DE102009020602B4 - Verfahren zum Verbinden eines Hohlprofils mit einem anderen Bauteil - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Verbinden eines Hohlprofils (1) an einem Bauteil (10), bei dem – das Hohlprofil (1) zuerst durchbohrt wird, so dass zwischen gegenüberliegenden Seiten des Hohlprofils gleich große Bohrlöcher (2) entstehen, dann – eine hohlzylinderförmige Stützhülse (3) seitlich in das Hohlprofils (1) eingeführt und zwischen den Bohrlöchern (2) positioniert wird, wobei der Außendurchmesser der Stützhülse größer ist, als der Durchmesser der Bohrlöcher und dann – die Stützhülse (3) zwischen den Bohrlöchern (2) formschlüssig verprägt und fixiert wird.
Description
- Wenn im automobilen Karosseriebau ein Hohlprofil an ein anderes Bauteil angeschraubt werden soll, wird bisher das Profil durchgängig aufgebohrt und eine Stützhülse in die Bohrung eingebracht. Die Stützhülse wird dann von außen mit dem Profil verschweißt. Durch die Stützhülse wird eine Schraube gesteckt, mit der das Profil über den gesamten Querschnitt mit einem anderen Karosseriebauteil verschraubt werden kann, ohne dass durch die Anzugskraft der Schraube das Profil beschädigt oder verformt wird.
- Nachteilig bei einem solchen Verfahren ist es, dass die Verbindung zwischen einem dicken Hülsenmaterial und einem dünnwandigen Profil insbesondere bei Aluminium problematisch ist. Bei großen Wanddicken unterschieden sind fehlerfreie Schweißnähte zwischen Profil und Hülse nur schwer zu erzielen. Zudem ist der Schweißprozess zeitaufwendig und teuer. Auch erfordert er einen hohen Aufwand an Qualitätssicherungsmaßnahmen. Ein weiterer Nachteil besteht auch darin, dass der Schweißbund aus der Oberfläche des Profils ragt und die ganze Klemmkraft der Schraube auf ihm ruht.
- Aus der
AT 411 786 B - Aus der
DE 21 12 221 A ist ein Verfahren bekannt, bei dem eine pilzförmige Verstärkungshülse mit einem Schaft und einem Kopf von oben in ein Hohlprofil eingeführt wird. Beim Verbinden drückt der Kopf der Verstärkungshülse von oben auf das Hohlprofil und verankert sich hierbei. Nachteilig hierbei ist es, dass die Festigkeit der Verbindung allein von der Beschaffenheit der Verstärkungshülse abhängt. - Die
US 29 67 593 A offenbart ein Verfahren zum Verbinden eines Hohlprofils an ein Bauteil, bei dem eine mehrteilige Verstärkungshülse mit einem Schaft und einem Kopf von oben in ein Hohlprofil eingeführt wird und das Hohlprofil zwischen Kopfteil und Schaftteil gepresst wird. - Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zum Verschrauben eines Hohlprofils mit einem anderen Bauteil aufzuzeigen, bei dem eine Stützhülse einfach und kostengünstig im Hohlprofil angebracht ist und dabei ein geringes Gewicht bei hoher Festigkeit gewährleistet.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zur Fixierung der Stützhülse der Schweißprozess durch einen Verprägung ersetzt wird, die ein Verrutschen der Stützhülse im Hohlprofil verhindert und nicht wie beim Verschweißen alle Freiheitsgrade beschränkt. Hierbei wird die Stützhülse seitlich in das Hohlprofil eingeführt und unter den kleineren Bohrlöcher positioniert, so dass sich die Wand des Hohlprofils bereits auf der Wand der Stützhülse abstützen kann. Dadurch ist es möglich auf einfache und kostengünstige Weise Hohlprofile über ihre gesamte Dicke anschraubbar zu machen ohne eine Verformung des Hohlprofil in Kauf nehmen zu müssen. Auch kann mit diesem Verfahren eine optimale Kraftverteilung erzielt werden. Die Einprägung der Stützhülse wird durch vorteilhafte Verfahrensschritte gewährleistet. Zuerst wird das Hohlprofil durchbohrt, wodurch sich an den gegenüberliegenden Wänden des Hohlprofils ein Paar gegenüberliegende Bohrlöcher ergeben. Zwischen den gegenüberliegenden Bohrlöchern wird im Hohlraum des Profils eine Stützhülse positioniert. Dies geschieht indem die Stützhülse von außen seitlich in die Profilkammer eingeführt und zwischen den Bohrlöchern positioniert wird. In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser des Bohrlochs kleiner, als der Innendurchmesser der Stützhülse. Durch einen konischen Stempel der in das Bohrloch/die Bohrlöcher fährt, das Bohrloch aufweitet und dabei das überschüssige Hohlprofilmaterial in das Bohrloch bzw. in den Innenraum der Stützhülse drückt. Hierbei bildet sich im Innern des Bohrlochs ein Kragen aus, der an der Innenwand der Stützhülse anliegt. Wird die Kragenbildung an zwei gegenüberliegenden Bohrlöchern gebildet wird die Stützhülse zwischen den zusammengehörigen Bohrlöchern fixiert. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser der Bohrlöcher gleich dem Innendurchmesser der Stützhülse. Hier werden von außen an den gegenüberliegenden Bohrlöchern hohlnietförmige Fixierhülsen eingeprägt, die dann den Verbindungskragen zwischen Stützhülse und Hohlprofil ausbilden.
- Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass kein aufwendiger Schweißprozess mehr benötigt wird, um die Stützhülse zu fixieren. Die Schraube überträgt beim Anziehen die Kraft auf die Stützhülse. Auch spielen bei diesen Verfahren die unterschiedlichen Materialdicken und Duktilitäten von Hohlprofil und Stützhülse keine Rolle mehr. Hier ist es sogar von Vorteil, wenn die Stützhülse von der Materialstärke wesentlich dicker ist als die Wandstärke des Hohlprofils.
- Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
- Es zeigen:
-
1 : Hohlprofil mit einer durchgehenden Bohrung und der positionierten Stützhülse -
2 : Prägestempel beim Fixieren der Stützhülse im Hohlprofil -
3 : Verprägte Stützhülse -
4 : Stützhülse mit verprägten Fixierhülsen -
5 : Verschraubtes Hohlprofil -
1 zeigt einen Querschnitt durch ein Hohlprofil1 mit einer im Hohlprofil1 zwischen der durchgehenden Bohrung2 positionierten Stützhülse3 . In diesem ersten Ausführungsbeispiel wird ein Hohlprofil1 durchbohrt, so dass an den gegenüberliegenden Wänden zwei Bohrlöcher2 entstehen. Der Bohrdurchmesser ist kleiner als der Innendurchmesser der Stützhülse3 . Seitlich von außen wird eine Stützhülse3 in das Profil1 eingeführt und zwischen den beiden Bohrlöchern2 positioniert. Zur Einbringung der Stützhülse3 eignen sich bereits vorhandene größere Öffnungen, insbesondere die offene Stirnseite bei einem langgestreckten Strangpressprofil. -
2 zeigt im ersten Ausführungsbeispiel die Verprägung des Hohlprofils1 an der Stützhülse3 . Hierbei wird der Prägestempel4 beim Fixieren der Stützhülse3 im Profil1 gleichzeitig von beiden Seiten in die Bohrung2 eingeführt. Der Prägestempel4 hat im Ausführungsbeispiel zwei Stufen. Jedoch ist auch jede andere konische Form zweckmäßig. Im ersten Schritt wird die erste Stufe mit dem ersten Radius des Prägestempels in das Bohrloch eingeführt, der Prägestempel in der Bohrung positioniert und gegebenenfalls der hohlprofilseitige Kragen5 grob ausgebildet. Im zweiten Schritt wird die zweite Stufe mit dem zweiten, größeren Radius in das Bohrloch gepresst. Dadurch legt sich ein hohlprofilseitiger Kragen5 im Innern um die Stützhülse3 und die Stützhülse3 ist fixiert. Beim Ausführungsbeispiel wird gleichzeitig ein Stempel4 von oben und von unten in die Bohrung2 eingebracht. Jedoch ist es auch möglich, das gleiche Resultat, wie in3 abgebildet, mit einem einseitigen Stempel zu erzielen, der erst von der einen Seite und dann von der anderen Seite verprägt. -
3 zeigt ein Hohlprofil1 mit verprägter Stützhülse3 . Ein solches Hohlprofil1 mit Stützhülse3 kann jetzt wie in5 dargestellt mit anderen Karosserieteilen verschraubt werden, ohne dass die Hohlprofilwand durch die Belastung eingedrückt wird. Der durch das Hohlprofil1 ausgebildete Kragen5 fixiert die Stützhülse3 zuverlässig und erzeugt zusätzlich eine ebene Hohlprofil-Oberfläche im Bereich des Durchgangs. -
4 zeigt eine Alternative zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel. Durch die Verwendung eines hohlnietförmigen Fixierhülse8 kann auch die Stützhülse3 fixiert werden. Als Fixierhülsen eignen sich vor allem hohlnietförmige Einschlag- oder Einpresshülsen, die bereits einen Kragen5 aufweisen, der zuerst verhindert, dass die Fixierhülse8 in die Stützhülse3 fällt. Dann wird auch diese Anordnung verprägt, so dass eine formschlüssige Verbindung zwischen Stützhülse3 und Hohlprofil1 ausbildet Die Breite des Kragens5 ist in diesem Ausführungsbeispiel kleiner als die Dicke der Stützhülse3 . Der Durchmesser des Bohrlochs2 ist so gewählt, dass er dem Innendurchmesser der Stützhülse3 entspricht. Der Außendurchmesser der Fixierhülse8 ist etwas größer als der Innendurchmesser der Stützhülse3 um die gewünschte Presspassung zu erzielen. Eine derartige Lösung mit Fixierhülse8 wird immer dann von Vorteil sein, wenn das Hohlprofil1 eine größere Wanddicke oder eine geringere Duktilität aufweist oder das Hohlprofil1 aus einem höherfesten Material besteht, so dass ein Kragenzug nicht mehr möglich ist. -
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel bei dem das Hohlprofil mittels einer selbstschneidenden Schraube mit einem weiteren Karosserieteil verbunden wird. Durch die Stützhülse3 wird gewährleistet, dass das Profil1 nicht zusammengedrückt wird, Der Kopf der Schraube9 stützt sich direkt am Rand der Stützhülse3 ab, so dass auch bei stärkerem Anschrauben die Auflagefläche zwischen Hohlprofil1 und weiterem Bauteil10 voll erhalten bleibt und eine optimale Kraftverteilung erzielt werden kann. - Als Befestigungsmittel können nicht nur Schrauben dienen, sondern auch alle anderen Befestigungsmittel wie beispielsweise Nägel, Bolzen, Nieten oder Clipse. Auch ist es möglich, dass es sich bei dem anderen Bauteil
10 um ein weiteres Hohlprofil handelt, das z. B. über eine beide Hohlprofile durchdringende Gewindeschraube und dazugehöriger Mutter mit dem anderen Hohlprofil verbunden wird.
Claims (4)
- Verfahren zum Verbinden eines Hohlprofils (
1 ) an einem Bauteil (10 ), bei dem – das Hohlprofil (1 ) zuerst durchbohrt wird, so dass zwischen gegenüberliegenden Seiten des Hohlprofils gleich große Bohrlöcher (2 ) entstehen, dann – eine hohlzylinderförmige Stützhülse (3 ) seitlich in das Hohlprofils (1 ) eingeführt und zwischen den Bohrlöchern (2 ) positioniert wird, wobei der Außendurchmesser der Stützhülse größer ist, als der Durchmesser der Bohrlöcher und dann – die Stützhülse (3 ) zwischen den Bohrlöchern (2 ) formschlüssig verprägt und fixiert wird. - Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Bohrlöchern (
2 ) zur formschlüssigen Verprägung der Stützhülse (3 ) ein umlaufender Kragen (5 ) ausgebildet wird. - Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des umlaufenden Kragen (
5 ) der um das Bohrloch angeordnete Randbereich der Hohlprofilwand in die Stützhülse (3 ) gedrückt wird. - Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine hohlnietförmige Fixierhülse (
8 ) bis auf einen Teilbereich durch das Bohrloch (2 ) in die Stützhülse (3 ) eingebracht wird und der Teilbereich einen Kragen (5 ) zwischen Hohlprofil (1 ) und Stützhülse (3 ) ausbildet und die Außenwand der Fixierhülse (8 ) an der Innenwand der Stützhülse (3 ) anliegt.
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