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Die
Erfindung betrifft einen Gleichstrom-Festbettvergaser für
kohlenstoffhaltige Festbrennstoffe gemäß den Merkmalen
im Oberbegriff von Patentanspruch 1, eine Stromerzeugungsanordnung
gemäß Patentanspruch 13 und ein Verfahren zur
Erzeugung von Brenngas aus Festbrennstoffen gemäß Patentanspruch
15.
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Zur
Erzeugung von Brenngas aus kohlenstoffhaltigen Festbrennstoffen
werden Festbettvergaser eingesetzt. Diese werden danach unterschieden, ob
es sich um Gleichstrom- oder Gegenstromvergaser handelt. Der grundsätzliche
Verfahrensablauf ist jeweils der Gleiche. Brennstoff wird in einen
Reaktor eingefüllt, wo er zunächst getrocknet
wird. Dann findet bei steigender Temperatur eine Pyrolyse statt,
an die sich eine Oxidation unter Luftzuführung anschließt.
Bei der folgenden Reduktion wird das Brenngas gewonnen. Übrig
bleibt mineralische Asche als Abfallstoff.
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Aus
der
DE 10 2004
030 368 A1 geht ein kontinuierlich arbeitender Gleichstrom-Festbettvergaser
für Festbrennstoffe mit Mantelrohrwärmetauscher
hervor. Mit diesem Vergaser können Brenngase aus Biomassen,
insbesondere Holz, gewonnen werden. Um eine hohe Vergasungstemperatur
zu erreichen, wird bei herkömmlichen Verfahren das gewonnene
Brenngas teilweise wieder verbrannt. Dies führt zu einer
Verschlechterung der Qualität des Brenngases in Bezug auf
Brennwert und Zusammensetzung. Zur Erhöhung der Brenngasqualität
wird vorgeschlagen, einen Unterschubreaktor zu verwenden und den
Festbrennstoff mittels einer Transportschnecke zuzuführen,
wobei die Transportschnecke von einem Mantelrohrwärmetauscher
umgeben ist. Auf diese Weise wird der Brennstoff bereits in der
Zuführung zum Reaktor getrocknet und pyrolysiert.
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Die
DE 35 09 263 A1 zeigt
einen Unterschubvergaser auf, der mit einer speziellen Vorrichtung
zur Regelung der Brennstoffzufuhr ausgestattet ist. Die Brennstoffzufuhr
umfasst hierbei Förderschnecken. Unmittelbar vor der Mündung
der Brennstoffzufuhrleitung in den Reaktor ist zudem eine Luftzufuhr
vorgesehen.
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Nachteilig
an diesem Festbettvergaser ist, dass die Ausbeute an Brenngas pro
Festbrennstoffeinheit geringer ist als bei Gleichstrom-Festbettvergasern.
Auch wird der hohe Anteil an Stickstoffen, der in den Brenngasen
enthalten ist, als nachteilig angesehen.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
einen Gleichstrom-Festbettvergaser aufzuzeigen, mit dem bei hoher
Ausbeute ein Brenngas von hoher Qualität erzeugt werden
kann. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Stromerzeugungsanordnung
mit einem solchen Gleichstrom-Festbettvergaser bereitzustellen und
ein Verfahren zur Erzeugung von Brenngas aus Festbrennstoffen anzugeben.
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Der
erste Teil der Aufgabe wird durch einen Gleichstrom-Festbettvergaser
für kohlenstoffhaltige Festbrennstoffe mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst.
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Der
Gleichstrom-Festbettvergaser für kohlenstoffhaltige Festbrennstoffe
weist einen Unterschubreaktor mit einem Reaktorschacht auf. Der
Reaktorschacht ist durch eine Brennstoffzufuhr mit Festbrennstoff
speisbar. Der Reaktorschacht ist in einem geschlossenen, d. h. luftdichten,
Gehäuse installiert und in das untere Ende des Reaktorschachts
mündet eine Luftzufuhrleitung. Erfindungsgemäß ist
im Gehäuse ein Heißgasfilter angeordnet. Dem Heißgasfilter
ist ein Gebläse zugeordnet.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung wird eine besonders
kompakte und autonome Anordnung zur Gewinnung von Brenngas aus Festbrennstoffen,
insbesondere Substrat aus Biogasanlagen und Holzabfällen
wie Hackschnitzeln und Sägespäne, geschaffen.
Das Brenngas enthält einen hohen Anteil von Kohlenmonoxid
(CO), das beispielsweise in einem Gasmotor verbrannt werden kann.
Besonders vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen
Festbettvergaser ist, dass das erzeugte Brenngas in einem Heißgasfilter
filtriert wird. Durch die Heißgasfiltrierung werden Kondensate,
Teer, Feinstäube und Kohlenstoffreste zuverlässig
aus dem Brenngas gefiltert, so dass das Brenngas eine besonders
hohe Güte aufweist und in einem Gasmotor verbrannt werden
kann, ohne diesen zu beschädigen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Ansprüche 2 bis 12.
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Ein
Gebläse kann dem Heißgasfilter zugeordnet sein,
um das aus dem Reaktorschacht strömende Brenngas durch
den Heißgasfilter und gegebenenfalls auch durch den Wärmetauscher
zu saugen.
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Vorteilhafterweise
weist der Heißgasfilter Filterkerzen auf. Filterkerzen
sind spezielle Oberflächenfilter, die Filterschläuche
aufweisen. Die Filterschläuche sind vorzugsweise mit einem
keramischen Filtermedium befüllt. Es können aber
auch Sintermetalle als Filtermedium eingesetzt werden. Das verwendete
Filtermedium kann zur Reduzierung von Schadstoffen im Brenngas zusätzlich
mit einem Katalysator beschichtet sein.
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Zweckmäßigerweise
ist zwischen dem Heißgasfilter und dem Reaktorschacht eine
Zwischenwand angeordnet. Die Zwischenwand hat die Funktion, die
aus dem Reaktorschacht strömenden, ca. 1200°C
bis 1300°C heißen Brenngase sowie die aus dem
Schacht hervorquellende Asche von den Filterkerzen fernzuhalten,
um diese vor übermäßiger thermischer
Belastung zu schützen.
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Um
die Dammwirkung der Zwischenwand zu erhöhen, kann reaktorschachtseitig
eine Auskleidung mit Keramikmaterial vorgesehen sein. Als Keramikmaterial
eignet sich insbesondere Aluminiumoxid (Al2O3).
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Dem
Heißgasfilter kann ein Wärmetauscher nachgeschaltet
sein. Der Wärmetauscher dient der Brenngaskühlung
und ermöglicht die Abkühlung des Brenngases auf
Temperaturen unterhalb der Kondensationstemperatur. Mit Hilfe der
Wärmetauscher kann zudem die dem Reaktorschacht zuzuführende Luft
und der Festbrennstoff vorgewärmt werden. Die gezielte
Wärmerückführung in Verbindung mit einer guten
Isolierung der Anordnung ermöglicht eine höhere
Gasausbeute.
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Vorzugsweise
ist dem Heißgasfilter ein Wärmetauscher vorgeschaltet.
Mit dem vorgeschalteten Wärmetauscher kann das im Vergaser
gewonnene Brenngas vor dem Eintritt in den Heißgasfilter
gekühlt werden, um eine Überhitzung bzw. Zerstörung
des Heißgasfilters zu verhindern.
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Die
Brennstoffzufuhr kann vorteilhafterweise einen Brennstoffverdichter
umfassen. Mit dem Brennstoffverdichter kann der Materialdurchsatz
im Unterschubreaktor erhöht werden. Auf diese Weise wird
die Menge des gewonnen Brenngases pro Zeiteinheit, d. h. die Leistung
der Anlage, gesteigert. Der Brennstoffverdichter durchmischt den
Brennstoff. Auf diese Weise kann dem Unterschubreaktor ein im Wesentlichen
gleichförmiger und gleichstückiger Brennstoff
zugeführt werden. Unter „gleichstückig” wird
im Rahmen dieser Anmeldung insbesondere verstanden, dass die Brennstoffteile
in etwa gleich groß sind.
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Der
Brennstoffverdichter kann eine Druckmitteleinrichtung, insbesondere
Hydraulikpresse, sein. Mit der Hydraulikpresse kann der Festbrennstoff
besonders stark verdichtet werden. Auch ist es möglich,
verschiedene Arten von Festbrennstoffen gemischt zuzuführen.
Ein weiterer Vorteil des Einsatzes einer Hydraulikpresse besteht
darin, dass die Flexibilität der Anordnung der Brennstoffbevorratung und
des Festbettvergasers erhöht wird. Selbstverständlich
ist es auch vorstellbar, eine Verdichterschnecke als Brennstoffverdichter
zu verwenden.
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Die
Qualität der erzeugten Brenngase ist auch abhängig
von der Luftzufuhr, insbesondere der Sauerstoffzufuhr, in den Reaktorschacht.
Durch eine gezielte Steuerung der Luftzufuhr und der Zusammensetzung
der zugeführten Luft kann der Vergasungsprozess beeinflusst
werden.
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Vorteilhaft
ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Festbrennstoff luftdicht
durch die Brennstoffzufuhr förderbar ist. Somit lässt
sich die ungewollte Luftzufuhr in den Reaktorschacht durch die Brennstoffzuführung
unterbinden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist durch die Luftzufuhrleitung
Wasserdampf in den Reaktorschacht einspeisbar. Durch die Einspeisung
von Wasserdampf wird der Stickstoffanteil in der zugeführten
Luft reduziert, so dass das erzeugte Brenngas weniger Schadstoffe
aufweist.
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Am
oberen Ende des Unterschubreaktors kann eine Sekundärluftzufuhr,
vorzugsweise in Form einer Eindüsung, vorgesehen sein.
Die Sekundärluftzufuhr ermöglicht die vollständige
Verbrennung des im Reaktor erzeugten Brenngases. Der Gleichstrom-Festbettvergaser
kann somit ausschließlich als Heizkessel genutzt werden,
wenn den erzeugten Abgasen anschließend die Wärme
mit einem Wärmetauscher entzogen wird. Bei reinem Kesselbetrieb werden
die Wärmetauscher mit Rauchgas anstelle von Brenngas beaufschlagt.
Ein weiterer Vorteil der Sekundärluftzufuhr ist darin zu
sehen, dass eine Notfackel eingespart werden kann. Für
den Fall, dass das erzeugte Brenngas von nachgeordneten Abnehmern
nicht verwertet werden kann, muss das Brenngas aus Gründen
der Sicherheit zwischengespeichert oder abgefackelt werden. Da eine
Zwischenspeicherung in der Regel aus Platzgründen nicht möglich
ist, bleibt oftmals nur das Abfackeln übrig. Dies stellt
aber eine Form von Vergeudung dar, insbesondere dann, wenn alternativ
die Möglichkeit besteht, die bei der Verbrennung erzeugte
Wärme auszukoppeln und anderen Verbrauchern zuzuführen. Insgesamt
wird so eine vorteilhafte Kombination aus einem Gaserzeuger und
einem Heizkessel bereitgestellt, wobei die Kombination in einem
Gehäuse angeordnet ist.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin eine Stromerzeugungsanordnung, bei der
einem Gleichstrom-Festbettvergaser ein Gasmotor, d. h. ein Verbrennungsmotor
oder eine Turbine, nachgeschaltet ist, die mit einem Generator gekoppelt
ist.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform dieser Stromerzeugungsanordnung
geht aus Anspruch 13 hervor. Bei dieser Ausführungsform
teilen sich der Festbettvergaser und der Motor bzw. die Turbine
einen Wärmetauscher. Der Wärmetauscher weist zwei Einläufe
auf, wobei der erste Einlauf mit dem Heißgasfilter und
der zweite Einlauf mit der Abgasleitung des Verbrennungsmotors bzw.
der Turbine gekoppelt ist. Zweckmäßigerweise weist
der Wärmetauscher zwei getrennte Sektionen auf, eine für
Brenngase aus dem Heißgasfilter und eine für die
Abgase aus dem Gasmotor. Der Luftansaugstutzen des Gasmotors, der
insbesondere ein Verbrennungsmotor oder eine Turbine ist, ist ebenfalls
mit dem Wärmetauscher gekoppelt und zwar mit dem Auslauf
der Sektion für die Brenngase. Der Abgasstutzen des Gasmotors
ist mit dem Einlauf des Wärmetauschers verbunden, um einen
zusätzlichen Wärmetauscher am Gasmotor einzusparen.
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Der
verfahrensmäßige Teil der Aufgabe wird durch ein
Verfahren zur Erzeugung von Brenngas aus Festbrennstoffen gemäß Anspruch
154 gelöst. Das Verfahren weist die folgenden Schritte
auf:
- • Bereitstellen von kohlenstoffhaltigen
Festbrennstoffen,
- • Verdichten der Festbrennstoffe,
- • Vergasen der Festbrennstoffe in einem Unterschubreaktor,
um Brenngas zu erhalten, und
- • Filtrieren des Brenngases in einem Heißgasfilter.
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In
diesem Verfahren kann ein Gleichstrom-Festbettvergaser, wie er oben
beschrieben wurde, Verwendung finden.
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Mit
dem Verfahren kann durch Verdichtung eine besonders große
Masse an Brenngas in einem verhältnismäßig
kleinen Unterschubreaktor erzeugt werden. Durch die Heißgasfiltration
weist das Brenngas zudem weniger Schadstoffe und mithin eine höhere
Güte auf.
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Im
Rahmen der Verdichtung der Festbrennstoffe findet vorzugsweise auch
eine Durchmischung derselben statt, um die Form und Größe
der Festbrennstoffbestandteile zu vereinheitlichen. Diese Maßnahme
ist für einen gleichmäßigen Betrieb des Unterschubreaktors
förderlich.
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Als
vorteilhaft wird es gemäß Patentanspruch 16 angesehen,
wenn das Brenngas nach dem Filtrieren in einem Wärmetauscher
gekühlt wird. Auf diese Weise wird die Temperatur des Brenngases
unter den Kondensationspunkt abgesenkt.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Gleichstrom-Festbettvergaser gemäß einer ersten
Ausführungsform in einer Schnittdarstellung;
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2 ein
Gleichstrom-Festbettvergaser gemäß einer zweiten
Ausführungsform in einer Schnittdarstellung;
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3 den
Gleichstrom-Festbettvergaser der 2 in einer
Draufsicht;
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4 eine
Draufsicht auf einen Gleichstrom-Festbettvergaser mit nachgeschaltetem
Wärmetauscher;
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5 eine
schematische Darstellung der Anlage;
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6a bis 6c eine
Hinteransicht und eine Vorderansicht sowie eine Draufsicht auf den Wärmetauscher;
und
-
7 eine
Kombination aus einem Gasmotor und einem Generator.
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In
den 1 bis 3 sind zwei Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Gleichstrom-Festbettvergasers 1, 2 für
kohlenstoffhaltige Festbrennstoffe dargestellt. 1 zeigt
einen Schnitt durch eine Anlage mit einem in einem separaten Gehäuseteil
angeordneten Gasfilter, während in den 2 und 3 eine
Ausführungsform gezeigt ist, bei der der Gasfilter in den
Gehäuseteil des Festbettvergasers integriert ist. Die Ausführungsform
der 1 eignet sich insbesondere für Anlagen
mit einer Leistung von mehr als 150 kW.
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Der
grundsätzliche Aufbau der Anlage ist in 1 dargestellt.
Brennstoff 3 wird in einer Brennstoffbereitung 4 auf
die Vergasung vorbereitet und in einen Gasgenerator 5 gefördert.
Dort wird der Brennstoff 3 vergast. Die gewonnen Brenngase
können durch einen Wärmetauscher 6 (ausgebildet
als Rohrwärmetauscher) gekühlt werden, ehe sie
in einem Heißgasfilter 8 gefiltert werden, der
in einem benachbarten Gehäuseteil 7 angeordnet
ist. Das filtrierte Brenngas gelangt schließlich in einen
ersten Wärmetauscher 9, um das Brenngas zu kühlen
bzw. die Wärme aus dem Brenngas auszukoppeln und einem Heizkreislauf
zuzuführen. Das gewonnene Brenngas wird zur Verstromung
einer Kombination aus einem Gasmotor und einem Generator zugeführt.
Angrenzend an den ersten Wärmetauscher 9 ist ein
zweiter Wärmetauscher 10 zur Kühlung
der Abgase des Gasmotors vorgesehen. Die gekühlten Abgase
werden dem Gasmotor teilweise erneut zugeführt oder durch
einen Kamin 11 an die Umwelt abgegeben. Die Wärmetauscher 9, 10 weisen
jeweils einen Vorlauf 12, 13 und einen Rücklauf 14, 15 auf.
Die Brennstoffbereitung weist einen Brennstoffverdichter 16 und eine
Brennstoffzufuhr 17 auf. Es ist eine Primärluftzufuhr 24 und
eine Sekundärluftzufuhr 18 vorgesehen. Die Primärluftzufuhr 24 mündet
in einen unteren Teil 19 des Unterschubreaktors 19a,
während die Sekundärluftzufuhr 18 in
einen oberen Teil 19b des Unterschubreaktors 19a mündet.
Weiterhin ist im Gehäuseteil 19c des Gasgenerators 5 ein
Wärmetauscher vorgesehen, um eine mögliche Überhitzung
des Heißgasfilters 8 zu verhindern.
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Die
aus dem Gasgenerator 5 strömenden Gase werden
durch ein Drehrohrventil 19d dem Heißgasfilter 8 und/oder
den Wärmetauschern 9, 10 zugeführt.
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Die
Ausführungsform der Anlage gemäß 1 unterscheidet
sich von denen der 2 und 3 im Wesentlichen
dadurch, dass der Heißgasfilter 8 zwischen dem
Gasgenerator 5 und dem ersten Wärmetauscher 9 in
einem speziellen Gehäuseteil 7 vorgesehen ist.
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Wie
man insbesondere in den 2 und 3 erkennen
kann, ist der Festbettvergaser 2 als Unterschubreaktor 20 mit
einem Reaktorschacht 21 ausgeführt. Der Reaktorschacht 21 ist
in einem geschlossenen, sechseckigen Gehäuse 22 zentral
angeordnet. Er wird von unten durch eine Brennstoffzufuhr 23 mit
Festbrennstoff, insbesondere Substrat aus Biogasanlagen, Hackschnitzeln,
Sägespänen oder Ähnlichem versorgt. Ringförmig
um die Brennstoffzufuhr 23 in den Reaktorschacht 21 ist
eine Luftzufuhr 24, auch als Primärluftzufuhr
bezeichnet, vorgesehen. Der Reaktorschacht 21 ist aus Stahl
gefertigt und mit einer Keramikauskleidung 25 beispielsweise
aus Aluminiumoxid (Al2O3,
auch bekannt als Tonerde) versehen. Am oberen Ende 26 des
Reaktorschachts 21 ist eine Sekundärlufteindüsung 27 vorgesehen,
die zur Verbrennung des erzeugten Brenngases bei Kesselbetrieb dient.
Der Reaktorschacht 21 ist von einem Ringspalt 28 umgeben.
Der Ringspalt 28 wird seitlich von einer Zwischenwand 29,
die reaktorschachtseitig ebenfalls mit Keramik 30, insbesondere
Aluminiumoxid, ausgekleidet ist, begrenzt. Auch oberhalb des Reaktorschachts 21 sind
Keramikplatten 31 zur Wärmedämmung vorgesehen.
Zwischen der Zwischenwand 29 und einer außenliegenden
Gehäusewand 32 ist ein Heißgasfilter 33 angeordnet.
Der Heißgasfilter 33 besteht bei dem dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiel aus vier Filtereinheiten 34,
in denen jeweils vier Filterkerzen 35 angeordnet sind.
Es können aber auch mehr Filterkerzen 35 vorgesehen
sein, so dass ein kostengünstiger Austausch ermöglicht
wird. Am oberen Ende 36 des Gehäuses 22 befindet
sich ein seitlicher Brenngasstutzen 37 zur Abführung
der filtrierten Brenngase.
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Im
unteren Teil 38 des Gehäuses 22 ist ein mit
Keramik 39 verkleideter Aschekasten 40 vorgesehen,
der als Schubfach ausgeführt ist, damit er leicht entleert
werden kann. Vorstellbar ist, das Schubfach elektromotorisch ausfahrbar
auszubilden, um die die Entleerung zu automatisieren. Alternativ kann
eine hydraulische, pneumatische oder elektromotorische Aschenausbringung
vorgesehen sein.
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An
der Gehäusevorderseite 41 ist eine Tür 42 vorgesehen,
durch welche der Reaktorschacht 21 zu Inspektions- und
Reinigungszwecken zugänglich ist. Die Tür 42 ist
mit einer besonders dicken Keramikplatte 43 versehen.
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Vorzugsweise
ist das Gehäuse 22 mit einer äußeren
Wand 46 und einer inneren Wand 47 versehen, wobei
zwischen den Wänden 46, 47 ein Fluid, insbesondere
Luft oder Wasser, eines nicht näher dargestellten Heizkreislaufs
zirkuliert.
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Wie
man in der Ausführungsform der 4 sehen
kann, ist dem Gleichstrom-Festbettvergaser 50 ein vorzugsweise
aus zwei Wärmetauschereinheiten 51, 52 gebildeter
Wärmetauscher 53 nachgeschaltet. Beide Wärmetauschereinheiten 51, 52 sind in
einem gemeinsamen, stark isolierten Außengehäuse 54 hintereinander
angeordnet, wobei durch die vergaserseitige Wärmetauschereinheit 51 unter anderem
Frischluft erwärmt wird, die den Unterschubreaktor 20 als
Primärluft zugeführt wird. Die andere Wärmetauschereinheit 52 ist
zur Aufbereitung von Warmwasser vorgesehen. An einem Auslauf 55 des Wärmetauschers 53 kann
insbesondere ein Gebläse 56 angeordnet sein, um
bei Kesselbetrieb Abgase aus dem Gasreaktor 21 und durch
den Heißgasfilter 33 und den Wärmetauscher 53 zu
saugen. Das Gebläse 56 kann aber auch die Funktion
eines Vordruckgebläses für einen nachgeschalteten
Gasmotor erfüllen, falls die Saugleistung dieses Gasmotors nicht
ausreichend ist, um die Brenngase aus dem Gasreaktor 21 anzusaugen.
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Die
oben beschriebenen Festbettvergaser 1, 2, 50 funktionieren
im Wesentlichen nach bekannten Prinzipien. Von unten wird in den
Reaktorschacht 21 der Festbrennstoff eingeführt.
Dieser ist erfindungsgemäß stark verdichtet, getrocknet
und teilweise vorgewärmt. Im Reaktorschacht 21 wird
der Festbrennstoff unter Primärluftzufuhr vergast, so dass
kohlenmonoxidhaltiges Brenngas nach oben aus dem Reaktorschacht 21 strömt.
Gleichzeitig quillt Asche aus dem Reaktorschacht 21 hervor
und fällt durch den Ringspalt 28 nach unten in
den Aschekasten 40. Abgas wird bei Kesselbetrieb, d. h.
wenn Sekundärluft zugeführt und das Brenngas im
Reaktorschacht 21 vollständig verbrannt wird,
durch ein Gebläse 44 ebenfalls nach unten zu den
Einläufen 45 der Filterkerzen 35 des
Heißgasfilters 33 gesogen. Das Gebläse
ist dem Heißgasfilter 33 nachgeschaltet. Das Gebläse
kann insbesondere hinter dem Heißgasfilter 33 und
einem nachgeschalteten Wärmetauscher angeordnet sein. Mithin
wird der Festbettvergaser 1, 2, 50 bei
Unterdruck betrieben. Anschließend wird das Brenngas, das
an den Ausläufen des Heißgasfilters 33 noch
ca. 600°C heiß ist, in dem nachgeordneten Wärmetauscher 9, 51 gekühlt.
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Aus 5 ist
der Aufbau der Anlage 60 schematisch dargestellt. Nachdem
ein Festbrennstoff in einem Brennstofflager 61 bereitgestellt
und aufbereitet wurde, wird er, durch eine Wärmerückführung 62 vorgewärmt,
aus dem Brennstofflager 61 über eine Brennstoffleitung 63 dem
Festbettvergaser 64 mit nachgeschaltetem Wärmetauscher
zugeführt. Der Festbrennstoff wird dort vergast, das gewonnene Brenngas
aufbereitet und gekühlt. Das Brenngas wird dann durch eine
Brenngasleitung 65 an einen Energieumformer 66,
insbesondere einen Verbrennungsmotor bzw. eine Turbine, weitergeleitet,
der mit einem Generator zur Stromauskopplung 67 zusammenwirkt.
Abgase des Energieumformers 66 werden zurück zum
Wärmetauscher durch eine Abgasrückführung 68 geführt.
Nachdem sie diesen nochmals passiert haben, können sie
durch eine Abgasleitung 69 aus der Anlage 60 entweichen.
Aus dem Brenngas kann zusätzlich zur Stromauskopplung durch den
Wärmetauscher Wärme ausgekoppelt (70)
werden.
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In
den 6a bis 6c ist
der Wärmetauscher 9, 10, 51, 52 in
einer Vorder-, einer Hinteransicht und einer Draufsicht dargestellt.
Der Wärmetauscher 9, 10, 51, 52 weist
einen Stutzen 80 für die Zufuhr von Brenngas auf.
Ferner sind seitliche Vorlauf- und Rücklaufstutzen 81, 82 vorgesehen.
Am unteren Ende 83 des Wärmetauschers 51, 52 ist
ein seitlicher Reinigungsstutzen 84 angeordnet.
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In 7 ist
eine Kombination 90 aus einem Gasmotor 91 und
einem Generator 92 dargestellt. Der Gasmotor 91 kann
als Turbine, Gasottomotor, Zündstrahlmotor (auch als Diesel-Gas-Motor
oder Diesel-Zündstrahlmotor bekannt), Stirlingmotor oder Dampfkolbenmotor
ausgebildet sein. Die Kombination 90 ist in einem eigenen
Gehäuse 93 auf einem Gestell 94 angeordnet.
Alternativ kann bei einer Kompaktanlage mit geringer Leistung die
Einheit aus Gasmotor und Generator mit dem Gasreaktor in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sein.
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Durch
die Erfindung wird eine besonders kompakte Anlage zur Erzeugung
von Wärme und Strom aus Festbrennstoffen aufgezeigt, die
einem Heizkessel in vielen Beziehungen ähnlich ist. Besonders
vorteilhaft ist, dass alle Komponenten in ein Gehäuse integriert
sein können, wodurch zusätzliche Synergieeffekte
genutzt werden können.
-
- 1
- Gleichstrom-Festbettvergaser
- 2
- Gleichstrom-Festbettvergaser
- 3
- Brennstoff
- 4
- Brennstoffbereitung
- 5
- Gasgenerator
- 6
- Wärmetauscher
- 7
- Gasgeneratorgehäuseteil
- 8
- Heißgasfilter
- 9
- erster
Wärmetauscher
- 10
- zweiter
Wärmetauscher
- 11
- Kamin
- 12
- Vorlauf
- 13
- Vorlauf
- 14
- Rücklauf
- 15
- Rücklauf
- 16
- Brennstoffverdichter
- 17
- Brennstoffzufuhr
- 18
- Sekundärluftzufuhr
- 19
- unter
Teil von 19a
- 19a
- Unterschubreaktor
- 19b
- oberer
Teil von 19a
- 19c
- Gasgeneratorgehäuseteil
- 19d
- Drehrohrventil
- 20
- Unterschubreaktor
- 21
- Reaktorschacht
- 22
- Gehäuse
- 23
- Brennstoffzufuhr
- 24
- Luftzufuhr
- 25
- Keramikauskleidung
- 26
- oberes
Ende von 21
- 27
- Sekundärlufteindüsung
- 28
- Ringspalt
- 29
- Zwischenwand
- 30
- Keramik
- 31
- Keramikplatten
- 32
- Gehäusewand
- 33
- Heißgasfilter
- 34
- Filtereinheiten
- 35
- Filterkerze
- 36
- oberes
Ende von 22
- 37
- Brenngasstutzen
- 38
- unterer
Teil von 22
- 39
- Keramik
- 40
- Aschekasten
- 41
- Gehäusevorderseite
- 42
- Tür
- 43
- Keramikplatte
- 44
- Gebläse
- 45
- Einlau
fvon 35
- 46
- äußere
Wand
- 47
- innere
Wand
- 50
- Gleichstrom-Festbettvergaser
- 51
- Wärmetauschereinheit
- 52
- Wärmetauschereinheit
- 53
- Wärmetauscher
- 54
- Außengehäuse
- 55
- Auslauf
- 56
- Gebläse
- 60
- Anlage
- 61
- Brennstofflager
- 62
- Brennstoffrückführung
- 63
- Brennstoffleitung
- 64
- Festbettvergaser
- 65
- Brenngasleitung
- 66
- Energieumformer
- 67
- Stromauskopplung
- 68
- Abgasrückführung
- 69
- Abgasleitung
- 70
- Wärmeauskopplung
- 80
- Stutzen
- 81
- Vorlaufstutzen
- 82
- Rücklaufstutzen
- 83
- unteres
Ende von 9, 10, 51, 52
- 84
- Reinigungsstutzen
- 90
- Kombination
- 91
- Gasmotor
- 92
- Generator
- 93
- Gehäuse
- 94
- Gestell
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004030368
A1 [0003]
- - DE 3509263 A1 [0004]