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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Spindelmotor mit hydrodynamischem Lagersystem,
insbesondere zum Antrieb eines Festplattenlaufwerks, eines Lüfters oder
dergleichen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Bei
einem Spindelmotor mit einer fluiddynamischen Lagerung ist ein drehbewegliches
Lagerteil, beispielsweise eine zylindrische Welle, innerhalb einer
Bohrung eines feststehenden Lagerteils, beispielsweise einer Lagerbuchse,
drehbar gelagert. Der Innendurchmesser der Lagerbohrung ist dabei geringfügig
größer als der Außendurchmesser der Welle,
so dass zwischen den Mantelflächen von Bohrung und Welle
ein dünner Lagerspalt gebildet wird, der mit einem Lagerfluid,
vorzugsweise mit Öl, gefüllt ist.
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In
vielen Fällen ist die Lagerbuchse in einer Lageraufnahme
gehalten. Zum Aufbau des fluiddynamischen Druckes im Lagerspalt
ist in der Regel wenigstens eine der Lageroberflächen von
Welle oder Lagerbuchse mit einer Oberflächenstruktur versehen.
Alternativ können Gleitlager verwendet werden, die keine
Lagerrillen aufweisen. Durch die rotatorische Relativbewegung zwischen
den einander gegenüberliegenden Mantel- bzw. Lageroberflächen entsteht
eine Art Pumpwirkung auf das Lagerfluid, so dass sich ein gleichmäßig
dicker und homogener Schmierfilm ausbilden kann, der die Lageroberflächen
voneinander trennt und der durch Zonen fluiddynamischen Druckes
stabilisiert wird.
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Ein
Nachteil von fluiddynamischen Lagersystemen ist, dass das in den
fluiddynamischen Lagern eingesetzte Öl im Laufe der Zeit
verdampft (evaporiert). In den Lagern muss daher ein für
die spezifizierte Lebensdauer ausreichender Fluidvorrat vorgehalten
werden. Dieser Fluidvorrat muss umso größer sein,
je höher die zu erwartende Betriebstemperatur und die geforderte
Lebensdauer sind.
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Ein
weiterer Einflussfaktor auf die Verdampfungsrate des Lagerfluids
ist die Größe der Grenzfläche des Fluids
zur Umgebungsluft. Eine kleine Grenzfläche reduziert hier
den Fluidverlust ebenfalls. Ist das Fluid im Vorratsvolumen in Bewegung,
weil beispielsweise rotierende Teile an das Volumen grenzen, so
vergrößert dies die Grenzfläche und somit
die Verdampfungsrate. Nicht zuletzt ist auch der Zustand der umgebenden
Luft entscheidend für die Verdampfungsrate. Ist die Grenzfläche
von sich bewegender Luft umgeben, ist die Verdampfungsrate größer
als bei einer Grenzfläche, welche an ein sich relativ unbewegtes,
bereits mit Fluiddämpfen angereichertes Luftvolumen grenzt.
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Werden
von einem fluiddynamischen Lager eine lange Lebensdauer bei hohen
Temperaturen/hohe Drehzahlen gefordert, sind folgende Anforderungen
bezüglich des Fluidvorrats zu erfüllen:
- a) relativ großes Vorratsvolumen
- b) möglichst niedere Temperatur beim Vorratsvolumen
- c) kleine Grenzflächen zur Umgebungsluft
- d) weitgehend unbewegte Luft an der Grenzfläche
- e) mit Fluiddämpfen angereicherte möglichst
eingeschlossene Umgebungsluft (geringer Luftaustausch mit der Umgebung)
- f) keine wesentliche Fluidbewegung im Fluidvorrat
- g) ausreichende Abdichtung des Fluid aufweisenden Lagerraumes
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JP 2006-211795 A zeigt
einen Spindelmotor der eingangs beschriebenen Art, bei dem angrenzend
an einen horizontal verlaufenden Dichtungsspalt, der gleichzeitig
als Vorratsvolumen für das Lagerfluid dient, ein axial
verlaufender dünner Luftspalt vorgesehen ist. Der Luftspalt
bildet eine weitere Dichtungsstruktur. Der Dichtungsspalt und der
angrenzende Luftspalt werden begrenzt durch die Lagerbuchse und
die sich relativ zur Lagerbuchse rotierende Nabe des Spindelmotors.
Aufgrund von Zentrifugalkräften, die im Dichtungsspalt
auf das Lagerfluid bzw. den Fluiddampf wirken, kommt es zu Verwirbelungen
und eine Ausbreitung des Fluiddampfes radial nach außen,
was durch den Luftspalt verhindert werden soll. Der Luftspalt ist
im Vergleich zum Dichtungsspalt nur relativ kurz, so dass ein Austreten
von Fluiddampf durch den Luftspalt ins Freie nicht wirkungsvoll
verhindert werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist somit Aufgabe der Erfindung, ein hydrodynamisches Lager für
einen Spindelmotor weiter zu entwickeln, um ein Austreten von Lagerfluid
und insbesondere von Fluiddampf aus dem Lager wirkungsvoll zu verhindern,
und so die Gesamtlebensdauer des Lagersystems zu erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Spindelmotor mit fluiddynamischem Lager
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
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Es
ist ein Spindelmotor mit fluiddynamischem Lagersystem beschrieben,
mit einem feststehenden Motorbauteil umfassend eine Basisplatte
und eine Lagerbuchse, und einem drehbeweglichen Motorbauteil umfassend
eine in der Lagerbuchse drehgelagerte Welle und eine mit der Welle
verbundene Nabe, wobei zwischen der Welle und der Lagerbuchse ein
konzentrischer mit einem Lagerfluid gefüllter Lagerspalt
vorgesehen ist, und einander zugewandte Oberflächen der
Lagerbuchse und der Welle mindestens einen Radiallagerbereich ausbilden,
und mindestens ein Axiallagerbereich vorgesehen ist, wobei der Lagerspalt
ein offenes Ende aufweist, das durch einen Dichtungsspalt abgedichtet
ist, und sich an den Dichtungsspalt ein Barrierespalt anschließt.
Der Barrierespalt weist mindestens einen axial, parallel zur Rotationsachse
des Motors verlaufenden Abschnitt auf, der gebildet ist zwischen
einer Außenwandung der Nabe und einer Innenwandung der
Basisplatte oder zwischen einer Außenwandung der Nabe und einer
Innenwandung eines Statorblechpaketes oder zwischen einer Innenwandung
der Nabe und einer Außenwandung der Basisplatte.
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Von
der Oberfläche des Lagerfluids im Dichtungsspalt verdampft
ständig Lagerfluid, umso mehr, je höher die Temperatur
des Lagerfluids und je größer dessen Oberfläche
ist. Dieser Fluiddampf kann dann über einen Luftspalt in
die Atmosphäre außerhalb des Lagers entweichen
und innerhalb des Motors kondensieren. Der Luftspalt befindet sich
in der Regel zwischen einer feststehenden Oberfläche der Lagerbuchse
und einer rotierenden Oberfläche der Nabe, so dass sich
insbesondere in radial verlaufenden Abschnitten des Luftspaltes
ein Luftwirbel bildet aufgrund der Zentrifugalkräfte, die
auf die Luft- bzw. den Fluiddampf wirken. Dieser Luftwirbel transportiert
den Fluiddampf in Richtung radial nach außen und über
den Luftspalt in die Außenatmosphäre.
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Erfindungsgemäß ist
nun ein Barrierespalt vorgesehen, vorzugsweise als Teil des ursprünglichen
Luftspaltes, dessen Spaltabstand sehr klein ist und dessen axiale
Länge parallel zur Rotationsachse, möglichst groß ist.
Durch die geringe Spaltbreite sowie die große axiale Länge
des Barrierespalts kann sich im Bereich des Barrierespaltes kein
Luftwirbel mehr ausbilden, und aufgrund des geringen Querschnitts
und der vergleichsweise großen Länge des Barrierespaltes
kann kaum Fluiddampf den Barrierespalt ins Freie verlassen. Somit
hat das erfindungsgemäße Lagersystem kaum Fluidverluste
in Form von verdampfendem Lagerfluid, so dass insbesondere eine
hohe Lebensdauer des Lagersystems garantiert werden kann und/oder
ein kleineres Fluidvolumen innerhalb der Kapillardichtung des Lagers vorgesehen
werden kann. Insbesondere wirkt der axiale Abschnitt des Barrierespaltes
als wirkungsvolle Barriere gegen Austreten von Fluiddampf, da im axialen
Abschnitt keine Zentrifugalkräfte in Richtung der Längserstreckung
des Spaltabschnittes wirken und damit ein möglichst geringer
Transport von Fluiddampf in axialer Richtung stattfindet.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung ist der Barrierespalt zwischen
einander zugewandten und relativ zueinander beweglichen Oberflächen
der Lagerbuchse und der Nabe ausgebildet und erstreckt sich im Wesentlichen
axial und parallel zur Rotationsachse des Lagers. Diese Ausführungsform
eignet sich vor allem für Motoren nach dem sogenannten
Single Plate Design, bei denen am unteren Ende der Welle eine Druckplatte
ausgebildet ist, die das bzw. die Axiallager ausbildet und das Vorratsvolumen
in Form einer Kapillardichtung am offenen Ende des Lagerspalts ausgebildet
ist. Ein weiterer, axial verlaufender Abschnitt des Barrierespaltes
befindet sich zwischen dem Statorpaket und der Nabe. Die beiden
Abschnitte des Barrierespalts sind durch einen radial verlaufenden
Luftspalt miteinander verbunden.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Barrierespalt
zwischen einander zugewandten und relativ zueinander beweglichen Oberflächen
der Basisplatte und der Nabe ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung
eignet sich besonders für sogenannte Top Thrust Lager,
bei denen das Axiallager zwischen einer Stirnfläche der
Lagerbuchse und einer unteren Oberfläche der Nabe ausgebildet ist.
Bei diesen Spindelmotoren erstrecken sich der Dichtungsspalt und
das Vorratsvolumen in axialer Richtung außerhalb des Axiallagers,
so dass der Barrierespalt an anderer Stelle vorgesehen werden muss,
als beim Single Plate Design. In dieser Ausgestaltung ist der Barrierespalt
als Labyrinthspalt zwischen dem Rand der Nabe und einer ringförmigen Nut
der Basisplatte ausgebildet und erscheint im Querschnitt etwa U-förmig.
Hierbei weist der Barrierespalt einen axial verlaufenden Abschnitt
auf, der durch eine äußere Umfangsfläche
der Nabe und eine innere Umfangsfläche der Basisplatte
begrenzt wird. In einer abgewandelten Ausgestaltung kann der Barrierespalt
einen weiteren axial verlaufenden Abschnitt aufweisen, der durch
eine äußere Umfangsfläche der Basisplatte
und eine innere Umfangsfläche der Nabe begrenzt wird. Zwischen
den beiden axial verlaufenden Abschnitten des Barrierespalts ist ein
radial verlaufender Luftspalt vorgesehen, der durch eine ringförmige
Stirnseite der Nabe und eine gegenüberliegende Fläche
der Basisplatte begrenzt wird. Diese trägt jedoch nur unwesentlich
zur Verringerung des Luftaustausches bei.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Barrierespalt
zwischen einander zugewandten und relativ zueinander beweglichen
Oberflächen der Nabe und einer an der Basisplatte angeordneten
Statoranordnung ausgebildet. Der Barrierespalt weist hierbei einen
axial verlaufenden Abschnitt auf, der durch eine äußere
Umfangsfläche der Nabe und eine innere Umfangsfläche
der Statoranordnung begrenzt wird. Die Stirnseite der Nabe bildet
mit der Basisplatte einen radial verlaufenden Luftspalt, der den
Dichtungsspalt mit dem Barrierespalt verbindet.
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Der
Barrierespalt bildet zusammen mit einem radial verlaufenden Luftspalt
eine Verbindung zwischen dem Dichtungsspalt des Lagersystems und der
Außenatmosphäre, insbesondere einem im Spindelmotor
angeordneten Statorraum. Dabei ist der eigentliche Barrierespalt
parallel zur Rotationsachse angeordnet und der verbindende Luftspalt
quer oder senkrecht zur Rotationsachse.
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Die
Spaltbreite des Barrierespaltes ist möglichst klein, vorzugsweise
kleiner gleich 50 μm und dessen Länge möglichst
groß, vorzugsweise größer als 0,5 mm.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
beschrieben, wobei sich weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergebenen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Spindelmotors mit unten
angeordnetem Axiallager.
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2 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Spindelmotors mit oben
angeordnetem Axiallager.
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3 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung einer dritten Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Spindelmotors mit oben
angeordnetem Axiallager.
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4 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung einer vierten Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Spindelmotors mit oben
angeordnetem Axiallager.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen der Erfindung
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Die
Zeichnungen zeigen Spindelmotoren 1 zum Antrieb eines Festplattenlaufwerks,
Lüfters oder dergleichen, mit einem erfindungsgemäßen
hydrodynamischen Lagersystem. In den gezeigten Beispielen ist eine
die Nabe 4 tragende Welle 2 drehbar in einer feststehenden
Lagerbuchse 3 gelagert. Selbstverständlich umfasst
die Erfindung auch Konstruktionen, bei denen eine feststehende Welle 2 von
einer der Nabe 4 tragenden, drehbaren Lagerbuchse 3 umgeben
ist.
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Der
in 1 dargestellte Spindelmotor 1 weist eine
feststehende Basisplatte 8 auf, in welcher die Lagerbuchse 3 gehalten
ist. Die Lagerbuchse 3 weist eine axiale zylindrische Bohrung
auf, in welcher die Welle 2 drehbar unter Bildung eines
mit einem Lagerfluid gefüllten Lagerspalts 17 aufgenommen
ist. Das freie Ende der Welle 2 trägt eine Nabe 4,
auf der eine oder mehrere Speicherplatten (nicht dargestellt) eines
Festplattenlaufwerks oder ein Lüfterrad (nicht dargestellt)
eines Lüfters angeordnet und befestigt sind.
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Wie
sich aus 1 ergibt, weist die Lagerbuchse 3 an
Ihrem nach oben offenen Ende einen im Querschnitt etwa konischen
Hohlraum auf, der sich radial nach außen aufweitet. Der
Hohlraum bildet einen Dichtungsspalt 9 und wirkt als Kapillardichtung und
dient gleichzeitig als Vorrats- und Ausgleichsvolumen für
das Lagerfluid. Der Dichtungsspalt 9 grenzt unmittelbar
an den Lagerspalt 17 an und dichtet diesen nach Außen
ab.
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Die
hydrodynamische Lageranordnung wird durch zwei Radiallagerbereiche 18, 19 gebildet,
die durch ein Rillenmuster gekennzeichnet sind, das auf der Oberfläche
der Welle 2 und/oder auf der Innenfläche der Lagerbuchse 3 vorgesehen
ist. Sobald die Welle 4 in Rotation versetzt wird, baut
sich aufgrund des Rillenmusters ein hydrodynamischer Druck im Lagerspalt 17 bzw.
im darin befindlichen Lagerfluid auf, so dass das Lager tragfähig
wird.
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Eine
am unteren Wellenende angeordnete Druckplatte 13 bildet
mit der Abdeckplatte 14 ein sogenanntes hydrodynamisches
Drucklager am unteren Ende der Welle 2 aus und nimmt die
axialen Kräfte der Lageranordnung auf. Dieser Axiallagerbereich wird
durch die Abdeckplatte 14 luftdicht verschlossen, so dass
kein Lagerfluid aus dem Lagerspalt 17 austreten kann.
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An
einer radial innen liegenden Oberfläche der Nabe 4 ist
ein ringförmiger Permanentmagnet 5 mit einer Mehrzahl
von Polpaaren angeordnet, die von der über einen Arbeitsluftspalt
beabstandeten Statoranordnung 6 mit einem elektrischen
Wechselfeld beaufschlagt werden, so dass der die Nabe 4 zusammen mit
der Welle 2 in Drehung versetzt wird. Die Stromversorgung
der Statorwicklungen erfolgt beispielsweise über elektrische
Kontakte 21.
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Der
Dichtungsspalt 9 ist über einen Luftspalt mit
der Außenumgebung verbunden. Der Luftspalt erstreckt sich
zunächst horizontal zwischen der Stirnfläche der
Lagerbuchse 3 und einer gegenüberliegenden Oberfläche
der Nabe 4, und geht dann in einen vertikalen Abschnitt 10 über,
der sich zwischen einem Außenumfang der Lagerbuchse 3 und
einer gegenüberliegenden inneren Umfangsfläche
der Nabe 4 erstreckt. Aus dem Dichtungsspalt 9 verdampfen
ständig geringe Mengen von Lagerfluid, die sich bei Motoren
bekannter Bauart im Luftspalt anreicherten und aufgrund der Zentrifugalkräfte
Verwirbelungen bildeten, so dass Fluiddampf über den Luftspalt
nach Außen entweichen konnte.
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Erfindungsgemäß ist
der Luftspalt, insbesondere ein axialer Abschnitt des Luftspalts,
als Barrierespalt 10 ausgebildet, der eine geringe Spaltbreite
von vorzugsweise kleiner als 150 um aufweist und eine möglichst
große axiale Länge hat. Ein weiterer axial verlaufender
Abschnitt des Barrierespaltes 10' befindet sich zwischen
einer Außenwandung der Nabe 4 sowie dem Statorblechpaket 15.
Ein die beiden axialen Abschnitte des Barrierespaltes 10, 10' verbindender
und radial verlaufender Luftspalt 12 trägt nicht
zur Verringerung des Luftaustausches bei. Der Barrierespalt 10' ist
mit dem Statorraum 20 des Motors und damit mit der Außenumgebung
verbunden. Der Barrierespalt 10, 10' bildet eine
Barriere für den Fluiddampf, der sich in dem an den Dichtungsspalt
angrenzenden radialen Abschnitt des Luftspalts anreichert. Aufgrund
der keinen Spaltbreite des Barrierespalts 10, 10' und
dessen große Länge kann nur sehr wenig Fluiddampf über
den Barrierespalt in den Statorraum 20 und damit die Umgebung
entweichen.
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Der
Spindelmotor gemäß 2 unterscheidet
sich im Aufbau vom Spindelmotor gemäß 1 insbesondere
dadurch, dass am unteren Ende der Welle 102 keine Druckplatte
vorhanden ist, welche die Axiallager ausbildet, sondern ein oberes
Axiallager 116 zwischen der Stirnseite der Lagerbuchse 103 und
einer Unterseite der Nabe 104 gebildet wird. Das Axiallager 116 erstreckt
sich quer zur Rotationsachse 122 und mündet in
einen Dichtungsspalt 109, der zunächst radial
aber größtenteils axial, das heißt parallel
zur Rotationsachse 122 verläuft und begrenzt wird durch
einen Außenumfang der Lagerbuchse 103 und einen
inneren Umfang der Nabe 104. Der Dichtungsspalt 109 ist
teilweise mit Lagerfluid gefüllt und mit dem Lagerspalt 117 verbunden.
Am unteren Ende der Welle ist ein Stopperflansch 113 vorgesehen,
der ein Herausfallen der Welle aus der Lagerbuchse verhindert, indem
er an einer Kante der Lagerbuchse 103 anschlägt.
Der untere Bereich des Lagers, welcher durch eine Abdeckung 114 abgedeckt
ist, ist über einen Rezirkulationskanal 111 mit
einem radial außenliegenden Abschnitt des Axiallagers 116 verbunden
und dient als Fluidreservoir und ermöglicht eine Zirkulation
des Lagerfluids im Lagersystem. Jenseits des Dichtungsspaltes 109 ist
nun erfindungsgemäß ein Barrierespalt 110, 110' vorgesehen, welcher
gebildet wird durch den offenen Rand der Nabe 104, welcher
in einer U-förmigen Aussparung der Basisplatte 108 angeordnet
ist. Der Barrierespalt umfasst zwei axial verlaufende Abschnitte 110, 110' jeweils
zwischen den Zylinderflächen der Nabe 104 und
den gegenüberliegenden Flächen der Basisplatte 108.
Der radial verlaufende Luftspalt 112, gebildet zwischen
der Stirnfläche der Nabe 104 und einer gegenüberliegenden
Fläche der Basisplatte 108 verbindet beide axial
verlaufende Abschnitte 110 des Barrierespaltes, trägt
jedoch selbst nicht zur Verringerung des Luftaustausches bei. Der
Barrierespalt 110, 110' ist also U-förmig
verschachtelt und weist eine möglichst große axiale
Länge auf. Dem gegenüber ist jedoch die kleinste
Spaltbreite des Barrierespaltes 110, 110' möglichst
gering, so dass im Dichtungsspalt 109 befindlicher Fluiddampf
nur schwer über die Labyrinthstruktur des Barrierespaltes 110, 110' bzw.
des Luftspaltes 112 nach außen, das heißt
in den Statorraum 120 dringen kann.
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3 zeigt
einen Spindelmotor, der ebenfalls ein Top-Thrust-Design aufweist
und ähnlich ausgebildet ist, wie der Spindelmotor aus 2.
Gleiche Bauteile bzw. Bauteile mit denselben Funktionen sind mit
denselben Bezugszeichen versehen.
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Auch
hier ist am offenen Ende des Dichtungsspaltes 109, der
sich in axialer Richtung etwa parallel zur Rotationsachse 122 erstreckt,
ein vertikaler Barrierespalt 110 vorgesehen, der aus einem
etwa parallel zur Rotationsachse 122 verlaufenden Abschnitt
besteht. Der Dichtungsspalt 109 ist durch einen radial
verlaufenden Luftspalt 112 mit dem Barrierespalt 110 verbunden.
Der axiale Abschnitt des Barrierespalts 110 wird begrenzt
durch den Außenumfang des Randes der Nabe 104 und
dem Blechpaket 115 des Stators 106. Der Barrierespalt 110 mündet dann
in den Statorraum 120. Auch dieser Barrierespalt 110 verhindert
ein Austreten von Fluiddampf vom Dichtungsspalt 109 in
den Statorraum 120 und damit in den Außenbereich
des Lagers. Da der Stator 106 fest in der Basisplatte 108 angeordnet
ist, kann der Spaltabstand des axialen Abschnitts 110 des
Barrierespaltes sehr genau eingestellt und klein gehalten werden,
vorzugsweise kleiner als 50 μm.
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4 zeigt
eine weitere Ausgestaltung eines Spindelmotors mit den Merkmalen
der Spindelmotoren gemäß den 2 und 3,
wobei gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen wie bei den 2 und 3 bezeichnet
sind.
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Jenseits
des Dichtungsspaltes 109 grenzt ein radial verlaufender
Luftspalt 112 an, der in den erfindungsgemäßen
und axial verlaufenden Barrierespalt 110 übergeht.
Der Barrierespalt 110 umfasst einen sehr engen axialen
Abschnitt 110, der gebildet wird von dem äußeren
Rand der Nabe 104 und einem inneren Rand eines fingerartigen
Abschnittes der Basisplatte 108, auf dessen Außenseite
das Statorblechpaket 115 angeordnet ist. Der axial verlaufende
Abschnitt 110 des Barrierespalts 110 mündet
in den Statorraum 120 und verhindert wirkungsvoll ein Diffundieren
von Fluiddampf aus dem Dichtungsspalt 109 in den Statorraum 120.
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- 1
- Spindelmotor
- 2
- Welle
- 3
- Lagerbuchse
- 4
- Nabe
- 5
- Magnet
- 6
- Stator
- 7
- Joch
- 8
- Basisplatte
- 9
- Dichtungsspalt
- 10
- Barrierespalt,
vertikal 10'
- 11
-
- 12
- Luftspalt,
horizontal
- 13
- Druckplatte
- 14
- Abdeckplatte
- 15
- Statorblechpaket
- 16
-
- 17
- Lagerspalt
- 18
- Radiallagerbereich
- 19
- Radiallagerbereich
- 20
- Statorraum
- 21
- Kontakte,
elektrische
- 22
- Rotationsachse
- 101
- Spindelmotor
- 102
- Welle
- 103
- Lagerbuchse
- 104
- Nabe
- 105
- Magnet
- 106
- Stator
- 107
- Joch
- 108
- Basisplatte
- 109
- Dichtungsspalt
- 110
- Barrierespalt,
vertikal 110'
- 111
- Rezirkulationskanal
- 112
- Luftspalt,
horizontal
- 113
- Stopperflansch
- 114
- Abdeckplatte
- 115
- Statorblechpaket
- 116
- Axiallager
- 117
- Lagerspalt
- 118
- Radiallagerbereich
- 119
- Radiallagerbereich
- 120
- Statorraum
- 121
- Kontakte,
elektrische
- 122
- Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2006-211795
A [0007]