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Die
Erfindung betrifft eine Kabeldurchführung für aus einzelnen Bodenplatten
bestehenden Doppelböden
oder Hohlraumböden,
die eine Grundaufnahme umfasst, welche in eine Öffnung in dem Doppel- oder
Hohlraumboden einsetzbar ist, wobei in der Grundaufnahme brandhemmende
Mittel angeordnet sind.
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In
modernen Büro-
oder Laborbauten finden Doppelböden
Verwendung. Bei den Doppelböden sind
oberhalb eines vorhandenen Fußbodens
oder oberhalb einer massiven Rohdecke, die beispielsweise aus Beton
ausgeführt
sein kann, Platten angeordnet, die auf Stützen aufgelegt sind. Die Stützen weisen überwiegend
eine Fußplatte
auf, die auf dem unteren Fußboden
beziehungsweise der Rohdecke aufgestellt sind. Die Doppelboden-Platten
sind herausnehmbar. Mithilfe der Doppelböden ist eine bedarfsgerechte
Aus- und Nachrüstung
der Gebäude
mit Leitungen für
die Kommunikationstechnik und elektrischem Strom einfach möglich, da
die Leitungen in dem zwischen den Bodenplatten und dem Gebäudeboden
bestehenden Zwischenraum verlegt werden können. Durch in den Bodenplatten
angeordnete Kabeldurchführungen
werden die Leitungen aus dem Zwischenraum herausgeführt. Anders
als bei Doppelböden
finden bei Hohlraumböden
keine herausnehmbaren Bodenplatten Anwendung, sondern mit Abstützsicken
versehene Schalungsplatten, die auf der Rohdecken aufstehen. Zur
Erstellung des Fußbodens
wird auf den Schalungsplatten Estrich oder auch Naturstein verlegt.
Zwischen den Schalungsplatten und der Rohdecke ist ein Zwischenraum
hervorgerufen, in dem Kabel verlegbar sind.
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Aufgrund
der gestiegenen Anforderungen an den Brandschutz ist bei der Konstruktion
von Doppel- oder Hohlraumböden
darauf zu achten, dass diesen Anforderungen genüge getan ist, um im Gefahrenfall ein
schnelles und gleichzeitig sicheres Verlassen der Gebäude zu ermöglichen;
dies gilt insbesondere für feuerpolizeilich
vorgesehene Fluchtwege. Da die Fluchtwege im Brandfall der Feuerwehr
als Angriffswege für
die Feuerbekämpfung
dienen, müssen
die im Bereich der Fluchtwege angeordneten Platten besonders widerstandsfähig gegen
Feuer ausgebildet sein.
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In
vielen Fällen
ist es jedoch gewünscht, dass
auch im Bereich der Fluchtwege Kabeldurchführungen mit Steckdosen und
anderen Geräteanschlüssen vorgesehen
sind. Hinzu kommt, dass bei neueren Büroformen, bei denen nur noch
wenige Innenwände
vorhanden sind, die Fluchtwege nicht mehr eindeutig von der Bürofläche getrennt
sind. Dies führt
dazu, dass die gesamte Geschossfläche als Brandschutzboden auszuführen ist.
Bei solchen Konzepten ist es unumgänglich, dass Kabeldurchführungen
in dem Brandschutzboden vorzusehen sind.
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Die
Kabeldurchführungen
bilden dabei die Schwachstelle beim Brandschutz, so dass im Bereich
der Fluchtwege angeordnete Platten mit Kabeldurchführungen zusätzlich auf
ihrer dem Hohlraum zugewandten (Unter-)Seite gegen Feuer bauseitig mit
einer Brandschottung versehen werden. Das Vorsehen der Schottung
erfordert jedoch einen großen Aufwand
und beschränkt
die gewünschte
Flexibilität. Zudem
besteht ein Problem darin, dass bei einem nachträglichen Einbau einer Kabeldurchführung im Bereich
eines Fluchtwegs die gesamte Bodenplatte ausgetauscht werden muss,
um die im Bereich der Fluchtwege geforderte erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen
Feuer bereitzustellen. Dies ist in der Regel mit hohem Aufwand verbunden.
Nahezu unmöglich
wird eine Brandschottung bei der Anordnung eines Bodentanks bei
Hohlraumböden,
da bei dieser Bodenart keine Platten ausgetauscht werden können.
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Grundsätzlich sind
Kabeldurchführungen, die
Brandschutzmaterialien umfassen oder brandhemmende Materialien beinhalten,
in verschiedensten Ausführungen
bekannt (vgl.
DE
10 2004 043 970 A1 ,
DE 39 23 197 A1 ,
DE 203 13 380 U1 ,
US 5058341 ). Aus der
DE 196 47 242 A1 ist
zum Beispiel eine Rohrabschottung bekannt, die mit einem unter Hitzeeinwirkung
stark expandierenden Brandschutzmaterial versehen ist, welches in
mehreren Schichten zwischen einem Kunststoffrohr und der Wanddurchführung angeordnet
ist. Das Brandschutzmaterial ist als biegsamer, in mindestens einer
Lage um das Kunststoffrohr gewickelter Streifen ausgebildet, um
den eine biegsame Metallfolie als Hülse geschlungene ist. Nachteilig
bei der bekannten Abschottung ist, dass das Brandschutzmaterial
lediglich außen
um das Kunststoffrohr angeordnet ist und somit eine Abdichtung nach
innen, wenn beispielsweise Kabel durch das Rohr geführt werden,
nicht erfolgt. Auch nach außen
erfolgt keine vollständige
Abdichtung im Brandfall, da der zwischen Hülse und Wanddurchführung verbliebene
Ringraum mit Baumaterialien aufgefüllt werden muss. Die bekannte
Abschottung vermag daher nicht die gesamte in der Wand vorgesehene Öffnung im
Brandfall abzudichten.
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Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, eine Kabeldurchführung
für Doppel-
und Hohlraumböden
zu schaffen, die den erhöhten
Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit gegen Feuer auch im
Bereich der Fluchtwege genügt
und die Böden
trotz Kabeldurchführung
ihre Brandschutzklasse nicht verlieren und gleichzeitig eine vollständige Abdichtung
der Kabeldurchführung
ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass zwischen Grundaufnahme und brandhemmendem Mittel ein Metallring
angeordnet ist, der Öffnungen
hat, die mit Löchern
in der Grundaufnahme korrespondieren Mit der Erfindung ist eine Kabeldurchführung für aus einzelnen
Bodenplatten bestehenden Doppelböden
und Hohlraumböden
geschaffen, die auch im Bereich der Fluchtwege einsetzbar ist, da
sie den erhöhten
Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit gegen Feuer genügt und nicht
ihre Zulassung für
geprüfte
Böden verlieren, wenn
sie mit einer Kabeldurchführung
ausgestattet sind.
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Durch
das Vorsehen der brandhemmenden Mittel in der in den Doppel- oder
Hohlraumböden
einsetzbaren Grundaufnahme ist zudem ein einfaches Nachrüsten der
Kabeldurchführung
im Bereich der Fluchtwege möglich,
ohne die jeweilige Bodenplatte austauschen zu müssen oder sonstige aufwändige Maßnahmen
ergreifen zu müssen.
Sie sind damit gleichermaßen
für Doppel-
und Hohlraumböden
geeignet. Dies ist im Gegensatz zum Stand der Technik dadurch ermöglicht,
dass sich die brandhemmenden Mittel in der Kabeldurchführung selbst
befinden, so dass nach Einbringen der Öffnung in der Doppelbodenplatte
bzw. des Hohlraumbodens lediglich der Metallring mit der Brandschutzfolie
in die Kabeldurchführung
einzusetzen ist und durch diese den Anforderungen an den Brandschutz
genüge
getan ist. Die Erfindung ist geeignet, Kabelführungen ohne Brandschutzeigenschaften
mit dieser Funktion zu ergänzen.
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Das
Vorsehen eines Rings aus Metall bietet aufgrund der guten Werkstoffeigenschaften
in Bezug auf die Feuerhemmung eine zusätzliche Sicherung der in der
Regel aus Kunststoff hergestellten Grundaufnahme unter dem Einfluss
von Feuer, da hierdurch in jedem Falle gewährleistet ist, dass auch bei einer
dauerhaften Belastung der Grundaufnahme durch Feuer die brandhemmenden
Mittel von dem Metallring in ihrer Form und Position gehalten sind. Die
Korrespondenz der Öffnungen
in dem Metallring mit den Löchern
in der Grundaufnahme gewährleistet dabei,
dass sich das Brandschutzmittel radial nach innen und außen ausdehnen
kann und somit optimal abdichten kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die brandhemmenden Mittel von einer
Brandschutzfolie gebildet. Die Verwendung von Brandschutzfolie bietet
den Vorteil, dass diese nahezu beliebig ausformbar ist. Sie ist
daher in der Lage, sich optimal der Form der Kabeldurchführung anzupassen,
was die Wirkungsweise der Brandhemmung in der Kabeldurchführung verbessert.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Lagen Brandschutzfolie übereinander
angeordnet. Hierdurch ist einerseits eine Verbesserung der Brandschutzeigenschaften
hervorgerufen, andererseits ist durch die Anzahl der Lagen von Brandschutzfolie übereinander
eine Einflussnahme auf den Öffnungsdurchmesser
der Kabeldurchführung
möglich.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die
explosionsartige Darstellung einer Kabeldurchführung in einem Doppelboden;
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2 den
Schnitt durch die Kabeldurchführung
entlang der Linie A-A in 3;
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3 die
Draufsicht auf die in 1 dargestellte Kabeldurchführung.
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Die
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Kabeldurchführung
ist zum Einbau in Doppelböden
und Hohlraumböden
vorgesehen. Der Doppelboden ist beispielhaft in den Figuren dargestellt.
Er ist auf einer Rohdecke 1 mit Hilfe von Bodenplatten 2 gebildet. Die
Bodenplatte 2 ist mit Hilfe von Stützen 3 beabstandet
zur Rohdecke 1 angeordnet, so dass zwischen Rohdecke 1 und
Bodenplatte 2 ein Zwischenraum ausgebildet ist.
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Die
Bodenplatte 2 ist mit einer Öffnung 4 versehen,
die zur Durchführung
von Leitungen dient. In die Öffnung 4 ist
eine Grundaufnahme 5 eingesetzt. Die Grundaufnahme 5 ist
nach Art einer Hülse
ausgebildet. Die Grundaufnahme 5 ist aus Kunststoff hergestellt.
Sie weist auf ihrem Umfang Klemmkörper 51 auf, die stegartig
ausgebildet sind und Federeigenschaften haben. Innen ist in der
Grundaufnahme 5 ein umlaufender Ring 52 vorgesehen.
In dem Ring 52 sind Schraublöcher 53 angeordnet.
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Die
Grundaufnahme 5 ist an ihrem einen Ende mit einem nach
außen
vorstehenden Rand 55 versehen, mit dem die Grundaufnahme 5 in
montiertem Zustand auf der Bodenplatte 2 aufliegt, so dass die Öffnung 4 durch
die Grundaufnahme 5 formschön abgeschlossen ist.
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Die
Grundaufnahme 5 nimmt in montiertem Zustand auf ihrer der
Rohdecke 1 zugewandten Seite einen Spannring 6 auf,
dessen Außendurchmesser der
lichten Weite der Grundaufnahme 5 entspricht. Der Spannring 6 ist
ebenfalls aus Kunststoff hergestellt und weist Löcher 61 auf. In montiertem
Zustand liegt der Spannring 6 an dem Ring 52 der
Grundaufnahme 5 an (2).
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In
der Grundaufnahme 5 sind brandhemmende Mittel 7 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel sind
die Mittel 7 von einer Brandschutzfolie gebildet. Dabei
handelt es sich um eine endotherme Folie. Sie ist auf einer Trägerfolie
angeordnet, bei der es sich grundsätzlich um jegliche thermostabile
Polymerfolie handeln kann. Die Brandschutzfolie selbst ist aus geeigneten
Flammschutzmitteln hergestellt, beispielsweise solche auf Basis
von Phosphorsäureestern oder
dergleichen. Die Menge des Flammschutzmittels auf der Trägerfolie
ist dabei im Hinblick auf die beabsichtigte Brand-Widerstandsdauer
anzupassen. Die Trägerfolie
kann zudem neben dem Flammschutzmittel noch weitere Zuschlagstoffe
wie beispielsweise Füllmittel
mit brandhemmender Wirkung, Weichmacher, Farbstoffe oder dergleichen
enthalten. Auch die Schichtdicke der Trägerfolie ist variabel. In der
bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Kabeldurchführungen
sind fünf
Lagen Brandschutzfolie auf der Trägerfolie angeordnet. Hierbei
handelt es sich jedoch lediglich um eine mögliche Art der Ausbildung;
andere Ausbildungen sind je nach Anforderungsprofil an die Kabeldurchführung möglich, wobei
prinzipiell eine höhere
Anzahl an Lagen eine höhere
Widerstandsfähigkeit
bewirkt.
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Das
in Form der Brandschutzfolie ausgebildete Mittel 7 ist
umgeben von einem Metallring 8. Der Metallring 8 ist
somit in montiertem Zustand zwischen Grundaufnahme 5 und
der die Mittel 7 bildenden Brandschutzfolie angeordnet
und ist mit Löchern 83 versehen
Der Metallring 8 dient als Träger für die Mittel 7. Er
ist daher einerseits mit horizontal nach außen gerichteten Laschen 81 versehen.
Die Laschen 81 sind mit Löchern versehen, die mit den
Löchern 53 in
dem Ring 52 der Grundaufnahme 5 korrespondieren.
Andererseits ist der Metallring 8 mit horizontal nach innen
gerichteten Laschen 84 versehen, die das Mittel 7 vertikal
positionieren.
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Bei
der Montage der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung wird
zunächst
der Spannring 6 in die Grundaufnahme 5 eingeführt. Sodann
wird der Metallring 8 mit den brandhemmenden Mitteln 7 in der
Grundaufnahme 5 angeordnet Bei der Anordnung des Spannrings 6 sowie
des Metallrings 8 in der Grundaufnahme 5 ist darauf
zu achten, dass die Schraublöcher 53 fluchtend
mit den Löchern 61 ausgerichtet
sind; ebenso ist bei der Anordnung des Metallrings 8 in
der Grundaufnahme 5 darauf zu achten, dass die Laschen 81 mit
ihren Löchern fluchtend
mit den Schraublöchern 53 in
der Grundaufnahme 5 ausgerichtet sind. Die Grundaufnahme 5 wird
dann mit Spannring 6, Metallring 8 und Mitteln 7 in
die Öffnung 3 in
der Bodenplatte 2 eingesetzt. Sobald der umlaufende Rand 55 auf
der Bodenplatte 2 aufliegt, werden die Schrauben durch
die in den Laschen 81 vorgesehenen Löcher sowie die Schraublöcher 53 geführt, so dass
die Gewindeenden der Schrauben in die Löcher 61 des Spannrings 6 fassen.
Durch Anziehen der Schrauben wird der Spannring 6 in Richtung
des Rings 52 gezogen. Dabei kommt der Spannring 6 über die
Stege 62 mit den Klemmkörpern 51 in
Berührung
und drückt
diese nach außen,
so dass sich diese in der Öffnung 4 verkrallen.
Dadurch ist gewährleistet,
dass die Kabeldurchführung
sicher in der Öffnung 4 der
Bodenplatte 2 angeordnet ist. Die Kabeldurchführung wird
dann mit einem – nicht
dargestellten – Deckel
verschlossen.
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Für den Fall,
dass ein Feuer auf die Kabeldurchführung einwirkt, ist aufgrund
ihrer endothermen Eigenschaften eine Ausdehnung der brandhemmenden
Mittel 7 hervorgerufen, die zu einer Verkleinerung der Öffnung im
Boden bis hin zu ihrem Verschluss führt, so dass trotz der Öffnung 4 eine
nahezu geschlossene Fläche
der Bodenplatte 2 hervorgerufen ist. Die Löcher 53 in
der Grundaufnahme 5 und die Öffnungen 83 in dem
Metallring 8 gewährleisten, dass
das Brandschutzmittel 7 sich radial nach außen in Richtung
der Öffnung 4 ausdehnen
und abdichten kann.
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Die
Bodenplatte 2 ist daher in der Lage, einem Feuer wesentlich
länger
standzuhalten als dies bei bisher bekannten Kabeldurchführungen
für Doppelboden- oder Hohlraumplatten
der Fall war. Es kann daher auf die zusätzliche Verstärkung der Brandhemmungsmittel
auf der Unterseite der Bodenplatte 2 selbst bei nachträglichem
Einbringen einer Öffnung
in die Bodenplatte verzichtet werden.
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Die
erfindungsgemäße Kabeldurchführung bietet
zudem die Möglichkeit,
den Metallring nachträglich
mit Brandschutzmitteln 7 zu versehen, sodass eine Erhöhung der
Brandhemmung nachträglich
auch ohne Austausch der in die Bo denplatte 2 eingebauten
Grundaufnahme 5 möglich
ist. Hierdurch ist eine Verbesserung und Anpassung an ggf. sich ändernde
Brandschutzbestimmungen möglich, ohne
hierfür
aufwändige
bauliche Maßnahme
ausführen
zu müssen.