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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren eines flüssigen
Mediums in einer Verarbeitungsmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5 bzw. nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Aus
der
EP 1 279 500 A2 ist
eine Vorrichtung zum Dosieren eines flüssigen Mediums in
einer als Druckmaschine oder Lackiermaschine ausgebildeten Verarbeitungsmaschine
bekannt. Die dort offenbarte Vorrichtung zum Dosieren eines flüssigen
Mediums umfasst eine Auftragwalze und ein der Auftragwalze zugeordnetes
Kammerrakelsystem. Die Auftragwalze der Dosiervorrichtung verfügt über
einen gerasterten bzw. gravierten Dosierbereich, wobei in Axialrichtung
der Auftragwalze gesehen neben dem gerasterten bzw. gravierten Dosierbereich
nicht gerasterte bzw. nicht gravierte Dichtbereiche der Auftragwalze ausgebildet
sind. Das Kammerrakelsystem weist ein an den Dichtbereichen der
Auftragwalze anliegendes Dichtungssystem auf, welches ein Kammergehäuse des
Kammerrakelsystems zumindest abschnittsweise begrenzt. Wie bereits
ausgeführt, sind die Dichtbereiche der Auftragwalze, die
seitlich neben dem gerasterten bzw. gravierten Dosierbereich positioniert
sind und an denen das Dichtungssystem des Kammerrakelsystem anliegt,
nach der
EP 1 279 500 A2 an
ihrer Oberfläche glatt ausgebildet, also nicht gerastert
und demnach nicht graviert.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde
eine neuartige Vorrichtung zum Dosieren eines flüssigen
Mediums in einer Verarbeitungsmaschine zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch eine Vorrichtung
zum Dosieren eines flüssigen Mediums in einer Verarbeitungsmaschine
gemäß Anspruch 1. Hiernach sind Anlagebereiche
der Dichtbereiche der Auftragwalze, an welchen das Dichtungssystem
des Kammerrakelsystems anliegt, gerastert bzw. graviert. Dann, wenn wie
mit dem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
die Anlagebereiche der Auftragwalze gerastert bzw. graviert sind,
kann mit einem Schmierstoffgeber ein Schmierstoff effektiv auf die
Anlagebereiche der Auftragwalze aufgebracht werden. In diesem Fall
kann dann ein Verschleiß des an den Anlagebereichen der
Auftragwalze anliegenden Dichtungssystems des Kammerrakelsystems
reduziert werden, wodurch sich die Standzeit des Kammerrakelsystems
erhöht. Aufgrund der besseren Schmierung im Bereich der
Anlagebereiche der Auftragwalze kann auch eine Geräuschentwicklung
des Dichtungssystems des Kammerrakelsystems verringert werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung des ersten Aspekts der Erfindung
gehen Gravuren des Dosierbereichs der Auftragwalze in Gravuren der
Anlagebereiche der Auftragwalze über, nämlich
derart, dass Gravuren, welche die Gravuren des Dosierbereichs der
Auftragwalze mit den Gravuren der Anlagebereiche der Auftragwalze
verbinden, mit der Drehrichtung der Auftragwalze einen Winkel von
weniger als 90° einschließen. Unter Ausnutzung
dieser vorteilhaften Weiterbildung des ersten Aspekts der Erfindung
kann auf Schmierstoffgeber gegebenenfalls vollständig verzichtet
werden, da über die Gravuren, welche die Gravuren des Dosierbereichs
der Auftragwalze mit den Gravuren der Anlagebereiche der Auftragwalze
verbinden, als Schmierstoff wirkendes, flüssiges Medium
vom Dosierbereich in die Anlagebereiche der Auftragwalze transportiert
werden kann.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Vorrichtung zum Dosieren eines flüssigen Mediums in einer
Verarbeitungsmaschine gemäß Anspruch 5 gelöst.
Hiernach sind zwischen dem Dosierbereich der Auftragwalze und seitlichen
Anlagebereichen der Dichtbereiche, an welchen das Dichtungssystem
des Kammerrakelsystems anliegt, gerasterte bzw. gravierte Rückführbereiche
für das flüssige Medium ausgebildet.
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Mit
dem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung kann der Ausbildung
von Lackwulsten, die sich typischerweise seitlich neben dem Dosierbereich
der Auftragwalze ausbilden, effektiv entgegengewirkt werden, da über
die Rückführbereiche das flüssige Medium
einfach und sicher in den Dosierbereich der Auftragwalze zurückgeführt
werden kann. Die gerasterten bzw. gravierten Rückführbereiche sind
seitlich neben dem Dosierbereich ausgebildet, nämlich derart,
dass die gerasterten bzw. gravierten Rückführbereiche
zwischen dem Dosierbereich und den seitlichen Anlagebereichen innerhalb
der Mediumszirkulation des Kammerrakelsystems positioniert sind.
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Nach
einem dritten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Vorrichtung zum Dosieren eines flüssigen Mediums in einer
Verarbeitungsmaschine gemäß Anspruch 7 gelöst.
Hiernach sind seitlich neben Anlagebereichen der Dichtbereiche,
an welchen das Dichtungssystem des Kammerrakelsystems anliegt, gerasterte
bzw. gravierte Auffangbereiche für das flüssige
Medium ausgebildet, wobei die Anlagebereiche zwischen den Auffangbereichen
und dem Dosierbereich positioniert. Mit dem dritten Aspekt der Erfindung
ist es möglich, flüssiges Medium in den gerasterten
bzw. gravierten Auffangbereichen außerhalb der Mediumszirkulation
des Kammerrakelsystems aufzufangen, um so zu verhindern, dass flüssiges
Medium in die Verarbeitungsmaschine spritzt und dieselbe verunreinigt.
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Die
obigen drei Aspekte der Erfindung können alleine oder bevorzugt
in Kombination miteinander zum Einsatz kommen.
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So
ist es möglich, den zweiten Aspekt der Erfindung und den
dritten Aspekt der Erfindung miteinander zu kombinieren. Ebenso
können der erste Aspekt der Erfindung und der dritte Aspekt
der Erfindung miteinander kombiniert werden. Auch ist es möglich,
den ersten Aspekt und den zweiten Aspekt sowie alle drei Aspekte
miteinander zu kombinieren.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der
Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand
der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1:
einen Ausschnitt aus einer Bogendruckmaschine im Bereich eines Lackwerks
derselben;
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2:
eine erste Variante der Erfindung; und
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3:
eine zweite Variante der Erfindung.
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Die
hier vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren
eines flüssigen Mediums in einer Verarbeitungsmaschine,
wobei die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 und 2 für
den bevorzugten Anwendungsfall beschrieben wird, in welchem es sich
bei der Verarbeitungsmaschine um eine Bogendruckmaschine mit Druckwerken
und/oder Lackwerken handelt. 1 zeigt eine
schematisierte Darstellung eines Lackwerks einer solchen Bogendruckmaschine.
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Das
in 1 gezeigte Lackwerk einer Bogendruckmaschine umfasst
einen Formzylinder 1, auf welchem eine Lackform positioniert
ist. Der Formzylinder 1 rollt auf einem Gegendruckzylinder 2,
wobei zwischen dem Formzylinder 1 und dem Gegendruckzylinder 2 ein
Druckspalt ausgebildet ist, durch den zu bedruckende Druckbogen
befördert werden. Die Drehrichtung des Gegendruckzylinders 2 ist
in 1 durch einen Pfeil 3 visualisiert.
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Auf
die auf dem Formzylinder 1 positionierte Lackform kann
flüssiges Medium, nämlich Lack, mithilfe einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 4 zum Dosieren
des flüssigen Mediums aufgetragen werden, wobei die Vorrichtung 4 auch
als Dosiervorrichtung bezeichnet wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 4 zum Dosieren
des flüssigen Mediums, nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel
des Lacks, auf der auf dem Formzylinder 1 positionierten
Lackform umfasst eine Auftragwalze 5 sowie ein mit der
Auftragwalze 5 zusammenwirkendes Kammerrakelsystem 6.
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Wie
2 und
3 entnommen
werden kann, umfasst eine Auftragwalze
5 in Axialrichtung derselben
gesehen über einen mittleren, gerasterten bzw. gravierten
Dosierbereich
8, wobei der gerasterte bzw. gravierte Dosierbereich
8 seitlich
von Dichtbereichen
7 der Auftragwalze
5 eingeschlossen
ist. Mit den Dichtbereichen
7 der Auftragwalze
5 wirkt, wie
diese bereits grundsätzlich aus dem Stand der Technik gemäß
EP 1 279 500 A2 bekannt
ist, ein Dichtungssystem des Kammerrakelsystems
6 zusammen.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft Details der Dichtbereiche
7 der
Auftragwalze
5 einer solchen Dosiervorrichtung
4.
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Nach
einem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung sind, wie 2 entnommen
werden kann, die Dichtbereiche 7 der Auftragwalze 5 in
Anlagebereichen 9 derselben, an welchen das Dichtungssystem
des Kammerrakelsystems anliegt, gerastert bzw. graviert, wobei es
sich bei den Anlagebereichen 9 der Dichtbereiche 7 der
Auftragwalze 5 um die Teilbereiche der Dichtbereiche 7 handelt,
an denen das in den Figuren nichtgezeigte Dichtungssystem des Kammerrakelsystems 6 anliegt.
Gemäß 2 sind die Anlagebereiche 9 der
Auftragwalze 5 mit in Umfangsrichtung der Auftragwalze 5 gesehen
umlaufenden Gravuren gerastert, wobei 2 im Anlagebereiche 9 insgesamt
drei umlaufende Gravuren zeigt. In diese Gravuren der Anlagebereiche 9 kann
mithilfe eines Schmierstoffgebers, welcher der Auftragwalze 5 zugeordnet
ist, Schmiermittel effektiv eingebracht werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung des ersten Aspekts der hier vorliegenden
Erfindung gehen, wie 2 entnommen werden kann, Gravuren des
Dosierbereichs 8 der Auftragwalze 5 in Gravuren der
Anlagebereiche 9 der Auftragwalze 5 über.
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Gravuren,
welche die Gravuren des Dosierbereichs 8 mit den Gravuren
der Anlagebereiche 9 verbinden, schließen mit
der Drehrichtung 12 der Auftragwalze 5 einen Winkel α von
weniger als 90° ein. Durch diese Orientierung der Gravuren,
welche die Gravuren des Dosierbereichs 8 mit den Gravuren der
Anlagebereiche 9 verbinden, relativ zur Drehrichtung 12 der
Auftragwalze 5 kann ein Transport des zu dosierenden, flüssigen
Mediums ausgehend vom Dosierbereich 8 in die Anlagebereiche 9 gewährleistet
werden, sodass dann auf einen Schmierstoffgeber verzichtet werden
kann.
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Vorzugsweise
beträgt der Winkel α, den die Gravuren, welche
die Gravuren des Dosierbereichs 8 mit den Gravuren der
Anlagebereiche 9 verbinden, mit der Drehrichtung 12 einschließen,
zwischen 30° und 60°.
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3 zeigt
eine weitere Variante der Erfindung. So sind bei der Variante der 3 die
Dichtbereiche 7 der Auftragwalze 5 derart ausgebildet,
dass zwischen dem Dosierbereich 8 der Auftragwalze 5 und
den Anlagebereichen 9 derselben gerasterte bzw. gravierte
Rückführbereiche 11 für das
flüssige Medium ausgebildet sind, wobei Gravuren der Rückführbereiche 11 der
Auftragwalze 5 gemäß 3 mit der
Drehrichtung 12 der Auftragwalze 5 einen Winkel β von
mehr als 90° einschließen. Der Winkel β beträgt
vorzugsweise zwischen 120° und 150°.
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Durch
die Orientierung der Gravuren der Rückführbereiche 11 zur
Drehrichtung 12 kann gewährleistet werden, dass
sich seitlich neben dem Dosierbereich 8 wulstförmig
ansammelndes, flüssiges Medium in den Dosierbereich 8 zurückgefördert
wird, sodass einer Wulstausbildung des flüssigen Mediums
effektiv entgegengewirkt werden kann. Derartige Wulste können
bei aus dem Stand der Technik bekannten Dosiervorrichtungen unter
Umständen die Dichtheit des Kammerrakelsystems beeinträchtigen.
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Die
Rückführbereiche 11 der Auftragwalze 5 liegen
innerhalb der Mediumszirkulation des Kammerrakelsystems.
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Weiterhin
ist im Ausführungsbeispiel der 3 vorgesehen,
dass die Dichtbereiche 7 der Auftragwalze 5 gerasterte
bzw. gravierte Auffangbereiche 10 für das zu dosierende,
flüssige Medium aufweisen, wobei die Anlagebereiche 9 der
Dichtbereiche 7 der Auftragwalze 5 zwischen den
Auffangbereichen 10 der Auftragwalze 5 und dem
Dosierbereich 8 derselben positioniert sind. Die Auffangbereiche 11 der
Auftragwalze 5 liegen außerhalb der Mediumszirkulation
des Kammerrakelsystems.
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Die
Auffangbereiche 10 der Dichtbereiche 7 der Auftragwalze 5 sind
wiederum vorzugsweise mit in Umfangsrichtung der Auftragwalze 5 gesehen
umlaufenden Gravuren ausgebildet, wobei 3 im Auffangbereich 10 des
in 3 sichtbaren Dichtbereichs 7 zwei umlaufende
Gravuren zeigt.
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In
den Auffangbereichen 10 wird z. B. durch einen Schmierstoffgeber
zugeführtes, flüssiges Medium gezielt durch die
vorzugsweise offene Struktur der umlaufenden Rasterung abgeführt
und abgerakelt. So kann das flüssige Medium seitlich nicht überlaufen
und zu Flüssigkeitsspritzern führen.
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Die
Ausführungsvarianten der 2 und 3 können
auch miteinander kombiniert werden, wobei bei einer Kombination
der Ausführungsbeispiele der 2 und 3 die
Gravuren der Rückführbereiche 11 derart
ausgebildet sind, dass sich dieselben in dem Umfangsabschnitt, in
welchem die Gravuren verlaufen, welche die Gravuren der Auffangbereiche 9 mit
den Gravuren des Dosierbereichs 8 verbinden, nicht erstrecken.
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Die
Gravuren des Dosierbereichs 8 der Auftragwalze 5 können
als offene Strukturen oder auch als geschlossene Strukturen ausgeführt
sein.
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Für
die Dichtbereiche 7 sowie für den Dosierbereich 8 können
unterschiedliche Gravurtypen mit unterschiedlichen Schöpfvolumen
kombiniert werden. So kann im Dosierbereich 8 z. B. eine
geschlossene Struktur Typ „CELL” mit Schöpfvolumen
13 ccm vorgesehen sein. In den Anlagebereichen 9 der Dichtbereiche 7 kann
z. B. eine offene Struktur Typ „Haschur” mit Schöpfvolumen
9 ccm vorgesehen sein. In den Auffangbereichen 10 der Dichtbereiche 7 kann
z. B. eine offene Struktur Typ „Haschur” mit Schöpfvolumen
18 ccm vorgesehen sein.
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- 1
- Formzylinder
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Drehrichtung
- 4
- Dosiervorrichtung
- 5
- Auftragwalze
- 6
- Kammerrakelsystem
- 7
- Dichtbereich
- 8
- Dosierbereich
- 9
- Anlagebereich
- 10
- Auffangbereich
- 11
- Rückführbereich
- 12
- Drehrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1279500
A2 [0002, 0002, 0019]