größeres Gesichtsfeld
als die Aufnahmeeinheit zur MRT-Bildgebung aufweisen, so dass eine
Schwächungskorrektur-Karte
auch für
die Bereiche der Untersuchungsperson erstellt werden kann, die zwar
im PET-Strahlengang liegen, jedoch nicht von der MRT-Bildgebung
abgebildet werden. Damit wird eine verbesserte Absorptionskorrektur
aufgenommener PET-Daten ermöglicht,
und damit eine räumlich
genauere funktionelle Abbildung, die zur Quantifizierung geeignet
ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Absorptionskorrektur von PET-Daten bereitgestellt, wobei das Verfahren
mit einer Vorrichtung zur kombinierten Magnetresonanz-Tomographie
(MRT) und Positronen-Emissions-Tomographie(PET)-Bildgebung durchgeführt wird,
die zur Aufnahme von PET-Daten einer Untersuchungsperson aus einem
Untersuchungsbereich ausgestaltet ist, und die eine zusätzliche
Abtasteinheit aufweist. Das Verfahren umfasst das Abtasten eines
vorbestimmten Bereichs der Untersuchungsperson mit der Abtasteinheit,
das Bestimmen der Kontur der Untersuchungsperson in dem abgetasteten
Bereich basierend auf der Abtastung und das Durchführen einer
Absorptionskorrektur von PET-Daten, die aus dem vorbestimmten Bereich der
Untersuchungsperson aufgenommen wurden auf Grundlage der bestimmten
Kontur.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden ähnliche
wie die vorab mit Bezug auf die Vorrichtung beschriebenen Vorteile
erzielt. Das Verfahren ermöglicht
eine verbesserte Absorptionskorrektur aufgenommener PET-Daten, z.
B. durch eine Korrektur von PET-Signalen oder PET-Bilddaten oder
durch eine Absorptionskorrektur während der Rekonstruktion von
PET-Bilddaten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Abtastung schichtweise erfolgen. Beispielsweise kann das
Abtasten der Untersuchungsperson durch Verfahren eines Liegetischs,
auf dem die Untersuchungsperson angeordnet ist, durch einen Abtastbereich
der Abtasteinheit und schichtweises Abtasten des vorbestimmten Bereichs
mittels der Abtasteinheit erfolgen. Während der Abtastung der Untersuchungsperson mittels
der Abtasteinheit kann gleichzeitig eine PET-Messung durchgeführt werden.
Auch ist das gleichzeitige Durchführen einer MRT-Messung möglich. Bei
dem Verfahren kann wiederum basierend auf der bestimmten Kontur
eine Schwächungskorrektur-Karte
(μ-Map)
des abgetasteten Bereichs erstellt werden, auf deren Grundlage die
Absorptionskorrektur der PET-Daten erfolgt. Insbesondere kann die Schwächungskorrektur-Karte
bei der Rekonstruktion von PET-Bilddaten eingesetzt werden.
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Weiterhin
kann das Verfahren einen oder mehrere Verfahrensschritte umfassen,
die vorab mit Bezug auf die Vorrichtung beschrieben wurden. Selbstverständlich können die
Merkmale der vorab beschriebenen Aspekte und Ausführungsformen
der Erfindung kombiniert werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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3 zeigt
beispielhaft die Konturen einer Untersuchungsperson, die mit einer
Abtasteinheit einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgenommen wurden.
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1 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die zur kombinierten Aufnahme von Magnetresonanz-Tomographie- und
Positronen-Emissions-Tomographie-Bildgebung ausgestaltet ist, und
nachfolgend als MR-PET-Anlage
bezeichnet ist. Die MR-PET-Anlage 100 weist eine MRT-Aufnahmeeinheit 101 auf. Diese
kann ähnlich
wie eine Aufnahmeeinheit einer herkömmlichen Magnetresonanzanlage
ausgestaltet sein. MRT-Aufnahmeeinheit 101 umfasst beispielsweise
einen Magneten zur Erzeugung eines Polarisationsfelds B0 sowie
ein Gradientensystem zur Erzeugung von Magnetfeldgradienten, die
für die
Bildgebung und Ortskodierung verwendet werden. Zur Anregung einer
sich im Hauptmagnetfeld B0 ergebenden Po larisation
weist die MRT-Aufnahmeeinheit 101 des Weiteren eine Hochfrequenzspulenanordnung
auf, die ein Hochfrequenzfeld in einen zu untersuchenden Bereich
einstrahlt, um die Magnetisierung aus der Gleichgewichtslage auszulenken.
Der Zerfall der Magnetisierung kann mit einer zusätzlichen
Spuleneinheit oder mit der Hochfrequenzspulenänordnung detektiert werden.
Aus den aufgenommenen MR-Signalen können anschließend Bilddaten
rekonstruiert werden. Aus einem möglichst homogenen Bereich des
B0-Felds können durch Schalten eines Schichtselektions-,
Phasenkodier-, und Frequenzkodiergradienten Magnetresonanzsignale
aufgenommen werden, aus denen sich ein dreidimensionaler Bilddatensatz
rekonstruieren lässt.
Zur Aufnahme der MR-Signale wird die Untersuchungsperson 104 mittels
des Liegetisches 105 in die MRT-Aufnahmeeinheit 101 eingefahren.
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Der
homogene Magnetfeldbereich, aus dem MR-Signale aufgenommen werden
und für
den anschließend
MRT-Bilddaten rekonstruiert werden, kann kleiner sein als der Untersuchungsbereich 107 der
PET-Aufnahmeeinheit 102. Zur Aufnahme von PET-Signalen wird der
Untersuchungsperson 104 beispielsweise ein Radiopharmakon
verabreicht, das ein Radionuklid umfasst, das Positronen emittiert. Der
Bereich der Untersuchungsperson 104, der untersucht werden
soll, wird mittels des Liegetisches 105 und der Verfahreinheit
für den
Liegetisch 106 im Untersuchungsbereich 107 positioniert.
Die Zerstrahlung eines beim Zerfall des Radionuklids entstehenden
Positrons mit einem Elektron im Körper der Untersuchungsperson 104 kann
mit Detektoren erfasst werden, die Teil der PET-Aufnahmeeinheit 102 sind.
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Die
PET-Aufnahmeeinheit 102 kann beispielsweise viele ringförmig um
den Untersuchungsbereich 107 angeordnete Detektoren für die hochenergetischen
Photonen umfassen. PET-Aufnahmeeinheit 102 zeichnet dabei
Koinzidenzen zwischen je zwei genau gegenüberliegenden Detektoren auf.
Basierend auf der zeitlichen und räumlichen Verteilung der registrierten
koinzidenten Zerfallsereignisse kann die räumliche Verteilung des Radi opharmakons
im Körperinneren
der Untersuchungsperson 104 geschätzt werden. Bei herkömmlichen
PET-Aufnahmeeinheiten können
Detektoren, die einen Szintillator-Kristall und einen Photomultiplier
umfassen, verwendet werden. Bei der MR-PET-Anlage 100 werden jedoch aufgrund
der hohen Magnetfelder bei der Aufnahme von Magnetresonanzsignalen
bevorzugt Halbleiterdetektoren, wie beispielsweise Avalanche-Photodioden,
eingesetzt. Diese auch als Lawinenphotodioden bezeichneten Detektoren
weisen eine hohe Empfindlichkeit für Photoneu auf, und können im
Wesentlichen als ein Halbleiteräquivalent
zum Photomultiplyer betrachtet werden.
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Steuereinheit 110 steuert
zentral die MR-PET-Anlage 100. Beispielsweise kann Steuereinheit 110 das
Anlegen von Magnetfeldgradienten und das Einstrahlen von HF-Pulsen
sowie das Durchführen
einer Bildgebungssequenz zur Aufnahme von MR-Signalen steuern. Weiterhin
kann sie die PET-Aufnahmeeinheit 102 zur Aufnahme von PET-Signalen
ansteuern. Die Verfahreinheit 106 für den Liegetisch 105 wird
ebenfalls von Steuereinheit 110 angesteuert, so dass der
Bereich der Untersuchungsperson 104, von dem MRT- oder
PET-Bilddaten aufgenommen werden sollen, im Untersuchungsbereich
der jeweiligen Aufnahmeeinheit positioniert wird. Ist der abzubildende
Bereich der Untersuchungsperson 104 größer als das Gesichtsfeld (Field of
View, FTV) der jeweiligen Aufnahmeeinheit, so kann der Liegetisch 105 schrittweise
verfahren werden, um nacheinander Bilddaten von dem gesamten erwünschten
Bereich aufzunehmen. Es sollte jedoch klar sein, dass Steuereinheit 110 auch
als separate Steuereinheiten für
die jeweiligen Komponenten ausgebildet sein kann.
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In
Rechnereinheit 111 erfolgt eine Rekonstruktion von Bilddaten
aus den aufgenommenen MRT- bzw. PET-Signalen. Beispielsweise rekonstruiert Rechnereinheit 111 aus
aufgenommenen MR-Signalen
einen Satz räumlich
hochaufgelöster
zweidimensionaler Schichtbilder oder einen dreidimensionalen Bilddatensatz.
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Bei
einer PET-Messung durchlaufen die hochenergetischen Photonen, die
durch Zerstrahlung der von dem Radionuklid emittierten Positronen erzeugt
werden, den Körper
der Untersuchungsperson 104, so dass nur ein abgeschwächtes Signal
mit der PET-Aufnahmeeinheit 102 detektiert wird. Beispielsweise
wird ein gewisser Teil der erzeugten Photonen im Körper der
Untersuchungsperson 104 absorbiert. Wird diese Absorption
bei der Bildrekonstruktion mit der Rechnereinheit 111 unberücksichtigt gelassen,
sind Artefakte in den rekonstruierten Bilddaten die Folge. Dementsprechend
stimmt die ohne Absorptionskorrektur bestimmte Aktivitätsverteilung des
Radiopharmakons nicht mit der tatsächlichen in der Untersuchungsperson 104 vorhandenen
Verteilung überein.
Aufgrund der Absorption ist darüber
hinaus eine Quantifizierung der Nuklid-Anreicherung nicht möglich.
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Zur
Umgehung dieser Probleme verwendet Rechnereinheit 111 eine
Schwächungskorrektur
mittels einer Schwächungskorrektur-Karte bei der Rekonstruktion
der PET-Bilddaten. Die Schwächungskorrektur-Karte
stellt die räumliche
Verteilung des Schwächungskoeffizienten μ für die Photonen
im relevanten Bereich dar.
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Zur
Bestimmung der Schwächungskorrektur-Karte
ist eine zusätzliche
Abtasteinheit 103 vorgesehen. Abtasteinheit 103 tastet
die Untersuchungsperson 104 in einem Abtastbereich 108 ab. Dies
kann schichtweise erfolgen, wobei Untersuchungsperson 104 mittels
des Liegetischs 105 und der Verfahreinheit 106 schrittweise
durch den Abtastbereich 108 gefahren wird. Bei jeder Liegetischposition
kann so eine Schicht einer bestimmten Dicke abgetastet werden. Abtasteinheit 103 ist
dabei in Einschubrichtung der Untersuchungsperson vor dem Untersuchungsbereich 107 angeordnet.
Ein vorbestimmter zu untersuchender Bereich, z. B. der Kopf oder
der Thorax der Untersuchungsperson 104 kann somit bereits
vor dem Durchführen
der PET- bzw. MRT-Messung mittels Abtasteinheit 103 abgetastet werden.
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Die
Abtastung kann sowohl passiv erfolgen, beispielsweise durch Detektieren
von Strahlung, die von Untersuchungsperson 104 abgestrahlt
wird, als auch aktiv. Bei einem aktiven Abtasten erfolg das Einstrahlen
einer Strahlung mittels Abtasteinheit 103 sowie das Detektieren
von an der Untersuchungsperson 104 rückgestreuter oder reflektierter
Strahlung. Basierend auf der Abtastung, d. h. auf dem detektierten
Signal der reflektierten Strahlung wird die Kontur des abgetasteten
Bereichs der Untersuchungsperson 104 bestimmt. Beispielsweise
können
die Positionen von Punkten, die sich auf der Oberfläche der Untersuchungsperson 104 befinden,
detektiert werden, und die Oberfläche der Untersuchungsperson kann
aus den bestimmten Punkten interpoliert werden. Zwischen abgetasteten
Schichten kann eine Interpolation erfolgen. Wird mit Abtasteinheit 103 eine zweidimensionale
Ebene erfasst, so kann durch die Bewegung des Patiententischs und
schrittweises Abtasten der Untersuchungsperson eine dreidimensionale
Oberfläche
der Untersuchungsperson bzw. des zu untersuchenden Bereichs rekonstruiert
werden. Das Bestimmen der Kontur kann in einer eigens für Abtasteinheit 103 vorgesehenen
Rechnereinheit erfolgen, es kann jedoch auch in Rechnereinheit 111 der
MR-PET-Anlage 100 durchgeführt werden. Rechnereinheit 111 kann
in diesem Sinne ebenfalls als Komponente der Abtasteinheit 103 betrachtet
werden.
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Abtasteinheit 103 kann
beispielsweise als ein Terahertzscanner ausgestaltet sein. In dieser Ausgestaltung
umfasst Abtasteinheit 103 eine Anzahl von Terahertzdetektoren,
die ringförmig
um Abtastbereich 108 angeordnet sind oder an vorbestimmten
Positionen der Abtasteinheit vorgesehen sind. Als Detektoren für Terahertzstrahlung
können beispielsweise
Golay-Zellen dienen. Andere Arten von Terahertzdetektoren können selbstverständlich ebenfalls
zum Einsatz kommen. Die Funktionsweise von Terahertzdetektoren ist
dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detailliertere Erläuterung
an dieser Stelle verzichtet wird. Abtasteinheit 103 kann
als passive Abtasteinheit ausgestaltet sein, und dementsprechend
vom Körper
der Untersuchungsperson 104 abgestrahlte Terahertzstrah lung
detektieren. Bei einer anderen Ausgestaltung ist Abtasteinheit 103 ein
aktiver Terahertzscanner, der eine oder mehrere Terahertzstrahlungsquellen
umfasst. Eine Terahertzstrahlungsquelle kann beispielsweise auf
der Differenzbildung von zwei Lasern unterschiedlicher Wellenlänge basieren,
wobei die Laserstrahlung von einem Halbleiterelement zu einer Terahertzwelle
gemischt wird, die anschließend
durch eine geeignete Antenne abgestrahlt werden kann. Dem Fachmann sind
weitere Arten von Terahertzquellen bekannt, die ebenfalls in der
Abtasteinheit 103 verwendet werden können. Die Terahertzquellen
können
beispielsweise ringförmig
um den Abtastbereich 108 angeordnet sein. Andere Geometrien
sind selbstverständlich ebenfalls
denkbar.
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Terahertzstrahlung
durchstrahlt viele Arten von Materialien, weist jedoch nur eine
geringe Eindringtiefe in Wasser auf. Liegetisch 105 kann
beispielsweise so ausgestaltet sein, dass von Abtasteinheit 103 emittierte
Terahertzstrahlung diesen durchdringt. Weiterhin durchdringt die
Terahertzstrahlung im Allgemeinem die Kleidung der Untersuchungsperson 104,
so dass die Oberfläche
der Körpers
der Untersuchungsperson abgetastet werden kann. Die Abtastung der
Oberfläche
kann mit Hilfe herkömmlicher Verfahren
durchgeführt
werden, die bei Terahertzscannern regelmäßig eingesetzt werden. Weitere Verfahren
sind denkbar, um die Kontur der Untersuchungsperson 104 mittels
der Terahertzstrahlung zu bestimmen. Beispielsweise können Projektionsmessungen
durchgeführt
werden, wobei eine Terahertzquelle Strahlung emittiert, die durch
gegenüberliegende
Detektoren aufgenommen wird, und wobei das im Strahlengang liegende
Gewebe der Untersuchungsperson die Terahertzstrahlung absorbiert/reflektiert
und somit eine Kontur der Untersuchungsperson erfasst werden kann.
Andererseits ist es ebenfalls möglich,
an der Untersuchungsperson 104 rückgestreute oder reflektierte
Terahertzstrahlung zu detektieren und aus den entsprechenden Signalen die
Kontur der Untersuchungsperson 104 zu bestimmen. Die Oberfläche der
Untersuchungsperson kann mit einem Terahertzstrahl abgetastet werden
oder es kann eine Laufzeitmessung zur Bestimmung des Abstands der
Oberflä che
zu Quelle/Detektor eingesetzt werden. Wie vorab beschrieben, kann
anhand der bestimmten Konturen nachfolgend die Oberfläche eines
Bereichs der Untersuchungsperson 104 interpoliert werden.
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Rechnereinheit 111 ist
ausgestaltet, um basierend auf der Oberfläche der Untersuchungsperson,
die für
einen vorbestimmten Bereich ermittelt wurde, eine Schwächungskorrektur-Karte
(μ-Map)
zu berechnen. Dafür
führt Rechnereinheit 111 beispielsweise
eine Glättung
der gemessenen Oberfläche durch
und weist Bereichen, die innerhalb der bestimmten Oberfläche liegen,
einen konstanten Schwächungskoeffizienten μ zu, insbesondere
einen vorbestimmten Schwächungskoeffizienten
für Wasser
bzw. Gewebe. Die Schwächungskorrektur-Karte kann
somit den Übergang
von umgebender Luft zum Inneren des Körpers der Untersuchungsperson 104 modellieren.
Durch eine Glättung
der bestimmten Oberfläche
kann vermieden werden, dass aufgrund der Schwächungskorrektur Bildrauschen
in den rekonstruierten PET-Bilddaten hervorgerufen wird. Da die Änderung
des Schwächungskoeffizienten
beim Übergang
von Luft zu Wasser wesentlich größer ist als
die Variation des Schwächungskoeffizienten
innerhalb des Körpers
der Untersuchungsperson 104, kann bereits mit einer derartigen μ-Map eine
gute Absorptionskorrektur bei der Rekonstruktion der PET-Bilddaten
erzielt werden. Beispielsweise ist der μ-Wert für Luft entsprechend dem Verhältnis der Dichte
von Luft zur Dichte von menschlichem Gewebe (ca. 1:1000) sehr gering
(kleiner als 0,0001 1/cm). Demgegenüber sind die Unterschiede zwischen
den verschiedenen Gewebearten des Menschen vernachlässigbar.
Beispielsweise hat Weichteilgewebe einen μ-Wert in der Größenordnung
von 0,1 1/cm und Knochen einen μ-Wert
von 0,17 1/cm. Die exakte räumliche
Bestimmung des Übergangs
von Luft zu Gewebe, die mit Abtasteinheit 103 erzielt wird,
ermöglicht
somit eine im Wesentlichen artefaktfreie verbesserte Schwächungskorrektur.
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Zur
weiteren Verbesserung der μ-Map
können
jedoch auch Informationen über
die Lage von Strukturen innerhalb des Körpers der Untersuchungsperson 104 bei
der Erstellung der μ-Map
ver wendet werden. Diese Strukturen können insbesondere die in der
Regel mit Luft gefüllte
Lunge der Untersuchungsperson sowie die Knochen der Untersuchungsperson
sein, die im Vergleich zu anderen Arten von Gewebe einen größeren μ-Wert-Kontrast
aufweisen. Dafür
kann Rechnereinheit 111 die Lage von Knochen oder Lungengewebe
aus aufgenommenen MRT-Bilddaten bestimmen. Somit wird die Absorptionskorrektur
weiter verbessert und eine räumliche exaktere
funktionelle PET-Bildgebung ermöglicht. Die
MRT-Bilddaten können
vor oder nach dem Abtasten der Untersuchungsperson mit der Abtasteinheit 103 aufgenommen
werden. Steuereinheit 110 kann jedoch auch so ausgestaltet
sein, dass das Abtasten der Untersuchungsperson mittels der Abtasteinheit 103 und
die Aufnahme von PET- und MRT-Daten
in einem Messdurchlauf erfolgt. Dafür wird Verfahreinheit 106 so
angesteuert, dass der zu untersuchende Bereich der Untersuchungsperson 104 durch
Verfahren des Liegetisches 105 zunächst durch den Abtastbereich 108 und
anschließend
durch den Untersuchungsbereich 107 bewegt wird, wobei eine
gleichzeitige oder zeitlich versetzte Aufnahme von PET- und MRT-Signalen
erfolgen kann. Nach Rekonstruktion der MRT-Bilddaten werden die
interessanten Strukturen, zum Beispiel Knochen und Lunge, in den Bilddaten
segmentiert und die Positionen dieser bei der Erstellung der μ-Karte verwendet.
Dabei kann ebenfalls wiederum eine Glättung der gemessenen Daten
erfolgen, und ein fester Schwächungswert μ kann dem
Lungeninneren und den Knochen zugeordnet werden.
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Mit
Hilfe der Abtasteinheit 103 ist die Gewinnung von geometrisch
exakten Informationen über die
schwächenden
Strukturen und somit eine quantitative PET-Bildgebung möglich. Dies
war bei herkömmlichen
MR-PET-Anlagen nicht der Fall, da mit MRT abgebildete Strukturen
nicht oder nur verzeichnet dargestellt wurden. Abtasteinheit 103 kann
die Oberfläche
der Untersuchungsperson wesentlich schneller und in einem wesentlich
größeren Gesichtsfeld
abtasten, als dies mit der MRT-Bildgebung möglich ist. Um ein größeres Gesichtsfeld
bei der MRT-Bildgebung
in transversaler Richtung zu erreichen, müsste der Magnetresonanzscanner
deutlich vergrößert werden.
Dieses wäre mit
sehr hohen Kosten verbunden. Abtasteinheit 103 kann darüber hinaus
patientenbedingte Verzeichnungen durch so genannte Suszeptibilitätsartefakte
ausschließen.
Derartige Artefakte können
bei der MRT-Bildgebung insbesondere an Luft-Gewebegrenzen auftreten und bedeutende
Verzerrungen in den Bilddaten bewirken.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei das Verfahren beispielsweise mit der in 1 gezeigten
MR-PET-Anlage 100 durchgeführt werden kann. In Schritt 201 erfolgt
ein Positionieren der Untersuchungsperson auf dem Liegetisch. Der
Liegetisch mit der Untersuchungsperson wird in Schritt 202 schrittweise
durch den Abtastbereich der Abtasteinheit bewegt. In Schritt 203 erfolgt
das Einstrahlen von Terahertzstrahlung und das Aufnehmen von an
der Untersuchungsperson reflektierter Strahlung mittels der Abtasteinheit.
Dadurch wird eine Schicht der Untersuchungsperson abgetastet, die
sich im Abtastbereich der Abtasteinheit befindet. Durch das schrittweise
Verfahren des Liegetisches kann damit der gesamte vorbestimmte Bereich
oder sogar die gesamte Untersuchungsperson abgetastet werden.
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In
Schritt 204 kann ein gleichzeitiges Aufnehmen von Signalen
aus dem Untersuchungsbereich mit der PET-Aufnahmeeinheit und/oder
der MRT-Aufnahmeeinheit erfolgen. Bei einer Untersuchung des gesamten
Körpers
der Untersuchungsperson können somit
von einem Bereich der Untersuchungsperson PET- und MRT-Daten aufgenommen
werden, während
ein anderer Bereich mit der Abtasteinheit abgetastet wird. Somit
wird eine effiziente Aufnahme der Daten ermöglicht. Auch wird vermieden,
dass sich die Untersuchungsperson zwischen den Messungen bewegt,
so dass die Lage der Untersuchungsperson bei der Aufnahme der PET-/MRT-Daten
und der Abtastung dieselbe ist.
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Basierend
auf der Abtastung wird in Schritt 205 die Kontur bzw. Oberfläche der
Untersuchungsperson bestimmt. Damit ist die Lage der Strukturen, die
das PET-Signal abschwächen,
bekannt und kann in Schritt 206 zur Bestimmung der Schwächungs korrektur-Karte
verwendet werden. Dies erfolgt unter Annahme eines konstanten Schwächungskoeffizienten μ und gegebenenfalls über Berücksichtigung
der aufgenommenen MRT-Bilddaten. In Schritt 207 erfolgt
das Rekonstruieren von PET-Bilddaten aus den aufgenommenen PET-Signalen
unter Berücksichtigung
der bestimmten Schwächungskorrekturkarte mit
Rechnereinheit 111. Somit wird eine funktionelle PET-Bildgebung
mit verbesserter räumlicher
Abbildung erreicht.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann die Abtasteinheit 103 auch als Röntgen-Scanner (Abtasteinheit)
ausgestaltet sein. Dabei kann insbesondere ein Scanner zum Einsatz
kommen, der auf Röntgen-Rückstreuung
basiert. Derartige Scanner sind beispielsweise unter dem Namen „Körperscanner” bekannt.
Abtasteinheit 103 kann bei dieser Ausgestaltung eine oder
mehrere Röntgenquellen
sowie mehrere Röntgendetektoren
aufweisen. Eingestrahlte Röntgenstrahlung
wird, beispielsweise aufgrund des Compton-Effekts, an der Oberfläche der
Untersuchungsperson 104 rückgestreut und die rückgestreute
Strahlung wird mittels der Detektoren detektiert. Dabei wird die
Kleidung der Untersuchungsperson ebenfalls im Wesentlichen ungehindert
durchstrahlt, so dass die Oberfläche
des Körpers
der Untersuchungsperson abgetastet werden kann. Auch mit dieser
Technik ist die schichtweise Erfassung der Oberfläche mittels
der Abtasteinheit 103 möglich. Details
eines derartigen Röntgenscanners
sind dem Fachmann bekannt, so dass hier auf eine weitergehende Erläuterung
verzichtet wird.
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3 zeigt
schematisch das Ergebnis der Abtastung einer Untersuchungsperson 104.
Mittels der Abtasteinheit 103 ist die Abtastung in drei
Dimensionen möglich,
so dass eine dreidimensionale Oberfläche der Untersuchungsperson 104 bestimmt
werden kann. Die in Fig. 104 dargestellte Kontur der Untersuchungsperson 104 wurde
mittels einer Abtasteinheit 103 in Form eines Röntgenscanners durch
Detektion rückgestreuter
Röntgenstrahlung bestimmt.
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Zusammenfassend
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die einfache und genaue Bestimmung einer
Schwächungskorrektur-Karte
mit einer MR-PET-Anlage, wobei die Schwächungskorrektur-Karte eine
räumlich
korrekte, im Wesentlichen artefaktfreie Bildrekonstruktion aufgenommener PET-Daten
ermöglicht
sowie eine quantitative Analyse dieser. Mit der Abtasteinheit der
MR-PET-Anlage kann
ein großes
Gesichtsfeld zügig
abgetastet werden. Die Oberfläche
des Körpers
der Untersuchungsperson kann auch dann bestimmt werden, wenn die Untersuchungsperson
bekleidet ist. Durch die Verwendung von Terahertz- oder Röntgenstrahlung
werden Suszeptibilitätsartefakte
minimiert und durch die schnelle zeitliche Erfassung werden Bewegungsartefakte
vermieden. Durch die verbesserte räumliche Abbildung der PET-Daten
wird auch eine genauere Überlagerung
bzw. Koregistrierung der PET-Bilddaten mit aufgenommenen, hochauflösenden MRT-Bilddaten
ermöglicht.
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- 100
- MR-PET-Anlage
- 101
- MRT-Aufnahmeeinheit
- 102
- PET-Aufnahmeeinheit
- 103
- Abtasteinheit
- 104
- Untersuchungsperson
- 105
- Liegetisch
- 106
- Verfahreinheit
- 107
- Untersuchungsbereich
- 108
- Abtastbereich
- 110
- Steuereinheit
- 111
- Rechnereinheit
- 201–207
- Verfahrensschritte