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Die
Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für eine Stromschiene
in Flachprofilausführung mit mehreren elektrisch leitenden
Abgriffkontakten.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine mittels eines derartigen Verfahrens
hergestellte Stromschiene sowie ein Stromschienensystem mit zumindest zwei
derartigen Stromschienen.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 27 31 850 A1 ist eine Verbindungsstelle
für stromführende Bauteile, wie Stromschienen,
Dehnverbinder und dergleichen, mit planen Kontaktflächen,
von denen mindestens eine mit einem edleren Metall belegt ist, bekannt.
Die Verbindungsstelle ist durch einen durch Pressverschweißung
mit dem Grundkörper verbundenen Belag gekennzeichnet. Bei
einer dortigen Ausführungsform wird eine Stromschiene aus Aluminium
im Endbereich mit Kupferblech belegt, das mit der Stromschiene durch
Pressverschweißung verbunden ist.
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Aus
der deutschen Übersetzung
DE 699 06 233 T2 der europäischen
Patentschrift
EP 1
014 497 B1 ist eine Sammelschiene für die elektrische
Stromverteilung bekannt, die einerseits aus einem Aluminiumprofil
mit einer ebenen Querschnittsfläche, die sich entlang einer
Hauptrichtung und einer Querrichtung erstreckt, und andererseits
aus zumindest einem metallischen Verbindungsstück besteht,
das fest mit dem Profil verbunden wird. Die Sammelschiene ist durch
ein Metall-Verbindungsstück gekennzeichnet, das an das
Profil durch mehrere Lappen mit komplementärer Form montiert
wird, die sich auf dem Verbindungsstück und dem Profil
in einer Reihe, entlang einer Richtung in der Ebene des Profils,
die durch die Haupt- und Querrichtung bestimmt wird, befinden. Die
Lappen werden durch Einfügung quer zur Profilebene miteinander
verzahnt. Die Lappen weisen einen Kopf mit einer Breite a und einen
Hals mit einer Breite b auf. Letztere ist geringer als die Breite
a des Kopfes und zwar in der Weise, dass die Zugwiderstandsfähigkeit
der Montage erhöht wird. Zudem werden die Lappen des Profils
und/oder des Verbindungsstücks nach der Installation zusammengepresst.
Gemäß der dortigen
8 sind ein
Lappenverbindungsbereich in ein Seitenteil eines Profils, ein Abzweigungsbereich
an der Kante des Profils sowie ein Abzweigungsbereich, der sich
quer zu den beiden Profilkanten und über sie hinaus erstreckt, eingefügt.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 31 15 285 A1 sind ein Verfahren und Vorrichtungen zur
Herstellung von Kontaktflächen auf Schienen aus Aluminium
bekannt. Ein bearbeitetes Ende einer Schiene erhält eine
U-förmige Kappe, die durch Biegen eines ausgeschnittenen
Elements gebildet wird, das eine Kupferschicht und eine Aluminiumschicht besitzt.
Die Kappe wird anschließend mit ihren beiden Wangen angeschweißt.
Anschließend werden diese in der Presse einer Abrichtung
unterzogen. Dieses Verfahren ist zur Herstellung von Kontaktflächen
in den Anschlussbereichen von Sammelschienen anwendbar.
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Die
betrachteten Stromschienen sind zum Transport und zur Verteilung
von Strömen in einem Bereich von Hundert Ampere bis mehreren
Tausend Ampere vorgesehen. Es können mehrere derartige Stromschienen
parallel nebeneinander zu einem zwei- oder mehrphasigen Stromschienensystem
angeordnet sein. Weiterhin sind die betrachteten Stromschienen vorzugsweise
für Niederspannungen, das heißt für Spannungen
bis ca. 1000 V, ausgelegt. Sie können beispielsweise an
ein dreiphasiges 50 Hz/400 V-Stromversorgungsnetz angeschlossen sein.
Vorzugsweise sind die Stromschienen aus Aluminium oder aus Kupfer
hergestellt. Sie sind insbesondere Strangpressprofile.
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Weiterhin
ist aus dem Stand der Technik allgemein eine Auffächerung
eines Stromschienensystems innerhalb der Längserstreckung
in vorgegebenen Abständen sowie an den Längsenden
bekannt. Die dann frei zugänglichen Schmalstellen der Stromschienen
des Stromschienensystems bilden Abgriffkontakte, auf welche z. B.
Kontaktfederelemente in Form von Reitern zum Stromabzweig aufgesteckt werden
können.
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Die
Herstellung einer bekannten Stromschiene wird nachfolgend am Beispiel
eines Aluminium-Strangpressprofils erläutert:
In einer
ersten Stufe wird das Strangpressprofil nach dem Reinigen und Entfetten
mit einer oder mehreren metallischen Kontaktschichten mittels eines
galvanischen Prozesses überzogen. Typischerweise wird das
Aluminium-Strangpressprofil zuerst mit einer metallischen Kupfer-
oder Nickelschicht und dann für die eigentliche, zugleich
oxidationsbeständige Kontaktierung mit einem edleren Metall,
insbesondere mit Silber oder Platin, überzogen.
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In
einer optionalen zweiten Stufe werden ein oder auch beide Längsenden
des Strangpressprofils gekröpft bzw. mehrfach abgewinkelt,
um dort eine Auffächerung für die Stromein- oder
-ausleitung zu ermöglichen.
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In
einer dritten Stufe wird das Strangpressprofil – von den
vorgesehenen Kontaktbereichen abgesehen – mit einer elektrischen
Isolierschicht versehen. Hierzu kann das Strangpress profil – wiederum
abgesehen von den Kontaktbereichen – mit einer Spezialfolie
umwickelt werden. Bei einem alternativen Verfahren können
die vorgesehenen Kontaktbereiche zuerst mit einer Schutzfolie maskiert
werden. Im Anschluss wird das gesamte Strangpressprofil z. B. pulverbeschichtet
oder elektrostatisch beschichtet. Am Schluss werden die Schutzfolien
wieder entfernt.
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Die
zuvor beschriebenen Herstellungsschritte sind nachteilig äußerst
zeitaufwändig. Zudem ist die Galvanisierung einer solchen
Stromschiene äußerst kostenintensiv.
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Es
ist somit eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung einer Stromschiene anzugeben.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Stromschiene sowie
ein Stromschienensystem mit zumindest zwei Stromschienen anzugeben,
wobei die jeweilige Stromschiene durch ein derartiges Verfahren
hergestellt ist.
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Schließlich
ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine geeignete Verwendung für
eine derartige Stromschiene und für ein derartiges Stromschienensystem
sowie eine vorteilhafte Verwendung eines Profilstücks für
eine derartige Stromschiene anzugeben.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Herstellungsverfahren für
eine Stromschiene in Flachprofilausführung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Verfahrensvarianten sind
in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.
Im Anspruch 9 ist eine mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellte Stromschiene genannt. Im Anspruch 10 ist
ein Stromschienensystem angegeben, welches zumindest zwei erfindungsgemäße
Stromschienen aufweist. Im Anspruch 11 ist eine geeignete Verwendung
der Stromschiene sowie des Strom schienensystems bei Hochstromanwendungen
genannt. Im Anspruch 12 ist eine geeignete Verwendung eines Strangpressprofilstücks
für eine Stromschiene angegeben.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Herstellungsverfahren zumindest folgende Schritte:
- – Zuschneiden einer ersten Flachprofilschiene mit einer
zuvor aufgebrachten elektrischen Isolierschicht,
- – Zuschneiden einer zweiten Flachprofilschiene mit
zumindest einer galvanisch zuvor aufgebrachten elektrisch leitenden,
metallischen Kontaktschicht,
- – Zusammensetzen der Stromschiene aus zumindest einem
Isolierschienenstück der ersten Flachprofilschiene und
aus mehreren, längs der Stromschiene individuell verteilt
angeordneten Kontaktschienenstücken der zweiten Flachprofilschiene für
je einen Abgriffkontakt und
- – Zusammenfügen der Schienenstücke
zu der individuell zusammengesetzten Stromschiene mit den mehreren
Abgriffkontakten.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass für die isolierten
Bereiche der Stromschiene, die nicht zur Stromein- und -ausleitung
vorgesehen sind, auch keine metallische Kontaktierungsschicht erforderlich
ist. Vielmehr können diese Bereiche nach dem Reinigen und
Entfetten direkt mit einer elektrischen Isolierschicht versehen
werden.
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Dies
führt zu der weiteren erfindungsgemäßen
Erkenntnis, dass sich eine derartige Stromschiene prinzipiell aus
zwei Sorten von Schienenstücken modular zusammensetzen
lässt. Dabei erhält man die ersten Schienenstücke,
das heißt die Isolierschienenstücke, durch Ablängen
von der ersten Flachprofilschiene. Letztere wird aus einem Strangpressrohling
hergestellt, der zuerst gereinigt, gegebenenfalls entfettet und dann
vollständig mit der elektrischen Isolierschicht versehen
wird. Eine metallische galvanische Außenbeschichtung der
ersten Flachprofilschiene erfolgt nicht. Die zweiten Schienenstücke, das
heißt die Kontaktschienenstücke, erhält
man durch Ablängen von der zweiten Flachprofilschiene. Letztere
wird aus einem Strangpressrohling hergestellt, der zuerst gereinigt,
gegebenenfalls entfettet und dann vollständig galvanisch
mit der Kontaktschicht aus einem oder mehreren Metallen versehen wird.
Eine Außenbeschichtung der zweiten Flachprofilschiene erfolgt
nicht. Mit „vollständig” ist in diesem Zusammenhang
gemeint, dass zumindest die zwischen den beiden Stirnseiten an den
Längsenden des jeweiligen Strangpressprofils liegende Profilaußenseite
beschichtet wird. Der Einfachheit halber werden die beiden Stirnseiten
der typischerweise mehrere Meter langen Strangpressprofile „mit” beschichtet.
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Der
große Vorteil der Erfindung liegt darin, dass nur noch
die zur Kontaktierung vorgesehenen Flächen mit dem teuren
Edelmetall, insbesondere mit dem Silber, Platin oder Gold, galvanisch
beschichtet werden müssen. Da diese Flächen nur
einen Bruchteil der gesamten Profilaußenseite betragen,
ist die Kosteneinsparung für das Edelmetall sowie für
die hierfür erforderliche galvanische Lösung beträchtlich.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der vereinfachten modularen Herstellung
der Stromschiene selbst. Eine aufwändige mechanische Maskierung
der Kontaktflächen sowie ein aufwändiges Entfernen
dieser entfallen.
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Nach
einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird die erste
Flachprofilschiene in mehrere, in Längserstreckung aufgeteilte
Isolierschienenstücke zugeschnitten. Es wird die zweite
Flachprofilschiene in mehrere, in Längserstreckung aufgeteilte, insbesondere
gleich lange Kontaktschienenstücke zugeschnitten. Zudem
werden die jeweiligen Isolier- und Kontaktschienenstücke
insbesondere abwechselnd nebeneinander in Profillängsrichtung
zusammengesetzt. Typischerweise werden die Schienenstücke
in Querrichtung, das heißt senkrecht zur Längserstreckung
bzw. Schienenhauptrichtung, von der jeweiligen Flachprofilschiene
abgetrennt, wie z. B. mittels einer Säge oder eines Schneidlasers.
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Vorzugsweise
werden die jeweiligen Isolier- und Kontaktschienenstücke
auf Stoß nebeneinander zusammengesetzt und dann zusammengefügt.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform wird die erste Flachprofilschiene
in mehrere, in Längserstreckung aufgeteilte Isolierschienenstücke
zugeschnitten, wobei beim Zuschnitt individuell verteilt angeordnete
Aussparungen an zumindest einer Schmalseite des jeweiligen Isolierschienenstücks
in Längserstreckung vorgesehen werden. Die Aussparungen
können z. B. mittels Pressstempel einer Presse in das jeweilige,
zuvor abgetrennte Isolierschienenstück eingebracht werden.
Weiterhin wird die zweite Flachprofilschiene in mehrere, in Längserstreckung
aufgeteilte, insbesondere gleich lange und auf die Abmessungen der
jeweiligen Aussparungen geometrisch abgestimmte Kontaktschienenstücke
zugeschnitten. Anschließend werden die jeweiligen Kontaktschienenstücke
zur Bildung der Abgriffkontakte in die jeweiligen Aussparungen eingesetzt
und dann zusammenfügt. Insbesondere sind die Abmessungen
der Kontaktschienenstücke in Längserstreckung der
zusammensetzten Stromschiene geringfügig kleiner als die
Innenabmessungen der Aussparungen der so zusammensetzten Stromschiene.
Vorzugsweise sind die Kontaktschienenstücke und die Aussparungen
quaderförmig.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform weisen die jeweiligen
Kontaktschienenstücke auch eine derartige Breite in Querrichtung
auf, dass diese nach dem Einsetzen in die jeweiligen Aussparungen aus
dem Außenprofil des jeweiligen Isolierschienenstücks
herausragen. An diesem überstehenden Teil kann dann z.
B. ein Reiter zur Stromausleitung angebracht werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform weisen die erste und zweite
Flachprofilschiene eine gleiche Profilstärke auf.
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Einer
weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform zufolgen
werden die jeweiligen Isolier- und Kontaktschienenstücke
miteinander verschweißt. Dadurch erhält die zusammengesetzte Stromschiene
eine besonders hohe mechanische Stabilität bei zugleich
geringem ohmschen Übergangswiderstand von Isolierschienenstück
zu Kontaktschienenstück und umgekehrt.
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Alternativ
können die an der Schmalseite des Isolierschienenstücks
eingesetzten Kontaktschienenstücke mit dem Isolierschienenstück
verpresst werden.
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Weiterhin
können die Isolier- und Kontaktschienenstücke
für den Fall, dass diese aus Kupfer hergestellt sind, alternativ
miteinander verlötet werden.
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Vorstellbar
ist auch, dass die jeweiligen Isolier- und Kontaktschienenstücke
im Sinne einer Nut-Feder-Verbindung, insbesondere über
eine Schwalbenschwanzverbindung, in Längserstreckung der
zusammengesetzten Stromschiene zusammengefügt werden. Vorzugsweise
werden die ineinandergreifenden Finger und Aussparungen der Isolier-
und Kontaktschienenstücke zur Erhöhung der mechanischen
Festigkeit und zur Minimierung des ohmschen Übergangswiderstandes
noch miteinander verpresst.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird ein Längsende
der Stromschiene oder ein Bereich innerhalb der Längserstreckung
der Stromschiene mittels eines Strangpressprofilstücks als
Abgriffkontakt aufgefächert. Das Strangpressprofilstück
ist zuvor von einem Strangpressprofil abgelängt worden.
Letzteres weist einen ein- oder mehrfach abgewinkelten Profilquerschnitt
auf, welcher quer zur Strangpressrichtung und quer zur Längserstreckung
der zusammengefügten Stromschiene verläuft. In
diesem Fall ist durch die Verwendung eines Strangpressprofils, von
dem Profilstücke zur Auffächerung der Stromschiene
bedarfsweise abgetrennt werden können, vorteilhaft eine
gleichbleibend hohe Qualität bei konstant geringen Bauteiltoleranzen möglich.
Ein weitere Vorteil ist, dass auf die sonst erforderliche ein- oder
mehrfache Biegung eines herkömmlichen Strangpressprofil
mit rechteckigem Querschnitt zur Herstellung eines Profilstücks
zur Auffächerung verzichtet werden kann.
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Die
Aufgabe wird weiterhin gemäß der Erfindung durch
eine Stromschiene gelöst, welche nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt ist. Ferner kann gemäß der
Erfindung ein Stromschienensystem zumindest zwei derartige, parallel
nebeneinander angeordnete und elektrisch voneinander isolierte Stromschienen
aufweisen. Ein solches, insbesondere mehrphasiges Stromschienensystem kann
z. B. an ein dreiphasiges öffentliches Stromversorgungsnetz
eines Energieversorgungsunternehmens angeschlossen werden, wobei
dann drei, vier oder auch fünf erfindungsgemäße
Stromschienen Breitseite an Breitseite nebeneinander angeordnet sind.
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Die
erfindungsgemäße Stromschiene und das erfindungsgemäße
Stromschienensystem sind typischerweise für Hochstromanwendungen
mit einem Nennstromwert von 100 A und mehr je Strom schiene, insbesondere
mit einem Nennstromwert von 500 A und mehr je Stromschiene, verwendbar.
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Schließlich
kann vorteilhaft ein von einem Strangpressprofil abgelängtes
Strangpressprofilstück zum Auffächern eines Längsendes
einer Stromschiene oder zum Auffächern einer Stromschiene
innerhalb ihrer Längserstreckung als Anschlusskontakt verwendet
werden. Das Strangpressprofil weist hierbei einen quer zur Strangpressrichtung
verlaufenden, ein- oder mehrfach abgewinkelten Profilquerschnitt
auf.
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der vorliegenden
Erfindung werden am Beispiel der nachfolgenden Figuren erläutert.
Dabei zeigen:
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1 eine
bekannte Ausführungsform einer Stromschiene,
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2 eine
weitere bekannte Ausführungsform einer Stromschiene,
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3 ein
Ablaufdiagramm eines Herstellungsverfahrens für eine Stromschiene
gemäß der Erfindung,
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4 eine
nach einer ersten Verfahrensvariante hergestellte Stromschiene,
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5 eine
nach einer zweiten Verfahrensvariante hergestellte Stromschiene,
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6 eine
Verwendung eines Dehnverbinders in einer Stromschiene,
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7 ein
Beispiel für eine erfindungsgemäße Stromschiene
mit 90°-Knickstelle,
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8 eine
perspektivische Ansicht eines Strangpressprofils nach einer ersten
Ausführungsform,
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9 eine
erfindungsgemäße Verwendung eines Profilstücks
des Strangpressprofils gemäß 8 als
aufgefächerter Abgriffkontakt für ein Längsende,
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10 eine
perspektivische Ansicht eines Strangpressprofils nach einer zweiten
Ausführungsform und
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11 eine
erfindungsgemäße Verwendung eines Profilstücks
des Strangpressprofils gemäß 10 innerhalb
der Längserstreckung der Stromschiene.
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1 zeigt
eine bekannte Ausführungsform einer Stromschiene 10.
Mit LR ist die Längserstreckung der Stromschiene 10 bezeichnet.
Mit QR und DR sind eine Querrichtung und eine Profilstärkenrichtung
bezeichnet. Ferner sind mit SM die Schmalseiten, mit BS die Breitseiten
und mit ST die Stirnseiten der gezeigten Stromschiene 10 bezeichnet.
Weiterhin weist die bekannte Stromschiene 10 abwechselnd
aufeinander folgende, als Abgriffkontakte K ausgebildete Kontaktbereiche
auf. Mit I sind dazwischen angeordnete Isolierbereiche der Stromschiene 10 bezeichnet.
Die Stromschiene 10 wird typischerweise aus einem Flachprofilstück
gefertigt, wobei das Flachprofilstück zuerst zur Aufbringung
einer Metallschicht galvanisiert und dann, abgesehen von den Kontaktbereichen
K, mit einer elektrischen Isolierschicht versehen wird.
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2 zeigt
eine weitere bekannte Ausführungsform einer Stromschiene 10.
In diesem Fall wird das unbehandelte Flachprofilstück wieder
zuerst galvanisiert. Es werden dann an einer der Schmalseiten SM
Aussparungen A eingebracht. In diese werden Anschlussstücke 3 bündig
eingesetzt und mit dem Flachprofilstück verschweißt.
Dabei stehen die Anschlussstücke 3 seitlich aus
dem Außenprofil des Flachprofilstücks heraus,
um jeweils einen Abgriffkontakt K z. B. zum Aufstecken eines sogenannten Reiters
zur Stromausleitung zu bilden. Im Anschluss wird das gesamte Flachprofilstück,
abgesehen von den Anschlussstücken 3, mit einer
elektrischen Isolierschicht versehen.
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Herstellungsverfahrens für eine
Stromschiene 10 gemäß der Erfindung.
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Mit
S1 ist ein Startschritt bezeichnet. Im Schritt S2 wird eine erste
Flachprofilschiene mit einer zuvor aufgebrachten elektrischen Isolierschicht
zugeschnitten. Im folgenden Schritt S3 wird eine zweite Flachprofilschiene
mit zumindest einer galvanisch zuvor aufgebrachten elektrisch leitenden,
metallischen Kontaktschicht zugeschnitten. Im darauf folgenden Schritt
S4 wird die Stromschiene aus zumindest einem Isolierschienenstück
der ersten Flachprofilschiene und aus mehreren, längs der
Stromschiene individuell verteilt angeordneten Kontaktschienenstücken
der zweiten Flachprofilschiene für je einen Abgriffkontakt
zusammengesetzt. Im Schritt S5 werden die Schienenstücke
zu der individuell zusammengesetzten Stromschiene mit den mehreren
Abgriffkontakten zusammengefügt. Mit S6 ist ein Endschritt
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens bezeichnet.
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4 zeigt
eine nach einer ersten Verfahrensvariante hergestellte Stromschiene 10.
Hierbei wird die erste Flachprofilschiene 1 in mehrere,
in Längserstreckung LR aufgeteilte Isolierschienenstücke 11–13 zugeschnitten.
Eine vorherige metallische Galvanisierung der unbehandelten Flachprofilschiene 1 erfolgt
nicht. Nach dem Zuschnitt sind die jeweiligen Stirnseiten dieser
Isolierschienenstücke 11–13 blank.
Es wird gleichfalls eine darunterliegend gezeigte zweite Flachprofilschiene 2 in
mehrere, in Längserstreckung LR aufgeteilte, hier beispielhaft gleich
lange Kontaktschienenstücke 21–26 zugeschnitten.
Beide Flachprofilschienen 1, 2 weisen eine gleiche
Profildicke auf.
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Es
werden anschließend die beispielhaft drei Isolierstücke 11–13 und
die beispielhaft vier Kontaktschienenstücke 21–26 abwechselnd
nebeneinander zusammengesetzt. Im Beispiel der 4 sind
diese auf Stoß zu der noch nicht gefügten Stromschiene 10' zusammengesetzt.
Im unteren Teil der 4 werden die Schienenstücke 11–13, 21–26 schließlich
zusammengeschweißt. Der mit S bezeichnete Schweißblitz
soll den Schweißvorgang symbolisieren. Mit N sind die resultierenden,
die jeweiligen Schienenstücke 11–13, 21–26 mechanisch
und elektrisch verbindenden Schweißnähte bezeichnet.
Sie verlaufen vorzugsweise komplett um die jeweilige Stoßstelle
herum.
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5 zeigt
eine nach einer zweiten Verfahrensvariante hergestellte Stromschiene 10.
Im Vergleich zur 4 werden beim Zuschnitt der
Isolierschienenstücke 11–13 beispielhaft
sechs individuell verteilt angeordnete Aussparungen A an einer Schmalseite
SM in Längserstreckung LR vorgesehen. Es wird die darunterliegend
gezeigte zweite Flachprofilschiene 2 in mehrere, in Längserstreckung LR
aufgeteilte, gleich lange und auf die Abmessungen der jeweiligen
Aussparungen A geometrisch abgestimmte Kontaktschienenstücke 21–26 zugeschnitten.
Diese quaderförmigen Kontaktschienenstücke 21–26 werden
zur Bildung der Abgriffkontakte K nun in die jeweiligen Aussparungen
A eingesetzt und dann mittels mehrerer Schweißvorgänge
unlösbar zusammenfügt.
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Im
Beispiel der 5 weisen alle Kontaktschienenstücke 21–26 bereits
eine derartige Breite in Querrichtung QR auf, dass diese nach dem
Einsetzen in die jeweiligen Aussparungen A aus dem Außenprofil
des gezeigten Isolierschienenstücks 11–13 herausragen.
Auf diese Kontaktschienenstücke 21–26 können
z. B. nicht weiter gezeigte Reiter zur Stromausleitung aufgesteckt
werden.
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6 zeigt
eine Verwendung eines an sich bekannten Dehnverbinders 31 in
einer Stromschiene 10. Ein derartiger Dehnverbinder 31 besteht
aus einer Vielzahl übereinander gestapelter leitfähiger
Folien. Die Folien sind im Anschlussbereich in je einem Anschlussstück
zusammengefasst. Im linken und rechten Teil der 6 sind
jeweils ein Isolierschienenstück 11, 12 mit
einem stirnseitig daran angefügten Anschlussendstück 27, 28 zur
Stromein- und -ausleitung dargestellt. Die beiden Isolierschienenstücke 11, 12 sind
zum möglichen Längenausgleich der gesamten Stromschiene 10 über
den gemeinsamen Dehnverbinder 31 zusammengefügt,
d. h. hier zusammengeschweißt.
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7 zeigt
ein weiteres Beispiel für eine erfindungsgemäße
Stromschiene 10 mit 90°-Knickstelle. Die gezeigte
Stromschiene 10 weist beispielhaft zwei Isolierschienenstücke 11, 12 mit
jeweils einem stirnseitig angefügten Anschlussendstück 27, 28 als Abgriffkontakt
K auf. Die beiden Isolierschienenstücke 11, 12 sind
miteinander mechanisch und elektrisch auf Facette verschweißt.
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8 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Strangpressprofils 40 nach
einer ersten Ausführungsform. Das gezeigte Strangpressprofil 40 weist beispielhaft
einen zweifach abgewinkelten, quer zur Strangpressrichtung SR verlaufenden
Profilquerschnitt auf. Es weist somit drei in Strangpressrichtung SR
verlaufende, in Querrichtung zueinander angrenzende plane Flächen
auf, die vorzugsweise um einen Winkel im Bereich von 20° bis
45° zueinander geneigt sind. Die Querrichtung ist typischerweise
senkrecht zur Strangpressrichtung SR, das heißt senkrecht
zur Längsrichtung des Strangpressprofils 40. Üblicherweise
sind die beiden bezüglich der Querrichtung außenliegenden
Ebenen parallel zueinander.
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Im
Beispiel der 8 können vier Strangpressprofilstücke 41 von
dem Strangpressprofil 40 abgelängt werden. Üblicherweise
weist ein solches Strangpressprofil 40 eine Länge
von mehreren Metern auf, so dass eine Vielzahl von Strangpressprofilstücken 41 abgelängt
werden kann. Typischerweise weisen die Profilstücke eine
Länge in Strangpressrichtung von 10 cm bis 25 cm auf.
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9 zeigt
eine Verwendung eines Profilstücks 41 des Strangpressprofils 40 gemäß 8 als aufgefächerter
Abgriffkontakt K für ein Längsende einer Stromschiene 10 gemäß der
Erfindung. Wie die 9 zeigt, ist durch die zweifache
Abwinklung gemäß 8 eine Auffächerung
um die Strecke F in Richtung der Profildicke möglich. Mit
anderen Worten ist das an der Stirnseite der Stromschiene 10 liegende
Profilstück 41 um die Strecke F zur sonstigen Stromschiene 10 in
Profilstärkenrichtung versetzt. Es kann zur weiteren Auffächerung
auch ein weiteres Profilstück 41 an ein bereits
angefügtes Profilstück 41 angefügt
werden. Dies ist z. B. vorteilhaft bei mehrphasigen Stromschienensystemen.
Bei einem derartigen Stromschienensystem sind typischerweise mehrere
erfindungsgemäßen Stromschienen 10 parallel
nebeneinander und elektrisch voneinander isoliert angeordnet. Alternativ
kann ein weiteres Strangpressprofil 40 verwendet werden,
welches einen Profilquerschnitt mit einer höheren Auffächerungsstrecke
F zur Verfügung stellt.
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10 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Strangpressprofils 50 nach
einer zweiten Ausführungsform.
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Im
Vergleich zum Beispiel gemäß 8 ist der
Profilquerschnitt derart ausgebildet, dass eine Auffächerung
der erfindungsgemäßen Stromschiene 10 innerhalb
ihrer Längserstreckung LR möglich ist. Dabei verlaufen
die beiden in Querrichtung der zweiten Ausführungsform
des Strangpressprofils 50 außenliegenden planen
Ebenen in einer Ebene.
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11 zeigt
eine erfindungsgemäße Verwendung eines Profilstücks 51 des
Strangpressprofils 50 gemäß 10 als
aufgefächerter Abgriffkontakt K. Mit F ist wiederum die
Auffächerungsstrecke bezeichnet, die benötigt
wird, um dort z. B. einen Reiter unter Einhaltung von Mindestluftstrecken
für einen Stromausleitung aufstecken zu können.
Es kann zur weiteren Auffächerung auch ein weiteres Strangpressprofil 50 verwendet
werden, welches einen Profilquerschnitt mit einer höheren
Auffächerungsstrecke F zur Verfügung stellt.
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Obwohl
die Erfindung im Detail durch die Ausführungsbeispiele
näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung
nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und
andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2731850
A1 [0003]
- - DE 69906233 T2 [0004]
- - EP 1014497 B1 [0004]
- - DE 3115285 A1 [0005]