-
Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss, insbesondere ein Kraftfahrzeugschloss
für die
Seitentürflügel von
Personenkraftfahrzeugen.
-
Kraftfahrzeugschlösser sind
ein sicherheitstechnisch sehr relevantes Bauelement. Für das Zuhalten
einer Kraftfahrzeugtür
beispielsweise bei einem Unfall sind die Schließelemente, im Regelfall eine
als Drehfalle ausgeführte
Schlossfalle und eine diese in Schließstellung haltende Sperrklinke,
die entscheidenden Bauteile, die auch als Gesperre bezeichnet werden.
Aus Gründen
der sicheren Aufnahme der beim Umfall auftretenden Aufreißkräfte sind die
Drehfalle und die Sperrklinke regelmäßig aus hochfestem Stahl gefertigt.
Die Drehfalle dient im Allgemeinen der Aufnahme eines türflügel- oder
karosserieseitigen Schließbolzens
(auch Schlosshalter genannt), um unter einer Drehbewegung der Drehfalle in
die Schließstellung
den Türflügel zu verriegeln.
Im Allgemeinen ist die Drehfalle in Richtung der Öffnungsrichtung
und die Sperrklinke in Richtung der Drehfalle mit einer separaten
Feder vorgespannt. Die Schießstellung
wird durch das Einfallen einer Rastnase der Sperrklinke in eine
Rastausnehmung (so genannte Vorrast, Hauptrast) einer Steuerkante
der Drehfalle realisiert.
-
Ferner
ist es bekannt, das Auswerfen der Sperrklinke aus dem die Drehfalle
blockierenden Eingriff mittels eines Betätigungsmechanismus zu ermöglichen,
wobei dessen manuell zu bedienende Betätigungsorgane, wie Griffe oder
Hebel, von der Türflügelinnenseite
sowie auf der Türflügelaußenseite
bedienbar sind. Bei deren Betätigung
wird der Eingriff der Sperrklinke aus der Drehfalle aufgehoben,
so dass die Drehfalle in die Öffnungsstellung,
d. h. in die den Schließbolzen
freigebende Stellung, verschwenkt wird und somit den Türflügel geöffnet werden
kann.
-
In
einer Vielzahl der Fälle
sind Türflügel für den Personeneinstieg,
insbesondere für
den Fondbereich der Fahrgastzelle, mit einem Blockiermittel versehen,
um in einer zugehörigen
Blockierstellung wenigstens das auf der Türflügelinnenseite vorgesehene Betätigungsorgan
blockieren zu können.
Ein derartiges Blockiermittel ist beispielsweise als sogenannte „Kindersicherung” ausgeführt und
dient dazu, das Öffnen
des Türflügels durch
Blockieren oder funktionslos Stellen der Betätigungsorgane vom Fahrgastraum
her in der Blockierstellung zu unterbinden bzw. in einer zugehörigen Freigabestellung
freizugeben. Ein derartiges Blockiermittel kann auch aus Gründen des
erhöhten
Diebstahlschutzes vorgesehen sein.
-
Ferner
ist regelmäßig ein
Verriegelungsmechanismus vorgesehen, der auf den von der Türflügelaußenseite
zu betätigenden
Betätigungsmechanismus
einwirkt. Mittels des Verriegelungsmechanismus ist eine Verriegelungsstellung,
in der dieser den Betätigungsmechanismus
blockiert oder dessen Wirkverbindung unterbricht, und eine Entriegelungsstellung
realisiert, in der die Wirkverbindung des Betätigungsmechanismus freigegeben
ist. Dieser Verriegelungsmechanismus wird beispielsweise durch den,
regelmäßig im Bereich
der Fensteröffnung
angeordneten, Zentralverriegelungsknopf manuell betätigt.
-
Bei
Kraftfahrzeugschlössern
dieser Gattung kann sich die folgende problematische Situation ergeben,
die sich im Wesentlichen daraus ergibt, dass das Blockiermittel
an einer wenigstens bei geschlossener Stellung des Türflügels unzugänglichen
Stelle angebracht ist: Befindet sich das Blockiermittel, beispielsweise
die Kindersicherung, in der Blockierstellung und wird bei geöffnetem
Türflügel unbeabsichtigt
die Verriegelungsmechanismus in die Verriegelungsstellung, beispielsweise
durch manuelles, zufälliges
Niederdrücken
des Zentralverriegelungsknopfes bei der Fahrzeugreinigung, gestellt
und wird in dieser Situation der Türflügel geschlossen, so ist die Tür innenseitig
und außenseitig
verriegelt. Darüber hinaus
kann diese Situation beim „Aussperren”, d. h. wenn
sich das für
die Au ßenöffnung erforderliche
Authentifizierungsmittel, wie ein Schlüssel, Sender oder eine Chipkarte
im Fahrzeug befindet, das Problem ergeben, dass das Fahrzeug durch
die herkömmlichen
Mittel nicht zu öffnen
ist und somit der Zugang erheblich erschwert oder nur unter erheblicher
Beschädigung
des Fahrzeugs möglich
ist.
-
Zudem
sind Kraftfahrzeugschlösser
bekannt, bei denen die Verriegelung des Betätigungsmechanismus in Öffnungsstellung
der Drehfalle verhindert wird. Bei solchen Systemen kommt es vor,
dass die Verriegelung blockiert ist und somit bei der manuellen Betätigung der
Verriegelung der Bediener geneigt ist, diese Blockade durch erhöhten Kraftaufwand
zu überwinden.
Dies kann zu einer Beschädigung
des Verriegelungsmechanismus führen
oder eine entsprechende belastbare Auslegung des Verriegelungsmechanismus
erforderlich machen und somit das Kraftfahrzeugschloss entgegen
dem allgemeinen Trend der Kosteneinsparung und Gewichtsreduzierung
im Fahrzeugbau teurer und schwerer machen. Bei einem motorisch angetriebenen
Verriegelungsmechanismus muss zudem eine Sensorik zur Detektion
der Drehfallenstellung vorgesehen sein, um den Aktuator entsprechend
steuern zu können. Dies
ist aufwendig, unzuverlässig
und kostenintensiv.
-
Hiervon
ausgehend ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit
Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest
teilweise zu lösen.
Darüber
hinaus soll insbesondere ein Kraftfahrzeugschloss bereitgestellt
werden, bei dem eine Verriegelung zwar im geöffneten Zustand möglich ist,
durch einen vergleichsweise einfachen und zuverlässigen Aufbau jedoch sicherstellt
werden kann, dass beim Schließevorgang
des Türflügels diese
Verriegelung jedoch aufgehoben wird, und das Schloss zudem vergleichsweise
einfach aufgebaut ist und somit preiswert unter geringem Montageaufwand
herzustellen ist.
-
Diese
Aufgaben werden gelöst
mit einem Kraftfahrzeugschloss gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Kraftfahrzeugschlosses
sind in den abhängig
formulierten Patentansprüchen
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln
aufgeführten
Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert
werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, charakterisiert und
spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
-
Das
erfindungsgemäße Kraftfahrzeugschloss
für einen
Türflügel eines
Kraftfahrzeugs umfasst zumindest:
- – eine zwischen
einer Öffnungsstellung
und wenigstens einer Schließstellung
verschwenkbare Drehfalle;
- – eine
Sperrklinke, die zur Festlegung der Drehfalle in der wenigstens
einen Schließstellung
mit der Drehfalle zusammenwirkt;
- – einen
ersten, von der Außenseite
des Türflügels zu
betätigenden
Betätigungsmechanismus,
um bei dessen Betätigung
die Aufhebung der Wirkverbindung zwischen Drehfalle und Sperrklinke
zu bewirken;
- – einen
zweiten, von der Innenseite des Türflügels zu betätigenden Betätigungsmechanismus,
um bei dessen Betätigung
die Aufhebung der Wirkverbindung zwischen Drehfalle und Sperrklinke
zu bewirken;
- – Blockiermittel,
um in einer selektiv einnehmbaren Blockierstellung den zweiten Betätigungsmechanismus
zu blockieren oder dessen Wirkverbindung zu unterbrechen;
- – einen
wenigstens auf den ersten Betätigungsmechanismus
einwirkenden Verriegelungsmechanismus, der eine Verriegelungsstellung,
in der der erste Betätigungsmechanismus
blockiert oder dessen Wirkverbindung unterbrochen ist, und eine
Entriegelungsstellung, in der die Wirkverbindung des ersten Betätigungsmechanismus
hergestellt ist, aufweist; und
- – Entriegelungsmittel,
mittels derer eine Wirkverbindung zwischen der Drehfalle und den
Verriegelungsmitteln derart hergestellt wird, dass beim Verschwenken
der Drehfalle aus der Öffnungsstellung
in die Schließstellung
der Verriegelungsmechanismus aus der Verriegelungsstellung in die
Entriegelungsstellung bewegt wird.
-
Das
Kraftfahrzeugschloss ist für
einen Türflügel, d.
h. zur Anbringung an einem Türflügel oder im
Bereich einer Türöffnung eines
Kraftfahrzeugs, vorgesehen. Das Kraftfahrzeugschloss umfasst eine zwischen
einer Öffnungsstellung
und wenigstens einer Schließstellung
verschwenkbare Drehfalle. Die Drehfalle weist typischerweise einen
Aufnahmebereich für
einen Schließbügel (auch
Schlosshalter oder Schließbolzen
genannt) auf, der in der Öffnungsstellung
so ausgerichtet ist, dass der Schließbügel oder Schließbolzen
darin aufgenommen werden kann. Bei der Schließbewegung des Türflügels wird
die Drehfalle verschwenkt, so dass der Schließbügel in dem Aufnahmebereich
festgelegt ist. Die Drehfalle wird in der Schließstellung gegen Verdrehen gesichert.
Dies wird durch die vorgesehene Sperrklinke erreicht, die zur Festlegung
(Arretierung) der Drehfalle in der wenigstens einen Schließstellung mit
der Drehfalle, beispielsweise mit der am Rand der Drehfalle vorgesehenen
Steuerkante, zusammenwirkt. Im Allgemeinen greift eine an der Sperrklinke vorgesehene
Rastnase in eine Rastausnehmung (so genannte Hauptrast, Vorrast)
der Steuerkante, beispielsweise am Umfangsrand, der Drehfalle ein.
-
Das
Kraftfahrzeugschloss umfasst ferner einen ersten, von der Außenseite
des Türflügels zu
betätigenden
Betätigungsmechanismus,
der beispielsweise ein auf der Türflügelaußenseite
vorgesehenes Betätigungsorgan,
wie einen verschwenkbaren Türgriff
oder dergleichen, umfasst. Der erste Betätigungsmechanismus ist vorgesehen,
um bei dessen Betätigung
die Aufhebung der Wirkverbindung zwischen Drehfalle und Sperrklinke
zu bewirken und die Drehfalle freizugeben, d. h. die Sperrklinke
aus dem Eingriff in der Rastausnehmung auszuwerfen und somit die
Drehfalle und damit den Türflügel in die
jeweilige Öffnungsstellung
verschwenken zu können.
-
Weiter
ist ein zweiter, von der Innenseite des Türflügels zu betätigender Betätigungsmechanismus vorgesehen,
um ähnlich
wie beim ersten Betätigungsmechanismus
bei Betätigung
die Aufhebung der Wirkverbindung zwischen Drehfalle und Sperrklinke
zu bewirken, d. h. die Sperrklinke aus dem Eingriff in die Rastausnehmung
auszuwerfen und die Drehfalle in die Öffnungsstellung verschwenken
zu können.
-
Ferner
sind Blockiermittel vorgesehen, um in einer selektiv einnehmbaren
Blockierstellung den zweiten Betätigungsmechanismus
zu blockieren oder dessen Wirkverbindung zu unterbrechen (Leerlauf).
Bevorzugt handelt es sich dabei um eine so genannte Kindersicherung,
die durch ein an der Türflügelflanke
angeordnetes und bei geschlossener Stellung des Türflügels unzugängliches
Betätigungsorgan
aktivierbar bzw. deaktivierbar ist. In der Blockierstellung kann
der sich in der geschlossenen Stellung befindliche Türflügel nicht
von der Fahrgastzelle aus geöffnet
werden.
-
Darüber hinaus
ist ein auf den ersten Betätigungsmechanismus
einwirkender Verriegelungsmechanismus vorgesehen, der eine Verriegelungsstellung,
in der wenigstens der erste Betätigungsmechanismus
blockiert oder dessen Wirkverbindung unterbrochen ist (Leerlauf),
und eine Entriegelungsstellung, in der die Wirkverbindung des betreffenden
Betätigungsmechanismus
freigegeben ist, aufweist. Der Verriegelungsmechanismus umfasst
beispielsweise einen Zentralverriegelungsknopf, der, sobald er manuell
ein- oder niedergedrückt
ist, für
die Verriegelung des Kraftfahrzeugschlosses sorgt, d. h. wenigstens den
ersten Betätigungsmecha nismus
und gegebenenfalls auch den zweiten Betätigungsmechanismus blockiert
oder dessen Wirkverbindung mit der Drehfalle aufhebt.
-
Das
Kraftfahrzeugschloss weist zudem Entriegelungsmittel auf, mittels
derer eine Wirkverbindung zwischen der Drehfalle und den Verriegelungsmitteln
derart hergestellt wird, dass beim Verschwenken der Drehfalle aus
der Öffnungsstellung
in die Schließstellung
der Verriegelungsmechanismus aus der Verriegelungsstellung in die
Entriegelungsstellung bewegt wird. Da das Verschwenken der Drehfalle
aus der Öffnungsstellung
in die Schließstellung
bei der Schließbewegung
des Türflügels in
die die Türöffnung schließende Stellung
erfolgt, ist die im Folgenden verwendete Begrifflichkeit „Schließbewegung des
Türflügels” als gleichwertig
anzusehen.
-
Durch
die erfindungsgemäße Entriegelung wird
eine wie auch immer bei geöffneter
Stellung der Drehfalle vorgenommene, d. h. beabsichtigt oder unbeabsichtigt,
durch manuelle oder motorische Betätigung verursachte, Verriegelung
beim Schließvorgang
in den Entriegelungszustand rückgestellt,
und somit ist einerseits sichergestellt, dass die Drehfalle und
somit der Türflügel, sofern
nicht wieder in die Schließstellung
wieder verriegelt wird, unverriegelt ist.
-
Die
im Rahmen der Beschreibung des Standes der Technik erörterten
Probleme des Aussperrens und der Zugänglichkeit bei einem Unfall
sind somit ausgeschlossen. Durch die Reversierung, d. h. das Rückgängigmachen
der Verriegelung, bedarf es keiner Blockierung der Verriegelungsmittel.
Zudem ist das Verriegelungsverhalten so, wie es der Bediener erwartet
und gewohnt ist, es erfolgt keine seiner Erwartung zu widerlaufende
Blockierung, um die Fehlbedienung zu vermeiden, sondern es ist erfindungsgemäß eine Korrektur,
d. h. Rückgängigmachen,
seiner Fehlbedienung vorgesehen, was für den Bediener unbemerkt passiert
und damit nicht als störend
empfunden wird. Aufgrund des ansonsten gleichbleiben den Aufbaus
des Gesperres, der Betätigungsmechanismen
und des Verriegelungsmechanismus können vorhandene Schlosssysteme
zudem leicht durch die Entriegelungsmittel nachgerüstet werden.
-
Bevorzugt
wird durch die Entriegelungsmittel eine mechanisch Wirkverbindung
zwischen der Drehfalle und den Verriegelungsmitteln hergestellt. Durch
die mechanische Entriegelung beim Schließenvorgang nach einer Verriegelung
kann die zuvor beschriebene Wirkung durch einen vergleichsweise einfachen
Aufbau, beispielsweise ohne aufwendige und störanfällige elektrische Sensorik,
wie sie bei einer motorischen Entriegelung vorzusehen wäre, erreicht
werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass durch
Betätigung
des ersten Betätigungsmechanismus
beim Verschwenken der Drehfalle aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung
die Wirkverbindung der Entriegelungsmittel selektiv (gezielt) aufhebbar
ist. Beispielsweise kann das Betätigungsorgan
beim Schließvorgang
des Türflügels betätigt werden,
beispielsweise der Türgriff
verschwenkt werden, um die Entriegelung bewusst zu umgehen und somit
das Kraftfahrzeugschloss im verriegelten Zustand zu belassen.
-
Dabei
umfassen die Entriegelungsmittel bevorzugt mehrere Hebel und wenigstens
einer der Hebel wird bei Betätigung
des ersten Betätigungsmechanismus
verschwenkt, um die Wirkverbindung der Entriegelungsmittel selektiv
aufzuheben. Dadurch kann die zuvor beschriebene Funktionalität raumsparend
und vergleichsweise einfach realisiert werden.
-
Bevorzugt
weist der Verriegelungsmechanismus einen Verriegelungshebel auf,
der in der Verriegelungsstellung des Verriegelungsmechanismus auf eine
Kupplung des ersten Betätigungsmechanismus einwirkt,
um dessen Wirkverbindung zur Sperrklinke aufzuheben. Durch die Kupplung
kann vergleichsweise einfach und platzsparend die Verriegelung durch
Leerlauf erreicht werden. Eine Blockade des Betätigungsmechanismus und der
damit einhergehende konstruktive Aufwand, um beispielsweise Vandalismus
zu vermeiden, entfallen vorteilhaft.
-
Bevorzugt
ist der Verriegelungsmechanismus manuell und/oder durch einen elektrischen,
hydraulischen oder pneumatischen Aktuator betätigbar.
-
Gemäß einer
bevorzugten, sich durch eine minimale Anzahl an am Aufbau beteiligter
Komponenten auszeichnende Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die
Sperrklinke mit einem verschwenkbaren Auslösehebel drehfest verbunden
ist, der bei Betätigung
des ersten Betätigungsmechanismus
oder zweiten Betätigungsmechanismus
zur Freigabe der Drehfalle verschwenkt wird, und der auf die Entriegelungsmittel
beim Verschwenken der Drehfalle aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung
einwirkt, um den Verriegelungsmechanismus aus der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung zu bewegen.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem
Kraftfahrzeugschloss in einer der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen.
Bevorzugt ist das Kraftfahrzeugschloss zum Verriegeln eines für den Personeneinsieg
vorgesehenen Türflügels, bevorzugter
für den
Fondbereich, angeordnet.
-
Insbesondere
mit dieser Ausgestaltung des Kraftfahrzeugschlosses ist ferner ein
Schließverfahren
möglich,
wobei beim Verschwenken der Drehfalle aus der Öffnungsstellung in eine Schließstellung
der wenigstens auf den ersten Betätigungsmechanismus in der Verriegelungsstellung
derart einwirkende Verriegelungsmechanismus, dass der erste Betätigungsmechanismus
blockiert oder dessen Wirkverbindung unterbrochen ist, mittels der
Entriegelungsmittel entriegelt wird. Bevorzugt erfolgt die Entriegelung
selektiv in Abhängigkeit
der Betätigung
des ersten Betätigungsmechanismus.
-
Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher
erläutert.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte
Ausführungsvarianten
der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist.
Es zeigen schematisch:
-
1:
eine Seitenansicht des Aufbaus des erfindungserfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
mit in der Öffnungsstellung
befindlicher Drehfalle und mit dem in der Verriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungsmechanismus;
-
2:
eine Rückansicht
des in 1 gezeigten Zustands;
-
3:
eine Seitenansicht des Aufbaus des erfindungserfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
beim Schließvorgang
der Drehfalle und beim Entriegeln des Verriegelungsmechanismus;
-
4:
eine Rückansicht
des in 3 gezeigten Zustands;
-
5:
eine Seitenansicht des Aufbaus des erfindungserfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
mit in der Schließstellung
befindlicher Drehfalle und mit dem in der Entriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungsmechanismus;
-
6:
eine Rückansicht
des in 5 gezeigten Zustands;
-
7:
eine Seitenansicht des Aufbaus des erfindungserfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
mit in der Öffnungsstellung
befindlicher Drehfalle und mit dem in der Verriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungsmechanismus;
-
8:
eine Rückansicht
des in 7 gezeigten Zustands;
-
9:
eine Seitenansicht des Aufbaus des erfindungserfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
beim Schließvorgang
der Drehfalle unter Beibehalt der Verriegelungsstellung des Verriegelungsmechanismus;
-
10:
eine Rückansicht
des in 9 gezeigten Zustands;
-
11:
eine Seitenansicht des Aufbaus des erfindungserfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
mit in der Schließstellung
befindlicher Drehfalle und mit dem in der Verriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungsmechanismus; und
-
12:
eine Rückansicht
des in 11 gezeigten Zustands.
-
Die 1 bis 12 veranschaulichen schematisch
das erfindungsgemäße Kraftfahrzeugschloss 1 in
einer exemplarischen Ausführungsform. Auf
einer nicht gezeigten Schlossplatte ist drehbeweglich eine Drehfalle 2 gelagert,
die zwischen einer zur Aufnahme des Schließbolzens bereiten Öffnungsstellung,
wie sie in den 1, 2, 7 und 8 gezeigt
ist, und einer Schließstellung,
wie sie in den 5, 6, 11 und 12 gezeigt ist,
verschwenkbar ist. Dabei ist die Drehfalle 2 in Öffnungsrichtung,
durch eine u. a. in 1 gezeigte Feder vorgespannt.
Die Sperrklinke 3 ist drehfest an einem gegenüber der
Schlossplatte verschwenkbaren Auslösehebel 4 befestigt,
der in Richtung der Drehfalle 2 vorgespannt ist, um in
Eingriff mit einer Steuerkante der Drehfalle 2 zu gelangen.
-
In
der in den 1, 2, 7 und 8 gezeigten Öffnungsstellung
ist die Drehbewegung der Drehfalle 2 durch die Sperrklinke 3 freigegeben, wohingegen
bei der in den 5, 6, 11 und 12 gezeigten
Schließstellung,
die Sperrklinke 3 in eine Rastausnehmung der Drehfalle 3 eingreift,
um deren Drehbewegung in der Schließstellung zu blockieren und
erst nach Auswerfen der Sperrklinke 3 aus der Rastausnehmung
wieder freizugeben. Dieses Auswerfen wird durch einen ersten und
zweiten Betätigungsmechanismus 4, 8, 10, 11, 12 erreicht. Der
erste Betätigungsmechanismus 4, 8, 10, 11, 12 umfasst
ein nicht dargestelltes auf der Türflügelaußenseite angeordnetes Betätigungsorgan,
beispielsweise einen verschwenkbaren Türgriff, dass ein Verschwenken
des Außenbetätigungshebels 8 zu
bewirken vermag. Wobei ein an seinem freien Ende vorgesehener Mitnahmenocken
auf einen ersten Betätigungshebel 10 einwirkt. Über eine
Kupplung 11, deren Funktion später erläutert wird, wird eine Wirkverbindung
mit einem zweiten, zum ersten Betätigungshebel 10 koaxial
angeordneten Betätigungshebel 12 erreicht,
so dass beide gemeinsam verschwenkt werden können. Der zweite Betätigungshebel 12 wirkt auf
ein Ende des Auslösehebels 4 ein,
um die Sperrklinke 3 aus dem Eingriff mit der Drehfalle 2 zu
verschwenken, damit diese in Öffnungsstellung
verschwenkt werden kann. Eine weitere Betätigung ist über einen zweiten Betätigungsmechanismus
möglich,
sofern ein nicht dargestelltes Blockiermittel, wie eine Kindersicherung,
so eingestellt ist, dass dieser Mechanismus sich nicht im Leerlauf
befindet oder blockiert ist. Bei dessen Betätigung wirkt ein zum zweiten
Betätigungsmechanismus 4, 12 gehöriges und
auf der Innenseite des Türflügels (im
Fahrgastraum) angeordnetes, nicht dargestelltes Betätigungsorgan
auf den zweiten Betätigungshebel 12 ein,
wobei dieser verschwenkt wird und wiederum auf ein Ende des Auslösehebels 4 einwirkt,
um die Sperrklinke 3 aus dem Eingriff mit der Drehfalle 2 zu
verschwenken, damit diese in Öffnungsstellung
verschwenkt werden kann.
-
Ein
Verriegelungsmechanismus 9, 11 dient dem Leerlaufstellen
des ersten Betätigungsmechanismus
und umfasst einen Verriegelungshebel 9, der durch einen
elektromotorischen Aktuator einer Zentralverriegelung oder durch
manuelle Betätigung
eines Verriegelungsknopfes zwischen einer Verriegelungsstellung,
wie sie in den 1, 2, 7 bis 12 (Hebel 9 unten)
und einer Entriegelungsstellung, wie sie in den 5 und 6 (Hebel 9 oben) gezeigt
ist, hin und her verlagerbar ist. In der Verriegelungsstellung wird
die zuvor genannte Kupplung 11 des Verriegelungsmechanismus 9, 11 in
einen Zustand gehalten, dass keine Wirkverbindung zwischen dem ersten
Betätigungshebel 10 und
zweiten Betätigungshebel 12 hergestellt
ist. Eine Betätigung
des Betätigungsorgans
des ersten Betätigungsmechanismus 4, 8 10, 11, 12,
läuft so
ins Leere, die Drehfalle 2 wird trotz Betätigung nicht
freigegeben. Wird der Verriegelungshebel 9 in die Entriegelungsstellung bewegt,
folgt die Kupplung 11 dieser Bewegung aufgrund einer Federvorspannung
und stellt die Wirkverbindung zwischen dem erstem Betätigungshebel 10 und
zweitem Betätigungshebel 12 her;
die Drehfalle 2 kann somit unter Betätigung des ersten Betätigungsmechanismus 4, 8 10, 11, 12 freigegeben
werden.
-
Der
erfindungsgemäße Entriegelungsvorgang
mittels der Entriegelungsmittel 4, 5, 6 wird
anhand der 1 bis 6 nachfolgend
erläutert.
In den 1 und 2 ist das Kraftfahrzeugschloss 1 mit
in der Öffnungsstellung
befindlicher Drehfalle 2 und mit dem in der Verriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungsmechanismus 9, 11 gezeigt.
Bei dem Verschwenken der Drehfalle 2, wie es durch das Zudrücken des
Türflügels und
dem Einlaufen des Schließbolzens
in die Drehfalle 2 bewirkt wird und in den 3 und 4 gezeigt
ist, bewirkt die Wechselwirkung der Sperrklinke 3 mit der
Drehfalle 2 ein Verschwenken des Auslösehebels 4, der über einen Nocken
des ersten, verschwenkbaren Entriegelungshebels 5 diesen
verschwenkend mitnimmt. Dieser bewirkt seinerseits ein Verschwenken
des zweiten verschwenkbaren Entriegelungshebels 6, der
wiederum ein Verschieben des Verriegelungshebels 9 in die
Entriegelungsstellung bewirkt. Wie in den 5 und 6 gezeigt,
befindet sich die Drehfalle 2 nun in Schließstellung
und die anfängliche
Verriegelungsstellung des Verriegelungsmechanismus 9, 11 wurde aufgehoben
und der Verriegelungsmechanismus 9, 11 in die
Entriegelungsstellung rückgestellt.
-
Die 7 bis 12 zeigen,
wie bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
die durch die Schließbewegung
der Drehfalle bewirkte Entriegelung durch selektive Betätigung des
ersten Betätigungsmechanismus 4, 8, 10, 11, 12,
d. h. durch Betätigung
des zugehörigen
auf der Türflügelaußenseite
angeordneten Betätigungsorgans
umgangen werden kann.
-
In
den 7 und 8 ist eine den 1 und 2 entsprechende
Ausgangssituation gezeigt, d. h. mit in der Öffnungsstellung befindlicher Drehfalle
und mit dem in der Verriegelungsstellung befindlichen Verriegelungsmechanismus.
Die 9 und 10 zeigen im Unterschied zu
den 3 und 4 nun einen Schließvorgang
der Drehfalle unter Beibehalt der Verriegelungsstellung des Verriegelungsmechanismus 9, 11.
Dies wird dadurch erreicht, dass bei Betätigung des außenseitigen
Betätigungsorgans
der Außenbetätigungshebel 8 verschwenkt wird
und dabei über
das Verbindungsgelenk 7 der erste Betätigungshebel 5 aus
dem Wirkungsbereich des Auslösehebels 4 bewegt
bzw. verschwenkt wird. Da ansonsten die Verriegelungsstellung der
Verriegelungsmittel 9, 11 insbesondere der Kupplung 11 die
Betätigung
des ersten Betätigungshebels 10 ins Leere
laufen lasst, bleibt diese Betätigung
ohne Auswirkung auf den Auslösehebel 4.
Die Wirkverbindung zwischen dem Auslösehebel 4 und dem
Verriegelungshebel 9 ist jedoch unterbrochen und eine Entriegelung
findet nicht statt. Somit gelangt das Schloss in den in den 11 und 12 gezeigten
Zustand mit in der Schließstellung
befindlicher Drehfalle und mit dem in der Verriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungsmechanismus.
-
- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- Drehfalle
- 3
- Sperrklinke
- 4
- Auslösehebel
- 5
- erster
Entriegelungshebel
- 6
- zweiter
Entriegelungshebel
- 7
- Verbindungsgelenk
- 8
- Außenbetätigungshebel
- 9
- Verriegelungshebel
- 10
- erster
Betätigungshebel
(Innenbetätigungshebel)
- 11
- Kupplung
- 12
- zweiter
Betätigungshebel