DE102009017871B4 - Auswerfereinrichtung für eine Umformeinrichtung - Google Patents
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Abstract
Auswerfeinrichtung (19) für eine Umformeinrichtung
mit einem Auswerferstift (20, 23), der in Stiftlängsrichtung über eine gewünschte Hubweite (H) zwischen einer Ruheposition und einer Aushubposition verstellbar gelagert ist,
mit einer ersten Antriebseinrichtung (24) zum Antrieb des Auswerferstifts (20, 23) mit einer ersten Kraft und einer ersten Geschwindigkeit,
wobei die ersten Antriebseinrichtung (24) einen Rotor (28) mit einer zentralen Gewindebohrung aufweist, in die ein Abtriebsglied (25) mit seinem Außengewinde (29) eingeschraubt ist, wobei das Abtriebsglied (25) unverdrehbar und in Längsrichtung des Auswerferstifts (20, 23) verstellbar gelagert ist, und der Rotor (28) axial fest gelagert ist, und wobei das Abtriebsglied (25) mit einer Anlagefläche (26) an einer Stirnfläche (27) des Auswerferstifts (20, 23) anliegt,
und mit einer zweiten Antriebseinrichtung (33) zum Antrieb des Auswerferstifts (20, 23) mit einer zweiten Kraft und einer zweiten Geschwindigkeit,
wobei die erste Kraft größer als die zweite Kraft ist und
wobei die erste Antriebseinrichtung (24) eine dem Antriebshubweite (H1) aufweist, die geringer ist als die Hubweite (H).
mit einem Auswerferstift (20, 23), der in Stiftlängsrichtung über eine gewünschte Hubweite (H) zwischen einer Ruheposition und einer Aushubposition verstellbar gelagert ist,
mit einer ersten Antriebseinrichtung (24) zum Antrieb des Auswerferstifts (20, 23) mit einer ersten Kraft und einer ersten Geschwindigkeit,
wobei die ersten Antriebseinrichtung (24) einen Rotor (28) mit einer zentralen Gewindebohrung aufweist, in die ein Abtriebsglied (25) mit seinem Außengewinde (29) eingeschraubt ist, wobei das Abtriebsglied (25) unverdrehbar und in Längsrichtung des Auswerferstifts (20, 23) verstellbar gelagert ist, und der Rotor (28) axial fest gelagert ist, und wobei das Abtriebsglied (25) mit einer Anlagefläche (26) an einer Stirnfläche (27) des Auswerferstifts (20, 23) anliegt,
und mit einer zweiten Antriebseinrichtung (33) zum Antrieb des Auswerferstifts (20, 23) mit einer zweiten Kraft und einer zweiten Geschwindigkeit,
wobei die erste Kraft größer als die zweite Kraft ist und
wobei die erste Antriebseinrichtung (24) eine dem Antriebshubweite (H1) aufweist, die geringer ist als die Hubweite (H).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Auswerfereinrichtung, die insbesondere in einer Presse anwendbar ist.
- Speziell beim Massivumformen, aber auch bei anderen Umformvorgängen, auch Urformvorgängen, muss das in einem Werkzeug umgeformte Werkstück nach dem Umformprozess aus dem offenen Werkzeug herausgeführt werden. Dazu dienen sogenannte Auswerfer. Bei horizontal geteilten Umformwerkzeugen sind diese Auswerfer meist in dem unteren Werkzeugteil angeordnet. Sie umfassen mindestens einen Auswerferstift, der während des Umformvorgangs in einer Ruheposition steht. Nach Durchführung des Umformvorgangs und Öffnen des Werkzeugs wird der Auswerferstift axial (zum Beispiel vertikal) bewegt, wodurch er das Werkstück aus der Form löst und auf Transporthöhe bringt.
- Aus der
DE 40 17 796 C1 ist eine Auswerfereinrichtung für eine Spritzgießmaschine bekannt. Die Auswerfereinrichtung umfasst einen Auswerferantrieb in Gestalt eines Hydraulikzylinders. Die Kolbenstange seines Kolbens treibt eine verstellbare Platte an, auf der Auswerferstifte ruhen. Diese drücken bei Aktivierung des Hydraulikzylinders das Werkstück aus der Form. - Beim Massivumformen tritt das Problem auf, dass das Werkstück nach Abschluss des Umformvorgangs in dem Werkzeug relativ fest sitzt. Es muss aus dem Presssitz losgebrochen werden. Dazu sind erhebliche Kräfte erforderlich. Außerdem ist zuweilen ein erheblicher Höhenunterschied zu überwinden, um die Werkstücke auf Transporthöhe zu bringen. Dies erfordert einerseits stark dimensionierte Auswerferantriebe.
- Andererseits begrenzt die für das Losbrechen und Auswerfen des Werkstücks erforderliche Zeit die Pressenhubzahl. Deshalb sollen die Auswerfer möglichst schnell arbeiten. Diese Forderung steht in Konkurrenz zu dem oben erwähnten erheblichen Kraftbedarf der Auswerfer.
- Aus der
DE 199 53 921 C1 ist eine Reinigungsvorrichtung für Auswerferstifte eines Spritzgießwerkzeugs bekannt, die auf Druckstifte des Werkzeugs einwirkt. Die Druckstifte werden von einer Auswerferplatte betätigt, die in der auswerferseitigen Hälfte des Werkzeugs angeordnet ist. Über die Antriebseinrichtung für die Auswerferplatte ist keine Aussage getroffen. - Die
DE 10 2004 027 849 A1 offenbart eine Antriebseinrichtung für einen Auswerfer, wobei die Antriebseinrichtung eine Hydraulikanordnung mit drei unterschiedliche groß ausgebildeten Arbeitskammern ist. Alle Arbeitskammern haben jedoch den gleichen Gesamthub, so dass die hydraulische Störung in jeder Arbeitskammer während des gesamten Arbeitshubs aufrechterhalten wird. - Aus
JP 07214610 A - Eine weitere Auswerfereinrichtung ist aus
DE 101 01 837 A1 bekannt. Ein Auswerferstift ist an einer Auswerferplatte befestigt. Die Auswerferplatte wird über eine Spindelmutter und eine Gewindespindel angetrieben. Zusätzlich sitzt auf der Gewindespindel in einem benachbarten Gewindeabschnitt eine weitere Spindelmutter, die axial unverschiebbar angeordnet ist. Über diese weitere Gewindemutter kann die Gewindespindel einschließlich der die Auswerferplatte mit dem Auswerferwerkzeug antreibenden Gewindemutter verschoben werden. Dadurch lässt sich eine zusätzliche Axialkraft bewirken. - Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Konzept für eine Auswerfereinrichtung anzugeben, mit der sich hohe Pressenhubzahlen erreichen lassen.
- Diese Aufgabe wird mit der Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1 gelöst:
Die erfindungsgemäße Auswerfereinrichtung eignet sich für Umformwerkzeuge, insbesondere für Stufenwerkzeuge, insbesondere zur Massivumformung sowie auch für Gieß- oder Presswerkzeuge. - Die erfindungsgemäße Auswerfereinrichtung weist einen Auswerferstift auf, zu dessen Antriebseinrichtung eine erste Antriebseinrichtung und eine zweite Antriebseinrichtung gehören. Die erste und die zweite Antriebseinrichtung erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Die erste Antriebseinrichtung weist einen Antriebshub auf, der geringer ist als der Arbeitshub des Auswerferstifts. Die erste Antriebseinrichtung kann so ausgelegt sein, dass sie eine besonders hohe Antriebskraft erbringt. Sie kann damit zum Losbrechen des Werkstücks aus dem Werkzeug verwendet werden. Die zweite Antriebseinrichtung ist insbesondere auf eine hohe Antriebsgeschwindigkeit ausgelegt. Sie übernimmt den Antrieb des Auswerferstifts, wenn das Werkstück losgebrochen ist und führt dieses mit hoher Geschwindigkeit in eine Position, in der es von einer Greifer- oder Transfereinrichtung erfasst und weiter transportiert werden kann.
- Die erste Antriebseinrichtung kann wegen der großen Antriebskraft, die sie aufbringt, auch als „Krafteinheit” angesehen werden. Es genügt, wenn der Arbeitshub der ersten Antriebseinrichtung einige Millimeter, zum Beispiel 20 mm beträgt. Dabei kann die von der ersten Antriebseinrichtung erzielte Geschwindigkeit relativ gering sein. Die erste Antriebseinrichtung kann aus einem Antrieb und einem Getriebe mit hoher Untersetzung bestehen. Das Getriebe kann ein mechanisches Getriebe, ein hydraulisches Getriebe oder dergleichen sein.
- Die zweite Antriebseinrichtung dient dazu, den größeren Teil der Hubweite des Auswerferstifts zu überwinden. Sie kann dabei nicht nur auf eine maximale Geschwindigkeit von beispielsweise bis zu 8 m/s oder auch mehr ausgelegt sein, sondern vorzugsweise darüber hinaus wegkontrolliert arbeiten. Zum Beispiel kann die zweite Antriebseinrichtung einen Servomotor oder ein ähnliches positionskontrolliert arbeitendes Antriebsmittel umfassen. Dadurch kann dem Auswerferstift eine Bewegung mit einem gewünschten Weg-Zeit-Verlauf erteilt werden, um das Werkstück zu beschleunigen, dem sich öffnenden Werkzeug nachzuführen und um es in gewünschter Position kontrolliert zur Ruhe zu bringen. Das Werkstück kann auf diese Weise kontrolliert und dennoch mit hoher Geschwindigkeit aus dem Werkzeug herausgefahren werden. Die Gefahr, dass es auf dem Auswerferstift oder dem (den) Auswerferstift(en) verrutscht oder abgeworfen wird und vom Transfer nicht mehr korrekt übernommen werden kann, kann insbesondere durch das wegkontrollierte Arbeiten der zweiten Antriebseinrichtung minimiert werden.
- Vorzugsweise ist im Auswerferstift eine Verstelleinrichtung zugeordnet, mit der sich die Ruheposition des Auswerferstifts einstellen lässt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Auswerfereinrichtung in einen Pressentisch integriert wird, auf dem der untere Werkzeugteil montiert wird. Außerdem ist die Verstelleinrichtung dann von Vorteil, wenn in einem Werkzeug oder einer Presse mehrere Auswerfereinrichtungen vorgesehen werden, die zum Beispiel unterschiedlichen Stufen eines Stufenwerkzeugs zugeordnet sind. Die Auswerferstiftpositionen können so an die von Stufe zu Stufe sich ändernden Werkstückformen angepasst werden.
- Es ist von Vorteil, wenn die erste Antriebseinrichtung ein verstellbares Abtriebsglied aufweist, das mittels der Verstelleinrichtung gegen die Antriebseinrichtung verstellbar ist. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist das Abtriebsglied über ein Gewinde mit der ersten Antriebseinrichtung verbunden. Eine Verdrehung des Abtriebsglieds durch die Verstelleinrichtung bewirkt dann eine Verstellung der Ruheposition der ersten Antriebseinrichtung.
- Der Auswerferstift steht mit der ersten Antriebseinrichtung über eine Anlagefläche in Verbindung. Diese wirkt als Druckfläche. Die erste Antriebseinrichtung kann den Auswerferstift somit gegen das Werkstück pressen. Jedoch kann der Auswerferstift ohne weiteres von der ersten Antriebseinrichtung weg bewegt werden. Dazu kann beispielsweise die zweite Antriebseinrichtung dienen.
- Es kann vorgesehen werden, dass die zweite Antriebseinrichtung den Antrieb des Auswerferstifts an einer vorgegebenen Position übernimmt. Es ist jedoch auch möglich, sowohl die erste als auch die zweite Antriebseinrichtung derart zu aktivieren, dass die schwächere, dafür aber schnellere zweite Antriebseinrichtung den Antrieb des Auswerferstifts übernimmt, sobald die langsamere aber dafür stärkere erste Antriebseinrichtung das Werkstück aus der Form losgebrochen hat.
- Die Erfindung kann in unterschiedlichen Ausführungsformen verwirklicht werden. Es ist möglich, dass die erste Antriebseinrichtung ein vorzugsweise untersetzendes Getriebe umfasst.
- Die zweite Antriebseinrichtung kann beispielsweise ein Linearmotordirektantrieb des Auswerferstifts oder auch ein anderer Servomotorantrieb sein, der beispielsweise über eine Ritzel-Zahnstangenverbindung oder ein ähnliches Getriebe mit dem Auswerferstift in Verbindung steht. Die zweite Antriebseinrichtung kann einen oder mehrere Elektromotoren umfassen.
- Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung oder der Ansprüche. Die Beschreibung beschränkt sich auf wesentliche Aspekte der Erfindung und sonstiger Gegebenheiten, Es zeigen:
-
1 eine Presse mit einem Stufen-Folgewerkzeug in schematisierter Darstellung, -
2 den Pressentisch und den unteren Werkzeugteil der Presse nach1 , in ausschnittsweiser, vertikal geschnittener und aufs äußerste schematisierte Darstellung, -
3 eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Auswerfers nach2 in schematisierter Darstellung, -
4 eine alternative, nicht erfindungsgemäße Ausführungsform der Auswerfereinrichtung in schematisierter Darstellung, -
5 eine weitere alternative, nicht erfindungsgemäße Ausführungsform der Auswerfereinrichtung in schematisierter Darstellung, und -
6 eine weitere alternative, nicht erfindungsgemäße Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auswerfereinrichtung in schematisierter Darstellung. - In
1 ist eine Presse1 schematisch veranschaulicht, die ein Stufenwerkzeug2 aufnimmt. Zu dem Stufenwerkzeug2 gehören ein oberer Werkzeugteil3 und ein unterer Werkzeugteil4 . Der obere Werkzeugteil3 ist von einem vertikal auf und ab bewegten, in einem Pressengestell5 entsprechend geführten Stößel getragen. Der untere Werkzeugteil4 ist auf einem Pressentisch7 gelagert. Der obere Werkzeugteil3 und der untere Werkzeugteil4 definieren zwischen einander mindestens einen, bei einem Stufenwerkzeug aber mehrere Formhohlräume8 ,9 ,10 ,11 ,12 mit zugeordneten, an dem oberen Werkzeugteil3 vorgesehenen Stempeln13 ,14 ,15 ,16 ,17 . Jeweils ein Formhohlraum8 (9 bis12 ) und ein zugeordneter Stempel13 (14 bis17 ) bilden eine Umformstufe des Stufenwerkzeugs2 . Das Werkstück wird durch eine nicht weiter veranschaulichte, bei geöffnetem Werkzeug zwischen die Werkzeugteile3 ,4 greifende Transfereinrichtung von Werkzeugstufe zu Werkzeugstufe weiter transportiert. -
2 veranschaulicht die erste Stufe des unteren Werkzeugteils3 in Prinzipdarstellung. In dem Formhohlraum8 ist ein Werkstück18 nach durchgeführtem Umformvorgang veranschaulicht. Es füllt den Formhohlraum8 weitgehend aus. -
2 veranschaulicht weiter ein zu der Presse1 bzw. dem Werkzeug2 gehörige Auswerfereinrichtung19 . Zu dieser gehören eine Auswerferstift20 und ein Auswerferantrieb21 , der in dem Werkzeugteil4 oder, wie dargestellt, dem Pressentisch7 angeordnet sein kann. Der Auswerferstift20 ist in einer an dem Boden des Formhohlraums8 mündenden Öffnung angeordnet. Er ist in einer mit der Bewegungsrichtung des Stößels6 übereinstimmenden hier vertikalen Richtung linear verschiebbar. Der Auswerferantrieb21 dient dazu, den Auswerferstift20 so zu betätigen, dass der Auswerferstift20 das Werkstück18 in dem Formhohlraum8 löst und aus diesem vorzugsweise bis über die obere Stirnfläche22 des unteren Werkzeugteils4 hinaus anhebt. - Der Auswerferantrieb
21 umfasst einen Druckstift23 , der wie dargestellt, mit seiner Stirnfläche an dem unteren Ende des Auswerferstifts20 anliegen kann. Alternativ können der Stift23 und der Auswerferstift20 auch einteilig als zusammenhängendes Maschinenteil ausgebildet sein. Der Auswerferantrieb21 dient dazu, den Druckstift23 und mit diesem den Auswerferstift30 gezielt vertikal zu verstellen. Dazu umfasst der Auswerferantrieb21 zwei Antriebseinrichtungen, wie es beispielhaft in3 veranschaulicht ist. Eine erste Antriebseinrichtung24 dient zur Erzeugung einer kurzhubigen Bewegung, im Rahmen derer der Auswerferstift20 oder der Druckstift23 mit großer Kraft bewegt werden kann. Die erste Antriebseinrichtung24 weist vorzugsweise mindestens ein Abtriebsglied25 mit einer Anlagefläche26 auf, auf der eine Stirnfläche27 des Druckstifts23 ruht, der als Bestandteil des Auswerferstifts20 begriffen werden kann. - Zu der ersten Antriebseinrichtung
24 gehört beispielsweise weiter ein Rotor28 , der eine zentrale Gewindebohrung aufweist, in die das Abtriebsglied25 mit seinem Außengewinde29 eingeschraubt ist. Während das Abtriebsglied25 durch nicht weiter veranschaulichte Mittel unverdrehbar aber in Längsrichtung des Stifts23 verstellbar gelagert sein kann, ist der Rotor28 zum Beispiel über axiale Druckslager30 axial fest dabei aber drehbar gelagert. - Der Rotor
28 kann an seinem Außenumfang Permanentmagnete31 aufweisen. Ein den Rotor28 konzentrisch umgebender ortsfest gelagerter Stator32 bildet mit den Permanentmagneten31 einen Elektromotor, insbesondere einen Synchronmotor. Durch geeignete Ansteuerung desselben lässt sich das Abtriebsglied mit großer Kraft über eine Hubweite H1 bewegen, die geringer ist als die geforderte Hubweite des Druckstifts23 . - Der Druckstift
23 steht außerdem mit einer zweiten Antriebseinrichtung33 in Verbindung, die dazu eingerichtet ist, den Stift23 über eine vorgegebene Hubweite H zu bewegen. Zur Veranschaulichung der Hubweite H ist in3 der Stift23 in Ruheposition in dicker Linie und in Aushubposition in gestrichelter Linie dargestellt. - Zu der zweiten Antriebseinrichtung
33 gehört beispielsweise ein Synchronmotor34 , der ein Ritzel35 antreibt. Das Ritzel35 kämmt mit einer Verzahnung36 an einer Flanke des Stifts23 der insoweit eine Zahnstange bilden kann. - Der insoweit beschriebene Auswerferantrieb
21 arbeitet wie folgt:
Nach Durchführung eines Pressenhubs läuft der Stößel6 zunächst nach oben, wodurch der obere Werkzeugteil3 von dem unteren Werkzeugteil4 entfernt, d. h. das Werkzeug2 geöffnet wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die Situation gemäß2 vorgefunden. Das umgeformte Werkstück18 sitzt fest in dem Formhohlraum8 an dessen Boden. Es muss aus diesem Formhohlraum8 herausgeführt und von der nicht weiter veranschaulichten Transfereinrichtung ergriffen und einer weiteren Bearbeitung beispielsweise in der nächstfolgenden Pressenstufe zugeführt werden. - Zum Herausführen des Werkstücks
18 auf dem Formhohlraum8 wird die Auswerfereinrichtung aktiviert. Hierzu wird mindestens die erste Antriebseinrichtung24 , gegebenenfalls aber auch schon der Synchronmotor34 der zweiten Antriebseinrichtung33 aktiviert. Die erste Antriebseinrichtung24 bewegt nun zum Beispiel durch Drehung des Rotors28 das Abtriebsglied25 mit einer relativ niedrigen Geschwindigkeit nach oben. Das Abtriebsglied25 drückt dadurch den Druckstift23 bzw.20 mit einer derartigen Kraft gegen das Werkstück18 , dass dieses aus seiner fest sitzenden Position herausgeführt und somit gewissermaßen losgebrochen wird. Die dazu erforderliche Kraft kann einige 10 Tonnen, bis zu 100 Tonnen, betragen. - Sobald das Werkstück
18 aus der festsitzenden Position gelöst ist, übernimmt die zweite Antriebseinrichtung33 das weitere Anheben des Werkstücks18 . Der Synchronmotor34 beschleunigt dazu den Stift23 und über diesen das Werkstück18 auf eine Geschwindigkeit, die in der Spitze mehrere Meter pro Sekunde (beispielsweise 8 m/s) erreichen kann. Die lediglich kurzhubig arbeitende erste Antriebseinrichtung24 kann dieser Bewegung nicht folgen. Die Stirnfläche27 des Stifts23 hebt von der Druckfläche26 ab. Der Stift23 durchläuft sehr schnell die Hubweite H, womit das Werkstück18 oberhalb der Stirnfläche22 steht. - Es kann in dieser Position von dem Transfer übernommen und in die nächste Pressenstufe oder an einen anderweitigen Bearbeitungsort geführt werden.
- Während die erste Antriebseinrichtung
24 in erster Linie eine hohe Kraft aufbringt, ist die zweite Antriebseinrichtung33 dazu eingerichtet, unter der Kontrolle einer nicht weiter veranschaulichten Steuereinrichtung den Stift23 und mit diesem das Werkstück18 positionskontrolliert mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen. Die Steuereinrichtung kann dem Synchronmotor34 dabei eine gewünschte Bewegungskurve vorgeben, so dass das Werkstück beispielsweise dem öffnenden oberen Werkzeugteil3 folgt oder mit diesem sogar in Anlage gehalten wird, bis die gewünschte Stopp-Position erreicht wird, in der der Transfer das Werkstück18 übernehmen kann. - Die Auswerfereinrichtung
21 kann unter Beibehaltung des Grundprinzips auf vielfältigste Art abgewandelt werden. Beispielswiese kann die zweite Antriebseinrichtung33 aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Stifts23 heraus verlagert werden. Die zweite Antriebseinrichtung33a ist in4 neben dem Stift23 in einem gewissen Abstand zu diesem angeordnet. Dazu arbeitet der Synchronmotor34a auf eine Zahnstange37 , die über einen Winkelhebel38 auf die untere Stirnfläche27 des Stifts23 einwirkt. Die Anordnung nach4 kann aber auch zum Ersatz der ersten Antriebseinrichtung24 dienen, wenn sie entsprechend kräftig ausgelegt wird. - Eine andere Ausführungsform veranschaulicht
5 . Wiederum ist der Stift23 , hier als Stift23b , als doppelte Zahnstange ausgebildet und dazu mit zwei Verzahnungen36a ,36b versehen. Diese sind an unterschiedlichen Seiten des Stifts23b angeordnet und kämmen jeweils mit Ritzeln35a ,35b , die von den Synchronmotoren34a ,34b angetrieben sind. Die Synchronmotoren34a ,34b bilden mit ihren Ritzeln35a ,35b und der Zahnstange23b die zweite Antriebseinrichtung33b . Die erste Antriebseinrichtung24
b umfasst als Antriebsquelle einen Synchronmotor39 , an dessen Abtriebswelle ein Exzenter40 angeordnet ist. Dieser ist über ein Pleuel41 mit einem Kniehebelgetriebe42 verbunden. Eine erste Stelze43 desselben ist gelenkig mit einem ortsfesten Lager44 verbunden. Eine zweite Stelze45 greift an einem Ende46 eines Hebels47 an, dessen anderes Ende48 schwenkbar gelagert ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Ende48 an einer Verstelleinrichtung49 gelagert, die z. B. durch einen Verstellexzenter50 gebildet wird. Dieser kann durch eine nicht weiter veranschaulichte Einstelleinrichtung gezielt in verschieden Drehpositionen verstellt werden, um das Ende48 in seiner Höhe zu verstellen. - An einer Flanke des Hebels
47 ist die Anlagefläche26 ausgebildet, auf der die Stirnfläche27 der Zahnstange23b ruht. - In
5 ist die Ruheposition des Auswerferantriebs21b veranschaulicht. In dieser Ruheposition befindet sich das Kniehebelgetriebe21 in Strecklage, d. h. die Stelzen43 ,45 bilden eine gerade Linie. An ihrem Gelenkpunkt51 greift das Pleuel41 an. Wird der Synchronmotor39 aktiviert, wird das Pleuel41 und mit diesem der Gelenkpunkt51 zu einer Seite bewegt. Dadurch verkürzt sich die Stützlänge des Kniehebelgetriebes42 , wodurch der Hebel47 in5 nach oben (gegen den Uhrzeigersinn) geschwenkt wird. Dadurch wird die Zahnstange23b aus Sicht des Synchronmotors39 mit anfangs unendlicher und dann allmählich abnehmender Untersetzung aus der Ruheposition herausgeführt. Auf diese Weise können über das dargestellte Hebelgetriebe und die Zahnstange23b äußerst große Losbrechkräfte auf das Werkstück übertragen werden. Sobald dieses losgebrochen ist, übernehmen die Synchronmotoren34a ,34b die Beförderung und führen das Werkstück mit hoher Geschwindigkeit aus dem Werkzeug heraus. - Eine abgewandelte Ausführungsform veranschaulicht
6 . Bei dieser arbeitet die erste Antriebseinrichtung24c nach hydraulischem Prinzip. Zu ihr gehört ein Ringkolben52 , der in einem Zylinder53 sitzt. Dort teilt der Ringkolben52 mindestens eine, vorzugsweise zwei Arbeitskammern54 ,55 ab. Sie stehen mit einer hydraulischen Steuereinrichtung56 in Verbindung. Der Ringkolben52 weist z. B. eine mit Innengewinde versehene Durchgangsöffnung auf, in der das Abtriebsglied25 sitzt. Es kann gegen den drehgesicherten Ringkolben52 gezielt verdrehbar sein. Dazu kann ein Stellmotor57 vorgesehen sein, der über eine Schiebewelle58 axial lose, dabei aber drehfest mit dem Abtriebsglied25 verbunden ist. Durch die Verdrehung des Abtriebsglieds25 in Bezug auf den Ringkolben52 kann die Ruheposition der Druckfläche26 und somit des Stifts23 verstellt werden. Das Außengewinde29 des Abtriebsglieds25 bildet somit zusammen mit der Schiebewelle58 und dem Stellmotor57 die Verstelleinrichtung49 . Alternativ kann ein Stellmotor zur Verdrehung des Ringkolbens52 gegen das Abtriebsglied25 vorgesehen sein. - Der Stift
23 kann wiederum als Zahnstange ausgebildet sein. Seine Verzahnung36 kämmt, wie schon im Zusammenhang mit3 beschrieben, mit dem Ritzel35 eines geeigneten Antriebs, wie beispielsweise eines Synchronmotors. - Die Auswerfereinrichtung
21c nach6 arbeitet wie folgt:
6 veranschaulicht den Ruhezustand. Der Ringkolben52 ist in unterer Position. Der Stift23 ruht mit seiner unteren Stirnfläche27 auf der Anlagefläche26 . Durch entsprechende Ansteuerung des Stellmotors57 kann die Höhe des Stifts23 bezüglich seiner Ruheposition verstellt werden. - Soll nun ein Werkstück aus seiner Form herausgeführt werden, muss es zunächst losgebrochen werden. Dazu schaltet das zu der Steuereinrichtung
56 gehörige Wegeventil59 auf Durchgang (untere Kanäle60 ), um die untere Arbeitskammer55 mit dem von der Hydraulikpumpe61 erzeugten Hydraulikdruck zu verbinden. Die obere Arbeitskammer54 wird dagegen druckentlastet. Die volle durch den Ringkolben52 erzeugte Kraft wird nun über den Stift23 auf das Werkstück übertragen, so dass dieses losgebrochen werden kann. Wie ersichtlich, kann so aber nur ein kurzer Hub vollführt werden. Sobald das Werkstück losgebrochen ist, übernimmt der Servomotor, der das Ritzel35 treibt, den Antrieb des Stifts23 , der somit von dem Abtriebsglied25 abhebt und nach oben läuft. - Während der Stift
23 durch Reversieren des Servormotors nach Abnahme des Werkstücks wieder nach unten gefahren werden kann, kann auch das Wegeventil59 in seine Reversierstellung (Kanäle62 ) umgeschaltet werden, um den Ringkolben52 wieder zurück in die Position nach6 zu fahren. - Die Funktion der Verstelleinrichtung
49 kann bei der Ausführungsform nach3 von der ersten Antriebseinrichtung24 mit übernommen werden. Die Ruheposition des Abtriebglieds kann durch die Ruhedrehlage des von dem Stator32 und dem Magneten31 gebildeten Elektromotors festgelegt werden. Diese Ruhelage wird zum Beispiel softwaremäßig von einer in3 lediglich schematisch angedeuteten Steuereinrichtung63 bestimmt, die insoweit einerseits die erste Antriebseinrichtung34 ansteuert und andererseits die Verstelleinrichtung49 bildet. - Insbesondere für Pressen und Presswerkzeuge, aber auch für andere geeignete Anwendungsfälle, ist eine Auswerfereinrichtung vorgesehen, die zwei Antriebseinrichtungen
24 ,33 umfasst. Die beiden Antriebseinrichtungen haben unterschiedliche Hübe, Stellkräfte und Stellgeschwindigkeiten. Die erste Antriebseinrichtung dient zum Losbrechen des Werkstücks während die zweite dazu dient, das Werkstück kontrolliert und mit höherer Geschwindigkeit aus seiner Form herauszuführen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Presse
- 2
- Stufenwerkzeug
- 3
- oberer Werkzeugteil
- 4
- unterer Werkzeugteil
- 5
- Pressengestell
- 6
- Stößel
- 7
- Pressentisch
- 8–12
- Formhohlräume
- 13–17
- Stempel
- 18
- Werkstück
- 19
- Auswerfereinrichtung
- 20
- Auswerferstift
- 21
- Auswerferantrieb
- 22
- Stirnfläche
- 23, 23b
- Druckstift
- 24
- erste Antriebseinrichtung
- 25
- Abtriebsglied
- 26
- Anlagefläche
- 27
- Stirnfläche
- 28
- Rotor
- 29
- Außengewinde
- 30
- Drucklager
- 31
- Permanentmagnete
- 32
- Stator
- 33, 33a
- zweite Antriebseinrichtung
- H
- Hubweite
- 34, 34a, 34b
- Synchronmotor
- 35, 35a, 35b
- Ritzel
- 36, 36a, 36b
- Verzahnung
- 37
- Zahnstange
- 38
- Winkelhebel
- 39
- Synchronmotor
- 40
- Exzenter
- 41
- Pleuel
- 42
- Kniehebelgetriebe
- 43
- Stelze
- 44
- Lager
- 45
- Stelze
- 46
- Ende
- 47
- Hebel
- 48
- Ende
- 49
- Verstelleinrichtung
- 50
- Verstellexzenter
- 51
- Gelenkpunkt
- 52
- Ringkolben
- 53
- Zylinder
- 54, 55
- Arbeitskammern
- 56
- hydraulische Steuereinrichtung
- 57
- Stellmotor
- 58
- Schiebewelle
- 59
- Wegeventil
- 60
- Kanäle
- 61
- Hydraulikpumpe
- 62
- Kanäle
Claims (9)
- Auswerfeinrichtung (
19 ) für eine Umformeinrichtung mit einem Auswerferstift (20 ,23 ), der in Stiftlängsrichtung über eine gewünschte Hubweite (H) zwischen einer Ruheposition und einer Aushubposition verstellbar gelagert ist, mit einer ersten Antriebseinrichtung (24 ) zum Antrieb des Auswerferstifts (20 ,23 ) mit einer ersten Kraft und einer ersten Geschwindigkeit, wobei die ersten Antriebseinrichtung (24 ) einen Rotor (28 ) mit einer zentralen Gewindebohrung aufweist, in die ein Abtriebsglied (25 ) mit seinem Außengewinde (29 ) eingeschraubt ist, wobei das Abtriebsglied (25 ) unverdrehbar und in Längsrichtung des Auswerferstifts (20 ,23 ) verstellbar gelagert ist, und der Rotor (28 ) axial fest gelagert ist, und wobei das Abtriebsglied (25 ) mit einer Anlagefläche (26 ) an einer Stirnfläche (27 ) des Auswerferstifts (20 ,23 ) anliegt, und mit einer zweiten Antriebseinrichtung (33 ) zum Antrieb des Auswerferstifts (20 ,23 ) mit einer zweiten Kraft und einer zweiten Geschwindigkeit, wobei die erste Kraft größer als die zweite Kraft ist und wobei die erste Antriebseinrichtung (24 ) eine dem Antriebshubweite (H1) aufweist, die geringer ist als die Hubweite (H). - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Auswerferstift (
20 ,23 ) eine Verstelleinrichtung (49 ) zugeordnet ist, um die Ruheposition zu verstellen. - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (
49 ) mit der ersten Antriebseinrichtung (24 ) verbunden ist. - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (
63 ) vorhanden ist, die die erste Antriebseinrichtung (24 ) ansteuert und die Verstelleinrichtung (49 ) bildet. - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (
49 ) dazu eingerichtet ist, das Abtriebsglied (25 ) gegen die erste Antriebseinrichtung (24 ) gezielt zu verdrehen. - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit (v1) kleiner als die zweite Geschwindigkeit (v2) ist.
- Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerferstift (
20 ,23 ) mit der ersten Antriebseinrichtung (24 ) über eine Anlagefläche (26 ) in Verbindung steht. - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (
28 ) der ersten Antriebseinrichtung (24 ) Permanentmagnete aufweist. - Auswerfereinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (
28 ) der ersten Antriebseinrichtung (24 ) von einem ortsfest gelagerten Stator (32 ) konzentrisch umgeben ist.
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