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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lager, insbesondere
zur Drehlagerung eines Spindelmotors, wie er beispielsweise zum
Antrieb eines Festplattenlaufwerkes eingesetzt werden kann.
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Stand der Technik
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Festplattenlaufwerke
werden seit vielen Jahren in Computersystemen zur Speicherung von
digitalen Informationen eingesetzt. Die Information wird auf Speicherplatten
gespeichert, die drehend angetrieben werden. Der Drehantrieb der
Speicherplatten erfolgt durch einen Spindelmotor mit sehr hohen Drehzahlen
von mehreren 1.000 bis über 10.000 Umdrehungen pro Minute.
Ein Spindelmotor umfasst ein feststehendes Motorbauteil, auch als
Stator bezeichnet, sowie ein drehbewegliches Motorbauteil in Form einer
Nabe, auf welcher die Speicherplatten des Festplattenlaufwerkes
angeordnet sind. Mit Hilfe eines elektro-magnetischen Antriebsystems
wird das bewegliche Motorbauteil relativ zum feststehenden Motorbauteil
drehend angetrieben. Zur Drehlagerung der beiden Motorbauteile werden
in den letzten Jahren vorzugsweise fluiddynamische Lager also hydrodynamische
Gleitlager verwendet. Fluiddynamische Lager laufen sehr leise und
weisen geringe Reibungsverluste auf und ermöglichen es
auch, die Motoren relativ klein zu bauen im Vergleich zu früher verwendeten
Kugellagersystemen. In einem fluiddynamischen Lager wird in einen
Lagerspalt, der zwischen einander zugewandten Lagerflächen
gebildet ist, ein Lagerfluid in Form eines Schmiermittels eingebracht.
Durch geeignete Oberflächenstrukturen auf den Lagerflächen
wird im Schmiermittel bzw. Lagerspalt Druck aufgebaut, der das Lager
tragfähig macht. Fluiddynamische Lager in Spindelmotoren besitzen
in der Regel wenigstens eine radiale Lagerkomponente sowie eine
axiale Lagerkomponente, um sowohl radiale als auch axiale Lagerkräfte
aufnehmen zu können. Dies kann realisiert werden durch
separate Axial- und Radiallager oder aber gegeneinander arbeitende
konische Lager, beispielsweise offenbart in
US 2002/0114547 A1 .
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Wie
bereits oben erwähnt wurde, können fluiddynamische
Lager sehr klein gebaut werden, wodurch die Größe
der Spindelmotoren und Festplattenlaufwerke reduziert werden kann.
Bei Lagersystemen, bei denen die feststehende Lagerkomponente aus
einer Basisplatte und einer in der Basisplatte befestigten Welle
gebildet wird, besteht das Problem, dass für eine ausreichend
stabile und auch exakte Verbindung zwischen Welle und Basisplatte
eine relativ lange Fügelänge benötigt
wird. In den meisten Fällen wird die Welle durch eine Pressverbindung
mit der Basisplatte verbunden. Aufgrund der notwendigen relativ
großen Fügelänge darf die Dicke der Basisplatte
im Verbindungsbereich ein gewisses Maß nicht unterschreiten,
so dass insgesamt die Bauhöhe des Spindelmotors und damit
auch des Festplattenlaufwerkes sich vergrößert
bzw. ein Mindestmaß nicht unterschreiten kann. Ist die
Fügelänge zwischen Welle und Basisplatte zu klein,
so kann keine stabile Verbindung garantiert werden, da nur geringe Auspresskräfte
realisiert werden können und die Positionierungsgenauigkeit
also Rechtwinkligkeit zwischen Welle und Basisplatte ebenfalls leidet.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein fluiddynamisches Lager anzugeben,
das auf einer feststehenden mit der Basisplatte verbundenen Welle
basiert und bei welchem im Vergleich zum Stand der Technik die Bauhöhe
verringert bzw. der mögliche Lagerabstand vergrößert
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein fluiddynamisches
Lager mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung und weitere bevorzugte Merkmale sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
fluiddynamische Lager umfasst eine feststehende Lagerkomponente
bestehend aus einer Basisplatte, einer mit der Basisplatte verbundenen Welle
und an der Welle angeordneten Lagerflächen, sowie ein bewegliche
Lagerkomponente, bestehend aus einem Rotorbauteil und daran angeordneten
Lagerflächen, die mit den an der Welle angeordneten Lagerflächen
zusammenwirken. Ein mit einem Lagerfluid gefüllter Lagerspalt
ist zwischen den Lagerflächen der feststehenden und beweglichen
Lagerkomponenten angeordnet. Erfindungsgemäß weist die
Welle an einem der Basisplatte zugewandten Ende eine Bohrung auf,
und die Basisplatte oder ein an der Basisplatte angeordnetes Bauteil
einen Zapfen, wobei die Welle durch Aufstecken auf den Zapfen mit
der Basisplatte bzw. dem Bauteil der Basisplatte verbunden wird.
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Die
Welle wird also erfindungsgemäß mittels einer
Zapfenverbindung mit der Basisplatte verbunden. Die Verbindung kann
als Pressverbindung, als Klebeverbindung, oder als Press- und Klebeverbindung
ausgeführt sein. Dies bedeutet, dass der Außendurchmesser
des Zapfens gepaart mit dem Innendurchmesser der Bohrung der Welle
im Falle einer Pressverbindung als eine Presspassung ausgebildet
ist, oder aber als Übergangs- oder lose Passung im Falle
einer Klebeverbindung, bzw. als Presspassung mit Kanälen
oder Riefen zur Aufnahme des Klebstoffs. Durch die erfindungsgemäße
Zapfenverbindung kann die Fügelänge und damit
die erreichbaren Auspresskräfte und Verbindungsgenauigkeit
ausreichend groß gewählt werden. Vorzugsweise
betragen die Länge des Zapfens und damit die Fügelänge der
Verbindung zwischen Welle und Basisplatte 20 bis 35% der Länge
der Welle. Diese Art der Befestigung der Welle auf der Basisplatte
erlaubt eine sehr stabile Verbindung ohne dass die Basisplatte insbesondere
im Verbindungsbereich übermäßig dick
ausgebildet werden müsste, wie es beispielsweise beim oben
angegebenen Stand der Technik
US 2002/0114547 A1 der Fall ist. Dadurch
kann die Bauhöhe des Lagers und des damit ausgerüsteten
Spindelmotors gering gehalten werden.
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Je
nach Ausgestaltung des Lagers kann es zwei voneinander getrennte
Lagerabschnitte umfassen, wobei jeder Lagerabschnitt einander zugewandte
und durch einen Lagerspalt voneinander beabstandete Lagerflächen
aufweist, wobei jeder Lagerspalt zwei offene Enden aufweist. Hierbei
umfasst jeder Lagerspalt ein außen liegendes offenes Ende, das
direkt an die Umgebungsatmosphäre angrenzt, sowie ein innen
liegendes offenes Ende, das innerhalb des Lagersystems mündet.
Die innen liegenden offenen Enden müssen zum Druckausgleich
durch geeignete Maßnahmen mit der Außenatmosphäre verbunden
werden, da ansonsten im Lagerspalt ein Differenzdruck entsteht,
durch welchen das Lagerfluid aus dem Lagerspalt gepresst werden
würde. Zur Belüftung der innen liegenden Enden
der beiden Lagerspalte kann vorgesehen sein, dass in der Welle ein
zentraler Kanal angeordnet ist, der mit der Bohrung der Zapfenverbindung
verbunden ist und über welchen die im Lagersystem mündenden
innen liegenden Enden des Lagerspaltes mit der Außenatmosphäre
verbunden werden können.
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Aufgrund
der Zapfenverbindung ist es jedoch nicht ohne weiteres möglich,
den zentralen Kanal in der Welle mit der Umgebungsatmosphäre
zu verbinden.
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Erfindungsgemäß ist
daher vorgesehen, dass die Welle nicht bis Anschlag auf den Zapfen
aufgesteckt ist, sondern derart, dass zwischen der Stirnseite der
Welle und der Basisplatte ein ringförmiger Freiraum verbleibt.
Ferner ist zwischen den Oberflächen des Zapfens und der
Bohrung ein Kanal angeordnet, wodurch der zentrale Kanal der Welle über den
Freiraum mit der Außenatmosphäre verbunden werden
kann.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
zwischen den Oberflächen des Zapfens und der Bohrung ein
axialer Kanal angeordnet ist und zwischen der Oberfläche
der Basisplatte und der Stirnseite der Welle ein radialer Kanal
angeordnet ist, wobei die beiden Kanäle miteinander verbunden
sind und den zentralen Kanal der Welle mit der Außenatmosphäre
verbinden. Dabei kann der axiale Kanal durch eine in axialer Richtung
verlaufende Nut gebildet sein, die entweder am Außenumfang
des Zapfens oder aber am Innenumfang der Bohrung verläuft.
Der radiale Kanal kann durch eine in radialer Richtung verlaufende
Nut gebildet werden, die entweder an einem der Stirnseite der Welle
zugewandten Teil der Basisplatte oder aber an einer der Basisplatte
zugewandten Stirnseite der Welle ausgebildet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verläuft
der zentrale Kanal der Welle ausgehend von der Bohrung der Zapfenverbindung bis
an das andere Ende der Welle, wobei an diesem anderen Ende der Kanal über
eine radial verlaufende Querbohrung oder Nut in der Stirnseite der
Welle mit der Außenatmosphäre verbunden ist.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
im Rotorbauteil ein Kanal vorgesehen ist, über welchen
die im Lagersystem mündenden, innen liegenden Enden des Lagerspaltes
belüftet werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Lager als
konisches Lager ausgebildet, wobei zwei konusförmige Bauteile
an der Welle angeordnet sind, welche schräge Lagerflächen
aufweisen, die mit zugeordneten, schrägen Lagerflächen
des Rotorbauteils zusammenwirken. Die schrägen Lagerflächen
der konusförmigen Bauteile und des Rotorbauteiles sind
durch entsprechende Abschnitte des Lagerspaltes voneinander getrennt,
wobei die offenen Enden der Abschnitte des Lagerspaltes durch Dichtungsmittel
abgedichtet sind. Diese Dichtungsmittel können beispielsweise
Kapillardichtungen sein. Nach außen hin ist jedes konusförmige Bauteil
vorzugsweise von einer ringförmigen Abdeckung abgedeckt,
die in einem Abstand zu dem konusförmigen Bauteil am Rotorbauteil
angeordnet ist und die Welle unter Bildung eines ringförmigen Luftspaltes
umgibt. Über diesen ringförmigen Luftspalt werden
dann auch die außen liegenden Enden des Lagerspaltes belüftet.
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Selbstverständlich
kann das Lager an Stelle von konischen Lagern auch separate Radiallager und
Axiallager aufweisen.
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Das
fluiddynamische Lager wird vorzugsweise in einem Spindelmotor eingesetzt
zur Drehlagerung des beweglichen Motorbauteils gegenüber
dem feststehenden Motorbauteil des Spindelmotors.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Dabei ergeben sich aus den Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Spindelmotor mit einer ersten Ausgestaltung eines fluiddynamischen
Lagers
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2 zeigt
einen Spindelmotor mit einer zweiten Ausgestaltung eines fluiddynamischen
Lagers
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3 zeigt
einen Spindelmotor mit einer dritten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
fluiddynamischen Lagers
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3a zeigt
eine vergrößerte Aufsicht auf das freie Ende der
Welle.
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Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
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1 zeigt
einen Spindelmotor mit einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
fluiddynamischen Lagersystems. Der Spindelmotor umfasst eine Basisplatte 10,
welche ein Teil des feststehenden Motorbauteils ist. Die Basisplatte 10 kann
einteilig ausgebildet sein oder, wie in 2 dargestellt, eine
zentrische Öffnung haben, in der ein weiteres feststehendes
Bauteil 26 angeordnet ist. An der Basisplatte ist erfindungsgemäß einen
Zapfen 12 angeordnet, der senkrecht zur Ebene der Basisplatte
konzentrisch zur Drehachse 56 des Lagers gerichtet ist. Eine
Welle 14 – als weiteres feststehendes Lagerbauteil – mit
einer axialen Bohrung 16 wird mittels dieser Bohrung auf
den Zapfen 12 aufgesteckt. Die Verbindung zwischen dem
Zapfen 12 und der Welle 14 kann beispielsweise
eine Pressverbindung sein. Durch Aufpressen der Welle 14 auf
den Zapfen 12 wird die Welle 14 mit der Basisplatte 10 fest
verbunden. Die Länge des Zapfens 12 beträgt
beispielsweise 30% der Läge der Welle 14. Damit
ergibt sich eine relativ große Verbindungslänge
zwischen Zapfen 12 und Welle 14 und damit auch
eine stabile und steife Pressverbindung der Welle 14 mit
der Basisplatte 10.
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Das
Lagersystem ist im dargestellten Beispiel als konisches Lagersystem
mit zwei gegeneinander arbeitenden konischen Lagerbereichen ausgebildet.
An der Welle 14 sind in einem gegenseitigen axialen Abstand
zwei konusförmige Bauteile 20 und 22 angeordnet.
Das obere freie Ende der Welle 14 ist mit einem weiteren
feststehenden Bauteil 18 verbunden, welches beispielsweise
ein Gehäusebauteil sein kann, welches den Motor schützt.
Jedes konusförmige Bauteil 20, 22 besitzt
eine ringförmige, schräg zur Drehachse 56 ausgebildete
Lagerfläche. Ein Rotorbauteil 24 ist um die Drehachse 56 drehbar
relativ zu den feststehenden Bauteilen 14, 20 und 22 angeordnet.
Das Rotorbauteil 24 besitzt ebenfalls ringförmige Lagerflächen,
die schräg zur Drehachse 56 angeordnet sind und
den Lagerflächen der konusförmigen Bauteile 20 und 22 jeweils
gegenüber liegen. Die einander gegenüberliegenden
Lagerflächen des Rotorbauteils 24 und der konusförmigen
Bauteile 20, 22 sind jeweils durch einen Lagerspalt 28, 30 voneinander
getrennt. Die Lagerspalte 28, 30 sind mit einem Lagerfluid,
beispielsweise einem Lageröl gefüllt. Die Lagerflächen
besitzen in bekannter Weise Lagerrillenstrukturen, die bei Rotation
des Rotorbauteils relativ zu den konusförmigen Bauteilen
eine Pumpwirkung auf das Lagerfluid ausüben und in den
Lagerspalten 28, 30 einen Druck verursachen, der
das Lager tragfähig macht. Die Lagerspalte 28, 30 sind
nicht miteinander verbunden und weisen jeweils zwei offene Enden
auf. Zwei außen liegende Enden der Lagerspalte 28, 30 münden
jeweils in Höhe der beiden Enden der Welle 14,
während zwei innen liegende Enden der Lagerspalte innerhalb
des Lagers in einen Bereich zwischen den Lagerbauteilen 20, 22,
der Welle 14 und dem Rotorbauteil 24 münden.
Die Enden der Lagerspalte 28, 30 sind durch Dichtungen, vorzugsweise
Kapillardichtungen, abgedichtet. Um die außen liegenden
Enden der Lagerspalte 28, 30 vor eindringenden
Schmutz zu schützen, und auch ein Austreten von Lagerfluid
aus dem Motor zu verhindern, sind die beiden konusförmigen
Bauteile 20, 22 von Abdeckungen 44, 46 abgedeckt.
Die Abdeckungen 44, 46 sind am Rotorbauteil 24 in
einem Abstand zum jeweiligen konusförmigen Bauteil 20, 22 angeordnet.
Zwischen den konusförmigen Bauteilen 20, 22 und
den zugeordneten Abdeckungen 44, 46 verbleibt
daher jeweils ein Freiraum, der sich an die Enden der Lagerspalte 28, 30 anschließt
und über jeweils einen ringförmigen, zwischen
Welle 14 und Abdeckungen 44, 46 verbleibenden
Spalt mit der Außenatmosphäre verbunden ist.
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Das
Rotorbauteil 24 wird über ein elektromagnetisches
Antriebssystem relativ zu den feststehenden Motorbauteilen drehend
angetrieben. Das Antriebssystem besteht aus einer ringförmigen
Statoranordnung 48 mit mehreren Phasenwicklungen, die an
der Basisplatte 10 befestigt ist, und innerhalb einer ringförmigen
Aussparung des topfförmigen Rotorbauteils 24 angeordnet
ist. Die Statoranordnung 48 ist von einem ringförmigen
Rotormagneten 50 umgeben, und von diesem durch einen Luftspalt
getrennt. Der Rotormagnet 50 ist an einem inneren Rand
des Rotorbauteils 24 angeordnet. Durch entsprechende Bestromung
der Phasenwicklungen der Statoranordnung 48 wird ein elektromagnetisches Wechselfeld
erzeugt, welches auf den Rotormagneten 50 wirkt und den
Rotor in Drehung versetzt.
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Bei
dem dargestellten Lagersystem mit zwei separaten Lagerabschnitten
und zwei Lagerspalten 28, 30 mit jeweils zwei
offenen Enden ist es wichtig, dass die Enden der Lagerspalten 28, 30 belüftet
werden, so dass an der Grenze zwischen dem Lagerfluid und der umgebenden
Luft Umgebungsdruck herrscht.
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Bei
den beiden außen liegenden Enden der Lagerspalte 28, 30 ist
eine Verbindung mit der Außenatmosphäre relativ
einfach, da die Lagerspalte 28, 30 außerhalb
des Lagersystems in die Freiräume zwischen den Bauteilen 20, 22 und
den Abdeckungen 44, 46 münden. Beispielsweise
mündet das außen liegende Ende des Lagerspaltes 28 das
am unteren Stirnbereich des Rotorbauteils 24 angeordnet ist,
am Beginn der Abdeckung 44 und ist über den Freiraum
zwischen Abdeckung 44 und konusförmigem Bauteil 20,
den Spalt zwischen Welle 14 und Abdeckung 44 sowie
einen Freiraum und Luftspalt 42 mit dem Statorraum verbunden.
Im Statorraum ist die Statoranordnung 48 angeordnet. Der
Statorraum ist offen und es herrscht dort Atmosphärendruck,
so dass auch am Ende des Lagerspaltes 28 Atmosphärendruck
herrscht.
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Das
außen liegende Ende des oberen Lagerspaltes 30 mündet
ebenfalls unterhalb der Abdeckung 46 und ist über
den Freiraum zwischen Abdeckung 46 und konusförmigem
Bauteil 22 sowie einen Luftspalt zwischen Welle 14 und
Abdeckung 46 mit der Atmosphäre außerhalb
des Motors verbunden.
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Eine
Belüftung der innen liegenden Bereich der Lagerspalte 28, 30 ist
etwas schwieriger zu lösen. Die innen liegenden Enden der
Lagerspalte 28, 30 sind durch einen Ringspalt 40 miteinander
verbunden, wobei dieser Ringspalt 40 zwischen Oberflächen
der Welle 14 und dem Rotorbauteil 24 angeordnet
vorzugsweise nicht mit Lagerfluid gefüllt ist. In der Welle 14 ist
eine zentrale Bohrung in Form des zentralen Kanals 36 vorgesehen,
wobei der zentrale Kanal 36 durchgängig ausgebildet
ist und in der Bohrung 16 zur Aufnahme des Zapfens 12 endet.
Der zentrale Kanal 36 ist über eine Querbohrung 38 mit dem
Spalt 40 verbunden. Somit herrscht im Spalt 40 und
somit an den innen liegenden Ende der Lagerspalte 28, 30 derselbe
Druck wie im zentralen Kanal 36 der Welle 14.
Zur Belüftung des zentralen Kanals 36 der Welle 14 auf
Atmosphärendruck ist zwischen dem Zapfen 12 und
der Welle 14 ein Kanal 34 angeordnet, der im Wesentlichen
in axialer Richtung verläuft. Ferner ist die Welle 14 nicht
bis zum Anschlag an der Basisplatte 10 auf den Zapfen 12 aufgesteckt, sondern
die Stirnseite der Welle 14 wird in einem Abstand zur Basisplatte 10 auf
dem Zapfen 12 befestigt, so dass zwischen Stirnseite der
Welle 14 und Basisplatte 10 ein Freiraum 32 entsteht.
Der axiale Kanal 34 mündet in diesen Freiraum 32,
der wiederum über den Luftspalt 42, der zwischen
Teilen des Rotorbauteils 24 und der Basisplatte 10 verläuft,
mit dem Statorraum und damit der Außenatmosphäre
verbunden ist. Auf diese Weise wird der zentrale Kanal 36 der Welle 14 belüftet
und somit auch die innen liegenden Enden der Lagerspalte 28, 30.
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In 2 ist
ein Spindelmotor mit einem fluiddynamischen Lagersystem dargestellt,
das im Aufbau im Wesentlichen dem Lagersystem aus 1 entspricht.
Hierbei sind gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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Im
Unterschied zu 1 umfasst der Spindelmotor gemäß 2 eine
Basisplatte 10, die nicht einteilig ausgebildet ist, sondern
ein eingesetztes Bauteil 26 umfasst, an welchem der Zapfen 12 angeordnet
ist. Das Bauteil 26 ist fest mit dem Rest der Basisplatte 10 verbunden.
Der Zapfen 12 dient wiederum zur Befestigung, d. h. zum
Aufstecken der Welle 14. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ist die Welle 14 bis zum Anschlag
an der Basisplatte bzw. dem Bauteil 26 am Zapfen 12 aufgesteckt.
Es verbleibt also kein Freiraum zwischen der Stirnseite der Welle 14 und
dem Bauteil 26. Um nun eine Belüftung des zentralen
Kanals 36 der Welle 14 zu gewährleisten,
ist wie auch beim Beispiel gemäß 1,
ein im wesentlichen axial verlaufender Kanal 34 zwischen dem
Zapfen 12 und der Welle 14 vorgesehen. Der Kanal 34 kann
beispielsweise als eine axial verlaufende Nut im Zapfen 12 ausgebildet
sein. Der Kanal 34 verläuft vom freien Ende des
Zapfens 12 bis zum Ansatz des Zapfens 12 am Bauteil 26.
Da die Welle 14 den Zapfen 12 umgibt und bis zum
Anschlag am Bauteil 26 anliegt, muss der Kanal 34 durch
einen weiteren Kanal 52, der radial verläuft,
mit dem Freiraum unterhalb bzw. oberhalb der Abdeckung 44 verbunden
sein. Der Kanal 34 mündet also in einen weiteren
Kanal 52, der als radial verlaufende Nut beispielsweise
auf der Oberfläche des Bauteils 26 angeordnet
ist. Der radiale Kanal 52 mündet dann in den Freiraum
außerhalb der Abdeckung 44 und ist über den
Luftspalt 42 mit dem Statorraum und damit mit der Außenatmosphäre
verbunden. Somit ist die Belüftung der innen liegenden
Enden der Lagerspalte 28, 30 sichergestellt.
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3 zeigt
einen Spindelmotor mit einem Lagersystem, das aufgebaut ist wie
das Lagersystem aus 1. Gleiche Bauteile sind mit
denselben Bezugszeichen versehen.
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Als
Unterschied des Lagersystems von 3 zum Lagersystem
von 1 erkennt man, dass am oberen, freien Ende der
Welle stirnseitig eine Nut 54 vorgesehen ist. Die Nut 54 verläuft
ausgehend von dem zentralen Kanal 36 der Welle 14 radial
nach außen zum Außenumfang der Welle 14, wodurch
eine Belüftung des zentralen Kanals 38 erreicht
wird. Die Belüftung vom zentralen Kanal 36 zur Nut 54 ist
gewährleistet, wenn das Gewinde der Verbindungsschraube
nicht luftdicht abdichtet, oder wenn im Gewinde der Verbindungsschraube
wenigstens ein axialer Kanal vorhanden ist, oder wenn im Gewinde
der Welle 14 wenigstens ein axialer Kanal vorhanden ist. 3a zeigt
eine Aufsicht auf die obere Stirnseite der Welle 14 und
den Kanal 54, wobei wie im Beispiel dargestellt, auch zwei
oder mehrere über die Stirnseite der Welle verteilte Kanäle 54 vorgesehen
werden können. Durch die Belüftung des zentralen
Kanals 36 durch die Nut 54 ist es prinzipiell nicht
mehr notwendig, den zentralen Kanal 36 der Welle über
eine Nut im Zapfen 12 zu belüften, wie dies in 3 noch
dargestellt ist. Es kann also beispielsweise der Kanal 34 entlang
des Zapfens 12 entfallen und auch der Freiraum 32,
d. h. man könnte die Welle 14 auf Anschlag mit
der Basisplatte 10 auf dem Zapfen 12 montieren.
Eine Belüftung des zentralen Kanals 36 der Welle
und damit auch der innen liegenden Enden der Lagerspalte 28 und 34 ist
dann ausschließlich durch die radiale Nut 54 sichergestellt.
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Alternativ
zu einer Belüftung des innen liegenden Spaltes 40 und
damit der innen liegenden Enden der Lagerspalte 28 und 30 durch
einen zentralen Kanal 36 in der Welle kann die Belüftung
durch einen Kanal in dem Rotorbauteil 24 erfolgen. Hierzu kann
im Rotorbauteil 24 eine Bohrung 58 vorgesehen sein,
die ausgehend von dem Statorraum bis in den Spalt 40 verläuft
und diesen Spalt mit der Außenatmosphäre verbindet.
Wenn man einen solchen Kanal vorsieht, können die anderen
in 3 dargestellten Maßnahmen zur Belüftung
entfallen.
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- 10
- Basisplatte
- 12
- Zapfen
- 14
- Welle
- 16
- Bohrung
(Welle)
- 18
- Bauteil
(feststehend)
- 20
- konusförmiges
Bauteil
- 22
- konusförmiges
Bauteil
- 24
- Rotorbauteil
- 26
- Bauteil
(feststehend)
- 28
- Lagerspalt
- 30
- Lagerspalt
- 32
- Freiraum
(Abstand Welle-Basisplatte)
- 34
- Kanal
(axial)
- 36
- zentraler
Kanal
- 38
- Kanal
(quer)
- 40
- Spalt
(zwischen den Lagerabschnitten)
- 42
- Luftspalt
(zum Statorraum)
- 44
- Abdeckung
- 46
- Abdeckung
- 48
- Statoranordnung
- 50
- Rotormagnet
- 52
- Kanal
(radial)
- 54
- Nut
(Stirnseite d. Welle)
- 56
- Drehachse
- 58
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2002/0114547
A1 [0002, 0008]